Japan: Starkes Erdbeben M 6,8 vor Honshu

Starkes Erdbeben der Magnitude 6,8 vor der Ostküste Honshus – Tsunamialarm für Norden Japans

Datum: 09.11.2025 | Zeit: 08:03:38 UTC | Koordinaten 39.482 ; 143.311 | Tiefe: 5 km | Mw 6,8

Vor der Ostküste der japanischen Hauptinsel Honshu hat sich heute Morgen um 08:03:38 UTC (Sonntagnachmittag 17:03:38 Uhr Ortszeit) ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,8 ereignet. Das Epizentrum lag 119 Kilometer östlich von Miyako und 187 Kilometer östlich von Morioka, nahe den Koordinaten 39,5° N und 143,3° E. Die Tiefe des Bebens wurde mit nur 5 Kilometern angegeben, was auf ein sehr flaches Ereignis hindeutet. Es folgten mehrere Nachbeben. Das stärkste hatte eine Magnitude 5,9. Zudem wurde eine Tsunami-Warnung herausgegeben

Laut der Japan Meteorological Agency (JMA) gilt die Tsunami‑Warnung für Teile der Nordostküste Japans, insbesondere die Präfektur Iwate, herausgegeben. Das philippinische PHILVOLCS verwies ausdrücklich darauf, dass es keine Tsunami-Gefahr auf dem weiter südlich gelegenen Archipel gibt.

Honshu. &copy: EMSC

Die Region um Morioka und Miyako gehört zur Erdbebenzone entlang der Subduktionszone der Pazifischen Platte, die unter die Ochotsk-Platte abtaucht. Solche tektonischen Bewegungen sind in dieser Gegend keine Seltenheit, doch ein Beben dieser Stärke kann sehr starke Erschütterungen verursachen.

Das Epizentrum des aktuellen Erdstoßes liegt etwas weiter nördlich von jener Stelle entlang des Japangrabens, an der sich 2011 das verheerende Tōhoku-Megabeben der Magnitude 9,1 ereignete, das den Tsunami auslöste, der letztendlich zur Havarie des Atomkraftwerks von Fukushima führte.

Bislang liegen keine Berichte über größere Schäden oder Verletzte vor. Offizielle Stellen wie die Japan Meteorological Agency (JMA) und andere Erdbebenbeobachtungszentren überwachen die Lage weiterhin intensiv.

Seismologen weisen darauf hin, dass bei Erdbeben mit einer so geringen Tiefe die Oberflächenerschütterungen lokal deutlich spürbar sein können. Dennoch könnte die Entfernung zur Küste die Auswirkungen in den besiedelten Gebieten abschwächen.

Das japanische Katastrophenschutzsystem und die Bevölkerung sind aufgrund der häufigen seismischen Aktivitäten in der Region gut vorbereitet. Dennoch mahnen Behörden zur Wachsamkeit und empfehlen, aufmerksam auf eventuelle Nachbeben zu achten.

Betrachtet man die Shakemap genauer, stellt man fest, dass der Japangraben im Norden in den Kurilen-Kamtschatka-Graben mündet, an dem es vor der Südostküste der sibirischen Halbinsel weiterhin bebt. Es gibt also große Spannungen entlang der pazifischen Subduktionszone.

Sakurajima: Erste Eruptionen seit Ende August

Sakurajima eruptierte Vulkanasche bis auf 2700 m Höhe – Erste Eruptionen seit Ende August

Nach über einem Monat ohne nennenswerte Eruptionen meldete sich der japanische Vulkan Sakurajima heute wieder zu Wort und erzeugte Aschwolken, die bis auf eine Höhe von 2700 m aufstiegen und in Richtung Nordwesten drifteten. Es wurden 2 VONA-Warnungen ausgegeben, die den Flugverkehr warnen sollen.

VONA

Auch das JMA veröffentlichte eine Kurznachricht zu den Eruptionen, nach denen die Asche eine Höhe von 1600 m über dem Krater erreichte. Es kam zu leichtem Ascheniederschlag unter den Eruptionswolken. Bei solchen Gelegenheiten werden die Straßen um den Vulkan herum rutschig.

Die japanischen Vulkanologen berichteten zuletzt Ende September über die Aktivität des Vulkans. Aus ihrem Bericht geht hervor, dass der Sakurajima doch nicht ganz so tot war, wie die bis dato ausgebliebenen VONA-Meldungen vermuten lassen. Es ist zu mehreren kleinen Eruptionen aus dem Minami-dake gekommen. Vulkanotektonische Erdbeben traten nur vereinzelt auf, Tremor wurde nicht registriert und auch die Bodenverformung hielt sich in Grenzen. Dafür war der Schwefeldioxidausstoß hoch und man rechnet weiterhin damit, dass der Vulkan jederzeit stärkere Eruptionen erzeugen könnte.

Es gilt weiterhin die Warnstufe „3“ und es gilt ein besteigungsverbot des Vulkans. Im Umfeld von bis zu zwei Kilometern um den Minamidake- und den Showa-Krater ist nach wie vor mit dem Auswurf großer Vulkanbomben und dem Auftreten pyroklastischer Ströme zu rechnen. Auf der windabgewandten Seite wurden zudem Vulkanasche und kleinere Schlackenpartikel über weite Distanzen verfrachtet und abgelagert. Explosive Ausbrüche können starke Druckwellen erzeugen, die Fensterscheiben beschädigen oder zerstören. Darüber hinaus besteht bei Regenfällen nach Ascheablagerungen die Gefahr von Murgängen, die durch das Zusammenspiel von Wasser und lockerer Vulkanasche ausgelöst werden können.

Meakan-dake emittiert erneut Vulkanasche

Meakan-dake bleibt unruhig – Warnstufe 2 weiterhin in Kraft

Die vulkanische Aktivität am Meakan-dake auf Hokkaidō bleibt erhöht. Livecamaufnahmen zeigen Asche-Dampf-Emissionen, die eine Höhe von bis zu 600 m über den Krater aufsteigen. Zwar wurde keine VONA-WARNUNG ausgegeben, dennoch hält das Sapporo Regional Meteorological Observatory die Eruptionswarnstufe 2 weiterhin aufrecht. Das bedeutet, dass es Zutrittsbeschränkungen rund um den Krater gibt. Diese sind durchaus ernst zu nehmen, jederzeit kann es zu stärkeren Eruptionen kommen.

Nach Angaben der Vulkanologen steigt seit Tagen Vulkanasche aus dem Ponmachineshiri-Krater auf. Am 22. September gegen 15:00 Uhr erreichte die Eruptionssäule eine Höhe von rund 400 Metern über dem Kraterrand und driftete ostwärts.

Auch die seismischen Aktivitäten spiegelt die anhaltende Unruhe wider. Seit dem 11. September wurden insgesamt 493 vulkanische Erdbeben und ein vulkanischer Tremor registriert. Allein am 19. September gab es 46 Beben, am 22. September bis 15:00 Uhr waren es 18. Zudem wurde am 12. September eine erste Bodenhebung am Krater gemessen, die sich seitdem langsam fortsetzt.

Die Experten warnen, dass ein größerer Ausbruch jederzeit möglich ist. Besonders im Umkreis von 500 Metern um den Ponmachineshiri-Krater besteht Gefahr durch umherfliegende große Gesteinsbrocken. Wanderer und Besucher sollen den Gefahrenbereich meiden und die Anweisungen der örtlichen Behörden befolgen.

Auch Vulkanasche und kleine Schlackenpartikel können durch den Wind über weitere Entfernungen getragen werden. Bewohner und Reisende in der Umgebung werden deshalb um erhöhte Aufmerksamkeit gebeten.

Der Meakan-dake ist ein aktiver Stratovulkan im Akan-Mashu-Nationalpark auf Hokkaidō, Japan. Er gehört zum Akan-Vulkankomplex und besteht aus mehreren Kratern, darunter der Ponmachineshiri-Krater. Der Berg ist etwa 1.499 Meter hoch und bei Wanderern beliebt, bietet jedoch immer wieder Phasen erhöhter vulkanischer Aktivität. Die letzte Aktivitätsphase ereignete sich 2008. Damals kam es zu phreatischen Eruptionen.

Meakan: Anhebung der Alarmstufe auf „Gelb“

Meakan-dake: Vulkanwarnstufe auf 2 (Gelb) angehoben – Sperrzone rund um Krater eingerichtet

Nachdem der Meakan auf Hokkaido am Wochenende anfing, Asche zu emittieren, rückte der bis dahin ruhende Meakan auf Hokkaido in den Fokus der japanischen Vulkanologen. Felduntersuchungen zeigten, dass es zu morphologischen Änderungen im Krater kam: Der kleine Kratersee war verschwunden und eine neue Fumarole entstanden, die eine massive Dampfwolke ausstößt. Auch andere Fumarolen steigerten ihre Aktivität. Überwachungsinstrumente zeigten nicht nur eine Steigerung der Seismizität, sondern auch eine Versteilung der Hangneigung, was auf eine Magmenintrusion hindeutet. Aufgrund dieser Phänomenologie wurde die Warnstufe von „1“ auf „2“ angehoben.

Veränderungen im Meakan-dake. © JMA

Gemäß den Farbcodes der Vulkanwarnampel ist Stufe 1 mit dem Farbcode „Grün“ gleichzusetzen. Das heißt, dass ein Vulkan erste Anzeichen der Unruhe zeigt und unter besonderer Beobachtung steht. Zugangsbeschränkungen gibt es in der Regel noch nicht, obgleich sich nicht alle Observatorien daran halten. Ein Beispiel hierfür sind die Philippinen, bei denen der Taal auf „1“ steht, der Zugang zu Volcano Island aber gesperrt ist. Meiner Meinung nach gehört die Alarmstufe am Taal aber auf „2“ gesetzt.

Am Meakan wurden mit der Erhöhung der Alarmstufe jedenfalls auch die Zugangsbeschränkungen angehoben. Das Sapporo Regionale Meteorologische Observatorium teilte mit, dass der Zugang zum Gebiet rund um den Ponmachineshiri-Krater ab sofort verboten ist.

Nach Angaben der Behörde kann es jederzeit zu einem Ausbruch kommen. Besonders gefährdet ist der Umkreis von etwa 500 Metern um den Ponmachineshiri-Krater. Dort könnten bei einer plötzlichen Eruption große vulkanische Gesteinsbrocken in einer ballistischen Flugbahn weggeschleudert werden.

Die Behörden rufen Wanderer und Anwohner auf, das Sperrgebiet strikt zu meiden und den Anweisungen der lokalen Sicherheitskräfte Folge zu leisten. Auf der windabgewandten Seite des Berges ist zudem mit Aschefall und kleinen Schlackenpartikeln zu rechnen, die je nach Windrichtung auch in größerer Entfernung niedergehen können.

Mount Meakan ist ein aktiver Stratovulkan und Teil der Akan-Vulkangruppe im Akan-Mashu-Nationalpark. Seine letzte größere Eruption ereignete sich im Jahr 2008, damals mit kleineren Ascheausstößen. Die aktuelle Entwicklung wird von Vulkanologen aufmerksam überwacht.

Meakan-dake in Japan erwacht und emittiert Vulkanasche

Meakan-dake emittiert Vulkanasche – Erste Lebenszeihen am 11. September

Der 1499 m hohe Meakan-dake erhebt sich mitten in der weitläufigen Akan-Caldera auf Japans Nordinsel Hokkaido und galt bis vor kurzem als ruhender Wächter des Akan-Vulkanmassivs. Nach kurzer Aufwärmphase begann er gestern Nachmittag um 16:40 Uhr Lokalzeit mit einer kleinen Asche-Eruption im Krater Ponmachineshiri.

Auf dem Video einer Überwachungskamera, das von Rita in unserer FB-Gruppe geteilt wurde, kann man erkennen, dass es auch heute weitere Ascheemissionen gab.

Wie das JMA mitteilte, begann sich der Meakan-dake am 11. September zu regen und steigerte seine Seismizität. Es kam zu einer schnell ablaufenden Inflation, in deren Folge sich der die Flankenneigung des Vulkans änderte und Tremor einsetzte. Am nächsten Nachmittag kam es dann zu der beschriebenen Tätigkeit.
Der Alarmstauts wurde auf „1“ gesetzt und die Vulkanologen warnen vor der Möglichkeit phreatischer Eruptionen. Auf dem Vulkan gibt es Wanderwege, aber über etwaige Sperrungen wurde noch nichts bekannt.

Bevor ich mit meinen Recherchen anfing und nur das erwähnte Video gesehen hatte, dachte ich mir, dass es vielleicht einen Zusammenhang mit dem starken Erdbeben bei Kamtschatka geben könnte: Der Meakan-dake liegt ca. 1500 Kilometer südlich von Kamtschatka und ist über den Japangraben und den sich nördlich anschließenden Kurilen-Kamtschatkagraben mit der Subduktion der pazifischen Platte unter die Kleinplatten vor Eurasien verlinkt. Doch da der Vulkan bereits vor dem Erdbeben erwachte, gibt es wohl keinen direkten Zusammenhang. Allerdings ist es nicht völlig ausgeschlossen, dass der Meakan-dake auf das Megabeben vor Kamtschatka vom 30. Juli reagierte.

Die letzten bestätigten Eruptionen ereigneten sich 1996, 1998, 2006 und 2008. Sie waren allesamt klein bis moderat, schleuderten jedoch jeweils mehrere tausend Tonnen Asche in die Atmosphäre und sorgten für lokale Einschränkungen im Wander- und Tourismusbetrieb. Bei der November-Eruption 2008 kam es zu einer deutlichen Aschewolke und leichten Ascheniederschlägen im Umland.

Heute wird der Meakan-dake von der Japan Meteorological Agency kontinuierlich überwacht. Seismische Aktivität und Gasemissionen werden aufgezeichnet, um Anzeichen kommender Ausbrüche früh zu erkennen. Auch wenn der Vulkan seit 2008 still ist, bleibt er ein potenzielles Risiko – und ein faszinierendes Naturdenkmal im vulkanisch geprägten Hokkaidō.

Shinmoedake emittiert weiterhin Vulkanasche

Shinmoe-dake des Kirishima-Vulkankomplexes weiter aktiv – Vulkanasche in 1500 m Höhe detektiert

In den letzten Tagen gab es weitere Emissionen von Vulkanasche am Shinmoe-dake. Der Krater des japanischen Vulkankomplexes Kirishima stößt Aschewolken aus, die eine Höhe von 1500 m über dem Meeresspiegel erreichen. Die Ascheemissionen stellen keine größere Gefahr dar, weshalb es zwar Meldungen zu den Ereignissen gibt, aber keine Alarmstufe für den Flugverkehr ausgelöst wurde. Die letzte VONA-Meldung gab es heute Mittag um 12 Uhr.

Der Kraterkegel Shinmoe-dake

Das Kirishima-Vulkanmassiv liegt auf der Insel Kyushu und damit im Zuständigkeitsbereich der regionalen Meteorologischen Observatorien in Fukuoka und Kagoshima. Nach Angaben der Observatorien kam es am 3. und am 5. September zu Eruptionen, bei denen Aschewolken bis zu 2.300 Meter über den Kraterrand aufstiegen. Die Behörden halten die Eruptionswarnstufe 3 aufrecht. Demnach ist es nicht gestattet sich dem Shinmoe-dake weiter als auf 3 Kilometern zu nähern.

Besonders betroffen war am 3. September die Südwestseite des Vulkans. In Makuzonocho, einem Stadtteil von Kirishima in der Präfektur Kagoshima, ging so viel Asche nieder, dass Straßenmarkierungen zeitweise nicht mehr sichtbar waren.

Seit Ende Oktober 2024 hat die Zahl vulkanischer Erdbeben unterhalb des Kraters deutlich zugenommen. Messgeräte registrierten auch anhaltende vulkanische Erschütterungen sowie Neigungsveränderungen am Berg, die auf eine Kontraktion durch die Ausbrüche hinweisen. Langzeitmessungen zeigen zudem, dass sich im Frühjahr 2025 tief im Inneren des Vulkans Magma ausgedehnt hat – ein Prozess, der seit Juli stagniert.

Die Gefahr bleibt groß: Vulkanische Blöcke können bis zu drei Kilometer weit geschleudert werden, pyroklastische Ströme bis zu zwei Kilometer. Auf der windabgewandten Seite können Asche und Schlacketeile zudem weit verfrachtet werden. Schon 2011 hatten starke Explosionen am Shinmoe-dake Druckwellen ausgelöst, die Fensterscheiben bersten ließen.

Die Bevölkerung wird aufgerufen, die Sperrzonen strikt einzuhalten und den Anweisungen der Behörden zu folgen. Das nächste offizielle Update zum Aktivitätsstatus des Shinmoe-dake ist für Montag, den 8. September, angekündigt.

Kirishima: Explosive Ascheeruptionen vom Shinmoedake

Der Shinmoe-dake des Kirishima Vulkankomplexes generierte explosive Eruptionen -Asche bis in 4000 m Höhe aufgestiegen

In Japan gab es heute Nacht europäischer Zeit eine stärkere Eruption, in deren Folge Vulkanasche vom Shinmoe-dake auf fast 4000 m aufstieg. In Ortschaften in Windrichtung kam es zu leichtem Ascheniederschlag. Ansonsten blieb der Ausbruch für Anwohner des Vulkans folgenlos.

Am Morgen folgte eine weitere explosive Eruption des Komplexvulkans Kirishima, der mehrere Eruptionszentren vereint. Laut einer VONA-Meldung vom VAAC Tokio erreichte die Aschewolke eine Höhe von 2700 m über dem Meeresspiegel und driftet in Richtung Südwesten.

Dennoch bleibt die Eruptionswarnstufe 3 weiterhin bestehen, der Zugang zum Berg ist entsprechend eingeschränkt. Innerhalb eines Umkreises von rund drei Kilometern um den Shinmoe-dake besteht nach wie vor Gefahr durch herabfallende große Gesteinsblöcke.

Wie das JMA berichtet, kam es zwischen dem 29. August und dem 1. September am Shinmoe-dake wiederholt zu Ausbrüchen. Dabei stieg Vulkanasche bis zu 900 Meter über den Kraterrand empor. Zudem entstanden Dampfwolken.

Seit Ende Oktober 2024 nehmen vulkanisch-bedingte Erdbeben mit Epizentrum unterhalb des Kraters zu. Die Häufigkeit schwankte zwar, blieb im Durchschnitt jedoch hoch. Am Morgen des 1. September gegen 8:00 Uhr wurde zudem Tremor registriert.

Für den Katastrophenschutz gilt besondere Aufmerksamkeit. Große vulkanische Blöcke können in einer ballistischen Flugbahn bis zu drei Kilometer weit geschleudert werden. Pyroklastische Ströme können Reichweiten von bis zu zwei Kilometern erreichen. Zudem ist auf der windabgewandten Seite mit Vulkanasche und kleinen Schlackenpartikeln zu rechnen, die vom Wind über größere Distanzen verfrachtet werden können. Ähnlich wie bei den Eruptionen im Jahr 2011 können starke Explosionen zudem heftige Luftdruckwellen verursachen, die beispielsweise Fensterscheiben zum Bersten bringen.

Die Behörden raten daher dringend, das Gefahrengebiet in einem Radius von drei Kilometern um den Krater zu meiden und die Anweisungen der zuständigen Stellen strikt zu befolgen.

Japan: Starkes Erdbeben vor der Küste von Honshu

Erdbeben Mw 5,8 erschüttert Küstenregion von Honshu in Japan – Sendai und Fukushima betroffen

Datum: 29.08.2025 | Zeit: 16:29:21 UTC | Koordinaten: 38.369 ; 142.163 | Tiefe: 10 km | Mw 5,8

Gestern manifestierte sich vor der Ostküste der japanischen Hauptinsel Honshu ein Erdbeben der Magnitude 5,8, dessen Hypozentrum vom GFZ in 10 Kilometern Tiefe fixiert wurde. Das Epizentrum befand sich 114 km ost-nordöstlich von Sendai. Damit lag es in der Nähe des Epizentrums des verheerenden Tōhoku-Erdbebens von 2011, das eine Magnitude von 9,0 hatte und den Tsunami auslöste, der nicht nur Zehntausende Menschen tötete, sondern auch für die Havarie des Atomkraftwerks Fukushima verantwortlich war.

Das Erdbeben gestern war auch in Sendai und Fukushima deutlich zu spüren gewesen und dürfte bei den Bewohnern der Küstenregion unangenehme Erinnerungen wachgerufen haben. Der Erdstoß ereignete sich infolge der Subduktion am Japangraben, wo die Pazifikplatte unter die kleine Ochotsk-Platte subduziert wird, die Eurasien vorgelagert ist. Diese Subduktion führt nicht nur zu starken Erdbeben, sondern bedingt auch den Vulkanismus in Japan und auch des weiter nördlich gelegenen Kamtschatkas, wo es an gleicher Plattengrenze Ende Juli ein sehr starkes Erdbeben Mw 8,8 gab. Dort gibt es bis heute zahlreiche Nachbeben.

Übrigens wird in Fukushima immer noch radioaktiv kontaminiertes Kühlwasser in den Pazifik geleitet – mit unabsehbaren Langfristfolgen für die Natur. Dass es damals zur Havarie des Atomkraftwerks kam, lag daran, dass man die Höhe eines möglichen Tsunamis falsch einschätzte und entsprechende Schutzwände an der Küste zu niedrig baute. Sie waren nur 5,7 m hoch, der Tsunami erreichte aber eine Höhe von gut 15 m. Zudem begann man den Fehler, Notstromaggregate nicht erhöht zu installieren, so dass diese schnell überflutet wurden und ausfielen, weshalb die Kühlung des abgeschalteten Atomkraftwerks nicht aufrechterhalten werden konnte. Andere Atomkraftwerke in der Nähe verfügten übrigens über höhere Schutzwände. In Fukushima stockte man die Schutzwände inzwischen bis auf 15,5 m auf.

Die Höhe der Schutzwände ergab sich aus historischen Tsunamis und im Falle von Fukushima war man nicht weit genug in die Vergangenheit zurückgegangen und verkalkulierte sich. Studien zeigen inzwischen, dass es entlang des Pazifischen Feuerrings noch viel höhere Tsunamis gab. Den Rekord schaffte ein Tsunami, der am 9. Juli 1958 in der Lituya Bay (Alaska) auflief und die Hänge der fjordartigen Struktur bis auf eine Höhe von 524 m überflutete. Sicherlich wird sowas nicht an einer offenen Küste geschehen, doch die Höhe eines Tsunamis ist von mehrere Faktoren abhängig als der bloßen Magnitude des Erdbebens, wie man auch am Beispiel des jüngsten Bebens in Kamtschatka sieht, das fast so stark war wie das Erdbeben von 2011 aber nur schwache tsunamis erzeugte.

Apropos Atomkraft: Kanzler Merz läutete gestern in Frankreich einen Paradigmenwechsel ein und gibt seinen Widerstand gegen Atomkraft als emissionsarme Energiequelle auf. Damit ist Deutschland auf dem Weg, den Kurs von Ex-Kanzlerin Merkel zu kassieren, die nach der Fukushima-Havarie aus der Kernenergie ausstieg.

Neue Techniken und die Entwicklung von mini-Atomkraftwerken mögen die Kernenergiegewinnung heute sicherer machen, doch nach wie vor ist das Problem der Endlagerung radioaktiver Abfälle nicht gelöst. Daher stehe ich dieser Technologie skeptisch gegenüber.

Erneute Eruptionen vom Shinmoedake gefährden Flugverkehr

Der Shinmoedake des Kirishima-Vulkankomplexes in Japan eruptierte Aschewolke und gefährdete den Flugverkehr

Einige Wochen war der Shinmoedake in Japan ruhig, doch gestern begann er wieder, Ascheeruptionen hervorzubringen. Der stärkste Ausbruch förderte die Asche bis auf 6700 m Höhe. Das VAAC Tokio sah hierin eine Gefahr für den Flugverkehr und brachte seitdem 7 VONA-Warnungen heraus. Zuletzt erreichte die Vulkanasche noch eine Höhe von 2700 m und verteilte sich schnell, so dass der Alarm für den Flugverkehr wieder aufgehoben werden konnte.

Shinmoedake

Laut einem JMA-Update zum Kirishima manifestierte sich auch heute Morgen eine stärkere Eruption. Sie begann um 4:53 Uhr (Ortszeit) und dauerte bis in den Nachmittag. Die Eruptionswolke stieg bis zu 5.500 Meter über den Kraterrand auf. In Teilen der Präfekturen Kagoshima und Miyazaki kam es zu kräftigem Ascheregen. In der Stadt Miyakonojo war die Schicht so dicht, dass Fahrbahnmarkierungen kaum noch zu erkennen waren. Auch aus den Städten Kirishima, Iwakuni und Kanoya wurde Ascheniederschlag gemeldet.

Die Vulkanologen stellten zudem fest, dass sich der Berg während des Ausbruchs leicht zusammenzog – ein Hinweis auf Bewegungen im Magmasystem.

Die Behörden warnen eindringlich davor, sich dem Kraterbereich zu nähern. Größere Vulkanblöcke können in einem Umkreis von bis zu drei Kilometern niedergehen, pyroklastische Ströme könnten Entfernungen von bis zu zwei Kilometern erreichen. Darüber hinaus können Windströmungen Vulkanasche und kleinere Schlackenpartikel weit ins Umland tragen.

Schon 2011 hatte der Shinmoedake durch seine Explosionen große Druckwellen erzeugt, die Fensterscheiben zerbersten ließen. Auch diesmal wird vor solchen Luftstößen gewarnt.

Die Eruptionswarnstufe 3 bleibt daher weiterhin in Kraft. Sie bedeutet, dass der Zugang zum Berg gesperrt ist. Die Meteorologische Behörde – die auch für nichtmeteorologische Naturgefahren zuständig ist – rät den Menschen in den betroffenen Regionen, die Anweisungen der örtlichen Behörden genau zu befolgen und Gefahrenzonen strikt zu meiden.