Kanlaon: Erdbeben und Gasausstoß am 25.11.24

Hoher Schwefeldioxid-Ausstoß und gestiegene Seismizität am Kanlaon

Es ist schon einige Tage her, dass der philippinische Vulkan Kanlaon hier in den Schlagzeilen stand, was auch an der Berichterstattung zum Lewotobi und Sundhnúkur lag, aber es mehren sich die Anzeichen dafür, dass der Vulkan bald mit stärkeren Eruptionen beginnen könnte, daher hier ein schnelles Update. Aus einer Notiz bei PHILVOLCS geht hervor, dass es vorgestern 2 Ascheemissionen gab und 7600 Tonnen Schwefeldioxid am Tag ausgestoßen wurden. Zudem gab es 3 vulkanotektonische Erdbeben. Gestern wurden 22 vulkanotektonische Erdbeben detektiert. Die Epizentren der Beben lagen überwiegend östlich des Gipfels. Darüber hinaus blieb der Gasflux hoch und Kanlaon stieß fast 6000 Tonnen Schwefeldioxid aus. Das ist ein ziemlich hoher Wert, an den sonst nicht einmal explosiv eruptierende Vulkane herankommen. Nur ein Teil der ausgestoßenen Gase kondensierte. So war die Dampfwolke aus dem Krater nur ca. 50 m hoch. Gelegentlich soll es zu stärkeren Ausatmungen gekommen sein, bei denen auch etwas Asche exhalierte wurde.

Der Alarmstatus steht auf Stufe „2“ was so viel wie gesteigerte Unruhe bedeutet. Es existiert eine 4-Kilometer-Sperrzone um den Krater. Die Vulkanologen von PHILVOLCS weisen darauf hin, dass es jederzeit zu stärkeren phreatischen Eruptionen kommen könnte. Aber bei Vulkanen ohne Kraterseen und ausgeprägten Hydrothermalsystemen stellt das normalerweise eine untergeordnete Bedrohung dar. Ich würde mir eher Gedanken um magmatische Eruptionen machen. Wobei es natürlich nicht ausgeschlossen ist, dass Kanlaon ein potentes Hydrothermalsystem hat.

Generell muss man sich fragen, warum Kanlaon und auch der Taal so viel Schwefeldioxid ausstoßen. Das Gas wird von Magma im Untergrund freigesetzt. Ein Grund für die starken Entgasungen könnte aber auch im Ursprung des Magmas zu finden sein: Es handelt sich um küstennahe Subduktionszonenvulkane und die subduzierte Ozeankruste wird viele hydratisierte Gesteine enthalten, die Wasser bis in den oberen Erdmantel transportieren, wo es den Schmelzpunkt der Mantelgesteine reduziert und zugleich viel Gas erzeugen könnte.

Der Taal stößt übrigens weiterhin viel Schwefeldioxid aus. Bei der letzten Messung am 21. November wurden knapp 4000 Tonnen am Tag detektiert.

Philippinen: Warnung vor Laharen wegen Zyklon

Zyklon Pepito könnte Lahare an den Vulkanen der Philippinen auslösen

Den Philippinen steht die nächste Naturkatastrophe ins Haus, denn Zyklon „Pepito“ nähert sich der Hauptinsel Luzon und bringt neben staken Winden große Wassermassen mit sich, die sich in Form von Niederschlägen entladen werden.  Die Wassermassen könnten an den Hängen der Vulkane Lahare auslösen, indem sich Vulkanasche und Regenwasser zu Schlamm vermischen. Außerdem ist das Erdrutschrisiko hoch.

Nach dem Tropical Cyclone Bulletin Nr. 4, das heute um 17:00 Uhr von PAGASA veröffentlicht wurde, wird Taifun „Pepito“ zwischen dem 16. und 17. November die Ostküste von Südluzon treffen. Aufgrund seiner Intensität und hohen Niederschlagsmengen könnten vulkanische Sedimentströme (Lahare), Schlammlawinen und Sturzfluten in Flüssen und Schluchten rund um die Vulkane Mayon, Pinatubo und Taal auftreten. DOST-PHIVOLCS fordert betroffene Gemeinden in Lahar-Risikozonen zu erhöhter Wachsamkeit und Vorsichtsmaßnahmen auf.

Anhaltender intensiver Regen kann Lahare in den Hauptkanälen des Vulkans Mayon auslösen, die loses Material aus den pyroklastischen Ablagerungen von 2018 sowie ältere Eruptionsablagerungen mobilisieren könnten. Besonders betroffen sind die Einzugsgebiete der Kanäle Miisi, Mabinit, Buyuan und Basud. Gemeinden entlang der Kanäle Miisi, Binaan, Anoling, Quirangay, Maninila, Masarawag, Muladbucad, Nasisi, Mabinit, Matanag, Basud und Bulawan in der Provinz Albay sind durch Überschwemmungen und Schlammströme gefährdet.

Starke Regenfälle könnten zu Laharen entlang der Flüsse führen, die den westlichen Vulkan Pinatubo entwässern. Besonders gefährdet sind die Flusssysteme Sto. Tomas-Marella und Bucao, die schlammige Strömungen und Überschwemmungen in den Gemeinden San Marcelino, San Narciso, San Felipe und Botolan (Provinz Zambales) verursachen könnten. Auch die Flüsse O’Donnell und Pasig-Potrero könnten Schlammströme auslösen, die Gemeinden in Tarlac und Pampanga bedrohen.

Längerer intensiver Regen kann an den westlichen und nördlichen Hängen des Vulkans Taal zu Schlammabfluss und Schuttströmen führen. Besonders gefährdet sind die Gemeinden Agoncillo, Laurel und Talisay in der Provinz Batangas. Bereits gesättigte alte vulkanische Ablagerungen könnten in Flüssen, Straßen und Hängen mobilisiert werden.

DOST-PHIVOLCS ruft lokale Behörden und Gemeinden in den Risikogebieten auf, die Wetterbedingungen zu überwachen und präventive Maßnahmen zum Schutz vor „Pepito“ zu ergreifen.

Darüber hinaus ist auf der Insel Negros der Vulkan Kanlaon weiterhin aktiv und fördert Aschewolken, die bis auf eine Höhe von 3000 m aufsteigen und mit dem Wind in Richtung Westen driften. Sollte es auch hier zu starken Niederschlägen kommen, wäre das Laharrisiko besonders hoch. (Quelle PHILVOLCS)

Kanlaon: Ascheeruptionen und erhöhte Seismizität

Anhaltende Ascheeruptionen bei erhöhter Seismizität und Gasausstoß – Erste Analysen von Lavaproben

Der philippinische Vulkan Kanlaon emittiert weiterhin Vulkanasche und Dampfwolken sowie eine große Menge vulkanischer Gase, in denen gestern 4700 Tonnen Schwefeldioxid nachgewiesen worden waren. Laut dem VAAC Tokio erreichen die Eruptionswolken eine Höhe von 3400 m über dem Meeresspiegel und werden vom Wind in Richtung Südwesten geweht. Da der Vulkan etwas über 2400 m hoch ist, erreichen die Aschewolken eine Höhe von knapp 1000 m über dem Krater, was eine Steigerung gegenüber den Vortagen darstellt. Die Tätigkeit wird von einer erhöhten Seismizität begleitet: Gestern wurden 28 vulkanotektonische Erdbeben registriert.

Die eruptive Tätigkeit begann am 19. Oktober 2024. Seitdem dampft der Krater ständig und es kommt zu den beschriebenen Ascheemissionen. Die visuellen Monitore des Kanlaon Volcano Network registrierten bisher achtundzwanzig solcher Ascheemissionen, die zwischen 4 und 78 Minuten dauerten. Die Emissionen verliefen überwiegend „still“, ohne seismische oder Infraschall-Signale. Die jüngste Episode ereignete sich heute Morgen zwischen 05:46 und 07:02 Uhr. In mehreren Ortschaften, darunter Sitio Bais  und Brgy Sag-ang kam es zu Ascheniederschlägen.

Mikroskopische Analysen der Ascheproben vom 19. Oktober sowie vom 2. und 5. November 2024 zeigen, dass die Asche überwiegend aus fragmentiertem altem Lavagestein besteht, das bereits im Schlotbereich abgelagert wurde und nicht aus Material neuen Magmas.

PHILVOLCS warnt vor Vulkangefahren

Die Alarmstufe für Kanlaon liegt derzeit bei „Gelb“. Die gegenwärtige Aktivität am Gipfel könnte jedoch in Explosionen übergehen und eine Erhöhung der Alarmstufe erfordern. Die Öffentlichkeit wird daher aufgefordert, wachsam zu bleiben und die permanente Gefahrenzone im Umkreis von vier Kilometern um den Krater nicht zu betreten, um Risiken durch pyroklastische Ströme, ballistische Fragmente, Steinschläge und andere vulkanische Gefahren zu vermeiden. Bei möglichem Ascheregen sollten Menschen in betroffenen Gebieten Nase und Mund mit einem feuchten, sauberen Tuch oder einer Staubmaske schützen. Bewohner entlang von Flüssen an den Süd- und Westhängen sollten ebenfalls vorsichtig sein, insbesondere bei vorhergesagten starken Regenfällen, da Lahare oder Schlammströme auftreten könnten.

Kanlaon: Eruptionen gehen weiter

Kanlaon eruptiert Vulkanasche – und löste seit gestern 5 VONA-Warnungen aus

Der Vulkan Kanlaon liegt auf der philippinischen Insel Negros und ist so aktiv geworden, dass er seit gestern 5 VONA-Warnungen über Vulkanasche auslöste. Während bei den neuesten Meldungen die Höhe der Aschewolke nicht ermittelt werden konnte, weil Wolken die Sicht der Satelliten beeinträchtigten, wiesen frühere VONA-Meldungen Vulkanasche in 3000 m Höhe nach. Die Aschewolken drifteten mit dem Wind in Richtung Südwesten.

Laut dem Update von PHILVOLCS stieg eine Asche enthaltende, voluminöse Eruptionswolke gut 800 m über Kraterhöhe auf. Da der Kanlaon gut 2400 m hoch ist, erreichte die Asche eine Höhe von 3200 m über dem Meeresspiegel und stieg demnach zuletzt höher auf, als die ersten VONA-Meldungen nahelegten.

Vulkanasche hat übrigens nichts mit der Asche als Verbrennungsprodukt zu tun und wird in vielen Katastrophenfilmen zu Vulkanausbrüchen, in denen man Flocken zu Boden rieseln sieht, falsch dargestellt. Bei Vulkanasche handelt es sich im Prinzip um Sand aus zerkleinertem Vulkangestein, also um Sand aus Lava.

Die Vulkanologen stellten auch gestern eine erhöhte Seismizität fest: Das Netzwerk erfasste 31 schwache vulkanotektonische Erdbeben, die sich auf eine Region nordwestlich des Kraters konzentrierten. Der Schwefeldioxidausstoß war mit fast 7000 Tonnen am Tag deutlich erhöht. Das Vulkangebäude gilt als aufgebläht, da in den letzten Wochen Magma aufgestiegen war und sich in einem flach liegenden Speichersystem ansammelte.

Der Alarmstatus am Kanlaon steht weiterhin auf „2“. Es gilt eine Sperrzone mit 4 Kilometer-Radius um den Krater. Obwohl der Vulkan schon Ascheeruptionen erzeugt, warnt man weiterhin vor phreatischen Eruptionen. Nun, im Augenblick würde es dann eher zu phreatomagmatischen Eruptionen kommen, wenn sich Wasser in das Eruptionsgeschehen einmischt.

Kanlaon mit Ascheeruption am 31.10.24

Kanlaon erzeugt kleine Ascheeruption – seismische Krise ging voran

Der philippinische Vulkan Kanlaon stand in deb letzten Tagen häufiger in den Schlagzeilen, weil er sich auf eine Eruption vorbereiten zu schien und zahlreiche Erdbeben und einen hohen Gasausstoß verursachte. Am 30. Oktober wurden Schwefeldioxid-Emissionen von mehr als 7000 Tonnen am Tag registriert. Gestern setzte dann eine seismische Krise ein, während der 83 Erschütterungen registriert wurden. Das VAAC Tokio meldete dann um 23:52 UTC eine Aschewolke, die bis auf eine Höhe von 3350 aufstieg und in Richtung Nordwesten driftete. Da der Kanlaon eine Gipfelhöhe von 2435 m hat, stieg die Asche gut 900 m über Kraterhöhe auf.

Es gibt ein Video von PHILVOLCS, auf dem man Ascheemissionen am Kanlaon aufsteigen sieht. Ein genauerer Bericht zu den Ereignissen liegt aber noch nicht vor. Was vorliegt ist eine genaue Beschreibung der Seismizität, die vor der Eruption einsetzte. Demnach handelte es sich bei den Beben um vulkanotektonische Erschütterungen. Die Magnituden dieser VT-Beben lagen zwischen ML0,9 und ML2,9 und trat in Tiefen von 2 bis 8 Kilometern unter den westlichen Flanken des Vulkans auf. Vulkanotektonische Erdbeben entstehen durch Felsbrüche und weisen auf fortschreitende Risse hin, die darauf hindeuten, dass aufsteigendes Magma sich einen Weg zur Oberfläche bahnt.

Auch die Schwefelgas-Emissionen wurden genauer unter die Lupe genommen und es wurde darauf hingewiesen, dass Kanlaon in diesem Jahr bis zum Ausbruch am 3. Juni 2024 durchschnittlich 1.273 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag ausgestoßen hatte. Seitdem sind die Emissionen mit einem aktuellen Durchschnitt von 4.234 Tonnen pro Tag besonders hoch.

PHILVOLCS wies die Anwohner des Vulkans darauf hin, dass für den Kanlaon Vulkan Alarmstufe 2 gilt, was auf zunehmende Unruhe hinweist. Aufgrund der seismischen Aktivität könnte die Alarmstufe jedoch steigen. Menschen sollten wachsam sein, die permanente Gefahrenzone von 4 Kilometern meiden und im Falle von Ascheregen Nase und Mund mit einem feuchten Tuch oder einer Staubmaske schützen.

Kanlaon mit erhöhter Seismik am 30. Oktober

Vulkan Kanlaon mit erhöhter Seismik – Keine neue Daten zum Schwefeldioxid-Ausstoß

Am Dienstag, dem 29. Oktober, wurden am Vulkan Kanlaon zwanzig vulkanische Erdbeben verzeichnet, wie das seismologische Institut PHILVOLCS berichtete. Weder die Magnituden noch die Tiefen der Hypozentren wurden genannt. Auf einer Shakemap kann man aber erkennen, dass die Beben von West nach Ost (oder umgekehrt) über die Nordflanke des Vulkans verteilt liegen. Aller Wahrscheinlichkeit nach stehen die Beben im Zusammenhang mit Fluidbewegungen im Untergrund. Bei ihrem Aufstieg entlang von Schwächezonen können sie diese erweitern und sogar Gesteinsbruch auslösen, was vulkanotektonische Erdbeben hervorbringt. Bei den Fluiden kann es sich um Gas oder Tiefenwässer handeln – oder aber auch um Magma.

In der vergangenen Woche registrierte das seismische Netzwerk am Kanlaon, das von PHILVOLCS betrieben wird, ein bis drei Erdbeben pro Tag, mit Ausnahme des 22. Oktober, als sechs vulkanische Erdbeben auftraten.

Zusätzlich stieß der Kanlaon am Montag große Mengen an Schwefeldioxid aus (Vnet berichtete): Es wurde eine Konzentration von 10.074 Tonnen pro Tag festgestellt. Das war fast doppelt so viel wie die 5.188 Tonnen, die am 28. Oktober gemessen wurden. Die letzte Messung wurde allerdings am 29. Oktober veröffentlicht. Neue Daten wurden heute nicht mitgeteilt.

Der Kanlaon befindet sich in einem instabilen Zustand. Es gab neben Erdbeben und starkem Gasausstoß auch bereits kleinere Ascheeruptionen. Zudem ist der Vulkan durch Inflation von Magma aufgebläht und scheint bereits zu einem größeren Vulkanausbruch bereit zu sein. PHILVOLCS warnte vor möglichen Gefahren wie plötzlichen phreatischen Eruptionen, die entstehen, wenn Grundwasser auf heißes Magma trifft und explosionsartig Dampf freigesetzt wird.

Offizielle Seiten verboten außerdem den Zugang zur 4 Kilometer breiten permanenten Gefahrenzone (PDZ) des Vulkans und untersagten Flugzeugen das Überfliegen des Gebiets.

Die seismischen Aktivitäten konzentrierten sich hauptsächlich auf den Vulkan selbst, jedoch wurden auch Erdbeben in umliegenden Gebieten von Negros Occidental gemessen, darunter La Castellana, La Carlota, Binubuhan und Guinpana-an.

Kanlaon mit sehr hohem Schwefeldioxidausstoß am 28.10.24

Kanlaon stößt enorme Mengen Schwefeldioxid aus – Warnung ausgegeben

Auf den Philippinen kommt die Erde nicht zur Ruhe: Nach einer Serie phreatischen Eruptionen am Taal und unwetterbedingten Laharen am Mayon sorgt nun der Kanlaon erneut für Schlagzeilen, weil er enorme Mengen Schwefeldioxid (SO₂) ausstößt.

PHILVOLCS brachte heute Vormittag eine entsprechende Warnung heraus und bezifferte den Ausstoß des Gases auf 10.074 Tonnen pro Tag. Dieser Wert wurde heute bei einer Flyspec-Messkampagne ermittelt. Bei Flyspec handelt es sich um ein mobiles Messinstrument, das zur Überwachung von vulkanischem Schwefeldioxid-Ausstoß eingesetzt wird. Es verwendet ein spezielles Spektrometer, das UV-Licht misst und das charakteristische Absorptionsmuster von Schwefeldioxid erkennen kann. Das Gerät wird oft auf Fahrzeugen, Hubschraubern oder neuerdings auf Drohnen montiert und nahe eines Vulkans entlang einer bestimmten Route bewegt, um den Gasgehalt in der Luft aufzuzeichnen. Welches Transportmittel eingesetzt wurde, teilten die Vulkanologen nicht mit.

Die aktuellen Messungen enthüllten den fünfthöchsten Schwefeldioxid-Wert seit Beginn der instrumentellen Gasüberwachung des Vulkans. Kanlaon emittierte in diesem Jahr vor dem Ausbruch am 3. Juni 2024 erhöhte Mengen an vulkanischem SO₂ mit einer durchschnittlichen Rate von 1.273 Tonnen pro Tag. Seitdem sind die Emissionen besonders hoch und liegen aktuell bei durchschnittlich 4.210 Tonnen pro Tag. Schwefeldämpfe wurden sowohl in Canlaon City als auch in geringerem Maße in den Barangays Panubigan und in einigen anderen Ortschaften wahrgenommen. Besonders bei Windstille kann VOG entstehen.

Warnungen der Vulkanologen von PHILVOLCS

Längerer Kontakt mit vulkanischem SO₂ kann insbesondere in Gemeinden in direkter Reichweite schwacher Windfahnen zu Reizungen der Augen, des Rachens und der Atemwege führen. Besonders gefährdet sind Personen mit Vorerkrankungen wie Asthma, Lungenerkrankungen, Herzerkrankungen, ältere Menschen, schwangere Frauen und Kinder. Diese sollten Expositionen vermeiden und sich in geschlossenen Räumen aufhalten. Wer ins Freie muss, dem wird empfohlen einen Atemschutzmaske zu tragen.

Eine Besteigung des Vulkans ist verboten. und es gilt eine Sperrzone mit 4 Kilometern Radius um den Gipfel. Gemeinden entlang der Flusssysteme an den südlichen und westlichen Hängen, die bereits Lahare und Schlammlawinen erlebt haben, sollten bei vorhergesagtem oder einsetzendem starken Regen über dem Vulkan Vorsichtsmaßnahmen treffen.

Kanlaon mit Ascheeruptionen am 19.10.24

Ascheemissionen am Kanlaon verursachten Ascheregen

Auf den Philippinen hat der Vulkan Kanlaon mit Ascheemissionen begonnen. Dies geht aus einem Sonderbulletin der Vulkanologen von PHIVOLCS hervor. Demnach traten die Emissionen heute um 6:41 Uhr, 7:01 Uhr und 8:01 Uhr auf und dauerten nach visuellen Beobachtungen jeweils zwei bis sechs Minuten. Seismische oder Infraschall-Signale konnten dabei nicht aufgezeichnet werden. Die Ereignisse führten zur Bildung von hellgrauen Aschewolken, die bis zu 500 Meter über den Krater aufstiegen und sich nach Südwesten verlagerten. In mehreren Ortschaften wurde Ascheregen festgestellt. In Barangay Yubo wurden außerdem schwefelhaltige Dämpfe wahrgenommen. Aufgrund einer dichten Wolkendecke war der Gipfelkrater für den Rest des Vormittags nicht mehr sichtbar. Die Angaben erfolgten in Ortszeit; die Philippinen liegen zeitlich voraus.

Die SO2-Emissionen aus dem Gipfelkrater lagen laut Flyspec-Messungen vom 18. Oktober 2024 bei durchschnittlich 2.769 Tonnen pro Tag. Vor dem Ausbruch am 3. Juni 2024 hatte der Vulkan bereits erhöhte Mengen von durchschnittlich 3.383 Tonnen Schwefeldioxid pro Tag ausgestoßen, seitdem liegen die Werte jedoch bei besonders hohen 4.133 Tonnen pro Tag. Die Asche in der Entgasungswolke deutet auf offene Schlotverhältnisse hin, bei denen vulkanische Gase feines Gestein oder Ablagerungen von den Rändern des oberflächennahen Magmas mitführen können.

Die Öffentlichkeit wird weiterhin daran erinnert, dass für den Kanlaon Alarmstufe 2 gilt, was auf zunehmende Unruhe hinweist.

Die heutige Aktivität könnte den Anfang einer stärkeren Eruptionsserie kennzeichnen oder aber auch nur ein weiteres Intermezzo in einer mehrmonatigen Aufheizungsphase darstellen, wobei es nicht zwingend zu stärkeren Eruptionen kommen muss. Dennoch wird die Wahrscheinlichkeit hierfür als hoch eingestuft.

Neben dem Kanlaon ist auf den Philippinen noch der Taal-Vulkan aktiv. Im Krater auf Volcano Island kommt es weiterhin zu phreatischen Eruptionen. Der Gasausstoß ist zwar noch als relativ hoch einzustufen, ist aber gegenüber dem Jahresdurchschnitt deutlich niedriger geworden und lag gestern bei unter 1.600 Tonnen pro Tag. Es gab eine phreatische Eruption, die etwa sieben Minuten andauerte.

Kanlaon Hoher Schwefeldioxid-Ausstoß am 11. Oktober

Vulkan Kanlaon stößt große Mengen Schwefeldioxid aus – Gefahr von VOG besteht

Auf den Philippinen zeigen mehrere Vulkane Anzeichen erhöhter Unruhe und könnten in den nächsten Wochen ausbrechen. An der Spitze der Liste potenzieller Eruptionen steht der Vulkan Kanlaon, der in den vergangenen Wochen eine ungewöhnlich hohe Menge an Schwefeldioxid ausgestoßen hat. In den letzten 24 Stunden lag die Emissionsrate bei 5150 Tonnen pro Tag, was vergleichbar mit der Menge ist, die auch eruptierende Vulkane ausstoßen. Natürlich hängt dies von der Art und Stärke der Eruption ab, da es nach oben praktisch keine Grenzen gibt, während der dauerhaft aktive Stromboli nur einen Bruchteil dieser Menge freisetzt.

Schwefeldioxid ist nicht das einzige Gas, das der Vulkan ausstößt. Der größte Anteil besteht aus Wasserdampf, der bereits im Krater kondensiert und als sichtbare Wolke bis zu 750 Meter über die Kraterhöhe aufsteigt. Bei Inversionswetterlagen besteht die Gefahr der Bildung von VOG (vulkanischem Smog).

Darüber hinaus berichtete PHIVOLCS von 19 vulkanischen Erdbeben, die sich hauptsächlich im Norden und Osten des Vulkans manifestierten. Diese Beben werden durch aufsteigendes Magma verursacht, das sich in einem Reservoir unter dem Vulkan ansammelt und den Vulkan allmählich aufbläht, ähnlich wie ein Hefekloß.

Der Alarmstatus des Kanlaon steht auf Stufe 2, was auf zunehmende vulkanische Unruhen hinweist. Diese könnten zu eruptiven Ereignissen und einer Erhöhung der Alarmstufe führen. Der Bevölkerung wird dringend geraten, wachsam zu bleiben und die permanente Gefahrenzone (PDZ) von vier Kilometern um den Vulkan zu meiden, um sich vor vulkanischen Gefahren wie pyroklastischen Strömen, ballistischen Projektilen und Steinschlag zu schützen. PHIVOLCS empfiehlt den Bewohnern, bei Ascheregen in windabgewandten Gebieten Nase und Mund mit einem feuchten Tuch oder einer Maske zu bedecken. Bewohner an den Süd- und Westhängen des Vulkans, besonders in Flussnähe, sollten bei starkem Regen vorsichtig sein, da Lahare oder Schlammlawinen auftreten könnten.

Weitere phreatische Eruption am Taal

Eingangs erwähnte ich eine Liste von Vulkanen auf den Philippinen, die ein erhöhtes Eruptionsrisiko aufweisen. Neben Kanlaon nimmt der Taal-Vulkan einen Spitzenplatz ein. Dieser Vulkan erzeugt bereits Eruptionen, auch wenn es sich bisher nur um phreatische Eruptionen handelt. In den letzten 24 Stunden ereignete sich erneut ein phreatischer Ausbruch, der 6 Minuten andauerte.

Darüber hinaus besteht auch an den Vulkanen Bulusan und Mayon ein moderates Eruptionsrisiko. Beide Vulkane sind aufgebläht und zeigen geringe seismische Aktivität.