Datum: 14.04.2025 | Zeit: 17:08:28 UTC | Koordinaten: 33.042 ; -116.575 | Tiefe: 10 km | Mb 5,2
Ein Mittelstarkes Erdbeben Mw 5,2 erschütterte San Diego – Beben am San-Andreas-Störungssystem
Der Großraum San Diego wurde gestern von einem Erdbeben der Magnitude 5,2 erschüttert. Das Hypozentrum lag in 10 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde vom EMSC 5 km südöstlich des kleinen Ortes Julian verortet, in dem ca. 1500 Einwohner leben. Die südkalifornische Metropole San Diego liegt etwa 60 Kilometer südwestlich des Epizentrums.
Der Erdstoß ist als mittelstark bis stark einzustufen, verursachte aber keine in den Medien erwähnten Schäden. In den Cuyamaca Mountains kam aber zu Steinschlägen und Felsen landeten auf einem Highway.
Der Erdstoß war in einem großen Umkreis von mehr als 300 Kilometern zu spüren gewesen: Es liegen Hunderte Wahrnehmungsmeldungen vor, die bis in die Region nördlich von Los Angeles reichen. Einige Bebenzeugen aus dem direkten Umfeld des Epizentrums berichteten von sehr starken Erschütterungen, die Gegenstände aus Regalen hatten fallen lassen. Sichtbare Schäden blieben aber aus. Eine Zeugin in ca. 30 Kilometer Entfernung zum Epizentrum schrieb, dass sie ein lautes Grollen hörte, kurz bevor die Erdbebenwellen eintrafen. Ihre Haustiere rannten aus dem Haus und so tat es auch sie und ihr Sohn. Als sie draußen waren, hörte das Beben auf. Andere Anwohner der Gegend suchten Schutz unter Türrahmen und anderen stabilen Strukturen.
In den sozialen Medien geht ein Video herum, das von einer Überwachungskamera am Zoo San Diego stammt und zeigt, wie die Elefanten durch das Erdbeben aufgescheucht wurden und flüchten wollten.
Das Beben sorgte im Allgemeinen für Beunruhigungen. Es manifestierte sich an der Elsinore-Verwerfungszone, die sich bei Los Angeles von der bekannteren San-Andreas-Verwerfung abspaltet und zu deren Störungssystem gehört. Der Hauptarm der San-Andreas-Verwerfung verläuft am Nordufer des Salton-Sees, wo sich die Spur der Störung langsam verliert.
In Kalifornien wartet man seit Jahrzehnten auf ein „Big One“, ein Starkbeben an der San-Andreas-Fault. Entsprechend groß ist die Sorge, dass der aktuelle Erdstoß ein Vorbeben zu einem Megabeben sein könnte. Erst in der letzten Woche gab es ein Schwarmbeben am Salton-See, der gut 70 Kilometer nordöstlich von Julian liegt. Die Region steht offenbar unter großen Spannungen.
Interessanterweise liegt das alte Goldgräberstädtchen Julian südlich vom „Volcan Mountain Peak“. Doch hierbei handelt es sich nicht um einen Vulkan, sondern um einen Granitdom magmatischen Ursprungs. Die magmatische Intrusion dürfte nicht nur der Grund für heiße Quellen in der Gegend sein, sondern auch für das Gold, das man hier früher gefunden hat.