Nachrichten über Vulkanausbrüche, Erdbeben und Naturkatastrophen
Island
Island ist die größte Vulkaninsel im Atlantik, ja sogar der Welt. Hier gibt es immer wieder fantastische Vulkanausbrüche: Im langjährigen Mittel kommt es alle 5 Jahre zu einer Eruption. Seit 2021 verkürzten sich die Eruptionsintervalle deutlich, und auf der Reykjaneshalbinsel folgt ein Ausbruch dem nächsten.
Ätna: letzte Nacht gab es wieder strombolianische Eruptionen am Neuen Südostkrater. Diese sind recht schwach, waren aber auf der LiveCam sichtbar.
Island: Hier gibt es mehrere Vulkanregionen mit Schwarmbeben. Die Stärksten finden unter dem Vatnajökull bei den Vulkanen Bárðarbunga und Kistufell statt. Der Erdbebenschwarm der vergangenen Tage hat sich in den letzten 24 Stunden intensiviert. Auch unter Herðubreiðartögl gibt es wieder Schwarmbeben. Einzelne Erdbeben manifestierten sich an der Katla.
Sakura-jima: das VAAC Tokyo registrierte gestern eine einzelne Eruption des japanischen Vulkans. An sich noch keine Meldung, aber es war der erste Vulkanausbruch seit 7 Tagen. Noch im letzten Jahr produzierte der Vulkan 3-4 Eruptionen täglich.
Auf Island kommt es zu weiteren Schwarmbeben. Besonders betroffen ist heute das Gebiet um den subglazialen Vulkan Barabunga. Dieser liegt unter dem Gletscher Vatnajökull und bildet zusammen mit dem Vulkan Grimsvötn ein System. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude von 3,7 und lag in nur 800 m Tiefe.
Nicht weit vom Vatnajökull entfernt liegt Herðubreiðartögl. Hier kommt es seit gut 2 Wochen zu Schwarmbeben. Die Aktivität ist allerdings zurückgegangen. An beiden Stellen zusammen genommen ereigneten sich in den letzten 48 Stunden 110 Einzelbeben.
In den letzten 24 Stunden ereigneten sich einige Erdbeben in Regionen mit aktiven Vulkanen:
Das stärkste Erdbeben fand in Mexiko statt. Dort bebte die Erde mit einer Magnitude von 6,4. Das Hypozentrum lag in 30 km Tiefe in der Region GUERRERO. Bis zum Vulkan Popocatepetl sind es ca. 350 km.
In der Nähe der indonesischen Stadt Yogyakarta gab es ein Beben der Magnitude 4,3. Bis zum Vulkan Merapi sind es nur ca. 100 km. Merapi zeigte in den letzten Wochen wieder Anzeichen erhöhter Aktivität.
Auf Island ereignete sich ein Beben M 4,0. Das Hypozentrum lag in 7,2 km Tiefe und nur 38 km vom Vulkan Hekla entfernt. Die Magmakammer der Hekla soll gut gefüllt sein und Vulkanologen halten einen Ausbruch jederzeit für möglich. Vielleicht gibt das Beben ja den nötigen Schuppser.
Update 04.05.2014: das Schwarmbeben geht mit unverminderter Intensität weiter. Es besteht aus Hunderten Einzelevents. Laut Jón Frimann waren es gestern bereits 253 Beben. Bis heute schätze ich die Zahl auf 600 Beben. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kann man jetzt davon ausgehen, dass eine Magmaintrusion Grund für die Erdbeben ist. Die Region südöstlich der Askja ist als Herðubreiðartöglum bekannt. Hierbei handelt es sich um ein altes Lava- Ridge, das schon lange keine Eruption mehr gesehen hat. Falls es dort zu einem Ausbruch kommen sollte, wird es sich wahrscheinlich um eine Hawaiianische-Eruption mit Lavafontänen und Lavaströmen handeln. Um diese Jahreszeit sind die Pisten des isländischen Hochlandes noch gesperrt. Je nach Wasserstand der Flüsse würde man schon einen Monstertruck benötigen, um dorthin zu gelangen.
Originalmeldung: 20 km nordöstlich der Askja kam es in den letzten 24 Stunden zu einem starken Schwarmbeben. Das stärkste Beben hatte eine Magnitude größer als 3. Die Hypozentren der Beben reichten bis in eine Tiefe von 3 km hinab. Der Tremor im Niedrigfrequenz-Bereich zeigt deutliche Spitzen. Möglicher Weise wird das Schwarmbeben durch eine Magmaintrusion hervorgerufen.
Diese beiden Videos entstanden im isländischen Hochland und zeigen die Askja und die Gegend in der es die Schwarmbeben gibt. Die Clips drehte ich während meines bisher längsten Aufenthalts auf Island im Frühsommer 2004: zwei Monate war ich dort mit dem meinem Geländebus unterwegs. Es war eine der abenteurlichsten Reisen, die ich bisher erlebt habe. Es fehlte nur der Vulkanausbruch.
Askja ist ein Caldera-Vulkan in der isländischen Hochlandwüste. Dorthin zu gelangen ist nicht einfach, denn man muss mehrere tiefe Furten durchqueren und komplett autark sein. Die nächste Tankstelle ist gut 200 km entfernt. Während der Reisesaison fahren täglich Menschen in die abgelegene Region, doch kommt man in der Nebensaison kann man hier tagelang allein unterwegs sein.
Auf Island rappelt es heute mal wieder ganz schön. An den Vulkangebieten entlang der kontinentalen Nahtstellen ereignen sich zahlreiche Schwarmbeben. Besonders betroffen sind Reykjanes-ridge, Katla, Grimsvötn und Askja. In der Nähe der Hekla kam es auch zu einigen Beben. Die Hypozentren liegen in nur geringer Tiefen um 1 km.
Fuego: die Aktivität des Vulkans in Guatemala hat erneut zugenommen. Die explosiven Eruptionen werden als mittelstark bis stark beschrieben. Vulkanasche steigt bis in eine Höhe von 4500 m auf. Sie regnet noch in 12 km Entfernung vom Krater nieder. Der Explosionsdruck lässt Fensterscheiben in 15 km Entfernung vibrieren.
Island: es kommt wieder zu zahlreichen leichten Erdbeben. Besonders betroffen sind die Gletscherregionen um Vatnajökull und Myrdalsjökull. Auch in der Nähe der Hekla ereigneten sich 3 Beben.
Sakura-jima: nachdem der japanische Vulkan in der vergangenen Woche ungewöhnlich ruhig war, wird er in den letzten 3 Tagen wieder etwas munterer. Täglich produziert er 2-3 Ascheeruptionen, die vom VAAC Tokyo registriert werden.
Im Südwesten Islands manifestiert sich ein starkes Schwarmbeben. Die meisten Beben haben Magnituden kleiner als 3, einige sind aber auch stärker. Das Schwarmbeben konzentriert sich am Reykjanes Rücken, an dem es immer wieder zu solchen Schwarmbeben kommt. Die Erdbebenzentren liegen oberflächennahe.
Im Süden von Griechenland gab es gestern ein Erdbeben der Magnitude 5,6. Das Hypozentrum lag 89 km südlich von Athen in 110 km Tiefe.
Die letzten 24 Stunden standen ganz im Zeichen der Erderschütterungen. Im Großraum Los Angeles ereignete sich ein Beben der Magnitude 5,1. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe und 31 km südöstlich von LA. Es folgten zahlreiche Nachbeben. In der chilenischen Region Bio Bio fanden mehrere schwache Erdbeben mit Magnituden zwischen 2 und 4 statt. Ansich nicht bemerkenswert, würden sich in dem Grenzgebiet zu Argentinien nicht mehrere Vulkane befinden. Einer dieser Vulkane ist der Copahue, der auf Alarmstufe „orange“ steht. Zudem gab es in Chile mehrere Seebeben.
Ein starkes Seebeben der Magnitude 5,8 ereignete sich am Zentralen-Mittelatlantischen Rücken zwischen Südamerika und Afrika. Last but not least, wurden mehrere Vulkangebiete auf Island von kleineren Schwarmbeben erschüttert. In der Katla-Caldera lag ein Epizentrum, aber auch unter dem Vatnajökull bebte es. An der Hekla gab es nur ein Beben.
Nachdem gestern bereits ein Gletscherlauf gemeldet wurde, der vom Grimsvötn ausging, kommt heute ein kleines Schwarmbeben dazu. Das Hypozentrum liegt in geringer Tiefe kleiner als 1 km. Vermutlich werden die Erschütterungen durch brechendes Eis verursacht, dass in die entleerte Lagune unter dem Gletscher stürzt. Der Tremor ist nur leicht erhöht, daher vermute ich keinen subglazialen Vulkanausbruch. Was nicht ist kann aber noch werden.
In der Nähe der Hekla ereigneten sich in den letzten 24 Stunden 3 leichte Beben.