La Palma: Erhöhte Seismizität detektiert

Mehrere Erdbeben unter der kanarischen Vulkaninsel La Palma aufgezeichnet – stärkste Erschütterung Mb 2,6

Im Süden der Kanareninsel La Palma zeigte sich die Erde heute von ihrer unruhigen Seite, denn seit gestern wurden 9 Erdbeben detektiert. Die beiden stärksten hatten eine Magnitude von 2,6 und Erdbebenherde in 10 und 15 Kilometern Tiefe. Die Epizentren reihen sich entlang des vulkanischen Rückens Cumbre Vieja auf, der sich auch für die Eruption von 2021 verantwortlich zeigte.

Die Beben lagen nicht direkt unter dem damaligen Eruptionszentrum, sondern ein wenig südlich davon. Die Tiefe der Hypozentren deutet auf einen magmatischen Einfluss hin, unter dem die Erdbeben entstanden sein könnten. Sicher ist das aber nicht.

Auf dem Satellitenfoto sieht man übrigens sehr schön die Kraterkette vom Cumbre Vieja.

In den sozialen Medien erlangen die Erdbeben viel Aufmerksamkeit und manch einer fürchtet schon den nächsten Vulkanausbruch. Für solche Spekulationen besteht meiner Meinung nach noch kein Grund, denn schließlich kann es in vulkanisch und tektonisch aktiven Regionen immer zu kleineren Schwarmbeben kommen, ohne dass allzu viel dahinterstecken muss. Bestenfalls steht man ganz am Anfang eines mehrjährigen Aufladezyklus des vulkanischen Systems unter La Palma, doch eine solche Aufladung muss erst durch weitere Schwarmbebenaktivität bestätigt werden.

Generell bewegt sich die Seismizität der Kanarischen Inseln seit Ende letzten Jahres auf einem leicht erhöhten Niveau. So gab es in den letzten 3 Tagen auch vermehrt Erdbeben in der Region des submarinen Vulkans Enmedio, der zwischen den Inseln Gran Canaria und Teneriffa liegt. Hier wurden seit dem 11. März 17 Erdbeben detektiert. Die maximale Magnitude lag bei 2,3. Dieses Beben manifestierte sich in 16 Kilometern Tiefe.

Auf bzw. unter Teneriffa mit dem Pico del Teide war es in den letzten 3 Tagen ruhig und es wurde nur ein schwacher Erdstoß festgestellt. blickt man aber 15 Tage zurück, dann zeigt die Shakemap vom IGN 9 Beben an.

Um El Hierro ist es zuletzt wieder etwas ruhiger geworden. Wir erinnern uns, dass es hier im Herbst vermehrt Erdbeben gab. In den letzten 15 Tagen wurden hier nur 2 Erschütterungen festgestellt.

Pico del Teide: Vulkan heizt langsam auf

Pico de Teide auf Teneriffa. © Marc Szeglat

Bodenhebung als weiterer Indikator der Aufheizung des Pico del Teide auf Teneriffa detektiert

Im 4. Jahr nach dem Vulkanausbruch auf La Palma mehren sich die Anzeichen, dass auf der Nachbarinsel Teneriffa der Vulkan Pico del Teide langsam aus seinem Schlaf erwacht und dabei ist, aufzuheizen. Vulkanologen vom IGN und INVOLCAN gehen davon aus, dass es nach einer mehrjährigen Aufheizungsphase zu einem Vulkanausbruch kommen wird. Grund für Alarmismus sehen die Wissenschaftler aber (noch) nicht.

Letzten Donnerstag tagte auf Teneriffa der Wissenschaftliche Ausschuss zur Bewertung und Überwachung vulkanischer Phänomene (CCES), der im Rahmen des Sonderplans für Katastrophenschutz und Notfallmaßnahmen im Zusammenhang mit PEVOLCA nach der La-Palma-Eruption eingerichtet wurde. Das Gremium aus Geoforschern und Vertretern des Katastrophenschutzes und anderer Behörden diskutierte dabei die neusten geophysikalischen und geochemischen Messergebnisse, die im Laufe des letzten Jahres von den Wissenschaftlern am Pico de Teide gewonnen wurden. Neben der gesteigerten Seismizität, über die auch auf Vnet berichtet wurde, stellte man nicht nur einen erhöhten Ausstoß an Kohlendioxid fest, sondern auch eine Bodenhebung, die sich im Jahresverlauf auf 10 mm summierte. IGN-Direktor Itahiza Domínguez kommentierte, dass die Bodenhebung gering sei, aber dennoch von wissenschaftlicher Bedeutung, da sie auf einen leichten Druckaufbau im vulkanisch-hydrothermalen System des größten Vulkans der Kanaren hindeute. Dies würde zwar keinen kurzfristig bevorstehenden Vulkanausbruch signalisieren, dennoch deutet es darauf hin, dass der Vulkan mittel- bis langfristig betrachtet erneut ausbrechen könnte. Generell ist diese Erkenntnis nicht völlig neu, denn bereits seit dem Jahr 2016 nimmt die Seismizität unter dem Vulkan langsam, aber stetig zu. Seitdem wurden auch zusätzliche Messstationen errichtet, die von mobilen Messkampagnen ergänzt werden.

In Interviews mit spanischen Medien versuchte Itahiza Domínguez zu beschwichtigen und meinte, dass die aktuelle Situation nicht mit jener auf La Palma zu vergleichen sei. Dort wurde kurz vor dem Ausbruch eine rapide Bodenhebung um 30 Zentimetern festgestellt und es gab starke Schwarmbeben mit Tausenden Erschütterungen. Anzeichen, wie sie typisch sind, wenn ein Vulkan der Kanaren ausbricht. Kurz vor einem Ausbruch des Teide würde man ähnliche Warnsignale erwarten.




Seismizität der letzten Woche auf Teneriffa

Auch in der letzten Woche gab es wieder zahlreiche Erdbeben auf den Kanaren, wo sich insgesamt 53 Erdbeben ereigneten. Einige Beben gab es auf La Palma und bei El Hierro, doch ein Großteil der Seismizität spielte sich auf Teneriffa und zwischen den Inseln Teneriffa und Gran Canaria ab, wo es das stärkste Erdbeben mit einer Magnitude von 2,1 gab. Hier wurden insgesamt 43 Erschütterungen detektiert. Die meisten Erdbeben manifestierten sich wieder unter dem Pico del Teide, wo mehr als 30 Beben detektiert wurden. Zudem wurde im Wochenbericht von INVOLCAN der erhöhte Kohlendioxidausstoß bestätig, der aus nicht klar definierten Zonen erfolgt und als diffus bezeichnet wird.

Die Vulkanwarnstufe für Teneriffa bleibt vorerst auf „Grün“.

Über den Pico del Teide

Der Pico del Teide ist mit einer Höhe von 3.715 Meter nicht nur der höchste Vulkan der Kanaren, sondern auch der höchster Berg Spaniens. der Vulkan ist seit 2007 UNESO-Weltnaturerbe und in einem Nationalpark geschützt. Die Besteigung des Gipfels ist Limitiert und kann nur mit einer Genehmigung durchgeführt werden. Sein letzter Ausbruche ereignete sich aus einem Seitenkrater im Jahr 1909.

Teneriffa: Erdbeben Mb 3,3 an der Nordküste

Erdbeben Mb 3,3 erschütterte die Nordküste von Teneriffa – Seismische Aktivität generell erhöht

Datum 08.12.24 | Zeit: 15:04:10 UTC | Koordinaten: 28.413 ; -16.536 | Tiefe: 20 km | Mb 3,3

An der Nordküste der Kanareninsel Teneriffa manifestierte sich gestern Nachmittag um 15:04 Uhr ein Erdstoß der Magnitude 3,3. Das Epizentrum wurde 3 km nordwestlich von La Orotava verortet. Tatsächlich lag das Epizentrum am Ostrand des Touristenortes Puerto de la Cruz. Das Hypozentrum befand sich in 20 Kilometern Tiefe, was der Grund für eine geringe Anzahl an Wahrnehmungsmeldungen sein dürfte. Heute gab es 116 Kilometer nördlich der Küste von Teneriffa einen Erdstoß Mb 3,2 in 30 Kilometern Tiefe. Dem nicht genug, findet zu Stunde ein kleines Schwarmbeben an der Nordwestküste der Insel statt: Seit dem 5. Dezember gab es hier 8 schwache Erschütterungen. Auslöser dürfte ein Beben Mb 2,1 gewesen sein.

Generell ist die Seismizität auf Teneriffa erhöht. So gab es seit Monatsanfang im Bereich des Pico del Teide und der Caldera 14 schwache Erschütterungen. Wie wir es von anderen Vulkanen her kennen, könnten diese Erdbeben mit Fluidbewegungen in einem sich aufheizenden Hydrothermal- oder Magmaspeichersystem einhergehen. Zumindest bei den Erdbeben im Calderabereich spricht INVOLCAN von vulkanotektonischen Erdbeben. Mittelfristig betrachtet könnte sich hier ein Vulkanausbruch zusammenbrauen. Das „Mittelfristige“ bezieht sich auf einen Zeitraum, der mehrere Jahre umfassen kann. Und wie wir inzwischen wissen, kann sich eine Eruption auch schneller ereignen, als man zunächst denkt.

Weil das natürlich auch die Geowissenschaftler von INVOLCAN wissen, bringen sie wöchentliche Infografiken zur vulkanologischen und seismologischen Situation auf Teneriffa und La Palma heraus, die für gewöhnlich freitags erscheinen. Demnach gab es im Bereich von Teneriffa zwischen dem 30. November und dem 6. Dezember 39 Erdbeben. Hier werden auch die Beben im Bereich des submarinen Vulkans Enmedio zwischen den Inseln Teneriffa und Gran Canaria mitgezählt. Veränderungen in der Geochemie ausgestoßener Gase oder der Bodentemperatur gab es allerdings nicht.

Während auf Teneriffa die Vulkanwarnampel auf „Grün“ steht, bleibt die von La Palma auf „Gelb“. Hier ereigneten sich vergangene Woche 13 Erdbeben. Das Stärkste brachte es auf 1,8. Die anderen Parameter bleiben ebenfalls nahezu unverändert. Die Tätigkeit hier kann als Nachwehen der Eruption von 2021 angesehen werden und ist schwächer als die Seismizität, die wir gerade auf Teneriffa sehen.

El Hierro: Erdbeben im Westen

Kleiner Erdbebenschwarm vor der Westküste von El Hierro

Bereits vergangene Woche Freitag manifestierte sich vor der Westküste der Kanareninsel El Hierro ein kleiner Erdbebenschwarm: Er setzte sich aus 9 Beben zusammen, die überwiegend Magnitude im Zweierbereich hatten. Das stärkste Beben brachte es laut EMSC auf eine Magnitude von 3,0 und hatte ein Hypozentrum in 30 Kilometer Tiefe. Solche Erdbebenschwärme treten häufig in Verbindung mit Magma auf, dass dabei ist in die Erdkruste aufzusteigen und dabei Gesteinsbruch verursacht. In diesem konkreten Fall befindet sich die Schmelze aber noch in der Asthenosphäre und es wird ein Weilchen dauern, bis sie sich in einem Reservoire in der Erdkruste unter der Insel sammelt. Langfristig betrachtet ist es sehr gut möglich, dass es auf El Hierro wieder einen Vulkanausbruch geben wird.

Über den Zustand der kanarischen Vulkane und über die Seismizität der Inseln in der vergangenen Woche berichtet ein neues INVOLCAN-Update: Im Beobachtungszeitraum 22. bis 29. November 2024 wurden 63 Erdbeben festgestellt, die neuen oben erwähnten bei El Hierro mitgerechnet. Allerdings scheint es eine Diskrepanz zwischen den INVOLCAN-Daten und jenen des EMSC zu geben, denn in dem INVOLCAN-Bericht heißt es, dass sich das stärkste Erdbeben der Wochen am 24. November ereignete, eine Magnitude von 2,5 hatte und in dem Gebiet zwischen den Inseln Teneriffa und La Palma lag. Mir wird da als stärkstes Beben eins mit Mb 2,1 angezeigt.

Die meisten Beben gab es wieder in dem Bereich zwischen Teneriffa und Gran Canaria, aber auch auf La Palma und am Pico del Teide bebte es.

Was die vulkanische Aktivität anbelangte, so standen die Vulkanwarnampeln von Teneriffa, El Hierro, Lanzarote und Gran Canaria auf Grün. sodass Bewohner und Besucher ihren Aktivitäten uneingeschränkt nachgehen können. Auf La Palma, wo der Vulkanausbruch vor über zwei Jahren endete, sind die geophysikalischen und geochemischen Parameter jedoch noch nicht vollständig stabilisiert. Daher bleibt die Vulkanampel hier auf Gelb, was bedeutet, dass Anwohner und Besucher weiterhin den Mitteilungen der Katastrophenschutzbehörden Aufmerksamkeit schenken sollten.

Teneriffa: Weitere Erdbeben unterm Vulkan

Schwarmbeben unter dem Pico del Teide auf Teneriffa hielt auch Donnerstagabend an

Die kanarische Insel Teneriffa wurde am Abend des 14. Novembers von weiteren schwachen Erdbeben gerockt, die sich unter der Caldera im Gipfelbereich des Pico del Teide manifestierten. Nachdem am Morgen des gleichen Tages bereits ein seismischer Schwarm festgestellt worden war, gab es zwischen 21:00 und 23:00 Uhr Lokalzeit etwa 80 weitere schwache Erschütterungen mit Magnituden im Bereich der Mikroseismizität, was bedeutet, dass die Magnituden kleiner als ML 1,5 waren. Daher werden die Beben nicht auf der öffentlich zugänglichen Shakemap des IGN angezeigt. Die stärkste Lokal-Magnitude betrug 1,3. Die Hypozentren wurden überwiegend in Tiefen von 5 bis 10 Kilometern im Südwesten der Caldera von Las Cañadas lokalisiert.

Seit Mitternacht des 14. November 2024 wurden insgesamt mindestens 124 vulkanotektonische Ereignisse erfasst. Hinzu kamen Hunderte Hybridbeben. Diese Ereignisse, in Verbindung mit weiteren geochemischen Parametern, deuten darauf hin, dass das vulkanisch bedingte hydrothermale System auf Teneriffa seit 2016 zunehmend unter Druck gerät. Dieser Zustand wird mit der Injektion magmatischer Flüssigkeiten in das darunterliegende Magmaspeichersystem in Zusammenhang gebracht. Klarer formuliert: In größeren Tiefen als 5 Kilometern akkumuliert sich ein Magmenkörper, von dem die Fluide und auch Wärmeenergie ausgehen. Neben der erhöhten Seismizität wird ein erhöhter Gasflux festgestellt, der als diffus bezeichnet wird, da er nicht aus klar definierten Quellen entströmt, sondern aus einer Vielzahl kleinster Öffnungen im Boden entweicht.

Die Vulkanologen von INVOLCAN betonen, dass der Erdbebenschwarm kurzfristig und mittelfristig betrachtet nicht die Ausbruchswahrscheinlichkeit des Vulkans erhöht. Langfristig betrachtet könnte sich allerdings eine Eruption zusammenbrauen.

INVOLCAN wird bei bedeutenden Änderungen der Erdbeben- und Vulkanaktivität auf den Kanarischen Inseln aktuelle Informationen bereitstellen. Man erinnert daran, dass wöchentlich Informationen von GUAYOTA zur seismischen und vulkanischen Aktivität auf Teneriffa, La Palma und den übrigen Kanarischen Inseln veröffentlicht werden.

Wochenbericht der Erdbebentätigkeit der Kanaren

In diesem Sinne wurde Gestern der neue seismologische und vulkanologische Wochenbericht für die Kanaren veröffentlicht. Er gilt für den Berichtszeitraum 8. bis 15. November 2024. In diesem Zeitraum wurden 175 Erdbeben geringer Stärke registriert. Die stärkste Erschütterung mit einer Magnitude von 2,9 ereignete sich westlich von Lanzarote. Die meisten Erdbeben wurden auf Teneriffa, Gran Canaria, El Hierro und La Palma festgestellt.

Die Vulkan-Ampeln für Teneriffa, El Hierro, Lanzarote und Gran Canaria stehen auf „Grün“. Es gibt keinerlei Einschränkungen für Bewohner und Besucher der Inseln.

Auf La Palma bleibt die Vulkan-Ampel aufgrund noch nicht normalisierter Parameter nach dem Ausbruch von 2021 auf „Gelb“. Bewohner und Besucher sollten daher die Anweisungen der Behörden beachten.

Pico del Teide: Schwarmbeben am 14.11.24

Auf Teneriffa wurde der Pico del Teide von einem Schwarmbeben erschüttert

Heute Morgen wurde die Caldera Las Cañadas, die sich im Gipfelbereich des Vulkans Pico del Teide auf der Kanareninsel Teneriffa befindet, von einem ausgeprägten Schwarmbeben erschüttert.

Das Instituto Volcanológico de Canarias (INVOLCAN) meldet, dass das Seismische Netzwerk der Kanarischen Inseln einen seismischen Schwarm aufgezeichnet hat, der aus 44 schwachen vulkanotektonischen Erdbeben bestand. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 1,3. Je nach Definition handelte es sich bei den Erschütterungen um Beben im Bereich der Mikroseismizität und werden auf der Shakemap des IGN aktuell nicht angezeigt. Die Hypozentren lagen in Tiefen zwischen 5 und 10 Kilometern. Die Epizentren konzentrierten sich hauptsächlich im Südwesten der Caldera.

Der Schwarm begann um 04:03 Uhr Lokalzeit und dauerte bis 07:45 Uhr. Zusätzlich wurden zwischen 06:03 Uhr und 07:02 Uhr über 270 hybride Erdbeben registriert, die sich in ähnlicher Lage wie die VT Erdbeben abspielten. Im Gegensatz zu typischen Erdbeben, die durch das Aufbrechen von Gestein entstehen, stehen hybride und langperiodische seismische Ereignisse in direktem Zusammenhang mit der Zirkulation hydrothermaler Fluide (Wasser, Gas und Dampf) im Vulkaninneren.

Obwohl diese Aktivitäten für Teneriffa ungewöhnlich sind, stellen sie keine relevante Anomalie dar. Seit 2017 wurden auf der Insel mindestens 118 seismische Schwärme und fünf Schwärme hybrider Ereignisse verzeichnet (darunter am 2. Oktober 2016, 14. Juni 2019, 16. Juni 2022, 12. Juli 2022 und nun am 14. November 2024).

Zusammen mit geochemischen Beobachtungen deuten diese Ereignisse auf einen Druckaufbau im vulkanisch-hydrothermalen System Teneriffas hin, der durch die Injektion von magmatischen Flüssigkeiten in das darunterliegende hydrothermale System verursacht wird. Dieses Phänomen wird seit 2016 beobachtet.

Die Forscher von INVOLCAN betonen, dass diese Phänomene kurz- und mittelfristig nicht auf ein erhöhtes Risiko eines Vulkanausbruchs hindeuten. Teneriffa bleibt jedoch eine vulkanisch aktive Insel, und die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs in den nächsten 50 Jahren wird auf fast 40 % geschätzt.

Das Bild oben zeigt die Lage der Erdbeben dieses aktuellen Schwarms (rot) im Vergleich zu den im letzten Jahr verzeichneten Erdbeben (schwarz). Der blaue Stern markiert den Ort der hybriden Ereignisse.

El Hierro: Erdbeben Mb 3,5

Spürbares Erdbeben Mb 3,5 erschütterte Südküste der Kanareninsel El Hierro

Datum 25.10.24 | Zeit: 05:38:03 UTC | Koordinaten: 27.631 ; -17.951 | Tiefe: 22 km | Mb 3,5

Heute Morgen um 05:38:03 UTC (06:38:03 Uhr Lokalzeit) erschütterte ein theoretisch spürbares Erdbeben der Magnitude 3,5 die Südküste der Kanareninsel El Hierro. Das Epizentrum wurde vom EMSC 20 km südlich von Valverde lokalisiert. Der Erdbebenherd lag in 22 Kilometern Tiefe, was der Grund ist, warum ich schrieb „theoretisch spürbar“, denn obwohl das Beben oberhalb der Wahrnehmbarkeitsgrenze vom M 3,0 lag, sind bis jetzt beim EMSC keine entsprechenden Berichte eingegangen. Dennoch ist das Beben interessant, da es sich kurz vor der Küste bei La Restinga manifestierte. In dem Bereich bildete sich im Jahr 2011 der bekannte Unterwasservulkan El Discreto. Der Eruption voran ging eine Phase mit sich steigender Erdbebenaktivität. Tatsächlich wird in den letzten Monaten eine leichte Zunahme der Erdbebentätigkeit bei El Hierro beobachtet, und es ist nicht ganz ausgeschlossen, dass sich hier langsam wieder Druck im unterirdischen Magmaspeichersystem aufbaut.




In den vergangenen Tagen gab es im Bereich der Kanaren mehrere Erdbeben mit Magnituden im Dreierbereich. So ereignete sich am 17. Oktober ein Beben M 3,3 vor der Südküste von Gran Canaria und am 13. Oktober wurde eine Erschütterung zwischen den Inseln und Afrika festgestellt.

Zwischen den beiden Inseln Teneriffa und Gran Canaria hält die seismische Aktivität seit Monaten an und konzentriert sich auf das Areal, in dem es nicht nur eine Störungszone gibt, sondern auch den Unterwasservulkan Enmedio. An einer bislang nicht so oft in Erscheinung getretenen Zone an der Nordküste von Gran Canaria bebte es ebenfalls auffällig oft.

Von besonderem Interesse ist ein kleiner Erdbebenschwarm, der sich vor 14 Tagen auf Teneriffa im Bereich des Vulkans Pico del Teide zutrug. Die Beben waren von geringen Magnituden und lagen in Tiefen von mehr als 10 Kilometern. Also dort, wo es zuerst bebet, wenn magmatische Fluide aufsteigen.

Anmerkung: Der Lokator auf der Karte zeigt nicht das Beben bei El Hierro an. Die Insel findet Ihr links im Bild.

El Hierro: Erdbeben Mb 3,8

Kanareninsel El Hierro von Erdbeben Mb 3,8 erschüttert

Datum 19.09.24 | Zeit: 20:34:56 UTC | 27.814 ; -18.153 | Tiefe: 30 km | Mb 3,8

Vor der Nordküste der Kanareninsel El Hierro ereignete sich gestern Abend ein Erdbeben der Magnitude 3,8. Das Hypozentrum lag in 30 Kilometern Tiefe, während das Epizentrum 23 km westlich von Valverde verortet wurde. Die Lage und Tiefe des Bebens erinnern an die Ereignisse von 2011, als es im Vorfeld der submarinen Eruption vor der Südküste von El Hierro zu Tausenden Erdbeben kam, die in vergleichbarer Tiefe wie das gestrige Beben vor der Nordküste begannen. Im Gebiet von „El Golfo“ führten damals so starke Erdbeben zu Steinschlägen und zur Sperrung eines Tunnels. Von solchen Zuständen sind wir derzeit jedoch noch weit entfernt. Dennoch ist es bemerkenswert, dass aktuell eine leichte Zunahme der seismischen Aktivität auf und vor El Hierro zu beobachten ist. Das gestrige Beben ereignete sich in einer Tiefe, in der häufig Erdbeben auftreten, wenn Magma aus der Asthenosphäre aufsteigt und in die Erdkruste eindringt.

Laut einem Medienbericht war der Erdstoß trotz der Tiefe des Erdbebenherds nicht nur auf El Hierro spürbar, sondern auch auf der Nachbarinsel La Palma, wo sich gestern der dritte Jahrestag des Eruptionsbeginns des Cumbre Vieja Vulkans jährte. Im Vorfeld dieser Eruption wurden auf La Palma über 8.600 Erdbeben registriert.

Auf El Hierro spürten die Bewohner das aktuelle Beben in Frontera, Los Llanillos, Sabinosa und in der Hauptstadt Valverde mit einer Intensität von II. Dem EMSC liegen jedoch keine Wahrnehmungsberichte vor.

In der vergangenen Woche wurde im Bereich des Vulkans Enmedio, im ozeanischen Streifen zwischen Teneriffa und Gran Canaria, eine Erdbebenserie verzeichnet. Dort wurden mehrere Erdbeben mit Magnituden zwischen 1,6 und 2,6 registriert, die in Tiefen von 26 bis 38 Kilometern auftraten.

Kanarische Inseln: Erdbeben M 3,8 bei Gran Canaria

Spürbares Erdbeben der Magnitude 3,8 erschütterte Norden von Gran Canaria

Datum 10.09.24 | Zeit: 18:20:30 UTC | 28.182 ; -15.604 | Tiefe: 20 km | Mb 3,8

Kurz vor der Nordküste der Kanareninsel Gran Canaria ereignete sich gestern Abend ein Erdbeben der Stärke 3,7. Das Hypozentrum lag in 20 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde vom EMSC 10 km west-nordwestlich von Arucas lokalisiert. Trotz der vergleichsweise großen Tiefe des Erdbebenherds wurde der Erdstoß von den Bewohnern der Region deutlich wahrgenommen. Wahrnehmungsmeldungen liegen aus einem Umkreis von 20 Kilometern um das Epizentrum vor, es gibt jedoch auch Berichte, dass das Beben sogar im 50 Kilometer entfernten Inselsüden gespürt wurde.

In den letzten Tagen wurden zudem einige schwache Erdstöße zwischen Gran Canaria und Teneriffa sowie vor der Südküste von El Hierro verzeichnet. Das IG berichtet in seinem Wochenbulletin von 25 Erdbeben, die im Beobachtungszeitraum vom 30.08. bis 06.09.24 registriert wurden. Das stärkste Beben mit einer Magnitude von 3,3 ereignete sich am Mittwoch, den 4. September 2024, etwa 50 Kilometer westlich von Lanzarote. Insgesamt wurden in der vergangenen Woche 0,75 Gigajoule seismische Energie im Archipel freigesetzt. Die Erdbeben traten vor allem auf den Inseln Teneriffa, Gran Canaria, El Hierro und La Palma auf. Auf La Palma bleibt die seismische Aktivität gering und liegt deutlich unter dem Niveau des Ausbruchs von 2021.

In Bezug auf die Bodenverformung wurden in der vergangenen Woche auf keiner Insel signifikante Veränderungen festgestellt.

Was die Gasausstoßungen auf La Palma betrifft, so wurden weiterhin anomale CO2-Emissionen beobachtet, insbesondere in den Gebieten La Bombilla und Puerto Naos. Das geochemische Netzwerk der Kanaren zeigt, dass die höchsten diffusen vulkanischen Gasemissionen auf Teneriffa gemessen werden, wo seit 2016 ein Druckanstieg im vulkanisch-hydrothermalen System registriert wird. Dieser Prozess ist kurzfristig und mittelfristig als normal für Vulkansysteme anzusehen. Daher steht die Vulkanampel hier auf „Grün“. Dasselbe gilt für die Vulkane auf den anderen Inseln, mit Ausnahme von La Palma, wo weiterhin gelber Alarm gilt.