Merapi: Lavadom gewachsen

Lavadom am Merapi vergrößerte sich – Abgänge glühender Schuttlawinen

Der Merapi auf Java ist weiterhin aktiv und baut an seinem Lavadom. Das Volumen des Doms am südwestlichen Kraterrand hat sich in den letzten Wochen um gut 200.000 Kubikmeter vergrößert und belief sich bei seiner letzten Messung am 4. Januar auf 3.505.900 m³. Das Volumen des zentralen Doms veränderte sich kaum und betrug 2.360.700 m³. Die Daten stammen aus dem Wochenbulletin des BPPTKG für den Beobachtungszeitraum 10. bis 16. Januar 2025.

Der Lavadom wuchs, obwohl täglich mehr als 100 Schuttlawinenabgänge registriert wurden. 54 dieser Abgänge wurden in dem erwähnten Bericht als signifikant eingestuft und näher erläutert. Die maximal zurückgelegte Strecke dieser größeren Schuttlawinen lag bei 1900 m. Diese Abgänge wurden entlang der Schluchten vonBebeng und Krasak beobachtet. Entlang der Putih-Abflussrinne betrug die maximale Rollstrecke der Schuttlawinen 1700 m. Die Schuttlawinen bestehen zum Teil aus glühendem Material, das auf nächtlichen Fotos Glutspuren hinterlässt und dann mit einem Lavastrom verwechselt werden könnte.

Die Seismizität am Merapi hat seit Monatsmitte abgenommen. Bis dahin gab es täglich bis zu 100 Hybridbeben. Gestern schrumpfte die Zahl auf 36. Dennoch scheint weiterhin Magma aufzusteigen, das den Dom mit neuem Material versorgt. Bereits in der letzten Woche wurde vom VSI ein Rückgang der Seismizität beobachtet: In der vergangenen Woche wurden 728 Mehrphasen-Beben (Hybrid-Beben), 968 Lawinenbeben und 15 tektonische Beben registriert.

Die Bodendeformation am Merapi blieb auch während des oben genannten Beobachtungszeitraums gering. Sowohl die mittels EDM als auch GPS gemessenen Verformungen des Mount Merapi zeigten in dieser Woche keine nennenswerten Veränderungen.

Der Alarmstatus des Merapi steht weiterhin auf „Orange“ und es gibt eine asymmetrische Sperrzone um den Krater. Sie schwankt zwischen 3 und 7 Kilometern. Ein Betreten der Gipfelzone ist in jedem Fall verboten.

Andere Vulkane Indonesiens

Im indonesischen Archipel ist nicht nur der Merapi aktiv. Heute gibt es eine überdurchschnittlich hohe Zahl von VONA-Meldungen beim VAAC Darwin zu den Vulkanen Indonesiens, nach denen von 6 Vulkanen Aschewolken ausgehen. Neben den daueraktiven Aschespeiern Dukono, Ibu und Semeru stimmten auch Lewotobi, Lewotolok und Marapi in die Eruptionen ein.

Indonesien: Todesopfer nach Erdrutschen auf Bali

Mindestens 23 Todesopfer nach Erdrutschen und Sturzfluten auf Bali und Java

Auf den bei deutschen Urlaubern beliebten indonesischen Inseln Bali und Java sind nach Angaben des Katastrophenschutzes PVMGB mindestens 23 Menschen ums Leben gekommen. 11 Personen gelten als vermisst und könnten ebenfalls zu den Opfern zählen. Zudem wurden mehrere Menschen verletzt. Unwetter mit Dauerregen und starken Winden zur Monsunzeit gelten als Verursacher der multiplen Naturkatastrophen, die in Südostasien immer wieder auftreten – ein Umstand, der die Dramatik der aktuellen Situation jedoch keineswegs mindert. Die Wassermassen weichen den Boden auf und führen an steilen Hanglagen häufig zu Erdrutschen.

Bereits am Sonntagabend ereignete sich auf Bali ein erster Erdrutsch im Dorf Pikat. Hier verschütteten Hangrutschmassen ein Wohnhaus, in dem vier der Bewohner ums Leben kamen und vier weitere verletzt wurden. Eine Person gilt als vermisst und könnte unter den Erdmassen begraben sein.

Nach einer durchregneten Nacht ereignete sich am Montagmorgen ein zweiter Erdrutsch mit katastrophaler Wirkung, bei dem abermals ein Wohngebäude unter Felsen, Erde und Schlamm begraben wurde. Das Unglück traf die Ortschaft Ubung Kaja, unweit der Regionalhauptstadt Denpasar. Wie am Sonntagabend wurden auch hier vier Personen verschüttet, die trotz des Einsatzes von Spürhunden und schwerem Gerät nur noch tot geborgen werden konnten.

Mindestens 15 Todesopfer auf Java

Im Bezirk Petungkriyono in Zentraljava kam es ebenfalls zu Erdrutschen, die zusätzlich von Sturzfluten und Überflutungen begleitet wurden. Auf Java gab es insgesamt 15 Todesopfer, und noch immer werden neun Personen vermisst. Viele der Opfer starben in einer Sturzflut, andere wurden von Schlammlawinen erfasst und verschüttet.

Geografische und klimatische Risiken der Region

Die betroffenen Inseln zeichnen sich durch eine vielseitige und gleichzeitig risikoreiche Topografie aus, die insbesondere während der Regenzeit das Risiko von Erdrutschen erhöht. Bali ist bekannt für seine terrassierten Reisfelder, die sich oft an steilen Berghängen befinden, sowie für seine Vulkanlandschaften. Diese Kombination aus fruchtbarem, aber instabilem Boden und den häufigen Starkregenfällen während der Monsunzeit (November bis April) macht die Insel besonders anfällig für Naturkatastrophen.

Auch auf Java verschärfen die dichte Besiedelung und die Nähe von Wohngebieten zu steilen Hanglagen die Gefahren. Besonders der Bezirk Petungkriyono liegt in einer bergigen Region mit stark zerklüfteten Tälern, die bei sintflutartigen Regenfällen rasch überflutet werden können.

Überprüfung seismischer Aktivitäten

Natürlich habe ich geprüft, ob sich in den betroffenen Regionen stärkere Erdbeben ereignet haben könnten, die die Erdrutsche zusätzlich ausgelöst haben. Tatsächlich wurden jedoch nur Erdbeben mit Magnituden im Dreierbereich vor der Südküste von Bali und Java registriert. Auch auf Sumbawa gab es mehrere schwache Erschütterungen in der Nähe des Tambora-Vulkans. Ein Zusammenhang mit den Erdrutschen ist jedoch nicht erkennbar.

Warnungen und Ausblick

Die Behörden warnten vor weiteren möglichen Naturkatastrophen, da die Regenzeit noch andauert. Insbesondere Bewohner, die in der Nähe von Berghängen, Flüssen oder anderen gefährdeten Gebieten leben, wurden aufgefordert, besondere Vorsicht walten zu lassen.

Die Ereignisse zeigen erneut die zerstörerische Kraft der Natur in der Region, die für ihre Schönheit ebenso bekannt ist wie für ihre Risiken.

 

Ibu: Anwohner verweigern Evakuierung

Situation am Ibu alarmierend – Anwohner ignorieren Evakuierungsanordnung

Der indonesische Vulkan Ibu auf Halmahera ist weiterhin sehr aktiv und fördert in kurzen Intervallen Aschewolken, die mehrere Hundert Meter über den Krater aufsteigen. Aufgrund eines signifikanten Anstiegs der vulkanisch bedingten Erdbebentätigkeit und einiger Eruptionen, die stärker als üblich waren, wurde am Dienstag die Alarmstufe „Rot“ über den Vulkan verhängt. Damit einher ging auch eine Evakuierungsanordnung des Zivilschutzes für mehrere Siedlungen in Vulkannähe. Gut 3000 Personen aus 6 Dörfern wurden aufgefordert, ihre Heimat zu verlassen, um sich vor einem möglicherweise drohenden großen Vulkanausbruch in Sicherheit zu bringen. Doch wie jetzt in lokalen Medien berichtet wird, folgten bisher nur 517 Personen der Evakuierungsanforderung. Die meisten dieser Menschen stammten aus dem Dorf, das dem Vulkan am nächsten liegt. Die anderen Anwohner des Ibu begründeten ihre Weigerung mit dem Argument, dass sie die Eruptionen des Vulkans gewohnt seien. Offenbar glauben sie nicht an die Vorhersagen der ortsansässigen Vulkanologen, dass es zu einem starken Ausbruch kommen könnte.

Gegenüber der Jakarta Post äußerte sich Milka Sehe, eine 43-jährige Bewohnerin des Dorfes Todoke: „Wir sind an die Ausbrüche des Vulkans gewöhnt, und bislang gab es keine Auswirkungen auf unser Dorf. Deshalb sehen wir keinen Grund, unsere Häuser zu verlassen“. Eine andere Anwohnerin äußerte sich ähnlich: „Wir hoffen, dass der Vulkan bald zur Ruhe kommt, damit wir unser Leben normal weiterführen können.“




Doch die Lage wird von den örtlichen Vulkanbeobachtern als ernst eingestuft, denn im Extremfall könnten die Explosionen so stark werden, dass sie den Lavadom im Gipfel des Vulkans ausblasen und pyroklastische Ströme generieren, die innerhalb von Minuten die Dörfer erreichen und alles zerstören, was auf ihrer Bahn liegt. Die Behörden stehen vor der schwierigen Aufgabe, die Menschen von der Gefahr zu überzeugen und gleichzeitig ihre Lebensweise und Ängste zu respektieren.

Einen Lichtblick gibt es für die Verweigerer: Die Erdbebentätigkeit hat gestern wieder leicht abgenommen und folgt damit dem Trend der letzten Erhöhungsphase im November 2024. Es ist also alles andere als gewiss, dass ein starker Ausbruch folgt, der eine Katastrophe auslöst. Dennoch liegt so ein Ausbruch im Bereich des Möglichen.

Der Ibu ist ein 1325 m hoher Stratovulkan und zählt zu den aktivsten Vulkanen des Indonesischen Archipels, der auch oft von Vulkanspottern bestiegen wird. Aktuell ist von einer Besteigung aber dringendst abzuraten.

Indonesien: Erdbebenserie in der Bali-See

Erdbebenserie erschüttert Bali-See – Stärkste Magnituden Mb 4,6

Datum 16.01.25 | Zeit: 13:17:36 UTC | Koordinaten: -7.764 ; 117.530 | Tiefe: 33 km | Mb 4,6

In den letzten 2 Tagen erschütterte eine Serie mittelstarker Erdbeben die indonesische Bali-See. Es wurden 8 Beben mit Magnituden im Dreier- und Viererbereich aufgezeichnet. Die Bebensequenz manifestierte sich vor dem Archipel von Tengah, das der größeren Insel Flores vorgelagert ist. Somit lagen die Beben im Grenzbereich zwischen Balisee und Floressee. Es ist nicht auszuschließen, dass sich eine stärkere Bebenserie entwickelt. Aber auch so war das stärkste Einzelbeben mit einer Magnitude von 4,6 bis in über 200 Kilometern Entfernung zu spüren gewesen. Meldungen über Schäden liegen aber nicht vor. Das Epizentrum wurde 82 km nördlich von Sumbawa Besar verortet.

Die Beben standen mit dem der Flores-back-arc-thrust-fault in Verbindung, einer großen Subduktionszone, die nördlich der Inseln Lombok, Sumbawa und Flores verläuft und kurz vor Bali ausläuft.

Was die Bebensserie interessant macht, ist der Umstand, dass sie sich wenige Kilometer nördlich des Vulkans Tambora ereignete, der im Jahr 1815 ein ganzes Königreich auslöschte und für Missernten in Europa sorgte. Es ist aber unwahrscheinlich, dass der Tambora auf die Erdbeben reagiert. Dafür erzeugte heute ein Vulkan auf Flores eine Eruptionsserie: Der Lewotobi Lakilaki stieß mehrere Aschewolken aus, die bis zu 1500 m über Kraterhöhe aufgestiegen sind. Die Seismizität ist moderat und wird von einigen vulkanotektonischen Erdbeben und Tremorphasen am Tag geprägt. Anzeichen für eine heiße Eruptionsphase wie im Herbst gibt es aktuell nicht.

Generell ist die Seismizität im Bereich des indonesischen Archipels hoch und beschränkt sich nicht auf die oben beschriebene Störungszone, denn es gibt auch Erdbeben entlang der Sund-Subduktionszone im Süden der Inseln. Außerdem gab es gestern direkt auf Bali eine spürbare Erschütterung. Diese muss aber nicht auf eine Zunahme vulkansicher Aktivität auf Bali hindeuten.

Ibu: Alarmstufe auf Rot angehoben

Alarmstufe „Rot“ am Ibu – Hohe Seismizität und stärkere Explosionen sind Schuld

Am indonesischen Vulkan Ibu wurde heute Mittag die Alarmstufe „Rot“ ausgerufen. Grund hierfür ist ein signifikanter Anstieg der Seismizität gewesen, die sich ausgehend von einem bereits hohen Level, noch einmal verstärkte. Gestern wurden über 600 vulkanotektonische Beben festgestellt. Heute kam dann noch harmonischer Tremor und ein Tornillo-Signal dazu. Das war dann wohl zu viel für die Nerven der ortsansässigen Vulkanologen und der Alarmstatus wurde von 3 (Orange) auf 4 (Rot) erhöht.




Doch nicht nur die Seismizität ist erhöht, sondern es ist seit einigen Tagen auch eine Zunahme der Explosivität zu beobachten, denn es gab mehrere Eruptionen, die stärker als die alltäglichen Ausbrüche des Mount Ibu waren. Der bislang letzte dieser Ausbrüche manifestierte sich heute Morgen um 07:11 WIB als eine starke Explosion, die Vulkanasche bis auf 4000 m über Kraterhöhe auswarf. Das entspricht einer Höhe von 5323 m über Meeresniveau. Diese Eruption erzeugte ein seismisches Signal von 131 Sekunden Länge und einer Amplitude von 28 mm.

Um 19:17 WIT ereignete sich eine Explosion, die Asche bis zu 2000 m über Kraterhöhe eruptierte. Auf einem Livecam-Bild erkennt man, dass nicht nur Asche, sondern auch rotglühende Tephra ausgestoßen wurden.

Am Ibu besteht die Gefahr, dass starke Explosionen den Lavadom ausblasen und die Vulkanflanken mit Tephra eingedeckt werden. Im Extremfall könnten auch pyroklastische Ströme generiert werden. Von einer Besteigung des Vulkans ist abzusehen. Es gilt eine 6-Kilometer-Sperrzone um den Krater, die mit der Erhöhung der Alarmstufe noch ausgedehnt werden könnte.

Der Ibu liegt auf der Insel Halmahera, wo sich auch der Dukono befindet. Dieser Vulkan ist ebenfalls aktiv und produzierte gestern 231 Ascheeruptionen, die aber in sein normales Schema passten und keine besondere Aufmerksamkeit hervorriefen.

Dempo eruptiert am 12. Januar phreatisch

Vulkan Dempo eruptiert phreatisch – Ausbruch ohne Vorwarnungen

Auf der indonesischen Insel Sumatra kam es heute Morgen um 06:23 Uhr WIB zu einem Ausbruch des Mount Dempo. Die phreatische Eruption des Stratovulkans manifestierte sich aus dem Kratersee und spie eine gut 20 m hohe Fontäne aus Wasserdampf, unter die sich auch Sedimente vom Seegrund gemischt haben könnten. Vulkanasche tritt bei solchen phreatischen Eruptionen für gewöhnlich nicht aus. Sollte es doch einmal der Fall sein, dann handelte es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um bereits erkaltetes Material aus der Schlotfüllung, das durch den Explosionsdruck fragmentiert wurde. Der Ausbruch wurde seismisch mit einer maximalen Amplitude von 25 mm und einer Dauer von 24 Sekunden aufgezeichnet.

Eine Vorwarnung zur Eruption gab es nicht und die geophysikalischen Parameter bewegten sich auf normalem Niveau. Generell gab es in den letzten Wochen nur eine geringe Seismizität am Dempo. Eine kurzweilige Phase mit leicht erhöhter Aktivität wurde Ende November 2024 verzeichnet, als es zu einer stärkeren phreatischen Eruption kam, die eine Eruptionswolke 10 Mal so hoch auswarf wie die aktuelle. Da phreatische Eruptionen oft in serie kommen, könnte der schwache Ausbruch von heute durchaus ein Warnsignal sein, dass noch eine stärkere eruption nachkommt.

Der Alarmstatus des Dempo bleibt auf Stufe „2“ (Gelb).

Es gelten folgende Empfehlung für die Bevölkerung und Besucher:

Es wird dringend empfohlen, sich nicht in der Nähe des Aktivitätszentrums des Mount Dempo aufzuhalten. Insbesondere sollte ein Sicherheitsabstand von mindestens 1 Kilometer um den Krater eingehalten werden. In Richtung der nördlichen Krateröffnung wird ein Abstand von bis zu 2 Kilometern empfohlen. Zudem warnt das PVMGB vor giftigen vulkanischen Gasen, die sich in Kraternähe mit der Windrichtung ausbreiten.

Hintergrundinformationen zum Mount Dempo

Mount Dempo ist mit einer Höhe von 3193 Metern der höchste Vulkan im Barisan-Gebirge und gehört zu den aktivsten Vulkanen Indonesiens. Er liegt in der Provinz Süd-Sumatra und ist bei Bergsteigern sowie Naturfreunden beliebt. Der Vulkan verfügt über zwei Hauptkrater, von denen einer regelmäßig Aktivität zeigt. Einer dieser Krater wird oft als Marapi bezeichnet, was zu Konfusion führen kann, da es auf Sumatra noch den Vulkan Marapi gibt, ganz abgesehen von dem Merapi auf Java. Frühere Eruptionen waren meist moderat, aber mit der potenziellen Gefahr von pyroklastischen Strömen und giftigen Gasen. Der Berg ist auch für seine umliegenden Teeplantagen und die artenreiche Flora und Fauna bekannt, die jedoch bei Ausbrüchen gefährdet sein können. Der Dempo ist ein beliebtes Ziel bei indonesischen Vulkanwanderern und birgt ein entsprechend hohes Gefahrenpotenzial im Falle plötzlich auftretender Ausbrüche.

Ibu eruptiert am 11.01.25 stärker als üblich

Indonesischer Vulkan Ibu eruptierte Vulkanasche bis auf 5300 m Höhe – Glühende Tephra ausgeworfen

>Der auf der Insel Halmahera gelegene Vulkan Ibu eruptierte heute eine Aschewolke, die laut Angaben vom VSI bis auf eine Höhe von 4000 m über dem Krater aufstieg. Vom Meeresspiegel aus gemessen war das eine Höhe von  5325 Metern. Der Ausbruch ließ zudem glühende Tephra mehrere Hundert Meter über Kraterhöhe aufsteigen. Die Eruption ereignete sich um 19:53 WIB und dauerte gut 3 Minuten. Es wurde ein seismisches Signal mit 28 mm Maximalamplitude aufgezeichnet. Es war eine der stärksten Eruptionen des Vulkans im neuen Jahr.

Sehr schnell nach der Eruption tauchten in den neuen Bildern Fotos auf, die den Ausbruch zeigen sollen. Dabei wurden auch Bilder  geteilt, auf denen man vulkanische Blitze in der Eruptionswolke erkennen kann. Ob diese tatsächlich bei diesem Ausbruch entstanden sind, muss noch verifiziert werden, daher teile ich sie hier nicht.

Neben der beschriebenen Eruption gab es auch eine große Anzahl schwächerer Explosionen. Bei diesen Ausbrüchen steigt die Vulkanasche typischerweise weniger als 1000 m über den Krater auf.

Bereits gestern schoss die Anzahl flach liegender vulkanotektonischer Erdbeben in die Höhe: Es wurden 943 entsprechende Signale registriert und die Anzahl der täglichen Beben verdoppelte sich. Zuletzt gab es im Oktober und teilweise noch im November letzten Jahres eine ähnlich starke Seismizität. Damals war ebenfalls nicht nur die Seismizität erhöht, sondern auch die vulkanische Aktivität. Die Vermutung liegt nahe, dass ein größerer Magmenkörper im Fördersystem aufsteigt und eine Druckerhöhung im System bedingt. Möglicherweise erfährt der Lavadom im Krater einen Wachstumsschub. Sollte es wieder zu einer Serie stärkerer Explosionen kommen, dann könnte der Dom schnell abgetragen werden.

Der Ibu ist einer von zwei in Eruption begriffenen Vulkanen auf Halmahera. Der andere aktive Feuerspeier ist der Dukono. Er zeigte sich heute für eine Aschewolke verantwortlich, die 1200 m über Kraterhöhe aufstieg. Insgesamt wurden fast 250 Explosionssignale an einem Tag registriert, dafür fehlen andere Erdbeben fast gänzlich. Der Alarmstatus steht auf „Gelb“, der des Ibu auf „Orange“.

Dieng: Phreatische Eruption am 6. Januar

Phreatische Eruption am Sileri-Krater auf dem Dieng Kraterplateau

Gestern gab es am indonesischen Komplexvulkane Dieng eine phreatische Eruption aus dem Krater Sileri. Die Explosion ließe eine Dampffontäne  gut 70 m hoch aufsteigen und förderte zudem mehrere Schlammströme, die in multiple Richtungen flossen und sich bis zu 50 Meter vom Krater entfernten.

Die Eruption erzeugte ein seismisches Signal von 58 Sekunden Länge und mit einer Amplitude von 43 mm. Das Ereignis trat um 10:58:02 Uhr WIB auf.

Der Dampfausbruch ereignete sich spontan ohne vorhergehende Anzeichen einer erhöhten Aktivität. Weder visuelle Beobachtungen noch instrumentelle Daten wie Seismizität oder geochemische Messungen wiesen auf den Ausbruch hin. Die Wassertemperatur des Sileri-Kraters lag in den letzten drei Tagen vor dem Ausbruch zwischen 63 und 71,5 °C, was im normalen Bereich liegt.

Der Gipfel des Dieng-Vulkankomplexes liegt auf einer Höhe von 2565 m über dem Meeresspiegel. Administrativ gehört er zu den Regentschaften Banjarnegara, Wonosobo und Batang in der Provinz Zentral-Java.

Als Reaktion auf das Ereignis hat das VSI in Zusammenarbeit mit dem PVMBG Maßnahmen ergriffen um sicherzustellen, dass Anwohner und Touristen informiert werden. Die lokale Bevölkerung wird zur Ruhe aufgerufen, da keine Evakuierung notwendig ist. Gleichzeitig wurden Messungen der Gaskonzentration rund um den Sileri-Krater durchgeführt, deren Ergebnisse normale Werte zeigten. Nach der Eruption war der Krater von dünnem weißen Rauch umgeben, der eine Höhe von etwa 20 bis 40 Metern erreichte, und es wurde keine vulkanische Seismizität registriert.

Die Aktivität des Dieng-Vulkans bleibt weiterhin unbeständig. Nach der phreatischen Eruption vom 6. Januar 2025 besteht die Möglichkeit, dass weitere Eruptionen ohne Vorwarnung auftreten. Neben dem Sileri-Krater sollten auch die Krater Siglagah, Pagerkandang und Candradimuka überwacht werden. Auf dem Dieng-Plateau gibt es gut 15 als potenziell aktiv eingestufte Krater, Vorsicht bleibt daher geboten, denn es treten regelmäßig phreatische Eruptionen auf. In den letzten fünf Jahren gab es sechs dieser Eruptionen.

Merapi: Schuttlawine und Dichtestrom Anfang Januar

Kollapsereignisse lösen Schuttlawinen und Dichteströme am Merapi aus

Auf der indonesischen Insel Java ist der Merapi weiterhin aktiv und baut an seinem Lavadom im südwestlichen Kraterbereich. Vom Dom geht eine kleine Lavazunge aus, die sich über den oberen Bereich der Vulkanflanke schiebt. Hier kommt es besonders oft zu kleinen Kollapsereignissen, in deren Folge Schuttlawinen abgehen und gelegentlich auch kleinere pyroklastische Dichteströme entstehen. Eines dieser Ereignisse wurde gestern per Livecam dokumentiert. Während sich der Dichtestrom nur ein paar hundert Meter hangabwärts bewegte, hüpften Lavabrocken fast bis zur Basis des Hangs. Wer dort versuchen würde, den Berg zu erklimmen, käme wahrscheinlich nicht besonders weit, denn gestern wurden vom VSI 155 dieser Schuttlawinenabgänge registriert. Darüber hinaus erfasste das seismische Netzwerk 69 Hybriderdbeben und 5 vulkanotektonische Erschütterungen. Die seismische Aktivität ist also weiterhin erhöht, auch wenn sie ein gutes Stück unterhalb der Hochphase vom November angesiedelt ist.

Nach längerer Abstinenz werden vom BPPTKG nun auch wieder Wochenupdates zu der Situation am Merapi veröffentlicht. Im jüngsten für den Beobachtungszeitraum 27. Dezember 2024 bis 02. Januar 2025 wird beschrieben, dass die Schuttlawinen bis zu 1900 m Strecke zurücklegten. Obwohl täglich weit über 100 seismische Signale dieser Lawinen registriert werden, ist in dem Bericht von 62 Abgängen in der Woche die Rede. Wahrscheinlich handelte es sich hierbei um größere Abgänge, die auch visuell beobachtet werden konnten. Die Schuttlawinenabgänge veränderten die Morphologie der südwestlichen Domkuppel, deren Volumen sich auf 3.315.900 Kubikmeter belief. Der zentrale Dom präsentierte sich unverändert und hat ein Volumen von 2.361.800 Kubikmetern.

Die Intensität der Erdbeben war in der letzten Woche immer noch vergleichsweise hoch, während die Bodenverformung einen leicht deflationären Trend suggeriert, denn es gab eine geringe Verkürzung zwischen zwei Reflektoren am Vulkanhang. Sie betrug ca. 2 mm pro Tag.