Nachrichten über Vulkanausbrüche, Erdbeben und Naturkatastrophen
Island
Island ist die größte Vulkaninsel im Atlantik, ja sogar der Welt. Hier gibt es immer wieder fantastische Vulkanausbrüche: Im langjährigen Mittel kommt es alle 5 Jahre zu einer Eruption. Seit 2021 verkürzten sich die Eruptionsintervalle deutlich, und auf der Reykjaneshalbinsel folgt ein Ausbruch dem nächsten.
Im Südwesten Islands manifestiert sich ein starkes Schwarmbeben. Die meisten Beben haben Magnituden kleiner als 3, einige sind aber auch stärker. Das Schwarmbeben konzentriert sich am Reykjanes Rücken, an dem es immer wieder zu solchen Schwarmbeben kommt. Die Erdbebenzentren liegen oberflächennahe.
Im Süden von Griechenland gab es gestern ein Erdbeben der Magnitude 5,6. Das Hypozentrum lag 89 km südlich von Athen in 110 km Tiefe.
Die letzten 24 Stunden standen ganz im Zeichen der Erderschütterungen. Im Großraum Los Angeles ereignete sich ein Beben der Magnitude 5,1. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe und 31 km südöstlich von LA. Es folgten zahlreiche Nachbeben. In der chilenischen Region Bio Bio fanden mehrere schwache Erdbeben mit Magnituden zwischen 2 und 4 statt. Ansich nicht bemerkenswert, würden sich in dem Grenzgebiet zu Argentinien nicht mehrere Vulkane befinden. Einer dieser Vulkane ist der Copahue, der auf Alarmstufe „orange“ steht. Zudem gab es in Chile mehrere Seebeben.
Ein starkes Seebeben der Magnitude 5,8 ereignete sich am Zentralen-Mittelatlantischen Rücken zwischen Südamerika und Afrika. Last but not least, wurden mehrere Vulkangebiete auf Island von kleineren Schwarmbeben erschüttert. In der Katla-Caldera lag ein Epizentrum, aber auch unter dem Vatnajökull bebte es. An der Hekla gab es nur ein Beben.
Nachdem gestern bereits ein Gletscherlauf gemeldet wurde, der vom Grimsvötn ausging, kommt heute ein kleines Schwarmbeben dazu. Das Hypozentrum liegt in geringer Tiefe kleiner als 1 km. Vermutlich werden die Erschütterungen durch brechendes Eis verursacht, dass in die entleerte Lagune unter dem Gletscher stürzt. Der Tremor ist nur leicht erhöht, daher vermute ich keinen subglazialen Vulkanausbruch. Was nicht ist kann aber noch werden.
In der Nähe der Hekla ereigneten sich in den letzten 24 Stunden 3 leichte Beben.
Heute wurde auf Island ein Gletscherlauf (Jökulhlaup) registriert. Dieser geht vom subglazialen Vulkan Grimsvötn aus, der unter Europas größtem Gletscher liegt: dem Vatnajökull. Ob der Gletscherlauf mit einem Vulkanausbruch unter dem Eis assoziiert ist, wurde bisher nicht berichtet. Normalerweise sammelt sich Schmelzwasser in eine Lagune unter dem Eis an. Wenn der Druck in der Eiskaverne zu hoch ist, läuft das Wasser ab. Das Schmelzwasser kann auch durch andere hydrothermale Ereignisse entstanden sein und muss nicht zwingend mit einem Vulkanausbruch zusammen hängen. Für letzteren gibt es derzeit keine Anzeichen. Bis her fließt das Wasser nur über die Sanderflächen, ob es die Straße bei Skeiðarársand überfluten wird ist noch unklar.
Apropos Island: an der Hekla gab es heute keine weiteren Erdbeben.
Der isländische Vulkanologe Pall Einarsson (Uni Reykjavik) warnt in einem Interview der Zeitung „Morgunbladid“ vor einem möglichen Ausbruch des Vulkans Hekla im Süden von Island. Die Magmakammer sei praktisch ganz gefüllt und der Vulkan könne jeden Moment ausbrechen. Typischer Weise gibt Hekla nur wenige Vorwarnzeit, da der Vulkan recht spontan ausbricht. Bei den letzten Vulkanausbrüchen setzte der Tremor nur 90 – 120 Minuten vor der Eruption ein.
Die Behörden warnen vor Wanderungen auf dem Vulkan und empfehlen zumindest Handy für den Notfall mitzunehmen.
Ein Ausbruch scheint also mittelbar bevor zu stehen. Allerdings kursierten ähnliche Gerüchte bereits vor 2 Jahren in der Presse, ohne dass etwas passiert wäre.
Island ist in den letzten Tagen wieder seismisch sehr aktiv. Auffällig sind die Schwarmbeben an Askja und Herdubreid. Die Beben hier liegen zum Teil in Tiefen weniger als 1 km. Vermutlich hängen diese flachen Beben mit Eisbewegungen zusammen. In der Nähe der Hekla gab es in den letzten Tagen ebenfalls einige Erdbeben. Katla ist Momentan seismisch weniger aktiv.
Island: An der Tjörnes fracture zone geht die Bebenserie mit über 1000 Beben unvermindert weiter. Zu den zahlreichen schwachen Beben mit Magnituden um 2 gesellen sich vermehrt etwas stärkere Beben mit einer Magnitude größer als 3. Die Bebenserie geht sehr wahrscheinlich mit einer Magmaintusion einher.
El Hierro: die Kanareninsel kommt auch nicht zur Ruhe. In den letzten 2 Tagen ereigneten sich wieder Schwarmbeben. Am Montag wurden 32 Einzelbeben registriert, gestern waren es 20. Die Hypozentren liegen in 12 km Tiefe unter der Inselmitte. Möglicherweise findet eine kleine Magmaintrusion statt.
Ätna: bereits am 26.09.13 manifestierte sich eine kleine Bebenserie im Süden des sizilianischen Vulkans. Die Seismik zeigt 5 Beben mit einer Magnitude um 2. Sie lagen in 10 – 15 km Tiefe. Diese Beben korrelierten mit einem sprunghaften Anstieg des Tremors an diesem Tag. Momentan ist der Tremor rückläufig.
Auf der Kanareninsel El Hierro bebt mal wieder die Erde. Gestern wurden 16 leichte Erdstöße registriert. Die Hypozentren liegen unter der Inselmitte in ca. 12 km Tiefe.
Auf Island manifestierten sich Schwarmbeben unter der Katla und dem Torfajökull. Auch unter dem Vatnajökull rappelte es. Vermutlich sind die Beben tektonischen Ursprungs, ein vulkanischer Zusammenhang kann aber nicht ausgeschlossen werden.
Italien: im Norden des Landes gab es ein moderates Erdbeben mit M 5,2. Das Epizentrum lag in nur 5 km Tiefe bei den Städten Lucca und Massa. Letztere Stadt liegt in der Nähe von Carrara, welche wegen der Marmorproduktion bekannt ist. Über Schäden liegen keine Meldungen vor. Das Beben ist als langgezogenes Signal auch auf der Seismik von Ätna und Stromboli zu sehen.
Island: Schwarmbeben erschüttern das gesamte Störungssystem der Insel. Besonders betroffen sind die Vulkanzonen im Süden, Osten und Norden von Island.
Laut Aussagen der Vulkanologen sind ja 2 isländische Vulkane (Katla und Hekla) überfällig und eigentlich zu einem Ausbruch bereit. Mal gespannt, ob sie durch die (recht schwachen) Beben wachgerüttelt werden.