Kilauea: neue Eruption hat begonnen

Update 21:30 Uhr: Die neue eruptive Phase am Kilauea hält an und wird sich vermutlich noch steigern. Das HVO fasst die Aktivität wie folgt zusammen: „Seit dem späten Nachmittag des 3. Mai haben sich mindestens drei kleine Spalten in der Siedlung Leilani Estates im unteren Puna-Distrikt geöffnet. Zu dieser Zeit besteht die Aktivität hauptsächlich aus kräftigem Lava-Spritzen. Weitere Ausbrüche in der Gegend sind wahrscheinlich. Die Deflation unter dem Gipfel des Vulkans setzt sich fort und der Level des Lavasees fällt weiter ab“.  An den Spalten quoll (und quillt) Lava aus, die nur kurze Ströme von wenigen 10er Metern Länge bildeten. Die Anwohner des Distrikts werden dazu aufgerufen, sich auf Evakuierungen vorzubereiten, einige Straßenzüge wurden bereits evakuiert.

In unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ werden reichlich Fotos und Videos geteilt, die ich hier aus Gründen des Rechtemanagement nicht veröffentlichen kann. Leider wurden entsprechende Gesetzte bisher nicht den Bedürfnissen einer globalisierten und digitalisierten Welt angepasst.

Update 15:00 Uhr: Aktuell wird wieder Lava gefördert. Es werden kleine Lavafontänen generiert. Glühende Tephra steigt ca. 30 m hoch auf. Genaue Infos stehen noch aus und werden hier geteilt, sobald sie verfügbar sind.

Update 10:00 Uhr: Die Eruption war nur von kurzer Dauer und stoppte bereits wieder. Sehr wahrscheinlich handelte es sich erst um ein Vorspiel. Am Bardarbunga (Island 2014) folgte die große Eruption, nachdem 1 Tag zuvor eine erste kleine Vorläufer-Eruption gestoppt hatte. Das HVO schreibt dazu, dass es unmöglich ist vorherzusagen, was als nächstes passieren wird. Es könnte eine weitere Eruption folgen. Sollte dies der Fall sein, wären Gebiete unterhalb einer Spalte/Förderschlot besonders gefährdet.

Originalmeldung: Wie erwartet hat am Kilauea die neue Eruption begonnen. Gegen 17 Uhr Ortszeit öffnete sich eine kleine Eruptionsspalte in der Ansiedlung Leilani Estates. Dort waren zuvor Risse in Straßen gesichtet worden. Betroffen ist die Gegend um die Mohala Street. Die Anwohner der Siedlungen Leilani und Lanipuna Gardens Subdivisions werden aufgefordert sich in Sicherheit zu bringen. Die Eruption könnte sich schnell verstärken und katastrophale Auswirkungen haben.

Aus der 150 m langen Spalte quillt vergleichsweise wenig Lava. Bisher spritzt (spattert) sie aus dem Riss, es werden noch keine Lavafontänen generiert. Das könnte sich allerdings schnell ändern. Für Eruptionen dieser Art sind Lavafontänen typisch. Oft können sie Höhen von mehreren 100 m erreichen. Die Lavafontänen speisen dann große Lavaströme, die alles zerstören, was sich auf ihrem Weg bergab befindet. Da sich das Magma aber bereits unter der Küstenebene ansammelt, wird es weniger schnell fließen, als etwa am steilen Hang. Dadurch könnten Lavaströme sehr breit werden und viel Fläche zerstören. Zudem ist die Gegend bewaldet und es drohen Brände.

Bisherige Ereignisse am Kilauea

Die Eruption kommt nicht überraschend, sondern baute sich seit Mitte März auf. Seitdem sammelte sich unter dem Pu’u’Ō’ō -Krater in der Ostrift-Zone viel Magma an. Es wurden starke Bodendeformationen gemessen. Der Boden im Kraterbereich wurde durch das Magma angehoben. Im April stieg der Spiegel des Lavasees im Westpit an, ebenso der größere Lavasee im Halema‘uma‘u-Krater. Die Erdbebentätigkeit legte leicht zu. Vor 2 Wochen begann dann die Lava so hoch zu steigen, dass sie den Boden des Halema‘uma‘u überflutete. Am 1. Mai setzte plötzlich Deflation ein und der Boden des Pu’u’Ō’ō -Kraters kollabierte. Das Magma, welches sich dort angesammelt hatte, floss unterirdisch ab und bildete einen magmatischen Gang (Dyke). Der Gang breitete sich entlang des Ostrifts aus. Diese Magma-Intrusion war (und ist) von zahlreichen schwachen bis mittelstarken Erdbeben begleitet. Wenige Stunden nach dem Kollaps, begann auch im Gipfelbereich des Vulkans starke Deflation und der Spiegel des Lavasees im Pit des Halema‘uma‘u begann stark zu fallen. Gestern stagnierte das Magma auf der Küstenebene, da dort das Gefälle deutlich abflacht. Im Bereich der Leilani Estates bildeten sich erste Risse in den Straßen. Ein Erdbeben der Magnitude 5,1 erschütterte die Gegend. Wenig später begann der Vulkanausbruch.

Kilauea: Erdbeben M 5,1

Am Kilauea auf Hawaii ereignete sich das stärkste Erdbeben der aktuellen Serie. Es hatte eine Magnitude von 5, 1 und lag in ca. 7 km Tiefe. Die genauen Daten werden zur Zeit noch korrigiert. Laut HVO lag das Epizentrum südöstlich des Pu‘u ‘Ō‘ō Kraters. EMSC lokalisierte das Beben auf halben Weg zwischen Halema‘uma‘u und Pu‘u ‘Ō‘ō. Aus dem Pu’u steigt rötlichbraune Vulkanasche auf. Diese ist sehr wahrscheinlich mit weiteren Kollaps-Ereignissen assoziiert. Das Beben löste wohl einen stärkeren Kollaps aus, es folgten (und folgen) kleinere Absenkungen des Kraterbodens. Der Spiegel des Lavasees im Halema‘uma‘u fällt weiter und das ganze System (Halema‘uma‘u – Pu‘u ‘Ō‘ō) ist in starker Deflation begriffen. Das Magma bewegt sich weiter in Richtung des unteren Ostrifts und stagniert im Bereich von Kapoho, wo es sich ansammeln. In den Sozialen Netzwerken tauchen Berichte von Bodenrissen im Bereich des unteren Ostrifts auf. Größere Risse bildeten sich in mehreren Straßen. Bilder findet ihr in unserer Facebookgruppe „volcanoes and volcanism“. Weitere Infos folgen im morgendlichen Update!

Kilauea: Eruption immer wahrscheinlicher

Update 12:30 Uhr: Ein neues Video vom Kilauea zeigt eindrucksvoll, wie stark der Kollaps am Pu’u ‚Ō’ō war. Der Boden ist außer Sicht, aber es würde mich nicht wundern, wenn der Krater nun über 100 Meter tief ist. Das Loch verdeutlicht die Magma-Menge, welche sich nun als Intrusion bergab bewegt.

Originalmeldung: Die Situation am Kilauea auf Hawaii spitzt sich zu! Den 3. Tag in Folge migriert das Magma entlang des Ostrifts. Gestern Abend erreichte der magmatische Gang einen Bereich südwestlich von Nanawale Estates. Eine GPS-Station verzeichnete die Ankunft des Magmas, als sich der Boden um mehrere Zentimeter verschob. In Straßen der Siedlung Leilani Estates bildeten sich zahlreiche kleine Risse, welche auf Stress im Boden hindeuten. Das Magma folgt damit dem Pfad, welchem es bereits 1960 beschritt, als es dann bei Kapoho eruptierte. In meinen Augen wird eine Eruption immer wahrscheinlicher. Die Vulkanologen und der Zivilschutz auf Hawaii bereiten die Bevölkerung bereits darauf vor. Teile des Nationalparks wurden gesperrt. Von der Sperrung ist ein Gebiet südöstlich des Pu’u ‚Ō’ō-Kraters betroffen.

Derweilen geht die Deflation am Pu’u ‚Ō’ō weiter. Es kommt immer noch zu Kollaps-Ereignissen und der Boden des Kraters senkt sich weiter ab. Bereits am Dienstag öffnete sich eine 1 km lange Spalte westlich des Kraters, aus der nur wenig Lava eruptierte. Die kleinen Lavaströme der letzten Episode 61g kommen nun zum erliegen. Der Schlot auf der Nordostflanke des Pu’u ‚Ō’ō ist vom Magma-Nachschub abgeschnitten. Deflation setzte nun auch am Gipfel des Kilauea ein. Der Spiegel des Lavasees im Pit des Halema‘uma‘u fiel um 20 m. Der Lavasee ist jetzt vom Jaggar-Museum nur noch knapp zu sehen. Auf der LiveCam kann man weiterhin Spattering beobachten. Die Lava aus der Gipfelcaldera fließt für gewöhnlich Richtung Ostrift ab. Dies bedeutet, dass das Magma die Intrusion dort verstärkt. In wenigen Tagen könnte es den unteren Bereich des Ostrifts erreichen und den Druck deutlich erhöhen.


Kilauea: Warnung vor möglichem Vulkanausbruch

Update 23:00 Uhr: Die Beben halten an und verlagern sich immer weiter Ostwärts. Anwohner spürten einige Erdstöße deutlich und berichten von kontinuierlichen Vibrationen des Bodens. Das stärkste Erdbeben hatte bisher eine Magnitude von 4,2. Das unterirdisch fließende Magma bildet einen magmatischen Gang, der sich mit recht hoher Geschwindigkeit gen Osten bewegt. Die Front des Gangs hat bereits die Küste bei Pahoa erreicht. In einigen Medien wird eine Analogie zu einer Eruption im Jahr 1960 hergestellt. Damals erreichte der magmatische Gang die Küste im Puna-District und eruptierte dort spektakulär.

Orignalmeldung: Am Kilauea auf Hawaii wird nun offiziell vor einem neuen Vulkanausbruch gewarnt! Die Seismik in der Ostriftzone des Vulkans ist weiterhin hoch. Bis gestern Abend wurden 250 Erdbeben registriert. Während der Nacht verstärkte sich die Seismik noch einmal. Die Erdbeben verlagern sich immer weiter Hang abwärts Richtung Küste und Kalapana. Die Inklinometer messen entsprechende Verlagerung der Bodendeformation (Inflation), was meine gestrige Hypothese bestätigt: eine unterirdische Barriere ist im Bereich des Pu‘u ‘Ō‘ō-Krater gebrochen und das Magma, welches sich in den letzten Wochen dort ansammelte, fließt unterirdisch entlang des Ostrifts ab. Es löst praktisch eine Welle im Gestein aus, welche sich Hangabwärts bewegt. Diese Welle hebt den Boden an, was Erdbeben auslöst. Trifft das Magma auf eine Schwächezone im Gestein, kann es zur Oberfläche durchbrechen und einen Vulkanausbruch auslösen. Je tiefer am Hang das geschieht, desto schneller könnte ein Lavastrom bewohnte Gegenden erreichen. Daher gab der Zivilschutz auf Hawaii nun eine Warnung an die Bewohner (und Besucher) des Puna-Districts heraus: die Menschen sollen sich auf einen Vulkanausbruch vorbereiten. Zudem wurden Teile der Gegend abgeriegelt. Entlang der Küste bei Kalapana wurden Aussichtspunkte für Touristen gesperrt.

Bisher heißt es in den Meldungen des HVO, dass die Aktivität in der Gipfelcaldera von der Abfließenden Lava im Ostrift nicht beeinflusst wird. Allerdings sieht man derzeit auf der LiveCam ungewöhnlich starkes „spattering“ der Lava im Lavasee des Halema‘uma‘u.

Piton Fournaise: Eruption rückläufig

Die Eruption am Fournaise geht weiter, allerdings reduzierte sich der Lava-Ausstoß gestern weiter: aus Satellitendaten geht hervor, dass die Förderrate zwischen 1-3 Kubikmeter pro Sekunde lag. Die Wärmestrahlung ging weiter zurück und betrug nur noch 322 MW. Es wurde leichte Deflation verzeichnet. Vulkanisch bedingte Erdbeben wurden nicht registriert. Die Aktivität kann auf diesem Niveau noch einige Tage weiter gehen.

Kilauea: Schwarmbeben im Ostrift

Update 20:00 Uhr: Das HVO bestätigt einen Kollaps des Kraterbodens des Pu‘u ‘Ō‘ō. Dieses Ereignis bewirkte starke Bodendeformation entlang des Ostrifts und zeichnet sich auch für die Seismik verantwortlich. Der Kollaps erklärt auch die unten beschriebenen Anzeige der Bodendeformation. Die Vulkanologen halten eine baldige Eruption im Bereich des Ostrifts für möglich. Es lässt sich allerdings nicht vorhersagen, ob und wo sich ein Ausbruch ereignen wird. Ich vermute, dass das Magma, welches sich in den letzten Wochen unter dem Krater gesammelt hatte, plötzlich abgeflossen ist. Daher stürzte der Kraterboden ein. Das Magma bewegt sich nun entlang des Ostrifts Richtung Küste, daher die Bodendeformation und die Erdbeben dort. Stellt sich die Frage, wo das Magma raus kommt, wenn es denn eine Schwächezone findet und diese durchbrechen kann.

Originalmeldung: Heute Nacht ereignete (und ereignet sich noch) ein massives Schwarmbeben in der East-Rift-Zone (Ostrift) des Kilaueas auf Hawaii. Dort befindet sich der Pu‘u ‘Ō‘ō-Krater von dem die Lavaströme ausgehen, welche den Ozean erreichen können. Seit Mitte März wurde unter dem Ostrift und speziell dem Pu‘u ‘Ō‘ō-Krater, eine kontinuierliche Inflation registriert. Heute Morgen sind die Geräte ausgefallen, oder es fand ein Ereignis statt, welches mit starker Deflation einherging: die Grafen zeigen eine flache Linie an, mit einem plötzlichen Anstieg und Abfall der Linie.

Die Hypozentren der Beben liegen allesamt in geringer Tiefe und streuen über das gesamte Areal des Ostrifts, bis hinunter zur Küste bei Kalapana. Eine Häufung der Erdbeben ist im Bereich des Pu‘u ‘Ō‘ō-Kraters zu erkennen. Das stärkste Erdbeben hatte die Magnitude 3,0. Bisher ist auf den LiveCams keine neue Eruption sichtbar, es könnte aber durchaus sein, dass sich eine Spalte öffnet. Die weite Streuung der Hypozentren deutet darauf hin, dass das gesamte Ostrift in Bewegung ist.

Seit einigen Monaten erwartet man am Kilauea ein „slow slip event“. Dieses ereignet sich alle paar Jahre und ist quasi ein sehr langsames Erdbeben, das sich ereignet, wenn eine Störungszone in Bewegung gerät. Anders als bei einem normalen Erdbeben, bei dem sich die Bewegung (Spannungsabbau) in Sekundenschnelle ereignet, dauert dieser bei einem slow slip event mehrere Stunden, oder Tage. Am Kilauea ereignen sich solche Erdbeben entlang einer flachen Störungszone, an der sich der Südhang des Vulkans langsam Richtung Ozean verschiebt. Doch bei diesen Erdbeben ist normalerweise das Südwestrift involviert und nicht nur das Ostrift. Wir können mit Spannung ein Statement der Vulkanologen des HVO erwarten.

Kilauea: Zeitraffer-Video

Das HVO/USGS hat ein Zeitraffervideo geteilt, dass den Lavasee zeigt, wie er den Boden des Halema‘uma‘u-Kraters überflutet. Es entstand am 25. und 26. April. Aktuell hält die Deflation an und der Spiegel des Lavasees ist weiter gefallen.

Piton Fournaise: Eruption am 27. April

Update 23.00 Uhr: Inzwischen sind weitere Details der Eruption bekannt geworden. Zu Beginn der Eruption betrug die Förderrate zwischen 15 und 8 Kubikmeter pro Sekunde. Nachmittags waren es dann nur noch 7 – 3 Kubikmeter. MIROVA registriert eine Wärmestrahlung von gut 2100 MW. Der Höchstwert belief sich auf 3596 MW. Es wird keine Bodendeformation aufgezeichnet und der Tremor ist ebenfalls rückläufig. Alles in allem ist es eine kleinere Eruption und wird sehr wahrscheinlich nicht sehr lange anhalten. Fotos gibt es in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“.

Originalmeldung: Gestern Abend begann ein Vulkanausbruch am Piton de la Fournaise auf der Insel La Réunion. 4 Stunden vor der Eruption begann eine seismische Krise, gepaart mit einer schnellen Inflation. Gegen 23.50 Uhr öffnete sich dann eine Eruptionsspalte im Kratergebiet von Rivals. Dieses liegt an der Südflanke des Kraterkegels Dolomieu. Es wurde die höchste Alarmstufe ausgerufen und der Zutritt in die Caldera wurde gesperrt. Es ist der 2. Ausbruch innerhalb weniger Wochen. Allem Anschein nach handelt es sich wieder um einen kleineren Ausbruch, der keine Gefahr für die Anlieger des Vulkans darstellt. Die Kamera auf dem Piton Bert überträgt das Ereignis live.

Kilauea: Deflation hat begonnen

Update: Unter der Gipfelcaldera hält die Deflation an und der Spiegel des Lavasees ist deutlich gefallen: er steht 16 m unterhalb der Kante, welche nun durch die Überflutungen der letzten Tage höher liegt. Der Lavasee ist noch vom Jaggar-Museum aus sichtbar.

Originalmeldung: Gestern ereignete sich der bisher größte Überlauf des Lavasees im Halema‘uma‘u -Krater, seitdem der Lavasee im Jahr 2008 erschienen ist. Die Lava floss über den Boden des Halema‘uma‘u und überflutete gut 2/3 seine Fläche. Das Ereignis dauerte zwischen 6:30-10:30 Uhr 6:30-10:30. Dann setzte Deflation ein und die Spiegel des Lavasees fiel um einige Meter. Aktuell steht er ca. 3 m unter der Kante. Am Morgen gab es zudem ein Erdbeben der Magnitude 3,2, welches sich unter dem Gipfel manifestierte. Zum ersten Mal seit Wochen setzte auch am Pu‘u ‘Ō‘ō leichte Deflation ein. Die Situation dort ist aber nach wie vor angespannt.

Kilauea und der Lavasee

Weiterhin bestimmt der Kilauea auf Hawaii das vulkanische Weltgeschehen. Vulkangöttin Pele gräbt mit ihrem Stab weiter nach Lava und fördert eine gehörige Portion zu Tage. Der Lavasee im Pit des Halema‘uma‘u erreicht weiterhin Höchststände und überflutet den Boden des Kraters. Die Vulkanologen auf Hawaii halten es für möglich, dass sich soviel Lava im Krater sammeln könnte, das ein „perched lava lake“ entsteht. Dieser wäre dann der größte Lavasee der Welt! Der Halema‘uma‘u-Krater hat einen Durchmesser von fast 1000 m. Bei einem perched lava lake handelt es sich um einen sekundären Lavasee, der quasi auf dem Boden des Kraters aufsitzt und durch Überflutung entsteht. Im Gegensatz zu einem primären Lavasee, ist ein sekundärer Lavasee nicht direkt mit der Magmaquelle verbunden. Bisher ist es allerdings noch nicht so weit, obwohl bereits 3/4 des Kraterbodens mit Lava überflutet wurde, kühlt diese immer wieder ab und bildet breite Lavaströme.

Die Inflation unter der Gipfelcaldera mit dem Halema‘uma‘u-Krater beträgt fast 2 Microrad. Unter dem Krater sind es sogar bereits 3,5 Microrad. Die Maßeinheit Rad gibt den Winkel im Bogenmaß wieder. Durch die Inflation hat sich die Hangneigung des Kilaueas um den Bruchteil eines Grades vergrößert. Das klingt wenig, doch es bedarf schon ein ordentliches Volumen an Magma im Untergrund.

Kirishima: weitere phreatische Eruptionen am Mount Io

In Japan gab es 2 weitere phreatische Eruptionen. Ort des Geschehens war wieder der Mount Io, welcher zum Vulkankomplex des Kirishima gehört. Eine Dampf-Asche-Wolke stieg einige Hundert Meter hoch auf. Der Alarmstatus steht auf „3“ und es wurde eine Sperrzone um den Kegel etabliert. Weitere Eruptionen sind möglich.

Island: Schwarmbeben im Bereich Vatnajökull

Unter den größten Gletscher auf Island, dem Vatnajökull, ereigneten sich weitere Schwarmbeben. IMO registriert innerhalb von 48 Stunden 76 Erdbeben im Bereich des Gletschers. Dabei konzentrierten sich die Beben auf die Gletschervulkane Bardarbunga und Öræfajökull.

Kilauea: Lavasee lief über

Gestern lief der Lavasee des Kilaueas mehrmals über. Dabei floss Lava über den Boden des Halema‘uma‘u-Kraters. Heute Nacht setzte leichte Deflation ein und der Spiegel des Lavasees fiel etwas,  steht aber noch wenige Meter unterhalb der Kante des Halema‘uma‘u-Bodens. Das Spektakel war via LiveCam zu beobachten. Es wird erhöhter Schwefeldioxid-Ausstoß registriert. Wie der Graph (die blaue Linie zeigt die Situation am Halema‘uma‘u) der Bodendeformation zeigt, ist die Inflation sehr hoch, auch wenn momentan leichte Deflation verzeichnet wird. Bei neuerlicher Inflation kann der Lavasee wieder überlaufen. Die Seismik ist weiterhin erhöht und liegt über dem „background level“. Sie ist zwar nicht so hoch, dass man daraus eine bevorstehende Spalteneruption ableiten könnte, aber typisch für Zeiten erhöhter Inflation mit entsprechendem Lavasee-Hochstand. Vergleicht man den Graphen mit dem Einsetzten der erhöhten Erdbebentätigkeit, so lässt sich feststellen, dass die Phasen erhöhter Inflation und erhöhter Seismik korrelieren: die Schwarmbeben setzten am 12. April ein, kurz danach überschritten die Maxima der Inflationsphasen die Null-Linie.

Die Grüne Linie des Graphen der Seismik spiegelt die Situation am Pu‘u ‘Ō‘ō wieder. Hier hält die Inflation seit Mitte März an. Normalerweise folgt sie dem Trend der Gipfelcaldera, mit einigen Stunden Verspätung.

Piton de la Fournaise heizt wieder auf

Nur 3 Wochen nach der kurzlebigen Eruption am Fournaise auf La Réunion, gibt es erneut Anzeichen eines Aufheizens des Vulkans: am Sonntag wurden 24 vulkanotektonische Erdbeben unter dem Gipfel des Vulkans registriert. Die Hypozentren der Beben lagen in Tiefen von weniger als 2 km. Die Inflation beträgt seit dem Ende der letzten Eruption 2,5 cm. Zudem wird ein erhöhter Kohlendioxid-Ausstoß registriert. Es könnte also gut sein, dass schon bald die nächste Eruption folgen wird. Beim Piton de la Fournaise handelt es sich um einen Schildvulkan, der große Ähnlichkeiten mit dem Kilauea auf Hawaii aufweist.

Langila mit Aschewolke

Der Vulkan an der Nordküste von Papua Neuguinea eruptierte gestern eine Aschewolke. Das VAAC Darwin registrierte Vulkanasche in 4 km Höhe. Langila ist einer der aktivsten Vulkane der Bismark-See und ist 1330 m hoch. Der Komplexvulkan besteht aus 4 Kegeln, die überwiegend aus basaltisch-andesitischer Lava bestehen. Langila erhebt sich an der Flanke des erloschenen Vulkans Talawe.