Kanlaon: Anhaltende Ascheemissionen am 20. Januar

Kanlaon stößt weiter Asche und viel Gas aus – Mehr als 4000 Tonnen Schwefeldioxid

Auf den Philippinen stößt der Vulkan Kanlaon weiterhin Asche aus. Das VAAC Tokio veröffentlichte heute zwei VONA-Warnungen, nach denen die Aschewolken in einer Höhe von 2700 m nach Südwesten driften und eine Gefahr für tief fliegende Flugzeuge darstellen könnten. PHIVOLCS berichtet in seinem täglichen Update von drei Ascheemissionen innerhalb von 24 Stunden. Sie dauerten zwischen 9 und 23 Minuten und wurden von vulkanischem Tremor begleitet. Dem Vulkan entweicht aber nicht nur Vulkanasche, sondern auch viel Gas. Zu den vulkanischen Gasen zählt das Schwefeldioxid, von dem in den letzten 24 Stunden 4023 Tonnen emittiert wurden. Gegenüber dem Vortag hat sich der Wert fast verdoppelt.

Zu den beschriebenen Phänomenen gesellte sich eine mittelstarke Seismizität in Form von vulkanotektonischen Erdbeben und Tremor. Innerhalb eines Tages wurden 13 seismische Signale detektiert, von denen 11 von VT-Erdbeben verursacht wurden. Die vulkanisch bedingten Erdbeben werden überwiegend von Magmabewegungen im Untergrund ausgelöst, die aufsteigen und in einem Magmenkörper unter dem Vulkan zwischengespeichert werden und eine Versteilung der Vulkanflanken bedingen. Daher gilt der Vulkan als geschwollen. Vor Ort fürchtet man einen stärkeren Vulkanausbruch, der sich ohne weitere Vorwarnungen ereignen könnte. Es gibt eine Sperrzone mit einem 6-Kilometer-Radius um den Krater. Der Alarmstatus steht auf „3“ (Orange). Man warnt vor Explosionen mit Ascheniederschlag und pyroklastischen Strömen. Zudem stellen bereits jetzt Aschepartikel und Gase in der Luft eine Gesundheitsgefährdung für die Anwohner des Vulkans dar. Tausende wurden bereits evakuiert und harren seit Monaten in Flüchtlingslagern aus.




Taal Vulkan mit verstopften Fördersystem

Neben dem Kanlaon ist der Taal-Vulkan ein weiterer Feuerberg der Philippinen, der als aktiv eingestuft und besonders überwacht wird. In den letzten Monaten gab es immer wieder phreatische und sogar phreatomagmatische Eruptionen sowie über die meiste Zeit hinweg einen sehr hohen Schwefeldioxidausstoß mit Durchschnittswerten von mehr als 4000 Tonnen am Tag. Seit einigen Tagen hat sich der Ausstoß des Gases signifikant reduziert und hat die niedrigsten Werte seit Jahren erreicht: Bei der letzten Messung am 18. Januar wurden nur 890 Tonnen Schwefeldioxid am Tag nachgewiesen. Die Vermutung liegt nahe, dass das Fördersystem verstopft ist, wodurch sich ein hoher Gasdruck aufbaut, der letztendlich zu phreatischen oder phreatomagmatischen Eruptionen führen könnte.

Kanlaon: Starke Inflation detektiert

Vulkan Kanlaon ist stark aufgebläht – Warnung der Vulkanologen

Auf der Philippineninsel Negros bleibt der Kanlaon aktiv und emittiert kleinere Aschewolken. Das VAAC Tokio meldete heute Vulkanasche in einer Höhe von 3000 m, die in süd-südwestlicher Richtung driftet. In den letzten 24 Stunden wurden darüber hinaus 3 vulkanotektonische Erdbeben und eine längere Tremorphase festgestellt. Am Vortag waren es 11 VT-Erdbeben und 4 Tremorphasen. Der Schwefeldioxid-Ausstoß bleibt hoch und belief sich zuletzt auf 4700 Tonnen am Tag. Alles in allem sind das geophysikalische Daten, wie sie am Kanlaon seit einigen Wochen typisch sind. Untypisch ist hingegen eine Warnung von PHILVOLCS, dass es am 10. Januar zu einer Phase mit ungewöhnlich starker Inflation gekommen ist, in deren Folge sich die östlichen und südöstlichen Hänge des Vulkans versteilten, während es im Bereich der Westflanke zu einer Subsidenz kam. Unter dem Vulkan verbirgt sich ein großer Magmenkörper, in dem sich unterirdisch Magma verlagert und es zu einem Druckanstieg im oberen Fördersystem kam. Ähnliches registrierte man bei der größeren Eruption am 9. Dezember. Es könnten auch jetzt starke Eruptionen folgen.

Warnung an die Bevölkerung

Die Öffentlichkeit wird in der PHILOVOLCS-Warnung daran erinnert, dass für den Vulkan Kanlaon Alarmstufe 3 gilt. Es besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für plötzliche explosive Ausbrüche. Es gibt eine Sperrzone mit einem Radius von sechs Kilometern um den Gipfelkrater. Gemeinden in diesem Bereich wurden bereits evakuiert. Konkret drohen im Falle größerer Eruptionen folgende Vulkangefahren und man sollte Vorbereitungen treffen, um sich vor pyroklastischen Dichteströmen (PDCs), ballistischen Projektilen, Ascheregen, Lavaströmen und Steinschlägen zu schützen. Außerdem könnten sich gesundheitsschädliche Vulkangase verbreiten, vor denen man sich nur durch das Tragen spezieller Gasmasken schützen kann.

Privatpersonen und Behörden werden aufgefordert, die Wetterbedingungen zu überwachen, da starke Regenfälle zu Laharen und sedimenthaltigen Strömen in den südlichen Kanälen führen können. Besonders betroffen könnten Barangays von La Castellana und Canlaon City sowie stromabwärts gelegene Gemeinden sein, die bereits im Juni 2024 von Laharen betroffen waren.

Kanlaon: Vorbereitungen auf eine Katastrophe

Ascheablagerungen in Bago City nach der Kanlaon-Eruption im Dezember 2024. © Rappler

Zivilschutz bereitet sich am Kanlaon auf eine Katastrophe vor und entwickelte „Plan Exodus“

Seit Monaten ist der philippinische Vulkan Kanlaon unruhig und scheint sich auf eine größere Eruption vorzubereiten: der Vulkan emittiert Asche und Dampf, in seinen Eingeweiden rumoren Erdbeben und die Schwefeldioxid-Emissionen sind hoch. Zwei moderate Eruptionen verursachten Ascheniederschlag, der die Landschaft um den Vulkan mit Asche überzog, die auch Städte und Agrarflächen nicht aussparte. In der Folge wurde der Alarmstatus auf „Orange“ erhöht und eine 6 Kilometer Sperrzone um den Krater eingerichtet. Gut 9400 Menschen mussten aus dem direkten Gefahrenkreis des Vulkans evakuiert werden. Inzwischen wurde es fast 1000 Personen wieder gestattet in ihre Heimat zurückzukehren. Obwohl die zunächst einmal nach einer leichten Entspannung aussieht, sprechen doch einige Tatsachen dagegen.




Zu diesen Tatsachen zählen die geophysikalischen Messwerte des Kanlaon, denn sowohl die Anzahl vulkanotektonische Erdbeben als auch der Schwefeldioxid-Ausstoß sind hoch: am 9. Januar meldete PHILVOLCS 21 vulkanotektonische Erdbeben inklusive Tremor und einen Schwefeldioxid-Ausstoß von fast 5600 Tonnen am Tag Zudem gab es drei länger anhaltende Ascheemissionen. Das Vulkangebäude gilt als aufgebläht und im Magmaspeichersystem hat sich eine größere Menge Schmelze angesammelt, deren Volumen allerdings nicht genannt wird. Doch diese scheint besorgniserregend hoch zu sein, zumindest lässt darauf ein Statement des philippinischen Zivilschutzes schließen, in dem es heißt, dass man sich auf den „Plan Exodus“ vorbereitet: der Evakuierung von Rund 124.000 Menschen in Canlaon City. Dieser Plan würde in die Tat umgesetzt werden, wenn die Alarmstufe „4“ (Rot) ausgerufen werden würde.

Laut philippinischen Medienberichten, die u.a. von der Manila Post veröffentlicht wurden, bereiten sich die Behörden gerade genau auf dieses Szenario vor.

Der Plan Exodus sieht als Hauptfluchtroute die Straße nach Vallehermosovor, während Himamaylan City und Vallehermoso mögliche Standorte für Zeltstädte sind. Vorübergehende Umsiedlungen sind auf staatlichem Land geplant, während dauerhafte Lösungen mit den zuständigen Behörden besprochen werden. Die größte Herausforderung bleibt die Bereitstellung ausreichender Flächen für Evakuierte.

Ich persönlich halte es für ziemlich riskant eine einzige hauptfluchtroute festzulegen, denn je nach Zustand der Verkehrswege kann es schnell zu einer Blockade der Straße kommen, insbesondere, wenn es bereits zu einer größeren Eruption gekommen ist. Das Beispiel der jüngsten Waldbrände in Los Angeles belegt, wie schnell Chaos ausbrechen kann, das zu einem Verkehrskollaps in einem Katastrophengebiet führt.

Am Kanalon rechnet der Zivilschutz zunächst mit einer 1 monatigen Krise. In dieser Zeit würde man 15,3 Milliarden Peso (etwa 244,8 Millionen Euro) Katastrophenhilfe benötigt, um Nahrungsmittel, Wasser, Unterkünfte und finanzielle Hilfen bereitzustellen.

Kanlaon eruptiert Vulkanasche am 7. Januar

Kanlaon lässt Vulkanasche bis auf 3700 m Höhe aufsteigen – Erdbebenaktivität hoch

Auf den Philippinen sind die Vulkane Kanlaon und Taal weiterhin aktiv: Der Kanlaon hat heute Vulkanasche eruptiert, die bis auf eine Höhe von 3700 m über dem Meeresspiegel aufgestiegen ist und vom Wind in Richtung Süden getragen worden ist. In Ortschaften in Vulkannähe regnete Asche nieder. Das VAAC Tokio veröffentlichte heute um 16:13:00 UTC eine VONA-Warnung. Eine halbe Stunde später folgte eine zweite. Davor gab es die letzten VONA-Warnungen am 3. Januar. Seitdem baute sich vermehrt Druck im Vulkan auf, was die geophysikalischen Daten bestätigten. In den letzten beiden Tagen wurden jeweils 37 Erschütterungen detektiert, die sich nordöstlich des Gipfelkraters konzentrierten. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag heute bei knapp 3900 Tonnen am Tag.

Es sieht nicht so aus, als würde die Aktivität des Vulkans aufhören, selbst wenn die Ascheemissionen phasenweise nachlassen. Der Vulkan ist noch aufgebläht und verfügt über ein vergleichsweise großes Eruptionspotenzial, mit all dem Magma in seinem Bauch.

Die Situation am Taal ist ebenfalls weiterhin angespannt, obgleich der Vulkan nach seiner kleinen phreatomagmatischen Eruption gestern wieder mehr im Gleichgewicht zu sein scheint, als es zuvor der Fall gewesen ist. Der Schwefeldioxid-Ausstoß erhöhte sich wieder auf fast 4200 Tonnen am Tag und bewegt sich im Rahmen des Durchschnitts vom letzten Jahr. Obwohl weitere phreatische Eruptionen auftreten können, sieht es so aus, als wäre die Verstopfung in einem Fördersystem durch die Explosion gelöst worden.

Die Vulkanologen von PHILVOLCS warnen zwar weiterhin vor Vulkangefahren, aber aufgrund der niedrigen Warnstufe, die sie dem Vulkan verleihen, rechnen sie wohl nicht mit stärkeren Eruptionen. Die Warnstufe steht auf „1“. Am Kanlaon ist sie mit Stufe „3“ deutlich höher. Tatsächlich ist es nicht immer einfach, eine angemessene Warnstufe auszurufen, da die Kriterien unterschiedlich interpretiert werden können.

Kanlaon: Ascheemissionen am 02.01.2025

Ascheemissionen am Kanlaon in 2700 m Höhe – Intensive Erdbebentätigkeit

Der philippinische Vulkan Kanlaon ist genauso unruhig ins neue Jahr gestartet, wie er das alte verlassen hat. Das VAAC Tokio brachte heute bereits die 8. VONA-Warnung zum Kanlaon in diesem Jahr heraus, nach der Vulkanasche bis auf eine Höhe von 2700 m aufgestiegen war und in Richtung Westen driftete. Im letzten Jahr löste dieser Vulkan 97 Warnungen vor Aschewolken aus.

Die Seismizität ist weiterhin erhöht: Gestern wurden 45 Erdbeben gemeldet, heute waren es 26. Die Meldungen spiegeln immer die Aktivität des Vortages wider. Bei 8 der seismischen Signale handelte es sich um vulkanischen Tremor, der in bis zu 5 Stunden langen Phasen auftrat. Die vulkanotektonischen Erdbeben manifestierten sich überwiegend nördlich des Gipfels, streuen zum Teil aber auch in weiterer Entfernung zum Krater. Diese Beben manifestieren sich überwiegend entlang einer Nordwest-Südost streichenden Störungszone. Der Vulkan gilt als aufgebläht, soll heißen, unter ihm befindet sich ein größerer Magmenkörper, der Bodenhebung verursacht und die Vulkanflanken versteilt.

Der Gasausstoß ist weiterhin hoch und belief sich am 31. 12. 24 auf 5050 Tonnen am Tag. In den letzten 24 Stunden reduzierte er sich auf 3400 Tonnen. Zugleich wurden 7 Phasen mit Ascheemissionen beobachtet, die bis zu fünfeinhalb Stunden anhielten und somit sogar länger waren als der Tremor, der sich parallel zu den Emissionen abgespielt haben dürfte. Die langanhaltenden Emissionen bauten ein wenig Druck im Vulkangebäude ab, weshalb die geophysikalischen Parameter der letzten 24 Stunden etwas unterhalb der Daten vom Vortag liegen.

Die Gefahr größerer Eruptionen bleibt erhöht. Bei stärkeren Explosionen könnten wieder pyroklastische Ströme entstehen und im Falle von Niederschlägen drohen Lahare abzugehen. Die Alarmstufe steht weiterhin auf „Orange“ und es gibt eine 12 Kilometer durchmessende Sperr- und Evakuierungszone um den Gipfelkrater des Vulkans Kanlaon.

Kanlaon: Warnungen vor stärkeren Eruptionen

Aktivität am Kanlaon weiter erhöht – Vulkanasche in 2400 m Höhe

Auf der philippinischen Insel Negros ist der Kanlaon weiterhin aktiv. Das VAAC Tokio veröffentlichte seit gestern 6 VONA-Warnungen, nach denen Aschewolken bis auf eine Höhe von 2400 m aufsteigen und gen Westen driften. Es kommt zu leichten Aschenniederschlägen in Orten am Fuß des Vulkans. Gehöfte und Dörfer in einer 12 Kilometer durchmessenden Zone um den Gipfel des Kanlaons bleiben evakuiert und eine Besteigung des Vulkans ist verboten.

Die geophysikalischen Parameter deuten darauf hin, dass es in nächster Zeit eine weitere Verstärkung der vulkanischen Aktivität geben könnte. Zum einen emittiert der Kanlaon sehr viel Schwefeldioxid, zum anderen ist seine Seismizität erhöht. Gestern registrierte das seismische Netzwerk von PHILVOLCS 26 vulkanisch bedingte Erdbeben. Bei neun dieser Erschütterungen handelte es sich um vulkanischen Tremor, der bis zu 76 Minuten anhielt. Zudem wurden 9 seismische Signale in Zusammenhang mit der eruptiven Tätigkeit detektiert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag bei über 7000 Tonnen am Tag. Am Vortag waren die Werte ähnlich hoch. Die Vulkanologen empfehlen dem Zivilschutz und der Bevölkerung, sich auf stärkere Eruptionen vorzubereiten.

Sorgen um Sicherheit Evakuierter und Plünderungen leerstehender Gebäude

In diesem Sinn wurden gestern bei einer Versammlung von lokalen Behörden mit der Kanlaon-Task-Force bestehende und künftige Notfallpläne besprochen. Die Leiter der Organisation RIACC stellten die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen den Behörden in den Fokus, und betonten die Verbesserung der Zugänglichkeit von Notfallplänen über ein zentrales Google Drive und die Nutzung des Quick Response Fund. Das Landwirtschaftsministerium arbeitet zudem an einem Rehabilitationsplan für betroffene Landwirte.

Zu den zentralen Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, gehören der Schutz von Binnenvertriebenen (vor allem von Frauen und Kindern) in Evakuierungszentren, die Auswirkungen von Ascheregen auf die Landwirtschaft und die Sicherung der erweiterten Gefahrenzone (EDZ) um La Castellana. Geplante Maßnahmen umfassen Fußpatrouillen der Polizei, verstärkte Sicherheitspräsenz, die Bewertung der Lebensmittelsicherheit in Evakuierungszentren und die Verwaltung der EDZ-Zugangspunkte. Offenbar gibt es Probleme mit der Sicherheit Schutzbedürftiger und Sorge um Plünderungen evakuierter Gebäude. Probleme, die es auch in anderen Ländern gibt, sobald Orte evakuiert werden. Ich denke da speziell an Grindavik auf Island und Leilani auf Hawaii, wo man sich in den letzten Jahren mit ähnlichen Sorgen konfrontiert sah.

Die Taskforce verpflichtet sich, eng mit lokalen Regierungseinheiten und nationalen Behörden zusammenzuarbeiten, um Sicherheit und Schutz der betroffenen Gemeinden zu gewährleisten und die Herausforderungen eines möglichen Ausbruchs proaktiv zu bewältigen.

Taal: geringer Gasausstoß am 27.12.24

Deutlicher Rückgang der Gasemissionen am Taal bei Zunahme der Seismizität – Phreatische Eruptionen möglich

Der philippinische Taal-Vulkan zeigte bei der letzten Gasmessung am 23. Dezember einen für diesen Vulkan untypisch geringen Schwefeldioxid-Ausstoß von 1181 Tonnen am Tag. Das ist nur gut ein Viertel der Gasmenge, die im Jahresdurchschnitt gemessen wurde. Gleichzeitig nahm die Anzahl vulkanisch bedingter Beben zu: In den letzten 24 Stunden wurden 7 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Darunter befanden sich 6 Tremorphasen, die zwischen 4 und 7 Minuten dauerten. Der Calderavulkan zeigt damit ein Verhalten, wie man es in den letzten Monaten häufiger vor dem Einsetzen phreatischer Eruptionen aus dem Kratersee auf Volcano Island beobachten konnte. Meine These hierzu ist, dass es sporadisch zu einer Blockade im Schlotbereich des Vulkans kommt, wodurch weniger Gas entweichen kann, als es üblicherweise der Fall ist. Das Gas sammelt sich im Fördersystem, wodurch der Tremor steigt. Bei einem genügend hohen Gasdruck werden die dampfgetriebenen Eruptionen erzeugt, die den Schlotbereich wieder freisprengen. Anschließend steigt der Gasausstoß wieder an.

Die Vulkanologen von PHILVOLCS sehen seit Monaten eine Bodenhebung im Bereich von Volcano Island, während im restlichen Bereich der Caldera Subsidenz gemessen wird. Der Boden sinkt hier also ab. Die Gefahr einer Supervulkaneruption scheint gering zu sein, dafür könnten von Volcano Island mittelfristig gesehen wieder magmatische Eruptionen ausgehen.

Die letzten phreatischen Eruptionen erzeugte der Taal Anfang Dezember. In diesem Jahr wurden sie besonders häufig generiert.

Mit dem Kanlaon steht ein weiterer Vulkan der Philippinen im Fokus meiner Berichterstattung: Hier wurden in den letzten 24 Stunden drei Phasen mit Ascheemissionen gemeldet. Sie dauerten bis zu 52 Sekunden und emittierten Asche einige Hundert Meter über Kraterhöhe. Zudem wurden 16 vulkanische Erdbeben festgestellt. Darunter befanden sich 10 Tremorphasen. Der Ausstoß an Schwefeldioxid belief sich auf 5756 Tonnen am Tag, was ein ziemlich hoher Wert ist. Es gibt keine Anzeichen für eine Entspannung der eruptiven Tätigkeit. Im Gegenteil, es könnten sich wieder stärkere Explosionen zusammenbrauen.

Kanlaon setzt Tätigkeit am 25. Dezember fort

Weitere Ascheeruptionen vom Kanlaon – Seismik erhöht

Auf der philippinischen Insel Negros setzt der Vulkan Kanlaon seine eruptive Tätigkeit fort und stößt Aschewolken aus, die bis in eine Höhe von 3000 Metern aufsteigen und Richtung Südwesten driften. Seit dem 23. Dezember hat das VAAC Tokio zehn VONA-Warnungen zu den Aschewolken veröffentlicht, da diese eine Gefahr für tieffliegende Flugzeuge darstellen: Gelangt Vulkanasche in Düsentriebwerke, können die Aschepartikel schmelzen und Schäden am Triebwerk verursachen. Außerdem sind die scharfkantigen Partikel hochgradig erosiv und können Windschutzscheiben so stark beschädigen, dass die Sicht für Piloten erheblich beeinträchtigt wird.

PHILVOLCS registrierte Aschewolken, die bis zu 1200 Meter über Kraterhöhe aufsteigen und Ascheregen in umliegenden Gemeinden verursachen.

In den letzten 24 Stunden wurden sieben Ascheeruptionen mit einer Dauer von 3 Minuten bis zu zweieinhalb Stunden sowie 25 vulkanisch bedingte Erdbeben aufgezeichnet. Die Erdbeben reihen sich entlang einer nordwest-südöstlich verlaufenden Linie, die eine bedeutende Störungszone durch den Vulkan markiert.

Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug gestern 3585 Tonnen pro Tag, deutlich weniger als die 7445 Tonnen, die am 21. Dezember gemessen wurden. Es besteht eine Korrelation zwischen der eruptiven Tätigkeit und dem Schwefeldioxid-Ausstoß: Während ruhigerer Phasen steigt der Schwefeldioxid-Ausstoß, während er bei intensiveren Eruptionen abnimmt.

Der Alarmstatus bleibt auf „Orange“. PHILVOLCS warnt weiterhin vor vulkanischen Gefahren. Eine Sperrzone mit einem Radius von sechs Kilometern um den Krater bleibt bestehen. Bewohner dieser Zone müssen evakuiert bleiben, da pyroklastische Ströme, ballistische Projektile, Ascheregen, Lavaströme und Steinschläge drohen. Lokale Behörden und Katastrophenschutzräte sollten Wetterbedingungen aufmerksam beobachten, da starke Regenfälle Lahare und sedimentreiche Strömungen in den Kanälen der Südflanken auslösen können. Besonders gefährdet sind Barangays in La Castellana und Canlaon City sowie Gebiete, die im Juni 2024 bereits von Laharen betroffen waren.

Piloten sollten Flüge in der Nähe des Vulkans vermeiden, da plötzliche Ascheausbrüche ein erhebliches Risiko darstellen. Katastrophenschutz und Gemeinden werden angehalten, Evakuierungspläne gemäß den DOST-PHIVOLCS-Gefahrenkarten vorzubereiten, falls die vulkanische Aktivität weiter zunimmt.

Lahar-Warnung am Mayon

Für den Süden der philippinischen Insel Luzon wurden starke Regenfälle vorausgesagt. entsprechend hoch ist das Lahar-Risiko am Vulkan Mayon, für den PHILVOLCS eine Lahar-Warnung ausgab.

Philippinen: Tiefdruckgebiet rückt Vulkanen auf die Pelle

Tropisches Tiefdruckgebiet Querubin zieht auf Vulkane Mayon und Kanlaon zu – Lahare möglich

Vor der philippinischen Küste hat sich der Tropensturm Querubin zu einem Tiefdruckgebiet abgeschwächt, dennoch wurde heute ausdrücklich davor gewarnt, dass die Depression starke Regenfälle verursachen wird, die über die zentral gelegenen Inseln des philippinischen Archipels hinwegziehen werden. In diesem Zusammenhang wird nicht nur vor Überflutungen und schwerer See gewarnt, sondern auch vor Laharen. Ganz neu sind diese Warnungen nicht, denn schon Anfang der Woche kam das Thema auf, das jetzt aber an Dringlichkeit gewonnen hat. Die Laharwarnungen gelten insbesondere für Kanlaon und Mayon.

Mayon eruptierte im letzten Jahr und ein Teil der damals abgelagerten Vulkanasche trug bereits zu dem einen oder anderen Schlammstrom bei. Besonders sorgt man sich um die Gebiete, in denen es im Jahr 2018 zu pyroklastischen Dichteströmen kam, denn in diesen Gebieten liegen noch mächtige Tephraablagerungen. Vom Vulkan selbst geht auch wieder ein wachsendes Gefahrenpotenzial aus, denn die Vulkanologen von PHILVOLCS detektierten nicht nur einige vulkanotektonische Erdbeben, sondern auch eine Inflation des Vulkangebäudes: Magma steigt auf und bildet unter dem Vulkan einen Magmenkörper. Starke Regenfälle könnten so nicht nur Lahare verursachen, sondern auch phreatische Eruptionen triggern, die man dann einige Tage oder Wochen nach den Regenfällen erwarten würde. Das Regenwasser braucht seine Zeit, bis es versickert ist und in den Eingeweiden des Vulkans unter Druck geraten kann, bis Explosionen ausgelöst werden.

Am bereits aktiven Kanlaon ist das Risiko von Laharen und phreatischen Eruptionen noch um einiges größer als am Mayon. Hier könnte es auch zu phreatomagmatischen Eruptionen kommen. Das Magma steht hoch im Fördersystem und es ist genug Erdwärme vorhanden, um für schnelle Reaktionen zu sorgen.

Die Experten vom Katastrophenschutz warnen davor, sich den Vulkanen zu nähern. Insbesondere soll man sich aus Schluchten fernhalten und Wasserläufe meiden.