Bardarbunga: Eruption geht weiter

Die Eruption des isländischen Vulkans Bardarbunga geht weiter. Obwohl der Lavaausfluss in den letzten Tagen etwas abgenommen hat, sind die Wissenschaftler über die Stabilität der Eruption über einen so langen Zeitraum überrascht. Das Lavafeld an der Holurhaun-Spalte misst nun mehr als 76 Quadratkilometer. Das geförderte Lavavolumen wird mit etwas mehr als 1 Kubikkilometer angegeben. Es ist wahrscheinlich das 3. größte Lavafeld der Welt, das seit der Laki-Eruption gefördert wurde.
Die Seismik ist etwas zurück gegangen, bewegt sich aber im Bereich des Zentralvulkans noch auf hohem Niveau. Ein Ende des Ausbruches ist nicht in Sicht. Es besteht weiterhin die Gefahr einer explosiven subglazialen Eruption.

Bardarbunga: Fluktuationen in der Spalte

Die Seismik am Bardarbunga bleibt hoch, auch wenn die Anzahl der Erdbeben in den letzten Stunden etwas rückläufig war. In den letzten 48 Stunden ereigneten sich 47 Erdbeben mit einer Magnitude größer als 3. Das stärkste Erdbeben hatte heute Morgen eine Magnitude von 5,4.
IMO berichtet von stärkeren Fluktuationen im Lava-Ausstoß an der Holuhraun Spalte. Es kommt in regelmäßigen Intervallen zur Bildung von Lavafontänen. Die Vulkanologen interpretieren das veränderte Verhalten nicht. Nach wie vor gibt es 3 Szenarien:

  • Die Eruptinon wird schwächer und endet dann
  • Es bildet sich eine weitere Eruptionsspalte
  • Ein explosiver Ausbruch des Zentralvulkans

Bardarbunga: ein schöner Wintertag

181114Update 18.11.2014: So viele grüne Sternchen hatten wir letztes Mal vor einem Monat. In den letzten 24 Stunden ereigneten sich 32 Erdbeben mit Magnituden größer als 3.  Sieben Erdbeben brachten es auf M größer 4. Das Stärkste erreichte M 4,6. Es ist vollkommen offen wie lange die Eruption noch weiter gehen wird, oder ob sogar noch eine explosive Eruption des Zentralvulkans stattfinden wird. Einige Vulkanologen rechnen damit, dass die Lava noch über Monate fließen könnte.

Update 19.30 Uhr: Die Seismik ist deutlich angestiegen. Im Laufe des Tages manifestierten sich 20 Erdbeben mit einer Magnitude größer als 3. Die seismische Aktivität ist auch entlang des Dykes gestiegen. Die Kurve des Subsidenz hat sich weiter abgeflacht, allerdings schreibt IMO, dass dieser Effekt nur das Zentrum der Caldera betrifft. Die Randbereiche sacken dafür stärker ab und der Magmaausfluß an der Holuhraun-Spalte sei in den letzten 2 Wochen konstant. Die Bodendeformation ausserhalb der Caldera soll geringer geworden sein.

Originalmeldung: Bei gutem Wetter ist heute auf der LiveCam an der Holuhraun-Spalte etwas zu sehen. In meinen Augen ist der Lava-Ausstoß in den letzten Wochen zurückgegangen, auch wenn in den Berichten vom IMO immer die Rede ist, dass die Aktivität gleich geblieben ist. Das Lavafeld misst nun 71,5 Quadratkilometer und ist überwiegend am südlichen Rand etwas gewachsen.

Die Subsidenz der Caldera liegt bei durchschnittlichen 25 cm am Tag. Die Kurve des Graphen verläuft deutlich flacher, als noch vor einem Monat. Das kann man prima sehen, wenn man ein Lineal an die Kurve hält. Die Seismik ist hoch. In den letzten 48 Stunden ereigneten sich 34 Erdbeben mit Magnituden größer als 3. Die Hypozentren zahlreicher Beben liegen in größerer Tiefe.

Bardarbunga: highway to hell

Plötzlicher Anstieg des Graphen durch Umstellung des GPS-Empfängers. © IMODie seismische Aktivität unter dem Zentralvulkan ist weiterhin hoch. In den letzten 48 Stunden wurden 28 Beben mit Magnituden größer als 3 registriert. Die Subsidenz der Caldera hat meiner Meinung nach weiter abgenommen. Ein plötzlicher Anstieg des Graphen vor 2 Tagen kam dadurch zustande, dass der GPS Sensor umgestellt wurde: Schnee bedeckte das Empfangsgerät und es musste erhöht aufgestellt werden, um nicht im Schnee zu versinken. Seitdem verläuft die Kurve deutlich flacher.

Die effusive Eruption an der Holuhraun-Spalte geht entsprechend weiter. Im langgestreckten Krater auf der Spalte bildete sich ein großer Lavasee, von dem die Lavaströme ausgehen. Aktuelle Aufnahmen zeigen keine Lavafontänen mehr.

Die Lava ist mit 1200 Grad sehr heiß. Wissenschaftler vermuten, dass die Lava direkt vom Mantelplume unter Island gespeist wird. In diesem Fall ist es absolut unkalkulierbar, wie lange die Eruption anhalten wird, da der „highway to hell“ bis in den Erdmantel hinab reicht. Diese Theorie wiederspricht allerdings ein wenig der Tatsache, dass über dem Dyke die Magmakammer des Bardarbunga abläuft. Diese Magmakammer füllte sich über viele Jahre lang. Zumindest bis vor kurzem korrelierte die Absinkrate der Caldera mit der Förderrate an der Spalte.

Ein Problem bleibt die enorm hohe Gas- Belastung auf Island. Je nach Windrichtung weht das Schwefeldioxid in die verschiedenen Siedlungsräume Islands. Die Menschen in den betroffenen Regionen werden oft aufgefordert ihre Häuser nicht zu verlassen. Zum Anfang der Eruption sorgte der größere Druck dazu, dass das Gas in die Höhe getrieben wurde. Nun bewegt es sich mehr in Bodennähe. Sonnenuntergang über Oberhausen. © Marc SzeglatDie Wetterlage im isländischen Winter verhindert zudem oft, dass die Gase weiter aufsteigen können. Bei uns kann man derzeit wunderschöne Dämmerungen erleben. Diese könnten ebenfalls einer erhöhten Gas- bzw. Aerosolkonzentration geschuldet sein.

Bardarbunga: Depressionen tiefer

In den letzten 2 Tagen hat die Seismik unter dem Zentralvulkan und entlang des magmatischen Ganges etwas nachgelassen. In den letzten 48 Stunden wurden 19 Erdbeben mit M größer 3 registriert. Die Subsidenz (Absinken) der Caldera ist konstant und beträgt nun 44 m.
Ein Überwachungsflug zeigte, dass die Schmelzwasser-Depressionen in der Caldera in den letzten 11 Tagen um 8 m tiefer geworden sind.
Die Wissenschaftler kämpfen im Hochland nun gegen den isländischen Winter an: die Fahrbedingungen sind hart geworden und erschweren die Vulkanbeobachtungen.

Bardarbunga: neue Gefahr durch Schmelzwasser

Die Seismik am isländischen Vulkan bleibt hoch, ebenso der Magma-Ausstoß an der Holuhraun-Spalte. Gleich geblieben ist auch die Schmelzrate des Gletschereises über dem Zentralvulkan: sie liegt bei 2 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Dass sind pro Monat ca. 5,2 Milliarden Liter Wasser. Sehr wahrscheinlich sammelt es sich in der Vertiefung der Caldera zu einem subglazialen See. Das Schmelzwasser stellt eine zusätzliche Gefahr dar. Es kann durch Spalten bis zur Magmakammer vordringen und dort Wasserdampfexplosionen verursachen. Zudem wächst die Gefahr eines Gletscherlaufes. Dazu müsste sich das Wasser aber erst einmal einen Weg durch den Calderarand bahnen.

Bardarbunga: Situation stabil

Über dem Wochenende gab es keine signifikanten Änderungen der Eruption am Bardarbunga. Die Seismik bewegte sich auf einem relativ hohen Niveau. Auffällig war die große Anzahl an Erdbeben um M 4. In den letzten 48 Stunden manifestierten sich 32 Beben M größer als 3.

Gesamtübersicht der Erdbeben auf Island. © IMOIMO veröffentlichte eine neue Grafik, die die gesamten Erdbeben seit Beginn der seismischen Krise zusammenfasst. Insgesamt ereigneten sich ca. 25.000 Erdbeben auf Island. Unter dem Zentralvulkan wurden 61 Beben mit Magnituden größer als 5 registriert. Die Wissenschaftler zeigen sich von der Intensität des Schwarmbebens überrascht. Sie rechnen damit, dass die Eruption noch lange anhält und schließen nach wie vor einen explosiven Ausbruch des Zentralvulkans nicht aus.

Bardarbunga: Seismik hoch

Die Bardarbunga-Caldera und die Depressionen im Eis. © IMOUpdate: IMO gibt ein paar weitere Zahlen bekannt: das Lavafeld ist nun über 65 qkm groß. Die Subsidenz des Calderabodens liegt bei 42 m. Die geothermale Wäremabstrahlung der Caldera beträgt ein paar Hundert Megawatt. Aus der Eisschmelze fließen pro Sekunde ca. 2 Kubikmeter Wasser in die Gletscherflüsse. Diese Menge ist noch zu gering, um in der Jökullsa aufzufallen. Aber scheinbar befindet sich Magma nahe des Calderabodens.

Originalmeldung: Gestern war ein Tag mit erhöhter Seismik am Bardarbunga. 10 Beben hatten eine Magnitude im 4er Bereich. Heute Nacht ereignete sich ein Erdstoß der Magnitude 5,3. Es werden praktisch keine Mikrobeben registriert, doch das liegt wahrscheinlich am starken Sturm, der die Seismometer beeinträchtigt. Überwachungsflüge fotografierten Depressionen auf dem Gletscher, welche durch Eisschmelze verursacht werden. Diese vertieften sich im letzten Monat.

Die Spalteneruption geht weiter. Der Lava-Ausstoß soll in den letzten Wochen konstant geblieben sein. Allerdings sind auf neueren Fotos praktisch keine Lavafontänen mehr zu sehen. Das Magma ist also zum großen Teil entgast.

Bardarbunga: weitere Erdbeben

Unter dem Nordostrand des Zentralvulkans Bardarbunga rappelt es weiter. So ist die Zahl der Erdbeben mit Magnituden größer als 3 in den letzten 48 Stunden auf 74 gestiegen. Der bisherige Rekord lag bei 72 stärkeren Erdbeben in 48 Stunden. Die meisten Beben manifestieren sich in Tiefen zwischen 7 und 10 km. Daher vermute ich, dass diese Beben weniger im Zusammenhang mit dem Absinken des Calderabodens stehen, sondern durch Magmabewegungen im Untergrund hervorgerufen werden.

Das Stärkste Beben der letzten 24 Stunden brachte es auf M 5,0. Dieses Beben lag in nur 2,9 km Tiefe und sorgte für ein stärkeres Absinken des Calderabodens, als es in den letzte 2 Tagen der Fall war.

Das IMO scheint aber weniger besorgt, denn in den letzten Updates hieß es immer „similar seismic and volcanic activity around the Bárðarbunga system as during the last days“.