Seismizität fluktuiert und war heute Nacht höher als zuvor – Schlechte Nachricht für Grindavinkings
Wie IMO berichtet, gab es in den ersten 6 Tagestunden gut 180 schwache Erdbeben entlang des magmatischen Gangs. Das waren fast doppelt so viele wie in der Nacht zuvor. Gestern gab es im gesamten Tagesverlauf nur ca. 300 Erschütterungen. Der stärkste Erdstoß hatte eine Magnitude von 2,3 und lag in der Nähe von Hagafell.
Laut einem Bericht auf der Website Iceland-Geology soll sich der Gipfelbereich des Vulkans Keilir, der östlich vom Fagradalsfjall liegt, verschoben hat. Dabei kam es zu schweren Erdstürzen und Steinschlägen. Felsbrocken von Caravangröße sollen herabgestürzt sein. Unklar bleibt, ob es erst gestern geschah, oder eine erst jetzt gemachte Entdeckung ist, die schon im Rahmen der Dykebildung stattfand. Auf jeden Fall verdeutlich das einmal mehr, wie groß die Erdbewegungen waren oder sind.
Für die Grindavikings gab es gestern Abend nicht ganz so erfreuliche Nachrichten, denn in einer Fernsehdiskussionssendung bei RUV sagte Víðir Reynisson, Direktor der Zivilschutzabteilung, dass die Bewohner des Ortes erst dauerhaft nach Grindavik zurückkehren dürfen, wenn die Landhebung komplett gestoppt ist und das geologische Ereignis vorbei ist. Vorher müsse man permanent mit einer Eruption oder neuen Dykeintrusion rechnen.
Víðir meinte weiter, dass das Land in Svartsengi jetzt immer noch schneller ansteigt als vor der Gangbildung am 10. November. Demnach sei die Gefahr einer Eruption noch nicht gebannt. Generell hält man den wahrscheinlichsten Ort für eine Eruption in dem Areal der Sundhnúkar-Kraterreihe.
Die neuesten GPS-Werte zeigen allerdings, dass die Bodenhebung an den meisten Messstationen nachgelassen hat. Die Werte liegen nun praktisch überall unterhalb von 1 cm am Tag und dürften in etwa die Hebungsraten wie vor der Gangbildung angenommen haben. Meiner Meinung nach besteht weiterhin ein großes Eruptionsrisiko, aber mit jedem Tag der verstreicht sinkt das Risiko für eine besonders große Eruption.