Merapi: Aktivitätszunahme in der letzten Woche

Zunahme der Schuttlawinenabgänge am Merapi – Domwachstum visuell bestätigt

Am Merapi auf Java hat die Anzahl der täglichen Abgänge von Schuttlawinen wieder zugenommen, nachdem in der Vorwoche ein Rückgang der Aktivität beobachtet worden war. In den letzten 24 Stunden wurden 118 Abgänge registriert, die Signale auf den Seismogrammen hinterließen. Nachts hinterlassen viele der Schuttlawinen rotglühende Spuren auf der Vulkanflanke. Teilweise legen sie Entfernungen von bis zu 2000 m zurück. Die Aktivitätszunahme deutet ein verstärktes Domwachstum an, wofür auch die hohe Anzahl an Hybriderdbeben spricht.

Leider gibt es von den Vulkanologen vor Ort keine neuen Daten in Bezug auf das Volumen des Lavadoms. Die jüngste Messung erfolgte am 5. August. Damals belief sich das Volumen des Südwestdoms auf 4.179.900 m³ und das des Zentraldoms auf 2.368.800 m³. Seit langem tut sich am Zentraldom fast nichts, während der Südwestdom langsam wächst, was visuell mit Hilfe der Kamerastationen Ngepos und Babadan2 bestätigt wurde.

Auf Wochensicht wurden nach Angaben des in Yogyakarta ansässigen Zentrums für Forschung und Entwicklung im Bereich geologischer Katastrophentechnologie (BPPTKG) zwischen dem 19. und 25. September 2025 insgesamt 88 Lavalawinen registriert. Fünf dieser Lavalawinen in Richtung des Bebeng-Flusses, 37 in Richtung des Krasak-Flusses und 46 in Richtung der Flüsse Sat/Putih – jeweils mit einer maximalen Reichweite von 2.000 Metern.

Auch die seismischen Daten belegen die anhaltende Aktivität: Das Messnetz verzeichnete 81 flache vulkanische Beben (VTB), 644 mehrphasige Beben (MP), 520 Einsturzbeben (RF) und neun tektonische Beben (TT) – ein Anstieg gegenüber der Vorwoche, der auf eine erhöhte Dynamik im Inneren des Vulkans hinweist.

Die Deformationsmessungen mittels EDM- und GPS-Geräten zeigen jedoch weiterhin relativ stabile Bedingungen. Die Abstände zwischen Fixpunkten und Reflektoren wiesen nur geringfügige, als unbedeutend eingestufte Veränderungen auf.

Die Beobachtungen bestätigen, dass der Merapi sich weiterhin in einer effusiven Eruptionsphase befindet. Magma wird langsam an die Oberfläche gefördert und bildet Lava- und Gerölllawinen. Der Alarmstatus bleibt deshalb auf Stufe III.

Nach wie vor besteht die Gefahr von Lava- und pyroklastischen Strömen im Südsüdwestsektor des Vulkans: Diese könnten den Boyong-Fluss bis zu fünf Kilometer weit und die Flüsse Bedog, Krasak und Bebeng bis zu sieben Kilometer weit erreichen. Im Südostsektor reicht die potenzielle Gefahrenzone bis zu drei Kilometer entlang des Woro-Flusses und bis zu fünf Kilometer entlang des Gendol-Flusses. Bei einer explosiven Eruption könnten Auswurfmaterialien in einem Umkreis von bis zu drei Kilometern niedergehen.

Merapi: Pyroklastischer Strom trotz Aktivitätsrückgang

Pyroklastischer Strom am Merapi gemeldet – Weniger Schuttlawinenabgänge

Am Merapi auf Java ging am 18. September ein kleiner pyroklastischer Dichtestrom ab. Er glitt rund 2000 Meter in Richtung der Flüsse Krasak und Putih und verursachte ein seismisches Signal, mit einer Amplitude von 63 Millimetern und einer Dauer von 127,56 Sekunden erreichte.

Der pyroklastische Strom war das markanteste Ereignis dieser Woche, in der sich der Merapi weiterhin aktiv zeigte. Allerdings nahm die Aktivität in den letzten Wochen ab und es werden deutlich weniger Abgänge von Schuttlawinen verzeichnet. Gegenüber dem langjährigen Durchschnitt von etwa 120 Lawinen am Tag wurden zuletzt nur noch rund 80 festgestellt.

Wie das PVMGB in seinem Wochenbulletin für den Beobachtungszeitraum 12. – 18. September berichtet, kam es dennoch zu mehreren Schuttströmen, die vor allem Schluchten und Bachläufen folgten. Im Oberlauf des Bebeng-Flusses waren es 11, während 36 Schuttlawinen dem Krasak-Fluss folgten und 62 im Oberlauf des Sat/Putih-Flusses registriert wurden. Alle Ströme erreichten eine maximale Länge von etwa 2.000 Metern.

Morphologische Analysen mit Hilfe von Webcams zeigten leichte Veränderungen am Südwestdom, verursacht durch das wachsende Domvolumen und die kontinuierliche Aktivität der Schuttlawinen. Am Zentraldom hingegen wurden keine morphologischen Veränderungen festgestellt. Eine Luftbildauswertung vom 25. August ergab ein Volumen von 4,18 Millionen Kubikmetern für den Südwestdom und 2,37 Millionen Kubikmetern für den Zentraldom.

Auch seismisch war der Vulkan weniger aktiv, als es in den Vorwochen der Fall war. Dennoch bewegt sich die Seismizität auf hohem Niveau.  Das seismische Netzwerk registrierte 27 flach liegende vulkanotektonische Beben, 568 Hybridbeben, zwei Niederfrequenzbeben, 570 seismische Signale von Schuttlawinen sowie zwölf tektonische Beben.

Die Deformationsmessungen mittels EDM und GPS zeigten in diesem Zeitraum keine signifikanten Veränderungen, was auf eine stabile, aber weiterhin aktive Magmazufuhr hindeutet.

Die Behörden belassen den Aktivitätsstatus des Merapi auf „Orange“. Gefahren bestehen vor allem durch Lavaströme und pyroklastische Ströme im südwestlichen Sektor bis sieben Kilometer Entfernung, im südöstlichen Sektor bis fünf Kilometer. Bei explosiven Eruptionen kann der Auswurf von vulkanischem Material einen Radius von bis zu drei Kilometern um den Gipfel erreichen.

Die Bevölkerung in den gefährdeten Gebieten wird aufgerufen, den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten und die definierten Gefahrenzonen strikt zu meiden.

Karangetang: Mindestens ein Dom ist aktiv

Mindestens ein aktiver Lavadom am Doppelgipfelvulkan Karangetang – Seismizität hoch

Der Karangetang auf der Gewürzinsel Siau in Indonesien besticht durch seinen Doppelgipfel, der je von einem Lavadom gekrönt wird. Seit Anfang August nahmen Seismizität und Gasausstoß kontinuierlich zu und Bilder zeigen, dass von beiden Domen Dampf aufsteigt, was man als Indizien für Domwachstum interpretieren kann.

Nun wurde in unserer FB-Gruppe „Volcanoes and Volcanism“ ein Bild gepostet, auf dem nachts rot illuminierte Dampfwolken über einem der Dome zu sehen sind. Der zweite Dom ist nicht im Bild, so dass nicht mit Sicherheit gesagt werden kann, ob auch dieser entsprechend aktiv ist. Die Bildunterschrift ist nicht klar formuliert, doch es könnte sich um den Norddom handeln. Der Südkrater wird von den Vulkanologen als Hauptkrater angesehen.

Darüber hinaus registrierten die Vulkanologen vom VSI eine Vielzahl verschiedener Erdbebensignale. In den letzten 24 Stunden wurden 137 starke Entgasungen registriert, sowie 90 Tremorphasen, 3 vulkanotektonische Beben und 2 hybride Erschütterungen. Zusammengenommen zeigen die Daten – und natürlich das Foto –, dass Magma aus der Tiefe aufsteigt, am Krater effusiv austritt und zumindest einen der Dome wachsen lässt.

Für gewöhnlich lösen wachsende Dome am Karangetang Steinschläge und Schuttlawinen glühenden Materials aus, das über die Vulkanhänge abgeht. Nicht selten entstehen pyroklastische Ströme, die Siedlungen am Fuß des Vulkans erreichen können und nicht nur Zerstörungen bedingen, sondern auch Menschenleben fordern.

Der Alarmstatus stehe auf „2“ (Gelb) und es gilt eine asymmetrische Sperrzone mit einem Radius von 1,5 Kilometern um die beiden Krater, die im Süden und Südwesten auf 2,5 Kilometer erweitert wurde. Hier liegt der Hang, über den die meisten Schuttlawinen und pyroklastischen Ströme abgehen.

Siau ist eine Vulkaninsel im Sangihe-Archipel, das nördlich von Sulawesi beginnt und bis zum Süden der Philippinen reicht. Die Region zwischen der Celebessee und der Molukkensee ist seismisch hochaktiv und wird praktisch täglich von mehreren mittelstarken Erdbeben erschüttert. Stärkere Erdbeben können hier Vulkanausbrüche triggern.

Lokon: Erhöhung der Warnstufte infolge eines Schwarmbebens

Schwarmbeben am Lokon schürt Sorgen vor Vulkanausbruch – Warnstufe auf Orange erhöht

Auf der indonesischen Insel Sulawesi sorgt man sich vor einem möglicherweise bevorstehenden Vulkanausbruch des Mount Lokon, der im Norden der Insel liegt. Bereits am 3. September gab es einen signifikanten Anstieg der Seismizität und die Alarmstufe wurde von „Gelb“ auf „Orange“ erhöht.

Die Seismizität ist seit letztem Mittwoch erhöht und wird von einem anhaltenden Schwarmbeben dominiert. Er war in den ersten Tagen am stärksten und zeigt aktuell eine rückläufige Tendenz. Am ersten Tag des Schwarms wurden 169 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Zudem gab es 7 Tornillos, die als besonderes Warnsignal angesehen werden, dass sich Explosionen anbahnen könnten. Magma steht bereits hoch im Fördersystem: Nachts werden rot illuminierte Dampfwolken beobachtet.

Nach Angaben von Armando Manguleh, Leiter des Vulkanbeobachtungspostens in Tomohon, deuten die „Feuerlichter“ auf aufsteigendes Magma hin, das den Boden stark erhitzt. Ein Ausbruch sei daher nicht ausgeschlossen.

Der Vulkanbeobachter erinnerte daran, dass ein ähnliches Phänomen bereits 2008 auftrat, damals jedoch ohne anschließende Eruption. Dennoch könne das Auftreten der Feuerlichter ein Vorbote sein. Vor Ort ist man entsprechend auf eine Eruption vorbereitet und kann Anwohner des Vulkans schnell evakuieren.

In Reaktion auf die Erhöhung der Warnstufe wurde die Gefahrenzone am Lokon bereits ausgeweitet: Einwohner und Touristen müssen einen Mindestabstand von 2,5 Kilometern zum Krater einhalten.

Die Vulkanologen warnen zudem vor möglichen phreatischen Eruptionen sowie vor Laharen entlang der Flussläufe, insbesondere während der Regenzeit. Die Bevölkerung wird aufgefordert, im Ernstfall Schutzmaßnahmen zu ergreifen – darunter das Tragen von Masken und Schutzbrillen im Freien sowie das Aufsuchen geschlossener Räume.

Videoaufnahmen, die heute in unserer FB-Gruppe geteilt wurden, zeigen eine sich ausbreitende Dampfwolke, die andeutet, dass es möglicherweise bereits zu einer phreatischen Eruption gekommen ist.

Marapi: Zwei Eruptionen seit gestern Abend

Marapi eruptierte 2 Mal innerhalb weniger Stunden – Vulkanasche stieg bis zu 1200 m über Kraterhöhe auf

Auf der indonesischen Insel Sumatra ist der Marapi weiterhin aktiv und eruptiert sporadisch Aschewolken. Seit gestern Abend geschah das gleich zweimal, wobei Vulkanasche bis auf 4100 m Höhe aufstieg, was VONA-Meldungen beim VAAC Darwin auslöste.

Die jüngste Eruption manifestierte sich am Montagmorgen um 9:06 Uhr WIB. Wie das Zentrum für Vulkanologie und geologische Gefahrenminderung (PVMBG) mitteilte, erreichte die Eruptionssäule eine Höhe von rund 1.000 Metern über dem Krater, was einer Gesamthöhe von etwa 3.891 Metern über dem Meeresspiegel entspricht.

Vulkanbeobachter des Observierungspostens in Vulkannähe beschrieben die ausgestoßene Aschewolke als dicht und weiß bis grau gefärbt. Sie bewegte sich in östliche Richtung. Der Ausbruch erzeugte seismische Wellen mit einer Amplitude von 30,4 Millimetern und einer Dauer von 51 Sekunden. Im weiteren Verlauf des Tages registrierten die Messinstrumente zudem ein Erdbeben mit denselben Werten sowie mehrere harmonische und nichtharmonische Tremorphasen mit Amplituden zwischen 1,3 und 2,6 Millimetern, die bis zu neun Minuten lang anhielten.

Gestern Abend wurden Vulkanasche gut 1200 m über Kraterhöhe eruptiert und einige schwache tektonische Erdbeben registriert, aber keine rein vulkanisch bedingten Erschütterungen. Generell ist die Seismizität am Marapi eher gering.

Der 2.891 Meter hohe Marapi liegt im Westen Sumatras und gehört zum Regierungsbezirk Agam/Batusangkar. Die Alarmstufe steht auf „2“. Die Behörden rufen zur fortgesetzten Wachsamkeit auf.  Das PVMBG warnt Anwohner, Bergsteiger und Touristen eindringlich davor, sich im Umkreis von drei Kilometern um den Verbeek-Krater aufzuhalten. „Die Situation erfordert erhöhte Vorsicht, da weitere Eruptionen jederzeit möglich sind“, erklärte Ahmad Rifandi vom lokalen Beobachtungsposten.

Der aktuelle Ausbruch ist Teil einer länger anhaltenden Aktivitätsphase. Bereits in der Vorwoche war der Vulkan einmal eruptiert. Nach Daten der Plattform MAGMA Indonesia wurde der Marapi im laufenden Jahr bereits 95 Mal aktiv. Landesweit verzeichneten die Behörden 6.011 Vulkanausbrüche in Indonesien. Der Semeru auf Java war dabei mit 2.410 Eruptionen der aktivste Vulkan des Archipels, gefolgt vom Gunung Ibu mit 2207 Explosionen.

Lewotobi Laki-Laki: Weitere starke Eruption in der Nacht

Zweite Explosion am Lewotobi Laki Laki förderte Asche auf fast 20 Km Höhe

Nachdem es gestern Abend um 20:48 Uhr Lokalzeit (WITA) bereits eine Eruption gegeben hatte, die eine Aschewolke bis auf 12 Kilometer Höhe aufsteigen ließ, ereignete sich nachts um 01:05 WITA ein weiterer explosiver Vulkanausbruch, bei dem die Asche sogar fast bis auf 20 Kilometer hoch aufstieg. Beide Eruptionen förderten neben Vulkanasche glühende Tephra und generierten pyroklastische Ströme, von denen ein besonders hohes Gefahrenpotenzial ausging.

Die oben genannten Höhenangaben stammen vom VSI. Laut der letzten VONA-Meldung wurde um 10:20 Uhr UTC Asche in 18 Kilometern Höhe detektiert. Diese hoch aufsteigenden Aschewolken gefährden den Flugverkehr und verursachen einen roten Alarmstatus. Tatsächlich kam es zu massiven Störungen im Flugverkehr, die mehr als 40 Flüge betrafen. Es kam zu Flugstreichungen und Umleitungen. Tausende Passagiere saßen auf den Flughäfen fest. Betroffen war nicht nur der regionale Flugverkehr, sondern vor allem internationale Routen. So strandeten Passagiere nicht nur auf Bali, sondern auch in Jakarta und Singapur.

Gestern schrieb ich, dass der erste Vulkanausbruch überraschend kam und dass es keine gesteigerte Seismizität gab. Das stimmte nicht ganz, denn die Beben wurden nur noch nicht im Histogramm zur Seismizität angezeigt und auch das Update auf MAGMA war noch nicht veröffentlicht worden. Nun ist zu sehen, dass in dem Beobachtungszeitraum zwischen 18 und 24 Uhr 125 vulkanotektonische Erdbeben und 15 Hybriderdbeben registriert worden waren. Es bleibt aber unklar, ob die Beben zusammen mit der Eruption auftraten oder vorher. Sollten sie bereits vor der Eruption registriert worden sein, blieb aber nicht viel Vorwarnzeit, da der Ausbruch ja bereits um 20:48 Uhr einsetzte. Nachmittags war die Seismizität noch nicht signifikant erhöht.

Die starken Eruptionen kommen meistens ziemlich überraschend, obgleich sie mittlerweile etwa alle 14 Tage einsetzen. Sie weisen somit die Charakteristiken von Paroxysmen auf, allerdings ist hier ein Pancake-Dom involviert, der den Krater verstopft und bei den Ausbrüchen ausgeblasen wird.

Lewotobi Laki-Laki mit Vulkanausbruch am 1. August

Lewotobi Laki-Laki eruptiert Aschewolke bis auf 11.200 m Höhe – spektakuläre vulkanische Blitze zu sehen

Der Vulkan Lewotobi Laki-Laki eruptiert eine hoch aufsteigende Aschewolke und erzeugt dabei ein vulkanisches Gewitter. Das VAAC meldete um 13:30 Uhr UTC südwestwärts driftende Vulkanasche in 11.200 m Höhe. Der Vulkan liegt auf Flores in Indonesien, wo es zum Zeitpunkt der Meldung bereits 21:30 Uhr war. Aufgrund der Dunkelheit kann man die vulkanischen Blitze über einer roten Lavasäule sehr schön sehen. Auf langzeitbelichteten Fotos ist zu erkennen, dass pyroklastische Ströme abgehen.

Auf der unten eingefügten Videoaufnahme ist weiterhin zu erkennen, dass die Eruption offenbar aus 2 Schloten stattfindet. Im Krater wächst ein Lavadom, der bei solchen Paroxysmen ausgeblasen wird. Wenigstens verhielt es sich bei den stärkeren Eruptionen der letzten Monate so.
Eigentlich hatte man bereits letztes Wochenende mit einem stärkeren Ereignis gerechnet, da es eine Phase erhöhter Seismizität gab. Das PVMGB brachte daraufhin eine Warnung heraus, dass es wahrscheinlich zu einer Blockade des Fördersystems kam, in deren Folge sich der Gasdruck im Vulkaninneren erhöhte. Doch erstmal passierte nichts und die Seismizität verringerte sich wieder, bis es heute zu dem dann doch recht überraschend auftretenden Vulkanausbruch kam.

Ob es sich bei der aktuellen Tätigkeit bereits um die Hauptphase der Eruption handelt oder ob sich der Ausbruch noch verstärken wird, ist ungewiss und lässt sich mangels Sicht und Daten nicht prognostizieren.

Der Lewotobi Laki-Laki brach im November letzten Jahres noch stärker aus. Die Eruption tötete mindestens 10 Personen in Gemeinden am Fuß des Vulkans. Seitdem sind die Dörfer evakuiert. Die letzten beiden Ausbrüche im Juni und Juli führten zu Beeinträchtigungen im Flugverkehr, was heute auch passieren kann. Von diesen Störungen sind insbesondere Verbindungen zwischen Bali und Australien betroffen.

Lewotobi Laki-laki: Warnung vor bevorstehenden Vulkanausbruch

Behörde warnt vor möglichen Vulkanausbruch des Lewotobi Laki-laki – Gasblockade vermutet

Maumere, 26.07.2025Die indonesische Geologiebehörde warnt vor einem möglichen explosiven Ausbruch des Vulkans Lewotobi Laki-laki auf der Insel Flores. Eine Gasblockade im Fördersystem des Vulkans könnte demnach zu einem plötzlichen Druckanstieg führen und die Gefahr heftiger Eruptionen deutlich erhöhen. Die Seismizität ist seit gestern deutlich erhöht.

Der Lewotobi Laki-laki liegt im Osten der Insel Flores. Er bildet zusammen mit seinem benachbarten Zwillingsvulkan Lewotobi Perempuan ein markantes Vulkanduo. In den letzten Monaten gingen vom Lewotobi Laki-laki mehrere starke Explosionen aus, die neben hoch aufsteigenden Aschewolken auch pyroklastische Ströme hervorriefen. Zuletzt geschah das am 8. Juli.

Histogramm Erdbeben

Nach Angaben des Zentrums für Vulkanologie und geologische Gefahrenminderung (PVMBG) hat sich die seismische Aktivität in den vergangenen Tagen verändert: Neben niederfrequenten Erdbeben wurden vermehrt vulkanotektonische Erschütterungen und nichtharmonischer Tremor registriert – ein Hinweis auf verstärkte magmatische Bewegungen in oberflächennahen Bereichen des Fördersystems. Auch Satellitendaten zeigen eine deutliche Bodendeformation, was auf aufsteigendes Magma und steigenden Druck im Vulkanschlot hindeutet.

Bereits gestern wies mich unser Vereinsmitglied Jochen auf die gesteigerte Seismizität hin: Er hat den Lewotobi Laki-laki derzeit fest im Blick, da er in den nächsten Tagen dorthin reist.  Spätestens beim nächsten Vereinstreffen können sich die Mitglieder wieder auf einen spannenden Fotobericht freuen!

Visuelle Beobachtungen bestätigen zudem ein nächtliches Glühen am Krater sowie verstärkte Gasfreisetzungen in Form dichter weißer Rauchwolken. Dies weist auf eine Erhitzung im Kraterbereich hin und verstärkt die Sorge vor einem bevorstehenden Ausbruch.

Die Geologische Behörde hält den Alarmstatus aufrecht und warnt die Bevölkerung. Ein Sperrgebiet von sechs Kilometern rund um den Krater wurde eingerichtet, für den südwestlich-nordöstlich ausgerichteten Sektor gilt ein erweiterter Radius von sieben Kilometern. Zudem wird vor möglichen Schlammlawinen bei starkem Regen gewarnt, insbesondere entlang der Flusstäler.

Marapi eruptiert Asche bis auf 4900 m Höhe

Vulkanausbruch in Indonesien: Marapi lässt Aschewolke bis auf 4900 m Höhe steigen

Der Marapi auf Sumatra (Indonesien) eruptierte heute Morgen um 07:23 Uhr WIB eine Aschewolke, die laut dem VAAC Darwin bis auf eine Höhe von 4900 m aufstieg und nach Südwesten geweht wurde. 

Gemäß den indonesischen Vulkanologen stieg die Aschewolke 1600 m über den Krater auf. Berücksichtigt man, dass der Marapi gut 2900 m hoch ist, kommt man auf eine Höhe von 4500 m, was sich nicht ganz mit der Angabe des VAAC deckt. Der Ausbruch erzeugte ein seismisches Signal, das 78 Sekunden dauerte und eine Maximalamplitude von 30 mm aufwies. Es handelte sich um eine einzelne Explosion, ohne dass bis jetzt weitere gefolgt wären. Anzeichen, die vor dem Ausbruch gewarnt hätten, gab es nicht: Die geophysikalischen Parameter sind unauffällig und es werden täglich nur einige tektonische Erdbeben detektiert.

Obwohl es keine Hinweise auf Magmenaufstieg gibt, kommt es sporadisch immer wieder zu Eruptionen. Die letzte Eruption vor heute war am 18. Juli: Eine Aschewolke stieg 1200 m über Kraterhöhe auf.

Schäden richten diese Eruptionen nicht an, dennoch können sie eine Gefahr für Vulkanwanderer darstellen, weswegen der Aufstieg zum Krater verboten ist. Um den aktiven Verbeek-Krater gibt es eine Sperrzone mit einem Radius von 3 Kilometern. Zudem sollen sich Anwohner und Besucher aus Flusstälern fernhalten, da hier Lahare abgehen könnten. Die Schlammströme stellen eine ernste Bedrohung dar und entstehen infolge von Regenfällen, die bereits abgelagerte Vulkanasche am Hang mobilisieren.

Der Alarmstatus des Marapi steht auf „Gelb“. Damit steht der Marapi nicht alleine da, denn in Indonesien haben 20 weitere Vulkane diesen Warnstatus. Zwei andere Vulkane stehen auf „Orange“. Bei diesen Feuerbergen handelt es sich um Marapi und Lewotolok. Der Lewotobi Laki-Laki ist der einzige Vulkan mit der Alarmstufe „Rot“.