Sakurajima: Die ersten 4 VONA-Meldungen in 2025

Sakurajima mit neuer Eruptionsserie -Vulkanasche in 2700 m Höhe

Der japanische Vulkan Sakurajima startete gut ins neue Jahr und löste beim VAAC Tokio die ersten 4 VONA-Meldungen in 2025 aus. Demnach erzeugten explosive Eruptionen Aschewolken, die bis auf eine Höhe von 2700 m aufstiegen und in südwestlicher Richtung geweht wurden. Der stärkste Ausbruch manifestierte sich heute Nachmittag gegen 14:44:00 Uhr japanischer Zeit und war bei bestem Wetter via Livestream zu beobachten gewesen. Bei wenig Wind über dem Krater stieg die Aschewolke zunächst einige Hundert Meter schön senkrecht auf, bevor sie seitwärts verdriftet wurde.

Das JMA brachte zu dieser Eruption bislang nur eine kurze Notiz heraus, nach der Vulkanasche eine Höhe von 1300 m über dem Krater erreichte.

Bei Eruptionen Ende Dezember wurde Asche in 2200 m Höhe über dem Krater detektiert. Es kam zu Aschenniederschlägen in Vulkannähe. Größere Tephrablöcke wurden über 1 Kilometer weit ausgeworfen und landeten unterhalb der 7. seismischen Messstation am Vulkanhang.

Während am Sakurajima selbst eine leichte Subsidenz infolge von Deflation festgestellt wird, die vor gut einem Jahr begann, scheint sich der tiefere Untergrund der Aira-Caldera, in der der Sakurajima liegt, weiter auszudehnen. Dort sammelt sich ein größerer Magmenkörper und die Vulkanologen sehen ein großes Risiko für stärkere Eruptionen, die innerhalb von Monaten einsetzen könnten.

Zwischen dem 27. und 30. Dezember war die Seismizität unter dem Sakurajima vergleichsweise gering. Am 28. Dezember wurden aber immerhin 10 vulkanotektonische Beben registriert. Der Schwefeldioxidausstoß wird als hoch eingestuft, ohne genauere Angaben zu machen.

Der Sakurajima gehört zu den aktivsten Vulkanen Japans und wetteifert mit dem südlich gelegenen Suwanose-jima um den ersten Platz in Bezug auf die Anzahl der Ascheeruptionen. Vergleicht man die Anzahl der VONA-Meldungen im abgelaufenen Jahr, dann liegt der Suwanose-jima mit 342 Meldungen vor dem Sakurajima, der es auf 207 Meldungen brachte. Dafür sind die Explosionen am letzteren Vulkan oft stärker als am Suwanose-jima. Heute gab es von ihm bis jetzt aber nur 2 VONA-Meldungen.

Doppelwumms am Sakurajima verursachte Ascheregen

Zwei Eruptionen am Sakurajima verursachten Ascheregen – Vulkanasche in 4600 m Höhe

Der Sakurajima erzeugte aus dem Minamidake einen Doppelwumms, in dessen Folge Vulkanasche bis auf eine Höhe von 4600 m aufstieg. Es kam zu Ascheregen in der Bucht von Kagoshima.

Am japanischen Vulkan Sakurajima ereigneten sich seit gestern mehrere Eruptionen, die beim VAAC Tokio 5 VONA-Warnungen auslösten. Die stärksten Eruptionen förderten Vulkanasche, die bis auf eine Höhe von 4600 m über dem Meeresspiegel aufstieg. Die Tätigkeit begann bereits am 18. Dezember und seitdem gab es 12 VONA-Warnungen.

Die beiden stärksten Explosionen ereigneten sich heute Morgen in Form eines Doppelwumms, der sich mit 20 Minuten Abstand ereignete. Die erste Eruption konnte man via Livestream um 7:10 Uhr Ortszeit beobachten, die zweite manifestierte sich dann um 7:30 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt war die erste Eruption noch nicht beendet, denn es wurde noch Asche emittiert. Da es fast windstill war, hielt sich die langsam nach Osten driftende Aschewolke lange in der Luft auf. In diese langsam abregnende Aschwolke schoss dann die zweite hinein, die zunächst senkrecht aufstieg und sich dann auch langsam verteilte. Die Vulkanasche aus den beiden Eruptionen hielt sich stundenlang über der Bucht von Kagoshima auf. Es folgten weitere schwächere Ascheemissionen.

Die Aktivität könnte von zwei Erdbeben getriggert worden sein, die sich am 17. und 22. Dezember in der Nähe des Vulkans zutrugen. Sie ereigneten sich in Tiefen jenseits von 100 Kilometern und hatten die Magnituden 5,2 und 4,6.

Beobachtungen der Vulkanologen vom JMA

Das JMA brachte vor wenigen Minuten ein Bulletin für den Beobachtungszeitraum 20. – 23. Dezember 15 Uhr Ortszeit heraus, in dem witzigerweise die erste Eruption um 7:10 Uhr nicht explizit erwähnt wird. Dafür wird dann aber auf die zweite Explosion eingegangen. Demnach stieg die Vulkanasche bis auf eine Höhe von 3400 m über Kraterhöhe auf, was sich ganz gut mit den VAAC-Angaben deckt. Größere Tephrabrocken sind bis in einer Kilometer Entfernung vom Krater Minamidake in die Vulkanflanke eingeschlagen.

Die geophysikalischen Parameter haben sich seit dem letzten Update nicht geändert. Die Seismizität wird als vergleichsweise niedrig beschrieben und es wird Deflation beobachtet. Demnach gibt es eine leichte Schrumpfung des Vulkangebäudes und auch die tieferen Bereiche der Aira-Caldera scheinen von diesem Phänomen betroffen zu sein.

Die von den Vulkanologen beschriebene Deflation passt nicht ganz zur verstärkten Aktivität. Möglicherweise wurde sie jedoch durch einen schnell aufsteigenden Magmenkörper verursacht, dessen Aufstieg mit den beiden Erdbeben zusammenhängt und der bisher in den Messungen noch nicht erfasst wurde. Ein Magmakörper in der Asthenosphäre könnte den Druck auf höher liegendes Magma erhöht haben, wodurch dieses weiter aufsteigen konnte.

Gefährdung der Gesundheit durch Vulkanasche

Der Alarmstatus bleibt auf Stufe „3“ und es gilt ein Aufstiegsverbot auf den Sakurajima. Es wird umfassend vor Vulkangefahren gewarnt. Bürger wurden aufgefordert, Atemschutzmasken zu tragen, da die Vulkanasche gesundheitsschädlich ist. Es wurde darauf hingewiesen, dass es zu Flugausfällen am nahe gelegenen Flughafen Kagoshima kommen könnte.

Andere Vulkane auf Kyushu zeigen Aktivität

Interessanterweise ist auch der Inselvulkan Suwanosejima in den letzten Tagen aktiver geworden. Hier kam es zu kleineren Ascheemissionen, die mit strombolianischer Aktivität assoziiert sein könnten. Fehlt nur noch, dass der Kirishima mit einstimmt. Auch der Aso-san liegt auf Kyushu und dampft vor sich hin.

Kirishima: Zunahme der Seismizität seit Ende Oktober

Der Krater Shinmoedake im Kirishima-Komplex. © Marc Szeglat

Erdbebentätigkeit und Inflation nehmen am Kirishima auf Kyushu zu

Der Kirishima ist ein Komplexvulkan auf der japanischen Insel Kyushu und war im letzten Jahrzehnt häufig explosiv tätig, wobei in einem der Krater auch ein Lavadom wuchs. Nach einer vergleichsweise langen Ruhephase zeigt der Vulkan nun erste Anzeichen eines erneuten Erwachens.

Wie das JMA berichtet, werden seit Ende Oktober vermehrt vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Sie manifestieren sich direkt unter dem zuletzt aktiv gewesenen Krater Shinmoedake. In der ersten Dezemberhälfte wurden 284 Erschütterungen registriert. Zu Spitzenzeiten traten über 80 Beben an einem Tag auf.

Bei Felduntersuchungen wurde beobachtet, dass es zu Gasausstößen kommt. Widersprüchlich sind die Angaben zur Schwefeldioxid-Konzentration: Einerseits heißt es in dem Bericht, dass Schwefeldioxid-haltige Gaswolken sichtbar seien, andererseits soll sich die Schwefeldioxid-Konzentration unter der Nachweisbarkeitsgrenze bewegen.

GNSS-Messungen zeigen seit November eine leichte unterirdische Ausdehnung im Bereich des Vulkans. Dies deutet auf Akkumulation von Magma hin, die letztendlich zu einem Vulkanausbruch führen könnte.

Gefahrenhinweise für den Kirishima

Aufgrund der zunehmenden seismischen Aktivität besteht weiterhin das Risiko, dass Ausbrüche auftreten, die Auswirkungen auf das Gebiet innerhalb von 2 Kilometern um den Krater haben. In dieser Entfernung könnten im Falle von Explosionen größere Tephrabrocken landen. Außerdem besteht da das Risiko, dass pyroklastische Ströme entstehen. Der Alarmstatus des Kirishima steht auf „gelb“ und es gibt eine 2-Kilometer-Sperrzone um den Shinmoedake. Das JMA fordert Besucher des Nationalparks auf, den Anweisungen der lokalen Behörden Folge zu leisten.

Der Komplexvulkan Kirishima setzt sich aus mehr als 20 Kratern und Kegeln zusammen, die entlang einer vulkanischen Zone verstreut sind. Es gibt zahlreiche heiße Quellen, die als Unzen genutzt werden. Entsprechend ist die Region bei einheimischen Touristen beliebt und bekannt. Der Vulkan ist entsprechend gut erschlossen.

Eine der intensivsten Eruptionen in der jüngeren Vergangenheit des Kirishimas ereignete sich im Jahr 2011. Starke Explosionen schleuderten große Tephrablöcke mehrere Kilometer weit und landeten sogar auf einem Parkplatz an einem Highway, der an den Vulkankomplex vorbei führt.

Die letzte größere Eruption des Shinmoedake fand im März 2018 statt. Während dieses Ausbruchs wurden große Mengen Asche und pyroklastisches Material mehrere Kilometer hoch in die Atmosphäre geschleudert, und pyroklastische Ströme breiteten sich in den umliegenden Regionen aus.

Tiefes Erdbeben zwischen den Vulkanen

Übrigens ist es auf Kyushu heute zu einem Erdbeben Mb 4,6 in 175 Kilometern Tiefe gekommen. Das Epizentrum befand sich nördlich von Kagoshima und damit zwischen den beiden Vulkanen Kirishima und Sakurajima. Letzterer Erzeugte in den letzten Tagen Ascheeruptionen. Auch der weiter südlich gelegene Inselvulkan Suwanosejima bleibt aktiv.

 

 

Sakurajima mit Asche-Emissionen am 20.12.24

Mehrere Asche-Emissionen vom Sakurajima – Vulkanasche in 2400 m Höhe

In Japan ist der Sakurajima wieder aktiv geworden und bereitet sich möglicherweise auf eine neue Eruptionsserie vor: Nach einem Erdbeben (Mb 5,2), das sich am 17. Dezember in großer Tiefe ereignete, begann der Vulkan einen Tag später mit Asche-Emissionen, die sich heute verstärkten, so dass das VAAC Tokio zwei VONA-Warnungen herausbrachte. Demnach stieg Vulkanasche bis auf eine Höhe von 2400 m auf und driftete nach Osten. Auf den neu gestarteten Livestreams kann man das Geschehen sehr schön verfolgen. Die Aschewolken wurden direkt auf Kraterhöhe vom Wind erfasst und zur Seite geweht, so dass sie nicht so hoch aufgestiegen sind, wie es von der Eruptionsstärke her bei weniger Wind möglich gewesen wäre.

Das JMA brachte einen neuen Tätigkeitsbericht heraus. Demnach stieg die Aschewolke 1000 m über Kraterhöhe auf, was sich in etwa mit den Angaben der VONA-Meldung deckt. Zudem kam es zu einigen kleineren Ascheeruptionen. Mit hoch lichtempfindlichen Kameras lässt sich nachts rot illuminierter Dampf am Krater beobachten. Die Aktivität beschränkt sich auf den Hauptkrater Minami-dake. Der etwas tiefer gelegenen Showa-dake bleibt ruhig.

Die Seismizität wird als gering beschrieben. Doch am 16. und 17. Dezember gab es 21 vulkanotektonische Erdbeben. An den folgenden Tagen lag die tägliche Erdbebenrate zwischen 2 und 5.

Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist hingegen deutlich erhöht und lag am 17. Dezember bei 3400 Tonnen am Tag. Bei der vorherigen Messung am 21. November lag der Wert bei 3100 Tonnen.

Offenbar wird am Sakurajima eine leichte Subsidenz gemessen: Die Neigung der Bergflanken verringerte sich so sodass der Vulkan schrumpft. Erstmalig hat dieser Trend offenbar auch auf die Aira-Caldera übergegriffen, wobei die Übersetzung aus dem Japanischen diesbezüglich widersprüchlich ist, denn im nächsten Absatz heißt es, dass die Caldera expandiert und sich größere Mengen Magma im Untergrund ansammeln.

Die Warnstufe steht weiterhin auf „3“ und es gibt ein Besteigungsverbot des Sakurajima. Außerdem wird davor gewarnt, dass pyroklastische Ströme und Lahare entstehen könnten.

Auf Kyushu scheint auch der Vulkan Kirishima seismisch unruhig zu werden. Der südlich von Kyushu gelegene Inselvulkan Suwanose-jima erzeugte in den letzten Tagen auch wieder kleinere Ascheeruptionen.

Japan: Erdbeben Mw 6,2 vor Honshu

Starkes Erdbeben Mw 6,2 vor der Westküste von Honshu – Hypozentrum in geringer Tiefe

Datum 26.11.24 | Zeit: 13:47:03 UTC | Koordinaten: 37.022; 136.342 | Tiefe: 3 km | Mw 6,2

Am Nachmittag des 26. November 2024 ereignete sich um 13:47:03 UTC (22:47 Ortszeit) ein Erdbeben der Magnitude 6,2 vor der Westküste der Noto-Halbinsel auf der japanischen Hauptinsel Honshu. Das Epizentrum wurde 42 km westlich von Hakui verortet. Das Hypozentrum lag in nur 3 km Tiefe und damit sehr flach, was die Intensität der Bodenbewegungen erhöht haben könnte. Die Bewohner der Regionen, insbesondere in Hakui und Kanazawa, haben das Beben deutlich gespürt. Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen aus mehr als 250 Kilometern Entfernung vor. Die Bodenerschütterungen waren gut eine Minute lang zu spüren gewesen. Aktuelle Informationen über mögliche Schäden liegen noch nicht vor.

Es gab zahlreiche Nachbeben, überwiegend mit Magnituden im Dreierbereich – das stärkste hatte eine Magnitude von 4,9.

Tektonisches Setting der Noto-Halbinsel

Bereits Anfang Juni gab es hier ein Erdbeben Mw 5,8, das 5 Gebäude einstürzen ließ. Vor der Nordwestküste der Noto-Halbinsel verläuft eine kurze lokale Störungszone, die in der gleichen Richtung streicht wie die große Niigata-Kobe-Tectonic-Zone, deren Hauptarm aber südlich des Epizentrums verläuft. Dennoch wird die lokale Störungszone zu diesem Störungssystem gehören. Die Störung steht mit der Grenze zwischen der Ochotskischen-Platte und der Amur-Platte im Zusammenhang, die in der Region der Noto-Halbinsel auf Honshu trifft.

Warnungen mit Bezug auf das Erdbeben

Tsunami-Alarm wurde offenbar nicht gegeben, aber die Behörden warnen die Bevölkerung, dass das Beben Erdrutsche und Bodenverflüssigungen auslösen könnte.

Die Beben bei Noto waren aber nicht die einzigen Erschütterungen, die das japanische Archipel in den letzten 24 Stunden trafen. Heute Nacht bebte es vor der Ostküste von Honshu bei Sendai mit einer Magnitude von 5,2. Das Hypozentrum lag hier in 23 Kilometern Tiefe.

Am Japangraben östlich von Honshu taucht die Pazifische Platte unter die Ochotskischen-Platte, die Eurasien vorgelagert ist. Dies ist eine der aktivsten Subduktionszonen der Welt, an der sich schon fatale Erdbeben wie jenes von 2011 ereignet haben.

Sakurajima: Aschewolke in 3600 m Höhe

Sakurajima erzeugte neue Eruptionsserie – Vulkanasche in 3600 m Höhe detektiert

In Japan eruptiert der Sakurajima seit einigen Tagen wieder vermehrt Vulkanasche, wobei er am Abend des 22.11.24 auch eine stärkere Eruption erzeugte, bei der Asche bis auf eine Höhe von 3600 Metern aufstieg und vom Wind in Richtung Süden geweht wurde, wo sich die Asche über ein großes Gebiet ausbreitete. Auf einem Livecam-Aufnahmen ist zu sehen, dass rotglühende Tephra hunderte Meter hoch ausgeworfen wurden und auf der Außenflanke des Vulkans landete. Dabei wurde  das obere Drittel des Vulkans mit rotglühender Tephra eingedeckt. Vulkanische Blitze waren hingegen nicht zu sehen.

Ob die Eruptionen mit den Erdbeben zusammenhängen, die sich im Bereich von Kyushu in den vergangenen Tagen ereigneten, lässt sich wissenschaftlich nicht belegen. Dennoch lässt sich nicht ausschließen, dass die Erschütterungen die Eruptionen triggerten, wobei der Sakurajima auch ohne von Erdbeben angeregt zu werden immer wieder Eruptionsphasen erzeugt.

Die Vulkanologen vom JMA brachten am Mittag des 22. Novembers ein Bulletin heraus in dem die letzte und stärkste Eruption der Serie aber noch nicht vorkommt. Bis dahin steig ei Vulkanasche bis zu 1400 m über dem Kraterrand auf und warf vulkanische Bomben und Blöcke bis zu 500 m weit aus, so dass die Schlacken bei der 9. seismischen Messstation landeten.

Mithilfe sehr lichtempfindlicher Kameras konnten Leuchterscheinungen rotglühender Lava aufgenommen werden.
Die Eruptionen gingen vom Minamidake aus, während der Showadake weiterhin ruhig blieb.

Während die Seismizität direkt am Vulkan von den Vulkanologen als gering bezeichnet wird (obwohl ich eine leicht steigende Tendenz sehe), wurde ein sehr hoher Gasausstoß beobachtet. Messungen vom 21. November haben ergeben, dass 3100 Tonnen Schwefeldioxid am Tag freigesetzt wurden. Bei der letzten Messung davor betrug der Wert sogar 4800 Tonnen. Gegenüber den Vormonaten ist das eine signifikante Steigerung, die darauf hindeutet, dass sich die Magmenakkumulation unter dem Vulkan vergrößert hat. Unter diesen Bedingungen ist eine Aktivitätszunahme möglich. eine Abschwächung hingegen unwahrscheinlich.

Anzahl der vulkanischen Erdbeben und Explosionen zwischen dem 18. und 22. November (15:00 Uhr):
Ereignisübersicht

Datum Erdbeben Explosionen
18. November 10 1
19. November 8 0
20. November 5 1
21. November 16 0
22. November (bis 15:00) 9 0

Katastrophenvorsorgemaßnahmen

  • Sicherheitsabstand
    Es wird dringend empfohlen, sich mindestens 2 km von den Kratern Minamidake und Showa entfernt aufzuhalten.
    Achtung vor Vulkanblöcken und pyroklastischen Strömen in diesem Bereich.
  • Asche und kleinere Vulkanfragmente
    Vulkanasche und kleinere Gesteinsfragmente können durch Wind weit verbreitet werden. Besonders auf der Leeseite ist Vorsicht geboten.
  • Luftdruckwellen
    Starke Luftdruckwellen durch Explosionen können Fensterglas beschädigen. Bitte seien Sie darauf vorbereitet.
  • Murgänge
    Bei zukünftigen Regenfällen könnten die Bedingungen für Schlamm- und Schuttströme durch Vulkanaschefall verstärkt werden.

Japan: Starkes Erdbeben Mw 6,1 am 17.11.24

Starkes Erdbeben Mw 6,1 im Osten des Ryukyu-Archipels südlich von Kagoshima

Vor der Küste Japans manifestierte sich um 12:16:29.9 UTC (21:16:29 Uhr Ortszeit) ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,1. Das Hypozentrum lag in nur 8 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 165 km südöstlich von Koseda verortet, während das bekanntere Kagoshima auf Kyushu fast 300 Kilometer nordwestlich des Epizentrums liegt. Trotz der geringen Tiefe des Erdbebenherds wurde kein Tsunamialarm gegeben.

Der Erdstoß ereignete sich an der Subduktionszone des Ryukyu-Grabens, wo die Philippinische Platte unter die Eurasische Platte subduziert wird. Durch die Subduktion entstehen Spannungen in der Erdkruste, die sich in Form von Erdbeben entladen. Zudem ist sie Ursache für den regen Vulkanismus in der Region und die Entstehung des Inselbogens des Ryukyu-Archipels.




Im Einflussbereich des Bebens befinden sich mehrere aktive Vulkane, darunter die Kikai-Caldera mit dem Inselvulkan Satsuma Iōjima, der sich am Rand der Caldera gebildet hat.

Die Kikai-Caldera ist eine riesige, etwa 19 x 20 km große unterseeische Vulkanstruktur, die vor etwa 7.300 Jahren während des sogenannten Akahoya-Ausbruchs entstand. Dieser Ausbruch war einer der gewaltigsten der letzten 10.000 Jahre und hatte globale Auswirkungen. Die Caldera ist nach wie vor aktiv, und es gibt Hinweise auf thermische und seismische Aktivität in der Region.

Ein weiterer Inselvulkan ist der Suwanose-jima, der derzeit in Eruption begriffen ist und Vulkanasche bis auf 2.100 m Höhe ausstößt. Der bekannteste Vulkan der Region ist jedoch der Sakurajima. Er liegt bei Kagoshima und ist für seine oft mehrere Tage andauernden Eruptionsphasen bekannt. Aktuell emittiert der Sakurajima eine Wasserdampfwolke, die sich sporadisch mit etwas Vulkanasche mischt.

Ein Vnet-Leser, Uwe W., befindet sich derzeit am Sakurajima und hat die Situation vor Ort geschildert. Er berichtete, dass er das Erdbeben deutlich in seinem Hotel spüren konnte, obwohl es sich über 300 Kilometer entfernt ereignete.

Japan: Erdbebenserie Volcano Island Region

Schwarm starker Erdbeben in der japanischen Volcano Island Region – Iwo-jima und Nishinoshima in der Nähe

Datum 07.11.24 | Zeit: 22:55:04 UTC | Koordinaten:  25.512 ; 142.759 | Tiefe: 10 km | Mw 5,8

In der gut 1.000 Kilometer südlich von Japan gelegenen Volcano-Island-Region im Izu-Bonin-Ogasawara-Archipel manifestiert sich seit dem 1. November eine Serie mittelstarker bis starker Erdbeben. Bisher wurden 21 Erschütterungen mit Magnituden größer als 4 registriert, wobei das stärkste Beben am 7. November stattfand und eine Magnitude von 5,8 erreichte. Das Hypozentrum wurde in einer Tiefe von 10 Kilometern fixiert, da die genaue Lage des Erdbebenherds nicht festgestellt werden konnte. Man geht jedoch davon aus, dass es sich um ein flaches Erdbeben handelt. Ob man hier von einem Erdbebenschwarm oder von Vor-, Haupt- und Nachbeben spricht, ist sicherlich eine Definitionsfrage. Angesichts der Lage und der relativ einheitlichen Magnituden ordne ich das Geschehen jedoch als Erdbebenschwarm ein, obwohl es halt ein Erdbeben gab, das stärker als die anderen war.

Die Verortung des Epizentrums ist was für den Arsch, denn man orientiert sich hier an Orten auf der japanischen Hauptinsel Honshu und gibt an, dass sich das Epizentrum 1089 Kilometer südsüdöstlich von Tateyama befindet. Dabei liegen die Vulkaninseln des Ogasawara-Archipels und der zentralen Bonin-Inseln deutlich näher. So befindet sich die Gemeinde Ogasawara nur etwa 190 Kilometer nordwestlich des Epizentrums, wo die meisten Erschütterungen vermutlich deutlich zu spüren waren.

Wo Vulkaninseln sind, gibt es natürlich auch Vulkane. In dieser Region sind es vor allem Nishinoshima und Iwo-jima, die in den letzten Jahren aufgrund ihrer Ausbrüche bei Vnet in den Nachrichten standen. Während es bei Iwo-jima zuletzt im März dieses Jahres zu einer kleineren submarinen Eruption vor der Südküste der Insel kam, brach Nishinoshima zuletzt im Sommer 2023 stärker aus. Während Nishinoshima etwa 270 Kilometer von den Epizentren der Beben entfernt liegt, beträgt die Distanz zu Iwo-jima nur etwa 175 Kilometer. Die Beben könnten sich auf die Aktivität der Vulkane auswirken.

Die Erdbeben selbst stehen im Zusammenhang mit der Subduktion am Izu-Ogasawara-Graben. Entlang des Tiefseegrabens taucht die Pazifikplatte unter die Philippinenplatte ab und wird subduziert. Dieser Prozess lässt nicht nur Magma entstehen, sondern erzeugt auch Spannungen in der Erdkruste, die sich in Form von Erdbeben abbauen. Hinter dem Tiefseegraben befinden sich die Inselbögen mit den Vulkanen.

Sakurajima mit Ascheeruption am 13. Oktober

Sakurajima eruptiert Vulkanasche bis auf 3000 m Höhe – Ascheregen in Kagoshima

In Japan gab es eine explosive Ascheeruption am Vulkan Sakurajima. Laut einer VONA-Meldung vom VAAC Tokio erreichte die Asche eine Höhe von 3000 m und driftete in Richtung Westen. Sie verbreitete sich über ein großes Areal und erreichte das 10 Kilometer entfernte Kagoshima. Dort befindet sich gerade Vnet-Leserin Julia im Urlaub. Sie berichtete mir von Ascheniederschlag in der Stadt. Bei klarem Wetter konnte sie die Eruption beobachten und auch fotografieren. Auf Livecamaufnahmen war der Ausbruch ebenfalls gut zu sehen: Starker Wind drückte die Aschewolke nieder und verdriftete sie schnell. Nach der Initialeruption folgten über mehrere Stunden kontinuierliche Asche-Dampf-Emissionen.

Laut einer kurzen Notiz beim JMA stieg die Aschewolke 1000 m über Kraterhöhe auf, was dann einer Höhe von etwas mehr als 2100 m über dem Meeresspiegel entspricht. Solche Diskrepanzen zwischen VONA-Meldungen und Sichtungen sind nicht selten und kommen dadurch zustande, dass die Satelliten auch geringe Aschemengen detektieren, die wir mit bloßem Auge in entsprechender Entfernung nicht erkennen.

Ausführlicher beschreibt das JMA die Vorgänge am Sakurajima im Bericht für den Beobachtungszeitraum 7. – 11. Oktober 2024. Obwohl der Vulkan in dieser Zeit ziemlich ruhig war, hielt das JMA seine Warnungen zu den Vulkangefahren aufrecht und beließ die Warnstufe auf „3“. Konkret gewarnt wurde vor explosiven Eruptionen, bei denen vulkanische Blöcke bis zu 1 km von den beiden Gipfelkratern entfernt verteilt werden könnten. Auch pyroklastische Ströme sind demnach jederzeit möglich.

Am 11. Oktober um 00:18 Uhr kam es zu einer Explosion am Krater Minamidake, wobei eine Aschewolke 400 Meter über Kraterhöhe aufstieg. Allerdings wurden keine großen Schlackenblöcke beobachtet. Nachts wurde eine erhöhte Temperatur im Krater festgestellt und es wurde rot illuminierter Dampf beobachtet.

Die Seismizität blieb gering. Eine leichte Schrumpfung des Bergkörpers seit Januar 2024 deutet auf geologische Veränderungen hin, die mit der Aktivität der Aira-Caldera in Verbindung stehen. Es wird erwartet, dass die Eruptionsaktivität in Zukunft wieder zunimmt, da tief im Inneren der Caldera weiterhin Magma vorhanden ist und hohe Mengen vulkanischer Gase (Schwefeldioxid) freigesetzt werden.