Auf dem indonesischen Dieng-Plateau ereignete sich heute eine spontane phreatische Eruption am Sileri Krater. Bei der Eruption wurde ein Gemisch aus anstehendem Gestein, Wasser, Schlamm und Dampf mehr als 50 m hoch in die Luft geschleudert und regnete auf eine Besuchergruppe einheimischer Touristen nieder. Mindestens 4 Personen wurden verletzt. Das Tragische: ein Rettungshubschrauber, der zur Hilfe eilte, stürzte ab. Dabei fanden mindestens 2 Personen den Tod. Update: die Zahl der Opfer erhöhte sich auf 8.
Das Dieng Plateau liegt in Zentraljava auf 2000 m Höhe. Es ist ein spirituelles Zentrum mit mehreren alten Hindutempeln. Bei Pilgern und Touristen steht das Dieng Plateau hoch im Kurs. Neben den Tempeln werden die zahlreichen Vulkankrater besucht, in denn es mehrere bunte Seen und Pools zu besichtigen gibt. Die Gegend ist Hydrothermal sehr aktiv und es gibt ein kleines Geothermalkraftwerk und Mudpools.
Die Bildergalerie entstand am 25. und 26. August 2015.
Kawah Ijen war eigentlich nur ein Nebenziel meiner Reise im August 2016. Eigentlich wollte ich zusammen mit Martin und Thorsten den Nachbarvulkan Raung besteigen, doch die Eruption des 3332 m hohen Vulkans endete kurz vor unserer Ankunft auf Java. So machten wir aus der Not eine Tugend und besichtigten den Schwefelabbau im Krater des Kawah Ijen. Im Mittelpunkt unseres bestreben standen die Blauen Flammen des brennenden Schwefels, welcher im Krater an Fumarolen kondensiert und per Hand abgebaut wird.
Während unserer Anfahrt ergab sich ein Problem gesperrter Straßen, die vom Südosten auf die Flanke des Ijen-Massiv führen. Tatsächlich wurde in den Dörfern ein Fest gefeiert, welches an unseren Karneval erinnert: die Menschen verkleideten sich als Figuren der hiesigen Mythologie und des Zeitgeschehens und veranstalteten Straßenumzüge. Für uns eine willkommener Einblick in das Leben der Indonesier.
Mit 2 Stunden Verspätung erreichten wir die Kawah-Ijen-Lodge, wo wir mal ein luxuriöses Quartier bezogen. Vom Schwimmbecken aus bot sich ein Blick über Reisterrassen bis zum Ijen, der heute allerdings im Nebel verhüllt war.
Am nächsten Morgen besuchten wir zunächst eine kleine Schwefelfabrik, in der der Schwefel geschmolzen und gereinigt wurde. Wie der Abbau selbst, geschah hier alles unter einfachsten Methoden. Die Schmelzöfen wurden per Holzfeuer betrieben und der geschmolzene Schwefel gefiltert und anschließend in Bottichen gefüllt, welche über den weiträumigen Boden ausgeschüttet wurde. Der flüssige Schwefel erstarrte zu einer dünnen Kruste auf dem Boden, welche zu Platten zerbrochen wurde und mit Schneeschiebern auf eine Haufen geschoben wurden. In Säcken verpackt trat der Schwefel dann seine Reise zu den Bestimmungsorten an.
Am Nachmittag machten wir uns auf den Weg zum Krater. Verwundert stellte ich fest, dass ein Stück Hightech Einzug im Tagebau gehalten hatte: einige Schwefelträger verwendeten eine Art Schubkarre um den Schwefel zu transportieren. Die Karren hatten bereits tiefe Spurrillen in den Weg gefressen, welche den Aufstieg nicht angenehmer machten.
Pünktlich zur Abenddämmerung erreichten wir den Kraterboden mit seinem Schwefelabbau. Die bis zu 240 Grad heißen Dämpfe aus den Fumarolen werden durch ein Rohrsystem zum Rand des Kratersees geleitet. Dort kondensiert der Schwefel am Ende der Rohre und wird von den Arbeitern gebrochen und eingesammelt.
Mit zunehmender Dunkelheit konnte ich immer besser das Ziel meiner fotografischen Begierden ausmachen: die blauen Flammen des Schwefelbrandes. Dieser manifestiert sich am Ende der Rohrleitungen. Die Flammen zischen dabei teilweise wie aus eine Schweißbrenner aus den Rohren hervor. Mit etwas Glück sieht man auch ein Rinnsal brennenden Schwefels, welches sich langsam hangabwärts bewegt.
Das Fotografieren gestaltet sich hier immer schwierig: die Gase hüllen oft die Fumarolen ein und man muss auf die kurzen Augenblicke warten, während derer man freie Sicht hat. Mein Problem war, dass der Filter meiner Gasmaske aufgab und ich deutlich mehr Schwefelgase inhalierte, als mir gut tat! So machte ich mich nach 2 Stunden wieder an den Aufstieg, doch das war eigentlich schon zu spät. Meine Bronchien schleimten ohne Ende und meine bis dahin leichte Erkältung verschlimmerte sich deutlich. Als meine Nase nach ein paar Tagen wieder frei war, merkte ich, dass mein Geruchssinn zu 90% ruiniert war. Sogar nach einem Jahr war er noch nicht wieder richtig hergestellt.
Die letzten Wochen des Jahres gehen in Indonesien genauso spannend weiter wie die vorangegangenen Monate: am Bromo setzte gestern Tremor ein und der Alarmstatus wurde auf „orange“ erhöht. In den Wochen zuvor stiegen Seismik und Gasausstoß deutlich an. Teilweise mischte sich sogar etwas Vulkanasche in die Dampfwolke die zuletzt gut 150 m hoch aufstieg.
Der letzte größere Ausbruch des Bromo begann im Dezember 2010 und dauerte bis Frühjahr 2011. Damals kam es zu Störungen im Flugverkehr und die Ernte wurde auf vielen Feldern von Asche erstickt.
Vor der Südküste Ostjavas ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,8. Das Hypozentrum lag in 80 km Tiefe. Aufgrund der Tiefe dürfte kein Tsunami entstehen. Dennoch könnte sich das Erdbeben auf aktive Vulkane wie den Raung auswirken.
Vor der Nordküste Puerto Ricos findet seit mehreren Wochen ein starker Erdbebenschwarm statt. Die seismische Tätigkeit steht im Zusammenhang mit der Subduktionszone vor der Erdbebenzone. Ebenfalls in der Karibik (Grenada) liegt der Unterwasservulkan Kick ’em Jenny der in den letzten Tagen für Aufregung sorgte. Dort geht die seismische Aktivität derzeit allerdings zurück. Interessanter Weise verzeichnete das EMSC nicht einen einzigen Erdstoß dort. Es liegt die Vermutung nahe, dass die registrierten Beben dort sehr schwach waren.
Der indonesische Vulkan sorgte auch in den letzten Tagen für weiteres Chaos am Flughafen von Denpasar. Auf Bali kam es zu Flugausfällen und Tausende Urlauber strandeten zunächst am Flughafen. In der Ferienzeit ist sowas natürlich besonders tragisch. Der Raung war auch heute fleißig und eruptierte Vulkanasche. Laut VAAC Darwin stieg diese bis in eine Höhe von 5 km auf.
Updater 13.07.2015: Der indonesische Vulkan sorgte auch in den letzten Tagen für weiteres Chaos am Flughafen von Denpasar. Auf Bali kam es zu Flugausfällen und Tausende Urlauber strandeten zunächst am Flughafen. In der Ferienzeit ist sowas natürlich besonders tragisch. Der Raung war auch heute fleißig und eruptierte Vulkanasche. Laut VAAC Darwin stieg diese bis in eine Höhe von 5 km auf.
Update 11.07.2015: Der Ausbruch steigerte sich am Freitag etwas und eine Aschewolkte trieb in Richtung der Nachbarinsel Bali. Die Vulkanasche stellte eine mögliche Gefahr für den Flugverkehr dar und es wurden 5 Flughäfen geschlossen. Darunter der Internationale Flughafen von Denpasar. Über 250 Flüge wurden annuliert und Tausende Reisende saßen im Flughafen fest. Dabei war die Aschewolke nicht einmal besonders groß und driftete laut VAAC Darwin in 5 km Höhe. Wenn man bedenkt, dass der Raung über 3300 m hoch ist, stieg die Vulkanasche ca. 1700 m über den Krater auf. Auf Videos in den Nachrichten-Sendungen sah die Aschewolke relativ dünn aus. Sie wird im Rahmen der strombolianischen Tätigkeit in der Caldera gefördert.
Originalmeldung: Die Aktivität am indonesischen Vulkan Raung hat weiter zugenommen. Bei den Behörden wächst die Besorgnis vor einer größeren Eruption und die Evakuierung von 20.000 Menschen wird vorbereitet.. Dazu werden mit schwerem Gerät neue Wege gebaut. Zuletzt machte man das im Jahr 2010 am Merapi, der kurz darauf katastrophal ausbrach. Der Tremor ist stark erhöht und es wird von Aschewolken und Rotglut über dem Krater berichtet. Die Vulkanasche beeinträchtigt den Flugverkehr in Bali. Explosionen sind bis in einer Entfernung von 30 km hörbar. Die Eruptionen lassen in der Caldera einen neuen Kraterkegel wachsen. Zudem fließen Lavaströme. Ein vergleichbarer Ausbruch erzeugte 1913 innerhalb von 3 Wochen einen 91 m hohen Schlackenkegel. Die Aktivität ist gut auf einem Video zu sehen, dass unser Guide und Freund Aris veröffentlichte.
Raung ist für eine Serie starker Ausbrüche verantwortlich, der in historischen Zeiten zahlreiche Menschen zu Opfer fielen.
In Indonesien wurde die Alarmstufe des Vulkans Raung von „gelb“ auf „orange“ erhöht. Grund hierfür war eine deutliche Zunahme des Tremors. Um den Krater wurde eine 3 km Sperrzone etabliert.
Seit Anfang des Monats wurden bereits thermische Signale via Satellit empfangen. Diese finden ihren Ursprung wahrscheinlich in strombolianischer Tätigkeit im Gipfelkrater des 3332 m hohen Vulkans im Osten von Java. Da in den letzten Tagen Wolken die Sicht auf den Raung versperrten konnten keine visuellen Beobachtungen gemacht werden. Anwohner berichten allerdings von rumpelnden Geräuschen, die auf vulkanische Aktivität hindeuten.
Am Samstag ist ein 21 jähriger Student aus Yogjakarta in den 300 m tiefen Krater des Vulkans Merapi auf Java gestürzt. Zusammen mit 4 Freunden bestieg er den Vulkan. Zum Fotografieren kletterte er auf einen exponierten Felsen von dem er abstürzte. Seine Freunde alamierten den Rettungsdienst. Dieser konnte gestern mit Hilfe einer Drohne die Leiche orten. Sie liegt in ca. 100 m Tiefe. Wegen der starken Gasentwicklung konnte der tote Student bisher nicht geborgen werden. Im Krater des Vulkans wächst ein Lavadom.
Dieses traurige Beispiel verdeutlicht einmal mehr, dass an Vulkanen nicht nur die Eruptionen gefährlich sind. Immer wieder verunglücken Menschen durch die allgemeinen Gefahren des Alpinismus an Vulkanen. Eine der Hauptursachen von Unfällen sind Abstürze die oft mit plötzlichen Wetterumschwüngen assoziiert sind. Vulkanwanderer müssen bei Glatteis und Nebel besondere Vorsicht walten lassen und sich über Gefahren des Vulkanismus und Alpinismus im Klaren sein.
Auf der indonesischen Insel Java sind derzeit 2 der aktivsten Vulkane leicht aktiv. Am Merapi wächst der Lavadom. Aus mindestens einem Förderschlot steigt Dampf auf.
Der Raung im Ijen-Plateau (dort liegt auch Kawah Ijen) ist strombolianisch aktiv, zudem tritt ein Lavastrom aus, der sich innerhalb der Gipfelcaldera bewegt. Die Fotos stammen von unserem Freund und Guide Andi, der den Raung vor ca. 3 Wochen bestieg. Laut seiner Aussage nimmt die Aktivität bereits wieder ab.