Dukono auf Halmahera eruptiert fluide Vulkanasche

Drohne filmt: Vulkan Dukono eruptiert „fluide Vulkanasche“

Der Dukono auf Halmahera ist einer der aktivsten Vulkane des indonesischen Archipels und als wahre Dreckschleuder bekannt: Wer den Vulkan besteigt, kommt schon früh mit der Asche in Kontakt, denn sie bedeckt die Blätter des dichten Buschwerks, das den schmalen Pfad säumt. Der Vulkanwanderer streift die Asche unweigerlich ab und sie vermischt sich mit dem Schweiß, der in dem feuchtwarmen Klima aus jeder Pore quillt. Das Resultat ist selten ästhetisch. 

Fluide Vulkanasche. © André Müller

So dürfte es auch Vnet-Leser André gegangen sein, als er sich vor wenigen Tagen zum Krater des gut 1230 m hohen Dukono durchgekämpft hat. Dort ließ er seine Drohne aufsteigen, um die Eruptionen zu dokumentieren. Doch anstelle sporadischer Explosionen, für die der daueraktive Vulkan bekannt ist, sah er durch das fliegende Auge eine ständig in Wallung befindliche Aschewolke aus dem Schlot aufsteigen, von der André mir schrieb, dass sie ihn an ein brodelndes Fluid erinnere. Im Schnitt wallte die Asche 20 bis 30 m hoch, stärkere Explosionen erreichten die doppelte Höhe.

Mit dieser Analogie liegt der erfahrene Vulkanbeobachter nicht falsch, denn tatsächlich kann sich ein heißes Asche-Gas-Gemisch wie ein Fluid verhalten und weist entsprechende physikalische Eigenschaften auf. Das gilt insbesondere für pyroklastische Dichteströme. Wohlmöglich hat sich die durch kleine Explosionen ständig in Wallung gehaltene Asche im Krater des Dukono in ein Gas-Feststoff-Fluid verwandelt. Infolge sehr hoher Gastemperaturen von mehreren Hundert Grad und einer sehr feinen Fragmentierung der Asche, die immer wieder in den Schlot zurückfällt, ist das zumindest ein denkbarer Prozess.

Heute gab es am Dukono wieder stärkere Explosionen, die zuletzt Vulkanasche bis auf 2700 m Höhe förderten und VONA-Warnungen auslösten. Schaut man sich allerdings das Histogramm der Erdbebentätigkeit beim VSI an, staunt man über den starken Aktivitätsrückgang in Bezug auf die Anzahl der täglichen Eruptionen, der in der zweiten Augusthälfte einsetzte. Möglicherweise kündigt das von André dokumentierte Phänomen eine neue Verstärkung der Aktivität an.

Papua Indonesia: Starkes Erdbeben Mw 6,5

Starkes Erdbeben Mw 6,5 erschüttert Papua – an der Sorong-Verwerfung

Datum: 16.10.2025 | Zeit: 05:48:54 UTC | Koordinaten  -2.186 ; 138.894 | Tiefe: 26 km | Mw 6,5

Ein kräftiges Erdbeben der Magnitude 6,5 hat am Donnerstag, den 16. Oktober 2025, um 05:48 UTC (14:48 Uhr Ortszeit) den Norden der indonesischen Provinz Papua erschüttert. Nach Angaben internationaler Erdbebendienste lag das Epizentrum etwa 206 Kilometer westlich der Provinzhauptstadt Jayapura. Der Erdstoß ereignete sich in einer Tiefe von rund 26 Kilometern und war in weiten Teilen Nordneuguineas deutlich zu spüren.

Papua. © GFZ-Potsdam

Nach ersten Berichten kam es zu kurzzeitigen Stromausfällen und kleineren Gebäudeschäden in mehreren Küstenorten, größere Zerstörungen oder ein Tsunami wurden jedoch nicht gemeldet. Die indonesische Katastrophenschutzbehörde (BNPB) überwacht die Lage weiterhin, da Nachbeben möglich sind.

Das Erdbeben steht wahrscheinlich mit der Sorong-Verwerfung im Zusammenhang, einer der aktivsten Transformstörungen Südostasiens. Sie verläuft quer durch den Norden Neuguineas und markiert die Grenze zwischen mehreren Mikroplatten, die hier Teil der komplexen Kollisionszone zwischen der australischen und der pazifischen Platte sind. Entlang dieser Störungszone kommt es regelmäßig zu starken, horizontalen Verschiebungen der Erdkruste. Allerdings verläuft der Papua-Neuguinea-Graben parallel zur Küste, so dass sich der Erdstoß auch einem subduzierten Krustenstück ereignet haben könnte, das bis unter dem Küstenbereich von Papua abgetaucht ist.

Vor der Küste von Papua traten mehrere schwächere Beben auf, die mit der Subduktionszone des Neuguinea-Grabens in Verbindung standen. Wahrscheinlich wurden diese Beben von dem starken Erdstoß an der Sorong-Verwerfung getriggert, sofern nicht der Graben für das Beben verantwortlich war.

Die Region ist für ihre hohe seismische Aktivität bekannt: Bereits in den vergangenen Jahrzehnten hatten mehrere Beben entlang der Sorong-Fault Schäden verursacht. Seismologen weisen darauf hin, dass die tektonischen Spannungen in dieser Zone nur teilweise abgebaut sind und mit weiteren Erschütterungen gerechnet werden muss.

Behörden rufen die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten auf, Ruhe zu bewahren, Gebäude auf Schäden zu prüfen und sich über offizielle Kanäle über mögliche Nachbeben zu informieren.

Lewotobi Laki-laki: Starke Eruptionen blasen Lavadom aus

Heftiger Vulkanausbruch am Lewotobi Laki-laki auf Flores – Aschewolken in über 11.000 Metern Höhe

Der indonesische Vulkan Lewotobi Laki-laki liegt auf der Insel Flores und erzeugt seit gestern Abend erneut starke Eruptionen, bei denen Aschewolken bis auf 11.600 m Höhe aufgestiegen sind. Die stärkste Explosion erfolgte in der Nacht zum 15. Oktober 2025 um 1:35 Uhr (WITA) und generierte nicht nur Aschewolken und pyroklastische Ströme, sondern auch ein vulkanisches Gewitter. Die Explosion verursachte seismische Signale mit maximalen Amplituden von 47,3 Millimetern und 546 Sekunden Dauer. Der Flugbetrieb des Flughafens Maumere kam zum Erliegen.

Die jüngste Explosion ereignete sich um 9:21 Uhr WITA und förderte nach Angaben des Zentrums für Vulkanologie und geologische Gefahrenabwehr (PVMBG) eine graue, dichte Aschesäule bis auf etwa 8.000 Meter über den Gipfel (rund 9.584 Meter über dem Meeresspiegel) und driftete mit dem Wind nach Norden und Nordwesten.

Der erste Ausbruch der Serie manifestierte sich am 14. Oktober um 23:37 Uhr. Bei dieser Eruption erreichte die Aschewolke eine Höhe von 9.000 Metern über dem Gipfel.

Die Eruptionen passen in das Aktivitätsschema, dem der Lewotobi Laki-laki seit Monaten folgt: Mehrwöchige Phasen mit effusivem Domwachstum im Krater und schwachen bis mäßig starken Explosionen verstopfen das Fördersystem und lassen den Druck im Vulkaninneren so sehr ansteigen, dass es zu starken Explosionen kommt, die den Dom ausblasen und zerstören. Anschließend beginnt wieder eine Phase mit Domwachstum.

Die Behörden haben eine permanente Sperrzone von sechs Kilometern um den Krater eingerichtet, die sich in südwestlicher bis nordöstlicher Richtung auf sieben Kilometern ausweitet. Bewohner und Besucher werden aufgefordert, das Gebiet zu meiden, Ruhe zu bewahren und den Anweisungen der lokalen Behörden Folge zu leisten. Aufgrund der anhaltenden Regenfälle warnen Experten zudem vor der Gefahr von Laharen. Die Schlammströme stellen insbesondere in den Flusstälern am Vulkan eine große Gefahr dar.

Menschen, die vom Ascheregen betroffen sind, sollen Masken oder Tücher tragen, um ihre Atemwege zu schützen. Die Regionalregierung arbeitet eng mit dem Beobachtungsposten in Pululera sowie mit dem PVMBG in Bandung und der Katastrophenschutzbehörde (BPBD) zusammen, um die Lage fortlaufend zu überwachen.

Der Lewotobi Laki-laki ist einer von zwei benachbarten Gipfeln des Doppelvulkans Lewotobi, dessen zweiter Kegel, Lewotobi Perempuan, in unmittelbarer Nähe liegt. Der stratovulkanische Komplex ist rund 1.703 Meter hoch und gehört zu den aktivsten Vulkanen Ost-Indonesiens. Historisch zeigt der Lewotobi häufig explosive Eruptionen mit kräftigen Ascheausstößen – ein Muster, das sich nun eindrucksvoll fortsetzt.

Karangetang: Erhöhte Aktivität und Rotglut am Nordkrater

Vulkan Karangetang auf Siau steigerte Aktivität – Glühende Schuttlawine abgegangen

Der indonesische Vulkan Karangetang liegt auf der Insel Siau und zeigt seit Wochen eine deutlich erhöhte Aktivität. Seit August wird eine Zunahme seismischer Ereignisse beobachtet, zu denen sich gestern Rotglut am Dom und der Abgang glühender Schuttlawinen gesellten. Sie deuten auf ein anhaltend hohes Niveau vulkanischer Unruhe hin. Die Alarmstufe II (Gelb) bleibt weiterhin in Kraft. Die Schuttlawine ging wenige Stunden vor dem starken Erdbeben der Magnitude 7,4 im Süden der Philippinen ab.

Wie das VSI/ESDM in einem Sonderbericht schreibt, wurden am 9. Oktober glühende Lavalawinen beobachtet, die sich vom Nordkrater in Richtung des etwa 700 Meter entfernten Südkraters bewegten, was als ein klares Zeichen für aktiven Magmanachschub am Lavadom interpretiert wird. Bereits in den Wochen zuvor registrierte das seismische Netzwerk eine stetige Signalzunahme. Insbesondere Erdbeben, die mit Gas- und Ascheausstoß in Verbindung stehen, legten deutlich zu. Während Anfang August noch rund 40 dieser Ereignisse pro Tag aufgezeichnet wurden, stieg ihre Zahl Mitte August auf bis zu 96 pro Tag. Auch die Zahl der harmonischen Beben, die auf Magmabewegungen in der Tiefe hindeuten, nahm signifikant zu.

Schaut man sich die Erdbebenstatistiken bei MAGMA an, erkennt man, dass es zeitweise sogar deutlich mehr Erdbeben gab, als vom ESDM berichtet. Besonders Mitte August und Mitte September gab es an einigen Tagen mehr als 270 Erdbebensignale unterschiedlichen Typs. In den letzten 24 Stunden wurden 139 starke Entgasungen, 20 Tremorphasen und 3 vulkanotektonische Beben festgestellt.

Der Karangetang zählt zu den aktivsten Vulkanen Indonesiens. Er erhebt sich 1.784 Meter über dem Meeresspiegel und ist ein Doppelvulkan mit zwei Gipfelkratern – einem Nord- und einem Südkrater. Er eruptiert überwiegend effusiv und generiert Lavadome. In besonders aktiven Phasen kommt es zu strombolianischen Eruptionen, glühenden Schuttlawinenabgängen und Lavaströmen. Gelegentlich entstehen pyroklastische Ströme und Lahare. Diese stellen eine ernste Gefahr für Siedlungen am Fuß des Vulkans dar.

Der letzte größere Ausbruch des Karangetang ereignete sich im September 2023, als Lavaströme den Batuawang-Fluss erreichten. Die Geologische Agentur Indonesiens mahnt die Bevölkerung, sich im Umkreis von 1,5 Kilometern um beide Krater sowie im Bereich bis 2,5 Kilometer südlich und südwestlich des Südkraters nicht aufzuhalten.

Trotz seiner häufigen Aktivität leben Tausende Menschen auf der kleinen Insel Siau in unmittelbarer Nähe des Vulkans. Der Karangetang prägt dort nicht nur die Landschaft, sondern auch das Leben der Bewohner – zwischen fruchtbarem Boden und der ständigen Bedrohung durch Feuer und Asche.

Lewotobi Lakilaki mit frequenten Eruptionen

Lewotobi Lakilaki steigerte seine Eruptionsfrequenz – mehrere Tremorphasen detektiert.

Auf der indonesischen Insel Flores steigerte der Lewotobi Lakilaki seine Eruptionsfrequenz und eruptiert seit einigen Tagen mehrmals täglich Aschewolken. Gestern erreichten sie eine Höhe von 5000 m über Kraterhöhe und lösten VONA-Warnungen aus. Zugleich steigen die Sorgen vor einer starken Explosion, die den Dom ausbläst und pyroklastische Ströme generieren könnte.

Lewotobi Laki-laki

Zuletzt blies der Lewotobi seinen Pancake-Dom Anfang August aus, was hoch aufsteigende Eruptionswolken und erwähnte pyroklastische Ströme erzeugte, die über die Vulkanflanke hinabrasten. Pyroklastische Ströme gehören zu den gefährlichsten Manifestationen des Vulkanismus. Sie sind nicht zu stoppen, können sogar Anhöhen überwinden und zerstören alles auf ihrem Weg. Zudem bewegen sie sich sehr schnell, was eine Flucht schwierig macht. Aus diesem Grund sind die Siedlungen in einem 6-Kilometer-Radius um den Krater des Vulkans bereits seit Monaten evakuiert und es gibt keine Anzeichen für eine nachhaltige Entspannung der Situation, so dass die Evakuierten weiterhin nicht in ihre Heimat zurückkehren können.

Neben der Zunahme der explosiven Aktivität gibt es auch täglich bis zu 50 vulkanisch bedingte Erdbeben unterschiedlichster Art. Neben vulkanotektonischen Erschütterungen werden von den Seismometern auch Hybriderdbeben und Tremorphasen registriert. Sie deuten darauf hin, dass ich im Untergrund magmatische Fluide bewege. Der Dom vermindert zudem die Entgasungen, was zusätzlich zu einer Druckerhöhung im Fördersystem führt.

Die Bevölkerung wird vom Zivilschutz darum gebeten, Ruhe zu bewahren, den Anweisungen der lokalen Behörden Folge zu leisten und Gerüchten oder nicht verifizierten Informationen keine Beachtung zu schenken.

Zudem sollten sich die Bewohner der umliegenden Gebiete der Gefahr von regenbedingten Lahar-Fluten bewusst sein, die in den vom Gipfel des Vulkans ausgehenden Flüssen entstehen können. Anwohner, die vom Ascheregen betroffen sind, werden aufgefordert, Masken oder Mund-Nasen-Bedeckungen zu tragen, um ihre Atemwege vor der Vulkanasche zu schützen.

Merapi: Abgang eines pyroklastischen Stroms am 02. Oktober

Pyroklastischer Strom am Merapi war 4 Minuten lang unterwegs

Am javanischen Vulkan Merapi ging ein pyroklastischer Strom ab, der über die Ostflanke floss und eine Strecke von geschätzten 2 Kilometern zurücklegte. Das seismische Netzwerk erfasste ein 4 Minuten andauerndes Signal mit einer Maximalamplitude von 59 mm. Menschen kamen nicht zu Schaden.

Der pyroklastische Strom wurde durch ein Kollapsereignis am wachsenden Lavadom verursacht und hing nicht mit explosiver Tätigkeit zusammen. Bereits am Vortag war es zur Bildung eines kleineren pyroklastischen Stroms gekommen. Außerdem wurden 90 Schuttlawinenabgänge festgestellt. Ob eine Schuttlawine oder ein pyroklastischer Strom entsteht, ist maßgeblich von der Größe des kollabierten Lavapakets abhängig und davon, wie heiß und gasreich es noch ist. Je mehr heißes Gas die Lava enthält, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass statt einer Schuttlawine ein pyroklastischer Dichtestrom entsteht.

Darüber hinaus ist der Merapi seismisch aktiv: Während nur wenige Erdbebensignale vulkanotektonischen Ursprungs sind, gibt es immer noch eine hohe Anzahl an Hybriderdbeben, die von Fluidbewegungen unter dem Vulkan zeugen. Es besteht die Gefahr, dass sich ein hoher Gasdruck im Fördersystem unter dem Dom aufbaut, was früher oder später zu starken Explosionen führen könnte.

Neue Daten zum Domwachstum gibt es bisher nicht. Im jüngsten BPPTKG-Wochenbericht für den Zeitraum vom 12. bis 18. Dezember wurden noch die Volumendaten vom 25. August veröffentlicht. Zu diesem Zeitpunkt hatte der aktivere Südwestdom ein Volumen von 4.179.900 Kubikmetern. Visuelle Beobachtungen bestätigten jedoch morphologische Veränderungen, die auf Domwachstum hindeuteten. Dafür sprechen auch die aktuellen Abgänge der pyroklastischen Ströme. Diese könnten allerdings dazu beitragen, dass der Dom an Volumen verliert und bei der nächsten Messung geschrumpft ist. Sollte das nicht der Fall sein, hat sich das Domwachstum wahrscheinlich verstärkt.

Die Warnstufe am Merapi steht weiterhin auf „Orange“ und der Aufstieg zum Gipfel ist verboten. Es gilt eine asymmetrische Sperrzone mit bis zu 7 Kilometern Ausdehnung um den Gipfelbereich.

Indonesien: Erdbeben Mw 6,0 in der Bali-See

Starkes Erdbeben erschüttert indonesische Bali-See – leichte Schäden in Ost-Java

Datum: 30.09.2025 | Zeit: 16:49:43 UTC | Koordinaten:  -7.212 ; 114.216 | Tiefe: 15 km | Mw 6,0

Gestern Abend manifestierte sich nicht nur auf den Philippinen ein starkes Erdbeben, sondern auch im südlich gelegenen Indonesien, genauer vor der Küste von Ost-Java in der Bali-See: Um 23:49 Uhr Ortszeit registrierte die Agentur für Meteorologie, Klimatologie und Geophysik (BMKG) ein Beben der Magnitude 6,5 nahe Sumenep vor der kleinen Insel Madura. Das Epizentrum lag rund 50 Kilometer südöstlich von Sumenep in einer Tiefe von elf Kilometern. 

Das EMSC gab die Magnitude des Bebens mit Mb 6,0 an und verortete den Erdbebenherd in 15 Kilometern Tiefe.

Auf der Insel Sepudi stürzten Häuser ein, in vielen Orten Ost-Javas brach Panik aus. Die Erschütterungen waren bis nach Bali und West-Nusa Tenggara zu spüren. Berichte über Todesopfer liegen bisher nicht vor, die Behörden meldeten jedoch mittelschwere Gebäudeschäden. Aus Sicherheitsgründen wurde die Stromversorgung auf Teilen der Insel Sepudi abgeschaltet. Eine zunächst ausgegebene Tsunami-Warnung wurde später aufgehoben, die Behörden riefen die Bevölkerung jedoch zur Vorsicht wegen möglicher Nachbeben auf.

Von diesen gab es zahlreiche, so dass sich auf der Shakemap ein respektabler Nachbebencluster bildete.

Nach Schätzungen spürten rund 178.000 Menschen starke, über eine Million mäßige und mehr als 25 Millionen leichte Erschütterungen. Der USGS stufte die Gefahr von Todesopfern und größeren Schäden als gering ein und gab eine „grüne“ Warnstufe aus.

Interessant ist ein Erdbeben der Magnitude 4,9 mit einer Herdtiefe von 126 Kilometern. Es ereignete sich unter der Südflanke des Vulkans Tambora auf der Insel Sumbawa. Dieser Vulkan verursachte nach einer gewaltigen Eruption im Jahr 1815 im Folgejahr einen globalen Temperaturrückgang, der zu Missernten und Hungersnöten führte.

Indonesien liegt auf dem pazifischen „Feuerring“ und wird regelmäßig von Erdbeben heimgesucht. Viele Gebäude in den betroffenen Regionen sind nicht ausreichend gegen starke Erschütterungen gesichert und gelten daher als besonders gefährdet.

Indonesien: Mehrere mittelstarke Erdbeben verursachten Schäden

Mehrere Erdbeben erschüttern Indonesien – Schäden in Lampung und Ost-Java

In Indonesien haben mehrere Erdbeben innerhalb weniger Tage verschiedene Regionen erschüttert und teilweise Schäden angerichtet. In den sozialen Medien geteilte Bilder zeigen eingestürzte Wände und umgekipptes Mobiliar. Laut Berichten der Katastrophenschutzbehörde wurden Hunderte Menschen evakuiert, Todesopfer gab es aber keine.

Das stärkste Beben manifestierte sich am 25. September in der Balisee, vor der Küste von Ostjava. Laut VSI hatte es eine Magnitude von 5,7 und wirkte sich auf die Regionen Banyuwangi, Situbondo und die Insel Bali aus. Das EMSC ermittelte eine Magnitude von 5,2 und einen Erdbebenherd in 10 Kilometern Tiefe. Der Ijen-Vulkankomplex liegt in relativer Nähe des Bebengeschehens.

Rund 550 Menschen waren betroffen, Verletzte oder Todesopfer wurden nicht gemeldet. Zahlreiche Bewohner brachten sich vorsorglich bei Verwandten in Sicherheit.

Ein Team der Nationalen Katastrophenschutzbehörde (BNPB) unter der Leitung von Agus Riyanto traf am Samstag in Situbondo ein und stimmte die Hilfs- und Wiederaufbaumaßnahmen mit den lokalen Behörden ab. Inzwischen gilt die Lage als stabil. Gesundheitsdienste sind rund um die Uhr verfügbar, und öffentliche Küchen bleiben noch drei Tage lang geöffnet.

Nach einer Schnellbewertung wurden 137 Häuser beschädigt, davon 56 schwer. Die Provinzregierung von Ost-Java unterstützt den Wiederaufbau mit Baumaterialien. Außerdem verteilte die BNPB Nothilfegüter, darunter 50 Familienzelte, Lebensmittelpakete, Decken und Matratzen.

Am Freitag, dem 26. September, traf ein Beben der Magnitude 4,5 den Regierungsbezirk Tanggamus in der Provinz Lampung. Das Epizentrum lag nur fünf Kilometer tief und 19 Kilometer nordwestlich von Tanggamus. Besonders stark waren die Erschütterungen in den Distrikten Semaka und Wonosobo zu spüren. Laut Behördenangaben sind mindestens 14 Familien betroffen, ein Haus wurde schwer beschädigt, 13 weitere erlitten leichte Schäden. Die regionale Katastrophenschutzbehörde (BPBD) führt derzeit Lagebewertungen durch und koordiniert Hilfsmaßnahmen.

Die Behörden rufen die Bevölkerung angesichts möglicher Wetterextreme und weiterer Erdbeben zur Wachsamkeit auf. Notfallpakete sollten griffbereit sein, und aktuelle Informationen vertrauenswürdiger Behörden regelmäßig verfolgt werden.

Merapi: Aktivitätszunahme in der letzten Woche

Zunahme der Schuttlawinenabgänge am Merapi – Domwachstum visuell bestätigt

Am Merapi auf Java hat die Anzahl der täglichen Abgänge von Schuttlawinen wieder zugenommen, nachdem in der Vorwoche ein Rückgang der Aktivität beobachtet worden war. In den letzten 24 Stunden wurden 118 Abgänge registriert, die Signale auf den Seismogrammen hinterließen. Nachts hinterlassen viele der Schuttlawinen rotglühende Spuren auf der Vulkanflanke. Teilweise legen sie Entfernungen von bis zu 2000 m zurück. Die Aktivitätszunahme deutet ein verstärktes Domwachstum an, wofür auch die hohe Anzahl an Hybriderdbeben spricht.

Leider gibt es von den Vulkanologen vor Ort keine neuen Daten in Bezug auf das Volumen des Lavadoms. Die jüngste Messung erfolgte am 5. August. Damals belief sich das Volumen des Südwestdoms auf 4.179.900 m³ und das des Zentraldoms auf 2.368.800 m³. Seit langem tut sich am Zentraldom fast nichts, während der Südwestdom langsam wächst, was visuell mit Hilfe der Kamerastationen Ngepos und Babadan2 bestätigt wurde.

Auf Wochensicht wurden nach Angaben des in Yogyakarta ansässigen Zentrums für Forschung und Entwicklung im Bereich geologischer Katastrophentechnologie (BPPTKG) zwischen dem 19. und 25. September 2025 insgesamt 88 Lavalawinen registriert. Fünf dieser Lavalawinen in Richtung des Bebeng-Flusses, 37 in Richtung des Krasak-Flusses und 46 in Richtung der Flüsse Sat/Putih – jeweils mit einer maximalen Reichweite von 2.000 Metern.

Auch die seismischen Daten belegen die anhaltende Aktivität: Das Messnetz verzeichnete 81 flache vulkanische Beben (VTB), 644 mehrphasige Beben (MP), 520 Einsturzbeben (RF) und neun tektonische Beben (TT) – ein Anstieg gegenüber der Vorwoche, der auf eine erhöhte Dynamik im Inneren des Vulkans hinweist.

Die Deformationsmessungen mittels EDM- und GPS-Geräten zeigen jedoch weiterhin relativ stabile Bedingungen. Die Abstände zwischen Fixpunkten und Reflektoren wiesen nur geringfügige, als unbedeutend eingestufte Veränderungen auf.

Die Beobachtungen bestätigen, dass der Merapi sich weiterhin in einer effusiven Eruptionsphase befindet. Magma wird langsam an die Oberfläche gefördert und bildet Lava- und Gerölllawinen. Der Alarmstatus bleibt deshalb auf Stufe III.

Nach wie vor besteht die Gefahr von Lava- und pyroklastischen Strömen im Südsüdwestsektor des Vulkans: Diese könnten den Boyong-Fluss bis zu fünf Kilometer weit und die Flüsse Bedog, Krasak und Bebeng bis zu sieben Kilometer weit erreichen. Im Südostsektor reicht die potenzielle Gefahrenzone bis zu drei Kilometer entlang des Woro-Flusses und bis zu fünf Kilometer entlang des Gendol-Flusses. Bei einer explosiven Eruption könnten Auswurfmaterialien in einem Umkreis von bis zu drei Kilometern niedergehen.