Sakurajima eruptierte vier Mal

Neue Eruptionsserie am Sakurajima in Japan – Vulkanasche in 3000 m Höhe

Auf der japanischen Insel Kyushu eruptierte der Vulkan Sakurajima explosiv und emittierte Vulkanische, die nach Angaben des VAAC Tokios bis auf eine Höhe von 3000 m aufstieg und in Richtung Nordosten driftete. Die Eruptionen ereigneten sich bereits am 2. Juni und dauerten gut 6 Stunden an.

Das JMA brachte eine kurze Notiz zu den Vorgängen heraus und teilte mit, dass die Asche gut 1700 m über Kraterhöhe aufgestiegen war. Größere Tephrabrocken flogen bis zur 6. seismischen Messstation, die sich in gut 1100 m Entfernung zum Hauptkrater Minamidake befindet. Dieser war auch der Ursprung der Eruption. Der Showadake blieb ruhig.

Im letzten ausführlichen Bericht der JMA-Vulkanologen, der am 1. Juli erschien, wurde vor der anhaltenden Aktivität des Sakurajimas gewarnt. Man wies insbesondere auf die Gefahr hin, dass im Zuge explosiver Aktivität auch pyroklastische Ströme entstehen könnten. Eine weitere Gefahr geht von Laharen aus, die im Falle starker Regenfälle ausgelöst werden könnten.

Die Zahl der vulkanischen Erdbeben blieb weiterhin gering. Vulkanische Erschütterungen wurden nicht beobachtet.

Kontinuierliche GNSS-Beobachtungen zeigen, dass einige Basislinien auf der Insel Sakurajima ab etwa Januar 2023 eine leichte Dehnung erfahren haben, die vermutlich auf eine Magmenintrusion zurückzuführen ist. Diese Dehnung stagnierte jedoch etwa im April desselben Jahres. Zudem wurde an der Basislinie über der Aira-Caldera über einen langen Zeitraum eine allmähliche Ausdehnung beobachtet, was auf eine Magmenansammlung tief unter der Aira-Caldera hinweist.

Die Menge des freigesetzten vulkanischen Gases (Schwefeldioxid) bleibt allgemein hoch. Daher wird erwartet, dass die Eruptionsaktivität in Zukunft wieder zunehmen könnte.

Beim Sakurajima handelt es sich um einen Inselvulkan in der Bucht von Kagoshima, der mittlerweile mit einer schmalen Landbrücke, die 1914 aus einem Lavastrom gebildet wurde, mit der Hauptinsel Kyushu verbunden ist.

Update 17:00 Uhr: Heute Nachmittag gab es zwei weitere Eruptionen am Sakurajima. Vulkanasche stieg bis zu 2100 m hoch auf und breitete sich in nordöstlicher Richtung aus.

Sakurajima eruptierte am 20. Juni 2024

Sakurajima stößt Vulkanasche aus – Sie erreicht eine Höhe von 1300 m über dem Krater

Der japanische Sakurajima liegt auf der Insel Kyushu und ist seit 3 Tagen wieder aktiv. Die Eruptionsserie begann mit kleineren Eruptionen und Ascheemissionen und steigerte sich, bis am 20. Juni um 00:02 Uhr eine größere Aschewolke aufstieg. Laut einem JMA-Bericht erreichte die Vulkanasche eine Höhe von 1300 m. Es gab eine stärkere Explosion, bei der größere Tephrabrocken bis zu 600 m weit verteilt wurden. Die Blöcke wurden aus dem Minamidake ausgestoßen und landeten bis hinter der 9. Messstation auf der Vulkanaußenflanke. Es wurde Rotglut gesichtet. Der Showadake ist ruhig geblieben. Die Zahl der vulkanischen Erdbeben ist weiterhin gering und hauptsächlich mit den Eruptionen verbunden.

Das meteorologische Observatorium von Fukuoka und das lokale Observatorium von Kagoshima fassten die übrige Aktivität für den Beobachtungszeitraum 17. Juni bis 21. Juni, 15:00 Uhr wie folgt zusammen:

GNSS-Beobachtungen zeigen seit Januar 2023 eine leichte Ausdehnung einiger Basislinien auf Sakurajima, die etwa im April desselben Jahres stagnierte. Eine langsame Ausdehnung über der Aira-Caldera deutet auf eine tief unterirdische Aktivität hin. Es wird angenommen, dass Magma tief unter der Aira-Caldera vorhanden ist und die Menge des freigesetzten Schwefeldioxids weiterhin hoch ist. Daher wird erwartet, dass die Eruptionsaktivität in Zukunft wieder zunimmt.

Katastrophenvorsorgemaßnahmen: Im Umkreis von etwa 2 km um den Minamidake-Gipfelkrater und den Showa-Krater besteht die Gefahr durch große Vulkanblöcke und pyroklastische Ströme. Auf der Leeseite sollten Menschen vor Vulkanasche und kleinen, vom Wind getragenen Vulkanblöcken gewarnt werden. Die starken Luftvibrationen könnten Fensterglas brechen. Bei zukünftigen Aschefällen kann es bei Regen zu Murgängen kommen.

Die nächsten Informationen zum Vulkanstatus werden am Montag, den 24. Juni, gegen 16:00 Uhr erwartet.

Der Sakurajima ist ein 1117 Meter hoher  komplexer Stratovulkan Vulkan und  gehört zur Präfektur Kagoshima. Er ist einer der aktivsten Vulkane Japans und steht unter ständiger Beobachtung. Sakurajima war ursprünglich eine Insel, aber durch einen Ausbruch im Jahr 1914 wurde sie mit der Osumi-Halbinsel verbunden. Aufgrund seiner Aktivität wird die Vulkanwarnstufe meistens auf einem hohen Niveau gehalten, um die Bevölkerung zu schützen.

Japan: Erdbeben Mw 5,8 verursacht Schäden und Verletzte

Starkes Erdbeben Mw 5,8 verursacht auf japansicher Insel Honshu Schäden – 5 Häuser eingestürzt

Ein Erdbeben der Magnitude 5,9 erschütterte gestern Abend (Montag früh Ortszeit) die japanische Hauptinsel Honshu. Der Erdstoß manifestierte sich vor der Nordküste der Noto-Halbinsel und hatte einen Erdbebenherd in 13 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 43 km nordöstlich von Anamizu lokalisiert. Die Angaben zum Erdbeben schwanken von Erdbebendienst zu Erdbebendienst etwas. Anfangs ermittelte das JMO eine Magnitude von 7,4 und verbreitete entsprechende Notfallwarnungen. Inzwischen haben die Japaner die Magnitude auf 6,0 korrigiert, während das EMSC auf 5,8 kommt. Es gab zahlreiche Nachbeben, so dass ein Bebencluster entlang der betroffenen Störungszone entstand.

Es bestand keine Tsunamigefahr, obgleich es leichte Abweichungen vom normalen Seegang gab.

Bereits am 1. Januar hat es hier ein deutlich stärkeres Erdbeben Mw 7,5 gegeben, das große Schäden verursachte und einen Tsunami auslöste. Mehrere Menschen kamen ums Leben. Das aktuelle Erdbeben ließ im Ort Tsubata 5 Häuser einstürzen, die bei dem Beben vom Januar beschädigt wurden. Mindestens eine Person erlitt schwere Verletzungen.

Die Behörden beruhigten und teilten mit, dass kein Anlass zur Sorge besteht, und riefen gleichzeitig zur Wachsamkeit auf, da Nachbeben ähnlicher Stärke und möglicher Regenfälle das Risiko von Steinschlägen und Erdrutschen erhöhen könnten. Für die Noto-Halbinsel sind für Montagnacht starke Regenfälle vorhergesagt.

Laut Tokyo Electric Power wurden im nicht weit entfernten Kernkraftwerk Kashiwazaki-Kariwa keine Anomalien festgestellt.

Das Beben löste spezielle Frühwarnmeldungen auf Smartphones bis in die Region Kanto aus, und starke Erschütterungen waren unter anderem in den Präfekturen Niigata, Fukushima und Toyama spürbar.

Tektonisch betrachtet stand das Erdbeben mit der Grenze zwischen der Ochotskischen-Platte und der Amur-Platte im Zusammenhang, die in der Region der Noto-Halbinsel auf Honshu trifft. Eine Beteiligung der Niigata-Kobe-Tectonic-Zone ist nicht ausgeschlossen. Sie verläuft allerdings südlich der Epizentren.

Aufnahmen einer Überwachungskamera visualisieren durch ihr Gewackel den Erdstoß.

Sakurajima mit Eruptionsserie im Mai

Japanischer Vulkan Sakurajima eruptiert – Vulkanasche in 3700 m Höhe

Auf der japanischen Insel Kyushu eruptierte der Sakurajima in Serie, so dass das VAAC Tokio in den letzten 2 Tagen 10 VONA-Warnungen veröffentlichte. Die Explosionen förderten Vulkanasche bis auf eine Höhe von 3700 m. Zuletzt driftete der Wind die Asche in Richtung Süden.

Das JMA brachte heute eine Meldung hervor, in der die Aktivität der letzten 3 Tage zusammengefasst ist. Dort ist zu lesen, dass die Eruptionen vom Minamidake ausgingen, während der Showadake inaktiv blieb. Es werden drei Ausbrüche beschrieben, von denen zwei explosiver Natur gewesen waren. Beim dritten Ausbruch handelte es sich offenbar um eine Exhalation.

Der stärkste Ausbruch förderte Tephra 2300 m über Kraterhöhe und glühende Lavaschlacken landeten in 900 Meter Entfernung zum Krater, nahe der 6. Messstation. Das Material rollte noch rotglühend weiter die Vulkanflanke hinab.

Es wurde auch eine neue Schwefeldioxid-Messung durchgeführt und der Wert fiel mit 700 Tonnen am Tag deutlich geringer aus als bei den letzten Messungen, als noch 2000 Tonnen am Tag emittiert wurden.

Die Seismizität bleibt gering, mit nur wenigen vulkanisch bedingten Erdbeben. Dennoch rechnet man mit weiteren Eruptionen und hält die Warnungen vor möglichen pyroklastischen Strömen und Lahare aufrecht. Letztere entstehen insbesondere infolge starker Niederschläge. Eine Besteigung des Vulkans bleibt verboten.

Wer am Sakurajima unterwegs war, der kennt die massiven Schutzanlagen in Form von Betonkanälen, Sperren und Dämmen, die angelegt wurden, um die Anwohner zu schützen. Schön sind diese Anlagen allerdings nicht und es stellt sich die Frage, ob es nicht besser gewesen wäre, dem Vulkan mehr Raum zu geben. In dem dicht besiedelten Japan aber wohl keine Alternative. Und so gehören Notfallübungen auf der Kirschblüteninsel und im benachbarten Kagoshima zum jährlichen Pflichtprogramm in den Schulen.

Suwanosejima mit Eruptionen am 9. Mai

Japanischer Inselvulkan Suwanosejima begann mit Eruptionsserie – Inflation festgestellt

Der entlegene Inselvulkan Suwanosejima hat am 8. Mai mit einer Eruptionsserie begonnen, die sich gestern fortsetzte. Das VAAC Tokio brachte seitdem 8 VONA-Warnungen für den Flugverkehr heraus, nach denen die Aschewolken bis zu einer Höhe von 2100 m aufstiegen und in Richtung Südwesten drifteten.

Obwohl der Suwanosejima zu den aktivsten Vulkanen des japanischen Archipels zählt, zeigte er sich in diesem Frühjahr bis jetzt eher von seiner ruhigen Seite, was sich in den letzten Wochen auch in einer geringen Seismizität widerspiegelte: Einzig am 24. April gab es ein Schwarmbeben mit 140 Erschütterungen. In den letzten Tagen kann man aber einen leichten Anstieg der Erdbebentätigkeit erkennen und am ersten Eruptionstag wurde auch Tremor registriert.

Die Vulkanologen vom JMA haben erst für heute ein neues Aktivitätsupdate angekündigt, in dem näher auf das eruptive Geschehen eingegangen werden soll. Doch bereits dem letzten Update vom  6. Mai ist zu entnehmen, dass der aktive Krater weiterhin der Otake-Krater ist, während vom Mitake-Krater schon länger keine Eruptionen ausgingen. Nachts können lichtempfindliche Kameras einen roten Glutschein über den Otake ausmachen.

Im Westen der Vulkaninsel wird weiterhin Bodenhebung detektiert, die von einer Magmenakkumulation in größerer Tiefe verursacht wird. Vor der neuen Eruptionsserie wurde am 5. Mai eine oberflächennahe Bodenhebung festgestellt, als der Neigungsmesser am Nabetao-Beobachtungspunkt ansprach. Das Zentrum dieser Inflation befindet sich ungefähr 2,2 km südwestlich des Mitake-Kraters. Mit dem Einsetzen der Inflation nahm auch die Erdbebentätigkeit zu.

Die Daten deuten darauf hin, dass es in den nächsten Tagen weitere Explosionen geben könnte. Die Vulkanologen vom JMA warnen sich, dem Kraterbereich zu nähern, und weisen auf die bestehende Sperrzone mit einem Radius von 2 Kilometern um den Kraterkomplex hin.

Suwanosejima liegt ganz im Süden Japans und bildet eine kleine Insel im Ryukyu-Archipel, das auf Taiwan zuläuft. Dort stößt der vulkanische Inselbogen auf jene Region in Taiwan, wo es aktuell die zahlreichen Erdbeben gibt. Schon erstaunlich, wie verflochten doch Seismizität und Vulkanismus auf unserer Erde sind.

Eruptionsserie am Sakurajima geht am 15.03.24 weiter

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Zwei weitere Explosionen förderten Asche bis auf 3700 m Höhe – Vulkanisches Gewitter entstand

Heute Nacht setzte sich am südjapanischen Vulkan Sakurajima die Eruptionsserie fort, und das VAAC Tokio brachte in drei Tagen 8 VONA-Warnungen vor Vulkanasche heraus. Heute erreichte die Aschewolke eine Höhe von 3700 Metern. Die Ausbrüche waren aber nicht unbedingt stärker als in den letzten Tagen, sondern ereigneten sich bei schönstem Wetter ohne Wind, so dass die Asche senkrecht aufsteigen konnte und nicht sofort verweht wurde. In der Höhe gab es dann doch etwas Wind, so dass die Asche in südöstlicher Richtung verdriftet wurde. Schaut man sich das unten eingebundene Video genauer an, dann erkennt man in der Nahaufnahme einige Blitze zucken, die zum größten Teil von der Asche verdeckt wurden.

Die Eruptionen manifestierten sich im Krater Minami, während der Showadake weiterhin inaktiv bleibt. Dieser Krater liegt etwas unterhalb des Gipfels und zeichnete sich bis 2015 für die fantastischen vulkanischen Gewitter verantwortlich, die einige der Leser vielleicht noch in Erinnerung haben werden.

Die Vulkanologen vom JMA äußerten sich noch nicht zu den Eruptionen heute. Ihr letztes Update befasste sich mit dem Beobachtungszeitraum vom 8. bis 11. März. In dieser Periode stieß de Minamidake große Vulkanblöcke aus, die sich in einer Entfernung von mehr als 1 Kilometer vom Showadake verstreuten. Wie bereits berichtet, enthielt die Tephra auch glühende Brocken. Vulkanasche stieg bis zu 1300 m über Kraterhöhe auf. Die Seismizität war gering, dafür wurde viel Schwefeldioxid ausgestoßen. Die Vulkanologen vermuten eine größere Magmansammlung in der Tiefe und schließen nicht aus, dass sich die Aktivität des Sakurajimas verstärken könnte. Sie halten die Warnung vor pyroklastischen Strömen aufrecht und damit auch das Besteigungsverbot des Vulkans.

Für heute Mittag wird ein Update erwartet. Stay Tuned!

Japan: Neue Eruptionsserie am Sakurajima

Vulkan Sakurajima fördert Vulkanasche bis auf  2400 m Höhe – glühende Tephra ausgeworfen

Der südjapanische Kirschblüteninselvulkan Sakurajima hat eine neue Eruptionsserie hingelegt. Das VAAC Tokio brachte in den letzten 3 Tagen 12 VONA-Warnungen heraus. Drei davon heute. Beim jüngsten Vulkanausbruch stieg die Vulkanasche bis auf eine Höhe von 2400 m über dem Meeresspiegel auf und driftete in Richtung Südosten. Livecamaufnahmen zeigen, dass einzelne glühende Tephrabrocken auf der Außenseite des Vulkankegels gelandet sind. Nach der eigentlichen Explosion emittierte der Sakurajima noch relativ lange Vulkanasche. Der Wind drückte die Aschewolken auf die Flanke nieder und sorgte für Ascheniederschlag. Hiervon sind meistens besonders Autofahrer betroffen, die auf der Ringstraße um die Vulkanhalbinsel unterwegs sind. Bei der vorherrschenden Windrichtung geht die Asche unweit einer wichtigen Verbindungsbrücke nieder, über die viele Berufspendler müssen, die auf der Vulkaninsel leben und auf dem Festland arbeiten. Elektronische Schilder warnen vor dem Ascheregen.

Im letzten Bulletin für den Beobachtungszeitraum 8. bis 11. März schrieben die Vulkanologen vom JMA, dass bei den Eruptionen Tephrabrocken in 1 Kilometer Entfernung zu Showadake niedergingen. Dieser Krater ist an den aktuellen Eruptionen aber nicht beteiligt. Er wird immer nur als Marker genommen. Die Explosionen manifestieren sich weiterhin aus dem Gipfelkrater Minamidake. Die Vulkanasche erreichte in dieser Periode Höhen von bis zu 1300 m über dem Krater. Die seismische Aktivität wurde als gering eingestuft. Es gilt weiterhin die Vulkanwarnstufe „3“ und eine Besteigung des Sakurajimas bleibt verboten.

März ist einer der schönsten Monate in der Bucht von Kagoshima, denn dann macht der Kirschblüteninselvulkan seinem Namen alle Ehre und ist von einem Meer aus rosafarbenen Blüten Japanischer Kirschbäume eingerahmt. Wobei ich bisher die meisten Kirschbäume an den Ufern der Bucht und nicht auf der Vulkanhalbinsel selbst gesehen habe. Die frühere Vulkaninsel wurde erst 1914 zu einer Halbinsel, als bei einer größeren Eruption ein Lavastrom gefördert wurde, der die Insel mit dem „Festland“ von Kyushu verband.

Sakurajima eruptierte Aschewolke 2100 m hoch

Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv

Livecam filmt Vulkanausbruch am Sakurajima in Japan

Auf der japanischen Kirschblüteninsel ist es gestern Abend wieder zu einer Eruptionsserie gekommen, die 3 VONA-Warnungen beim VAAC Tokio auslöste. Die stärkste Eruption förderte Asche bis auf eine Höhe von 2100 m. Der Wind weht sie in Richtung Südosten. Es kam zu Ascheniederschlag, von dem vor allem Gemeinden am Fuß des Vulkans betroffen waren. Die explosive Eruption schleuderte auch rotglühende Tephrabrocken in die Luft, die auf der Außenflanke des Vulkankegels landeten. Sie landeten in gut 1 Kilometer Entfernung vom Showa-Krater, der an dieser Eruption aber nicht beteiligt war. Die Eruption wurde vom Minamidake generiert, der oberhalb vom Showadake liegt und für die allermeisten Eruptionen der letzten Jahre verantwortlich ist.

Erdbebentätigkeit und Tremor sind relativ gering und es gibt nur sporadisch entsprechende Ereignisse. Anders verhält es sich mit dem Gasausstoß: Hier machte gerade der Schwefeldioxid-Flux einen Satz nach oben und liegt bei ca. 3800 Tonnen am Tag, was für den Sakurajima ein hoher Wert ist. Das deutet darauf hin, dass im Fördersystem noch Schmelze steht, und in den nächsten Stunden und Tagen könnten weitere Eruptionen folgen.

Die Vulkanologen vom JMA warnen weiterhin davor, den Vulkan zu besteigen. Als Hauptgrund führen sie die Möglichkeit auf, dass pyroklastische Ströme entstehen könnten. Natürlich geht auch eine große Gefahr von vulkanischen Blöcken und Bomben aus, die wie beschrieben in einiger Entfernung vom Krater niedergehen können.

Die Forscher vermuten eine größere Magmaansammlung in größerer Tiefe unter der Aira-Caldera, aus der sich der Sakurajima erhebt. Im letzten Jahr gab es auch Phasen mit moderater Bodenhebung direkt am Sakurajima. Es besteht die Gefahr größerer Eruptionen.

In Japan ist auch ein weiterer Vulkan geladen, aber offenbar noch gesichert: Der Asosan stößt große Mengen Dampf aus und zeigt auf Nachtaufnahmen rot illuminierten Dampf über dem Krater. Auch hier steht Magma hoch im Fördersystem und könnte jederzeit eruptieren.

Forscherteam enträtselt gigantischen Vulkanausbruch vor Japan

Forscherteam geht auf Spurensuche und enthüllt gigantische Eruption der Kikai-Caldera

Der größte Vulkanausbruch des Holozäns -jener geologischen Epoche, in der wir aktuell leben- ereignete sich vor etwa 7300 Jahren: Er manifestierte sich als submarine Eruption vor der Südküste der japanischen Insel Kyushu, die für ihren Vulkanismus bekannt ist. Der Verursacher der Eruption war der Kikai-Akahoya-Vulkan, der aus einer überfluteten Caldera in einer Meeresregion nahe der japanischen Insel Kyushu emporstrebte. Der Vulkanausbruch schleuderte eine immense Menge an Material aus, die mehr als dreimal so groß war wie die des Mount Tambora im Jahr 1815. Dieser Ausbruch führte zu drastischen Klimaveränderungen globalen Ausmaßes und wird als eine der bedeutendsten Naturkatastrophen des Holozäns betrachtet.

Zwar entdeckte man bereits vor Jahren, dass sich die Kikai-Caldera für mindestens einen enormen Vulkanausbruch verantwortlich zeigte und weiterhin ein großes Gefahrenpotenzial beherbergt, doch die genauen Größen dieses Ausbruchs waren lange Zeit unklar. Ein Problem, mit dem sich Forschende konfrontiert sehen, ist der schwierige Zugang zur Unterwasser-Caldera und den vulkanischen Ablagerungen auf dem Meeresboden. Doch nun haben Forscher um Nobukazu Seama von der Universität Kobe berechnet, dass der Kikai-Akahoya-Ausbruch eine weitaus größere Menge an Gestein und Asche unter Wasser produzierte als bisher angenommen.

Um die Größe des Kikai-Akahoya-Ausbruchs zu bestimmen, führten Seama und sein Team seismische Untersuchungen durch, um die Unterwasserregion um die Caldera zu kartieren. Zusätzlich sammelten sie Proben vom Meeresboden und entnahmen Kernproben aus dem darunter liegenden Gestein, um das Gesamtvolumen des vom Vulkan produzierten Materials zu berechnen. Sie kartierten pyroklastische Ablagerungen, die eine Fläche von 4500 Quadratkilometern misst.

Die Gesamtmenge des aus dem Vulkan ausgestoßenen Materials wird auf über 300 Kubikkilometer geschätzt, was etwa der doppelten Wassermenge des Lake Tahoe in den USA entspricht.

Obwohl dieser Ausbruch beeindruckend ist, bleibt er weit hinter dem gewaltigen Ausbruch des Toba-Supervulkans in Indonesien zurück, der vor etwa 74.000 Jahren mehr als 2500 Kubikkilometer Magma freisetzte. Diese Eruption brachte die junge Menschheit an den Rand der Ausrottung, noch bevor sie sich zur vollen Blüte entfalten konnte.

Experten wie David Pyle von der Universität Oxford betonen die Bedeutung solcher Studien, um unser Verständnis von Vulkanausbrüchen und deren potenziellen Risiken zu verbessern. Die Kombination von historischen Daten mit Studien neuerer Ausbrüche könnte dazu beitragen, genauere Vorhersagemodelle für zukünftige Ereignisse zu entwickeln.

Wie wichtig solche Forschungen sind, erkennt man am Hunga-Tonga-Hunga-Ha’apai-Ausbruch, der sich vor gut 2 Jahren im Tonga-Archipel ereignete. Innerhalb weniger Wochen entwickelte sich aus einem normal erscheinenden Ausbruch einer kleinen Vulkaninsel die größte Eruption seit oben erwähntem Tambora-Ausbruch, ohne dass es jemand hätte kommen sehen. Sollte sich so eine Eruption in der Kikai-Caldera ereignen, hätte man massive Probleme im dicht besiedelten Japan. Der Ausbruch bei Tonga traf die Menschen hart, und bis heute könnte die Eruption das Klima bestimmen und zu einem Teil der ungewöhnlichen Klimaphänomene der letzten Monate beigetragen haben.
(Quelle: Journal of Volcanology and Geothermal Research DOI: 10.1016/j.jvolgeores.2024.108017)