Ibu mit drei Eruptionen pro Stunde

Ibu bricht häufig aus und schleudert Vulkanasche bis zu 1000 m hoch

Der Ibu auf Halmahera in Indonesien zählt zu den Vulkanen der Welt mit den meisten explosiven Eruptionen in diesem Jahr: Laut der Website MAGMA erzeugte er 2354 Eruptionen, wobei statistisch betrachtet pro Stunde drei hinzukommen. Heute wurde Vulkanasche bis zu 1000 m über Kraterhöhe gefördert. Die Asche driftete in Richtung Süden und breitete sich auch über bewohntes Gebiet aus. Die stärksten Eruptionen erzeugen seismische Signale, die bis zu 80 Sekunden anhalten. Nachts ist zu erkennen, dass bei den Eruptionen auch glühende Tephra gefördert wird, die aber nicht auf der Außenflanke des Vulkans landen, sondern in den Dombereich im Krater zurückfällt.

Darüber hinaus ist der Ibu auch seismisch sehr aktiv: Das VSI registrierte gestern fast 300 vulkanotektonische Erdbeben und 13 Tremorphasen. 108 Mal kam es zu starken Entgasungen und 2 Signale stammten von abgehenden Schuttlawinen.

Die hohe Aktivität des Vulkans könnte mit einer regen Erdbebentätigkeit im Bereich der Molukkensee zusammenhängen, über die ich in den letzten Wochen öfters berichtet habe. Seit einigen Tagen ist die Seismizität allerdings rückläufig und auf ein normales Niveau zurückgekehrt.

Mit dem Dukono ist ein weiterer Vulkan auf Halmahera nicht nur aktiv, sondern daueraktiv, und bricht ähnlich häufig wie der Ibu aus. Nach Angaben der oben erwähnten Website wurden in diesem Jahr offiziell 53 Explosionen gezählt, was allerdings nicht stimmen kann, denn oft bricht er täglich öfter aus. Gestern wurden allerdings nur 233 Ausbrüche registriert und in der vergangenen Woche nahm die Aktivität ab. Dennoch erreichte eine Aschewolke heute die 2000-Meter-Marke, gemessen über Kraterhöhe.

Während der Dukono auf Warnstufe „Gelb“ steht, befindet sich jene des Vulkans Ibu auf „Orange“ und es gibt Zugangsbeschränkungen, über die sich evtl. Vulkanstürmer informieren sollten.

Ibu eruptierte Vulkanasche bis auf 5300 m Höhe

Vulkan Ibu steigerte seine aktiv und eruptiert Vulkanasche bis auf 5300 m Höhe – Bereits 1437 Eruptionen dieses Jahr

Der Ibu auf Halmahera (Indonesien) hat seine Aktivität erneut gesteigert und stößt in schneller Folge Vulkanasche aus. In den meisten Fällen steigt diese bis zu 800 m über den Krater auf, doch am Abend gab es eine stärkere Eruption, bei der die Aschewolke bis zu 4000 m hoch aufstieg und vom Wind in Richtung Westen verfrachtet wurde. Laut einer VONA-Meldung des VAAC Darwin wurde die Aschewolke in 5300 m Höhe über dem Meeresspiegel detektiert. Diese Eruption erzeugte ein seismisches Signal mit einer Amplitude von 28 mm und einer Dauer von 349 Sekunden.

Insgesamt wurden am 7. September, der in Indonesien bereits vergangen ist, 47 explosive Eruptionen festgestellt. Im Jahresverlauf wurden 1437 Explosionen registriert.

Wie das VSI berichtet, ist die Seismizität ebenfalls sehr hoch: Täglich werden bis zu 1000 seismische Signale vulkanischen Ursprungs aufgezeichnet. Bei den meisten Erschütterungen handelt es sich um vulkanotektonische Beben. Es gibt aber auch Tremorbeben und tektonische Erschütterungen. Die hohe Anzahl vulkanotektonischer Beben deutet darauf hin, dass eine signifikante Menge Magma aufsteigt. Es ist zu erwarten, dass die Aktivität weiterhin anhält.

Der Ibu ist ein daueraktiver Vulkan, der viele Jahre lang an seinem komplexen Lavadom im Krater arbeitete und für häufige, aber kleine Ascheeruptionen bekannt ist. Im Sommer begann sich der Charakter der Eruptionen zu ändern, und es kam zu mehreren starken Explosionen, die den größten Teil des Lavadoms zerstörten. Die ersten starken Explosionen folgten auf mehrere starke Erdbeben in der Molukkensee, und es gilt als wahrscheinlich, dass es einen Zusammenhang gibt und diese Erdbeben die Aktivitätssteigerung ausgelöst haben.

Vor der Aktivtätsteigerung war der Krater des Ibu ein beliebtes Ziel für Vulkanspotter. Die Wanderung zum Ibu-Krater ist anspruchsvoll und erfordert eine gute körperliche Fitness. Das Gelände ist steil, und die Wege führen durch dichten Regenwald, was die Tour besonders in der Regenzeit erschweren kann. Der Aufstieg dauert in der Regel zwischen 6 und 8 Stunden.

Ibu mit neuem Dom am Kraterrand

Luftaufnahmen zeigen neuen Dom am Kraterrand des Vulkans Ibu

Der indonesische Vulkan Ibu stand in den letzten Wochen häufig in den Nachrichten, da er eine Serie starker explosiver Vulkanausbrüche erzeugte. Nachdem er am Dienstag starke Explosionen und sehr viele vulkanotektonische Erdbeben generierte, zeigte er sich gestern etwas ruhiger. Die indonesischen Vulkanologen nutzten die Gelegenheit, um mit einer Drohne Luftaufnahmen vom Gipfel des Vulkans anzufertigen. Bis jetzt wurde noch kein vollständiger Bericht veröffentlicht, aber vorab machte ein Bild die Runde, das die Spekulationen um den Zustand des alten Doms beendete: Ihn gibt es nicht mehr! Er wurde bei den Eruptionen der letzten Wochen zerstört und von Asche überlagert. In der Mitte des übergeordneten Kraters mit einem Durchmesser von 1200 Metern befindet sich ein kleiner Kegel, und in seiner Mitte klafft das große Loch eines Kraters, der sich deutlich vergrößert hat. Im Westen des Kraters gibt es eine kleinere Depression, in der ein neuer Dom wächst. Die indonesischen Forscher meinten, dass dieser Dom nicht von heute auf morgen gewachsen sei, sondern vielmehr von einer langsamen Verschiebung des Eruptionszentrums zeugt. Bereits vor einem Monat wurden vergleichbare Aufnahmen gemacht, auf denen der Dom noch nicht zu sehen ist.

Der Ibu liegt auf Halmahera. Die Insel befindet sich wiederum am Ostrand der Molukkensee, in der es im April ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,4 gegeben hatte. Dieses Erdbeben steht im Verdacht, die erhöhte Aktivität der Vulkane der Region getriggert zu haben. Neben dem Ibu zeigten sich Dukono und Ruang besonders aktiv, wobei es am letztgenannten Vulkan zu zwei starken Paroxysmen kam.

 

Gestern manifestierte sich im Norden der Molukkensee ein weiteres starkes Erdbeben. Es hatte die Magnitude 5,7 und lag im Bereich der Talaud-Inseln. Hier liegt der Vulkan Awu, der seit einigen Monaten seismisch aktiv ist und Dampfentwicklungen aus seinem alten Lavadom zeigt. Es ist nicht auszuschließen, dass hier bald aktives Domwachstum einsetzt.

Der Awu ist ein 1320 Metern hoher Stratovulkan mit einer lange Geschichte von explosiven Eruptionen. Seit dem 17. Jahrhundert sind mehrere große Eruptionen dokumentiert, wobei einige von ihnen erhebliche Zerstörungen und Verlust von Menschenleben verursachten. Besonders verheerende Eruptionen traten in den Jahren 1711, 1812, 1856, 1892, 1966 und 2004 auf.

Marapi steigert explosive Aktivität

Anzahl der Explosionen am Marapi hat zugenommen – Aschewolken in 4300 m Höhe

In Indonesien haben 24 Vulkane mindestens die Alarmstufe „Gelb“ und könnten jederzeit ausbrechen oder sind schon in Eruption begriffen. Der Ibu auf Halmahera ist der einzige Vulkan, der momentan auf „Rot“ steht. Er erzeugt Aschewolken, die gestern bis auf eine Höhe von 5300 Metern aufgestiegen sind. In dieser Höhe stellen Aschewolken bereits eine Gefahr für tiefer fliegende Flugzeuge dar. Auf Halmahera und der benachbarten Insel Ternate gibt es Flughäfen, die im Wirkungskreis des Vulkans liegen.

Die zunehmende Aktivität am Marapi auf Sumatra bereitet Sorgen und steht im Fokus dieses Artikels. Die Sorge gilt hier nicht nur dem Flugverkehr als viel mehr den Anwohnern der 60 Kilometer entfernt gelegenen Großstadt Padang: Im Schatten des Vulkans leben gut eine Millionen Menschen, die im Falle einer großen Eruption in Mitleidenschaft gezogen werden könnten. Während Ascheniederschlag die wahrscheinlichste Beeinträchtigung im Stadtbereich darstellt, ist es aber nicht auszuschließen, dass es im Extremfall zur Generierung großer pyroklastischer Ströme und Lahare kommen könnte, die die Vororte von Padang erreichen könnten. Erst im letzten Monate gab es dort Überflutungen und Schlammlawinen, die dem Marapi zugeordnet wurden.

Konkret meldete das VSI gestern 7 explosive Eruptionen, die Vulkanasche mehrere Hundert Meter über Kraterhöhe aufsteigen ließen. Das VAAC detektierte Vulkanasche in 4300 m Höhe über dem Meeresspiegel. Die Explosionen erzeugten seismische Signale, die bis zu 53 Sekunden anhielten und Amplituden von 20 mm erzeugten. Darüber hinaus wurden die seismischen Signale von 17 starken Entgasungen, 4 vulkanotektonischen und 10 tektonischen Erdbeben registriert.

Erdbeben gibt es auch in größerer Entfernung zum Marapi, wobei meistens mittelstarke Erdbeben registriert werden, die in Verbindung mit den Plattenbewegungen entlang des Sundagrabens stehen. Einige Erdstöße manifestierten sich in letzter Zeit aber auch an der großen Sumatraverwerfung.

Die Besteigung des Vulkans Marapi ist verboten und es gilt eine 9 Kilometer durchmessende Sperrzone um den Krater.

Einer der aktivsten Vulkane des indonesischen Archipels ist der Semeru auf Java. Seit Mitte Mai steigerte er seine Aktivität signifikant und es werden täglich mehr als 100 Explosionen gezählt. Gestern waren es 132. Dazu kommt eine steigende Anzahl starker Entgasungen. Die Seismizität ist allerdings gering. Daher ist es unklar, ob es einen verstärkten Magmenaufstieg gibt oder nicht. Unklar bleibt auch das Domwachstum. Daten hierzu werden nicht veröffentlicht.

Der Lewotobi auf Flores bleibt explosiv aktiv und eruptiert gestern 7 Mal. Dabei stieg die Vulkanasche bis zu 900 Meter über Kraterhöhe auf. Bilder zeigen Eruptionswolken, die meiner Meinung nach höher als angegeben aufsteigen. Das VAAC detektierte Vulkanasche in 3300 m Höhe, was knapp 1600 m über Gipfelhöhe entspricht. Außerdem hat die Seismizität am Lewotobi Lakilaki in den letzten Wochen deutlich zugenommen.

Ibu generiert weitere Explosionen

Ibu in Indonesien erzeugte explosive Eruption – Vulkanasche stieg bis auf 8000 m Höhe

Der Vulkan Ibu auf der indonesischen Insel Halmahera ist weiterhin explosiv tätig und generierte gestern Mittag eine der am höchsten aufgestiegenen Aschewolken der Serie. Laut VSI erreichte diese eine Höhe von 8325 m über dem Meeresspiegel, was in etwa einer Höhe von 7000 m über dem Krater entspricht.

Die Explosion erzeugte einen lauten Knall, der weithin hörbar war und bei den Anwohnern des Vulkans für Beunruhigung sorgte. In den letzten Wochen zeigte sich der Ibu ungewöhnlich aktiv, und es kam bereits zu Evakuierungen von einigen Familien, die in Vulkannähe ihre Bauernhöfe betrieben.

Der Ausbruch hielt 373 Sekunden an und erzeugte ein seismisches Signal mit einer Amplitude von 28 mm. Darüber hinaus wurde im Vorfeld der Eruption ein starker Anstieg der vulkanotektonischen Erdbeben festgestellt, von denen gestern mehr als 1500 registriert wurden. Außerdem kam es zu 120 starken Entgasungen.

Der Ibu ist für seinen flachen Lavadom bekannt, der über viele Jahre hinweg langsam wuchs. Aus dem Dom heraus wurde in schwachen Eruptionen Vulkanasche emittiert. Was mit dem Dom infolge der aktuellen starken Explosionen passiert, ist nicht bekannt. Spekulativ ist, dass er durch die Explosionen stark abgetragen wird und bald nicht mehr viel von ihm übrig sein könnte.

Der Alarmstatus des Ibu steht auf „Rot“ und ist der höchste in ganz Indonesien. Es stehen aber mehrere Vulkane auf „Orange“. Dazu zählen die Vulkane Awu, Lewotolok, Marapi, Merapi und Semeru. Am Awu ist die Seismizität erhöht, die sich in den letzten 3 Monaten steigerte. Pro Tag werden zwischen 20 und 40 vulkanotektonische Erdbeben registriert, und der alte Dom im Krater hat angefangen, verstärkt zu dampfen. Der Vulkan liegt im Sangihe-Archipel nördlich von Sulawesi und südlich der Philippinen. Die Inselkette besteht aus gut 50 Inseln vulkanischen Ursprungs, die sich auf der Plattengrenze zwischen der Celebessee und Molukkensee bildeten. Damit liegen sie nicht weit vom Ibu entfernt und befinden sich im Wirkungskreis der Erdbeben, die wahrscheinlich auch für die erhöhte Aktivität am Ibu verantwortlich sind.

Ibu eruptierte hoch aufsteigende Aschewolken am 1. Juni

Indonesischer Vulkan Ibu eruptierte Vulkanasche bis auf 7300 m Höhe

Auf der indonesischen Insel Halmahera eruptierte der Vulkan Ibu wieder explosiv und förderte Aschewolken, die bis auf eine Höhe von 7300 m aufgestiegen sind. Das geht sowohl aus VONA-Meldungen für den Flugverkehr hervor als auch aus Notizen beim VSI, wo auf der Website MAGMA die Eruptionen gemeldet werden. Die stärkste Eruption der Serie manifestierte sich heute Nacht um 3:28 Uhr WIB und erzeugte ein seismisches Signal von 258 Sekunden Dauer und einer Amplitude von 28 mm. Mit einer Dauer von über 4 Minuten war es schon ein recht lang anhaltendes eruptives Ereignis, während dessen es bestimmt mehrere Explosionen gegeben hat.

Die Seismizität schnellte diesmal im Vorfeld der Explosionen nicht auf ganz so enorme Höhen wie in den Vorwochen. Doch mit einer täglichen Anzahl von 250 bis 500 Erschütterungen ist die Seismizität immer noch als hoch zu bezeichnen. Sie zeugt von anhaltendem Magmenaufstieg.

Leider gibt es keine Berichte über den Zustand des Lavadoms. Einerseits zeugt die hohe Seismizität von Magmenaufstieg und die Vermutung liegt nahe, dass der Lavadom mit reichlich Schmelze gefüttert wird. Andererseits werden die Explosionen dazu beitragen, dass der Dom an Volumen verliert. Auf Satellitenaufnahmen erkennt man nur eine kleine Dampfwolke, die einen Teil des Gipfelbereichs verdeckt, aber keine thermische Anomalie.

Nicht nur die vulkanisch bedingte Seismizität am Vulkan Ibu ist hoch, sondern auch die tektonische. Im Bereich von Halmahera kommt es immer wieder zu tektonischen Erdbeben. So ereignete sich am 27. Mai eine Erschütterung Mb 4,8 im Norden der Insel. Sie lag allerdings näher am Vulkan Dukono als am Ibu. Der Dukono ist ebenfalls explosiv aktiv und steigerte die Anzahl seiner Explosionen seit dem Erdbeben enorm: Wurden vor dem 27. Mai täglich weniger als 30 Explosionen registriert, waren es in den letzten zwei Tagen mehr als 150 Explosionen am Tag. Es liegen VONA-Meldungen vor, nach denen Vulkanasche bis auf eine Höhe von 3000 m aufsteigt und nach Westen driftet. Auf Satellitenfotos erkennt man diese Aschewolken sehr gut. Im Infrarotbereich wird eine thermische Anomalie visualisiert. Das Geschehen ist ein weiterer Beweis dafür, dass Erdbeben vulkanische Aktivität beeinflussen können.

Indonesien: Vulkan Ibu erneut ausgebrochen

Ibu auf Halmahera eruptiert Vulkanasche bis auf 7300 m Höhe – Erdbebenaktivität steigerte sich signifikant

Der Gunung Ibu auf der indonesischen Insel Halmahera war in der letzten Woche ruhiger geworden. Doch die Ruhe währte nicht lange, denn heute Nacht gab es die nächste starke Eruption, die Vulkanasche bis auf eine Höhe von 7300 m über dem Meeresspiegel aufsteigen ließ. Das sind ca. 6000 m über Kraterhöhe des Vulkans. Am Vortag gab es nur eine Eruption, die Asche gut 500 m über Kraterhöhe förderte. Dafür begann schon am Sonntag die Seismizität wieder deutlich anzuziehen und es wurden fast 1800 vulkanotektonische Erdbeben registriert. Diese enorm hohe Erdbebentätigkeit wurde auch im Zusammenhang mit den anderen Eruptionen festgestellt, die stärker als die üblichen Ausbrüche am Ibu waren. Die Phase erhöhter Tätigkeit begann Mitte Mai. Es wurden einige Familien aus der direkten Nachbarschaft des Vulkans in Sicherheit gebracht. Ansonsten sind Menschen momentan nicht gefährdet, was sich natürlich ändern könnte, wenn die Eruptionen noch stärker werden.

Die indonesischen Vulkanologen haben folgende Empfehlungen herausgebracht, an die sich alle Anwohner und Besucher des Vulkans halten sollen. Die Vulkanologen machen da auch keinen Halt vor Regierungsstellen und fordern diese ebenfalls auf sich zu informieren:

  • Bewohner und Touristen in der Umgebung des Mt. Ibu sollten alle Aktivitäten innerhalb eines 4 km Radius sowie in einem sektoralen Bereich von 7 km in Richtung des nördlichen Kraters unterlassen.
  • Bei Aschefall wird Personen, die sich im Freien aufhalten, empfohlen, Nase und Mund mit einer Maske sowie die Augen mit einer Schutzbrille zu schützen.
  • Alle Beteiligten sollten eine unterstützende Atmosphäre in der Gemeinschaft aufrechterhalten, keine falschen Informationen verbreiten und sich nicht durch unklare Themen provozieren lassen. Die Öffentlichkeit sollte stets den Anweisungen der Regionalregierung folgen.
  • Die Regierung der Regentschaft West Halmahera sollte kontinuierlich mit dem Zentrum für Vulkanologie und geologische Katastrophenvorsorge in Bandung sowie dem Beobachtungsposten des Mt. Ibu in Gam Ici in Kontakt bleiben, um aktuelle Informationen über die Aktivitäten des Mt. Ibu zu erhalten.

Diese Empfehlungen gelten auch für viele andere aktiven Vulkane in Indonesien, die aufgrund ihrer Aktivität einen Alarmstatus haben, denn oft gibt es dann auch eine Sperrzone um den Krater, die allerdings unterschiedlich groß ausfallen kann.

Marapi und Dempo mit Eruptionen

Einer dieser Vulkane ist der Marapi auf Sumatra, der vor 2 Wochen in den Schlagzeilen stand, weil starke Regenfälle Lahare ausgelöst hatten. Der Vulkan erzeugte gestern eine explosive Eruption, die neues Laharmaterial bis auf eine Höhe von 1000 m über den Krater ausspie. Im Süden von Sumatra ist dann noch der Dempo aktiv geworden, der eine Aschewolke 500 m über Kraterhöhe ausspie. Der Dempo liegt in der Nähe des Vulkans Suoh, der am Freitag phreatisch eruptierte. Unruhige Zeiten in Sumatra.

Indonesien: Erdbeben Mb 5,0 vor Halmahera

Mittelstarkes Erdbeben Mb 5,0 erschüttert Halmahera – Aktive Vulkane in der Nähe

Datum 19.05.2024 | Zeit: 16:57:2 UTC | Lokation: 2.41 ; 128.712 | Tiefe: 10 km | Mb 5,0

Gestern manifestierte sich vor der Nordspitze der indonesischen Insel Halmahera ein moderates Erdbeben der Magnitude Mb 5,0. Dieser Wert wurde vom GFZ ermittelt. Das EMSC kam auf eine Magnitude von Mb 4,7. Auch die Tiefenangaben schwanken. Während erstgenanntes Institut die Tiefe mit 10 Kilometern angab, kam das EMSC auf 41 Kilometer Tiefe. Das Epizentrum wurde 89 km nordnordöstlich von Tobelo verortet.

Obwohl die Angaben zum Erdbeben schwanken und es auch nicht das stärkste Erdbeben der letzten 24 Stunden war, ist es im Kontext von Vulkane.net von besonderem Interesse, da es sich in der Nähe von 2 aktiven Vulkanen befand, die sich in den letzten Tagen als besonders aktiv erwiesen. Möglicherweise wirkt sich der Erdstoß auf das Verhalten der Vulkane aus. Auf jeden Fall versinnbildlicht es die unruhige Erde der Region.

Bei den Vulkanen handelt es sich um Dukono und Ibu. besonders letzterer Vulkan ist ungewöhnlich aktiv und erzeugt seit letzter Woche explosive Eruptionen, die stärker sind als sonst und Vulkanasche bis zu 5000 Meter über Kraterhöhe fördern. So eine Eruption gab es auch heute wieder. Täglich werden mehr als 1000 vulkanotektonische Erschütterungen detektiert, die darauf hindeuten, dass sich ein größerer Magmenkörper unter dem Vulkan akkumuliert. Im Krater des Vulkans wächst seit Jahren ein Lavadom, der nun ordentlich Nachschub erhalten könnte. Andererseits können die Explosionen den Dom erodieren und sein Volumen verändern. Da der Ibu ziemlich weit vom Schuss liegt, wird er nicht so genau bewacht, wie etwa der Merapi auf Java. Daher fehlen Daten zum Domvolumen.

Der zweite Vulkan ist der Dukono, der näher am Epizentrum des Bebens liegt und in den letzten Wochen ebenfalls außergewöhnlich aktiv war. Auf Sentinel-Aufnahmen sieht man eine thermische Anomalie und es werden immer wieder größere Ascheeruptionen erzeugt, die allerdings nicht ganz so spektakulär wie am Ibu sind. Eine Satellitenaufnahme vom vergangenen Monat zeigte eine mehrere Hundert Kilometer lange Dampfschleppe.

Tektonisch betrachtet stand das Erdbeben im Zusammenhang mit der Plattengrenze zwischen der Halmahera-Mikroplatte und der Philippinischen Platte und manifestierte sich an einem Arm des hier auslaufenden Philippinengrabens.

Stärkstes Erdbeben der letzten 24 Stunden

Übrigens, das stärkste Erdbeben seit gestern manifestierte sich bei den Fox-Inseln, die zum vulkanischen Inselbogen der Aleuten gehören. Es hatte eine Magnitude von 5,9 und einen Erdbebenherd in 10 Kilometern Tiefe.
Ein weiterer starker Erdstoß der Magnitude 5,5 ereignete sich in der Grenzregion zwischen Kyrgyzstan und der chinesischen Provinz Xinjiang.

Ibu erzeugt Explosion mit vulkanischem Gewitter

Starke Eruption am Ibu generierte vulkanisches Gewitter – Asche stieg fast 6000 m hoch auf

Gestern Abend kam es um 20:08 WIB zu einer weiteren starken explosiven Eruption am Ibu auf Halmahera in Indonesien. Vulkanasche stieg bis auf fast 6000 m über dem Meeresspiegel, bzw. 4000 m über Kraterhöhe auf. Seit letzter Woche kommt es fast täglich zu diesen starken Eruptionen, doch diesmal wurde ein vulkanisches Gewitter in der Eruptionswolke fotografiert.

Laut einem Antara-Artikel beobachtete ein Angestellter des vulkanologischen Observatoriums am Ibu, Richard Chaniago, das Geschehen und veröffentlichte einen Bericht. Dort heißt es: „Das Grollen und Brüllen war bis zum Beobachtungsposten am Mount Ibu zu hören und in der Eruptionssäule waren Blitze zu sehen.“

Die Eruption erzeugte ein seismisches Signal mit einer Dauer von 9 Minuten und 12 Sekunden und einer Amplitude von 28 Millimetern. Tatsächlich sagt die Amplitude des Seismogramms wenig über die Stärke des Erdbebensignals aus, denn sie hängt von der Verstärkung des Seismometers ab und liefert nur Vergleichswerte bei konstanter Einstellung.

Um 20:34 Uhr wurde ein weiterer Ausbruch registriert, der allerdings deutlich kürzer war und eine Aschewolke förderte, die nur 1000 m über Kraterhöhe aufstieg. Auch hier wurde die Amplitude des seismischen Signals mit 28 mm angegeben.

Die vulkanisch bedingte Seismizität war gestern wieder besonders hoch, und es wurden 2235 vulkanotektonische Erschütterungen registriert. Einige dieser Beben ereigneten sich in größeren Tiefen und deuten darauf hin, dass von dort Magma aufsteigt.

Außer den vulkanotektonischen Erdbeben wurden auch harmonischer Tremor und ein Tornillo registriert.

Das PVMGB veröffentlichte am 16. Mai einen Pressebericht zu den Vorgängen auf Halmahera. Dort hieß es, dass in der ersten Monatshälfte 7590 flache vulkanotektonische Erdbeben registriert wurden, die auf einen Druckanstieg im Fördersystem hindeuten. Im gleichen Zeitraum gab es 13 Tornillos. Die Bedeutung dieser schraubenförmigen Erdbebensignale ist wissenschaftlich nicht genau geklärt, doch sie zeigen oft an, dass heftige Explosionen drohen.

Wie vulkanische Gewitter im Detail entstehen, ist ebenso unbekannt wie die Ursache der Tornillos. Grundsätzlich geht man davon aus, dass vulkanische Gewitter durch Ladungstrennung infolge der Reibung von Asche- und Gesteinspartikeln während einer explosiven Eruption verursacht werden, was zu elektrischen Entladungen in Form von Blitzen führt. Was aber unklar bleibt, ist, warum bei vergleichbar starken Eruptionen mal vulkanische Blitze entstehen und mal nicht.