Naturkatastrophen-News 16.09.22: Adria

Unwetter verursachen katastrophale Sturzfluten im Adriaraum

Starke Unwetter haben in den vergangenen Tagen die Adria getroffen und große Schäden verursacht. Nach vorläufigen Angaben starben mindesten 10 Personen. Mehrere Personen gelten als vermisst. Es waren italienische, kroatische und slowenische Ortschaften betroffen.

Die Unwetter begannen auf der italienischen Seite der Adria. Besonders schlimm traf es die Region Ancona in der ostitalienische Provinz Marken. Innerhalb weniger Stunden fielen bis zu 420 mm Niederschlag, was ungefähr einen Halbjahresdurchschnitt an Regen ausmacht. Selbst kleine Bäche verwandelten sich in reißende Ströme, die über die Ufer traten. Dabei stiegen die Pegel so schnell an, dass Menschen auf Hausdächer und Bäume klettern mussten, um nicht weggespült zu werden. Das gelang aber nicht jedem und so wurden in Marken mehrere Personen von den Wassermassen erfasst und mitgerissen. Unter den Todesopfern befindet sich 2 Kinder, die mit ihren Müttern unterwegs waren. Eine Mutter überlebte die Katastrophe.

Der Bürgermeister der Kleinstadt Castelleone di Suasa, Carlo Manfredi, sagte in einem Interview mit dem italienischen Sender RAI 24 News: „Wir haben apokalyptische Szenen erlebt. Pflanzen und Bäume wurden wie Zweige weggerissen. Leider suchen wir immer noch nach einem achtjährigen Jungen. Gestern Abend haben wir glücklicherweise die Mutter noch lebend gefunden“. Warnungen vor dem Starkregen soll es nicht nicht gegeben haben.

Die Rettungskräfte waren pausenlos im Einsatz. Sie mussten nicht nur Menschen bergen, sondern auch vollgelaufene Keller leerpumpen, Straßen von weggespülten Autos und umgestürzten Bäumen befreien und den Verkehr regeln, da es zu Stromausfällen kam. Der Regen verursachte auch Schlammlawinen.

In Kroatien und Slowenien trafen die Unwetter gestern Nachmittag ein. Starke Windböen deckten Dächer ab und es fiel bis zu 300 mm Niederschlag. Auch hier kam es zu Überflutungen in Ortschaften, als Bäche und Flüsse über die Ufer traten.

Für die Region besteht weiterhin eine Unwetterwarnung der höchsten Stufe. Es könnten noch weitere 400 mm Niederschlag auf den Quadratmeter fallen. Schuld für die brisante Wetterlage ist die aufgeheizte Adria, über der warme Luftmassen aus dem Süden mit einer kalten Luftströmungen aus dem Norden zusammentreffen.

Schwere Unwetter auch im US-Bundesstaat Kalifornien

Unwetter mit Starkregen trafen auch den US-Bundesstaat Kalifornien. Schlimm betroffen was das San Bernardino County. Es kam zu Überflutungen, Erdrutschen und Schlammlawinen. Die ausgetrockneten Böden konnten die Wassermassen des Starkregens nicht aufnehmen und wurden erodiert. In den Waldbrandgebieten entstanden besonders ausgeprägte Schlammfluten, in denen sich die Asche der verbrannten Vegetation mischte.

Erdbeben Mw 4,1 auf Sizilien

Erdbeben erschüttert Sizilien

Datum: 21.08.22 | Zeit: 04:52:49 UTC | Lokation:  37.68 N ; 13.25 E | Tiefe: 04 km | Mb 4,1

Im Südwesten Siziliens gab es ein moderates Erdbeben der Magnitude 4,1. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von nur 4 km. Das Epizentrum wurde 12 km östlich von Sambuca di Sicilia lokalisiert. Palermo liegt 41 km weiter nördlich. In nur 1 km Entfernung zum Epizentrum liegt der Ort Giuliana, in dem es stark gewackelt hat. Der Erdstoß wurde aber auch in einem großen Umkreis wahrgenommen, was der geringen Tiefe des Erdbebenherds zu verdanken ist. Beim EMSC gibt es 2 Wahrnehmungsmeldungen. Demnach wackelten Möbel, ein Schrank knallte gegen die Wand, so ein Bebenzeuge. Über Schäden liegen keine Meldungen vor.

Der Bürgermeister von Giuliana, Francesco Scarpinato, schrieb auf seiner Facebook-Seite: „Die Bürger werden darüber informiert, dass um 6.52 Uhr ein Erdbeben der Stärke 4,2 mit Epizentrum im Gebiet der Gemeinde Giuliana registriert wurde. Weiter heißt es: „Es sind keine Personen- oder Sachschäden zu verzeichnen, und wir überwachen die Ereignisse in Zusammenarbeit mit dem Katastrophenschutz“.

Das INGV stuft das Erdbebenrisiko für die Region als mittelmäßig hoch ein. In einer Meldung der Geowissenschaflter heißt es, dass es zwar noch stärker Erdbeben als das heutige geben kann, die Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens ist aber nicht besonders hoch.

Das Erdbeben von heute Morgen ereignete sich etwa 20 Kilometer östlich der Gegend der großen Erdbebensequenz von 1968. Damals gab es in der Region Belice ein Erdbeben der Moment-Magnitude 5,5. Es folgte eine Sequenz weiterer Erdbeben mit Magnituden im 5er-Bereich- Damals entstanden große Schäden. Mindestens  231 Menschen starben.

Der Ort Giuliana ist unter Mineraliensammlern bekannt, denn auf den Äckern der Region wird eine besondere Jaspis-Varietät gefunden, die die Bezeichnung des Ortes trägt. Zwischen dem 12. und 17. Jahrhundert wurde er als Schmuckstein in einem Steinbruch der Sikaner Berge abgebaut. Jaspis besteht überwiegend aus Quarz mit mineralischen Beimengungen, die ihm eine rötliche Färbung verleihen. Als Ganggestein bildet es sich aus gelartigen Fluiden die tektonische Risse ausfüllen. So lässt sich indirekt auf zahlreiche Störungen schließen, an denen sich Erdbeben ereignen können.

Naturkatastrophen: Unwetter in Österreich und dem Mittelmeerraum

Gestern wüteten in Teilen von Österreich, Italien und Frankreich starke Unwetter. Es gab mehrere Todesopfer und zahlreiche Verletzte. Die Sachschäden gehen in die Millionen. Die Unwetter begannen im nordwestlichen Mittelmeerraum, trafen Korsika und die Toskana und zogen im Eiltempo nach Österreich weiter. Als einer der Gründe für die Unwetter gilt das ungewöhnlich warme Wasser des Mittelmeeres. Bereits Anfang Juli empfand ich das Wasser als viel zu warm und warnte vor Stürmen.

Als erstes wurde die französische Mittelmeerinsel Korsika von den Stürmen getroffen. Dort starben 6 Menschen. Es gab mehrere Verletzte, 12 Personen wurden im Krankenhaus behandelt. Für 45.000 Haushalte fiel der Strom aus. Es kam zu Überflutungen, voll gelaufenen Kellern und umgestürzten Bäumen. Windböen erreichten Geschwindigkeiten von bis zu 200 km/h. Der französische Präsident versammelte an seinem Urlaubsort einen Krisenstab um sich, um zu beraten, wie man den Menschen am schnellsten helfen kann. Auch in anderen Gebieten Frankreichs kam es zu Unwettern.

Unwetter in Italien und Österreich

Die Unwetter zogen nach Norditalien weiter und forderten in der Toskana 2 Menschenleben. Bei Lucca und an der Küstenstadt Carrara stürzten Bäume um und trafen eine Frau und einen Mann tödlich. Umstürzende Bäume verletzten mehrere Menschen auf einem Campingplatz bei Marina di Massa. Als die Stürme Venetien erreichten, wurden mehrere Gebäude beschädigt. Darunter der berühmte Markusdom in der Lagunenstadt Venedig. Steine brachen von der Fassade ab und fielen auf den Platz vor dem Dom. Die starken Sturmböen wirbelten Tische und Stühle der Restaurants umher. Die Unwetter brachten regional auch Hagel mit sich, der die Ernte vernichtete.
Der Süden Österreichs wurde ebenfalls nicht verschont. Hier traf es das Bundesland Kärnten am stärksten. Es kam zu 139 km/h schnellen Sturmböen. Scherwinde ließen Strommasten und Bäume abknicken. In der Steiermark fiel der Strom für Zehntausende Haushalte aus. Besonders tragisch ist der Tot von zwei Mädchen im Alter von 4 und 8 Jahren. Sie starben, als ein einem Badesee in St. Andrä mehrere Bäume umstürzten. Dabei wurden auch einige Personen verletzt.

Wetter wie zu Zeiten der Dinosaurier droht

Die Unwetter kamen nicht ohne Vorwarnung, bereits vorgestern wurden sie angekündigt. Dennoch war man vielerorts von der schwere der Stürme überrascht. Augenzeugen berichten, dass sie so etwas noch nie erlebt hätten. Wie seit Jahren prognostiziert, kommt es aufgrund des Klimawandels zu immer häufigeren Extremwetter-Ereignissen. Es ist nur ein Unterschied darüber zu reden, oder dann tatsächlich mit der neuen Situation konfrontiert zu sein. Wir stecken zwar bereits mitten im Klimawandel, doch erleben erst die Anfänge dramatischer Entwicklungen. Innerhalb weniger Jahrzehnte zerstört der Mensch, was die Natur über Jahrmillionen vorbereitete. Das Klima entwickelt sich in die Richtung, wie es war, als die Dinosaurier die Welt beherrschten. Nicht ohne Grund gab es damals Riesenwuchs von Flora und Fauna. Zu dieser Zeit bildeten sich auch die Lagerstätten fossiler Brennstoffe und entzogen so der Atmosphäre Unmengen vulkanisches Kohlendioxid, das wir nun durch die Verbrennung des eingelagerten organischen Materials (Kohle, Öl, Gas) wieder freisetzten. Optimistisch, wer glaubt, das würde ohne Folgen bleiben!

Naturkatastrophen-News 14.08.22: Überflutungen

Während es bei uns zu trocken ist, gehen in anderen Regionen starke Unwetter nieder. Sie lösen Überflutungen, Schlammlawinen und Erdrutsche aus. Hier die aktuellsten Meldungen:

Jemen: Starkregen verursacht Überflutungen

Im Nordjemen kam es zu Unwettern mit Starkregen, die Überschwemmungen verursachten. Nach Angaben der Huthi-Rebellen sollen in der Naturkatastrophe mindestens 90 Personen umgekommen sein. Etwa 140 Gebäude wurden zerstört. Über 5000 Häuser wurden beschädigt. 24.000 Familien sollen betroffen sein. Die Überschwemmungen verursachten auch Schäden im historischen Stadtzentrum von Sanaa. Dort leben gut 2,5 Millionen Menschen. Sanaa gehört zum Weltkulturerbe der Menschheit und wurde bereits im 1. Jahrhundert als Stadt schriftlich erwähnt.

Bereits in den letzten Wochen gab es häufig Meldungen über Überschwemmungen im Jemen, aber auch in anderen Staaten im Umkreis der Arabischen Halbinsel. Die Regenzeit, die normalerweise im August endet, fiel dieses Jahr besonders stark aus und die Überschwemmungen richteten große Schäden an. Die Region ist vom Klimawandel stark betroffen: Dürren und Überflutungen wechseln sich ab. Zudem wurde der Jemen in den letzten beiden Jahren von einer Heuschreckenplage heimgesucht. Die aktuellen Regenfälle könnten diese wieder verstärken.

Der Jemen wird nicht nur von vielen Naturkatastrophen heimgesucht, sondern ist auch Schauplatz eines erbitterten Bürgerkriegs, der von ausländischen Parteien unterstützt und forciert wird. Der Bürgerkrieg begann 2015 und hat das Land nicht nur gespalten, sondern zerrissen, so dass es einen einheitlichen Staat praktisch nicht mehr gibt. Der Jemen gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Tausende Menschen sind vom Hunger bedroht. Normalerwiese ist es im Jemen so trocken, dass sauberes Trinkwasser Mangelware ist und nicht jedem zur Verfügung steht. Die Landwirtschaft kann die eigenen Bevölkerung nicht ernähren und man ist auf Hilfe aus dem Ausland angewiesen. Die Naturkatstrophen verstärken die humanitäre Krise der Region zusätzlich.

Nicht nur der Jemen wurde von starken Unwettern heimgesucht. Gestern kam es in mehreren Orten Kalabriens zu starken Gewittern, die Überschwemmungen und Schlammlawinen auslösten. Besonders schlimm traf es den Ort Scilla. Die Wassermassen verwandelten Häuserschluchten in reißende Ströme.

Vulkan-News 20.07.22: Italien

Italien gilt als Wiege der modernen Vulkanologie, denn am Vesuv wurde das erste vulkanologische Observatorium der Welt errichtet. Italien ist auch das Land der „Alten Welt“ das die meiste aktiven Vulkane beherbergt. Einer von ihnen, der Ätna, ist zugleich der mächtigste Vulkan Europas. Mit ihm beginne ich meinen heutigen Bericht.

Ätna: Tremor gesunken

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Fumarolisch

Zum ersten Mal seit der Lavastrom-Eruption ist der Tremor am Ätna gesunken und bewegt sich nun im gelben Bereich. Die Seismizität ist ebenfalls relativ gering und es gibt keine Anzeichen dafür, dass aus der Tiefe Magmen aufsteigen. Ganz tot ist der Vulkan dennoch nicht, denn im Schlot der Bocca Nuova gibt es tiefsitzende Explosionen. Darauf deutet eine moderate Infraschalltätigkeit hin, die von den Sensoren aufgezeichnet wurde. Der Neue Südostkrater ist hingegen recht still.

Im Wochenbulletin des INGV Neapel ist davon die Rede, dass sich die Bodenhebung im Bereich der Solfatara verringert hat. Ein genauer Wert konnte noch nicht ermittelt werden, dazu ist ein längerer Beobachtungszeitraum nötig. Bis Mitte Juni lag die monatliche Hebungsrate bei ca. 13 mm. Seit 2011 hat sich der Boden an der Messstation RITE um 92 cm angehoben. Die Bodenhebung wird von Magmatischen Fluiden verursacht, die in das Hydrothermalsystem des Vulkans einströmen. Der Zustrom scheint sich nun verlangsamt zu haben. Dafür spricht auch die geringe Seismizität. In der letzten Woche wurden nur 2 Mikrobeben festgestellt. Die restlichen Werte sind stabil.

Die Aktivität des Inselvulkans Stromboli passt ins Gesamtbild, denn auch er schwächelt. Pro Stunde gibt es 3-5 schwache strombolianische Eruptionen. Nur am 17 Juli wurden 6 Ereignisse pro Stunde registriert. Der Tremor ist schwach-moderat. Ungewöhnliche Bodenhebungen wurden nicht festgestellt. Der Kohlendioxid-Ausstoß signalisiert allerdings, dass sich in größerer Tiefe neues Magma akkumuliert. Er lag bei 7600 Gramm pro Quadratmeter und Tag.

Auf dem Liparischen Inselvulkan Vulcano präsentierten sich die Fumarolen-Temperaturen in der letzten Woche erstaunlich stabil. Am Kraterrand strömten 376 Grad heiße Gase aus. Der Kohlendioxid-Ausstoß am Kraterrand blieb auf mittelhohen Werten, während an Messstationen im Ort und am Strand ein leichter Abwärtstrend beobachtet wurde. Zum Schwefeldioxid gab es keine neuen Messungen. Die Seismizität war gering. Auf einem Satellitenbild vom 16 Juli erkennt man 2 ausgeprägte Zonen mit Wasserverfärbungen. Zumindest an der Küste scheint noch viel Gas auszuströmen. Leider werden von dort keine Werte veröffentlicht.

Dürre und Hitzewelle verursachen Naturkatastrophen im Südwesten Europas

Der Süden und Westen Europas befindet sich fest im Griff einer ungewöhnlich frühen Hitzewelle. Zuerst traf es nur Spanien, dann Italien und nun Frankreich. Auch in Deutschland soll es heiß werden. Doch auch ohne Hitzewelle ist in manchen Regionen Deutschlands das Trinkwasser knapp geworden. In anderen Ländern des Kontinents herrscht bereits wieder eine richtige Dürre.

  • Eine Dürre hat viele Regionen Südwesteuropas fest im Griff
  • Betroffen sind vor allem der Nordosten Spaniens und Norditalien
  • Jetzt kommt eine Hitzewelle dazu
  • Sie breitet sich bis nach Frankreich und Deutschland aus

Spanien: Hitzewelle verursacht Waldbrände

Bereits in der letzten Woche berichtete ich über Waldbrände in Spanien. Seitdem hat sich die Situation weiter verschärft und es lodern 3 große- und mehrere kleine Waldbrände. Sie werden durch starke Winde und einer ungewöhnlich früh einsetzenden Hitzewelle begünstigt. Die Waldbrände beschränken sich nun nicht mehr auf Katalonien, sondern griffen auch auf andere Regionen im Nordosten Spaniens über. Bis jetzt sind über 1100 Hektar Wald- und Macchia-Flächen abgefackelt. Seit Jahresanfang waren es sogar mehr als 19.000 Hektar. Sollte die Situation bald nicht unter Kontrolle gebracht werden, dann könnten dieses Jahr weitere 20.000 Hektar Waldfläche verloren gehen. Die Feuerwehren und andere Einsatzkräfte sind mit großem personellen Aufgebot im Einsatz und kämpfen rund um die Uhr gegen die Feuerwalzen. Dabei werden nicht nur Löschflugzeuge und Hubschrauber verwendet, sondern auch Drohen, die zur Brandüberwachung genutzt werden. Sie fliegen vor allem in den Gebieten, in denen es in den letzten Monaten zu wenig geregnet hat. Die Dürre ist aber nicht nur ein Problem in Spanien, sondern auch in Italien.

Trockenheit in der Po-Ebene

In Italien hat es auch im Winter zu wenig geregnet und in den Alpen war zu wenig Schnee gefallen. Daher ist es in der norditalienischen Po-Ebene nun besonders trocken und der Fluss führt Niedrigwasser. Die Pegel haben den niedrigsten Stand der letzten 70 Jahre erreicht. Eigentlich sollte der Fluss im Frühjahr über die Ufer getreten sein und seine mineralstoffreichen Sedimente auf den Feldern und Auen abgelagert haben, ähnlich, wie es einst der Nil in Ägypten tat. Doch davon konnte in diesem Jahr keine Rede sein. Im Gegenteil: das Wasser ist mittlerweile knapp. So knapp, dass es in 125 Gemeinden in den Regionen Piemont und Lombardei rationiert werden muss. Nachts wird die Trinkwasserversorgung an Haushalten eingestellt oder gedrosselt. Mehrere Gemeinden werden inzwischen per Tankwagen mit Wasser versorgt. Mancherorts hat es seit 110 Tagen nicht mehr geregnet, die Wasserspeicher sind erschöpft.

Für Morgen ist ein Krisentreffen in Rom geplant. Der Präsident der Region Lombardei, Attilio Fontana, bezeichnete in einem Interview die Situation als „dramatisch“ und kündigte an, den Notstand auszurufen. Ähnliches könnte für die anderen Regionen diskutiert werden.

Wassernotstand ist aber nicht nur ein italienisches, oder spanisches Problem, sondern ruft auch in Deutschland immer mehr Lokalpolitiker auf den Plan. Sie appellieren an die Bevölkerung Wasser zu sparen. Auf der anderen Seite ist es unverantwortlich Paradox, dass z.B. die Tesla-Gigafactory jährlich 1,4 Millionen Kubikmetern Grundwasser entnehmen darf, um „umweltfreundliche“ Elektrofahrzeuge herzustellen. Im Gegenzug deckelte der lokale Wasserversorger private Neuverträgen, indem der pro Kopfverbrauch auf 100 L pro Tag beschränkt wird. Der Kampf ums Wasser hat längst begonnen und dürfte sich nur noch verstärken. Denn auch bei uns wurde eine neue Hitzewelle prognostiziert. In Frankreich ist sie bereits angekommen.

Hitzewarnung für Teile Frankreichs

Der Wetterdienst Météo France prognostizierte am Donnerstag in seiner Vorhersage, dass man sich in Frankreich örtlich bis auf Temperaturen von bis zu 42 Grad einstellen müsse. Flächendeckend können aber Werte von bis zu 40 Grad erreicht werden. In zwölf Départements sei die Hitze-Warnstufe Rot ausgerufen worden. Doch auch jetzt ist es bereits heiß und trocken.

Während es im Südwesten Europas zu heiß und trocken ist, heißt es im Südosten des Kontinents Landunter. Schwere Unwetter mit Starkregen und Überschwemmungen gibt es weiterhin in Bosnien, Griechenland und der Türkei. Omega lässt Grüßen.

Erdbebenserie südlich von Florenz

Erbeben bei Florenz

Datum: 09.05.22 | Zeit: 03:06:55 UTC | Lokation:  43.65 N ; 11.23 E | Tiefe: 9 km | Ml 2,7

Südlich von Florenz (Toskana) ist es zu mehreren Erdbeben gekommen, das Stärkste hatte eine Magnitude von 3,7 und ereignete sich bereits am 3. Mai. Das EMSC registrierte seitdem 13 Nachbeben mit Magnituden ab 2. Das Stärkste brachte es heute auf Ml 2,7 und hatte ein Hypozentrum in 9 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 14 km südlich von Florenz verortet.

Starke Erdbeben in Florenz gefährden bedeutende Kunstwerke

Im Dezember 2014 ereignete sich bereits eine ähnliche Bebenserie und vor 3 Jahren gab es ein moderates Erdbeben der Magnitude 4,8. Entlang der betroffenen Störungszone könnte es auch zu weitaus stärkeren Erdbeben kommen. Eine Studie enthüllte, dass so ein Erdbeben die Infrastruktur des UNESCO-Weltkulturerbes stark schädigen und sogar die berühmten Skulpturen von Michelangelo zerstören könnte. Vor allem die Statue des David ist gefährdet, da man in beiden Beinen Mikrofrakturen entdeckte, die die Marmor-Figur destabilisieren. Im Falle eines starken Erdbebens könnten sich die Risse vergrößern und die Statue kollabieren. Damit dieses Unglück geschieht, würde es reichen, wenn sich die Statue um 15 Grad neigen würde.

Woher die Frakturen in den Beinen der weltberühmten Statue kommen ist unklar. Klar ist aber, dass der 12 Tonnen schwere Marmorblock, aus dem David geschlagen wurde, einen langen Weg hinter sich hatte und schlecht behandelt wurde. Er stammte aus den 100 km entfernten Steinbrüchen von Carrara und war von minderer Qualität. Sein Transport dauerte 2 Jahre und bevor der Künstler mit der Erschaffung des Werkes beauftragt wurde, stand der Marmorblock 30 Jahre lang in Florenz herum. 30 Jahre, denen er der Verwitterung ausgesetzt war. Nun steht Davids Originalstatue im Obersten Stockwerk der Uffizien und drückt mächtig aufs Gebälk. Ein starkes Erdbeben, dass den Kolos zum Sturz bringt, hätte weitreichende Folgen: Der Boden des Gebäudes könnte unter dem Stoße nachgeben und umherfliegende Trümmer weitere Kunstwerke beschädigen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es eines Tages in der Umgebung von Florenz zu seinem starken Erdbeben kommen wird, ist relativ hoch. Am 6. Juni 1895 ereignete sich ein Erdstoß der Magnitude 5,4 auf der Richterskala. Bereits diese moderate-starke Erschütterung richtete in der Stadt einige Schäden an. Vergleichbare, oder sogar stärkere Erdbeben sind möglich. Die Behörden kündigten zwar an, den Erdbebenschutz der Uffizien zu verstärken, doch geschehen ist bislang nichts. Nun wird aber ein neuer Anbau errichtet, der von einem japanischen Architekten entwickelt wurde. Es besteht Grund zur Hoffnung, dass hier auf Erdbebenschutzmaßnahmen geachtet wird. Einweihung soll im Jahr 2024 sein.

Erdbeben-News 18.12.21: Griechenland, Italien

Unter Fidschi ereignete sich das stärkste Erdbebend er letzten 24 Stunden. Interessante Erschütterungen ereigneten sich auch unter Norditalien und Griechenland. Auf Island bebte es unter der Hekla.

Fidschi: Erdbeben Mw 5,7

Datum: 17.12.2021 | Zeit: 20:02:31 UTC | Lokation: 17.80 S ; 178.59 W | Tiefe: 580 km | Mw 5,7

Im Osten von Fidschi kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 5,7. Genaugenommen handelte es sich um ein Mantelbeben, da das Hypozentrum in einer Tiefe von 580 km verortet wurde. Das Epizentrum lag 223 km östlich von Levuka. In der Region des Epizentrums befinden sich zahlreiche kleine Eilande.

Griechenland: Erdbeben Mw 5,1

Datum: 18.12.2021 | Zeit: 05:16:38 UTC | Lokation: 36.02 N ; 23.08 E | Tiefe: 60 km | Mb 5,1

Im Süden Griechenlands manifestierte sich ein Seebeben der Magnitude 5,1. Der Erdbebenherd lag 60 km tief. Das Epizentrum befand sich vor der Küste, genauer, 78 km nordwestlich von Kíssamos. Ein Blick auf die Karte enthüllt, dass es im Einzugsbereich Griechenlands zahlreiche Erschütterungen gab.

Grönlandsee: Erdstoß Mb 4,7

Datum: 18.12.2021 | Zeit: 08:50:59 UTC | Lokation: 79.10 N ; 2.10 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,7

In der Grönlandsee bebte es mit einer Raumwellen-Magnitude von 4,7. Die Tiefe des Hypozentrums wurde vom EMSC mit 10 km angegeben. Der Epizentrum lag 311 km westlich von Longyearbyen auf Spitzbergen entfernt. In der Gegend befindet sich auch die Insel Jan Mayen mit dem Beerenberg-Vulkan.

Italien: Erdbeben Ml 4,4

Datum: 16.12.2021 | Zeit: 10:34:47 UTC | Lokation: 45.68 N ; 9.59 E | Tiefe: 26 km | Ml 4,4

In Norditalien gab es heute Mittag ein moderates Erdbeben mit einer Lokal-Magnitude von 4,4. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 26 km. Das Epizentrum wurde 6 km west-süd-westlich von Bergamo lokalisiert. Dieser Erdstoß war zwar der Stärkste, der in den letzten Stunden Italien erschütterte, aber bei weitem nicht der Einzige. So ereigneten sich weitere schwache Erdbeben in Nord- und Süditalien. Unter der Ätna-Südflanke bebte es ebenfalls. Ein weiters Beben manifestierte sich vor der Küste Ostsiziliens und eine Erschütterung gab es westlich der Vulkaninsel Vulcano.

Island: Schwaches Erdbeben unter der Hekla

Datum: 16.12.2021 | Zeit: 13:13:46 UTC | Lokation: 63.990; -19.692 | Tiefe: 0,1 km | Ml 0,5

Unter Island ereigneten sich heute wieder zahlreiche schwache Erschütterungen. Besonders oft bebte es unter der Reykjanes-Halbinsel, im Bereich des Vatnajökulls und im Süden der Insel. Hier ist ein Beben besonders hervorzuheben, da es sich unter dem Vulkan Hekla ereignete. Allerdings war es mit einer Magnitude von 0,5 sehr schwach.

Erdbeben-News 18.10.21: Vanuatu

Wie immer gibt es unzählige schwache Erdbeben. Das stärkste Beben der letzten Stunden ereignete sich auf Vanuatu. Auch auf Kamtschatka manifestierte sich ein erwähnenswertes Erdbeben. In Zentralitalien bebte es mit Mb 4,2.

Vanuatu: Erdbeben Mw 6,1

Datum: 18.10.2021 | Zeit: 07:26:52 UTC | Lokation:  13.66 S ; 167.06 E | Tiefe: 100 km | Mw 6,1

Im Norden des Archipels gab es ein Erdbeben der Magnitude 6,1. Das Hypozentrum lag bereits im Erdmantel, genauer, in einer Tiefe von 100 km. Das Epizentrum wurde 58 km westlich von Sola lokalisiert. In der Region gab es in den vergangenen Tagen mehrere moderate Erdstöße.

Kamtschatka: Erdbeben Mb 5,7

Datum: 18.10.2021 | Zeit: 08:24:30 UTC | Lokation:  54.10 N ; 158.59 E | Tiefe: 164 km | Mb 5,7

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka bebte es mit einer Magnitude von 5,7. Die Tiefe des moderaten Erdstoßes wird mit 164 km angegeben. Das Epizentrum befand sich 66 km südlich von Mil’kovo. Der Vulkan Karymsky befindet sich in relativer Nähe. Mal sehen, ob er auf den Erdstoß reagiert.

Taiwan: Erdstoß Mb 4,8

Datum: 18.10.2021 | Zeit: 05:49:17 UTC | Lokation:  24.16 N ; 121.80 E | Tiefe: 36 km | Mb 4,8

Vor der Nordostküste von Taiwan ereignete sich ein Erdstoß Mb 4,8. Der Erdbebenherd lag 36 km tief. Das Epizentrum befand sich 28 km nördlich von Hualien City. In der Region Taiwans bebt es öfters.

Italien: Erdbeben Mb 4,2

Datum: 18.10.2021 | Zeit: 12:54:18 UTC | Lokation:   42.92 N ; 13.10 E | Tiefe: 1 km | Mb 4,2

Heute Nachmittag kam es zu einem moderaten Erdstoß in Zentralitalien. Er hatte die Magnitude 4,2 und ein Hypozentrum in 1 km Tiefe. Das Epizentrum lag in dem Areal, in dem es vor 5 Jahre eine starke Erdbebenserie gegeben hatte. Es wurde 14 km nördlich von Norcia lokalisiert. Beim EMSC gibt es mehrere Wahrneumungsberichte.

Island: Schwarmbeben am Keilir und Askja

Datum: 18.10.2021 | Zeit: 02:54:00 UTC | Lokation:  64.608 ; -17.439 | Tiefe: 16 km | Mb 1,9

In den letzten 48 Stunden bebte es auf Island 195 Mal. Die Beben waren von geringen Magnituden und lagen überwiegend im Bereich der Mikroseismizität. Viele Erdstöße manifestierten sich im Bereich des Kegels von Keilir, am Ende des Magmatischen Gangs, der die Eruption vom Fagradalsfjall gespeist hatte. Die Hypozentren befinden sich nahe der Oberfläche. Einen weiteren Bebencluster gibt es am Calderavulkan Askja. Das soweit stärkste Beben ereignete sich am subglazialen Vulkan Bardarbunga und wird hier als Referenz angegeben.