Gunung Agung: Eruption hat angefangen

Der Gunung Agung eruptiert auch zur Morgendämmerung weiter. Es wird andesitische Vulkanasche ausgestoßen. Mit einer Steigerung der Explosivität ist zu rechnen.

Update 21.15 Uhr:

Das VAAC Darwin hat Vulkanasche in fast 7 km Höhe registriert. Somit reicht die Aschewolke fast 4000 m hoch. Um 23.15 Uhr Ortszeit begann sehr schwacher Tremor, der sich nun langsam steigert. Dörfer in Windrichtung kämpfen bereits gegen die Vulkanasche an. Einige Anwohner evakuierten sich freiwillig. Aktuell besteht außerhalb der Sperrzone keine akute Lebensgefahr, doch die Situation kann sich schnell ändern. Der Flughafen wurde offiziell noch nicht gesperrt, aber viele Fluglinien fliegen Bali nicht mehr an!

Update 16.45 Uhr: 

Auf einigen Livecamaufnahmen sieht man nun eine schwache Rotglut in der Asche über den Krater. Diese stammt vermutlich von Lava, die sich am Boden des Kraters sammelt. INGV-Vulkanologe Boris Behncke vergleicht die jetzige Situation mit dem Ausbruch von 1963. In der ersten Eruptionsphase sammelte sich damals ebenfalls Lava im Krater, bis dieser voll war und überlief. Die Aschewolke könnte demnach beim Freiräumen des Fördersystems entstanden sein. Es ist auch denkbar, dass sich ein Lavadom bildet, was im Endeffekt nichts anderes als ein sehr zäher Lavastrom ist. Die weitere Entwicklung wird auf jeden Fall sehr spannend.

Durch die (vergleichsweise kleine) Aschewolke kam es bereits zum Ausfall einiger Flüge. Urlauber sollten sich auf weitere Störungen einrichten!

Update 13.45 Uhr:

Das PVMGB hat ein erstes Komminique herausgegeben. Die Eruptionswolke stieg 1500 m über den Gipfel auf und war von grau-schwarzer Farbe, was auf reichlich Vulkanasche hindeutet. Der Alarmstatus bleibt auf „orange“.  Die Bevölkerung wird aufgerufen Ruhe zu bewahren und keine Falschmeldungen zu verbreiten, bzw. nur auf Informationen aus offizieller Quelle zu hören. Nach dem Presse-Hype im September und den Einbruch des Tourismus möchte man wohl panikartige Reaktionen um jeden Preis vermeiden. Am Merapi machte man 2010 allerdings mehrmals den Fehler, die Evakuierungszone zu spät auszuweiten, und zwar immer dann, nachdem pyroklastische Ströme Dörfer zerstörten, die 15 km und dann 20 km vom Gipfel entfernt waren!

Originalmeldung:

Nach einer langen und zermürbenden Wartezeit ist heute der Gunung Agung auf Bali ausgebrochen. Die Eruption startete klammheimlich, ohne ein größeres seismisches Signal zu erzeugen. Als sich am Nachmittag (Ortszeit) die Wolken lichteten, sah man eine Eruptionswolke am Himmel stehen. Diese ließ sich über mehr als 1 Stunde bis zum Einsetzten der Dunkelheit beobachten. Rotglut ist bisher nicht zu sehen, so dass es sich bei der Vulkanasche noch um altes Material handeln kann. Dafür spricht auch die Abwesenheit von Tremor. Trotzdem mag ich diese Eruption nicht als phreatisch bezeichnen, auch wenn Dampf aus Oberflächenwasser als Drucklieferant eine Rolle spielen mag. Der Vulkanausbruch befindet sich noch in seiner Startphase, welche ein Weilchen anhalten kann. Doch ich halte eine größere Eruption in den nächsten Tagen / Wochen für wahrscheinlich. Normalerweise wäre jetzt der richtige Zeitpunkt um den Alarmstatus auf „rot“ zu erhöhen und die Evakuierungszone auszudehnen! Updates folgen, sobald weitere Informationen verfügbar sind.

Agung: Alarmstatus erhöht

Am Mount Agung auf der indonesischen Insel Bali wurde der Alarmstatus auf „gelb“ erhöht! Grund hierfür ist eine Zunahme der seismischen Aktivität. Allein gestern wurden 7 vulkanische bedingte Erdbeben registriert. Es wurde eine Sperrzone von 3 km um den Krater eingerichtet.

Der Agung eruptierte letztes Mal im Jahr 1963. Damals erzeugte der Vulkan eine Eruption der Stärke VEI 5. Mehr als 1100 Menschen kamen ums Leben. In der Region Karangasem leben mehr als 400.000 Menschen. Jährlich besteigen zahlreiche Bali-Touristen den Vulkan.

Deutschland: Erdbeben M 2,5

In der Nähe von Bad Kissingen gab es heute ein schwaches Erdbeben der Magnitude 2,5. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. In der Rhön gab es  während des Tertiärs Vulkanismus.

Neue Erdbeben in Italien

In der italienischen Erdbebenregion um Amatrice gab es heute wieder mehrere Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 3,2. Es ist gut möglich, dass sich hier bald wieder ein stärkeres Erdbeben ereignen wird. Die Serie Katastrophaler Erdbeben begann vor gut einem Jahr.

Island: Erdbeben M 3,0

Unter dem isländischen Gletschervulkan Bardarbunga bebte wieder einmal die Erde. Laut EMSC brachte es die stärkste Erschütterung auf eine Magnitude von 3. Das Beben lag in nur 1 km Tiefe.

Dieser Tage feiert die legendäre Bardarbunga-Eruption ihren 3. Jahrestag. Wer die Ereignisse noch einmal Revue passieren lassen möchte, kann in der Chronik eine Zusammenfassung lesen.

Update: An der unterseeischen Fortführung des Reykjanes-Ridge gab es ein Erdbeben der Magnitude 5,7. Entfernung zu Reykjavik gut 1200 km.

Costa Rica mit Erdbeben M 5,3

An der Westküste von Costa Rica ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,3. Das Hypozentrum lag in in der Nähe von Nicoya, allerdings in 40 km Tiefe. Aufgrund der großen Tiefe dürfte es keine großen Schäden gegeben haben.

Erdbeben in Indonesien

Vor der Westküste der indonesischen Insel Sumatra gab es ein Erdbeben der Magnitude 6,3. Es lag ebenfalls in großer Tiefe. Über Schäden liegen noch keine Meldungen vor.

Sumatra: Erdbeben M 6,5

Auf der indonesischen Insel Sumatra bebte die Erde: das Erdbeben hatte eine Magnitude von 6,5 (EMSC). Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe und 22 km südöstlich der Stadt Sigli. Bis Medan und dem Vulkan Sinabung sind es gut 350 km. Das Erdbeben richtete relativ großen Schaden an: bisher wurden bereits über 90 Todesopfer geborgen. Zahlreiche Menschen wurden verletzt. 

Rinjani: Ascheeruptionen

Der Vulkan Rinjani auf der indonesischen Insel Lombok eruptierte heute mindestens 2 Aschewolken, die vom VAAC Darwin registriert wurden. Die beiden Aschewolken driften in ca. 4,5 km und 6,8 km Höhe und stellen eine Gefahr für den Flugverkehr dar. Der Regionalflughafen der Insel wurde gesperrt. Der letzte Vulkanausbruch dieser Art ereignete sich im November letzten Jahres.

Die überraschende Eruption könnte von dem Erdbeben am Mount Tambora (s.u.) ausgelöst worden sein. Die beiden Vulkane liegen 100 km voneinander entfernt.

Das VAAC registrierte ebenfalls Aschewolken von den indonesischen Vulkanen Sinabung und Bromo.

Sumatra: starkes Erdbeben M 7,9

Erdbeben vor Sumatra. © EMSC

Gut 700 km vor der Küste der indonesischen Insel Sumatra ereignete sich heute ein Erdbeben der Magnitude 7,9. Das Hypozentrum lag in nur 10 km Tiefe, allerdings hat es wohl keinen horizontalen Versatz des Meeresbodens gegeben, wie es bei dem katastrophalen Erdbeben von 2004 der Fall war. Dieses Beben löste einen verheerenden Tsunami aus. Diesmal wurde auch Tsunamiwarnung gegeben, Experten schätzen die Gefahr aber als relativ gering ein.

Ob es Schäden in den Städten Indonesiens gegeben hat ist noch nicht bekannt. Aufgrund der Entfernung scheint das Risiko einer großen Katastrophe gering zu sein.

Möglicher Weise schiebt das Erdbeben den Vulkan Sinabung weiter an. Es bleibt auch spannend abzuwarten, ob andere Vulkane der Region, wie der Krakatau aktiv werden.

Vor der Südküste Javas bebte die Erde heute bereits 2 Mal: die Beben hatten Magnituden von 5,1 und 4,3.

Sinabung: mehrere Eruptionen

Explosive Eruption am Sinabung. ©Endro Lewa

Am indonesischen Vulkan Sinabung auf Sumatra ereigneten sich in den letzten 2 Tagen mehrere Eruptionen. Scheinbar ist der Dom wieder zu einer kritischen Größe angewachsen, so dass Teile kollabieren und pyroklastische Ströme generieren. Zudem kommt es zu explosiven Eruptionen. Vulkanasche steigt dabei bis in Höhen von 5 km auf.

Erdbeben Pazifikregion

Gestern ereigneten sich in der Pazifikregion mehrere Erdbeben über die ich zumindest kurz berichten möchte:

Im Norden des Indonesischen Archipels ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 6.5. Das Hypozentrum lag 58 km vor der Küste der Talaud-Inseln in 10 km Tiefe. Über Opfer, oder Schäden liegen keine Meldungen vor. Dennoch gibt es in dieser Region mehrere aktive Vulkane, die von dem starken Erdbeben beeinflusst werden könnten.

Ein weiteres starkes Erdbeben der M 6.1 fand vor der Westküste der japanischen Insel Hokkaido statt. Das Hypozentrum lag in 227 km Tiefe und verursachte ebenfalls keine Schäden.

Ein schwaches Erdbeben M 2.9 manifestierte sich in der Nähe von San Francisco. Das Hypozentrum lag in 20 km Tiefe. Entlang der San Andreas Fault häufen sich die schwachen Beben in der letzten Zeit auffällig. Vielleicht gehen diese einem stärkeren Beben voraus, welches für die Region seit langem prognostiziert wird.

Vulkane Indonesiens

Die Vulkane des indonesischen Archipels bleiben auch dieses Jahr besonders aktiv. 15 Vulkane stehen auf Alarmstufe „gelb“, 4 auf „orange“ und einer auf „rot“. Bereits bei Alarmstufe „gelb“ ist besondere Vorsicht geboten und der Vulkan kann ohne weitere Warnungen ausbrechen. In Indonesien stehen häufig Vulkane auf „gelb“ die bereits kleinere Eruptionen erzeugen. Eine Näherung an die Krater ist bereits verboten. Steht ein Vulkan auf „rot“, dann ist eine größere Eruption im Gange und es besteht eine ernste Gefahr für Anwohner und dem Flugverkehr. Von 4 Vulkanen liegen heute Meldungen des VAAC Darwin vor:

Bromo: der Vulkan in der Tengger-Caldera eruptiert bereits seit einigen Wochen. Vorgestern stand der Wind so ungünstig, dass die Vulkanasche Richtung Malang zog und der Flughafen kurzzeitig gesperrt wurde. Heute registriert das VAAC Vulkanasche in 4 km Höhe. Bauern beklagen Ernteverluste, da ihre Feldfrüchte mit Vulkanasche bedeckt sind.

Dukono: auf Halmahera ist der Dukono weiterhin aktiv. Sein Alarmstatus steht auf „gelb“. Trotzdem warnt das VAAC vor Vulkanasche in 3300 m Höhe. Der Vulkan ist seit mehreren Jahren tätig und stößt überwiegend Vulkanasche aus.

Sinabung: der Vulkan auf der Insel Sumatra steht auf Alarmstufe „rot“. Vom Sinabung ging heute eine explosive Eruption aus, die Vulkanasche bis in einer Höhe von 4600 m steigen ließ. Es wird leichtes Domwachstum registriert, doch der Charakter der anhaltenden Eruption wechselte mehr zum explosiven Typus.

Soputan: ist nach der großen Eruption gestern weiterhin aktiv und entsendet Aschewolken die bis in 4 km Höhe aufsteigen. Auf Fotos ist zu sehen, dass der Vulkan auf Sulawesi ein nächtliches Feuerwerk lieferte und glühende Tephra eruptierte. Trotzdem steht die Alarmstufe nur auf „orange“.

Das sind noch nicht alle Vulkane, die derzeit in Indonesien eruptieren. Spontan fallen mir da noch die daueraktiven Vulkane Batu Tara, Ibu, Karangetang und Semeru ein. Somit stellt Indonesien weiterhin ein gutes Ziel für  „volcano chaser“ dar: die Chancen einen aktiven Vulkan beobachten zu können sind relativ hoch.

Ungewöhnlich still ist es in der letzten Zeit um Anak Krakatau geworden. Mich würde es trotzdem nicht wundern, wenn er bald in die Schlagzeilen zurückkehren würde.