Vulkan-News 14.11.21: Cumbre Vieja, Vatnafjöll

Am Cumbre Vieja kam ein Mann ums Leben. Am Vatnafjöll ereignete sich ein neues Erdbeben. Der Ätna zeigt sich ruhig.

Cumbre Vieja mit Todesopfer

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

 

Auf La Palma ist das erste Todesopfer der Eruption zu beklagen: ein 72 Jahre alter Mann wurde im Sperrgebiet getötet, als er versuchte die Vulkanasche vom Dach seines Hauses zu beseitigen. Dabei stürzte das Dach ein und der Mann kam ums Leben. Presseberichten zufolge, hatte er eine Sondergenehmigung, um nach seinem Haus zu schauen.

Der Vulkan selbst ist weiter aktiv, allerdings auf niedrigerem Niveau, als wir es vom letzten Monat her kannten. Der Tremor stottert und fluktuiert, wobei er zeitweise gegen Null geht. Die Erdbebenaktivität ist gering. Die Bodendeformation nahm in den letzten Tagen kontinuierlich ab und belief sich gestern auf ca. 6 cm, erhöhte sich heute aber wieder auf gut 8 cm. MIROVA detektiert eine sehr hohe Wärmestrahlung. Sie hat eine Leistung von 5032 MW und zeigt, dass sehr wohl noch Lavaströme aktiv sind. An ihren Rändern kann es immer wieder zur Bildung neuer Lava-Arme kommen, die dann schnell voranschreiten. Die Zahl der zerstörten Gebäude erhöhte sich auf 2616. Am Ocean Entry kommt aktuell nur noch wenig Lava an. Das VAAC detektiert Vulkanasche in einer Höhe von 2400 m. Der Tephra-Ausstoß war zuletzt gering. Heute Morgen ist die LiveCam leider überbelichtet, so dass man nichts erkennen kann.

Vatnafjöll: Neues Erdbeben

Staat: Island | Koordinaten: 63.92-19.67 | Eruption: Keine

Am isländischen Vulkan Vatnafjöll ereignete sich heute ein neues Erdbeben mit einer Magnitude von 3,4. Der Erdbebenherd lag in 8 km Tiefe. Es folgten einige Mikrobeben. Wahrscheinlich sind die Erschütterungen tektonischer Natur, doch sie könnten indirekt durch die Inflation am benachbarten Vulkan Hekla ausgelöst werden. Die Bodenhebung der Hekla startete bereits kurz nach dem letzten Ausbruch im Jahr 2000 und hatte 6 Jahre später den gleichen Wert erreicht, wie kurz vor der Eruption. Mich würde es nicht wundern, wenn wir an der Hekla den nächsten Vulkanausbruch auf Island erleben würden.

Ätna zeigt sich ruhig

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Fumarolisch

Nach tagelangem schlechten Wetter in der Ätnaregion, verzogen sich heute die Wolken und gaben den Blick auf einen schneebedeckten Ätnagipfel frei. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto ist nichts aufregendes zu erkennen. Zum ersten Mal seit Monaten gibt es keine thermische Anomalie in den Kratern zu sehen. Ätna zeigt uns die kalte Schulter. Der Tremor bewegt sich im unteren Drittel des gelben Bereichs.

Erdbeben-News 11.11.21: Vatnafjöll

Unter dem isländischen Vulkan Vatnafjöll bebte es mit Mb 5,2. Vulcano wurde ebenfalls von einem schwachen Beben heimgesucht.

Island: Erdbeben Mb 5,2 am Vatnafjöll

Datum: 11.11.2021 | Zeit: 13:21:41 UTC | Lokation: 63.95 N ; 19.72 W | Tiefe: 6 km | Mb 5,2

Heute Nachmittag ereignete sich auf Island ein Erdbeben der Magnitude 5,2. Der Erdbebenherd lag in 5,9 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich 62 km ost-nord-östlich von Selfoss, oder genauer, 1.8 km südwestlich des Vulkans Vatnafjöll. Hierbei handelt es sich um eine Gruppe von Eruptionsspalten, auf denen sich Schlackenkegel gebildet hatten. Sie beginnt direkt südlich des Vulkans Hekla, der bekanntermaßen durchgeladen und entsichert ist. Es folgte eine Reihe von Vor- und Nachbeben. Ich tendiere dazu von einem Schwarmbeben zu sprechen, auch wenn das seismologisch betrachtet nicht ganz korrekt ist. Bis jetzt registrierte das IMO 115 Erschütterungen im Bereich des Vatnafjölls.

Spekulativ ist der Gedanke, dass die Beben von Magmenintrusion ausgelöst wurden und dass sogar die Hekla dahinter stecken könnte. Möglicherweise beeinflusste das Magma unter der Hekla das Spannungsfeld der Umgebung und aktivierte eine Störungszone, so wie wir es vom Ätna her kennen.

Italien: Erdbeben unter Vulcano

Datum: 11.11.2021 | Zeit: 07:33:28 UTC | Lokation: 38.43 N ; 14.95 E | Tiefe: 145 km | Ml 2,6

Unter der liparischen Insel Vulcano gab es heute einen neuen Erdstoß. Er hatte eine Lokal-Magnitude von 2,6 und ein Hypozentrum in 145 km Tiefe. Das Epizentrum wird vom EMSC 4 km südlich von Lipari angegeben. Ein Blick auf die Karte zeigt, dass das unter der Nordspitze von Vulcanello war. Vulcanello ist ein kleiner Schlackenkegel, der zu Zeiten der Römer entstand und durch einen Isthmus mit Vulcano verbunden ist. Die Tiefe des Erdbebens deutet an, dass es im Zusammenhang mit der Subduktion der Region stand, wodurch das Magma entsteht, dass die Liparischen Inseln schuf.

Vulkan-News 08.11.21: Cumbre Vieja, Hekla

Die Aktivität am Cumbre Vieja fluktuiert. Allgemeine Tendenz ist abnehmend. Der Taal stößt weiterhin sporadisch viel Schwefeldioxid aus. Am Hekla geht die Inflation weiter. Sie hält bereits 21 Jahre an!

Cumbre Vieja: Eruption mit Aussetzern

Staat: Spanien | Koordinaten: 28.57-17.84 | Eruption: Flankeneruption

Die Eruption am Cumbre Vieja geht weiter, kam gestern aber zeitweise ins Stocken, als der Tremor fiel und keine Asche mehr gefördert wurde. Zeitweise wurde nur noch glühende Tephra eruptiert, die gut 100 m hoch ausgeworfen wurde. Lavaströme fließen im Bereich des Kegels teilweise in Tunnel, so dass man per LiveCam nicht immer beurteilen kann, wie aktiv sie noch sind. Die Lava bewegt sich weiter unten durch Kanäle im bekannten Lavafeld und erzeugt nur selten seitliche Ausbrüche. So wurden in den letzten Tagen 12 weitere Häuser zerstört. Ihre Gesamtzahl beläuft sich auf 2593. Die Erdbebenaktivität war am Wochenende relativ niedrig, scheint heut aber wieder etwas anzuziehen. Das Gleiche gilt für den Schwefeldioxid-Ausstoß, der aktuell bei 26.000 Tonnen liegt. Heute steigt auch wieder Vulkanasche auf. Kurzum, die Aktivität fluktuiert auf einem niedrigeren Niveau als im letzten Monat, ein Ende der Eruption ist aber noch nicht absehbar. Sie könnte sich jederzeit wieder verstärken.

Hekla: Inflation hält an

Staat: Island | Lokation: 63.98-19.67 | Eruption: Fumarolisch

Heute meldete sich der isländische Vulkanologe Páll Einarsson zu Wort. Er wurde in einem Artikel der Zeitung mbl zitiert und sagte, dass die Inflation unter dem Vulkan Hekla unvermindert weiter geht. Sie begann direkt nach der letzten Eruption im Jahr 2000 und hatte bereits 6 Jahre später das Niveau wie vor der Eruption erreicht. Seitdem sei der Vulkan zu einer Eruption bereit. Das Magma sammelt sich in einem Magmenkörper, der in einer Tiefe von 12-15 km steckt. Vor den letzten Eruptionen gab es nur eine sehr kurze Vorwarnzeiten. Daher empfiehlt der Vulkanologe, dass Wanderer die Gegend besser meiden sollten, denn die Vorwarnzeit würde unter Umständen nicht reichen, um sie vom Vulkan zu evakuieren.

Taal emittiert weiter Schwefeldioxid

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Der Schwefeldioxid-Ausstoß am Taal fluktuiert auf hohem Niveau. Gestern meldete PHILVOLCS einen Gasausstoß von 19,463 Tonnen am Tag. Damit sind Werte erreicht, wie wir sei auch auf La Palma sehen. Eine Dampfwolke stieg bis zu 1000 m hoch auf. Heute reduzierte sich der SO2 Ausstoß auf 9,815 t/d. Gestern wurden 27 vulkanisch bedingte Erdbeben gemeldet, heute waren es 10. Außerdem verzeichnen die Sensoren eine langsam steigende Inflation. Der Vulkan macht es spannend!

Vulkan-Nachrichten 25.06.21: Ätna, Merapi, Stromboli

Am Ätna gab es einen weiteren Paroxysmus. Der Merapi eruptierte 4 Pyroklastische Ströme und am Hekla gab es 3 schwache Erdbeben. Der Stromboli ist ebenfalls fleißig.

Ätna: Paroxysmus No 45

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Es ist einfach unglaublich, in der Nacht präsentierte uns Ätna seinen 45. Paroxysmus seit Dezember 2020. Ich denke mal, diese Ausbruchsserie mit so zahlreichen, kurz aufeinander folgenden Eruptionen, stellt für die letzten Jahre einen Rekord dar! Der Ablauf der Eruption unterschied sich nur wenig von den Vorgängern: Laut INGV setzte gegen 23:20 Uhr UCT strombolianische Aktivität ein. Eine Stunde später verstärkten sich die Eruptionen. Gegen 1 Uhr UCT gingen die Strombolianer in eine Lavafontäne über. Der Unterschied lag darin, dass mit Einsetzten der Strombolianer auch der neue Schlot auf 3050 m Höhe aktiv wurde und einen Lavastrom förderte, der Richtung Valle del Bove floss. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 6100 m. Die Asche driftete in östlicher Richtung.

Hekla: 3 Erdbeben

Staat: Island | Koordinaten: 63.98-19.67 | Eruption: Fumarolisch

Lange habe ich nichts mehr über die Hekla auf Island geschrieben. Seit Jahren orakeln Vulkanologen, dass der Vulkan zu einem Ausbruch bereit sei und dass eine Eruption statistisch gesehen überfällig ist. Heute wurden 3 schwache Erdbeben unter der Südflanke des Vulkans registriert. Sie müssen nicht gleich Vorzeichen eines unmittelbar bevorstehenden Ausbruchs sein, zeigen aber, dass es im Untergrund brodeln könnte.

Update: Es bliebt nicht bei den 3 Erschütterungen vom Morgen, denn es folgten weitere Beben, so dass ein kleiner Cluster entstand. Es war das stärkste Schwarmbeben im Bereich der Hekla seit mehreren Jahren.

Merapi mit pyroklastischen Strömen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Pyroklastische Ströme

Der Merapi auf Java steigerte seine Aktivität in den letzten Tagen ebenfalls und erzeugte weitere Pyroklastische Ströme. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 4000 m. Die Vulkanologen vom VSI berichten heute von 4 Pyroklastischen Strömen. Der Größte war gut 245 Sekunden lang unterwegs und erzeugte die Aschewolke. Darüber hinaus gab es 180 Abgänge von Schuttlawinen. Zum Teil transportierten sie glühendes Material. Es werden weiterhin vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Magma steigt auf und der Dom wächst.

Stromboli ist munter

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Der liparische Stromboli glänzt weiterhin mit erhöhter Aktivität, auch wenn die Tendenz der meisten Parameter gestern etwas rückläufig war. So wurden immer noch sehr viele thermische Durchgänge registriert: das LGS gibt hier 719 an. Normal sind Werte um 100. Allerdings waren die meisten Eruptionen vergleichsweise schwach und lieferten nur Explosionsdrücke von weniger als 0,5 bar. Die Tremor-Amplitude schwankt zwischen Medium und hoch. Der Kohlendioxid-Ausstoß lag bei 1640 Tonnen am Tag.

Hekla: Vulkanologen warnen vor bevorstehender Eruption

Auf Island bebt derzeit nicht nur die Erde besonders häufig, sondern es stehen auch mehrere Vulkane vor einem möglichen Ausbruch. Jetzt warnten Vulkanologen erneut vor einem bevorstehenden Vulkanausbruch der Hekla. Der Vulkan befindet sich im Süden der Insel, unweit des beliebten Landmännerbades. Unter der Hekla akkumulierte sich viel Magma. Die aktuell gemessene Inflation ist deutlich höher als vor den letzten beiden Eruptionen der Hekla in den Jahren 1991 und 2000. Da der Vulkan meistens ausbricht, ohne vorher eine lange seismische Krise zu erzeugen, könnte er jederzeit ohne weitere Vorwarnung ausbrechen und Wanderer gefährden. In einem Bericht des „Institute of Earth Sciences at the University of Iceland“ heißt es sogar, dass starke phreatomagmatische Eruptionen pyroklastische Ströme generieren könnten. Sie würden eine besondere Gefahr für Touristen und Anwohner der Region darstellen. Viele Besucher der heißen Quelle von Landmannalaugar passieren die Hekla auf ihren Weg zum Bad. sie sind aufgefordert besonders wachsam zu sein.

Ganz neu ist die Warnung nicht, denn bereits seit der Eyjafjallajökull- Eruption im Jahr 2010 wird davor gewarnt, dass ein Ausbruch der Hekla statistisch überfällig sei. Schon zu diesem Zeitpunkt hatte sich reichlich Magma unter dem Vulkan angesammelt. Damals übertraft die Infaltion bereits das Niveau der vorherigen Eruptionen um 1-2 mikrorad, doch mittlerweile blähte sich der Boden um 15 mikrorad auf, was doppelt soviel ist wie vor der Eruption im Jahr 2000.

Weiter Vulkane auf Island laden auf

Nicht weit von der Hekla enternt liegt der Vulkan Katla. Er verbirgt sich unter dem Gletscher Myrdalsjökull. Auch hier ist eine Eruption statistisch gesehen überfällig. Immer wieder kommt es zu Erdbeben, die sich unter der Caldera ereignen und mit Magmenbewegungen zusammenhängen könnten. Ein weiterer subglazialer Vulkan ist Grimsvötn. Auch hier sprachen Wissenschaftler jüngst Warnungen aus, dass demnächst mit einer Eruption zu rechnen sei. Last, but nut least, sammelt sich Magma im Südosten der Reykjanes-Halbinsel an. Die starken Schwarmbeben bei Grindavik standen im Zusammenhang mit dem Eindringen Magmatischer Gänge in den Untergrund, was auf eine effusive Eruption hinauslaufen könnte. Spannende Zeiten auf Island!

Hekla auf Island mit Schwarmbeben

Der isländische Vulkan Hekla gab ein Lebenszeichen von sich. Es erschien in Form von 11 schwachen Erdbeben in nur 100 Metern Tiefe, die den Berg in den letzten 24 Stunden erschütterten. Das stärkste Beben des Schwarms brachte es auf die Magnitude 1,5. Hekla ist bekannt für seine geringe Seismizität, obwohl sich in der Magmakammer unter dem Vulkan bereits einiges an Schmelze angesammelt hat. Schon seit Jahren rechnen die örtlichen Vulkanologen mit einer Eruption. Die Ausbrüche der Hekla kündigten sich in der Vergangenheit erst 30-80 Minuten vor Begin der Eruption mit Hunderten Erdbeben an. Sie hatten Magnituden kleiner als 3. Das aktuelle Schwarmbeben scheint noch keinen Ausbruch anzukündigen. Die geringe Tiefe der Hypozentren könnte auf Steinschläge hindeuten, oder auf sich bildende Frakturen.

Die letzten Ausbrüche der Hekla ereigneten sich 1970, 1980, 1991 und im Jahr 2000. Bereits 2011 meldeten Vulkanologen eine Magmenintrusion, die zur Entstehung eines langgestreckten „Buckels“ führte. Doch bis heute ist der Vulkan ruhig geblieben.

Stromboli: Eruptionen im 5-Minutentakt

Der Stromboli auf den Liparischen Inseln ist weiterhin aktiv. Vereinsmitglied Andreas Steinbrenner befindet sich vor Ort und berichtete gestern Abend von Eruptionen im 5-Minutentakt. Sie waren vom Beobachtungsposten auf 290 m Höhe aus gut sichtbar. Dort steht auch ein Unterstand für die Wachtposten, die tatsächlich kontrollieren, ob sich Neugierig hochschleichen. Andreas unterhielt sich auch mit den Bergführern, für die die aktuelle Saison ins Wasser, oder viel mehr in die Asche gefallen ist. Derzeit befinden sich nur noch 4 Bergführer-Urgesteine auf der Insel. Die anderen wanderten in anderer Bergregionen ab. Auch die restliche Touristikbranche leidet unter dem Aufstiegsverbot. Mittlerweile erkennt man aber, dass 2 Minuten Vorwarnzeit am Gipfel niemanden etwas bringen, wenn es zu einem Paroxysmus kommt. Der Vulkanologe Boris Behncke meinte, dass man die Sicherheitslage am Vulkan neu bedenken muss. Alles in Allem sieht es so aus, als würde der Aufstieg zum Gipfel noch für einige Zeit gesperrt bleiben.

Update 12:00 Uhr: Das LGS bestätigt eine hohe anzahl explosiver Eruptionen. Die forscher registrierte gestern 200 strombolianische Eruptionen. der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug 87 Tonnen am Tag.

Neuseeland: Erdbeben M 5,2

Bei den Kermadec Inseln, die zu Neuseeland gehören, gab es ein Erdbeben der Magnitude 5,2. Das Hypozentrum lag in nur 2 km Tiefe. Das Beben manifestierte sich an der Subduktionszone des  Kermadecgrabens. Dieser Tiefseegrabens liegt 10.047 m unter dem Meeresspiegel. An der Subduktionszone taucht die Pazifische Platte unter die des Australischen Kontinents ab. Die Kermadec-Inseln sind vulkanischen Ursprungs und liegen westlich des Grabens. Am Meeresgrund gibt es ausgedehnte Felder mit black smokers und einige bedeutende submarine Vulkane. In den letzten Tagen bebte es hier ziemlich oft.

Sumatra: Erdbeben M 5,0

Im Südwesten der indonesischen Insel Sumatra bebte es mit einer Magnitude von 5,0. Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von 35 km. Die oberflächlichen Auswirkungen dürften gering gewesen sein.

Tonga: Erdstoß M 5,0

Beim Archipel von Tonga gab es ebenfalls ein Erdbeben der Magnitude 5,0. in 35 km Tiefe. Die Situation ist ähnlich wie bei den Kermadec-Inseln: in den letzten Tagen gab es mehrere vergleichbar starke Erdstöße, die mit einer Subduktionszone assoziiert sind. Das aktuelle Beben lag hinter einem Tiefseegraben.

Italien: Erdbeben im Tyrrhenischen Meer

Gestern ereigneten sich weitere schwache Erdbeben im Bereich des Tyrrhenischen Meeres nördlich von Sizilien. Ein Fokus der Bebentätigkeit liegt bei der Insel Vulcano. Ein Beben der Magnitude 2,6 manifestierte sich zwischen Stromboli und der Küste Kalabriens. Dieses Beben lag in einer Tiefe von 94 km und damit im Erdmantel. Sollten in dieser Zone weitere Erdbeben auftauchen, könnte der Vulkan Stromboli bald mit einer gesteigerten Aktivitätsphase beginnen.

Island: 2 Erdstöße auf der Hekla

Auf Island wurden 2 Mikroerdbeben registriert, die direkt auf dem Vulkan Hekla lagen. Die Hypozentren lagen in nur 100 m Tiefe. Vulkanologen halten den Vulkan für geladen und bereit mit einer Eruption zu beginnen. Frühere Ausbrüche kündigten sich im Vorfeld nur mit sehr wenigen Erdbeben an, entsprechend sensibel reagiert man auf jeden Erdstoß, der sich am Vulkan manifestiert.

Island: Seismik weiterhin hoch

Nicht nur am Vesuv bereitet erhöhte Seismik sorgen: Auf Island sieht man nach abklingen des Sturms wieder zahlreiche Schwarmbeben. Herausstechen tut die Bebentätigkeit unter dem Öræfajökull. Dort gab es eines der massivsten Schwarmbeben der letzten Monate. Aber auch unter anderen Gletschervulkane des Vatnajökulls bebte es. Während die Tätigkeit am Bardarbunga noch mit der Eruption von 2014 in Verbindung stehen dürfte, scheint es mittlerweile gewiss zu sein, dass sich unter dem Öræfajökull Magma akkumuliert. Es scheint nicht mehr eine Frage zu sein, ob der Vulkan ausbrechen wird, sondern es geht um das Wann. Ähnlich verhält es sich mit der Hekla in der Nähe des Gletschers Myrdalsjökull. Hier gab es in den letzten 24 Stunden 6 Erschütterungen. Im Vergleich mit dem Vesuv liest sich das wenig, allerdings muss man beachten, dass Hekla in der Vergangenheit ein „stiller“ Vulkan war. Die letzten Eruptionen kündigten sich mit vergleichsweise wenigen Erdbeben an und schon eine leichte Erhöhung der Seismik, könnte auf einen mittelfristig bevorstehenden Ausbruch hindeuten.

Im neuen Forum könnt ihr darüber diskutieren, welcher Vulkan auf Island als erstes ausbrechen wird!

Ätna: Strombolianische Eruptionen und Lavastrom

Die strombolianischen Eruptionen aus dem Puttusiddu genannten Krater gehen weiter und haben sich sogar etwas verstärkt. In gelegentlichen Schüben eruptiert der Schlot fast kontinuierlich und wirft glühende Tephra höher als 100 m aus. Der Lavastrom hat an Länge zugelegt und erreicht die Mitte der Kegelflanke. MIROVA registriert eine moderate thermische Strahlung von 23 MW. Inzwischen ist der „Puttusiddu“ gar nicht mehr so kleine, denn über dem Schlot in der Depression des Neuen Südostkrater-Kegels wächst ein richtiger Schlackenkegel.

Santiaguito heizt weiter auf

In Guatemala wird es wärmer, zumindest am Dom des Vulkans Santiaguito. MIROVA registriert hier eine moderate Wärmestrahlung in Höhe von 14 MW. Das ist der höchste Wert seit April 2018. In den letzten Tagen wurden vermehrt Schuttlawinen gesichtet, die in südlicher Richtung flossen. Es gingen sogar kleinere pyroklastische Ströme ab. Alles Indizien für einen Wachstumsschub am Lavadom.

Island: Seismik hoch

Die isländischen Beben-Spots, entlang der kontinentalen Nahtstelle zwischen Europa und Nordamerika, sind dieser Tage besonders aktiv: In den letzten 48 Stunden ereigneten sich insgesamt 155 Erdbeben. Bemerkenswert ist eine Erschütterung der Magnitude 3,5, welche sich unter dem Vatnajökull ereignete. Das Hypozentrum lag in 7,5 km Tiefe bei Hamarinn, unweit des Gletschervulkans Grimsvötn. Auch unter einem weiteren Vulkan bebte es: Hekla! Hier manifestierte sich ein Erdbebenschwarm aus 23 Einzelbeben geringer Magnitude. Es mehren sich die Anzeichen, dass sich der Vulkan auf einer Eruption vorbereitet. Die Seismik ist bereits jetzt höher, als vor der letzten Eruption im Jahr 2000. Allerdings lässt sich bisher nicht zuverlässig sagen, dass es kurzfristig tatsächlich zu einer Eruption kommen wird. Die mittelfristige Prognose sieht hingegen recht gut (oder schlecht, je nach Standpunkt) aus.

Karangetang: Ascheeruption

Der Vulkan auf der Insel Api Siau ist zum ersten Mal seit Monaten wieder in den News-Meldungen vertreten! Das VAAC Darwin verzeichnete dort eine Aschewolke in 2600 Metern Höhe. Typisch für den Karangetang ist Domwachstum. Wenn dieser kollabiert, kommt es zur Bildung pyroklastischer Ströme. Allerdings sind auch explosive Eruptionen aus normalen Förderschloten möglich.

Anak Krakatau eruptiert Aschewolke

In der Sunda-Straße ist der Krakatau weiterhin aktiv. Das VAAC registriert auch hier Vulkanasche. Sie steig gut 1000 m hoch auf. Nach der neuerlichen Hochphase Anfang der Woche, war es in den letzten Tagen etwas ruhiger geworden.