Dukono mit hoher Anzahl an explosiven Vulkanausbrüchen

Dukono auf Halmahera steigerte Explosivität – fast 300 Eruptionen am Tag

Tobelo, 13.07.2025Der Dukono auf Halmahera in Indonesien eruptierte gestern 282 Mal explosiv und förderte dabei Aschewolken, die mehrere Hundert Meter hoch aufsteigen. Heute blieb der entlegene Vulkan ähnlich aktiv und ließ Aschewolken sogar bis 1200 m über Kraterhöhe aufsteigen. Das VAAC gab Warnungen für den Flugverkehr aus, nach denen die Asche eine Höhe von 2400 m über dem Meeresspiegel erreichte.

Vulkanausbruch am Dukono

Obwohl, oder gerade weil, der Vulkan auf der bei uns wenig bekannten und entlegenen Gewürzinsel Halmahera liegt, ist er ein beliebtes Ziel bei Vulkanspottern. Der Pfad zum Gipfel des Vulkans führt zunächst durch Kakao-Plantagen, die in höheren Lagen in dichtes Buschwerk übergehen. Da die Blätter der Büsche meistens voller Vulkanasche sind, die von den Wanderern auf dem schmalen Pfad abgestreift wird, sieht man am Ziel aus wie ein Bergarbeiter. Daher ist Dukono auch als „Dreckschleuder“ bekannt. Normalerweise eruptiert der Vulkan zwischen 150 und 200 Mal am Tag, doch gelegentlich werden so hohe Werte wie aktuell erreicht.

Die Seismizität bewegt sich hingegen auf niedrigem Niveau, womit er dem Stromboli in Italien ähnelt – ein Zeichen dafür, dass die Aufstiegswege des Magmas frei sind. Dafür gibt es aber in der Molukkensee häufig tektonische Erdbeben und möglicherweise gibt es einen Zusammenhang zwischen deren Häufung und Stärke und der Aktivität des Vulkans. So gab es gestern einen Erdstoß Mb 4,5, der sich in 10 Kilometern Tiefe 62 km ost-nordöstlich von Tobelo manifestierte. Hierbei handelt es sich um die größte Stadt der Region, in der rund 10.000 Menschen leben. Es ist gut möglich, dass dieses Erdbeben die besonders heftige Eruptionsserie auslöste.

Übrigens, wer zum Vulkanspotten nach Halmahera fährt, der sollte sich auch ein paar Tage Zeit nehmen, die Strände und Unterwasserwelt zu erkunden, denn hier gibt es auch noch ein paar einigermaßen intakte Riffe.

Vulkanausbruch: Pyroklastischer Strom am Semeru

Pyroklastischer Dichtestrom am Semeru glitt 4 Kilometer weit

Malang, 10.07.2025Der Semeru auf Java ist weiterhin daueraktiv und erzeugt Dutzende explosive Eruptionen am Tag. Gestern wurde bei einem dieser Vulkanausbrüche ein pyroklastischer Dichtestrom freigesetzt, der laut Medienberichten eine Gleitstrecke von 4 Kilometern gehabt haben soll. Eine Aschewolke stieg gut 1000 m über Kraterhöhe auf. Menschen kamen nicht zu Schaden.

Die Vulkanologen vom VSI veröffentlichten einige Daten zu den Vorgängen gestern. Demnach verursachte der Dichtestrom ein seismisches Signal mit einer Maximalamplitude von 22 mm, das 214 Sekunden lang anhielt. Die Seismizität bewegte sich auf niedrigem Niveau und es gab keine ungewöhnlichen Vorkommnisse, die es ermöglicht hätten, das Ereignis vorherzusagen. Vermutlich brach bei einer etwas stärkeren Explosion ein Stück vom Lavadom ab, der sich immer wieder in kurzen Lavaströmen über den Kraterrand ergießt und bis in die Depression auf der Südwestflanke vordringt.

Im Extremfall können die pyroklastischen Ströme am Semeru 13 Kilometer weit durch Schluchten und Flusstäler fließen und besiedeltes Gebiet erreichen. Momentan gibt es eine 8-Kilometer-Sperrzone um den Gipfelkrater. Das Flussufer entlang des Besuk Kobokan ist auf einer Breite von 500 m beiderseits des Flusses gesperrt.

Neben den pyroklastischen Strömen drohen hier Lahar durchzufließen, die entstehen, wenn starke Regenfälle niedergehen und sich das Regenwasser mit der abgelagerten Vulkanasche vermischt. Am Semeru gab es bereits mehrere Lahare, die Zerstörungen anrichteten.

Im Tagesverlauf hatte es 36 explosive Eruptionen gegeben, was eher am unteren Spektrum dessen lag, was der Vulkan in den vergangenen Monaten zu bieten hatte. Darüber hinaus wurde der Abgang einer Schuttlawine gemeldet und 2 vulkanotektonische Beben registriert.

Der Semeru gehört zum Tengger-Massiv im Südosten der indonesischen Insel Java. Er liegt südlich der Tengger-Caldera, in der wiederum der Bromo liegt. Hierbei handelt es sich um einen der bekanntesten Vulkane Indonesiens, der ein beliebtes Pilgerziel von Hindus ist. Auf Satellitenfotos, die Anfang Juni gemacht wurden, erkennt man im Infrarotspektrum eine thermische Anomalie. Wenigstens zu dieser Zeit stand Schmelze im Fördersystem, allerdings ohne dass es zu einem Vulkanausbruch gekommen wäre.

Lewotobi Laki-Laki eruptiert Vulkanasche 13 km hoch

Weitere Eruptionen am Lewotobi Laki-Laki – Vulkanasche in 13 km Höhe, Lavadom ausgeblasen

Maumere, 08.07.2025Nach der gewaltigen Eruption am Vormittag, kam der Lewotobi Laki-laki noch lange nicht zur Ruhe und erzeugte weitere starke Explosionen. Die stärkste manifestierte sich am frühen Abend, als um 19:32 Uhr WITA eine Aschewolke 13000 m über Kraterhöhe aufstieg, was einer Höhe von 14584 m über dem Meeresspiegel entspricht. Bei der Eruption zur Dämmerung wurde klar, dass nicht nur Vulkanasche ausgestoßen wurde, sondern auch glühende Tephra. Sie deckte einen Großteil des Vulkanhangs ein. Die Vulkanasche störte erneut den Flugverkehr zwischen Bali und Australien.

Vor dieser Eruption war die Seismizität nur minimal erhöht und das VSI meldete für den Zeitraum 18:00–24:00 Uhr WITA, dass 2 vulkanotektonische Erdbeben und 4 Niederfrequenzerdbeben aufgezeichnet wurden. Außerdem kam es vor der Eruption zu 7 starken Entgasungen. Kleine Variationen in der Seismizität müssen am Lewotobi Laki-Laki bereits die Alarmglocken schrillen lassen, wobei es auch Tage mit leicht erhöhter Seismizität gibt, ohne dass es zu einer starken Explosion kommen würde.

Lavadom verstopf den Krater. © Mbah Lurah

Tatsächlich ist der Vulkan praktisch daueraktiv, denn in Zeiten ohne stärkere Explosionen wächst in seinem Krater ein flacher Lavadom, der das Fördersystem verstopft. Dieser Umstand wird in den Berichten des VSI nicht hinreichend (wenn überhaupt) kommuniziert und wurde erst jetzt anhand von privat gefertigten Drohnenaufnahmen publik. Die Aufnahmen von Mbah Lurah zeigen diesen Pancake-Dom, ohne ihn beim Namen zu nennen. Der Drohnenpilot bezeichnete den Pfropf aus extrem zäher Lava als „gefrorene Lava“. Die jüngsten Aufnahmen stammen vom Nachmittag des 6. Juli und wurden wenige Stunden vor der ersten starken Explosion aufgenommen. Zu diesem Zeitpunkt hatte bereits ein zäher Lavastrom damit begonnen, über eine Depression am Kraterrand zu fließen.

Interessant ist, dass bei älteren Aufnahmen im Juni starke Dampfentwicklungen den Blick auf den Kraterboden praktisch verhinderten. Nur auf einer Aufnahme erkennt man etwas Rotglut zwischen den Dampfschwaden, was auf Domwachstum hindeutet. Der Drohnenpilot macht mit seinen Aufnahmen eine wichtige Arbeit, die eigentlich Job der ortsansässigen Vulkanologen wäre. Mir ist es nicht bekannt, ob es da eine Zusammenarbeit gibt, doch konkrete Warnungen vor starken Eruptionen wurden von den VSI-Mitarbeitern des kleinen Observatoriums vor Ort meines Wissens nach nicht ausgesprochen.

Die immer wieder stattfindenden starken Explosionen kommen nicht völlig ohne Vorwarnung: Kurz vor einer Explosion steigt normalerweise die Seismizität signifikant an, mit Ausnahme der jüngsten Ausbrüche, bei denen es nur eine leichte Erhöhung der Erdbebentätigkeit gab. Der Dom im Krater verstopft mit zunehmender Größe den Förderschlot, wodurch der Gasdruck im Fördersystem zu wachsen beginnt. Offenbar ist eine kritische Größe des Doms erreicht, wenn er anfängt, in der Depression überzulaufen. Kurz vor der Explosion scheint das Fördersystem so blockiert zu sein, dass kaum noch Dampf austreten kann. Bei der Explosion wird zumindest ein Teil des Doms ausgeblasen, was zu pyroklastischen Strömen führt. Prinzipiell würden sich also Prognosemöglichkeiten ergeben, so dass man die Bevölkerung vor Ort und die Fluggesellschaften warnen könnte und sich auf Störungen einstellen könnte.

Lewotobi Laki-Laki: Flugausfälle durch starken Vulkanausbruch

Starker Vulkanausbruch am Lewotobi Laki-Laki – Vulkanasche in fast 20 Kilometern Höhe verursacht Flugausfälle

Maumere, 07.07.2025Auf Flores in Indonesien kam es heute um 11:05 Uhr (WITA) erneut zu einer sehr starken Explosion am Vulkan Lewotobi Laki-Laki, bei der Vulkanasche bis auf eine Höhe von fast 20 Kilometern gefördert wurde. Außerdem entstand ein breiter pyroklastischer Strom, der über die Südflanke des Vulkans floss. Aufgrund der hoch aufgestiegenen Aschewolke kam es zu Störungen im Flugverkehr. Der VONA-Alarmstatus steht auf „Rot“.

Eruption am Lewotobi Laki-Laki- © Netaa Ndun

Die Angabe zur Höhe der Aschewolke stammt vom VSI und wurde aufgrund von Einschätzungen von Beobachtern am Boden vorgenommen. Sie betrug 19.584 m über dem Meeresspiegel. Die Nettohöhe der Eruptionswolke belief sich demnach auf 18.000 m über Kraterhöhe. Das VAAC Darwin meldete hingegen, dass die Satelliten Vulkanasche in knapp 15.000 m Höhe detektiert hätten.

Zum zweiten Mal innerhalb von 4 Wochen kam es zu Flugausfällen, von denen nicht nur tief fliegende Regionalflieger betroffen waren, sondern vor allem auch der internationale Flugverkehr zwischen Bali und Australien. So berichtete etwa die Fluggesellschaft Virgin Australia, dass drei Flüge von Bali Richtung Australien gestrichen wurden. Einzelheiten über das Ausmaß der Flugausfälle anderer Airlines liegen noch nicht vor.

Obwohl bei der Eruption auch ein großer pyroklastischer Strom entstand, kamen offenbar keine Menschen zu Schaden. Der Zugang zum Vulkan ist verboten und es gibt eine Sperrzone mit einem Radius von 6 Kilometern um den Krater des Leweotobi Laki-Laki.

Der Lewotobi Laki-Laki bildet zusammen mit dem Lewotobi Permubutan ein Doppelvulkansystem. Der Laki-Laki ist seit fast 2 Jahren wieder aktiv und erzeugt neben vielen kleinen Eruptionen auch gelegentlich starke Explosionen, wie es heute der Fall gewesen ist. Doch nicht jede Eruption verläuft glimpflich: Eine Eruption am 4. November 2024 tötete mindestens 10 Menschen, als infolge der Eruption mehrere Häuser in einem Dorf am Fuß des Vulkans Feuer fingen.

Der aktuelle Ausbruch kam diesmal vergleichsweise überraschend, da die Seismizität nur unmittelbar vor der Explosion leicht anstieg. Das VSI registrierte nur 13 vulkanotektonische Erdbeben, 4 Erschütterungen mit niedrigen Frequenzen und 8 Phasen nicht-harmonischen Tremors. Eine seismische Krise wie vor den anderen Eruptionen blieb aus. Das macht die Situation für Anwohner und Vulkanspotter unberechenbar und gefährlich.

Die letzte starke Eruption ereignete sich erst am 17. Juni. Auch damals kam es zu Flugausfällen.

Dukono mit Aktivitätssteigerung am 26. Juni

Aktivitätssteigerung am Dukono – Fast 300 Explosionen an einem Tag

Tobelo, 26.06.2025Auf der indonesischen Insel Halmahera ist der Dukono sehr aktiv und erzeugte gestern 291 explosive Eruptionen, die Vulkanasche bis zu 1200 m über den Krater förderten. Die Eruptionen hielten bis zu 74 Sekunden an und erzeugten Erdbebensignale mit Maximalamplituden von 34 mm. Diese Daten stammen vom VSI. Das VAAC registrierte zuletzt Vulkanasche in 2400 m Höhe über dem Meeresspiegel.

Ascheeruption am Dukono. © VSI

Die Anzahl der Explosionen liegt deutlich über dem mehrmonatigen Mittelwert von ca. 200 Eruptionen pro Tag. Damit ist klar, dass sich die Aktivität steigerte, obgleich der Vulkan daueraktiv ist. Allerdings gab es in den letzten Monaten auch noch stärkere Eruptionsphasen mit fast 400 täglichen Explosionen. Dennoch bewegt er sich aktuell nahe am Maximum der letzten 3 Monate.

Die Seismizität ist hingegen überraschend gering und es werden praktisch ausschließlich tektonische Beben registriert. Gestern waren es 2. Das deutet auf freie Magma-Aufstiegswege hin, so wie es für daueraktive Vulkane typisch ist, denn auch Stromboli erzeugt nur selten vulkanotektonische Beben, die mit Gesteinsbruch infolge des Magmenaufstiegs zusammenhängen.

Der Alarmstatus vom Dukono steht auf „Gelb“. Um den aktiven Malupang-Warirang-Krater gibt es eine Sperrzone mit einem Radius von 4 km und die Aufforderung, auf jegliche Aktivitäten dort zu verzichten. Die Vulkanologen weisen darauf hin, dass es regelmäßig zu Ausbrüchen mit Vulkanasche kommt und die Verteilung der Asche der Richtung und Geschwindigkeit des Windes folgt, sodass der Bereich des Ascheniederschlags nicht festgelegt ist. Es wird empfohlen, in der Umgebung des Mount Dukono immer Atemmasken mit sich zu führen, um sie bei Bedarf verwenden zu können, um die Gefahr der Vulkanasche für die Atemwege zu vermeiden.

Schaut man sich die Shakemaps an, erkennt man, dass es im Bereich von Halmahera in den letzten Tagen viele mittelstarke Erdbeben gab. Gestern manifestierte sich ein Beben Mb 4,6 vor der Nordostküste der Insel, heute war es ein Erdstoß Mb 3,6, der sich im Nordosten unweit des Dukono ereignete. In den letzten Jahren konnten wir schon öfters beobachten, dass es einen Zusammenhang zwischen einer Steigerung der Erdbebenaktivität und der Anzahl der Eruptionen gibt.

Raung: Anhaltende eruptive Aktivität und thermische Anomalien

Anhaltende Asche-Eruptionen am Raung – 2 Förderschlote aktiv

Banyuwangi, 21.06.2025Auf Java in Indonesien ist der Raung weiterhin aktiv und fördert mehrmals täglich Vulkanasche. Laut VAAC Darwin erreicht sie eine Höhe von 4600 m und driftet westwärts. Satellitenbilder enthüllen thermische Anomalien.

Die Eruptionen werden auch von den Vulkanbeobachtern des zuständigen Observatoriums bestätigt. In den letzten 24 Stunden meldeten sie 5 schwache Explosionen, bei denen Vulkanasche bis zu 1200 m über Kraterhöhe gefördert wurde. Aus seismischen Daten geht hervor, dass die Eruptionen zwischen 152 und 2436 Sekunden (gut 40 Minuten) dauerten. Auf dem Seismogramm erzeugten sie Signale mit Amplituden bis zu 9 mm.

Auf dem jüngsten wolkenfreien Sentinel-Satellitenbild, das von Copernicus zur Verfügung gestellt wurde, sind im Infrarot-Spektrum thermische Anomalien zu erkennen, die von zwei Schloten im Bereich des Schlackenkegels ausgehen, der sich bei der Eruption von 2015 in der Gipfelcaldera des Raung gebildet hatte. Außerdem kann man auf einem Webcambild des VSI eine rot illuminierte Eruptionswolke erahnen, so dass die Vermutung nahe liegt, dass der Vulkan nicht nur Asche fördert, sondern auch geringe Mengen glühender Tephra. Ob es allerdings bereits wieder spektakuläre strombolianische Eruptionen gibt, ist fraglich.

Der 3332 m hohe Gunung Raung liegt im Osten Javas und ist der höchste Vulkan des Ijen-Vulkanmassivs. Schon aufgrund der Höhe ist der Raung nicht einfach zu besteigen. Hinzu kommt, dass man den Kraterrand nur erreicht, wenn man einen schmalen Grat passiert, was selbst geübte Vulkanwanderer zum Schwitzen bringt. Da der Alarmstatus auf „gelb“ steht und eine 3-Kilometer-Sperrzone um die Caldera etabliert wurde, ist ein Aufstieg offiziell verboten.

Das Ijen-Massiv ist bei uns vor allem wegen des Kawah Ijen mit seinem Schwefelabbau bekannt. Hier gibt es täglich einige vulkanotektonische Erdbeben. Gestern waren es 10. Der Alarmstatus steht aber wieder auf „grün“ und eine Sperrzone gibt es meines Wissens nach nicht. Dennoch ist auf der Website von MAGMA die Empfehlung zu lesen, dass Minenarbeiter und Touristen nicht in den Krater absteigen sollten.

Indonesien: Zwei gleichzeitige Vulkanausbrüche

Simultane Eruption von Lewotobi Laki-Laki und Il Lewotolok im Osten Indonesiens

Maumere,18.06.2025Die starke Eruption des indonesischen Vulkans Lewotobi Laki-Laki sorgte gestern auf Flores und den umgebenden Inseln für einige Aufregung. Zwar kamen bei der starken explosiven Eruption keine Personen zu Schaden, doch die bis zu 16 Kilometer hoch aufgestiegene Aschewolke sorgte für massive Störungen im Flugverkehr.

Von den Störungen waren nicht nur Regionalflughäfen im Osten des indonesischen Archipels betroffen, sondern vor allem eine wichtige Flugroute zwischen Bali und Australien. Es wurden gut zwei Dutzend Flüge von und nach Bali gestrichen.

Der starke Ausbruch des 1.703 Meter hohen Mount Lewotobi Laki-Laki verursachte eine VONA-Warnung der höchsten Stufe. Zwar heißt es in den Berichten des zuständigen vulkanologischen Beobachtungspostens auf Flores, dass die Aschewolke nur 10 Kilometer hoch aufgestiegen sei, doch die Satelliten detektierten Vulkanasche, die sich in einiger Entfernung vom Vulkan in 15 bis 16 Kilometern Höhe befand.

Von den Flugausfällen betroffen waren unter anderem Flüge der Airlines Jetstar und Virgin Australia in Richtung Australien, aber auch Maschinen, die nach Neuseeland und Singapur flogen, stornierten Verbindungen mit Verweis auf die Vulkanaktivität. Inlandsflüge waren ebenfalls betroffen und Flugzeuge blieben am Boden.

Doch das waren nicht die einzigen Auswirkungen des starken Vulkanausbruchs, denn es kam zu starken Ascheniederschlägen und Vulkanasche regnete in mehreren Dörfern in der Umgebung nieder. Am späten Nachmittag wurde ein Dorf evakuiert, wahrscheinlich in Sorge vor weiteren pyroklastischen Strömen. Der Lewotobi Laki Laki beruhigte sich nur langsam und setzte seine Eruptionen auch nach der großen Explosion fort. Nachts wurde sichtbar, dass auch rotglühende Tephra ausgestoßen wurde.

Eruption am Il Lewotolok erfolgte zeitgleich mit dem Ausbruch am Lewotobi Laki-Laki

Der Lewotolok mit seinem Lavastrom. © Copernicus

Ein Video (das sich hier leider nicht einbinden lässt, aber in unserer FB-Gruppe angeguckt werden kann) eines Anwohners der Region zeigt, dass nicht nur der Lewotobi Laki-Laki auf Flores aktiv ist, sondern auch der Il Lewotolok, der auf der Nachbarinsel Lembata liegt. Das Video wurde von einem Standpunkt zwischen den beiden Vulkanen aufgenommen und dokumentiert eine simultane Eruption der beiden Feuerberge, die ca. 85 Kilometer voneinander entfernt liegen.

Der Il Lewotolok stieß seine Aschewolken allerdings nicht so hoch aus wie der Lewotobi Laki-Laki. Die Höhe der Aschewolken belief sich gestern auf ca. 2400 m Höhe. Dafür wurden aber 288 seismische Eruptionssignale eruptiert. Dem nicht genug, ist der Il Lewotolok auch effusiv aktiv und eruptiert einen Lavastrom, der über dem südlichen Calderarand überfließt und den halben Weg zum Fuss des Vulkans zurückgelegt hat.

Lewotobi Laki-Laki: Starke Eruption erzeugte pyroklastische Ströme

Große Eruption auf Flores – Lewotobi Laki-Laki förderte Asche bis in 15 Kilometer Höhe

Maumere, 17.06. 2025Der indonesische Vulkan Lewotobi Laki-Laki liegt auf der Insel Flores und ist am Dienstagnachmittag um 17:35 Uhr Ortszeit (09:35 UTC) groß ausgebrochen. Das VAAC Darwin registrierte eine Aschewolke, die bis in 15 Kilometer Höhe aufgestiegen ist und sich über ein großes Areal ausbreitete. Sie wurde noch in 150 Kilometern Entfernung detektiert.

Laut der indonesischen Katastrophenschutzbehörde stieg die Aschewolke der Eruption bis zu 10.000 Meter über den Krater, was einer Gesamthöhe von rund 11.584 Metern über dem Meeresspiegel entspricht. Der Ausbruch dauert derzeit noch an, die Behörden haben die höchste Warnstufe (IV) ausgerufen.

Auf Fotos ist zu erkennen, dass mehrere pyroklastische Ströme entstanden, die sich über die Vulkanhänge ergossen. Die Vulkanologen vom VSI warnten überdies vor der Möglichkeit, dass Lahare entstehen könnten, sofern es zu regnen beginnen sollte. Doch zum Glück ist gerade Trockenzeit.

Die Aschewolke war weit sichtbar und breitete sich in alle Himmelsrichtungen dicht aus. Die Behörden warnten vor Ascheregen, insbesondere im Osten und Südosten der Insel. Anwohner wurden aufgefordert, Mund-Nasen-Schutz zu tragen und sich nicht in der Nähe des Vulkans aufzuhalten.

Evakuierungsmaßnahmen werden vorbereitet, obwohl bislang keine Verletzten oder Todesopfer gemeldet wurden. Viele Menschen verlassen jedoch freiwillig ihre Dörfer in der Nähe des Vulkans.

Der Zugang zum Vulkankomplex wurde weiträumig gesperrt. Im Umkreis von 7 Kilometern, im Südwest-Nordost-Sektor sogar bis zu 8 Kilometern, sind sämtliche Aktivitäten untersagt.

Die indonesische Luftfahrtbehörde hat eine „rote Warnung“ für den Flugverkehr ausgegeben. Zwar wurden bislang keine Flüge gestrichen, doch internationale Airlines beobachten die Lage aufmerksam. Bei der Eruption im März 2025 mussten bereits mehrere Flugverbindungen in der Region aus Sicherheitsgründen angepasst werden.

Evakuierungsmaßnahmen werden vorbereitet, obwohl bislang keine Verletzten oder Todesopfer gemeldet wurden. Viele Menschen verlassen jedoch freiwillig ihre Dörfer in der Nähe des Vulkans.

Es ist nicht die einzige größere Eruption gewesen, die der Lewotobi Laki-Laki in den letzten Monaten erzeugte: Größere Ausbrüche gab es im März, April und Mai. Diesen Eruptionen gingen kurze seismische Krisen voran, die die Eruptionen ankündigten. Die aktuellen Daten des Beobachtungszeitraums 12:00 bis 18:00 Uhr (WIB) wurden noch nicht veröffentlicht, doch in den Perioden davor tat sich nichts Auffälliges am Vulkan.

Update: Inzwischen wurde das Update mit den Daten zur Eruption veröffentlicht. In dem oben genannten Beobachtungszeitraum wurden 70 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Der Zeitpunkt ihres Auftretens wurde nicht genannt, aber es ist wahrscheinlich, dass sich kurz vor der gewaltigen Explosion eine seismische Krise ereignete. Viel Vorwarnzeit dürfte aber nicht geblieben sein. Im Tagesverlauf wurden 6 Eruptionen gezählt. Sie dauerten zwischen 330-1205 Sekunden.

Dukono eruptiert Vulkanasche bis auf 3700 m

Vulkanasche in 3700 m Höhe – Dukono eruptiert in kurzer Frequenz

Tobelo, 16.06.2025Der indonesische Vulkan Dukono eruptiert in kurzen Intervallen explosiv. Laut VAAC Darwin steigt dabei Vulkanasche bis auf eine Höhe von 3600 m auf und driftet in Richtung Westen. In Siedlungen am Fuß des Vulkans kann es zu leichtem Ascheniederschlag kommen.

Aschewolke am Dukono. © VSI

Dem Vulkanologischen Dienst Indonesiens (VSI) blieben die Eruptionen nicht unbemerkt. In frequenten Updates wird von den Eruptionen berichtet. Demnach erreicht die Vulkanasche eine Höhe von 1250 m über Kraterhöhe. Bedenkt man, dass die Gipfelhöhe des Vulkans bei 1229 m liegt, dann gibt es eine Diskrepanz zwischen der Höhe, die das VAAC angibt, und den Angaben vom VSI. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Satelliten in der Höhe kleinere Aschemengen in größerer Entfernung zum Vulkan detektierten, als die VSI-Beobachter am Boden feststellen können.

Die Eruptionen generieren seismische Signale, die bis zu 6 Minuten anhalten und Amplituden zwischen 6 und 34 mm haben. Gestern wurden im Tagesverlauf 183 dieser Explosionssignale registriert. Pro Stunde manifestieren sich somit zwischen 7 und 8 Eruptionen. Klingt viel, doch das sind Werte im Mittelfeld des Möglichen, denn in den letzten Monaten gab es auch Tage, an denen bis zu 400 tägliche Signale festgestellt wurden.

Die restliche Seismizität ist hingegen bescheiden: Gestern wurden 5 tektonische Beben und eine Tremorphase detektiert. Der Dukono ist ein klassisches Beispiel eines daueraktiven Vulkans, bei dem das Magma praktisch geräuschlos aufsteigt, ohne eine nennenswerte Seismizität zu erzeugen. Kommt es doch mal zu einer Häufung vulkanotektonischer Erdbeben, dann kann man davon ausgehen, dass es zu einem Paroxysmus kommt, ähnlich wie es sich am Stromboli in Italien verhält.

Der Dukono liegt auf Halmahera, wo sich auch der Ibu befindet. Auch dieser Vulkan blieb aktiv und es wurden innerhalb von 24 Stunden 94 Eruptionssignale aufgefangen. Im Unterschied zu Dukono erzeugt der Ibu aber zahlreiche vulkanotektonische Erdbeben. Gestern waren es 166. Ein Indiz dafür, dass hier Magma aufsteigt, dass nicht nur explosiv, sondern auch effusiv gefördert wird – der Ibu baut an einen Lavadom.