Karangetang: Mindestens ein Dom ist aktiv

Mindestens ein aktiver Lavadom am Doppelgipfelvulkan Karangetang – Seismizität hoch

Der Karangetang auf der Gewürzinsel Siau in Indonesien besticht durch seinen Doppelgipfel, der je von einem Lavadom gekrönt wird. Seit Anfang August nahmen Seismizität und Gasausstoß kontinuierlich zu und Bilder zeigen, dass von beiden Domen Dampf aufsteigt, was man als Indizien für Domwachstum interpretieren kann.

Nun wurde in unserer FB-Gruppe „Volcanoes and Volcanism“ ein Bild gepostet, auf dem nachts rot illuminierte Dampfwolken über einem der Dome zu sehen sind. Der zweite Dom ist nicht im Bild, so dass nicht mit Sicherheit gesagt werden kann, ob auch dieser entsprechend aktiv ist. Die Bildunterschrift ist nicht klar formuliert, doch es könnte sich um den Norddom handeln. Der Südkrater wird von den Vulkanologen als Hauptkrater angesehen.

Darüber hinaus registrierten die Vulkanologen vom VSI eine Vielzahl verschiedener Erdbebensignale. In den letzten 24 Stunden wurden 137 starke Entgasungen registriert, sowie 90 Tremorphasen, 3 vulkanotektonische Beben und 2 hybride Erschütterungen. Zusammengenommen zeigen die Daten – und natürlich das Foto –, dass Magma aus der Tiefe aufsteigt, am Krater effusiv austritt und zumindest einen der Dome wachsen lässt.

Für gewöhnlich lösen wachsende Dome am Karangetang Steinschläge und Schuttlawinen glühenden Materials aus, das über die Vulkanhänge abgeht. Nicht selten entstehen pyroklastische Ströme, die Siedlungen am Fuß des Vulkans erreichen können und nicht nur Zerstörungen bedingen, sondern auch Menschenleben fordern.

Der Alarmstatus stehe auf „2“ (Gelb) und es gilt eine asymmetrische Sperrzone mit einem Radius von 1,5 Kilometern um die beiden Krater, die im Süden und Südwesten auf 2,5 Kilometer erweitert wurde. Hier liegt der Hang, über den die meisten Schuttlawinen und pyroklastischen Ströme abgehen.

Siau ist eine Vulkaninsel im Sangihe-Archipel, das nördlich von Sulawesi beginnt und bis zum Süden der Philippinen reicht. Die Region zwischen der Celebessee und der Molukkensee ist seismisch hochaktiv und wird praktisch täglich von mehreren mittelstarken Erdbeben erschüttert. Stärkere Erdbeben können hier Vulkanausbrüche triggern.

Lokon: Erhöhung der Warnstufte infolge eines Schwarmbebens

Schwarmbeben am Lokon schürt Sorgen vor Vulkanausbruch – Warnstufe auf Orange erhöht

Auf der indonesischen Insel Sulawesi sorgt man sich vor einem möglicherweise bevorstehenden Vulkanausbruch des Mount Lokon, der im Norden der Insel liegt. Bereits am 3. September gab es einen signifikanten Anstieg der Seismizität und die Alarmstufe wurde von „Gelb“ auf „Orange“ erhöht.

Die Seismizität ist seit letztem Mittwoch erhöht und wird von einem anhaltenden Schwarmbeben dominiert. Er war in den ersten Tagen am stärksten und zeigt aktuell eine rückläufige Tendenz. Am ersten Tag des Schwarms wurden 169 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Zudem gab es 7 Tornillos, die als besonderes Warnsignal angesehen werden, dass sich Explosionen anbahnen könnten. Magma steht bereits hoch im Fördersystem: Nachts werden rot illuminierte Dampfwolken beobachtet.

Nach Angaben von Armando Manguleh, Leiter des Vulkanbeobachtungspostens in Tomohon, deuten die „Feuerlichter“ auf aufsteigendes Magma hin, das den Boden stark erhitzt. Ein Ausbruch sei daher nicht ausgeschlossen.

Der Vulkanbeobachter erinnerte daran, dass ein ähnliches Phänomen bereits 2008 auftrat, damals jedoch ohne anschließende Eruption. Dennoch könne das Auftreten der Feuerlichter ein Vorbote sein. Vor Ort ist man entsprechend auf eine Eruption vorbereitet und kann Anwohner des Vulkans schnell evakuieren.

In Reaktion auf die Erhöhung der Warnstufe wurde die Gefahrenzone am Lokon bereits ausgeweitet: Einwohner und Touristen müssen einen Mindestabstand von 2,5 Kilometern zum Krater einhalten.

Die Vulkanologen warnen zudem vor möglichen phreatischen Eruptionen sowie vor Laharen entlang der Flussläufe, insbesondere während der Regenzeit. Die Bevölkerung wird aufgefordert, im Ernstfall Schutzmaßnahmen zu ergreifen – darunter das Tragen von Masken und Schutzbrillen im Freien sowie das Aufsuchen geschlossener Räume.

Videoaufnahmen, die heute in unserer FB-Gruppe geteilt wurden, zeigen eine sich ausbreitende Dampfwolke, die andeutet, dass es möglicherweise bereits zu einer phreatischen Eruption gekommen ist.

Marapi: Zwei Eruptionen seit gestern Abend

Marapi eruptierte 2 Mal innerhalb weniger Stunden – Vulkanasche stieg bis zu 1200 m über Kraterhöhe auf

Auf der indonesischen Insel Sumatra ist der Marapi weiterhin aktiv und eruptiert sporadisch Aschewolken. Seit gestern Abend geschah das gleich zweimal, wobei Vulkanasche bis auf 4100 m Höhe aufstieg, was VONA-Meldungen beim VAAC Darwin auslöste.

Die jüngste Eruption manifestierte sich am Montagmorgen um 9:06 Uhr WIB. Wie das Zentrum für Vulkanologie und geologische Gefahrenminderung (PVMBG) mitteilte, erreichte die Eruptionssäule eine Höhe von rund 1.000 Metern über dem Krater, was einer Gesamthöhe von etwa 3.891 Metern über dem Meeresspiegel entspricht.

Vulkanbeobachter des Observierungspostens in Vulkannähe beschrieben die ausgestoßene Aschewolke als dicht und weiß bis grau gefärbt. Sie bewegte sich in östliche Richtung. Der Ausbruch erzeugte seismische Wellen mit einer Amplitude von 30,4 Millimetern und einer Dauer von 51 Sekunden. Im weiteren Verlauf des Tages registrierten die Messinstrumente zudem ein Erdbeben mit denselben Werten sowie mehrere harmonische und nichtharmonische Tremorphasen mit Amplituden zwischen 1,3 und 2,6 Millimetern, die bis zu neun Minuten lang anhielten.

Gestern Abend wurden Vulkanasche gut 1200 m über Kraterhöhe eruptiert und einige schwache tektonische Erdbeben registriert, aber keine rein vulkanisch bedingten Erschütterungen. Generell ist die Seismizität am Marapi eher gering.

Der 2.891 Meter hohe Marapi liegt im Westen Sumatras und gehört zum Regierungsbezirk Agam/Batusangkar. Die Alarmstufe steht auf „2“. Die Behörden rufen zur fortgesetzten Wachsamkeit auf.  Das PVMBG warnt Anwohner, Bergsteiger und Touristen eindringlich davor, sich im Umkreis von drei Kilometern um den Verbeek-Krater aufzuhalten. „Die Situation erfordert erhöhte Vorsicht, da weitere Eruptionen jederzeit möglich sind“, erklärte Ahmad Rifandi vom lokalen Beobachtungsposten.

Der aktuelle Ausbruch ist Teil einer länger anhaltenden Aktivitätsphase. Bereits in der Vorwoche war der Vulkan einmal eruptiert. Nach Daten der Plattform MAGMA Indonesia wurde der Marapi im laufenden Jahr bereits 95 Mal aktiv. Landesweit verzeichneten die Behörden 6.011 Vulkanausbrüche in Indonesien. Der Semeru auf Java war dabei mit 2.410 Eruptionen der aktivste Vulkan des Archipels, gefolgt vom Gunung Ibu mit 2207 Explosionen.

Lewotobi Laki-Laki: Weitere starke Eruption in der Nacht

Zweite Explosion am Lewotobi Laki Laki förderte Asche auf fast 20 Km Höhe

Nachdem es gestern Abend um 20:48 Uhr Lokalzeit (WITA) bereits eine Eruption gegeben hatte, die eine Aschewolke bis auf 12 Kilometer Höhe aufsteigen ließ, ereignete sich nachts um 01:05 WITA ein weiterer explosiver Vulkanausbruch, bei dem die Asche sogar fast bis auf 20 Kilometer hoch aufstieg. Beide Eruptionen förderten neben Vulkanasche glühende Tephra und generierten pyroklastische Ströme, von denen ein besonders hohes Gefahrenpotenzial ausging.

Die oben genannten Höhenangaben stammen vom VSI. Laut der letzten VONA-Meldung wurde um 10:20 Uhr UTC Asche in 18 Kilometern Höhe detektiert. Diese hoch aufsteigenden Aschewolken gefährden den Flugverkehr und verursachen einen roten Alarmstatus. Tatsächlich kam es zu massiven Störungen im Flugverkehr, die mehr als 40 Flüge betrafen. Es kam zu Flugstreichungen und Umleitungen. Tausende Passagiere saßen auf den Flughäfen fest. Betroffen war nicht nur der regionale Flugverkehr, sondern vor allem internationale Routen. So strandeten Passagiere nicht nur auf Bali, sondern auch in Jakarta und Singapur.

Gestern schrieb ich, dass der erste Vulkanausbruch überraschend kam und dass es keine gesteigerte Seismizität gab. Das stimmte nicht ganz, denn die Beben wurden nur noch nicht im Histogramm zur Seismizität angezeigt und auch das Update auf MAGMA war noch nicht veröffentlicht worden. Nun ist zu sehen, dass in dem Beobachtungszeitraum zwischen 18 und 24 Uhr 125 vulkanotektonische Erdbeben und 15 Hybriderdbeben registriert worden waren. Es bleibt aber unklar, ob die Beben zusammen mit der Eruption auftraten oder vorher. Sollten sie bereits vor der Eruption registriert worden sein, blieb aber nicht viel Vorwarnzeit, da der Ausbruch ja bereits um 20:48 Uhr einsetzte. Nachmittags war die Seismizität noch nicht signifikant erhöht.

Die starken Eruptionen kommen meistens ziemlich überraschend, obgleich sie mittlerweile etwa alle 14 Tage einsetzen. Sie weisen somit die Charakteristiken von Paroxysmen auf, allerdings ist hier ein Pancake-Dom involviert, der den Krater verstopft und bei den Ausbrüchen ausgeblasen wird.

Lewotobi Laki-Laki mit Vulkanausbruch am 1. August

Lewotobi Laki-Laki eruptiert Aschewolke bis auf 11.200 m Höhe – spektakuläre vulkanische Blitze zu sehen

Der Vulkan Lewotobi Laki-Laki eruptiert eine hoch aufsteigende Aschewolke und erzeugt dabei ein vulkanisches Gewitter. Das VAAC meldete um 13:30 Uhr UTC südwestwärts driftende Vulkanasche in 11.200 m Höhe. Der Vulkan liegt auf Flores in Indonesien, wo es zum Zeitpunkt der Meldung bereits 21:30 Uhr war. Aufgrund der Dunkelheit kann man die vulkanischen Blitze über einer roten Lavasäule sehr schön sehen. Auf langzeitbelichteten Fotos ist zu erkennen, dass pyroklastische Ströme abgehen.

Auf der unten eingefügten Videoaufnahme ist weiterhin zu erkennen, dass die Eruption offenbar aus 2 Schloten stattfindet. Im Krater wächst ein Lavadom, der bei solchen Paroxysmen ausgeblasen wird. Wenigstens verhielt es sich bei den stärkeren Eruptionen der letzten Monate so.
Eigentlich hatte man bereits letztes Wochenende mit einem stärkeren Ereignis gerechnet, da es eine Phase erhöhter Seismizität gab. Das PVMGB brachte daraufhin eine Warnung heraus, dass es wahrscheinlich zu einer Blockade des Fördersystems kam, in deren Folge sich der Gasdruck im Vulkaninneren erhöhte. Doch erstmal passierte nichts und die Seismizität verringerte sich wieder, bis es heute zu dem dann doch recht überraschend auftretenden Vulkanausbruch kam.

Ob es sich bei der aktuellen Tätigkeit bereits um die Hauptphase der Eruption handelt oder ob sich der Ausbruch noch verstärken wird, ist ungewiss und lässt sich mangels Sicht und Daten nicht prognostizieren.

Der Lewotobi Laki-Laki brach im November letzten Jahres noch stärker aus. Die Eruption tötete mindestens 10 Personen in Gemeinden am Fuß des Vulkans. Seitdem sind die Dörfer evakuiert. Die letzten beiden Ausbrüche im Juni und Juli führten zu Beeinträchtigungen im Flugverkehr, was heute auch passieren kann. Von diesen Störungen sind insbesondere Verbindungen zwischen Bali und Australien betroffen.

Lewotobi Laki-laki: Warnung vor bevorstehenden Vulkanausbruch

Behörde warnt vor möglichen Vulkanausbruch des Lewotobi Laki-laki – Gasblockade vermutet

Maumere, 26.07.2025Die indonesische Geologiebehörde warnt vor einem möglichen explosiven Ausbruch des Vulkans Lewotobi Laki-laki auf der Insel Flores. Eine Gasblockade im Fördersystem des Vulkans könnte demnach zu einem plötzlichen Druckanstieg führen und die Gefahr heftiger Eruptionen deutlich erhöhen. Die Seismizität ist seit gestern deutlich erhöht.

Der Lewotobi Laki-laki liegt im Osten der Insel Flores. Er bildet zusammen mit seinem benachbarten Zwillingsvulkan Lewotobi Perempuan ein markantes Vulkanduo. In den letzten Monaten gingen vom Lewotobi Laki-laki mehrere starke Explosionen aus, die neben hoch aufsteigenden Aschewolken auch pyroklastische Ströme hervorriefen. Zuletzt geschah das am 8. Juli.

Histogramm Erdbeben

Nach Angaben des Zentrums für Vulkanologie und geologische Gefahrenminderung (PVMBG) hat sich die seismische Aktivität in den vergangenen Tagen verändert: Neben niederfrequenten Erdbeben wurden vermehrt vulkanotektonische Erschütterungen und nichtharmonischer Tremor registriert – ein Hinweis auf verstärkte magmatische Bewegungen in oberflächennahen Bereichen des Fördersystems. Auch Satellitendaten zeigen eine deutliche Bodendeformation, was auf aufsteigendes Magma und steigenden Druck im Vulkanschlot hindeutet.

Bereits gestern wies mich unser Vereinsmitglied Jochen auf die gesteigerte Seismizität hin: Er hat den Lewotobi Laki-laki derzeit fest im Blick, da er in den nächsten Tagen dorthin reist.  Spätestens beim nächsten Vereinstreffen können sich die Mitglieder wieder auf einen spannenden Fotobericht freuen!

Visuelle Beobachtungen bestätigen zudem ein nächtliches Glühen am Krater sowie verstärkte Gasfreisetzungen in Form dichter weißer Rauchwolken. Dies weist auf eine Erhitzung im Kraterbereich hin und verstärkt die Sorge vor einem bevorstehenden Ausbruch.

Die Geologische Behörde hält den Alarmstatus aufrecht und warnt die Bevölkerung. Ein Sperrgebiet von sechs Kilometern rund um den Krater wurde eingerichtet, für den südwestlich-nordöstlich ausgerichteten Sektor gilt ein erweiterter Radius von sieben Kilometern. Zudem wird vor möglichen Schlammlawinen bei starkem Regen gewarnt, insbesondere entlang der Flusstäler.

Marapi eruptiert Asche bis auf 4900 m Höhe

Vulkanausbruch in Indonesien: Marapi lässt Aschewolke bis auf 4900 m Höhe steigen

Der Marapi auf Sumatra (Indonesien) eruptierte heute Morgen um 07:23 Uhr WIB eine Aschewolke, die laut dem VAAC Darwin bis auf eine Höhe von 4900 m aufstieg und nach Südwesten geweht wurde. 

Gemäß den indonesischen Vulkanologen stieg die Aschewolke 1600 m über den Krater auf. Berücksichtigt man, dass der Marapi gut 2900 m hoch ist, kommt man auf eine Höhe von 4500 m, was sich nicht ganz mit der Angabe des VAAC deckt. Der Ausbruch erzeugte ein seismisches Signal, das 78 Sekunden dauerte und eine Maximalamplitude von 30 mm aufwies. Es handelte sich um eine einzelne Explosion, ohne dass bis jetzt weitere gefolgt wären. Anzeichen, die vor dem Ausbruch gewarnt hätten, gab es nicht: Die geophysikalischen Parameter sind unauffällig und es werden täglich nur einige tektonische Erdbeben detektiert.

Obwohl es keine Hinweise auf Magmenaufstieg gibt, kommt es sporadisch immer wieder zu Eruptionen. Die letzte Eruption vor heute war am 18. Juli: Eine Aschewolke stieg 1200 m über Kraterhöhe auf.

Schäden richten diese Eruptionen nicht an, dennoch können sie eine Gefahr für Vulkanwanderer darstellen, weswegen der Aufstieg zum Krater verboten ist. Um den aktiven Verbeek-Krater gibt es eine Sperrzone mit einem Radius von 3 Kilometern. Zudem sollen sich Anwohner und Besucher aus Flusstälern fernhalten, da hier Lahare abgehen könnten. Die Schlammströme stellen eine ernste Bedrohung dar und entstehen infolge von Regenfällen, die bereits abgelagerte Vulkanasche am Hang mobilisieren.

Der Alarmstatus des Marapi steht auf „Gelb“. Damit steht der Marapi nicht alleine da, denn in Indonesien haben 20 weitere Vulkane diesen Warnstatus. Zwei andere Vulkane stehen auf „Orange“. Bei diesen Feuerbergen handelt es sich um Marapi und Lewotolok. Der Lewotobi Laki-Laki ist der einzige Vulkan mit der Alarmstufe „Rot“.

Mount Rinjani: Wanderwege nach Unfallserie gesperrt

Nach einer Serie von Abstürzen mit Todesfolgen wurde der Aufstieg zum Mount Rinjani gesperrt – alle Wanderwege zur Urlaubszeit dicht

Mataram, 21.07.2025In den vergangenen Wochen kam es am Mount Rinjani auf der indonesischen Insel Lombok zu mehreren schweren Unfällen, bei denen internationale Bergsteiger verletzt oder tödlich verunglückt sind. Die Behörden reagierten nun mit der vorübergehenden Schließung sämtlicher Wander- und Kletterrouten.

Der Krater des Mount Rinjani gehört wohl zu den schönsten der Welt und eine Tour hinauf ist bei Bergwanderern und Trekkern sehr beliebt. Doch der Aufstieg auf den 3726 m hohen Vulkan ist alles andere als einfach und ist nur für geübte und erfahrene Bergwanderer und Vulkanpotter zu empfehlen. Nichtsdestotrotz machen sich jährlich auch zahlreiche Touristen ohne jegliche Alpinerfahrung auf den Weg zu dem Naturwunder, was nicht immer gut ausgeht. Ende Mai kam eine brasilianische Touristin ums Leben, nachdem sie mehrere hundert Meter tief eine Schlucht an der Kraterinnenwand hinuntergerutscht und gestürzt war. Doch wie jetzt bekannt wurde, war es nicht das einzige Unglück, sondern nur eines von vielen.

Bereits Anfang Mai stürzte ein 57-jähriger Mann aus Malaysia in den Tod. Am 16. Juli 2025 verunglückte der 46-jährige Schweizer Benedikt Emmenegger zwischen Sembalun und dem Segara-Anak-See ab. Er wurde per Helikopter nach Bali ausgeflogen. Bereits einen Tag später, am 17. Juli, verunglückte die 26-jährige Niederländerin Sarah Tamar van Hulten in der Nähe derselben Route.

Zwischen 2016 und 2024 verzeichnete das Zentrum des Mount-Rinjani-Nationalparks (TNGR) insgesamt 273 Unfälle, darunter 17 Todesfälle und 200 Verletzte. 44 der Betroffenen waren ausländische Bergsteiger.

Von April bis Juli 2025 zählte das TNGR-Zentrum über 40.000 Besucher. Die Buchung für die beliebte Route Sembalun–Segara Anak wurde bereits am 17. Juli über die App e-Rinjani vorübergehend ausgesetzt.

Als Reaktion auf die Unfallserie gaben die indonesischen Behörden am Freitag die vorläufige Sperrung aller Wanderwege am Mount Rinjani bekannt. Während der Sperrung will man die Wanderwege sicherer machen. Dazu gehört meiner Meinung nach auch, dass man die Berg- bzw. Vulkanführer ausbildet und nicht jeden mit auf eine Tour zum Gipfel nimmt. Nur allzu oft sind unerfahrene Gipfelstürmer schlecht ausgerüstet und übermütig, solange bis die Kräfte versagen, woraufhin sie unsicher werden. Unfälle sind da vorprogrammiert.

Indonesien: Starkes Erdbeben Mw 6,7 im Südosten

Starkes Erdbeben Mw 6,7 erschüttert den Südosten Indonesiens – es bestand keine Tsunamigefahr

Datum: 14.07.2025 | Zeit: 05:49:58 UTC | Koordinaten: -6.198 ; 131.144 | Tiefe: 80 km | Mw 6,7

Ambon, 14.07.2025Die indonesische Region Tanimbar, die im Südosten des Archipels liegt, wurde heute von einem starken Erdbeben der Magnitude 5,7 erschüttert. Das Epizentrum lag offshore und wurde 189 km westlich von Tual verortet, einem Ort, in dem fast 40.000 Menschen leben. Das Hypozentrum befand sich in 80 Kilometern Tiefe, weswegen sich die Auswirkungen an der Erdoberfläche in Grenzen hielten. Tsunamigefahr bestand nicht.

Erdbeben Indonesien. © GFZ

Die betroffene Region der Tanimbar-Inselgruppe besteht aus ca. 30 Inseln in der Bandasee zwischen Timor und Neuguinea. Im Jahr 2023 kam es in der Region zu einem starken Erdbeben Mw 7,6 in dessen Folge es zu moderaten Schäden kam. Aktuell wurden bislang aber keine Schäden gemeldet. Den Erdbebendiensten liegen aber Wahrnehmungsmeldungen aus einem Umkreis von mehr als 1000 Kilometern vor: Der Erdstoß wurde selbst in Kununurra an der Nordküste Australiens gespürt.

Tektonisch betrachtet stand der Erdstoß mit der Subduktion entlang des Timor-Tanimbar-Grabens im Zusammenhang. Hier taucht die Australische Platte unter die Bandasee-Platte ab und wird im Erdmantel, wobei besonders am abtauchenden Plattenteil Spannungen entstehen können, die sich auch in größerer Tiefe noch in Erdbeben entladen. Unklar ist, ob der erwähnte Graben direkt an dem Erdbeben beteiligt war, denn in der Nähe des Epizentrums gibt es noch die Plattengrenze zur Timor-Mikroplatte, die der Platte Australiens vorgelagert ist und mit der Bandasee-Platte kollidiert.

Die Tanimbar-Inseln gehören zu einem nicht-vulkanischen Inselbogen im äußeren Gebiet der Subduktionszone. Obwohl es in unmittelbarer Nähe des Epizentrums keine aktiven Vulkane gibt, könnte sich das Beben dennoch auf weiter entfernte Vulkane Indonesiens auswirken. Der Wirkungskreis eines Erdbebens mit einer Magnitude größer 6 beträgt gut 1000 Kilometer. Der Erdstoß könnte sich ein Jahr lang auf die Aktivität der Vulkane auswirken.