Einige Vulkane Kamtschatkas waren auch in der letzten Woche aktiv. Eine Eruption des Kizimen produzierte eine Aschewolke die 2700 m hoch aufstieg. Am Kliuchevskoi wurde eine thermale Anomalie beobachtet, ebenso am Karymsky. Hier deuten seismische Daten auf eine explosive Eruption hin.
Kamtschatka
Vulkan Kliuchevskoi auf Kamtschatka
Der Kliuchevskoi auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka ist in den letzten Tagen besonders aktiv. Explosionen im Krater ließen zwischen dem 25. und 29. November eine Aschewolke 7.9 km hoch aufsteigen. Anfang Dezember war der Vulkan strombolianisch aktiv. Die NASA veröffentlichte ein Satellitenfoto des Vulkanausbruches.
Kliuchevskoi auf Kamtschatka
Die beiden aktiven Vulkane Kliuchevskoi und Bezymianny bilden mit dem inaktiven Vulkan Kamen und dem jungen Kliu eine Gruppe dicht beieinander stehender Stratovulkane. Der höchste dieser Vulkane ist mit 4835 Metern der Kliuchevskoi. Er ist einer der größten und aktivsten Vulkane der Welt. Im Durchschnitt bricht er alle 2 Jahre aus. 1994 schickte er seine Aschen bis in eine Höhe von 20 Kilometern.
Der Vulkan entstand vor gut 6000 Jahren in direkter Nachbarschaft des inaktiven Vulkans Kamen. Mit diesem Vulkan ist der Kliuchevskoi über einen Sattel verbunden und es liegt die Vermutung nahe, dass der Kliuchevskoi die Nachfolge des Kamen angetreten hat. In diesem Sattel beginnt auch eine Aufstiegsroute zum Krater des Kliuchevskoi. Dieser wurde erstmalig 1788 durch den deutschen Daniel Gaus bestiegen.
Die steilen Flanken des Vulkans sind auch Schauplatz vieler Eruptionen in historischer Zeit. Entlang eines Nordost – Südost streichenden Störungssystems bildeten sich zahlreiche Nebenkrater; mehr als 100 Eruptionen sind hier aus den letzten 3000 Jahren bekannt.
In den letzen Jahrhunderten konzentriert sich die Aktivität zunehmend auf den Gipfelkrater. Er hat einen Durchmesser von 700 Metern. Der letzte große Ausbruch fand hier 1994 statt. Damals stieg die Eruptionswolke 20 km hoch. In diesem Jahrtausend fanden einige Phasen strombolianischer Tätigkeit statt, die teilweise mit Lavastromtätigkeit assoziiert waren.
Zuletzt stieg am 5 Juni 2010 eine 3 km hohe Aschewolke auf, die auf diesem Satellitenfoto sehr schön zu sehen ist. Sie driftete 160 Kilometer in nordöstlicher Richtung. In den Folgetagen wurde strombolianische Aktivität registriert. Die Seismik war leicht erhöht.
Da der Vulkan in einem weitgehend unbewohnten Teil Kamtschatkas liegt stellen seine Ausbrüche nur selten eine Gefahr für Menschen dar. Allerdings gefährden hoch aufsteigende Aschewolken den Flugverkehr und bei seinem großen Ausbruch von 1994 musste dieser umgeleitet werden.
Bezymianny in Zentral-Kamtschatka
Der Vulkan Bezymianny liegt im fernen Osten der sibirischen Halbinsel Kamtschatka. Der 2882 Meter hohe Stratovulkan zählt zu den dombildenden Subduktionszonen-Vulkanen. Er fördert überwiegend dazitische und andesitische Lava. Da diese Lava-Arten hochviskos und gasreich sind, weist der Bezymianny ein hohes explosives Potential auf. Überwiegend produziert er vulcanische- und peleanische Eruptionen, bei denen pyroklastische Ströme entstehen. Typisch sind Lavadome, es sind aber auch Lavaströme bekannt.
Zusammen mit den Vulkanen Kliuchewskoi, Kamen und Kliu bildet der Bezymjany eine Gruppe dicht beieinander stehender Stratovulkane; die Kljucevskaia-Vulkangruppe. In der Literatur ist sie auch unter dem Namen der beiden Hauptvulkane als Kliuchevskoi-Bezymianny-Vulkankomplex bekannt
Der höchste dieser Vulkane ist mit 4835 Metern der Kliuchevskoi. Er ist einer der größten und aktivsten Vulkane der Welt. Im Durchschnitt bricht er alle 2 Jahre aus. 1994 schickte er seine Aschen bis in eine Höhe von 20 Kilometern.
Der Bezymianny wurde durch eine der gewaltigsten peleanischen Eruptionen in historischer Zeit bekannt: Nach 1000-jähriger Ruhe erwachte der Vulkan 1955 zu neuem Leben, als ein Lavadom zu wachsen begann. Dieses Wachstum wurde von einer Reihe vulcanischer Eruptionen begleitet. Am 30. März 1956 erfolgte eine laterale Explosion, bei der eine Aschewolke bis in 40 Kilometer Höhe aufstieg. Diese Explosion erzeugte eine seitwärts gerichtete Druckwelle sowie pyroklastische Ströme; 500 Quadratkilometer Land wurden bei diesem Ausbruch zerstört. Der Vulkan verlor 300 Meter an Höhe, und es entstand eine hufeisenförmige Senke. Der Ausbruch weist große Ähnlichkeit mit der Eruption des Mount St. Helens im Jahr 1980 auf.
Seit der Eruption von 1956 ist der Bezymianny wächst ins der hufeisenförmigen Depression ein neuer Lavadom. Phasenweise gehen on ihm kliener, explosive Ausbrüche hervor. Ein größeres Event fand 1985 statt, als der Vulkan pyroklastische Ströme erzeugte, die eine Strecke von 13 Kilometern zurück legten. Vom Dom gehen auch kurze Lavaströme aus.
Das jüngste Ereignis im Juni 2010 scheint eine stärkere vulcanische Eruption gewesen zu sein. Da der Vulkan in Wolken gehüllt war, sind aber nur indirekte Schlüsse aus Interpretationen von Messdaten möglich. Eine LiveCam ermöglicht eine Beobachtung in Echtzeit.
Sheveluch auf Kamtschatka ausgebrochen
Signalen des seismischen Netzwerkes zufolge ereignete sich am Dom des Stratovulkans Sheveluch eine Serie starker Eruptionen.
Wie Olga A. Girina vom Institut in Kamtschatka berichtete, erreichte die Eruptionswolke eine Höhe von mehr als 10 Kilometern und stellte eine Gefahr für den Luftverkehr dar! Ein seimisches Signal von 8 Minuten Länge deutete auf einen pyroklastischen Strom hin der sich vom Dom löste.
Die Alarmstufe wurde von orange auf rot erhöht. Mit weiteren Ausrbüchen wird gerechnet.