Lombok: Erdbeben Mw 6,9

Update 23:00 Uhr: Bisher wurden 39 Leichen geborgen. Die Zahl der Opfer dürfte weiterhin steigen. Selbst auf der Nachbarinsel Bali gab es Gebäudeschäden.

Update 17.00 Uhr: Das Beben forderte mindesten 3 Menschenleben. Medienberichten zufolge gab es Schäden am Internationalen Flughafen auf Bali. Ob der Flugverkehr betroffen ist, wurde bisher nicht kommuniziert. Laut indonesischer Erdbebenwarte hatte das Beben eine Magnitude von 7 und lag in nur 10 km Tiefe. Es gab einen Mini-Tsunami und die Tsunami-Warnung wurde aufgehoben.

Originalmeldung: Auf der indonesischen Insel Lombok ereignete sich ein weiteres schweres Erdbeben. Es folgten starke Nachbeben und es wurde Tsunamialarm gegeben. Laut EMSC hatte es eine Magnitude von 6,9 und lag in 33 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich auf der Nordflanke des Vulkans Rinjani. Der Aufstieg auf das beliebte Trekking-Ziel ist seit dem letzten Erdbeben vor 1 Woche gesperrt. Detaillierte Berichte liegen noch nicht vor, aber ich halte es für wahrscheinlich, dass das Erdbeben, trotz der großen Tiefe des Hypozentrums, weitere Zerstörungen angerichtet hat und Opfer forderte.

Kilauea: Rückgang von Seismik und Förderate

Am Kilauea auf Hawaii bahnt sich erstmalig eine Entspannung der Lage an, auch wenn noch keine Entwarnung gegeben werden kann. Die Lava-Förderrate aus Spalte 8 ist deutlich zurück gegangen, ebenso die Seismik unter der Gipfelcaldera. Zunächst sah es in den letzten Tagen so aus, als würde sich der Vulkan auf ein erneutes Explosions-Kollaps-Erdbeben vorbereiten, doch dann ließ die Seismik plötzlich nach, ohne dass so ein Ereignis statt fand. Die Subsidenz der Caldera ist ebenso rückläufig. Es ist durchaus möglich, dass sich eine Pause der Eruption anbahnt, oder dass sie in den nächsten Tagen Enden wird. Es könnte aber auch sein, dass die Spalte 8 ihre Aktivität einstellt, und dass sich dann woanders eine Förderspalte öffnen wird. Bedenkt man, dass es bisher die längste Eruption im unteren Ostrift seit Jahrhunderten ist, dann ist eine baldiges Ende der Eruption nicht unwahrscheinlich.

Island: Gletscherlauf und Seismik am Vatna

Unter dem größten Gletscher Islands ereignen sich derzeit viele schwache Erdbeben in geringer Tiefe. Diese Beben dürften zum größten Teil mit dem Gletscherlauf der Skaftá in Verbindung stehen. Dort wurde der Höhepunkt der Flut heute gegen Mitternacht erreicht. Es gibt allerdings auch einen kleinen Erdbebenschwarm unter dem Gletschervulkan Oraefajokull, der sehr wahrscheinlich magmatischen Ursprungs ist.

Rinjani: Hunderte Touristen sitzen fest

Nach dem Erdbeben auf der indonesischen Insel Lombok sitzen mindesten 560 Touristen und Bergführer auf dem Vulkan Rinjani fest. Dieser ist ein beliebtes Wanderziel mit zahlreichen Wanderwegen. Die meisten Wanderer steigen zur Caldera auf in der ein Kratersee nebst Schlackenkegel liegt. Durch das Erdbeben Samstagnacht wurden am Vulkan zahlreiche Erdrutsche und Schlammlawinen ausgelöst, die viele der Wanderwege verschütteten. Die Touristen zelten auf schmalen Terrassen, von denen einige zumindest beschädigt wurden. Rettungshubschrauber machten sich dran die gestrandeten Urlauber zu bergen.

Durch das Erdbeben der Magnitude 6,4 starb mindestens eine malaysische Touristin. Insgesamt ist bisher von 14 Toten die Rede. Ob es am Vulkan Todesopfer gab ist noch nicht bekannt. In den Ortschaften um den Rinjani wurden über 1000 Häuser beschädigt oder zerstört. Das Erdbeben konnte man auch auf Bali spüren. Das beliebte Urlaubsparadies ist ca. 100 km entfernt. Es manifestierten sich zahlreiche Nachbeben, die auch auf dem Seismogramm des Vulkans Agung zu sehen sind.

Das indonesische Archipel wird regelmäßig von Erdbeben erschüttert. Die Inselgruppe bildete sich entlang von Subduktionszonen, an denen es nicht nur ständig bebt, sondern auch Vulkane ausbrechen.

Ätna mit 2 schwachen Erdbeben

Unter dem mächtigsten Vulkan Europas manifestierte sich 2 Erdbeben der Magnituden 2,5. Laut EMSC lagen die Hypozentren in der Nähe der Erdoberfläche nördlich des Gipfels. Unweit des Epizentrums befindet sich der NE-Krater, aus dem in den letzten Tagen schwache Asche-Emissionen beobachtet wurden.

Merapi mit Anzug der Seismik

Am indonesischen Vulkan Merapi nimmt die Seismik dieser Tage weiter zu. Gestern registrierte VSI insgesamt 82 Erdbeben. Die Hälfte der Erschütterungen standen mit Magmenaufstieg in Verbindung. Es sieht so aus, als würde der Dom im Krater langsam wachsen. Allerdings gibt es diesbezüglich keine aktuellen Informationen von Seiten des Instituts.

Gunung Agung: größere explosive Eruption

Am Gunung Agung auf Bali ereignete sich, gegen 21.15 Uhr Ortszeit, eine größere explosive Eruption. Das VAAC Darwin registrierte Vulkanasche in 8 km Höhe über dem Meeresspiegel. Der Vulkanausbruch ist auf der Seismik deutlich sichtbar. Große Teile der oberen Vulkanflanke wurden mit glühender Tephra bedeckt. Augenzeugen sprechen nicht nur davon, einen lauten Explosionsknall gehört zu haben, sondern sie haben eine Druckwelle gespürt. Für mich sieht es so aus, als hätte sich unter dem Dom viel Druck aufgestaut, welcher sich in der Explosion entlud. Auch eine phreatomagmatische Eruption ist denkbar. Vor der Eruption gab es im Tagesverlauf mehrere Erdbeben und schwächere Explosionen.

Es scheint bis jetzt die stärkste Explosion seit Beginn der Eruption im November 2017 gewesen zu sein. Es ist nicht auszuschließen, dass weitere starke Explosionen folgen werden. Normalerweise wäre es angebracht, wieder die Alarmstufe „rot“ auszurufen und das Sperrgebiet zu vergrößern. Es besteht die Gefahr, dass pyroklastische Ströme aus einer kollabierenden Eruptionswolke heraus generiert werden könnten. Die Situation zeigt, wie schnell sich das Geschehen am Vulkan ändern kann. Erst vor 2 Tagen hielten sich Personen am Kraterrand auf und machten unten gezeigte Bilder. Die heutige Explosion hätten sie sehr wahrscheinlich nicht überlebt.

Leider schaffe ich es in den nächsten Tagen nicht die Seite wie gewohnt zu aktualisieren, da ich auf eine Safari in Kenia gehe. Ziel der Safari ist das Ostafrikanische Riftvalleys. Auf dem Programm stehen die Besuche der Sodaseen Nakuru und Bogoria, sowie der Amboseli Nationalpark und die Masai Mara. Am Lake Bogoria hoffe ich, dass der Wasserstand des Sees gefallen ist und die Geysire wieder zu besichtigen sind. Die Updates werden bis zum 15.07. sporadisch erfolgen.

Gunung Agung mit neuen Daten

Der Vulkan auf Bali ist weiterhin aktiv. Im Laufe der letzten 24 Stunden ereigneten sich mehrere Asche-Dampf-Eruptionen. Die Eruptionswolken erreichten Höhen zwischen 200 und 2000 m.  Die Wolken werden nachts immer noch rot illuminiert, was auf das Vorhandensein frischer Lava im Krater hindeutet. Heute wurde eine Pressemitteilung herausgegeben, die meiner Meinung nach eine deutliche Verbesserung zu früheren Postings darstellt. Es wurde mitgeteilt, dass man kurz vor der neuen Eruptionsphase eine Inflation des Berges von 1 cm feststellte, zudem zog die Seismik deutlich an. Es wurde also registriert, wie das frische Magma aufstieg. Die Lava ergoss sich aus einem Schlot in der Mitte des Pfannkuchen-Doms und verteilte sich zirkular. Das geförderte Lava-Volumen entsprach 4-5 Millionen Kubikmeter. Der Wert von 20 Millionen Kubikmeter, der in einer früheren Mitteilung kommuniziert wurde, bezog sich wahrscheinlich auf das bereits zuvor geförderte Volumen. Insgesamt soll der Dom ein Volumen von 27 – 28 Millionen Kubikmeter umfassen. Die verbleibende Tiefe des Kraters beträgt ca. 80 m. Somit kann der Krater noch einiges an Lava aufnehmen, bevor Lavaströme über den Kraterrand fließen würden. Derweilen ist der größte Teil des frisch aufgestiegenen Magmas eruptiert und es bedarf einer neuen Inflation, bevor es zu größerem Lava-Erguss kommen kann. Etwas Lava scheint allerdings noch gefördert zu werden. Dennoch muss gesagt werden, dass sich immer noch viel Magma im Untergrund des Vulkans befindet. Es kann nicht gänzlich ausgeschlossen werden, dass sich stärkere Eruptionen ereignen werden.

Kilauea unverändert aktiv

Die Eruption auf Hawaii geht weiter und weiter. In den letzten Tagen änderte sich nur wenig am Eruptionsverhalten des Kilaueas. Spalte 8 speist weiterhin den kanalisierten Lavastrom, der bei Kapoho ins Meer mündet. Die Lava mündet dort derzeit in einem breiten Strom ins Meer, ohne sich vorher aufzusplitten und zu verteilen. Es wurden 2 weitere Häuser zerstört, als es zu Lavaströmen kam, die seitlich aus dem Kanal des großen Stroms ausgeflossen sind. Spalte 22 ist wieder reaktiviert worden und es wurde Lavaspattering beobachtet. Ein kurzer Lavastrom entstand.

Gunung Agung und die Urlaubsreisen

Der Gunung Agung auf Bali ist weiterhin aktiv: nachts sah man Rotglut aus dem Krater leuchten und gelegentlich stiegen Aschewolken auf. Laut dem VAAC Darwin wird Vulkanasche bis in einer Höhe von 6000 m registriert. Das sind etwa 2900 m über dem Krater des Agung. Allerdings hielt sich der sichtbare Teil der Aschewolken, welche ich per LiveCam beobachten konnte, in deutlich niedrigeren Höhen auf.

Da sich die neuen Eruptionen wieder kurz vor einer der Hauptreisezeiten ereignen, beschäftigt viele Bali-Urlauber das Thema Sicherheit und Fragen mich um Rat. Wie bereits während der ersten eruptiven Phase 2017 gilt, dass das weitere Verhalten des Vulkans praktisch nicht vorhersehbar ist. Im letzten Jahr bin ich (und viele Wissenschaftler) noch davon ausgegangen, dass sich der Vulkan ähnlich verhalten wird, wie bei der vorangegangenen Eruption. Das macht er aber scheinbar nicht! Gunung Agung lässt seinen Druck bisher Schubweise ab und der große Knall ist ausgeblieben. Es kann durchaus sein, dass er mit diesem Verhalten jahrelang weitermacht. Trotzdem bleibt ein Restrisko, einer relativ spontan einsetzenden Eruption mit katastrophalen Folgen, vorhanden. Absolute Sicherheit gibt es nicht an einem Vulkan, völlig unabhängig davon, was prognostiziert wird! Dennoch, bis jetzt besteht kein Grund für übermäßige Besorgnis. Solange man sich außerhalb des Sperrgebietes aufhält, ist man relativ sicher auf Bali. Welche Vorsichtsmaßnahmen jeder ergreifen kann und worauf man achten sollte habe ich in dem verlinkten Artikel zusammengefasst. Dort lest ihr meine persönlichen Empfehlungen, allerdings ohne Garantie auf Vollständigkeit, oder Wirksamkeit im Falle einer Katastrophe. Letztendlich sind immer den Empfehlungen und Weisungen der zuständigen Behörden Folge zu leisten!

Anak Krakatau mit thermischen Signal

Die Aktivität am Anak Krakatau geht weiter. Detaillierte Berichte bleiben derzeit aus, so dass ich hier auf die Interpretation der spärlichen Messdaten angewiesen bin, die öffentlich zugänglich sind. Die Seismik ist derzeit offline, dafür registriert MIROVA eine thermische Strahlung in Höhe von moderaten 41 MW. Gestern wurden 60 MW erreicht. Diese Werte sind typisch für strombolianische Eruptionen, die glühende Tephra fördern, die sich im Kraterbereich akkumuliert. Kleine Lavaströme innerhalb des Kraters sind ebenso denkbar, wie eine glühende Domplatte, welche ich im Jahr 2011 am Krakatau fotografieren konnte.

Gunung Agung: Domwachstum bestätigt

Die Aktivität am Gunung Agung geht weiter. In den letzten 24 Stunden gab es mehrere moderate Ascheeruptionen. Die letzten Beiden förderten Vulkanasche ca. 1 km über den Krater. Die Vulkanasche ist sehr feinkörnig und leicht, weswegen sie sich lange in der Luft hält. Die Feinstaubkonzentration in den Ortschaften in Vulkannähe ist entsprechen hoch. Solche besonders feinkörnige Vulkanasche ist typisch für explosive Vulkanausbrüche aus einem Lavadom heraus. Die Tephra wird besonders fein fragmentiert, wenn sie sich durch Risse und Poren des Doms quetschen muss.

MIROVA misst weiterhin eine hohe thermische Strahlung. Aktuell beträgt sie noch 119 MW. Damit liegt die Wärmestrahlung immer noch über dem Höchstwert der initialen Eruptionsphase im November 2017. Die Strahlung wird von frischer Lava im Krater des Agungs erzeugt, welche effusiv gefördert wird und den Pfannenkuchen-Dom wachsen lässt. Das PVMGB spricht hier von schätzungsweise 20 Millionen Kubikmeter Lava, die in kurzer Zeit ausgetreten sind. Es ist eine der besonderen Eigenschaften des Agung, dass die Eruptionen sowohl effusiv, als auch explosiv sein können.

Die aktuelle Situation weckt neue Besorgnis bei den Balinesen.  Der Tourismus erholte sich gerade wieder von den sorgenvollen Unruhen zur Jahreswende. Nun, zur bevorstehenden Hauptreisezeit des Jahres, ist es wieder völlig offen, wie es am Vulkan weitergehen könnte. Noch werden die Bälle flach gehalten und der Alarmstatus bleibt bei „orange“. Doch es wurden bereits wieder Menschen evakuiert, die in die näher gelegenen Wohngebiete zurückgekehrt waren. Eine Prognose abzugeben ist schwierig, bis unmöglich. Nach wie vor sind die Szenarien aktuell, die ich im letzten Jahr zusammengefasst hatte. Solange sich die Magmakammer unter dem Agung nicht leert und deutliche Deflation registriert wird, ändert sich an diesen Szenarien auch nichts. Das Magma kann unter dem Agung Jahrzehntelang aktiv bleiben.

Aufgrund der weltweit gesteigerten Vulkanaktivität wird es heute Nachmittag einen weiteren Artikel in den News geben: Neuigkeiten vom Ätna, Kilauea, Krakatau und Sabancaya stehen aus. Zudem gab es ein Erdbeben M 6,0 vor der mexikanischen Küste.

Fuego: hohes thermisches Signal

Gestern Abend wurde am Fuego in Guatemala ein thermisches Signal in Höhe von 304 MW aufgezeichnet. Heute Morgen beträgt die Wärmestrahlung nur 10% davon. INSIVUMEH berichtete gestern von 5-8 schwachen bis moderaten Explosionen, die Vulkanasche bis zu 4800 m hoch förderten. Glühende Tephra stiegt bis zu 300 m auf. Es erfolgte eine 8 Minuten lange Dampferuption, die ein Geräusch wie eine Turbine erzeugte. Alles in Allem scheint sich die Tätigkeit des Vulkans langsam zu steigern und auf einen neuen Paroxysmus zu zusteuern.

Kilauea: Lavasee steigt weiter an

Auf Hawaii hält die Inflation des Kilaueas weiter an. Der Lavasee im Pitkrater des Halema‘uma‘u steht 10 m unterhalb des Randes und ist vom Jaggar-Museum aus gut sichtbar. Die Seismik in der Ost-Rift-Zone ist erhöht: es gab ein Erdbeben der Magnitude 2,9. Auch der  Pu‘u ‘Ō‘ō bläht sich weiter auf. Dort fließen kleinere Lavaströme über dem Kraterboden.

Schaut man sich den Verlauf der Deformation der letzten 5 Jahre an (mittleres Bild), erkennt man, dass die Inflation am Pu‘u ‘Ō‘ō ungewöhnlich hoch ist. Meistens steht ein außergewöhnliches Ereignis bevor, wenn die Inflation solche Werte wie jetzt erreicht hat: der Peak im Mai 2014 kündigte den Lavastrom an, der auf Pahoa zufloss. 2 Jahre später begann die aktuelle Lavastrom-Episode 61g. Wir dürfen gespannt sein, was dieses Jahr folgen wird. Interessanter Weise sind wieder exakt 2 Jahre vergangen, bis sich der Zyklus wiederholt.

Indonesien: Erdbeben in der Ceram See und vor Halmahera

In der indonesischen Ceram-See ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,5. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Es folgten 2 weitere Beben der Magnituden 5,2 und 5,0. Die Erde bebte auch 2 Mal vor der Westküste der Insel Halmahera. Beide Beben hatten Magnituden von 5,0 und lagen in großen Tiefen. Auf Halmahera liegen die Vulkane Gamalama, Ibu und Dukono. Die Erdstöße spiegeln sich in ihren Seismogrammen wieder. Die Seismik am Sinabung und Batur sind auffällig, doch an beiden Vulkanen könnten die Signale durch Umwelteinflüsse, oder von Menschenhand verfälscht sein.

Kawah Sileri: phreatische Eruption

Gestern kam es auf dem indonesischen Dieng-Plateau zu einer phreatischen Eruption. Schauplatz war der Krater Sileri. Schlamm wurde 150 m hoch eruptiert, gefolgt von einer 90 m hohen Aschewolke (Medien sprechen von schwarzem Rauch), sowie Dampf der 150 m hoch stieg. Giftige Dämpfe wie Schwefeldioxid, Schwefelwasserstoff wurden scheinbar nicht eruptiert, was als Indiz dafür gewertet werden kann, dass an der Eruption tatsächlich keine frische Lava beteiligt war. Verletzt wurde niemand, da sich aufgrund des schlechten Wetters nur wenige Besucher in der Gegend aufhielten. Ein Video gibt es in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“.

Das Dieng Plateau mit seinen zahlreichen Kratern, Thermal-Becken und Tempelanlagen ist ein beliebtes Pilger- und Ausflugsziel der Indonesier. Zudem ist die Gegend im Zentrum der Insel Java dicht besiedelt und wird landwirtschaftlich intensiv genutzt. Sehr wahrscheinlich handelt es sich bei der 14 x 6 km großen Hochebene um eine aufgefüllte Caldera, in der sich mehrere quartäre Vulkane gebildet haben. Es kommt immer wieder zu phreatischen Eruptionen, die letzte manifestierte sich im Juli 2017.

Phreatische Eruptionen entstehen, wenn Grundwasser von einer geologischen Wärmequelle aufgeheizt wird, bis es zu einer Dampfexplosion kommt. Dabei wird keine frische Lava gefördert. Wenn es zum Ausstoß von Vulkanasche kommt, handelt es sich um altes Material, welches durch die Explosion fragmentiert wurde. Bei einer phreatomagmatischen Eruption kann auch frische Lava gefördert werden.

Das Video drehte ich im Jahr 2002 auf dem Dieng-Plateau. Es zeigt den Schlamm-Pool im Krater Sikidang, der ca. 3 km vom Kawah Sileri entfernt liegt.

Bardarbunga: Erdbeben M 3,2

Die seismische Aktivität unter dem isländischen Gletschervulkan Bardarbunga ist weiterhin hoch. Gestern ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 3,2. Insgesamt wurden im Bereich des Gletschers Vatnajökull 78 Erdbeben innerhalb von 48 Stunden registriert. Ein Schwarmbeben manifestierte sich 5 km südwestlich des Herðubreið. Seit der Bardarbunga-Eruption im Jahr 2014 ist die Seismik in dieser Gegend relativ hoch.

Indonesien: Erdbeben Mw 6,6

Die Seismogramme der Vulkane Indonesiens werden derzeit von einem Erdbeben dominiert, welches sich gestern in der Banda-See ereignete. Es hatte eine Magnitude von 6,6 und lag in 176 km Tiefe. Aufgrund der großen Tiefe der Hypozentrums bestand keine Tsunami-Gefahr. Das Beben sieht man sehr gut in der Seismik des Gunung Agung. Vergleicht man sein Seismogramm mit dem des Nachbarvulkans Batur, dann fällt auf, dass das Erdbeben im Seismogramm des Agung eine viel größere Amplitude hat, als am Batur. Dies lässt Rückschlüsse zu, wie empfindlich das Seismogramm des Agung eingestellt ist. Der Vulkan ist ansonsten relativ ruhig, hatte aber einen vulkanischen Tremor. Manche Anwohner fürchten auch, dass der Batur zu neuem Leben erwachen könnte. Nach den letzten Eruptionen des Agung, folgte der Batur mit Ausbrüchen.

Japan: Erdbeben 5,7

Vor der Ostküste Japans gab es ein Seebeben der Magnitude 5,7. Sein Hypozentrum lag in 60 km Tiefe beim Izu-Archipel. Die Inselkette ist vulkanischen Ursprungs und erstreckt sich über ein großes Areal. Das Epizentrum des Bebens lag gut 400 km von Tokyo entfernt.

Erdbebenschwarm in Mexiko

Im mexikanischen Bundesstaat Oxaca kam es zu einem weiteren Erdbebenschwarm. Die meisten Beben hatten Magnituden zwischen 3,3 und 3,5. In der Region kommt die Erde seit Monaten nicht zur Ruhe. Im Februar ereignete sich in der Region ein starkes Erdbeben der Magnitude 7,2. Weitere starke Erdbeben trafen Mexiko im letzten Jahr.

Weitere Erdbeben weltweit

Gestern ereigneten sich weitere Erdbeben mit Magnituden über 5, so z.b. in Argentinien (Mw 5,6) und ein 2. Beben in Indonesien (Mw 5,6). Die Erschütterungen lagen alle in großen Tiefen. Auffällig ist es, dass solche Erdbeben oft gehäuft vorkommen. In unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ gibt es diesbezüglich eine interessante Diskussion.