Kamtschatka: Kizimen eruptiert Aschewolke

Der Vulkan auf Kamtschatka eruptierte eine Aschewolke, die über 5 Kilometer hoch aufstieg. Der Kizimen ist schon seit einige Monaten aktiv. In seinem Krater wächst ein Lavadom und gelegentlich bilden sich kurze Lavaströme. Während der Kamtschatkareise der Geonauten Anfang September, sahen wir eine beständige Dampfwolke vom Kizemen aufsteigen.

Kamtschatka Bildbericht

Vom 24.08.2012 bis zum 15.09.2012 bereisten die Geonauten Florian, Martin und Marc Kamtschatka, das Land am anderen Ende Eurasiens. Die Halbinsel ist etwas größer als Deutschland und wird von nur 380.000 Menschen bewohnt. Zu Zeiten der UDSSR waren hier Radaranlagen, Raketenabschussanlagen und U-Bootbasen stationiert und Kamtschatka war für westliche Touristen gesperrt. Daher galt Kamtschatka lange Zeit als unentdecktes Land. Mit dem Ende des Kalten Krieges änderte sich das langsam und heute ist die Halbinsel Traumziel vieler Weltenbummler. Aus geologischer Sicht ist Kamtschatka ein Grenzland zwischen den Kontinenten: hier stoßen Eurasien und die Pazifische Platte aufeinander. Letztere taucht unter Kamtschatka ab. Im Erdmantel wird die Pazifische Kruste teilweise aufgeschmolzen. Ein Teil der Schmelze tritt an den Vulkanen Kamtschatkas wieder aus. So gesehen ist Kamtschatka das Krematorium von Hawaii, denn auch die Reste der vulkanischen Inselkette werden hier aufgeschmolzen.

Das Ziel der Geonauten war es die Vulkane Kamtschatkas zu erkunden. Besondere Aufmerksamkeit erhielten hierbei die Vulkane Kliuchevskoi, Bezymianny, Shiveluch und Mutnovsky. Die Feuerberge Tolbatschik und Gorely wurden ebenfalls besucht. Entgegen diverser Berichte der KVERT-Gruppe präsentierten sich die Feuerberge relativ ruhig. Am Dom des Shiveluch konnten wir nur 2 kleine Schlote mit Rotglut ausmachen, am Gorely glühte es aus einem Vent. Am Bezymianny dampfte der Dom und gelegentliches Rumpeln deutete auf Steinschläge hin. Der Vulkan Mutnovsky befindet sich seit Jahren in einem Zustand postvulkanischer Aktivität mit dampfenden Fumarolen und kochenden Schlammtöpfen. Das Besondere hier ist der Gletscher im Inneren der Caldera, die den Vulkan dominiert.

Am Fuße des Mutnovskys gibt es 2 Täler in denen sich kleine Gletscher befinden. Bäche haben Eishöhlen geschaffen die durchaus begehbar sind. Natürlich besteht ein vergleichsweise geringes Risiko, dass diese Höhlen einstürzen, dafür belohnen sie aber mit einem einmaligen Szenario aus Licht und Eis.

Zurück aus Kamtschatka

Die Geonauten sind sicher und wohlbehalten aus Kamtschatka zurück. Leider wurden wir vom Wetterpech verfolgt und saßen die meiste Zeit in Nebel, Regen und Schnee fest. Nur an wenigen Tagen schien die Sonne und der Wolkenvorhang öffnete sich und enthüllte fantastische Landschaftausblicke. Schuld an dem Wetterdesaster könnte ein gewaltiger Wirbelsturm über der Arktis gewesen sein, der dort große Eismengen zum Schmelzen brachte.

Die vulkanische Aktivität war eher gering. Zunächst besuchten wir Vulkane der Nordgruppe: Am Sheveluch glühte der Dom an 2 Stellen, Kizimen präsentierte eine Dampfwolke und Bezymianny hatte am 1. September eine Ascheeruption, von der wir allerdings nichts sahen.

Im Süden bestiegen wir die Vulkane Mutnovsky und Gorely. Am Gorely sahen wir Dampf aufsteigen und ein Förderschlot glühte, Mutnovsky dampfte munter vor sich her. Am beeindruckendsten waren dort Gletscherhöhlen, die wie Kathedralen aus Eis und Licht erschienen. Ein ausführlicher Fotobericht folgt bald.

Kamtschatka: Shiveluch mit Aschewolke

Der Vulkan Shiveluch auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka ist am 29 Mai ausgebrochen. Eine Explosion ließ eine Aschewolke 7,3 km hoch aufsteigen. Der Vulkanausbruch kam nicht überraschend, denn zuvor erschütterten Schwarmbeben den Vulkan. In der hufeisenförmigen Depression des Kraters wächst ein Lavadom.

Ereignisse wie das vom 29. Mai treten infolge der effusiven Domaktivität immer wieder auf. Da die Gegend um den Vulkan nur dünn besiedelt ist, kommt bei diesen Ausbrüchen normalerweise niemand zu Schaden. Hoch aufsteigende Aschewolken können allerdings den Flugverkehr gefährden.

Shiveluch: 8 km hohe Aschewolke

Dr. Olga Girina von KVERT berichtete, dass es gestern eine explosive Eruption gab, bei der eine Aschewolke bis zu 8 km hoch aufstieg. Auf Bildern der LiveCam sind zudem kleine vulkanische Blitze sichtbar. Die Eruption dauerte ca. 15 Minuten.

Der Shiveluch (Sheveluch) ist einer der aktivsten Vulkane der sibirischen Halbinsel Kamtschatka. Sein Krater gleicht einer hufeisenförmigen Depression, in der ein Lavadom wächst. Ähnlichkeiten mit dem Mt. St. Helens in den USA sind nicht von der Hand zu weisen.

Kamtschatka: Eruption am Karymsky

Der Karymsky auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka ist ausgebrochen. Eine Eruptionswolke aus Gas- und Asche stieg bis zu 3400 m hoch auf. Presseberichten zufolge fließt auch ein Lavastrom über die Vulkanflanke. Möglicherweise handelt es sich hierbei auch um Gerölllawinen glühender Lavabrocken. Der Alarmstatus wurde auf „orange“ erhöht.

Der 1536 m hohe Karymsky ist seit 1996 daueraktiv und produziert mehrmals täglich kleinere Vulkanausbrüche.

Bezymianny

Der Vulkan auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka produzierte am 14. April einen stärkeren explosiven Vulkanausbruch. Eine Aschewolke stieg bis in einer Höhe von ca. 8 Kilometern. Die Eruption dauerte 40 Minuten. Vulkanasche regnete in 45 Kilometern Entfernung auf eine Ortschaft nieder. Der Alarmstatus wurde kurzfristig hochgestuft, am Folgetag allerdings wieder auf „orange“ zurückgesetzt.

Vulkane Kamtschatkas

Im wöchentlichen Bulletin des USGS und Smithsonian Institute dominieren die Vulkane Kamtschatkas:

Am Bezymianny wurden eine Zunahme der Gas-Emissionen, sowie eine thermische Anomalie beobachtet. Der Alarmstatus wurde auf „orange“ gesetzt.

Der Karymsky produzierte seismischen Daten zufolge einen Vulkanausbruch mit einer Aschewolke, die vermutlich bis 4,5 km hoch aufstieg.

Der Vulkan Kizimen war seismisch sehr aktiv. Es wurden vulkanische Erdbeben verzeichnet. Eine thermale Anomalie war über mehrere Tage sichtbar.

Am Shiveluch stieg eine Aschewolke bis zu 7.5 km hoch auf. Auch hier wurde am Lavadom eine thermale Anomalie beobachtet.

Alle 4 Vulkane stehen auf der Alarmstufe „orange“. Mit größeren Eruptionen ist jederzeit zu rechnen.

Die Geonauten planen indes für den September eine Reise zu allen 4 Vulkanen. Es sind noch 2 Plätze für Mitreisende verfügbar. Bei Interesse bitte unter info(at)vulkane.net melden. Der Reisepreis für die volle Tour liegt bei ca. 6000 € zzgl. Flug.