Sakurajima mit Eruption am 21. Februar

Sakurajima eruptiert aus 2 Schloten – Vulkanasche in 2700 m Höhe detektiert

In Japan ist der Sakurajima wieder munter geworden. Der Vulkan stößt mehrmals täglich kleinere Aschewolken aus und gelegentlich kommt es zu stärkeren Explosionen. Eine ereignete sich heute Morgen, als um 6:43 Uhr Lokalzeit eine Eruption stattfand, die Vulkanasche bis auf eine Höhe von 2700 m aufsteigen ließ. Es war ein Doppelschlag aus zwei Schloten des Minamidake-Kraters, wobei einer so weit am Rand lag, dass ich zunächst dachte, dass der Ausbruch aus dem Showadake kommt. Doch in einem JMA-Bericht heißt es, dass dieser Krater weiter still ist.

Der Ausbruch begann mit einer stärkeren Explosion, die bei genauer Betrachtung der Livecamaufnahmen eine Druckwelle erzeugte, die einige Sekunden vor dem Sichtbarwerden der Asche auftrat. Das lässt darauf schließen, dass der Magmapegel relativ weit unten im Schlotsystem steht. Dennoch wurden rotglühende Tephrabrocken ausgeworfen, die bis in 1 Kilometer Entfernung zum Krater niedergingen. Die Vulkanasche driftete in südöstlicher Richtung und verursachte in Ortschaften in Windrichtung Ascheniederschlag. Noch lange nach der Explosion hielten Asche-Dampf-Exhalationen an.

Sakurajima ist in den letzten Wochen recht aktiv. Ende Januar begann eine größere Eruptionsphase, die bis Mitte Februar anhielt. Dann pausierte der Vulkan 4 Tage lang, um am 20. Februar mit neuen Eruptionen zu beginnen. Seit gestern wurden 4 VONA-Warnungen für den Flugverkehr ausgegeben.

Die Vulkanologen vom JMA berichten davon, dass sie in den letzten Tagen Felduntersuchungen durchgeführt haben und keine wesentlichen Veränderungen feststellen konnten. Die Gastemperaturen bleiben hoch und der Vulkan stößt große Mengen Schwefeldioxid aus. Weiterhin dehnt sich die tiefe Basis der Aira-Caldera aus und man geht davon aus, dass sich eine größere Menge Magma ansammelte. Wahrscheinlich wird die eruptive Aktivität auch in Zukunft weitergehen.

Es wird eindringlich davor gewarnt, den Sakurajima zu besteigen, da nicht nur Explosionen drohen, sondern auch Abgänge von Laharen und pyroklastischen Strömen.

Sakurajima erzeugt am 30.01.25 vulkanisches Gewitter

Sakurajima fördert Vulkanasche bis auf 3900 m Höhe – Zahlreiche Blitze in der Eruptionswolke

Auf der japanischen Insel Kyushu sorgte der Vulkan Sakurajima für ein regelrechtes Blitzgewitter, als er eine stärkere Eruption erzeugte, bei der Vulkanasche bis auf eine Höhe von 3900 m aufstieg und in Richtung Südwesten driftete. Die Aschewolke verteilte sich über eine große Entfernung und regnete überwiegend über dem Meer ab, allerdings passierte sie auch eine Siedlung in Vulkannähe, wo es zu Ascheniederschlag kam. Das VAAC brachte heute 3 VONA-Warnungen zum Saku heraus.

Obwohl die Eruption aus dem Minami-dake-Gipfelkrater kam, erzeugte sie zahlreiche vulkanische Blitze. Das könnte daran gelegen haben, dass genau genommen mehrere Explosionen hintereinander erfolgten. Die erste Explosion war vergleichsweise schwach und die resultierende Aschewolke stieg langsam auf. In diese Aschewolke hinein schoss eine weitere, schneller aufsteigende Eruptionswolke, die auch glühende Tephra förderte, die auf der Außenflanke des Sakurajimas niederprasselte. Sehr wahrscheinlich kollidierten dabei besonders viele Aschepartikel, so dass es zu einem starken Spannungsaufbau kam, der sich in den Blitzen entlud. Es war das stärkste vulkanische Gewitter seit längerer Zeit, das an diesem Vulkan zu beobachten gewesen war.

Den Explosionen folgten lange anhaltende Ascheexhalationen, die noch andauerten, als das JMA gut eine halbe Stunde nach dem explosiven Ereignis eine Notiz zur Eruption herausbrachte. Den Angaben der Vulkanologen zufolge stieg die Asche 2700 m über Kraterhöhe auf. Rechnet man die gut 1117 m Vulkanhöhe dazu, kommt man auf einen Wert, der gut mit den Angaben des VAAC korreliert.

Bereits in den letzten Tagen gab es mehrere Ascheeruptionen. Das JMA warnt vor den Vulkangefahren und erklärt den Vulkan weiterhin zum Sperrgebiet. Zwischen dem 24. und 27. Januar wurden 19 vulkanotektonische Beben verzeichnet, die meisten davon ereigneten sich am 25. Januar. Die Schwefeldioxidkonzentration ist weiterhin hoch und in einer tieferen Zone der Aira-Caldera, in der sich der Sakurajima befindet, wird Inflation festgestellt. Mit weiteren Eruptionen ist zu rechnen.

Sakurajima eruptierte und verursachte Ascheregen

Sakurajima eruptierte Vulkanasche bis auf 3000 m Höhe – Ascheniederschlag im Süden des Vulkans

Der japanische Vulkan Sakurajima eruptierte gestern mehrmals und ließ Vulkanasche bis auf eine Höhe von 3100 m aufsteigen. Starker Wind verfrachtete die Asche in Richtung Süden, wobei die Aschewolken niedergedrückt wurden und im Bereich der nördlichen Ryukyu-Inseln deutlich an Höhe verloren. Es kam auch zu Aschenniederschlägen in den Gemeinden südlich des Vulkans.
Die Eruptionen ereigneten sich aus dem zentral gelegenen Minami-dake. Interessant ist, dass es aus dem tiefer gelegenen Showa-dake bei einigen Eruptionen zur verstärkten Dampfentwicklung kam, obgleich dieser Krater nicht aktiv von Eruptionen betroffen gewesen war. Vom Showa-dake gingen die Eruptionen mit den vulkanischen Gewittern aus, die den Sakurajima international bekannt gemacht haben.

Laut den Daten, die vom JMA veröffentlicht werden, zeigte der Sakurajima auch in den letzten Tagen eine erhöhte Aktivität. Es kam zu mehreren Eruptionen, bei denen die Asche bis auf 2500 m Höhe aufstieg. Größere Tephra-Brocken wurden bis zu 900 m weit vom Krater weggeschleudert und landeten bei der 7. Messstation auf der Vulkanflanke.

Hoch lichtempfindliche Kameras registrierten nächtliche Feuerreflexionen wurden am Minamidake-Krater.

Die vulkanischen Erdbeben blieben auf einem niedrigen Niveau, vulkanische Erschütterungen wurden jedoch während Eruptionen aufgezeichnet. Felduntersuchungen zeigten keine Veränderungen in den geothermischen Zonen, jedoch erhöhte sich die Freisetzung von Schwefeldioxid erheblich – von 2.300 Tonnen (14. Januar) auf 3.200 Tonnen (20. Januar). Langfristige GNSS-Beobachtungen deuten weiterhin auf eine Expansion der Aira-Caldera, die tief unterhalb des Sakurajima liegt, hin.

Das Vorhandensein von Magma in der Tiefe und die hohe Schwefeldioxid-Freisetzung lassen darauf schließen, dass die Aktivität anhalten wird.

Katastrophenschutzmaßnahmen

Innerhalb von 2 km um den Minamidake- und Showa-Krater besteht Gefahr durch große Vulkanblöcke und pyroklastische Ströme. Auch kleine Vulkanblöcke und Asche können durch Wind weit getragen werden. Auf der Leeseite sollte zudem auf mögliche Schäden durch Aschefall und Glasbruch infolge von Druckwellen geachtet werden. Bei Regen besteht die Gefahr von Murgängen.

Ontake: Schwarmbeben detektiert

Schwarmbeben am Ontake – mehr als 270 Erschütterungen in kurzer Zeit

Der japanische Vulkan Ontake wurde heute von einem Schwarmbeben erschüttert: Innerhalb von wenigen Stunden ereigneten sich mehr als 270 Erschütterungen, die das JMA veranlassten, eine Warnung vor einem sich möglicherweise anbahnenden Vulkanausbruch herauszugeben. Der Alarmstatus steht auf „Gelb“ und es gilt eine 1-Kilometer-Sperrzone um den Jigokudani-Krater. Entgegen Meldungen in den sozialen Medien, in denen behauptet wird, dass die Alarmstufe erhöht wurde, ist den Meldungen des JMA zu entnehmen, dass sie bereits auf „Gelb“ stand und auch die Sperrzone bereits existierte. In dem gesperrten Gebiet könnten vulkanische Partikel entlang ballistischer Flugbahnen verteilt werden. Es wird weiterhin zur Vorsicht vor großen Vulkanblöcken und pyroklastischen Strömen aufgerufen.

Die Beben ereigneten sich infolge von Magmeninflation unter dem Gipfelbereich des Ontakes. Diese soll während der seismischen Krise nahezu abgeklungen sein. Die Übersetzung der in japanischer Sprache verfassten JMA-Meldung ist in ihrer Formulierung nicht ganz klar, denn es liest sich so, als hätte sie sich sogar zurückgebildet. Sollte das der Fall sein, könnte Schmelze aus einem magmatischen Gang ihren finalen Aufstieg angetreten haben.

Letzte Eruptionen am Ontake

Ontake ist ein 3067 Meter hoher komplexer Stratovulkan mit mehreren Kratern. Er liegt auf der japanischen Hauptinsel Honshu in relativer Nähe zu Tokio. An seinen unteren Hängen befindet sich ein Skigebiet und er ist zudem ein beliebtes Wander- und Pilgerziel, denn sein Gipfel gilt als heilig. Bei seiner letzten großen Eruption am 27. September 2014 starben 63 Menschen, die sich auf dem Vulkan aufhielten. Es war eine der Eruptionen im Japan der Neuzeit, die die meisten Opfer verursachte: Es starben sogar mehr Menschen als bei der berüchtigten Eruption des Unzen im Jahr 1991. Der Ausbruch wird als phreatisch beschrieben, doch aufgrund seiner Intensität nehme ich an, dass es vielmehr eine phreatomagmatische Eruption war. Im August 2023 gab es ebenfalls ein Schwarmbeben nebst Inflation, größere Ausbrüche blieben aber aus.

Weiterführender Link: Eine Livecam gibt es hier.

Sakurajima mit weiteren Eruptionen am 20. Januar

Sakurajima stößt Asche bis auf 2700 m Höhe aus – langanhaltende Emissionen belasten Anwohner

Der japanische Halbinselvulkan Sakurajima liegt in der Bucht von Kagoshima auf Kyushu und setzt seine Eruptionsserie fort. Wie den VONA-Meldungen des VAAC Tokio zu entnehmen ist, gab es mehrere Eruptionen, bei denen Vulkanasche bis auf eine Höhe von 2.700 m über Normalnull aufgestiegen ist und in Richtung Südosten driftete. Dabei breitete sich die Aschewolke senkrecht zur Driftrichtung zu einem lang gestreckten Band aus, das über die offene See abzog. Doch zuvor querte das Ascheband noch bewohntes Gebiet und verursachte Ascheniederschlag, der aufgrund der lang anhaltenden Emissionen zunehmend zu einem Problem für die Anwohner wird. Diese sind ständig damit beschäftigt, Infrastruktur und Fahrzeuge von der Vulkanasche zu befreien. Zudem stellen hohe Feinstaubkonzentrationen eine Belastung für die Gesundheit dar. Hinzu kommen erhöhte Schwefeldioxidwerte in der Luft, die ebenfalls belasten.


Das Video zeigt die Eruption vom 19. Januar aus verschiedenen Perspektiven

Falsche Darstellung von Vulkanasche in Filmen

In diesem Zusammenhang sei einmal mehr erwähnt, dass Vulkanasche absolut nichts mit der Asche als Verbrennungsprodukt eines Feuers gemein hat. Tatsächlich scheint sich diese Erkenntnis bis heute nicht zu Filmemachern herumgesprochen zu haben, wie man in der neuen Netflix-Serie „La Palma“ sehen kann. Wenn Drehbuchautoren nicht in der Lage sind, Grundsätzliches in Bezug auf Vulkanismus zu recherchieren, ist das ein echtes Armutszeugnis! In der Serie schwimmt die Asche auf dem Wasser eines Swimmingpools, und die vermeintlichen Wissenschaftler sprechen davon, dass zum Glück nur Vulkanasche und keine Lava eruptiert wurde. Leute, Vulkanasche ist nichts anderes als Lava, die von Explosionen zu sandkorngroßen Partikeln zersprengt wurde. Genau genommen ist es also Lavasand, der weder schwimmt noch Flocken bildet, die an verbranntes Papier erinnern! Der Begriff „Vulkanasche“ stammt noch aus der Zeit, als man annahm, dass Vulkane die Manifestation brennender Kohleflöze seien – was einige Jahrhunderte her ist. Anders als etwa Quarzsand, der durch Erosionsprozesse entsteht und meist aus fein gerundeten Körnchen besteht, sind die zerfetzten Partikel der Vulkanasche scharfkantig und wirken etwa auf Autolack sehr abschleifend bzw. zerkratzend. Daher sollte man Vulkanasche immer mit viel Wasser vom Wagen abspülen, ohne dabei zu wischen.

Suwanosejima schlägt zurück

Doch zurück zu den Vulkanen Japans, denn nicht nur der Sakurajima hat seine Aktivität gesteigert, sondern auch der weiter südlich gelegene Inselvulkan Suwanosejima. Hier meldete das VAAC heute drei Aschewolken, die bis auf 1.800 m Höhe aufstiegen und ebenfalls nach Südosten drifteten. Es hat den Anschein, als könne er die verstärkte Aktivität am Sakurajima nicht einfach schlucken, ohne selbst aufzudrehen. Natürlich könnte auch das starke Erdbeben MW 6,8 vom 13. Januar die verstärkte eruptive Aktivität der beiden Vulkane getriggert haben. Fehlt nur noch, das Aso-san und Kirishima mit einstimmen.

Sakurajima: Neue Eruptionsserie am 19. Januar

Sakurajima lässt Erde erschüttern und Asche aufsteigen

In Japan eruptierte der Sakurajima Vulkanasche, die bis auf eine Höhe von 3400 m aufgestiegen und in Richtung Osten driftete. Obwohl die Eruptionen weiterhin aus dem Minami-dake genannten Zentralkrater aufsteigen, sieht man auf Livecamaufnahmen auch Dampf aus dem Showa-dake aufsteigen. Die Eruptionen aus diesem Krater zeigten sich noch vor gut 10 Jahren (ja, so lange ist es auf einmal her) für die spektakulären vulkanischen Gewitter verantwortlich, die den Sakurajima weltweit bekannt haben werden lassen. Seitdem der Krater seine Aktivität weitestgehend eingestellt hat, hoffen zahlreiche Vulkanspotter darauf, dass er wieder in das Geschehen am Vulkan in der Bucht von Kagoshima einstimmen wird.




Die aktuelle Explosionsserie löste eine Meldung beim JMA aus, in der es heißt, dass die Vulkanasche gut 2000 m über Kraterhöhe aufgestiegen ist. Die Intensität der Aschewolke wurde als „eher groß“ bezeichnet. Die Forscher warnten davor, dass größere Vulkanblöcke bis zu 700 m weit vom Kraterrand entfernt auf der Vulkanflanke niedergingen. Das entspricht dem Standort der 8. Messstation. Eigentlich unnötig zu erwähnen, dass der Aufstieg auf den Vulkan weiterhin verboten bleibt.

Generell werden vom JMA die Warnungen zu den Vulkangefahren aufrechterhalten. Insbesondere weist man darauf hin, dass in einem Umkreis von 2 Kilometern um den Minami-dake und den Showa-Krater weiterhin die Gefahr besteht, von großen Vulkanblöcken und pyroklastischen Strömen erwischt zu werden, sollte man so lebensmüde sein, sich dorthin zu begeben. Außerdem besteht in den Siedlungen am Fuß des Vulkans die Gefahr, dass die Druckwellen der Explosionen Fensterscheiben nicht nur zum Klirren, sondern im Extremfall auch zum Bersten bringen. Im Falle starker Regenfälle könnten Lahare und Muren abgehen.

Darüber hinaus gibt es im Bereich von Kagoshima ein erhöhtes Erdbebenrisiko. Besonders am 15. und 16. Januar wurde ein moderater Anstieg vulkanisch bedingter Seismizität festgestellt. An diesen Tagen gab es 12 bzw. 15 VT-Erdbeben. Der Ausstoß an Schwefeldioxid ist weiterhin hoch und betrug zuletzt 2300 Tonnen am Tag. Von den Schwefelgasen geht eine latente Gesundheitsgefährdung für die Anwohner der Region aus.

Japan: Hohes Risiko für Megathrust-Erdbeben

Hohes Erdbebenrisiko in Japan – Zunehmende Bedrohung durch potenzielles Starkbeben im Nankai-Graben

Heute vor 30 Jahren bebte in Japan die Erde, was eine der größten Katastrophen in der Geschichte des Landes auslöste. Das Beben der Magnitude 6,8 dauerte nur 20 Sekunden, zerstörte aber große Teile der Stadt Kobe und legte mehr als 100.000 Gebäude in Schutt und Asche. 6.434 Menschen fanden den Tod, etwa 43.000 Personen wurden verletzt und 300.000 Menschen obdachlos. Heute gedenkt Japan dieser Katastrophen, die aber nicht die schlimmste des Inselstaates war. Das Beben ereignete sich an der Nojima-Verwerfung, die Teil des komplexen tektonischen Systems der Niigata-Kobe-Tectonic-Zone ist. Diese Störungszone verläuft überwiegend im Nordwesten der Insel Honshu und ist mit der Median Tectonic Line assoziiert. Es wurde durch eine plötzliche Verschiebung entlang einer aktiven Blattverschiebung verursacht, bei der im Wesentlichen die Eurasische Platte und die Philippinische Platte miteinander interagierten.

Nun enthüllten japanische Seismologen, dass an einer anderen Störungszone weiteres Unheil droht: Das Risiko eines katastrophalen Mega-Bebens am Nankai-Graben, einem Subduktionsgraben vor der Pazifik-Küste Japans, soll sich signifikant erhöht haben. Neue Analysen warnen vor potenziellen Schäden in ungeahntem Ausmaß, die dicht besiedelte Gebiete bedrohen könnten. So ein Starkbeben könnte eine Magnitude im Achter- oder sogar im Neunerbereich haben und en par mit den stärksten Erschütterungen der Welt liegen.

Der Nankai-Graben liegt im Pazifik entlang der südlichen Küste Japans und markiert die Kollisionszone zwischen der Philippinischen Platte und der Eurasischen Platte. Diese Subduktionszone ist seit Jahrhunderten bekannt für wiederkehrende Mega-Beben.


Alle 100 bis 200 Jahre ereignet sich ein Mega-Beben am Nankai-Graben. Das letzte extrem starke Beben mit der Magnitude 8,4 manifestierte sich 1946. Das Risiko, dass sich innerhalb von 30 Jahren ein erneutes Starkbeben ereignet, liegt laut den Experten aktuell bei 82 Prozent. Jedes Jahr steigt das Risiko um 1 Prozent.

Die Folgen eines Starkbebens am Nakai-Graben wären verheerende Tsunamis, so wie sie in Japan zuletzt im Jahr 2011 auftraten. Wellen von mehreren Zehnermetern Höhe könnten Teile der japanischen Westküste und insbesondere die Inseln wie Shikoku und Kyushu überrollen. Man rechnet im schlimmsten Fall mit Hunderttausenden Toten, insbesondere in dicht besiedelten Küstenregionen. Durch die Zerstörung von Infrastruktur, Industrieanlagen und Wohngebieten könnten Schäden entstehen, die sich auf mehrere Hundert Milliarden US-Dollar belaufen.

Doch was sagen Studien aus, die auf Statistiken beruhen? Die Erde ist ein dynamischer Planet, und so paradox es klingen mag, tragen Erdbeben und Vulkanausbrüche genauso wie Stürme zur Stabilität des Gesamtsystems bei. In den Regionen nahe der Plattengrenzen kann sich jederzeit ein Starkbeben ereignen, die sich bis jetzt im Endeffekt nicht prognostizieren lassen. Für die betroffenen Regionen ist es dennoch von Vorteil, einen ungefähren Zeitrahmen abstecken zu können, wann sich eine Katastrophe ereignen könnte, damit entsprechende Schutzmaßnahmen im Gebäudesektor umgesetzt werden.

Japan: Starkes Erdbeben Mw 6,8 erschüttert Kyushu

Japanische Insel Kyushu von starkem Erdbeben Mw 6,8 erschüttert

Datum 13.01.25 | Zeit: 12:19:34 UTC | Koordinaten: 31.860 ; 131.519 | Tiefe: 36 km | Mw 6,8

Heute Mittag um 12:19:34 UTC (21:19:34 Uhr Lokalzeit) wurde die japanische Insel Kyushu von einem starken bis sehr starken Erdbeben der Magnitude 6,8 heimgesucht. Das Epizentrum befand sich vor der Ostküste, genauer 12 km ost-südöstlich von Miyazaki. Das Hypozentrum wurde vom EMSC in 36 Kilometern verortet. Das GFZ gibt eine Herdtiefe von 32 Kilometern an.

Das Beben war weithin deutlich wahrnehmbar und den Erdbebendiensten gingen auch Meldungen aus weiten Teilen Westjapans ein.

Das Beben war stark genug, dass größere Schäden entstanden sein könnten, doch Meldungen hierzu gibt es bislang nicht. Doch ganz folgenlos blieb der starke Erdstoß nicht, denn einige Abschnitte der Hochgeschwindigkeitszuglinie Kyushu Shinkansen wurden aus Sicherheitsgründen vorübergehend gesperrt. Auch die Kernkraftwerke Ikata und Sendai wurden besonderen Überprüfungen unterzogen, ohne dass Anomalien festgestellt wurden.

Es bestand auch ein Tsunamirisiko und tatsächlich wurden kleine „Hafenwellen“ beobachtet, die allerdings weniger den Namen Tsunami verdienen: Entlang der Küste der Präfektur Miyazaki erreichten die Wellen eine Höhe von 0,2 Metern und in der Präfektur Kochi waren es gerade einmal 10 Zentimeter.

Japan benutzt übrigens auch eine gesonderte Erdbebenskala: Hierbei handelt es sich um die siebenstufige Ōmoriskala. Der aktuelle Erdstoß hatte demnach eine Stärke von 5.

Tektonische Situation auf Kyushu

Der Erdstoß ereignete sich in einer Region, in der der Nanakai-Graben in den Ryukyu-Graben übergeht. Im Endeffekt handelt es sich um eine groß NNE-SSW-verlaufende Subduktionszone entlang des zentralen und südlichen Teils der japanischen Westküste. Hier grenzt die Philippinenplatte an die Amour- und Yangtzeplatten, die Eurasien vorgelagert sind.

Die japanische Wetteragentur erklärte, sie untersuche, ob das Beben mit einem erhöhten Risiko eines Megabebens im Nankai-Graben verbunden sei. Doch die Wahrscheinlichkeit wird als nicht besonders hoch eingeschätzt. Am Nankai-Graben ereignen sich alle 100 bis 150 Jahre Megabeben. Die letzten waren die Beben von Tonankai (1944) und Nankai (1946), die zusammen ein weites Gebiet von Zentral- bis Südwestjapan erschütterten.

Vulkanische Situation im Erdbebengebiet

Im Wirkungskreis des Erdbebens befinden sich die bekannten Vulkane Aso-San, Kirishima und Sakurajima, die potenziell bereit sind zu eruptieren. Momentan sind sie aber noch ruhig. Nur der weiter südlich gelegene Suwanosejima eruptierte heute.

Her könnt Ihr das Thema Vulkane und Erdbeben in Japan vertiefen.

Sakurajima verbreitet diffuse Aschewolken

Sakurajima emittiert beständig Asche-Dampf Wolken – Zahlreiche VONA-Warnungen

Der japanische Halbinselvulkan Sakurajima liegt in der Bucht von Kagoshima auf Kyushu und ist seit Ende letzten Jahres in einer ziemlich aktiven Eruptionsphase begriffen: In den letzten 3 Tagen brachte das VAAC Tokio 14 VONA-Warnungen vor Aschewolken am Sakurajima heraus, die bis zu 3000 m hoch aufsteigen und vornehmlich in Richtung Südosten drifteten. Besonders für tief fliegende Flugzeuge im Landeanflug des Flughafens Kagoshima kann die Aschewolke ein Problem darstellen: Unter Umständen kann es im Extremfall zum Versagen der Motoren kommen, wenn sie mit Asche in Kontakt geraten. Ich selbst saß einmal in einer Maschine, die beim Landeanflug so eine Aschewolke am Rand passierte, allerdings ohne merkbaren Effekt für das Flugzeug.

Aktuell sieht man auf den Livecams beständig Asche-Dampf-Exhalationen aus dem Minamidake aufsteigen. Sie verstärken sich in einem gewissen Abstand zu Ascheeruptionen, die aber unter relativ wenig Druck ablaufen. Das hat zur Folge, dass bei starkem Wind die Asche diffus verteilt und zu Boden gedrückt wird. Daher kommt es zu stärkeren Ascheniederschlägen in den Orten am Fuß des Vulkans, die in Windrichtung liegen. Besonders die Küstenstraßen um den Vulkan herum sind dann nur mit äußerster Vorsicht zu befahren, denn die Sicht ist sehr schlecht und die Straßen sind aufgrund des feinen Lavasandes auf der Fahrbahn sehr rutschig.

Im neusten JMA-Bulletin für den Beobachtungszeitraum vom 30. Dezember 2024 bis 15:00 Uhr am 3. Januar 2025 (beachte Zeitvorsprung in Japan) heißt es, dass es in dem genannten Zeitraum neun Eruptionen gab, von denen drei explosiv abliefen. Die Eruptionssäulen erreichten eine maximale Höhe von 1400 m über dem Kraterrand. Große Vulkanblöcke wurden entlang der Flugbahn bis zur 9. Messstation geschleudert.  Diese liegt ca. 400 m vom Minamidake-Gipfelkrater entfernt. Zudem wurden in der Nacht während des gesamten Zeitraums mithilfe einer hochempfindlichen Überwachungskamera Feuerreflexionen im Krater beobachtet.

Besonders heute war die seismische Aktivität erhöht und es wurden bis 15:00 Uhr 7 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Eine Erschütterung wurde von einer explosiven Eruption verursacht.

Es gilt weiterhin ein Besteigungsverbot des Vulkans. Besonders in einem 2-Kilometer-Radius um den Krater besteht die Gefahr, von Blöcken und Bomben getroffen zu werden. Im Extremfall können pyroklastische Ströme und Lahars entstehen.