Erdbeben-News 22.05.23: Prinz-Edward-Inseln

Erdbeben Mw 6,8 bei den Prinz-Edward-Insel

Datum 21.05.23 | Zeit: 14:56:46 UTC | 43.41 S ; 39.33 E | Tiefe: 10 km | Mw 6,8

Gestern Mittag ereignete sich in der Region der Prinz-Edward-Inseln ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,8. Der Erdstoß manifestierte sich um 14:56:46 UTC (16:56.46 Lokalzeit) in 10 Kilometer Tiefe. Das Epizentrum wurde 1524 km südöstlich von East London (Südafrika) verortet. Wer sich jetzt fragt, wo zum Teufel denn die Prinz-Edward-Inseln liegen, dem kann ein Blick auf die Shakemap helfen: sie befinden sich südöstlich vom Kap der Guten Hoffnung in Südafrika und nördlich der Antarktis. Somit ereignete sich das Beben am westindischen Rücken. Die grundsätzlich divergent angelegte Plattengrenze zwischen Südafrika und der Antarktis verfügt über einige Transformstörungen, die zwischen den divergenten Segmenten verlaufen und senkrecht auf diesen stehen. An einem der Kreuzungspunkte zwischen einem divergenten Abschnitt und einer Transformstörung ereignete sich das aktuelle Erdbeben.


Tonga: Erdbeben Mw 5,8

Datum 22.05.23 | Zeit: 13:30:43 UTC |  15.98 S ; 173.45 W | Tiefe: 60 km | M 5,8

Ein starkes bis moderates Erdbeben der Magnitude 5,8 wurde heute im Gebiet von Tonga registriert. Das Epizentrum lag 271 km süd-südwestlich von Gataivai (Samoa). Die Herdtiefe wird mit 60 km angegeben. Die Werte sind vorläufig und Könnten noch korrigiert werden. Der Erdstoß ereignete sich im Bereich des nördlichen Tonga-Rückens, der westlich des Tonga-Grabens liegt. Das Tonga-Archipel liegt auf dem Rücken. Aufgrund der Tiefe des Hypozentrums würde ich vermuten, dass sich der Erdstoß an einem Stück subduzierte Ozeankruste ereignete.

Betrachtet man die Erdbebenkarte, stellt man fest, dass es in dem Bereich von Tonga in den letzten Tagen mehrere Erdbeben gegeben hat. Die Region ist für ihre submarinen Vulkane berüchtigt und starke Erdbeben sind in der Lage Vulkanausbrüche zu triggern. Vor dem größten Ausbruch der letzten 170 Jahre- der Eruption des Hunga Tonga-Hunga-Ha’api zum Jahreswechsel 2021/22- gab es monatelang starke Erdbeben in der Region. Zum Ausbruch des Vulkans gibt es neue Erkenntnisse, über die ich in den nächsten Tagen einen eigenen Artikel schreiben werde. Zur Inselwelt der Region zählen aber nicht nur submarine Vulkane, denn der vulkanischen Inselbögen beherbergt auch andere aktive Inselvulkane. Einer davon ist der Tofua in Samoa, der in relativer Nähe zum Epizentrum des aktuellen Erdbebens liegt. Er wird vom USGS überwacht und man fürchtete im Sommer letzten Jahres eine bevorstehende Eruption, da Erdbeben und thermische Anomalien im Bereich des Calderavulkans beobachtet wurden. Tatsächlich gibt es auch jetzt noch sporadische Wäremeanomalien mit moderater Leistung, doch die große Aufregung scheint sich gelegt zu haben. Doch es ist nicht auszuschließen, dass weitere Erdbeben in der Region den Vulkan beeinflussen werden.


Erdbeben Mw 5.6 offshore Nordkaliforniens

Datum 21.05.23 | Zeit: 18:44:02 UTC | 40.41 N ; 125.38 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,6

Vor der Küste von Nordkalifornien gab es gestern Abend einen Erdstoß der Magnitude 5,6. Das Beben hatte eine Herdtiefe von 10 km und ein Epizentrum das 105 km west-südwestlich von Fortuna lag. Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen vor, nach denen der Erdstoß an der Küste leicht gespürt wurde.

Das Beben manifestierte sich im Bereich der Tripeljunction zwischen der Platte Nordamerikas, der Juan-de-Fuca-Platte und der Pazifischen Platte.

Diese Störungszone ist für ihre seismische Aktivität bekannt und hat in der Vergangenheit zu einer Reihe starker Erdbeben geführt. Sie wird als Subduktionszone betrachtet, da die Juan-de-Fuca-Platte und die Pazifikplatte unter die Nordamerikanische Platte tauchen. Diese Bewegungen erzeugen eine Reihe von Spannungen, die sich schließlich in Form von Erdbeben entladen können.

Erdbeben in den USA – News vom 12.05.23

Erdbeben Mw 5,4 erschüttert Nordkalifornien

Datum 11.05.23 | Zeit: 23:19:41 UTC | 40.20 N ; 121.11 W | Tiefe: 6 km | Mw 5,4

Update: Mittlerweile ist ein richtiger Beben-Cluster aus mehr als 20 Erschütterungen entstanden. In den Sozialen Medien wird oft ein direkter Zusammenhang zum Lassen-Vulkan hergestellt, den ich allerdings nicht erkennen kann.

Originalmeldung: Gestern Abend wurde der Norden des US-Bundesstaates Kalifornien von einem moderaten-straken Erdbeben der Magnitude 5,4 erschüttert. Das Hypozentrum lag in nur 6 km Tiefe. Das Epizentrum wurde vom EMSC 16 km südöstlich von Chester verortet. Es liegen Wahrnehmungsmeldungen vor, nach denen das Erdbeben in einem großen Umkreis gespürt wurde. Das Epizentrum des Bebens lag am Südwestufer des Lake Almanor. Das ist ein großer Stausee im nordwestlichen Plumas County.

Für uns relevanter ist die Information, dass der als aktiv eingestufte Lassen-Vulkan nur 40 km nordwestlich des Epizentrums liegt. Neben dem bekannten Lassen-Peak, der in einem Naturschutzgebiet mit einem interessanten Thermalgebiet liegt, gibt es in der Region mehrere Manifestationen des Vulkanismus, wie z.B. die Poison Lake-Kette im Caribou-Vulkanfeld. Die Schlotreihe war vor gut 100.000 Jahren aktiv gewesen. Der Vulkanismus der Region und ihr tektonisches Umfeld steht im Zusammenhang mit der Basin-and-Range Provinz im Westen der USA, die sich über eine Länge von 2700 km parallel zu den Rocky Mountains erstreckt. Die Topografie mit zahlreichen Horst- und Grabenstrukturen verdankt ihre Existenz der Krustendehnung. So ist auch der Lake Alamanor Graben auf diese Krustendehnung zurückzuführen. Der Graben in Form eines Rifts mündet in das Störungssystem der Vulkanregion weiter nördlich. Das aktuelle Erdbeben hat sich an der westlichen Grabenstörung ereignet.

Generell ist es nicht auszuschließen, dass sich moderate-starke Erdbeben auf Vulkane auswirken und Eruptionen triggern. Wie wir jetzt im Fall vom Anak Krakatau gesehen haben, reichen schon Erdbeben mit Magnituden größer 5 aus, um Ausbrüche auszulösen, sofern es tatsächlich an den Erdbeben lag, das der Vulkan nun wieder eruptiert. Allerdings kann man davon ausgehen, dass Anak Krakatau geladen war und ein Magmenkörper mit hohem Schmelzanteil unter dem Vulkan liegt. Entsprechendes ist unter dem Lassen-Vulkan wohl nicht der Fall, so dass man kurzfristig keinen Vulkanausbruch befürchten muss.

Erdbeben in Kalifornien – News am 30.04.23

2 Schwarmbeben am Salton See in Kalifornien

Datum 30.04.23 | Zeit: 07:58:19 UTC | 33.21 N ; 115.61 W | Tiefe: 10 km | ML 4,3

Im Süden von Kalifornien kam es heute gleich zu zwei Erdbebenschwärmen. Einer ereignete sich direkt am Südostufer des Salton Sees. Ein zweiter Schwarm manifestierte sich weiter südöstlich in der Nähe der mexikanischen Grenzstadt Mexicali. Seit gestern registrierte das EMSC fast 40 Beben in der Region mit Magnituden ab 2. Die stärkste Erschütterung brachte es auf ML 4,3 und hatte ein Hypozentrum in 10 km Tiefe. Es wurde 13 km nordwestlich von Calipatria am Salton-See verortet.

Von der tektonischen Seite her ist die Gegend um den Salton-See sehr interessant, denn am Ostufer des Sees verläuft die San-Andreas-Fault. Kurz hinter dem See verliert sich ihre Spur. Ein Kuriosum ist der Niland-Geysir, der am Südostufer entlang der Verwerfung umherwandert und an verschiedenen Orten sporadisch springt. Die letzten News zu diesem Geysir stammen aus dem Jahr 2021. Damals gab es auch Schwarmbeben in der Region.

Im Bereich des Schwarmbebens am Südostende des Sees verläuft eine weitere interessante tektonische Verwerfungslinie, die auf den Namen East-Shoreline-Faultsystem hört und weiter südlich in die Imperial Fault mündet. Zwischen dieser Störung und der San-Andreas-Verwerfung bildeten sich zahlreiche quer verlaufende kurze Störung, die die beiden Verwerfungen wie die Sprossen einer Leiter miteinander verbinden. Dieses Konglomerat aus Verwerfungen wird Durmid-Ladder-Structur genannt. Sie verläuft größtenteils unter dem Seeboden und trifft im Bereich des Schwarmbebens auf Land.

Der zweite Erdbebenschwarm weiter südlich des Salton Sees ereignete sich an der Imperial-Fault. Es ist sehr gut möglich, dass es einen Zusammenhang zwischen den beiden Ereignissen gibt und das die Beben von den gleichen Spannungen ausgelöst wurden, die sich in diesem zusammenhängenden Störungssystem an der auslaufenden San-Andreas-Verwerfung aufgebaut haben.

Naturkatastrophen-News 23.03.23: Kalifornien

Sturm mit Starkregen in der Bay-Area von San Francisco fordert 5 Menschenleben
Wieder einmal steht der US-Bundesstaat Kalifornien in den Schlagzeilen zu den Naturkatastrophen. Grund hierfür ist, dass sich weitere Unwetter mit Starkregen ereigneten, in deren Folge mindestens 5 Menschen starben. Seit Wochen kommt es zu einer Häufung schwerer Winterstürme, die neben Sturm schwere Niederschläge mit sich bringen, die in Höhenlagen als Hagel und Schnee niedergehen. Die Menschen der Region sind an solche extremen Bedingungen nicht gewöhnt. Kaum ein Autofahrer hat Winterreifen aufgezogen, sodass es auf glatten Straßen zu besonders vielen Unfällen kommt.

Der aktuelle Sturm zog von Nordwesten kommend über Kalifornien und benachbarte Bundesstaaten hinweg. In San Francisco wurden 2 Personen infolge des Sturms so stark verletzt, dass sie im Krankenhaus verstarben. Auf gleiche Art kam ein Autofahrer im Portola Valley ums Leben. In Oakland wurde ein im Zelt schlafender Obdachloser von einem umstürzenden Baum tödlich getroffen. Alleine in der Bay-Area stürzten 700 Bäume um oder wurden stark beschädigt. Bäume und Äste stürzten auf Stromleitungen, die in den USA zum größten Teil oberirdisch verlaufen und unterbrachen die Stromversorgung für Zehntausende Haushalte.

Der Sturm wütete auch in anderen Regionen und die Gesamtschäden sind noch nicht absehbar. Die Tagesschau berichtet von Erdrutschen und Schlammlawinen, die sich vielerorts bildeten und Fahrzeuge mit sich rissen. Dass sich die Schlammlawinen bilden, ist auch den Waldbränden der letzten Jahre geschuldet: Die Erde auf den vegetationslosen Hängen kann die Wassermassen nicht aufnehmen und wird erodiert und kommt schnell ins Rutschen. Unter vergleichbaren Phänomenen leidet ja die Vulkaninsel Stromboli, wo es im Mai letzten Jahres einen verheerenden Macchiabrand mit folgenden Schlammlawinen bei Starkregen gegeben hatte.

Tornado trifft Los Angeles

In Südkalifornien gab es zwar keinen verheerenden Starkregen, doch dafür bildete sich bei Los Angeles ein Tornado. Im Ort Montebello deckte der Wirbelwind zahlreiche Hausdächer ab und beschädigte eine Industrieanlage.

Die Sturmserie beendete offenbar erst einmal die langjährige Dürre und füllte die Regenspeicher auf. Die Wetterdienste prognostizieren, dass der alte Rekord für Niederschläge in Kalifornien bald fallen könnte. Auch wenn die gut gefüllten Wasserspeicher Entlastung im Sommer bringen, sind die aktuellen Regenfälle die andere Seite der Klimawandel-Medaille und Ausdruck eines extremen klimatischen Ungleichgewichts. Neben dem Klimawandel könnte der submarine Vulkanausbruch vor Tonga verantwortlich für die heftigen Niederschläge sein. Im Dezember 2021 war der Vulkan Hunga Tonga-Hunag Ha’api ausgebrochen und hatte gewaltige Mengen Wasserdampf in die Atmosphäre geblasen. Es gibt Forscher, die zudem die Klimaphänomene El Ninio und La Nina für die Wetterkapriolen verantwortlich machen.

Ein Ende des Extremwetters ist nicht in Sicht. Zudem wird erwartet, dass die bald einsetzende Schneeschmelze zu weiteren Hochwasserproblemen führen wird. Am Vulkankomplex Mammoth Mountain in der Sierra Nevada sind in dieser Saison bis zu 16 m Schnee gefallen. Die aktuelle Schneehöhe beträgt mehr als 6 m.

Naturkatastrophen-News 12.03.23: Kalifornien

Dammbruch nach starken Unwettern in Kalifornien

Nach weiteren starken Unwettern mit Starkregen sind im US-Bundesstaat Kalifornien 2 Menschen ums Leben gekommen, nachdem ein Damm des Flusses Pajaro in Zentralkalifornien gebrochen war. Schon vor dem Dammbruch wurden Gemeinden entlang des hochwasserführenden Flusses zur Evakuierung aufgefordert, der aber nicht alle Menschen nachkamen. Als der Damm dann brach, wurde ein großes Areal hinter der Uferbefestigung des Flusses überflutet. Bilder zeigen Fahrzeuge, die bis zu den Scheiben im Wasser stehen. Sie wurden von den Wassermassen mitgerissen. Rettungskräfte mussten zahlreiche Autofahrer bergen.

Die Keller und Erdgeschosse vieler Häuser liefen voll und es kam zu Stromausfällen, von denen Zehntausende betroffen waren. Da bei Überflutungen auch die Kanalisationen überlaufen, können Fäkalien in die Häuser eindringen.

Seit Anfang des Jahres wurde Kalifornien von einer Unwetterserie heimgesucht, die Sturm und Starkregen mit sich brachten. In Höhenlagen kam es zu ungewöhnlich starken Schneefällen. Angaben der Meteorologen zufolge wurden und werden die Unwetter durch ein Wetterphänomen hervorgerufen, das als „atmosphärischer Fluss“ bezeichnet wird: durch einen bis zu 500 km schmalen Korridor strömt ein Tiefdruckgebiet nach dem anderen. Sie können bis zu 2000 km lang sein und bringen ungewöhnlich feuchte Luftmassen mit sich. Wieso dieses Phänomen gerade jetzt auftritt und welche klimatischen Bedingungen dieses verursachen, wurde bis jetzt nicht kommuniziert. Spekulativ ist ein Zusammenhang mit dem submarinen Vulkanausbruch vor Tonga, der letztes Jahr für Schlagzeilen sorgte. Damals wurde so viel Wasserdampf in die Atmosphäre eingebracht, dass globale Auswirkungen auf das Klima als wahrscheinlich gelten.

Auffällig ist auch, dass es nicht nur in Kalifornien und dem Westen der USA zu Stürmen mit starken Niederschlägen kommt, sondern auch in Australien. In einigen Regionen erreichen die Flüsse Rekordstände.

In Kalifornien wurde die langjährige Dürre erst einmal gebrochen, doch das Zuviel an Wasser dürfte die Menschen momentan wenig erfreuen. Langfristig gesehen können die Unwetter Wasserspeicher auffüllen und die allgemeine Wasserknappheit erstmal beenden.

Naturkatastrophen-News 25.02.23: Kalifornien

Schneesturm Piper löst in Kalifornien Alarm aus

Zum ersten Mal seit 1989 wurde in der kalifornischen Metropole Los Angeles Schneesturm-Alarm gegeben. Auf den bekannten Hügeln um die Stadt, zu denen auch die Hollywood-Hills gehören, fiel so viel Schnee, dass er sich hoch auftürmt. Die Wetterdienste warnen vor extrem gefährlichen Bedingungen. Mindestens ein Mensch kam ums Leben.

Das Extremwetter mit Glatteis und verschneiten Straßen sorgte für einen Stillstand des Verkehrs. Mehrere Autobahnen wurden gesperrt und Flüge gecancelt. Für gut 100.000 Haushalte fiel die Stromversorgung aus, da starke Winde und Vereisungen Stromleitungen beschädigten.

In Big Bear City, das südöstlich von Los Angeles in den San Bernadino Mountains liegt, fielen über Nacht 60 cm Neuschnee. Viele Autofahrer waren darauf nicht vorbereitet und mit Sommerreifen auf verschneiten Straßen unterwegs, was zu mehreren Unfällen sorgte. In den Tälern und an der Küste kam es zu Starkregen, sodass Kanalisationen überlastet waren und Straßen überschwemmt waren. Die Wetterprognosen besagen, dass heute mit weiteren Schnee- und Regenfällen zu rechnen ist. Die Schneehöhen könnten sich noch verdoppeln.

Bereits seit Tagen liegt der Westen und Norden der USA unter Tiefdruckeinfluss und es kam zu heftigen Winterstürmen. Ob der Regen nun eine nachhaltige Entlastung im dürregeplagten Südwesten der USA bringt, ist ungewiss. Möglicherweise ist der Trend erst einmal gebrochen, denn bereits im Herbst kam es zu starken Unwettern. Bis jetzt wirkten sie sich allerdings nicht nachhaltig auf die Füllstände der großen Stauseen entlang des Colorados aus, der aber auch weiter im Landesinneren verläuft. Dort herrscht nach wie vor Wassermangel. Die 2300 Kilometer lange Lebensader des Colorados führt immer weniger Wasser und die Stauseen sind zum Teil nur noch zu einem Viertel gefüllt. Händeringend sucht man nach neuen Lösungen, um die Wasserversorgung für Landwirtschaft und Bevölkerung entlang des Flusses aufrechtzuerhalten.

Extremwetterereignisse nehmen zu

Obwohl der Südwesten der USA 12 Flugstunden von uns entfernt ist, gibt es durchaus Parallelen der klimatischen Extrementwicklung zwischen Nordamerika und Europa: Dürren und Hitzewellen, die von Unwettern mit Starkregenereignissen kurzfristig unterbrochen werden, und das Vordringen von arktischen Kaltluftfronten bis weit in den Süden zeichnen beide Kontinente immer mehr. Auch bei uns fallen die großen Flüsse im Sommer immer öfters trocken. Selbst im Winter bleiben Niederschläge oftmals aus. Gibt es doch welche, dann oft in solchen Mengen, dass die Böden die Wassermassen nicht mehr aufnehmen können und erodiert werden. Eine besorgniserregende Entwicklung, der immer noch zu wenig Beachtung geschenkt wird.

Erdbeben-News 20.12.22: USA MW 6,4

Erdbeben Mw 6,4 an der Küste von Nordkalifornien

Datum: 20.12.22 | Zeit: 10:34:26 UTC | 40.56 N ; 124.42 W | Tiefe: 17 km |  Mw 6,4

An der Küste des US-Amerikanischen Bundesstaat Kalifornien bebte es mit einer Magnitude von 6,4. Das Hypozentrum befand sich in 17 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 23 km west-südwestlich von Fortuna lokalisiert. Der Erdstoß konnte in einem großem Umkreis wahrgenommen werden. Es gab zahlreiche Nachbeben.

Inzwischen wurde in den lokalen Medien von einige Schäden berichtet. Zwar blieb eine große Katastrophe aus, doch es wurden Gebäude beschädigt und es kam zu Straßenschäden. Ein Teil der öffentlichen Infrastruktur wird auf Schäden überprüft und es kam zu Brückensperrungen. Zwei Menschen wurden mit Platzwunden und Knochenbrüchen in Krankenhäuser eingeliefert.

Die meisten Schäden sind in Rio Dell, Fortuna, Ferndale und Scotia im Eel River Valley zu verzeichnen. Für 70.000 Menschen im Humboldt County fiel der Strom aus. Der Versorger Pacific Gas & Electric arbeite daran, die Stromversorgung wiederherzustellen, doch zuletzt war es ungewiss, wann die Versorgung wieder aufgenommen werden könne.

Das Erdbeben manifestierte sich im Bereich einer Dreifachkreuzung (Triple-Junction) mit der San-Andreas-Störung, der Cascadia-Störungszone und der Mendecino-Transformstörung. Eine durchaus sensible Zone, in der es oft zu starken Erdbeben kommt. Es sind auch Starkbeben an den einzelnen Störungszonen möglich. Besonders an der Cascadia-Störungszone und entlang der San-Andreas-Störung rechnet man seit Jahrzehnten mit Starkbeben in Ballungsräumen.

In der Region gibt es auch aktiven Vulkanismus. Etwa 250 Kilometer östlich liegt der Lassen Peak mit dem Lassen Volcanic Nationalpark. Der letzte Ausbruch des Vulkans ereignete sich 1917. Starke Erdbeben können das Verhalten von Vulkanen beeinflussen. Allerdings gab es im Vorfeld keine Anzeichen, dass der Lassen Peak zu einer neuen Eruption bereit ist.

Update: Das Beben verursachte größere Schäden, als zuerst angenommen. Alleine im Ort Rio Dell wurden 15 Häuser so stark beschädigt, das sie nicht mehr bewohnbar sind. 2 Menschen starben. Sie litten zum Zeitpunkt des Bebens unter einem medizinischen Notfall und konnten nicht adäquat versorgt werden. 11 Personen wurden verletzt.

Erdbeben Mw 5,1 in den USA

Erdbeben erschüttert Kalifornien

Datum: 25.10.22 | Zeit: 18:42:02 UTC | Lokation: 37.33 N ; 121.67 W | Tiefe: 11 km | Mw 5,1

Bereits am Dienstag manifestierte sich in Nordkalifornien ein Erdbeben der Magnitude 5,1. Das Hypozentrum lag 11 km tief. Das Epizentrum wurde 20 km östlich von San Jose bei San Franzisco lokalisiert. Die Metropole liegt 30 km von San Jose entfernt. Das Erdbeben brachte die Hochhäuser zum schwanken und wurde entsprechend stark von den Bewohnern der Region wahrgenommen. Meldungen über Schäden liegen nicht vor. Das Erdbeben schürte die Angst vor dem großen Big One, das in Kalifornien schon seit langem erwartet wird. Es stand aber nicht in direkter Verbindung mit der San-Andreas-Störung, die die Tektonik Kaliforniens dominiert.

Erdbeben an der Hayward-Fault

San Jose liegt am Südende der Bucht von San Franzisco. Wenn die Lokalisierung des Epizentrums korrekt ist, dann manifestierte sich der Erdstoß gut 20 km nordwestlich der San-Andres -Fault und stand nur indirekt mit dieser in Verbindung. Das Epizentrum lag im Bereich der weniger bekannten 119 km langen Hayward-Störungszone, die weiter im Landesinneren parallel zur San-Andres-Fault verläuft. Dem nicht genug, so ereignete sich das Beben in einer Übergangszone, in der die Hayward-Störung in die Calaveras-Verwerfung übergeht. Diese Übergangszone wurde erst im Jahr 2007 entdeckt. Schon zuvor wusste man, dass die Hayward-Störungszone durchaus starke Erdbeben hervorbringen kann, doch seit der Entdeckung der Überganszone gehen Seismologen davon aus, dass die Erdbeben hier noch stärker ausfallen könnten, als man bis dato dachte. In dem Areal gibt es weitere kleinere Störungszonen und Geologen machten den Vorschlag, sie alle der Hayward-Störungszone zuzuschreiben. Die Transformstörung trägt auch die Last der Kontinentalbewegung zwischen der Pazifikplatte und dem Nordamerikanischen Kontinent, auch wenn sich die größten Spannungen auf die San-Andres-Fault konzentrieren. Das aktuelle Erdbeben konnte die Spannungen an der San-Andres-Störung nicht helfen abzubauen, so dass die Gefahr eines Starkbebens dort weiter besteht. Aber auch an der Hayward-Störungszone könnten sich weitere Erdbeben ereignen.

Erdbeben-News 22.10.22: Kalifornien

Erdbebenserie in Kalifornien

Derzeit gibt es viele schwache Erdbeben in Kalifornien. Sie erstrecken sich zum großen Teil parallel zur San-Andreas-Störung, doch es gibt auch Beben die Abseits der dominierenden Transformstörung liegen. Auffällig ist diesbezüglich ein kleiner Schwarm wenige Kilometer nordöstlich von Geyserville. Dort manifestierten sich in den vergangenen Tagen 16 Erschütterungen mit Magnituden im 2er Bereich und sehr flach liegenden Hypozentren. Wie der Name des Ortes schon vermuten lässt, gibt es in der Region heiße Quellen und Geysire. Das Örtliche Gaskraftwerk nutzt zusätzlich Geothermie. Die flachen Hypozentren lassen einen Zusammenhang der Erdbeben mit dem Hydrothermalsystem von Geyserville vermuten. Die Epizentren wurden 17 km östlich von Cloverdale verortet.

Ganz im Nordwesten des US-Bundesstaates gab es mehrere Erdbeben nahe Eureka. Sie ereigneten sich an der Mendocino-Fracture-Zone, die eine Verlängerung der San-Andreas-Störung darstellt und bei Eureka nach Westen abknickt.