Erdbeben-News 21.06.22: Japan

Bonin Islands: Erdbeben Mw 6,1

Datum: 21.06.22 | Zeit: 07:14:57 UTC | Lokation: 27.86 N ; 142.59 E | Tiefe: 40 km | Mw 6,1

In der Region der japanischen Bonin-Inseln gab es heute Morgen ein Erdbeben der Magnitude 6,1. Die Tiefe des Hypozentrums lag bei 40 km. Das Epizentrum wurde 833 km südlich von Tateyama lokalisiert. Die Daten stammen vom EMSC und sind noch so frisch, dass sie noch korrigiert werden könnten. Ein Blick auf die Shakemap enthüllt, dass es in der Region öfters bebte.

Die Bonin-Inseln sind auch als Ogasawara-Archipel bekannt, dass aus 2 Inselketten und drei einzelnen Inseln besteht. Das Archipel liegt ca. 1000 km südlich von Tokio und ist vulkanischen Ursprungs. Einige der Vulkane werden noch als aktiv eingestuft. Tatsächlich gehört der Inselvulkan Nishinoshima zum Archipel und ist auf vulkane.net häufig in den News zu finden. Nishinoshima ist eine der isoliert liegenden Inseln und liegt etwa 150 km südwestlich des Epizentrums und damit noch in dem Bereich, in dem sich starke Erdbeben auf das Verhalten der Vulkane auswirken können. Es könnte ein Vulkanausbruch getriggert werden, oder aber auch eine bestehende Eruption gestoppt werden. Der aktuelle Stauts von Nishinoshima ist ungewiss, da nur wenige Augenzeugenberichte von dem Vulkan reinkommen. Letzte Woche detektierte MIROVA eine schwache thermische Anomalie, die wahrscheinlich von heißen Gasen ausging.

Tektonisch betrachtet bilden die Bonin-Inseln, zusammen im den Archipelen von Izu und den Mariannen, den Izu-Bonin-Mariannen Inselbogen im Westpazifik. Die Inselbögen verlaufen entlang einer 2800 km langen Subduktionszone, die an der japanischen Hauptinsel Honshu beginnt und bis südlich von Guam reicht. An der Subduktionszone liegt nicht nur der Bonin-Graben, sondern auch der Mariannen-Graben, der den tiefsten Punkt der Erde bildet. Hier senkt sich der Meeresboden an der Subduktionszone bis auf fast 11.000 m ab. Kein Wunder, dass es hier häufig bebt!

Erdbeben-News 13.06.22: Japan

Japan: Erdbeben Mb 5,1 vor Sendai

Datum: 12.06.22 | Zeit: 12:45:52 UTC | Lokation: 37.68 N ; 141.64 E | Tiefe: 60 km | Mb 5,1

Vor der Ostküste der japanischen Insel Honshu gab es ein Erdbeben der Magnitude 5,1. Sein Epizentrum wurde 60 km östlich von Namie verortet, der Erdbebenherd lag 60 km Tief. Ein Blick auf die Shakemap enthüllt, dass es in den letzten Tagen mehrere moderate Erdbeben in der Region gab. Dort liegt auch das havarierte Atomkraftwerk von Fukushima, das durch ein starkes Erdbeben nebst Tsunami beschädigt wurde.


Erdbeben Mb 5,0 am türkischen Van-See

Datum: 13.06.22 | Zeit: 18:35:19 UTC | Lokation: 38.84 N ; 43.54 E | Tiefe: 19 km | Mb 5,0

Am Ostufer des anatolischen Sees Van gab es ein Erdbeben der Magnitude 5,0. Es folgten zahlreiche Nachbeben, so dass ein netter Cluster entstand. Das Hypozentrum lag 19 km tief. Das Epizentrum befand sich 26 km südöstlich von Erciş. In der Region kommt es öfters zu moderaten-starken Erdbeben. Sie wird von der Ostanatolischen Verwerfungszone geprägt, einer signifikanten Erdbebenzone der Türkei.


Island: Schwarmbeben Grindavik

Datum: 11.06.22 | Zeit: 15:40:52 UTC | Lokation:  54.28 N ; 35.34 W | Tiefe: 10 km | Mb 4,9

Auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel gehen die Beben weiter. Zwar hat sich die Aktivität gegenüber dem Monatsanfang abgeschwächt, doch es kommt weiterhin zu zahlreichen Erdbeben im Bereich von Grindavik. Aktuell werden 135 Erschütterungen für die letzten 48 Stunden angezeigt. Gestern waren es mehr als 200. Weiter Seewärts, gab es am Reykjanes-Ridge mehrere moderate Erdbeben. Das stärkste manifestierte sich Vorgestern und hatte eine Magnitude 4,9. Es zeigt, dass es am Mittelatlantischen Rücken durchaus Bewegungen gibt, die auch ein starkes Erdbeben erzeugen könnten. Das Beben ereignete sich in 10 km Tiefe und hatte ein Hypozentrum, das 1331 km südlich von Reykjavík lag.

Erdbeben-News 23.05.22: Japan

Japan: Erdbeben Mw 6,0

Datum: 22.05.22 | Zeit: 15:17:33 UTC | Lokation: 33.19 N ; 141.42 E | Tiefe: 28 km | Mw 6,0

Japan ist nicht nur vulkanisch gesehen ein Aktivitäts-Hotspot, sondern auch seismisch sehr aktiv. Das Inselreich erstreckt sich entlang von Subduktionszonen, die zum zirkumpazifischen Feuergürtel gehören. Daher bebt es entlang der Pazifikküste Japans häufig.

Das stärkste Beben brachte es gestern auf eine Magnitude von 6,0 und lag südöstlich der Insel Honshu. Die Tiefe des Hypozentrums wurde vom EMSC mit 28 km angegeben. Das Epizentrum befand sich 245 km südöstlich von Tateyama und gut 270 km von Tokio entfernt. In der Region gab es in den vergangenen Tagen mehrere Erdbeben.

Ähnlich verhält es sich mit einem weiteren Bebenspot, der sich in ähnlicher Distanz zu Tokio zutrug, aber nordöstlich, an der Küste von Honshu lag. Das stärkste Beben dort hatte eine Magnitude von 5,4 und einen Erdbebenherd in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 43 km östlich von Iwaki.

Auch vor der nördlichsten der großen Inseln Japans bebte es. Heute manifestierte sich an der Südküste von Hokkaido ein Erdbeben MW 5,5. Es hatte ein Hypozentrum in 40 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 102 km südlich von Urakawa lokalisiert. Bereits gestern bebte es dort mit Mw 4,7.

Bei so vielen Erdbeben ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich ein weiteres Starkbeben manifestiert. Die Wahrscheinlichkeit, dass so ein Beben Tokio trifft und dort große erdbebensicher gebaut, doch die Vielzahl normaler Häuser ist es nicht. Eine Katastrophe ist vorprogrammiert. Sie könnte sich sogar global auswirken, da Tokio eines der wichtigsten Industrie- und Finanzzentren der Welt ist. Neben einem Börsencrash, käme es zu weiteren Einschränkungen in den Lieferketten.


Weitere Meldungen:

Fiji: Erdbeben Mw 6,3

Datum: 22.05.22 | Zeit: 07:06:27 UTC | Lokation: 26.23 S ; 178.38 E | Tiefe: 580 km | Mw 6,3

Südlich von Fiji gab es gestern ein Erdbeben Mw 6,3. Es lag in der ungewöhnlich großen Tiefe von 580 km, mit einem Epizentrum das 899 km südlich von Suva festgestellt wurde. Beben in diesen Tiefen ereignen sich für gewöhnlich an subduzierter Erdkruste, die bis in den Erdmantel abgetaucht ist.


Iran: Erdbeben Mw 5,3

Datum: 23.05.22 | Zeit: 07:36:46 UTC | Lokation: 29.00 N ; 59.94 E | Tiefe: 580 km | Mw 5,3

Heute Früh ereignete sich im Südosten des Irans ein Erdbeben Mw 5,3. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 105 km südwestlich von Zahedan lokalisiert. Erdbeben dieser Magnitude können an betagter Bausubstanz bereits Schäden verursachen.

Erdbeben-News 17.05.22: Alicudi

Japan: Erdbeben Mw 5,6

Datum: 17.05.22 | Zeit: 06:04:53 UTC | Lokation: 33.41 N ; 141.67 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,6

Vor der Südküste der japanischen Insel Honshu bebte es mit einer Magnitude von 5,6. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 237 km südöstlich von Kamogawa festgestellt. Der Erdstoß ereignete sich am Nordende des Izu-Bonin Trogs, kurz vor seiner Schnittstelle mit dem Japangraben und dem Sagami-Trog, dessen Verwerfungszone auf die Landeshauptstadt Tokio zuläuft. Ein Starkbeben dort ist ein Horrorszenario der Japaner.


Alicudi mit Erdbeben M 4,1

Datum: 14.05.22 | Zeit: 11:57:17 UTC | Lokation: 38,53; 14,39 | Tiefe: 12 km | Ml 4,1

Vor der Ostküste der Lipareninsel Alicudi kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 4,1. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 12 km. Der Erdstoß löste mehrere Nachbeben aus. Das INGV zeigt 6 Erschütterungen an. Außerdem kam es zu einem schwachen Erdbeben auf Vulcano. Dort hat sie Seismizität gegenüber dem Vormonat deutlich nachgelassen.


Mount Rainier wird von Erdbeben erschüttert

Datum: 17.05.22 | Zeit: 02:11:24 UTC | Lokation:  46.79 N ; 121.97 W | Tiefe: 9 km | Ml 2,3

Der Mount Rainier liegt im US-Bundesstaat Washington und wurde nun von 2 Beben erschüttert. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 2,3. Der Erdbebenherd lag in 9 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich an der Südwestbasis des Vulkans. Das 2. Beben brachte es auf Ml 2,1. Anhand der Beben lässt sich keine bevorstehende Eruption orakeln. Doch sollte es einmal dazu kommen, dann wäre die Aufregung groß, da sich der Mt. Rainier in der Nähe der Großstadt Seattle befindet.

Funka Asane: Weitere Eruption am 29.03.22

Staat: Japan| Koordinaten: 25.42, 141.28 | Eruption: Submarin

Der submarine Vulkan Funka Asane erzeugte weitere Eruptionen. Das VAAC Tokio meldete gestern Abend um 18:00 Uhr UCT Vulkanasche in einer Höhe von 8000 m. Die Eruptionswolke driftete in Richtung Nordosten. Heute um Mitternacht erreichte die Asche noch eine Höhe von 3700 m. Das JMA meldete, dass bislang keine schwimmenden Bimssteine in der Gegend entdeckt wurden. Bimssteinteppiche können eine Gefahr für den Schiffsverkehr darstellen. Besonders kleinere Boote können in ernste Schwierigkeiten gelangen.

Japan: Wobbeln verursacht starke Erdbeben

  • Die Schäden nach dem Erdbeben am 16. März sind größer als angenommen
  • Eine Studie kommt den Starkbeben Japans auf die Spur

Zwei Tage nach dem starken Erdbeben der Magnitude 7,3, dass sich vor der Küste der japanischen Insel Honshu ereignete, wurde klar, dass die Schäden größer waren, als zunächst angenommen. Mindestens 4 Menschen starben, mehr als Hundert Personen wurden verletzt. Es kam zu Stromausfällen und zu Störungen an der Atomruine von Fukushima. Zudem entgleiste ein Hochgeschwindigkeitszug, die Passagiere blieben unverletzt.

Forschungsarbeit kommt den Starkbeben auf die Spur

Eine Forschungsarbeit aus dem Jahr 2020 kam einer möglichen Ursache von Starkbeben in Japan auf die Spur. Die Arbeit bezieht sich auf das Starkbeben vom 11. März 2011, das zur Havarie des Atomkraftwerks von Fukushima führte. Es hatte die Magnitude 9,1 und setzte damit fast Tausendmal soviel Energie frei, wie das aktuelle Erdbeben der Magnitude 7,3. Damals starben mehr als 15.500 Menschen. Der Hauptautor der Studie, Jonathan Bedford, vom Deutschen Geo-Forschungs-Zentrum Potsdam, untersuchte die GPS-Daten des umfangreichen japanischen Netzwerkes. Dabei fand er heraus, dass sich die Erdkruste Japans in den Monaten vor dem Beben erst von Osten nach Westen und dann wieder nach Osten verschoben hat. Diese Bewegung Japans bezeichnet er als „Wobbeln“. Dieses Wobbeln, bzw. Wackeln entsteht durch die Subduktion Ozeanischer Kruste unter Kontinentaler Kruste. Die abtauchende Platte verhakt sich am Gestein der darüberliegenden Platte. Wenn sich die Verhakungen lösen, entsteht ein Erdbeben. Im Falle Japans sind 4 Platten beteiligt, von denen 2 Platten unter Japan subduziert werden. Diese Subduktion erfolgt mit verschiedenen Geschwindigkeiten und ist aufgrund der Verhakungen nicht gleichmäßig. Dadurch wird Japan mal in die eine Richtung verschoben, mal in die Andere. Die resultierenden Spannungen sind enorm, so dass es zu Starkbeben kommen kann.

Hier eine Animation der Bewegungsvektoren. © japantimes.co.jp/GFZ/Jonathan Bedford

Das internationale Forscherteam beobachtete eine gegenläufige Verschiebung Japans. Die genaue Analyse der Daten ergab, dass sich die Erdkruste einige Monate lang, zwischen 4 und 8 Millimeter nach Osten bewegte, dann nach Westen und wieder nach Osten. Es kam aber nicht nur zu einer gegenläufigen horizontalen Verschiebung, sondern auch zum Absenken und Anheben der Erdkruste. Die Rate belief sich auf 0,1 mm/Tag. Diese Bewegungen unterschieden sich deutlich von den gleichmäßigen Verschiebungen, die die Kontinentalplatten der Erde ständig vornehmen. Wiederholt sich dieses Bewegungsmuster künftig, könnte es ein Indiz sein, dass sich ein neues Starkbeben anbahnt.

Die Wissenschaftler der Studie gehen davon aus, dass es an anderen Plattengrenze solche wobbelnden Bewegungsmuster nicht gibt. Falls doch, dann sind sie mangels eines entsprechend gut ausgebauten GPS-Netzes nicht zu erfassen. (Quelle: scienceunavco.org/Linda Rowan/Jonathan Bedford u.w.)

Erdbeben am 16.03.22: Japan Mw 7,4

  • Vor der japanischen Küste bebte es mit MW 7,4
  • Ein starkes Vorbeben brachte es auf Mw 6,4
  • Es wurde Tsunami-Alarm gegeben

Schweres Erdbeben vor Fukushima

Datum: 16.03.22 | Zeit: 14:36:32 UTC | Lokation: 37.80 N ; 141.54 E | Tiefe: 46 km | Mw 7,4

Vor der Ostküste der japanischen Insel Honshu ereignete sich heute Nachmittag ein schweres Erdbeben der Magnitude 7,4. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 46 km. Das Epizentrum wurde 69 km ost-süd-östlich von Iwanuma lokalisiert. Der Erdstoß manifestierte sich um 14:36:32 UCT. Vor Ort war es 23:36:32 Uhr. Nur 2 Minuten zuvor hatte es ein starkes Vorbeben MW 6,4 gegeben. Dieser Erdbebenherd lag 60 km tief. Trotz der tiefen Hypozentren wurde Tsunami-Alarm gegeben. Die Erdbeben erinnern an die Erdstöße von vor 11 Jahren, als das Atomkraftwerk von Fukushima beschädigt wurde. Tatsächlich lagen die Beben in dessen Nähe. Über Schäden ist noch nichts bekannt geworden. Die Werte könnten noch korrigiert werden.

Hier die Originaldaten vom EMSC:

Magnitude Mw 7.4
Region NEAR EAST COAST OF HONSHU, JAPAN
Date time 2022-03-16 14:36:32.9 UTC
Location 37.80 N ; 141.54 E
Depth 46 km
Distances 72 km SSE of Ishinomaki, Japan / pop: 117,000 / local time: 23:36:32.9 2022-03-16
69 km ESE of Iwanuma, Japan / pop: 42,400 / local time: 23:36:32.9 2022-03-16

Ich sehe gerade, dass die Magnitude inzwischen auf M 7,3 korrigiert wurde und dass der Tsunami-Alarm aufgehoben wurde. Medien berichteten von Minitsunamis, die es auf einen Meter Wellenhöhe brachten. Im Prinzip also erhöhter Wellengang, von Tsunamis mag ich da nicht sprechen. Der Erdstoß war weithin spürbar und rüttelte auch die Atomruine von Fukushima durch. Dort gab es Feueralarm, allerdings, wurde kein Brand festgestellt. In einem Druckbehälter fiel der Druck ab. Kurzfristig kam es zum Ausfall eines Kühlsystems in einem Abklingbecken. Es ist von mindestens 4 Todesopfern infolge des Erdbebens die Rede. Tausende Haushalte sind von Strom- und Wasserversorgung abgeschnitten.

Dass es nach ziemlich genau 11 Jahren zu einem weiteren starken Erdbeben in der Region kam, widerspricht eigentlich den früheren Lehren der Seismologie. Man nahm an, dass es in der gleichen Region nicht öfters zu starken Erdbeben kommt. Allerdings wusste man auch noch nicht um die Komplexität tektonischer Störungszonen. Der aktuelle Erdstoß lag näher an der Küste, als das Beben von 2011, zudem fand es in größerer Tiefe statt. Es ist anzunehmen, dass sich ein Stück subduzierte Erdkruste verkeilte und sich nun explosionsartig entspannte.

Erdbeben-News 07.03.22: Fidschi

Fidschi: Erdbeben Mw 6,1 in sehr großer Tiefe

Datum: 07.03.22 | Zeit: 05:34:17 UTC | Lokation: 20.38 S ; 178.36 W | Tiefe: 566 km | Mw: 6,1

Am Tonga-Graben ereignete sich ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,1. Allerdings war an diesem Erdbeben nicht die Magnitude das Besondere, sondern die ungewöhnlich große hypozentrale Tiefe von 566 km. Das Epizentrum wurde 418 km östlich von Suva auf Fidschi lokalisiert. Mit einer Entfernung von 339 km näher gelegen, war allerdings Tonga, was die Frage aufkommen lässt, warum das Beben nicht diesem Inselreich zugerechnet wurde?

Die Region gehört zum „Ring of Fire“, der sich entlang des Pazifiks erstreckt. Die tektonische Situation im Bereich des Tonga-Grabens ist komplex: er ist ein Teil der tief eingeschnittenen Nahtstelle zwischen dem Pazifik und Australien. Die taucht die Pazifische Platte unter die Australische Platte und wird subduziert. Westlich des Tonga-Grabens befindet sich ein System aus Forearc- und ein Backarc-Becken. Die Becken werden durch den Inselbogen des Kermadec-Tonga-Rücken voneinander getrennt. Wie man auf der Shakemap sieht, gibt es in dem System zahlreiche Erdbeben. Es ist auch für die Ausbrüche der Vulkane der Inselbögen verantwortlich. Das Lau Basin ist auch für seine vulkanische Aktivität bekannt. Entlang des Meeresbodens im Lau Basin gibt es eine Reihe von submarinen Vulkanen und vulkanischen Inseln. Diese Vulkane entstehen aufgrund des Aufschmelzens von Material während der Subduktion. Einige der bekanntesten Vulkane in der Region sind der Kavach und der Tofua. Der Torfua zeigt Anzeichen des Erwachens und steht unter Beobachtung der Vulkanologen vom USGS. Einer der bekanntesten submarinen Vulkane der Region sit der Hunga Tonga-Hunga-Ha’api, der erst vor kurzem eruptierte.

Der Aktuelle Erdstoß manifestierte sich am Tonga-Kermadec-Kamm, der das Lau-Beckens nach Westen begrenzt. Weiter im Westen schließt sich das South-Fiji-Basin an.


Weitere Erdbebenmeldungen:

South Sandwich Islands: Erdbeben Mw 6,0

Datum: 06.03.22 | Zeit: 20:14:31 UTC | Lokation: 58.64 S ; 24.89 W | Tiefe: 20 km | Mw: 6,0

Östlich des vulkanischen Inselbogens der South Sandwich Islands, manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 6,0. Das Hypozentrum lag 20 km tief. Das Epizentrum wurde 2205 km östlich der Falklandinseln verortet. Defacto lag es ca. 100 km östlich der Vulkaninsel Montagu. Sounders Island lag nur unwesentlich weiter entfernt. Dort befindet sich der Vulkan Mount Michael, der auch in jüngster Zeit immer wieder eruptiert.

Japan: Erdbeben Mb 4,9

Datum: 07.03.22 | Zeit: 10:09:22 UTC | Lokation: 42.13 N ; 144.45 E | Tiefe: 10 km | Mb: 4,9

Auf der japanischen Insel Hokkaido gab es ein moderates Erdbeben der Magnitude 4,9. Es hatte ein Hypozentrum, das 10 km tief lag und ein Epizentrum das 94 km südlich von Kushiro lokalisiert wurde.

Deutschland: Schwaches Erdbeben bei Singen

Datum: 06.03.22 | Zeit: 18:43:40 UTC | Lokation: 47.72 N ; 8.93 E | Tiefe: 11 km | Ml 1,5

Am Bodensee bebte es mit einer Magnitude von 1,5. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 11 km. Das Epizentrum wurde 8 km östlich von Singen verortet. In der Region bebt es nicht ganz so selten und gelegentlich entwickeln sich Schwarmbeben.

Erdbeben-News 09.02.22: Island

  • Mittelatlantischer Rücken: Erdbeben Mw 6,1
  • Zwischen Japan und Taiwan rumpelte es mit Mw 5,5
  • Im Yellowstone N.P. bebte es mehrfach
  • Auf der isländischen Reykjanes-Halbinsel bebte es u.a. beim Brennisteinsfjöllum

Mittelatlantischer Rücken: Erdbeben Mw 6,1

Datum: 08.02.2022 | Zeit: 11:59:27 UTC | Lokation: 0.47 S ; 19.83 W | Tiefe: 10 km | Mw 6,1

Am Mittelatlantischen Rücken gab es ein Erdbeben der Magnitude 6,5. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum wurde zwischen Afrika und Südamerika detektiert und lag 1204 km südlich von Bonthe in Sierra Leone.

Japan: Erdbeben Mw 5,5

Datum: 08.02.2022 | Zeit: 16:36:32 UTC | Lokation: 26.90 N ; 126.53 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,5

Das südjapanische Ryukyu-Archipel wurde von einem Erdbeben Mw 5,5 erschüttert. Das Beben manifestierte sich westlich von Okinawa, genauer, 138 km westlich von Naha. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe.

Yellowstone: Erdbeben Ml 2,8

Datum: 08.02.2022 | Zeit: 11:43:55 UTC | Lokation: 44.58 N ; 110.37 W | Tiefe: 3 km | Ml 2,8

Im Nordwesten des Yellowstone-Nationalparks gab es 2 Erdbeben mit Magnitude über 2. Das Stärkere brachte es auf Ml 2,8, mit einem Erdbebenherd der 3 km tief lag. Das EMSC lokalisierte die Beben 59 km östlich vom West Yellowstone. Das USGS verortete sie am Ufer des Yellowstone-Lakes. Zudem gab es einige schwächere Erschütterungen.

Island: Noch mehr Beben

Unter Island hält die rege Bebentätigkeit an. IMO detektierte in den letzten 48 Stunden 134 Erschütterungen. Interessant sind einige Erdbeben östlich des Magmatischen Gangs am Fagradalsfjall, die sich beim Brennisteinsfjöll zutrugen. Islandblogger Jón Frímann Jónsson sieht darin ein Anzeichen für eine möglicherweise bevorstehende Eruption. Die Beben waren von geringen Magnituden und lagen in 5-6 km Tiefe. Ein Statement von offizieller Seite konnte ich dazu bislang nicht finden. Darüber hinaus gab es weitere Beben an mehreren Risssystemen auf Reykjanes, allerdings sehe ich keine Anzeichen unmittelbar bevorstehender Eruptionen. Mittelfristig betrachtet, lässt sich eine Eruption auf Reykjanes nicht ausschließen.