Extremwetter hält Teile der Welt weiter in Atem: Auf Grönland schmilzt das Eis schneller denn je. In Sibirien, der Türkei und Süditalien gibt es massive Waldbrände und in Norditalien kam es zu Unwettern.
Italien: Extreme Wetterlagen schaffen Naturkatastrophen
In Italien herrscht ein starkes Nord-Süd-Gefälle und das nicht nur in Bezug auf die Vermögensverteilung: Am Wochenende loderten im Süden mehr als 800 Waldbrände, während der Norden von starken Unwettern mit Hagel heimgesucht wurde. Besondern schlimm traf es den Süden Tirols, wo es um Bozen starke Gewitter gab. Bilder zeigen tennisballgroßen Hagel. Vielerorts wurden Straßen überflutet und Keller liefen voll. Landwirte beklagten ebenfalls große Schäden und Ernteausfälle. Es entstand Sachschaden in Millionenhöhe.
Im Süden des Landes -und besonders auf Sizilien- wurden mehr als 800 Busch- und Waldbrände festgestellt. Die Feuerwehr war pausenlos im Einsatz. Besonders schlimm traf es wohl die Gegend um Catania. Die Stadt liegt zwischen Ätna und der Küste. Die Flammen machten selbst vor den Sonnenschirmen am Strand keinen Halt. Die meisten Brände gehen auf Brandstiftung zurück, wobei eine Hitzewelle die Brände begünstigt.
Waldbrände Türkei
Noch schlimmer als Sizilien traf es viele Urlaubsregionen an der türkischen Mittelmeerküste. Bereits in der letzten Woche kamen die Flammen den Urlaubsorten gefährlich nahe, am Wochenende brannten zahlreiche Häuser ab. Einige Küstenorte waren über dem Landweg nicht mehr erreichbar und Menschen müssen im Notfall per Boot evakuiert werden. Es sind die schlimmsten Waldbrände seit mehr als einem Jahrzehnt.
Waldbrände werden auch aus zahlreichen anderen Staaten außerhalb Europas gemeldet, z.B. aus dem russischen Sibirien. In der Region Yakutsk brennt es lichterloh und mehr als 2000 Feuerwehrleute befinden sich im verzweifeltem Kampf gegen die Flammen.
Eis der Arktis schmilzt schneller
Ein weiterer Ausdruck des extremen Wetters und des Klimawandels ist das rapide Schmelzen des polaren Eises. Die Eisschmelze beschleunigt sich immer weiter und wenn es in diesem Tempo weitergeht, rechnen Wissenschaftler mit einem globalen Anstieg des Meeresspiegels um 18 cm bis zum Jahr 2100. Täglich schmelzen bis zu 8 Milliarden Tonnen Eis. Im Nordosten Grönlands wurde am Donnerstag ein neuer Temperaturrekord aufgestellt: 23,3 Grad Celsius. Wärmer war es auf Grönland noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnung.