Island: Schwarmbeben am Herdubreid am 03.11.24

Erhöhte Erdebentätigkeit an mehreren Lokationen auf Island – Schwarmbeben am Herdubreid

An mehreren Orten in Island ist es heute zu einer erhöhten Erdbebentätigkeit gekommen. Landesweit wurden innerhalb von 48 Stunden 237 Erschütterungen registriert. Die Erdbeben häufen sich in den Regionen, in denen es bereits in den vergangenen Tagen seismische Aktivitäten gab. Besonders auffällig ist ein intensives Schwarmbeben südlich von Herdubreid, wo es etwa 60 Beben gab und weiterhin neue hinzukommen. Der stärkste Erdstoß hatte eine Magnitude von 2,8 und ein Hypozentrum in 6,5 Kilometern Tiefe. Über die Ursache des Schwarms kann nur spekuliert werden. Eine Magmaintrusion, die vom Magmenkörper unter der Askja ausgeht, ist nicht auszuschließen, da Herdubreid mit diesem Zentralvulkan gekoppelt ist. An der Askja wird Bodenhebung festgestellt, doch gestern begann das GPS-Signal, eine Senkung des Bodens zu registrieren. Dies könnte jedoch auch auf Messfehler zurückzuführen sein. Ebenso gut könnte Magma in Richtung Herdubreid abgeflossen sein. Auch unter der Askja selbst wurden einige Erdbeben verzeichnet.




Im Bereich des Vatnajökull manifestierten sich ebenfalls Erdbeben an den subglazialen Vulkanen Bardarbunga und Grimsvötn bzw. Grimsfjall. Dort wird ebenfalls eine Bodenhebung registriert, die sich im Oktober auf etwa 6 Zentimeter belief. Allerdings kann es insbesondere hier zu Messungenauigkeiten infolge witterungsbedingter und jahreszeitlicher Einflüsse kommen. Daher sollten wir die Einschätzungen der Vulkanologen des IMO abwarten, bevor über eine bevorstehende Eruption am Grimsfjall spekuliert wird. Insgesamt entfallen 114 der 237 Erschütterungen in Island auf die Region des Vatnajökull einschließlich Askja und Herdubreid.

Natürlich ereigneten sich auch zahlreiche Erdbeben in der Reykjanes-Region. Das stärkste Beben dort hatte eine Magnitude von 3,0 und trat in 8,3 Kilometern Tiefe auf. Das Epizentrum lag vor der Küste an der Südwestspitze der Halbinsel, genauer gesagt 5,8 Kilometer ostnordöstlich des Vogelfelsens Eldey. Im Bereich der Shakemap des Reykjanes-Rückens werden 68 Erschütterungen angezeigt. Möglicherweise hängt dies mit steigenden Spannungen im Untergrund zusammen, da sich der Boden bei Svartsengi weiterhin hebt.

Gestern ereignete sich zudem ein stärkeres Erdbeben am Reykjanes-Rücken: Es hatte eine Magnitude von 4,5 und ein Epizentrum 340 Kilometer südwestlich von Grindavík. Insgesamt gibt es entlang des Mittelatlantischen Rückens, der Island durchquert, erhebliche Spannungen, die ebenfalls seismische Aktivität auslösen können.

Island: Eruption schwächelt am 4. Juni

Eruption auf Reykjanes hat heute Morgen nachgelassen – Schwarmbeben am Herdubreid

Auf Island lässt die Aktivität der aktiven Krater auf der Sundhnukur-Spalte langsam nach. Nachts begann zuerst der nördliche Krater nachzulassen und stellte gegen Morgen das Lavaspattering ein. Es floss aber noch Lava aus dem Krater. Momentan ist es zu hell, um zu sehen, ob der Lavastrom noch aktiv ist, doch ich gehe davon aus, dass auch er versiegte. Im Laufe des Vormittags reduzierte sich auch die Tätigkeit des südlichen Kraters signifikant. Heute Mittag kann man noch Lavaspattering beobachten, aber viel Tephra fliegt nicht mehr über den Kraterrand hinaus. Auch die Fließgeschwindigkeit des Lavastroms nahm deutlich ab. Nicht zu dem Muster des Aktivitätsrückgangs passt der Tremor, der sich auf gleichem Niveau wie zuvor bewegt. Es könnte also sein, dass die Aktivität bald wieder auflebt oder dass an einer nicht einsehbaren Stelle vermehrt Lava austritt.

Die Vermutung liegt nahe, dass die Subsidenz im Bereich von Svartsengi nun nachlassen dürfte. Letzte Messungen lassen ein langsames Abflachen der Kurve vermuten. Seit Eruptionsbeginn wurde ein Großteil der Bodenhebung abgebaut, die wir seit dem 16. März beobachten konnten. Sie wurde von ca. 20 Millionen Kubikmetern Magma verursacht.

Die Erdbebentätigkeit entlang des magmatischen Gangs ist niedrig, doch gestern manifestierte sich ein Erdbebenschwarm bei Hellisheiðarvirkjun. Seismizität in dieser Region wird gewöhnlich menschlicher Aktivität am Geothermalkraftwerk dort zugesprochen und soll durch die Verpressung von Wasser in Borhlöcher verursacht werden.

Vorgestern gab es auch einen kleinen Erdbebenschwarm in der Nähe vom Thermalgebiet Haukadalur mit dem Geysir Strokkur.

Schwarmbeben am Herdubreid

Ein nicht menschengemachtes Schwarmbeben manifestiert sich gegenwärtig im Bereich des Tafelvulkans Herdubreid. IMO registrierte gut 160 Erschütterungen, die überwiegend schwach sind und in geringer Tiefe liegen. Es ist der massivste Schwarm dort seit längerer Zeit und könnte mit der Magmenakkumulation der Askja zusammenhängen, die der Zentralvulkan des Systems ist, zu dem der Herdubreid gehört. Die Epizentren der Beben manifestieren sich ca. 5.1 km südöstlich vom Herðubreiðarlindir und liegen unter der Furt, die man auf dem Weg ins Hochland der Askja durchqueren muss. Tatsächlich war es eine der tiefsten und breitesten Furten, die ich auf Island bisher überwinden musste. Die Bodenhebung an der Askja nahm zuletzt etwas ab und beläuft sich aktuell auf ca. 70 Zentimeter.

Update: Nachdem der Vulkan ein paar Stunden vergleichsweise ruhig geköchelt hat, nimmt der Ausbruch am Spätnachmittag wieder etwas an Fahrt auf. Der Tremor bleibt erhöht.

Weitere wahrnehmbare Erdbeben auf Island am 31.10.21

Erdbeben über M 3,0 unter Bardarbunga und Herdubreid

Datum: 31.10.22 | Zeit: 14:57:28 UTC | Lokation: 64.62; -17.49 | Tiefe: 4,2 km | Mb 4,2

Heute Nachmittag gab es auf Island wieder 2 Erdbeben mit Magnituden über 3. Das stärkere Beben ereignete sich unter dem Bardarbunga und hatte eine Magnitude von 4,2. Das Epizentrum wurde 2.6 km südöstlich von Bardarbunga lokalisiert. Die Tiefe des Hypozentrums gab IMO mit 8 km an. Wesentlich flacher lag das 2. Erdbeben mit Mb 3,2. Sein Erdbebenherd wurde in nur 1200 m Tiefe nördlich des Herdubreid-Tafelvulkans detektiert. Die beiden Erdbeben folgten in einem zeitlichen Abstand von weniger als 4 Minuten aufeinander. An beiden Lokationen manifestierten sich weitere schwächere Erdstöße. Innerhalb von 48 Stunden wurden im Bereich vom Vatnajökull 235 Erdbeben katalogisiert. Unter ganz Island waren es 378 Beben.

Erdbeben in Vulkanregionen am 31.10.22

Campi Flegrei: Erdbeben halten an

Datum: 31.10.22 | Zeit: 01:02:45 UTC | Lokation: 40.82; 14.14 | Tiefe: 2 km | Mb 2,0

Nachdem ich bereits Gestern über eine gesteigerte Seismizität an der Solfatara in der Campi Flegrei (Golf von Pozzuoli) berichtete, kann ich jetzt ein Anhalten des Schwarmbebens verkünden. Heute ereigneten sich bislang 9 Erschütterungen, von denen die Stärkste eine Magnitude von 2,0 hatte. Das Hypozentrum lag in 2 km Tiefe. Das Epizentrum wurde ein paar Hundert Meter südlich der Solfatara lokalisiert. Seit gestern wurden somit 23 Beben festgestellt.


Herdubreid mit weiteren Erdbeben

Datum: 31.10.22 | Zeit: 04:24:34 UTC | Lokation: 65.19; -16.31 | Tiefe: 0,5 km | Mb 2,5

Das Schwarmbeben nördlich vom Herdubreid-Tafelvulkan in Island hat sich weiter abgeschwächt. Dennoch wurden in den letzten 2 Tagen fast 300 Erdbeben festgestellt. Das stärkste Beben heute hatte eine Magnitude von 2,5 und lag nahe der Oberfläche.


Krakatau: Erdbeben Mb 3,1 im Sunda Strait

Datum: 30.10.22 | Zeit: 06:03:25 UTC | Lokation: 6.45 S ; 104.94 E | Tiefe: 10 km | Mb 3,1

Im indonesischen Sunda-Strait bebte es mit der Magnitude 3,1. Der Erdbebenherd lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 99 km west-süd-westlich von Labuan und somit in relativer Nähe zum Inselvulkan Krakatau.

Erdbeben am Herdubreid könnten Askja-Eruption vorausgehen

Der kleine Viti Kratersee in der Askja-Caldera. © Marc Szeglat

Erdbeben am Herdubreid halten an

Heute ging der Erdbebenschwarm nördlich von Herdubreid auf Island weiter. Er hat sich zwar etwas abgeschwächt, aber dennoch gibt es viele schwache Beben. In den letzten 48 Stunden wurden 631 Erschütterungen in die Tabellen von IMO aufgenommen. 12 Erschütterungen hatten Magnituden zwischen 2 und 3. In den Tabellen werden nicht alle erfassten Erdbeben angezeigt, sodass die tatsächliche Zahl der Beben höher sein dürfte. Es handelt sich schon um ein bemerkenswertes Schwarmbeben, reicht aber noch nicht ganz an die heftigen Erdbebenschwärme heran, die wir in den letzten Jahren z.B. am Fagradalsfjall, Bardarbunga, oder Eyjafjallajökull Tage vor den Eruptionen sahen. Bei massiven Bodenhebungen infolge von Magmenaufstieg zur Oberfläche streuen die Erdbeben meistens über einen größeren Bereich, als wir es momentan am Herdubreid sehen. Trotzdem ist die Frage berechtigt, ob das Schwarmbeben mit Magmenintrusion zusammenhängt und vielleicht sogar einen Vulkanausbruch ankündigt.

Kündigt das Schwarmbeben einen Ausbruch der Askja an?

Der isländische Vulkanologe Ármann Höskuldsson meinte in einem Interview mit dem isländischen Fernsehsender RUV, dass das Schwarmbeben bemerkenswert ist und möglicherweise andeutet, dass der Zentralvulkan Askja für eine Eruption bereit ist. Herdubreid liegt in Sichtweite der Askja (die Distanz beträgt 24 km), die ihre Finger weit ausstreckt: sie reichen bis in das Gebiet um den Wasserfall Dettifoss, der gut 90 km nördlich der Askja liegt. Der isländische Wissenschaftler sprach weiter davon, dass sich unter der Askja eine erhebliche Menge Magma angesammelt hat. Ich kann mir 2 Methoden vorstellen, wie Bodenhebung und Inflation an der Askja die Erdbeben am Herdubreid auslösen: entweder migriert ein magmatischer Gang vom Magmenkörper unter der Askja zum Herdubreid, oder der Magmenkörper ändert das Spannungsfeld im größeren Umkreis der Askja, so dass tektonische Störungszonen aktiviert werden. Auf jeden Fall startete der Prozess der Magmen-Akkumulation in dem Gebiet bereits im Jahr 2012. Mit jedem Schub frischen Magmas steigert sich die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs, wobei sich eine Eruption am Herdubreid selbst nicht ausschließen lässt. Ob der nächste Ausbruch an der Askja explosiv, oder effusiv sein wird, lässt sich nicht prognostizieren. Der Vulkan erzeugte in der Vergangenheit sowohl große Lavafelder, als auch mächtige Aschewolken.

Erdbebenaktivität im Wochenrückblick

IMO veröffentlichte heute auch die Zusammenfassung der Erdbebentätigkeit im Beobachtungszeitraum 17-23 Oktober. Es wurden insgesamt rund 2520 Erdbeben registriert, was deutlich mehr als in der Vorwoche ist, als ca. 900 Erdbeben festgestellt wurden. Das stärkste Erdbeben war das Beben am Herdubreid mit Mb 4,1. Dort gab es auch das intensivste Schwarmbeben. Viele Beben gab es ebenfalls bei Grimsey und Reykjanes. Am Grímsvötn wurden 20 Erdbeben und am Vulkan Hekla 5 Beben registriert.

Island: Erdbeben Mb 4,1 am Herdubreid

Erdbeben Mb 4,1 erschüttern den Tafelvulkan Herdubreid

Datum: 22.10.22 | Zeit: 23:11:01 UTC | Lokation: 65.21 ;  -16.36 | Tiefe: 7,8 km | Mb 4,1

Seit Tagen ist die Erdbebentätigkeit unter Island erhöht. So gibt es mehrere Bebenspots entlang der Hauptstörungszonen, auf denen sich auch die großen Zentralvulkane Islands befinden, unter denen es ebenfalls vermehrt bebt. Daher ist es unklar, inwieweit die Erdbeben tektonisch bedingt sind und welche der Erdbeben möglicherweise mit dem Vulkanismus zusammenhängen.

Gestern Abend manifestierte sich um 23:11:01 Uhr ein Erdbeben der Magnitude 4,1 beim Herdubreid. Das Hypozentrum lag fast 8 km tief. Das Epizentrum wurde 4,1 km nördlich des Tafelvulkans lokalisiert. Der Erdstoß konnte in der nordisländischen Stadt Akureyri gespürt werden. Zwei weitere Beben hatten Magnituden im 3er-Bereich. Die Beben waren Teil eines Schwarms, der bislang aus 375 Erschütterungen besteht, die in den IMO-Tabellen aufgeführt werden. Auf der Seite von IMO ist von mehr als 600 automatisch erfassten Erdbeben die Rede.

Herdubreid in monogenetisch und entstand unter dem Eis

Herdubreid war in den letzten Jahren immer wieder Schauplatz von Schwarmbeben und man vermutete dass sie durch eine Magmen-Akkumulation verursacht wurden. Der Tafelvulkan entstand während der Eiszeit unter der Gletscherbedeckung, wodurch die abgeflachte Form zustande kam. Der Krater liegt auf einer 200 m hohen Anhöhe im Süden des Plateaus. Forscher vermuten, dass dieser Teil des Vulkans während der letzten Eruptionen über dem Eis lag. Sie gehen auch davon aus, dass der Vulkan in nur einer einzigen Eruptionsphase entstand, er also monogenetisch ist. Somit ist ein neuer Ausbruch des Herdubreids unwahrscheinlich, es könnten aber Eruptionen in seiner Nähe entstehen. Während die bis zu 1000 m hohen Hänge überwiegend aus Palagonit bestehen, ist das Material des oberen Teils des Vulkans basaltischer Herkunft. Bei Palagonit handelt es sich um ein vulkanisches Glas, dass ebenfalls aus basaltischer Lava besteht, sich aber aufgrund der schnelle Abkühlung unter Wasser, bzw. Eis gebildet haben muss.

In der nordischen Mythologie gilt Herdubreid als Sitz des Donnergottes Thor. Der Tafelvulkan gehört zum System des Zentralvulkans Askja, der seit letztem Jahr durch Inflation auffällt und möglicherweise dabei ist, sich auf eine Eruption vorzubereiten.

Weitere Erdbeben gab es an der Tjörnes-Fracture-Zone. Hier wurden innerhalb von 48 Stunden 82 Erschütterungen registriert. Die Bebentätigkeit ist ebenfalls im Süden von Island erhöht.

Campi Flegrei: Erneuter Erdbebenschwarm

Heute Nacht wurde die Campi Flegrei von einem weiteren Erdbebenschwarm erschüttert. Er bestand aus 15 schwachen Beben, die sich nordöstlich des Hafens manifestierten. Die stärkste Erschütterung ereignete sich um 03:44 Uhr und hatte die Magnitude 1,7. Das Hypozentrum lag in 1730 m Tiefe. Insgesamt waren die Magnituden der meisten Erschütterungen größer als bei dem letzten Schwarm. So wurden 2 Beben mit Magnituden von 1,4 festgestellt und jeweils Eins mit M 1,3 und M 1,0. Alle Beben ereigneten sich in geringen Tiefen. Wodurch die Erschütterungen ausgelöst wurden ist unklar. Ich vermute, dass sie Bewegungen magmatischer Fluide anzeigen. Bei den Fluiden handelt es sich sehr wahrscheinlich nicht um Magma, sondern um Thermalwasser und Gas. Änderungen im hydrothermalen System eines Vulkans können unterschiedliche Ursachen haben. Starke Regenfälle können für Wassernachschub von oben sorgen und das System beeinflussen. Ein aktiver Magmenkörper kann allerdings auch das Hydrothermal-System eines Vulkans verändern und damit Beben auslösen. Der Magmenkörper selbst befindet sich in einer Tiefe von mehr als 5 km. Für aufsteigendes Magma ist der Schwarm zu schwach. Es besteht also keine unmittelbare Gefahr eines Vulkanausbruchs, es könnte aber gut sein, dass sich die Campi Flegrei langsam auf eine Eruption vorbereitet. Ob- und vor allem wann der Vulkan ausbrechen wird, lässt sich bis jetzt noch nicht vorhersagen. Die Frage nach dem Wo lässt sich mit einem Blick auf die Erdbebenkarte beantworten. Am Wahrscheinlichsten ist ein Ausbruch im Bereich der seismisch aktiven Zone, und die ist relativ dicht besiedelt.

Askja: Noch mehr Erdbeben

Erdbeben schwärmen auch unter dem Calderavulkan Askja (Island) aus. Im Bezug zur letzten Woche hat die seismische Tätigkeit nachgelassen. Nichtsdestotrotz wurden in den letzten 48 Stunden 107 Erschütterungen registriert. Der Schwarm migrierte dabei vom Rand der Askja (Dreki) in Richtung Herdubreid. Der berühmte Tafelberg ist nicht nur Sitz des nordischen Gottes Thor, sondern auch vulkanischen Ursprungs. Der Tafelberg erhielt seine charakteristische Form durch subglaziale Eruptionen: er entstand während der letzten Eiszeit, als Island noch komplett vergletschert war. Herdubreid gehört zum Vulkansystem der Askja. An klaren Tagen kann man von der Caldera bis zum Tafelberg sehen. Zwischen den beiden Vulkanen erstreckt sich eine Ebene aus Bimsstein. Das Foto entstand während eines Rundflugs vom Myvatn zum Vatnajökull.

Herdubreid: massives Schwarmbeben

Auf Island bebt es derzeit mächtig, zumindest was die Anzahl einzelner Erdbeben unter dem Herdubreid angeht. Dort manifestiert sich derzeit eines der stärksten Schwarmbeben, welches wir in den letzten Monate auf Island zu sehen bekommen haben. Sehr wahrscheinlich wird der Schwarm von einem Magmatischen Gang verursacht, der in die Gesteine unter dem Tafelbergvulkan eindringt. In den letzten 48 Stunden wurden im Bereich des Vatnajökulls 198 Erdbeben registriert. Die meisten davon unter Herdubreid. Einige Erdbeben manifestierten sich auch unter dem Bardarbunga.

Herdubreid eruptierte in den letzten Jahrtausenden nicht. Es wird angenommen, dass die letzten Eruptionen mindestens 10.000 Jahre her sind und unter dem Eis des letzten Glazial stattfanden. Daher erhielt der Vulkan die abgeflachte Form eines Tafelbergs. Laut Definition -die meiner Meinung nach unhaltbar ist- gilt der Herdubreid als erloschen. Allerdings gehört der Herdubreid zum System der Askja und hier ist der letzte Ausbruch nicht so lange her: die Askja eruptierte zuletzt im Jahr 1961. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass das Schwarmbeben ein Anzeichen einer bevorstehenden Eruption ist, auch wenn die Wahrscheinlichkeit hierfür gering ist. Starke Schwarmbeben gab es in dem Bereich schon öfters, ohne das es zu einem Vulkanausbruch kam. Im Zusammenhang mit der Bardarbunga-Eruption in 2014 gab es im Bereich Askja/Herdubreid ebenfalls zahlreiche Erdbeben, welche auf Intrusion hindeuteten.

Planchon-Peteroa: Ascheeruptionen

Der Komplexvulkan Planchon-Peteroa ist weiterhin aktiv und eruptiert Aschewolken. Laut VAAC Buenos Aires steigt die Asche bis in einer Höhe von 5300 m auf. In den letzten 24 Stunden wurden 4 dieser Eruptionswolken registriert. Der Alarmstatus steht auf „gelb“. Beim zuständigen Institut SERNAGEOMIN gibt es LiveCams. In den letzten Tage stieß der Vulkan bereits öfters Vulkanasche aus. Planchon-Peteroa ist einer der aktivsten Vulkane in Chile.

Kuchinoerabu-jima: Größere Asche-Eruption

Update 19.12.18: Heute kehrte der Vulkan zu seiner „üblichen“ Aktivität zurück und eruptiert kleinere Aschewolken. Diese steigen bis zu 1000 m ü.N.N. auf. Das VAAC registrierte heute bisher 3 dieser Eruptionen.

Originalmeldung: Heute Nachmittag brach der Vulkan Kuchinoerabu-jima größer aus. Das VAAC Tokyo registrierte eine Aschewolke in einer Höhe von 5300 m. Es ist der größte Ausbruch der aktuellen Eruptionsphase. Seit mehreren Wochen stößt der Vulkan keine Aschewolken aus. Diese gehen vom Krater Shindake aus. Bei der letzten größeren Eruption vor 3 Jahren, wurde eine noch größere Aschewolke erzeugt. Aus dieser ging ein pyroklastischer Strom hervor, welche die Ortschaft auf der Vulkaninsel bedrohte.

Mayon: phreatische Eruption

Heute Nachmittag gab es am Mayon eine kleinere Eruption. Das VAAC registrierte Vulkanasche in 3 km Höhe. Sehr wahrscheinlich war der Ausbruch phreatisch. In den letzten Wochen kommt es immer wieder zu solchen Eruptionen. Diese könnten durch starke Regenfälle getriggert werden. Dom und Fördersystem sind noch heiß. Zudem wird leichte Inflation registriert.

Island: Schwarmbeben unter Herdubreid

Unter dem isländischen Vulkan Herdubreid breitet sich ein Erdbebenschwarm aus. Das stärkste Einzelbeben hatte eine Magnitude von 2,7 (laut EMSC 3,0) und lag in 7,2 km Tiefe. Gestern ereignete sich unter dem Bardarbunga ein Erdstoß der Magnitude 3,6. Insgesamt wurden in den letzten 48 Stunden 111 Erdbeben im Bereich des Vatnajökulls registriert.

Merapi: glühende Schuttlawine

Bereits am Sonntag ging eine größere Schuttlawine vom Dom im Krater des Merapi ab. Die Schuttlawine war so heiß, dass sie auf Fotos eine Glutspur hinterließ. Der Dom wächst weiter. Zuletzt betrug die Wachstumsrate 2300 Kubikmeter am Tag. Damit ist die Förderrate rückläufig.