Gunung Iya – Steckbrief

Gunung Iya – Vulkan auf Flores

Der 657 m hohe Gunung Iya ist ein Stratovulkan am Sunda-Bogen, einer aktiven Vulkanzone im Süden von Indonesien. Er steht nicht alleine da, sondern bildet den südlichsten Vulkan einer Gruppe von drei Vulkanen, die auf einer kleinen Halbinsel südlich der Stadt Ende auf der indonesischen Insel Flores liegen. Die beiden anderen Vulkane dieser Gruppe, Rooja und Pui, befinden sich nördlich von Iya und gelten als älter und waren in historischen Zeiten nicht aktiv. Ein angeblicher Ausbruch von Pui im Jahr 1671 wurde später jedoch dem Vulkan Iya zugeschrieben.

Gunung Iya ist ein relativ kleiner Vulkan, zumindest was seine Prominenz über dem Meeresspiegel betrifft. Die südliche Flanke des Vulkans ist stark abgeflacht und fällt dann an der Küste steil in das Meer ab, was seine geographische Besonderheit unterstreicht. Dazu zählt auch, dass der Kraterrand an der Südflanke weit nach unten gezogen ist, was darauf schließen lässt, dass es hier zu einem Kollaps kam.

Seit 1671 wurden vom Iya acht moderate bis kräftige Ausbrüche dokumentiert, deren Intensität zwischen einem VEI von 2 und 3 schwankte. Darüber hinaus gab es 2 Eruptionen ungeklärten Ursprungs, die vom Iya verursacht worden sein könnten. Der jüngste bestätigte Ausbruch ereignete sich zwischen dem 27. und 30. Januar 1969, bei dem ein Vulkanexplosivitätsindex (VEI) von 3 erreicht wurde. Im Juni 1971 gab es eine der unbestätigten Eruptionen.

Die Eruptionen am Iya waren meist explosiver Natur und förderten basaltische bis andesitische Lava.

Jüngste Aktivität des Vulkans Iya

Der letzte Wochenbericht vom 30. Oktober bis zum 5. November 2024 zeigt, dass die Aktivität des Iya erneut zugenommen hat. Die indonesische Vulkanologiebehörde, Pusat Vulkanologi dan Mitigasi Bencana Geologi (PVMBG), beobachtete während dieses Zeitraums tägliche weiße Emissionen, die bis zu 350 Meter über den Kraterrand aufstiegen und sich in mehrere Richtungen verteilten. Am 5. November stieg die Alarmstufe aufgrund vermehrter seismischer Aktivität von Stufe 2 auf 3 (auf einer Skala von 1 bis 4). Die Bevölkerung wurde angewiesen, einen Sicherheitsabstand von 3 Kilometern in alle Richtungen und 5 Kilometern in südlicher Richtung um den aktiven Krater einzuhalten. Diese Warnungen unterstreichen die potenzielle Gefahr, die von Iya und anderen aktiven Vulkanen in der Region ausgeht, und verdeutlichen die Notwendigkeit, kontinuierlich auf mögliche Eruptionen vorbereitet zu sein.

Lewotobi Laki-Laki: Flugchaos durch Aschewolken

Aschewolken vom Lewotobi verursachen Chaos an mehreren Flughäfen Indonesiens – Auch Bali betroffen

Die Eruption am Vulkan Lewotobi Laki-Laki geht weiter und lässt heute Vulkanasche bis auf eine Höhe von 9100 m aufsteigen. Eine VONA-Warnung warnt den Flugverkehr vor der Vulkanasche, die sich in Richtung Westen ausdehnt und dabei offenbar eine wichtige Flugroute stört. In den indonesischen Medien wird von einem anhaltenden Flugchaos berichtet, das der Vulkanausbruch auslöst, denn seit Samstag kommt es an mehreren Flughäfen zu massiven Störungen. Zunächst erwischte es vor allem Regionalflughäfen, etwa auf Flores selbst oder auf Komodo. Inzwischen ist aber auch der Flughafen Denpasar auf Bali betroffen, wo heute mehr als 30 Flüge ausfielen. Besonders betroffen ist eine wichtige Flugroute, die australische Urlauber in das Inselparadies bringt. Die Fluggesellschaften Jetstar, Virgin und Qantas haben alle Flüge gestrichen, wodurch Tausende von Reisenden strandeten und ihre Urlaubspläne zunichtegemacht wurden. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass bald auch andere Flugrouten betroffen sein werden und auch europäische Reisende mit Einschränkungen im Flugverkehr rechnen müssen.

Der Vulkan Lewotobi Laki-Laki begann letzte Woche in der Nacht von Sonntag auf Montag mit einer Eruptionsserie, die sich bis zum Wochenende steigerte. Bei der initialen Eruption wurde der Schlot freigeräumt und große Lavablöcke flogen bis an den Fuß des Vulkans und zerstörten Häuser. Mindestens 10 Menschen starben. Seitdem kam es zu mehreren Paroxysmen, die auch pyroklastische Ströme hervorbrachten. Vorgestern begann ein Lavastrom zu fließen. Aufnahmen von heute zeigen wieder eine mehrere hundert Meter hohe Lavafontäne aufsteigen. In der damit einhergehenden Aschewolke bildeten sich vulkanische Gewitter.

Die Seismizität ist für eine Serie so starker Eruptionen vergleichsweise gering, mit nur wenigen vulkanotektonischen Erdbeben am Tag. Gestern steigerte sich aber die Anzahl seismischer Signale, die durch starke Entgasungen verursacht werden, deutlich. Zudem wird Tremor registriert. Wie lange die Eruptionen anhalten werden, lässt sich nicht prognostizieren, was natürlich für Vulkanspotter schlecht ist. Aufgrund der Einschränkungen im Flugverkehr ist es gerade auch nicht ganz so einfach, auf die Insel zu gelangen.

Indonesien: Erhöhte Erdbebenaktivität in der Bandasee

Zahlreiche Erdbeben in zwei indonesischen Meeresregionen: Banda- und Molukkensee

In zwei Meeresbecken Indonesiens gibt es momentan wieder besonders viele Erdbeben, die im Kontext von Vnet von besonderem Interesse sind, da es in diesen Regionen auch zahlreiche aktive Vulkane gibt. Die beiden Meeresregionen umfassen zum einen die Bandasee, in der das stärkste Erdbeben eine Magnitude von 5,1 erreichte, sowie die nördlich angrenzende Molukkensee zwischen Sulawesi und Halmahera. Dort hatte der stärkste Erdstoß der letzten 24 Stunden eine Magnitude von 4,4 und trat im Süden von Halmahera auf. Diese Insel ist bekannt für ihre drei aktiven Vulkane: Gamalama, Ibu und Dukono. Während der Gamalama nur gelegentlich Ascheeruptionen erzeugt, sind die beiden letztgenannten Vulkane dauerhaft aktiv. In den letzten Jahren war oft zu beobachten, dass sich die Aktivität der Vulkane verstärkte, nachdem es Phasen erhöhter Erdbebenaktivität gegeben hatte.

In der Molukkensee gibt es ebenfalls Inselvulkane wie Karangetang, Ruang und Awu, die alle drei unruhig sind. Sie befinden sich zwischen Sulawesi und den Philippinen, wo es ebenfalls häufig zu Erdbeben kommt.

Die Erschütterungen in der Bandasee konzentrieren sich überwiegend auf die östliche Region nahe der großen Insel Papua Indonesia. In diesem Bereich gab es vier Erdbeben mit Magnituden im Fünferbereich, zumindest laut dem GFZ. Beim EMSC wird eines der Beben mit Mb 5,0 angezeigt, die anderen drei mit Magnituden im Viererbereich. Im Übergangsbereich zur Floressee im Westen der Bandasee liegt der aktive Vulkan Lewotobi Laki-Laki, der in den letzten Tagen für Schlagzeilen sorgte. Näher an den Erdbeben befindet sich der Lewotolok auf Lembata, und selbst am Tambora auf Sumbawa in der Floressee gab es gestern ein Beben mit einer Magnitude von Mb 3,3.

Die Erdbeben bedeuten nun nicht, dass gleich jeder der genannten Vulkane ausbrechen wird, doch es ist wahrscheinlich, dass der eine oder andere Feuerspeier, der momentan nicht eruptiert demnächst wieder Eruptionen zeigen könnte.

Übrigens, auf dem oben gezeigten Kartenausschnitt erkennt man am oberen Bildrand die anhaltenden Erdbeben am japanischen Bonin-Izu-Ogasawara-Archipel und am rechten Bildrand Beben in der Vanuatu-Samoa-Tonga-Region. Derzeit gibt es entlang des pazifischen Feuerrings generell viele Erdbeben.

Lewotobi Laki-Laki mit Lavastrom im Gipfelbereich

Lewotobi Laki-Laki eruptiert explosiv und effusiv – Domwachstum möglich

Auf Flores zürnen die Götter weiter und bringen Tot und Verderben über die Insel, indem sie den Vulkan Lewotobi Laki-Laki weiterhin eruptieren lassen. Unablässig folgen die aschespeienden Explosionen aufeinander und stoßen nicht nur fein fragmentierte Lava aus, sondern auch kieselsteingroße Lapilli und größere Bomben und Blöcke. Darüber hinaus werden Dichteströme in Form von Glutwolken generiert, die fast geräuschlos über die Vulkanhänge gleiten und alles niederbrennen, was sich auf ihrer Bahn befindet. Diese pyroklastischen Ströme können aus massiven, hoch aufsteigenden Eruptionssäulen entstehen, meistens, wenn der Gasschub der Explosion nachlässt und die Aschewolke aufgrund der Schwerkraft in sich zusammenfällt. Sie können sich aber auch bilden, wenn im Vulkankrater ein Lavadom wächst, der entweder explodiert oder kollabiert: Wenn große heiße Lavablöcke vom Dom abbrechen, wird das in ihnen enthaltene Gas explosionsartig freigesetzt, wodurch die Blöcke in feinste Partikel zerfetzt werden. Das Gas ist glühend heiß und bildet ein Kissen, auf dem das fragmentierte Lavamaterial zu Tale rast. Schutz vor einem pyroklastischen Strom bieten nur meterdicke Mauern oder unterirdische Bunker, wie es sie etwa am Merapi auf Java gibt. Auf Flores ist man auf pyroklastische Ströme nicht vorbereitet. Um das eingangs benutzte Bild weiter zu spinnen: Pyroklastische Ströme sind die der Feueratem eines Drachens.

Kurze Lavaströme gehen vom Krater des Lewotobi aus

Auf einem aktuellen Sentinel-Bild vom 8. November erkennt man in der Falschfarbendarstellung, dass sich zwei kurze Lavaströme im oberen Gipfelbereich des Lewotobi Laki-Laki gebildet haben. Auch wenn der eigentliche Krater unter einer Dampfwolke verborgen liegt, darf man vermuten, dass ein Dom zu wachen begonnen hat, von dem die Lavaströme ausgehen. Eine weitere Vermutung ist, dass der Dom immer wieder von den Explosionen zerstört wird, doch sollte etwas gasärmere Lava gefördert werden, kann hier durchaus ein größerer Lavadom entstehen.

Jenseits aller Spekulationen gab es heute mindestens drei größere Eruptionen, die Vulkanasche bis auf 16.000 m Höhe aufsteigen ließen. Die Höhe der Aschewolken wurde per Satellit bestimmt. Die Beobachter am Boden sprechen von bis zu 9000 m hohen Aschewolken.

Derzeit wird eruiert, ob man die 7-Kilometer-Sperrzone ausdehnen soll. Über 16.000 Menschen mussten evakuiert werden. Mehr als 2000 Gebäude wurden zerstört oder zumindest von der Asche beschädigt.

Lewotobi Lakilaki: Eruptionen generieren pyroklastische Ströme

Hoch aufsteigende Aschewolken mit Blitzen und pyroklastische Ströme am Lewotobi Lakilaki

Die Konsolidierungsphase nach der starken Eruption, die am 3. November vom Lewotobi Lakilaki auf Flores ausging, dauerte nicht lange. Bereits gestern deutete sich eine Steigerung der explosiven Aktivität an, indem es zu Ascheeruptionen kam, die stärker als gewöhnlich waren. Heute dann kam es zu einer Eruptionsserie, bei der Vulkanasche bis auf eine Höhe von 16.700 m aufstieg und sich über ein großes Areal in Richtung Osten ausbreitete. Das geht aus einer VONA-Warnung des VAAC Darwin hervor. Ich vermute, dass die Asche diese große Höhe aber vornehmlich aufgrund von Aufwinden erreichte. Die eigentliche Eruptionshöhe der Aschewolke durch den Gasschub der Explosionen scheint bei 7300 m zu liegen, was sich in etwa mit den Höhenangaben der Beobachter des Observatoriums am Fuß des Vulkans deckt. Sie geben an, dass die Aschewolke ca. 5000 m über Gipfelhöhe aufgestiegen sei, was einer Höhe von 6584 m über dem Meeresspiegel entspricht. In der ersten Tageshälfte wurden 11 Eruptionen registriert. Nachts wurde sichtbar, dass rotglühende Tephra hunderte Meter hoch ausgeworfen wurde. Auf mindestens einem Foto erkennt man einen vulkanischen Blitz in der Aschewolke.

Pyroklastische Ströme am Lewotobi

Doch das war nicht alles: Spektakulär sind pyroklastische Ströme, die bei mindestens einer der Eruptionen entstanden. In den sozialen Medien wurden Videos geteilt, die von einem Boot vor der Küste aus aufgenommen wurden und die Abgänge der gefürchteten Glutwolken zeigen. Bereits am Montag spekulierte ich, dass bei der katastrophalen Eruption vom Sonntag bereits pyroklastische Ströme entstanden seien, was sich bis jetzt allerdings nicht belegen lässt.

Der längste Ausbruch heute hielt gut 20 Minuten lang an und dauerte fast so lange wie die Eruption vom Sonntag. Berichte über neue Schäden liegen bislang nicht vor. Die Dörfer am Fuß des Vulkans wurden evakuiert und die Sperrzone auf 7 Kilometer ausgedehnt. Mehr als 5800 Personen wurden in Notunterkünfte untergebracht. Wann sie wieder in ihre Heimat zurückkehren können, ist ungewiss.

Lewotobi Lakilaki mit Ascheeruption am 06.11.24

Weitere Eruptionen am Lewotobi – Vulkanasche in 5400 m Höhe

Der Lewotobi-Lakilaki, der in der Nacht von Sonntag auf Montag stark eruptierte, mehrere Häuser zerstörte und 10 – 12 Menschen tötete, erzeugt weiterhin Ascheeruptionen. Nachdem der Vulkan gestern vergleichsweise normal eruptierte, registrierte das VAAC Darwin heute Vulkanasche in fast 5400 m Höhe. Die Aschewolke driftete mit dem Wind in südwestlicher Richtung und breitete sich über ein großes Gebiet aus. Heute Abend manifestierten sich innerhalb von 6 Stunden 5 Explosionen.

Die Seismizität ist wieder auf vergleichsweise normalem Niveau angekommen, dennoch wurden einige Tremorphasen registriert, die darauf hindeuten, dass sich magmatische Fluide im Untergrund bewegen.

Eruption vom Sonntag wird untersucht

Inzwischen ist ein Team aus Vulkanologen und Geologen aus Jakarta am Lewotobi eingetroffen. Die Forscher machen sich ein Bild der Lage und untersuchen die Spuren der Eruption. Ein neues Bild, das heute vom PVMGB veröffentlicht wurde, zeigt, dass die Spuren teilweise nicht zu übersehen sind. Ein gigantischer Impaktkrater, der durch einen großen Gesteinsblock verursacht wurde, der kurz vor einem Haus im Dorf Klatanlo einschlug. Der Krater hat einen Durchmesser von 13 Metern und ist 3 Meter tief. Ich habe ja schon so einige Einschlagskrater von Vulkanbomben gesehen, doch keinen mit so einer Größe. Es muss eine gewaltige Explosion gewesen sein und es würde mich nicht wundern, wenn es starke morphologische Veränderungen im Kraterbereich gegeben hätte. Die Frage ist, wie der Ausbruch zustande kam. Sollte es ein Schloträumer infolge eines verstopften Schlotes gewesen sein, oder ist Wasser bis zum Magmenkörper vorgedrungen, wodurch eine phreatomagmatische Eruption entstand? Die dringlichste Frage dürfte sein, ob es weitere derart starke Eruptionen gibt.

Marapi eruptiert Asche

In Indonesien ist mit dem Marapi auf Sumatra ein weiterer Vulkan aktiv, der heute eine Aschewolke erzeugte, die größer als die Alltäglichen war. Das VAAC meldete die Asche in 4800 m Höhe.

Vulkan Iya: Erhöhung der Alarmstufe

Erhöhung der Alarmstufe aufgrund steigender Seismizität am Gunung Iya

Nachdem der Lewotobi auf der indonesischen Insel Flores am Sonntag eine Katastrophe verursachte, ist man auf der Insel momentan vorsichtiger geworden und nahm die gestiegene Seismizität am Vulkan Iya zum Anlass, die Alarmstufe von „Gelb“ auf „Orange“ zu erhöhen. Dies geht aus einem Bericht von PVMGB und VSI hervor.

Der bis dahin mir unbekannte Vulkan Iya liegt in der Region Ende auf Flores. Dieser 637 m hohe Stratovulkan eruptierte zuletzt im Jahr 1969 und wird vom Beobachtungsposten in Tewejangga, Paupanda, überwacht.

Die Eruptionen des G. Iya treten meist im Hauptkrater auf und fördern Vulkanasche, glühende Gesteinsfragmente und Lavaströme. Bereits kam es zu Kollapsereignissen am Gipfel. Derzeit bilden sich Risse um den aktiven Krater, die auf Schwachstellen im Vulkankörper hindeuten. Eine erneute Eruption könnte einen massiven Erdrutsch bis ins Meer verursachen, der das Potenzial hat, Tsunamis auszulösen.

In den letzten Wochen wurden Dampfemissionen beobachtet, die aus dem Krater bis zu 50 m hoch aufstiegen. Seit dem 1. Oktober wurden 175 vulkanotektonische Beben sowie mehrere Tremorphasen aufgezeichnet. Besonders hervorzuheben sind zwei Tornillo-Beben. Auch zahlreiche tektonische Beben wurden festgestellt.

Bereits seit August 2024 verzeichnet man eine Zunahme tiefer vulkanischer Beben, was auf einen Druckanstieg im Vulkankörper durch erhöhte magmatische Aktivität oder Magmabewegungen aus der Tiefe hindeutet. Diese Entwicklung könnte flache Beben und Eruptionen auslösen. Seit dem 16. Oktober 2024 wurden zunehmend flache Erschütterungen beobachtet, was auf den Aufstieg von Magma hindeutet.

Die Daten weisen auf eine zunehmende Aktivität und potenzielle Gefahren hin. Deshalb wurde die Warnstufe wie beschrieben erhöht. Es gilt eine Sperrzone mit einem Radius von 3 Kilometern um den Gipfel. Insbesondere wurde davor gewarnt, sich den Fumarolen im Kraterbereich zu nähern, da die austretenden Gase eine Gesundheitsgefahr darstellen können.

Der Gunung Iya liegt etwa 130 Kilometer westlich vom Lewotobi. Sollte er ausbrechen, wären auf Flores gleich zwei Vulkane gleichzeitig aktiv. Bislang tauchte Flores nicht oft in den Vulkan-News auf, obwohl vor der Nordküste die beiden Inselvulkane Paluweh und Batu Tara liegen, die vor gut 11 Jahren aktiv waren.

Lewotobi Laki-Laki am 05.11.24

Lewotobi Lakilaki kehrt zur normalen Aktivität zurück – Mindestens 10 Todesopfer durch Paroxysmus

Der Ausbruch des Lewotobi Laki-Laki auf der indonesischen Insel Flores erschütterte in der Nacht von Sonntag auf Montag die Inselbewohner und fand großes Echo in den Medien. Seitens der Wissenschaftler des VSI und der Katastrophenschutzbehörde PVMBG wurden bislang nur wenige belastbare Daten veröffentlicht. In einem offiziellen Update heißt es lediglich, dass sich am Sonntag um 23:57 Uhr Ortszeit ein stärkerer Ausbruch ereignete, der ein seismisches Signal von 1.450 Sekunden Dauer erzeugte. Es wurde erklärt, dass der Gefahrenstatus des Mount Lewotobi Laki-Laki von Stufe III auf die höchste Stufe IV (Awas) angehoben wurde.

Neben den Explosionssignalen wurden offenbar auch Tremorsignale aufgezeichnet, die auf eine effusive Eruption hindeuten könnten. Ein indonesischer Artikel berichtet von Lavastrombeben. Auf einem Satellitenbild vom 29. Oktober war retrospektiv zu erkennen, dass es Veränderungen im Kraterbereich gegeben hatte. Aus dem Hauptkrater war zu Jahresbeginn ein zäher Lavastrom ausgetreten. Es ist gut möglich, dass nun ein neuer zäher Lavastrom ausgetreten ist oder ein Lavadom begonnen hat zu wachsen. Möglicherweise kam es zu einer Verstopfung des Fördersystems, was zu einem hohen Explosionsdruck führte, der sich in der kürzlichen Eruption entlud. Auf der Nordwestflanke gibt es ein zweites Eruptionszentrum, das explosiv aktiv ist.




Zerstörungen in vier Dörfern betreffen mehr als 10.000 Menschen

Während des gut 24 Minuten dauernden Ausbruchs entstanden schwere Schäden in vier Dörfern am Fuß des Vulkans. Mehrere Gebäude stürzten ein, und Dächer gaben unter der Last der Asche nach und begruben Bewohner darunter. Einige Häuser standen in Flammen. Solche Bilder kennt man meist von pyroklastischen Strömen, doch Berichte über die gefürchteten Glutwolken liegen bisher nicht vor. Stattdessen wird von einem Paroxysmus mit großer Sprengwirkung berichtet, bei dem teilweise glühende Lavabomben bis in die Dörfer geschleudert wurden. In Zeitungsberichten ist die Rede davon, dass Feuerbälle vom Himmel fielen und Dächer durchschlugen. Auf einigen Bildern sind auch Impaktkrater von Lavabomben und großen Blöcken zu sehen, die teilweise bierkastengroß waren. Einer landete unmittelbar vor einer Hauswand. Solche Lavabomben haben durchaus das Potenzial, Hauswände zum Einsturz zu bringen.

Mindestens zehn Menschen sollen umgekommen sein; in einigen Berichten ist von zwölf Todesopfern die Rede. Mehrere Personen wurden verletzt.

Durch den Ausbruch am Sonntag waren mehrere Dörfer in den drei Distrikten Wutanggaling, Ile Bura und Titehena betroffen. Insgesamt wurden 2.734 Haushalte oder 10.295 Menschen in diesen Distrikten in Mitleidenschaft gezogen. Als Reaktion darauf haben die Bewohner der Dörfer Dulipali und Lewolaga sowie die Dorfverwaltung von Lewolaga Schulen als Notunterkünfte vorbereitet.

Katastrophe mit Ansage

Die Katastrophe zeigt einmal mehr, wie unberechenbar Vulkane sind. Zudem zeigt sie auch, dass Beobachter, Wissenschaftler und Katastrophenschutz in ihrer Achtsamkeit nie nachlassen dürfen, insbesondere, wenn sich Veränderungen im Verhalten eines Vulkans zeigen: der Eruption voran ging eine signifikant erhöhte Seismizität, die offenbar von den Verantwortlichen ignoriert wurde. Allerdings befinden sich in den lokalen Observatorien in Indonesien oft nur rudimentär ausgebildete Hilfskräfte und keine Vulkanologen.

Inzwischen ist der Vulkan zu seiner normalen Aktivität zurückgekehrt und erzeugt mehrmals täglich diskrete Ascheeruptionen. Auch die Seismizität ist wieder auf dem Niveau wie vor der Eruption angelangt. Dennoch lässt sich nicht sagen, ob die kurze paroxysmale Phase ein einmaliges Event war, oder ob weiter folgen werden.

Lewotobi Lakilaki: Großer Ausbruch verursacht Todesopfer

Mindestens 10 Menschen sterben am Lewotobi Lakilaki – Vulkanasche in 12.000 m Höhe

Gestern Abend ereignete sich auf der indonesischen Insel Flores eine Vulkankatastrophe, als der Lewotobi Laki-Laki eine heftige Eruption auslöste. Der genaue Ablauf der Eruption ist noch nicht vollständig geklärt. Gegen Mitternacht Ortszeit kam es offenbar zu einer starken Explosion, und Asche sowie glühende Tephra erreichten bewohntes Gebiet. Mehrere Häuser, darunter ein katholisches Kloster am Fuß des Vulkans, fingen Feuer und brannten nieder. Mindestens zehn Menschen kamen ums Leben, und mehrere Personen wurden verletzt. Das Vulkanasche-Warnzentrum VAAC gab eine VONA-Warnung heraus, die eine Vulkanaschehöhe von bis zu 12.000 Metern meldete. Die Eruptionswolke teilte sich und driftete in zwei Richtungen: eine Wolke wurde nach Westen geweht, die andere in Richtung Südosten. Der Alarmstatus wurde von „Orange“ auf „Rot“ erhöht. Die Sperrzone wurde von 4 Kilometer auf 7 Kilometer ausgedehnt.

Katastrophe möglicherweise durch pyroklastischen Strom verursacht

Obwohl es in den Berichten nicht ausdrücklich erwähnt wird, scheint es mir wahrscheinlich, dass ein pyroklastischer Strom durch ein Dorf gerast ist. Dabei legte er eine Strecke von mehr als 4 Kilometern zurück.

Ein ähnliches Ereignis fand bereits Anfang des Jahres statt, nachdem der Lewotobi im Dezember 2023 aktiv geworden war. Mehr als 2000 Personen wurden evakuiert. Damals kam es zu stärkeren Eruptionen, und ein zähfließender Lavastrom setzte sich in Bewegung. Wahrscheinlich wurde der pyroklastische Strom erzeugt, als der Lavastrom begann, sich durch die Vulkanflanke zu brennen. Dies führt häufig zu Kollapsereignissen von heißem Material, das zerfällt und die enthaltenen Gase plötzlich freisetzt. So entsteht statt einer Schuttlawine ein pyroklastischer Strom. Die gefürchteten Glutwolken können auch durch den Kollaps einer großen Eruptionswolke entstehen. Typischerweise kommen sie bei Vulkanen mit Dombildung vor und entstehen wenn es am Dom zu einem Kollaps kommt.

Gesteigerte Seismizität kündigte Katastrophe am Lewotobi an

Die große Eruption kam nicht ohne Vorwarnung, denn der Vulkan hatte in den letzten Tagen nicht nur die Häufigkeit seiner Explosionen gesteigert, sondern auch eine deutliche Zunahme seismischer Aktivität gezeigt. Am 1. November wurden über 150 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Eigentlich hätten die Vulkanologen vor Ort zu diesem Zeitpunkt bereits alarmiert sein müssen, doch offenbar wurde diesmal nicht rechtzeitig evakuiert.

Indonesien ist aufgrund seiner Lage im pazifischen „Ring of Fire“ häufig von vulkanischen und seismischen Aktivitäten betroffen.