Indonesien: Erdbeben Mb 5,0 vor Halmahera

Mittelstarkes Erdbeben Mb 5,0 erschüttert Halmahera – Aktive Vulkane in der Nähe

Datum 19.05.2024 | Zeit: 16:57:2 UTC | Lokation: 2.41 ; 128.712 | Tiefe: 10 km | Mb 5,0

Gestern manifestierte sich vor der Nordspitze der indonesischen Insel Halmahera ein moderates Erdbeben der Magnitude Mb 5,0. Dieser Wert wurde vom GFZ ermittelt. Das EMSC kam auf eine Magnitude von Mb 4,7. Auch die Tiefenangaben schwanken. Während erstgenanntes Institut die Tiefe mit 10 Kilometern angab, kam das EMSC auf 41 Kilometer Tiefe. Das Epizentrum wurde 89 km nordnordöstlich von Tobelo verortet.

Obwohl die Angaben zum Erdbeben schwanken und es auch nicht das stärkste Erdbeben der letzten 24 Stunden war, ist es im Kontext von Vulkane.net von besonderem Interesse, da es sich in der Nähe von 2 aktiven Vulkanen befand, die sich in den letzten Tagen als besonders aktiv erwiesen. Möglicherweise wirkt sich der Erdstoß auf das Verhalten der Vulkane aus. Auf jeden Fall versinnbildlicht es die unruhige Erde der Region.

Bei den Vulkanen handelt es sich um Dukono und Ibu. besonders letzterer Vulkan ist ungewöhnlich aktiv und erzeugt seit letzter Woche explosive Eruptionen, die stärker sind als sonst und Vulkanasche bis zu 5000 Meter über Kraterhöhe fördern. So eine Eruption gab es auch heute wieder. Täglich werden mehr als 1000 vulkanotektonische Erschütterungen detektiert, die darauf hindeuten, dass sich ein größerer Magmenkörper unter dem Vulkan akkumuliert. Im Krater des Vulkans wächst seit Jahren ein Lavadom, der nun ordentlich Nachschub erhalten könnte. Andererseits können die Explosionen den Dom erodieren und sein Volumen verändern. Da der Ibu ziemlich weit vom Schuss liegt, wird er nicht so genau bewacht, wie etwa der Merapi auf Java. Daher fehlen Daten zum Domvolumen.

Der zweite Vulkan ist der Dukono, der näher am Epizentrum des Bebens liegt und in den letzten Wochen ebenfalls außergewöhnlich aktiv war. Auf Sentinel-Aufnahmen sieht man eine thermische Anomalie und es werden immer wieder größere Ascheeruptionen erzeugt, die allerdings nicht ganz so spektakulär wie am Ibu sind. Eine Satellitenaufnahme vom vergangenen Monat zeigte eine mehrere Hundert Kilometer lange Dampfschleppe.

Tektonisch betrachtet stand das Erdbeben im Zusammenhang mit der Plattengrenze zwischen der Halmahera-Mikroplatte und der Philippinischen Platte und manifestierte sich an einem Arm des hier auslaufenden Philippinengrabens.

Stärkstes Erdbeben der letzten 24 Stunden

Übrigens, das stärkste Erdbeben seit gestern manifestierte sich bei den Fox-Inseln, die zum vulkanischen Inselbogen der Aleuten gehören. Es hatte eine Magnitude von 5,9 und einen Erdbebenherd in 10 Kilometern Tiefe.
Ein weiterer starker Erdstoß der Magnitude 5,5 ereignete sich in der Grenzregion zwischen Kyrgyzstan und der chinesischen Provinz Xinjiang.

Ibu erzeugt Explosion mit vulkanischem Gewitter

Starke Eruption am Ibu generierte vulkanisches Gewitter – Asche stieg fast 6000 m hoch auf

Gestern Abend kam es um 20:08 WIB zu einer weiteren starken explosiven Eruption am Ibu auf Halmahera in Indonesien. Vulkanasche stieg bis auf fast 6000 m über dem Meeresspiegel, bzw. 4000 m über Kraterhöhe auf. Seit letzter Woche kommt es fast täglich zu diesen starken Eruptionen, doch diesmal wurde ein vulkanisches Gewitter in der Eruptionswolke fotografiert.

Laut einem Antara-Artikel beobachtete ein Angestellter des vulkanologischen Observatoriums am Ibu, Richard Chaniago, das Geschehen und veröffentlichte einen Bericht. Dort heißt es: „Das Grollen und Brüllen war bis zum Beobachtungsposten am Mount Ibu zu hören und in der Eruptionssäule waren Blitze zu sehen.“

Die Eruption erzeugte ein seismisches Signal mit einer Dauer von 9 Minuten und 12 Sekunden und einer Amplitude von 28 Millimetern. Tatsächlich sagt die Amplitude des Seismogramms wenig über die Stärke des Erdbebensignals aus, denn sie hängt von der Verstärkung des Seismometers ab und liefert nur Vergleichswerte bei konstanter Einstellung.

Um 20:34 Uhr wurde ein weiterer Ausbruch registriert, der allerdings deutlich kürzer war und eine Aschewolke förderte, die nur 1000 m über Kraterhöhe aufstieg. Auch hier wurde die Amplitude des seismischen Signals mit 28 mm angegeben.

Die vulkanisch bedingte Seismizität war gestern wieder besonders hoch, und es wurden 2235 vulkanotektonische Erschütterungen registriert. Einige dieser Beben ereigneten sich in größeren Tiefen und deuten darauf hin, dass von dort Magma aufsteigt.

Außer den vulkanotektonischen Erdbeben wurden auch harmonischer Tremor und ein Tornillo registriert.

Das PVMGB veröffentlichte am 16. Mai einen Pressebericht zu den Vorgängen auf Halmahera. Dort hieß es, dass in der ersten Monatshälfte 7590 flache vulkanotektonische Erdbeben registriert wurden, die auf einen Druckanstieg im Fördersystem hindeuten. Im gleichen Zeitraum gab es 13 Tornillos. Die Bedeutung dieser schraubenförmigen Erdbebensignale ist wissenschaftlich nicht genau geklärt, doch sie zeigen oft an, dass heftige Explosionen drohen.

Wie vulkanische Gewitter im Detail entstehen, ist ebenso unbekannt wie die Ursache der Tornillos. Grundsätzlich geht man davon aus, dass vulkanische Gewitter durch Ladungstrennung infolge der Reibung von Asche- und Gesteinspartikeln während einer explosiven Eruption verursacht werden, was zu elektrischen Entladungen in Form von Blitzen führt. Was aber unklar bleibt, ist, warum bei vergleichbar starken Eruptionen mal vulkanische Blitze entstehen und mal nicht.

Ibu: Alarmstufe Rot ausgerufen

Weitere Explosion und starke Erdbebentätigkeit am Ibu – Observatorium ruft höchste Warnstufe aus

Der Ibu auf Halmahera in Indonesien kommt nicht zur Ruhe. Im Gegenteil, es sieht so aus, als hätte der Vulkan das Potenzial, seine Aktivität noch zu steigern. Heute Morgen gab es um Uhr eine weitere starke Eruption, die Vulkanasche laut VAAC Darwin bis auf 7100 m förderte. Die Vulkanologen vom VSI geben die Höhe der Aschewolke erneut mit 5000 m über Kraterhöhe an. Dabei war das Wetter diesmal nicht so schön wie gestern und die Aschewolke wurde teilweise von meteorologischen Wolken verdeckt. Der Wind wehte die Eruptionswolke in nordöstlicher Richtung und es kam zu Ascheniederschlag.

Menschen, die sich im Freien aufhalten, wurde empfohlen, Atemmasken und Schutzbrillen zu tragen, wenn sie sich in Gebieten mit Aschefall aufhalten sollten. Außerdem wurde eindringlich davor gewarnt, sich in der Nähe von Flüssen aufzuhalten, die am Ibu entspringen. Bei Regenfällen drohen hier Lahare, wie sie erst letzte Woche am Marapi auf Sumatra abgingen und mehr als 50 Menschen töteten.

Nicht nur die Explosivität des Vulkans ist hoch, sondern auch seine Erdbebentätigkeit. Bereits gestern Vormittag berichtete ich von 1900 Erdbeben, die sich am Nachmittag ereigneten. Im gesamten Tagesverlauf wurden fast 3000 Erschütterungen detektiert. Heute Vormittag kamen nochmal über 1100 Beben hinzu, was dann neben der Eruption der Auslöser dafür gewesen sein dürfte, dass man die höchste Alarmstufe „Rot“ über den Ibu verhängte.

„Personen rund um den Berg Ibu und Besuchern oder Touristen wird empfohlen, in einem Umkreis von vier Kilometern und einem Sektor von sieben Kilometern, um die Krateröffnung im nördlichen Teil des aktiven Kraters keine Aktivitäten durchzuführen, nicht zu klettern und sich dem Berg Ibu nicht zu nähern.“ sagte der Leiter der Geologischen Agentur, Muhammad Wafid, wie die Nachrichtenagentur ANTARA berichtete.

Der Ausbruch erzeugte übrigens ein seismisches Signal mit einer maximalen Amplitude von 28 mm und einer Dauer von 354 Sekunden. Mit weiteren Eruptionen ist zu rechnen.

Ibu mit starker Explosion

Starke Eruption am Ibu fördert Asche bis  auf 6400 m Höhe

Der Ibu auf Halmahera in Indonesien setzt seine Phase stärkerer Eruptionen fort: Heute Morgen meldete das VAAC Darwin eine Aschewolke in 6400 m Höhe, was sich mit den Angaben des VSI deckt, nach denen eine Aschewolke ca. 5000 m über Kraterhöhe aufgestiegen ist. Der Alarmstatus für den Flugverkehr wurde kurzzeitig auf „Rot“ erhöht.

Ein Livecambild zeigt die senkrecht aufsteigende Eruptionswolke bei schönstem Wetter. Offenbar war es auch fast windstill, so dass die Vulkanasche nicht zur Seite geweht wurde, was mit ein Grund dafür sein könnte, dass die aktuellen Ausbrüche stärker erscheinen als sonst. Nachts gab es ebenfalls eine Explosion und auf einem Bild sieht man eine rot illuminierte Wolke. Offenbar wird nicht nur Vulkanasche gefördert, sondern auch eine größere Menge glühender Tephra. Daten zum Domwachstum liegen nicht vor, aber die erhöhte Seismizität der letzten Wochen lässt einen verstärkten Magmaaufstieg vermuten.

Gestern wurden 423 vulkanotektonische Erdbeben registriert, hinzu kamen 3 Phasen mit Tremor und 2 Tornillos. Diese oft als schraubenförmig beschriebenen Erdbebensignale deuten meistens auf ungewöhnliche Aktivität hin. Zuerst wurden sie in den 1990er Jahren am kolumbianischen Vulkan Galeras entdeckt. Damals wussten die Geowissenschaftler nichts damit anzufangen. Heute weiß man, dass sie eine Serie ungewöhnlich starker Explosionen ankündigten, denen eine Gruppe aus Vulkanologen und Journalisten zu Opfer fiel, die auf Expedition im Krater unterwegs waren.

Gestern wurde nur eine Explosion am Ibu detektiert. Sie waren ebenfalls stärker als üblich. Die gesunkene Anzahl der Eruptionen könnte natürlich bewirken, dass die Ausbrüche stärker werden. Noch im März gab es täglich etwa 10 Ausbrüche. Damals wie heute werden aber noch zahlreiche starke Entgasungen beobachtet, die manchmal auch etwas Vulkanasche enthalten können. Gestern gab es hiervon 182.

Das VSI hat eine Sperrzone um den Krater des Ibus eingerichtet. Sie hat einen Radius von 3 Kilometern und wurde in einigen Sektoren bis auf 5 Kilometer ausgedehnt. Der Ibu wird ab und zu von Vulkanspottern aufgesucht. Ein Aufenthalt am Kraterrand ist derzeit aber tatsächlich nicht empfehlenswert, da größere Lavabomben auf den Kraterrand und den Vulkanflanken niedergehen können.

Marapi: Lahar und Sturzflut fordert Todesopfer

Unwetter am Marapi löste Lahare aus – Mindestens 22 Todesopfer und mehrere Verletzte

Der Westen der indonesischen Insel Sumatra wurde von einer Naturkatastrophe heimgesucht, die sowohl durch starke Unwetter als auch durch die Aktivität eines Vulkans verursacht wurde. Stundenlanger Starkregen löste Sturzfluten und Lahare aus, die von den Hängen des Vulkans Marapi ausgingen und in Richtung Padang sowie anderer Ortschaften am Fuße des Feuerbergs flossen. Diese Schlammströme und Wassermassen führten nach vorläufigen Angaben zum Tod von mindestens 22 Menschen, während zwei Personen noch vermisst werden. Mehrere Personen wurden verletzt. Die Rettungsarbeiten sind noch nicht abgeschlossen, und die Opferzahlen könnten noch steigen, darunter auch mehrere Kinder.

Die Katastrophe traf die Distrikte Agam und Tanah Datar in der Provinz West-Sumatra am Samstag gegen 22:30 Uhr Ortszeit. Die Behörden entsandten Rettungsteams und Schlauchboote, um nach den vermissten Opfern zu suchen und die Menschen in Notunterkünfte zu bringen. Die lokale Regierung richtete Evakuierungszentren und Notfallstationen in den betroffenen Bezirken ein.

Nach Berichten in den Nachrichten wurden im Bezirk Canduang 90 Gebäude überschwemmt, darunter Wohnhäuser, öffentliche Einrichtungen und Geschäfte. Im Bezirk IV Koto wurden 20 Geschäfte und ein Schulgebäude von den Schlammfluten zerstört oder beschädigt.

Lahare sind Schlammströme, die hauptsächlich aus Wasser und vulkanischem Material bestehen und durch Regen von den Hängen eines Vulkans abgetragen werden. Dabei können auch große Lavablöcke und Baumstämme mitgerissen werden. Wenn sie auf Bauwerke treffen, können sie Mauern zerstören und sogar Brücken mitreißen. Regionen in Flussnähe sind besonders gefährdet, da die Schlammströme oft durch vorhandene Abflussrinnen und Flussläufe fließen und die Uferbereiche überfluten können. Lahare können auch ganze Häuser mitreißen.

Weite Teile Indonesiens werden dieses Jahr von besonders heftigen Regenfällen heimgesucht, was zu einer extrem starken Regenzeit geführt hat. Im März wurden mindestens 26 Menschen tot aufgefunden, nachdem West-Sumatra von Erdrutschen und Überschwemmungen betroffen war.

Im Dezember des letzten Jahres brach der Marapi aus und schleuderte eine Aschesäule 3.000 Meter hoch in den Himmel. Mindestens 24 Bergsteiger, hauptsächlich Universitätsstudenten, kamen bei dem Ausbruch ums Leben. Seitdem gab es eine Vielzahl schwächerer Eruptionen. Derzeit überwiegen Entgasungen, die auch geringe Mengen Vulkanasche enthalten können. Die Seismizität ist gering, und es gibt nur wenige vulkanisch bedingte Erdbeben.

Ibu: Starke Eruption erzeugt vulkanische Blitze

Am Ibu gab es ein vulkanisches Gewitter infolge einer starken Eruption – Auch Dukono steigerte Aktivität

Am indonesischen Vulkan Ibu, der auf der Insel Halmahera liegt, kam es letzte Nacht zu einer explosiven Eruption, die deutlich stärker war als die alltäglichen Ausbrüche des Vulkans. Laut dem VAAC Darwin erreichte Vulkanasche eine Höhe von 5500 Metern. Das VSI berichtet von einer Aufstiegshöhe von 4000 m über dem Krater, was sich in etwa mit den VAAC-Angaben deckt. Das Besondere an dieser Eruption war der Umstand, dass vulkanische Blitze in der Eruptionswolke entstanden. Sie sind auf einem Bild zu erkennen, das vom PVMGB online gestellt wurde.

Ein Grund, warum die Eruption stärker als gewöhnlich ausfiel, könnte darin gelegen haben, dass es am Vortag keine Eruptionen gegeben hat, dafür aber eine hohe Anzahl an vulkanisch bedingten Erdbeben. Es wurden 381 vulkanotoktonische Erdbeben registriert. Zudem gesellten sich drei Tornillos, die als Anzeichen ungewöhnlicher Aktivität gewertet werden können. Möglicherweise war der Schlot verstopft und es hatte sich ein hoher Gasdruck im Vulkaninneren aufgebaut, der letztendlich dafür sorgte, dass der Pfropf aus erstarrter Lava aus dem Schlot gesprengt wurde.

Es blieb aber nicht bei der einen Explosion, denn das VIS berichtete über 5 Ausbrüche, die sich in der Zeit zwischen Mitternacht und 6 Uhr morgens ereigneten. Es entstand auch mindestens eine Eruption, bei der rotglühende Tephra in einem großen Umkreis verteilt wurde. Es dürfte auch zu Einschlägen von Pyroklastika auf dem Kraterrand und den oberen Vulkanflanken gekommen sein, wo sich oft Vulkanspotter aufhalten. Ob es Verletzte gab, ist noch nicht bekannt.

Seit dem stärkeren Erdbeben von Anfang April ist eine Aktivitätssteigerung der Vulkane im Gebiet der Molukkensee zu beobachten. So brach im Anschluss des Bebens der Raung groß aus und könnte weitere Paroxysmen erzeugen. Ob dem so ist, wird sich in den nächsten Tagen zeigen.

Vom Dukono, der ebenfalls auf Halmahera liegt, gibt es ebenfalls eine Meldung einer Eruption, die stärker als die Üblichen war. Hier stieg eine Aschewolke 1100 m über Kraterhöhe auf.

Ibu eruptiert Aschewolken am 8. Mai

Ibu eruptiert stärker als sonst und fördert Aschewolken 3000 m hoch

Der indonesische Vulkan Ibu liegt auf der Insel Halmahera und fördert Aschewolken, die bis zu einer Höhe von 3000 m aufsteigen und nach Osten driften. Das VSI registrierte gestern 6 explosive Eruptionen und 217 starke Entgasungen. Darüber hinaus ist die Seismizität seit Ende März erhöht. Zu Spitzenzeiten wurden bis zu 1100 vulkanotektonische Erdbeben am Tag festgestellt. Zuvor wurden an guten Tagen bis zu 300 Erschütterungen detektiert. Dafür ging die Anzahl der Explosionen seitdem zurück. Das lässt mich vermuten, dass Magma aufsteigt und am Dom extrusiv gefördert wird, das Fördersystem aber ziemlich verstopft ist, so dass der Vulkan weniger gut entgasen kann. Der Druck staut sich im Schlot auf, und es kommt seltener zu Explosionen, die dann aber stärker ausfallen als zuvor.

Ein möglicher Grund für die Aktivitätssteigerung könnte in den Erdbeben zu finden sein, die sich in den letzten Wochen in der Molukkensee ereigneten, an deren Rand Halmahera liegt. Eines der Erdbeben steht im Verdacht, die starken Paroxysmen des Inselvulkans Raung ausgelöst zu haben, der etwa 270 Kilometer Luftlinie vom Ibu entfernt liegt. Dort wurden die Menschen in einem 7-Kilometer-Radius um den Krater evakuiert, da man weitere starke Eruptionen befürchtet. Aktuell gehen nur kleinere Aschewolken vom Raung aus. Wenige Kilometer nördlich befindet sich mit dem Karangetang ein weiterer Inselvulkan, der momentan aber ruhig geblieben ist. In ähnlicher Entfernung wie Ibu zu Raung steht der Karangetang zum Dukono, der, um den Kreis zu schließen, ebenfalls auf Halmahera liegt und an klaren Tagen vom Ibu aus gesehen werden kann. Der Dukono scheint seine Tätigkeit in den letzten Wochen ein wenig gedrosselt zu haben. Zwar gibt es noch die typischen Ascheeruptionen, aber nicht mehr ganz so viele wie noch zu Jahresbeginn. Auch die Seismizität ist rückläufig. Doch ganz eingestellt hat er Erdbeben und Eruptionen nicht, denn gestern verzeichnete das VSI 17 Eruptionen und ein vulkanotektonisches Erdbeben.

In Indonesien sind noch weitere Vulkane aktiv, zum Beispiel der Lewotolok, der heute eine hohe Wärmestrahlung emittiert, doch davon ein anderes Mal mehr.

Indonesien: Starkes Erdbeben M 6,1 erschüttert Seram

Erdbeben der Magnitude 6,1 erschüttert indonesische Inselregion Seram

Datum 06.05.2024 | Zeit: 18:33:11 UTC | Lokation:  -3.357 ; 130.893 | Tiefe: 13 km | Mw 6,1

Die indonesische Region Seram wurde gestern Abend von einem starken Erdbeben der Moment-Magnitude 6,1 erschüttert. Das EMSC teilte mit, dass sich das Erdbeben um 18:33:11 UTC in einer Tiefe von 13 Kilometern ereignete. Das Epizentrum wurde offshore lokalisiert und befand sich 219 Kilometer östlich von Amahai, einem Ort an der Küste von Seram. Der Erdstoß war stark genug, um von den Bewohnern der Region wahrgenommen zu werden, verursachte jedoch aufgrund seiner Lage keine Schäden. Das Beben brachte aber starke Erschütterungen im Gebiet der Waru Bay mit sich. Sie hatten eine Intensität von V auf der zwölfstufigen Mercalliskala, was als zerstörerisch betrachtet wird. Es bestand jedoch keine Tsunamigefahr.

Es gab bisher 18 Nachbeben, wobei das stärkste eine Magnitude von 5,8 aufwies. Ein Vorbeben mit einer Magnitude von 4,7 wurde ebenfalls detektiert.

Die lokalen Medien berichten über die Erdstöße. In einem Zeitungsbericht wird der örtliche Leiter des Erdbeben- und Tsunamizentrums vom BMKG zitiert. Daryono erklärte, dass das Beben durch die Aktivität des North Seram Thrust verursacht wurde. Dabei handelt es sich um eine der komplexesten tektonischen Strukturen der Erde, da entlang der Störungszone mehrere Mikroplatten zusammenstoßen. Dadurch entstand ein Gebirge, das die Insel Seram prägt. Durch die Orogenese wurden überwiegend marine Sedimente angehoben, wodurch auf Seram vorwiegend Kalkgesteine zu finden sind und eine Karstlandschaft mit vielen Höhlen entstand. Die Berge sind von dichtem Tropenwald überwuchert.

Seram liegt am Rand der Banda-See-Platte, die aufgrund der Kollision mit der Papua-Platte einer schnellen Rotation unterliegt. In den letzten 6 Millionen Jahren hat sich die Platte um 80 Grad gedreht.

In der Fachwelt wird diskutiert, ob es am North Seram Thrust zu einem Megabeben kommen könnte, und die meisten Indizien sprechen dafür. Ein solches Beben hätte nicht nur ein großes zerstörerisches Potenzial, sondern könnte auch große Tsunamis auslösen, die nicht weniger zerstörerisch wären als ein starkes Beben.

Merapi: Anstieg der Seismizität Anfang Mai

Zunahme vulkanisch bedingter Erdbeben am Merapi – Vulkanische Aktivität könnte sich verstärken

Der Merapi auf Java ist weiterhin aktiv und täglich gehen zahlreiche Schuttlawinen vom aktiven Südwestdom ab. Nachdem die Erdbebentätigkeit Ende April deutlich nachgelassen hatte, stieg sie in den letzten drei Tagen wieder deutlich an und gestern wurden wieder mehr als 100 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Sie deuten auf einen vermehrten Magmenaufstieg hin, so dass der Dom am südwestlichen Kraterrand wieder wachsen könnte.

Aus dem jüngsten Wochenbericht des BPPTKG (Zentrum für Forschung und Entwicklung geologischer Katastrophentechnologie) für den Beobachtungszeitraum 26. April bis 2. Mai 2024 geht hervor, dass es an der Staukuppe des Doms sichtbare morphologische Veränderungen gab, die im Zusammenhang mit den Schuttlawinenabgängen standen.

Der Leiter des BPPTKGs, Agus Budi Santoso, teilte in dem Bericht mit, dass in dieser Woche 113 Lavalawinen auf dem Merapi registriert wurden. Das Geräusch dieser Lawinen wurde sogar mehrmals vom Beobachtungsposten aus gehört.

Durch die Abgänge wurde glühende Lava am Dom freigelegt, was zur erhöhten Wärmeabstrahlung führte. Die höchste Temperaturmessung lag bei 247,4 Grad Celsius, was höher ist als bei der vorherigen Temperaturmessung.

Agus berichtete, dass die Morphologie der zentralen Kuppel des Mount Merapi relativ unverändert geblieben sei. Basierend auf der Analyse von Luftbildern vom 24. April 2024 ergab sich, dass das Volumen der südwestlichen Kuppel 2.171.300 Kubikmeter und das der zentralen Kuppel 2.358.200 Kubikmeter betrug.

Die vulkanische Aktivität des Mount Merapi bleibt weiterhin hoch, weshalb der Alarmstatus auf „Orange“ bleibt. Die potenzielle Gefahr besteht in Form von Lavalawinen und pyroklastischen Strömen im Südsüdwestsektor. Die Sperrzone variiert je nach Gefahrenpotenzial der Region zwischen 5 und 7 Kilometern um den Krater.

„Vulkanisches Material, das im Falle eines explosiven Ausbruchs ausgestoßen wird, kann einen Radius von drei Kilometern um den Gipfel erreichen. Überwachungsdaten zeigen, dass die Magmaversorgung weiterhin anhält, was potenzielle Gefahrengebiete für Dichteströme verursachen kann“, erklärte Agus. Es wird empfohlen, keine Aktivitäten in potenziell gefährdeten Gebieten durchzuführen.