Erdbeben-News 02.04.21: Island, Hawaii

Der Schwerpunkt der Erdbeben-Nachrichten vom 2. April liegt bei den Schwarmbeben auf Island und Hawaii. Aber auch auf den Kanarischen Inseln und bei Kermadec bebte es.

Auf Island begann heute Nacht ein neuer Erdbebenschwarm an der Tjörnes-Fracture-Zone vor der Nordküste der Insel. Bislang registrierte IMO 144 Erschütterungen. Die Stärkste brachte es auf M 3,8. Das Hypozentrum lag in 14 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 14.1 km nord-nord-östlich von Grímsey lokalisiert. Dort liegt bekanntermaßen ein submarines Vulkanfeld und Erdbebenschwärme gehen häufig einher mit Magmenintrusion.

Auf der Reykjanes-Halbinsel ist die Seismizität momentan rückläufig, auch wenn es weiterhin zu schwachen Erdbeben kommt. Der Rückgang der Seismizität scheint sich aber nicht negativ auf die Eruption am Fagradalsfjall auszuwirken.

Hawaii: Beben bei Pahala

Auf Big Island Hawaii ist die Anzahl der Beben weiterhin recht hoch. Der Bebenschwerpunkt liegt am unteren Westrift beim Küstenort Pahala. Einige Beben manifestierten sich offshore. Einen Erdstoß gab es auch wieder am Mauna Loa. Dieser ereignete sich kurz unter der Erdoberfläche, mit einem Epizentrum westlich der Caldera.

Kanarische Inseln: Erdbeben M 2,4

Ein leichtes Erdbeben der Magnitude 2,4 gab es im Norden des Kanarischen Archipels. Das Hypozentrum befand sich in 11 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 175 km nördlich von Santa Cruz de Tenerife lokalisiert. Heute gab es auch einen schwachen Erdstoß im Süden von El Hierro. In den letzten Tagen bebte es vor allem zwischen den Inseln Teneriffa und Gran Canaria. Insgesamt ist die Seismizität auf den Kanaren rückläufig.

Kermadec: Nachbeben Mw 5,6

Letzte Nacht gab es dann auch noch ein Nachbeben bei den neuseeländischen Kermadec-Inseln. Die Magnitude betrug 5,6. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 30 km. Das Epizentrum lag wieder 987 km nordöstlich von Paihia. Es war das stärkste Erdbeben der letzten 24 Stunden.

Erdbeben-Update 18.03.21: Algerien

Das Erdbeben-Update vom 18. März thematisiert einmal mehr den isländischen Erdbebenschwarm, die Vorgänge auf Hawaii und das stärkste Beben der letzten 24 Stunden, dass sich in Algerien manifestierte.

Algerien: Erdbeben Mw 6,0

ErdbebenUpdate: Medienberichten zufolge sollen durch das Erdbeben gut 17 Menschen verletzt worden sein. Es gab moderate Schäden an einigen Gebäuden. Auf Mallorca wurde ein 12 cm hoher Mini-Tsunmai registriert.

Originalmeldung: Im Norden des afrikanischen Staates Algerien bebte es heute Nacht mit einer Magnitude 6,0. Der Erdbebenherd lag in 6 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 24 km nördlich der Hafenstadt Bejaïa lokalisiert und lag somit offshore. In der Region gab es sowohl Vor-, als auch Nachbeben. Beben dieser Magnitude können Schäden an der Infrastruktur verursachen, allerdings liegen bisher keine Meldungen darüber vor. Dafür gibt es eine große Anzahl an Wahrnehmungsberichten beim EMSC. Die Erschütterung wird als stark beschrieben und war in einem Umkreis von mehr als 100 km zu spüren gewesen.

Algerien ist ein Land mit einem erhöhten Erdbebenrisiko. Es gibt zahlreiche Störungszonen, die zum einen mit der Bildung des Mittelmeer-Beckens im Zusammenhang stehen, zum Anderen aber auch mit der Orogenese des Atlas-Gebirges. Das Land wird von mehreren großen Blattverschiebungen durchzogen. Der aktuelle Erdstoß manifestierte sich wahrscheinlich an der South Kabilyian Fault. Dabei handelt es sich um eine relativ kurze Blattverschiebung.

Hawaii: zahlreiche Erdbeben

Auf Big Island Hawaii manifestieren sich wieder sehr viele Erdbeben. Die meisten Erschütterungen gibt es erneut am unteren Westrift bei Pahala. Die Erdbebenherde liegen überwiegend in 32 km Tiefe. Die Magnituden bewegen sich zum großen Teil im 2-er Bereich, es gibt aber auch Erschütterungen ab M 3. Ungewöhnlich ist eine Zunahme der Seismizität im Bereich des Vulkans Mauna Loa. Hier liegen die Epizentren überwiegend in der Caldera und südlich davon. Die Hypozentren befinden sich in geringen Tiefen und zum Teil sogar über dem Meeresspiegel, direkt im Vulkangebäude.

Island: Schwarmbeben flaut weiter ab

In den letzten Stunden hat der Erdbebenschwarm unter Reykjanes weiter nachgelassen. Die automatisch erstellten Tabellen von IMO zeigen für die letzten 48 Stunden „nur“ noch 898 Erschütterungen an. 8 Ereignisse hatten Magnituden ab 3. In den Tabellen werden allerdings nicht alle Erdbeben aufgeführt. Laut einem Bericht auf IMO, wurden nach manueller Auswertung der Ereignisse gestern 1400 Beben erfasst. Dennoch, ein deutlicher Rückgang gegenüber den Vortagen. Die potenzielle Eruption ist allerdings noch nicht endgültig abgesagt. Im Gegenteil: die Inflation wirkt sich auch zunehmend an der Oberfläche aus. Es wurden erste Risse in der asphaltierten Straße nach Grindavik gemeldet.

Erdbeben-Update 25.02.21: Deutschland, Island, Hawaii, Sizilien

Im Erdbeben-Update vom Donnerstag dreht sich natürlich einiges um die Bebenserie auf Island, aber auch schwächere Erdstöße in Deutschland, auf Hawaii und Sizilien stehen im Fokus meiner Berichterstattung. 

Deutschland: 2 weitere Erdbeben

In Deutschland gab es in den letzten 24 Stunden zwei schwache Erdbeben. Nachts manifestierte sich ein Erdstoß der Magnitude 2,0. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde in der bekannten Erdbebenregion von Röttgen, gut 16 km südöstlich von Aachen lokalisiert.

Das zweite Erdbeben brachte es auf M 1,9 und lag 13 km westlich von Tuttlingen im Freiburger Raum. Die Tiefe des Erdbebenherds wurde mit nur 3 km angegeben.

Island: Erdbebenschwarm hält an

Der massive Erdbebenschwarm auf Island schwächte sich ab, hält aber dennoch an. IMO berichtet von mehr als 2500 Erdstößen. Das stärkste Erdbeben heute brachte es auf M 3,5. Der Schwarm wurde gestern durch einen starken Erdstoß M 5,7 ausgelöst, bzw. verstärkt. Selbst erfahrene Seismologen sagen, dass es eines der stärksten Schwarmbeben ist, dass sie bisher auf Island erlebten. Ob es einen Zusammenhang zum Vulkanismus gibt, oder ob es sogar zu Bodendeformationen kam, wurde noch nicht kommuniziert.

Die gestern gemeldeten Dampfwolken stammten wohl von einer geborstenen Pipeline. Anzeichen für einen unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch gibt es demnach z.Z. nicht.

Hawaii: zahlreiche Erdbeben

Big Island Hawaii wird weiterhin von vielen Erdbeben heimgesucht. Das EMSC zeigt seit gestern 31 Erdstöße an. Die meisten Beben manifestierten sich im Bereich des unteren Westrifts bei Pahala. Es gab aber auch einige Beben am Mauna Loa. Dort sticht eine Erschütterung der Magnitude 2,1 besonders heraus, da seine Tiefenanagabe ein negatives Vorzeichen hat. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von -2 km und damit nicht unter dem Meeresspiegel, sondern mitten im Vulkan auf 2000 m Höhe. Das Epizentrum lag am nordöstlichen Calderarand.

Sizilien: Erdbeben M 3,4

Nördlich der größten Insel des Mittelmeeres bebte es mit der Magnitude 3,4. Das Epizentrum wurde 30 km Nord-nord-östlich von Milazzo und in gut 40 km Entfernung zum Stromboli lokalisiert. Das Hypozentrum befand sich in 154 km Tiefe. Erdbeben tief unter dem Tyrrhenischen Meer könnten vom Ort der Magmenentstehung stammen.

Erdbeben-Update 19.02.21: Kurilen, Pazifik und Ägypten

Im heutigen Erdbeben-Update geht es um moderate Erdbeben bei den Aleuten, am Pazifischen Ozeanrücken, in Vanuatu und Ägypten. Schwarmbeben erschüttern Hawaii. Dort wackelt es am Mauna Loa und bei Pahala.

Central East Pacific Rise: Erdbeben Mw 5,8

Am zentralen Ozeanischen Rücken des östlichen Pazifiks bebte es mit einer Magnitude 5,8. Der Erdbebenherd wurde in 10 km Tiefe lokalisiert. Das Epizentrum befand sich mitten im Nirgendwo. Um es ein wenig präziser zu formulieren: 2012 km nördlich von Hanga Roa, auf der zu Chile gehörenden Osterinsel. Der Ozeanrücken markiert eine divergente Störungszone, stellt also eine Spreizungszone im östlichen Pazifik dar.

Kurilen: Erdbeben Mw 5,6

Bei den, zu den Aleuten gehörenden, Andreanof-Inseln gab es ein Erdbeben der Magnitude 5,6. Das Hypozentrum lag in 47 km Tiefe. Das Epizentrum wurde südlich der Inselgruppe lokalisiert, genauer, 913 km südwestlich von Unalaska. In der Region bebte es in den letzten Wochen öfters. Ort des Geschehens ist die Subduktionszone vor den Aleuten.

Vanuatu: Erdbeben Mw 5,3

Das Archipel von Vanuatu wurde von weiteren Erdbeben erschüttert. Das Jüngste brachte es auf Mw 5,3. Der Erdbebenherd lag in einer Tiefe von 10 km. Es war Teil der Serie, die sich seit einigen Tagen westlich von Port Vila manifestiert. Der Erdbebencluster schaut auf der Karte schon einigermaßen beeindruckend aus.

Ägypten: Erdbeben M 4,6

Es ist erst ein paar Tage er, da schrieb ich, dass ich bisher nur selten über Erdbeben in Ägypten zu berichten hatte. Das scheint sich langsam, aber sicher zu ändern: Heute Vormittag bebte es in Ägypten mit einer Magnitude von 4,6. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 305 km westlich von Abu Simbel lokalisiert.

Hawaii: Schwarmbeben geht weiter

Auf Big Island Hawaii ereigneten sich in den letzten Tagen beeindruckend viele Erdbeben am Mauna Loa und im Küstenbereich von Pahala. An beiden Lokationen scheint Magma in Bewegung zu sein. Seit gestern wurden insgesamt 27 Erdstöße registriert. Die Magnituden der meisten Beben bewegten sich im 2-er Bereich.

Erdbeben-Update 03.02.21: Osterinsel und Fidschi

Heute Nacht ereigneten sich mehrere moderate bis starke Erdbeben. Der stärkste Erdstoß manifestierte sich bei der Osterinsel, aber auch Fidschi und die Loyalti-Inseln wurden ordentlich durchgerüttelt. 

Osterinsel-Region: Erdbeben Mw 6,2

ErdbebenÖstlich der Osterinsel manifestierte sich heute Morgen ein Erdstoß der Magnitude 6,7. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 1484 km östlich von Hanga Roa lokalisiert. Das Beben lag also mitten im Pazifik. Betroffen war die divergente Plattengrenze des Mittelozeanischen Rückens von Chile. Erst kürzlich wurde eine neue Studie bezüglich der Mechanismen Mittelozeanischer Rücken veröffentlicht, doch dazu später mehr.

Fidschi: Erdbeben Mw 5,8

Im Norden von Fidschi ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,8. Die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 40 km angegeben. Das Epizentrum befand sich vor der Küste, 143 km westlich von Labasa. Aufgrund der großen Tiefe waren die Wirkungen an Land kleiner, als es die Magnitude vermuten ließ. Dennoch gingen beim EMSC 2 Wahrnehmungsmeldungen ein.

Loyalty-Inseln: Erdbebenserie im 5-er Bereich

Zwischen Fidschi und Neu Kaledonien befinden sich die Loyalty Inseln. In ihrem Einzugsbereich manifestierte sich heute ein Schwarm stärkerer Erdbeben. Kurz vor Mitternacht kam es zu einem ersten Erdbeben der Magnitude 5,7. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Dann kam es zu fünf weiteren Erdstößen mit Magnituden zwischen 5,6 und 5,0. Ihre Hypozentren lagen in 8-10 km Tiefe. Die Epizentren wurden 436 km östlich von Tadine auf Neu Kaledonien lokalisiert.

Hawaii: Erdbeben Mw 4,1

Auf Big Island Hawaii bebte gestern die Erde mit einer Magnitude von 4,1. Das Hypozentrum lag in nur 5 km Tiefe. Auch das Epizentrum ist interessant, denn es befand sich nur 3 km nordöstlich vom Pu’u ‚O’o-Krater entfernt. Seit der Leilani-Eruption ist es um diesen sehr still geworden und es ist ungewiss, ob er noch einmal aktiv werden wird.

Spanien: Weitere Erschütterungen bei Granada

Gestern verstärkte sich der Erdbebenschwarm westlich von Granada wieder. Das EMSC registrierte mehr als 30 Erdstöße. Der Stärkste brachte es auf M 3,5 in 10 km Tiefe. Das Schwarmbeben begann am 23. Januar mit einem Erdstoß der Magnitude 4,2. Doch schon zum Jahresanfang kam es dort zu leichten Erdbeben.

Erdbeben 15.01.21: Sulawesi, Hawaii, Deutschland

Gestern Abend ereignete sich ein starkes Erdbeben auf Sulawesi. Big Island Hawaii wurde von einer stärkeren Erschütterung heimgesucht und es gibt schwache Erdbeben in Deutschland.

Sulawesi: Erdbeben Mw 6,4

Zerstörtes Haus auf Sulawesi. © AP/Rudy Akdyaksyah

Erdbeben SulawesiGestern Abend gab es auf Sulawesi -wie von mir befürchtet- ein starkes Erdbeben. Es hatte die Magnitude 6,4. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum manifestierte sich wieder 34 km südlich von Mamuju. Medienberichten zufolge gab es diesmal Schäden und mindestens 34 Todesopfer. Dieses Beben muss noch nicht das Letzte gewesen sein, denn gerade auf Sulawesi kommen die stärkeren Erdbeben gerne in Serien.

Hawaii: Erdbeben Mb 4,7

Erdbeben HawaiiBig Island Hawaii wurde von einem moderaten Erdbeben der Magnitude 4,7 (EMSC) erschüttert. Das USGS gibt eine Magnitude von 4,0 an. Die Tiefe des Erdbebenherdes wurde in 35 km lokalisiert. Das Epizentrum befand sich 10 km südöstlich von Pahala, im Bereich des unteren Westrifts. Das Beben ereignete sich um 4:15 Uhr UCT. Im Laufe des Morgens gab es 5 weitere Erschütterungen im 2-er Bereich.

Ein Blick auf die Karte enthüllt auch, dass es einen kleinen Erdbebenschwarm am Mauna Loa gab. Die beben manifestierten sich nordöstlich der Caldera und hatten ebenfalls Magnituden um 2. Die Hypozentren lagen in geringen Tiefen.

Deutschland: Erdbeben M 2,6

Erdbeben Deutschland.In Deutschland gab es gestern Abend ein Erdbeben der Magnitude 2,6. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Ort des Geschehens war wieder die Region Mulartshütte/Rötgen, ca. 15 km südöstlich von Aachen. Die Erdbebenwarte Bensberg registrierte darüber hinaus 3 weitere Beben, von denen das Stärkste die Magnitude 1,6 hatte. Es gibt mehrere Wahrnehmungsberichte von Anwohnern, bis in einem Umkreis von 15 km um das Epizentrum. Die Menschen hörten einen lauten Knall, gefolgt von tiefes Grollen. Einige Personen berichteten von einem Rüttler und klirrenden Gläsern in den Schränken.

Die Serie leichter Beben begann vor einer Woche. Es ist nicht auszuschließen, dass sie ein stärkeres Erdbeben in der Niederrheinischen Bucht ankündigen. Betroffen wäre nicht nur die Region um Aachen, sondern auch Köln, Düsseldorf und das Ruhrgebiet. Sollte sich ein Beben der Magnitude 6+ manifestieren, dann wären auch Frankfurt am Main, Brüssel und Luxemburg vor Schäden nicht sicher.

Auf der Karte erkennt man ebenfalls zahlreiche leichte Erdbeben im Alpenraum. Ob hier tektonische Prozesse am Werk sind, oder ob die Signale mit starken Schneefällen zu tun haben, ist nicht einwandfrei geklärt.

Kilauea: Update 15:30 Uhr


Die Eruption in der Halemaʻumaʻu Caldera des hawaiianischen Vulkans Kilauea hält an. Mittlerweile ist die Informationslage klarer, da das HVO ein Statement zu den Vorgängen postete und zahlreiche Medien in den Networks geteilt wurden.

Der Vulkanausbruch begann um 21:36 Uhr Lokalzeit. Innerhalb des Kraters öffneten sich zwei Spalten und mehrere kleinere Schlote. Aus mindestens einer der Spalten wurde (und wird) eine Lavafontäne eruptiert, die einige Zehnermeter hoch war. Beim ersten Kontakt der Lava mit dem Wasser des Kratersees kam es zu mindestens 2 phreatomagmatischen Eruptionen. Das VAAC Washington brachte eine VONA-Warnung heraus. Vulkanasche wurde in 9100 m Höhe detektiert. Die Lava sammelt sich nun am Boden des Kraters und hat schon eine Mächtigkeit von mehr als 10 Metern. Bisher handelt es sich um einen sekundären Lavasee, der sehr wahrscheinlich relativ schnell erstarren wird und dann eine Plattform bildet.

Wie lange die Eruption anhalten wird lässt sich nicht vorhersagen, aber ich tippe darauf, dass sie ehr kurzlebig sein wird, denn es hat starke Deflation eingesetzt. Ein Großteil der Inflation vom 2.Dezember wurde bereits wieder abgebaut. Allerdings kann natürlich auch mehr Lava ablaufen, da praktisch seit dem Ende der Leilani Eruption wieder eine stetige Inflation registriert wurde. Alleine in diesem Jahr hob sich der Boden im Bereich der Gipfelcaldera um 25 cm. Theoretisch könnte die Eruption eine Weile andauern, bevor dem Vulkan die Puste ausgeht.

Erdbeben vor der Küste von Big Island Hawaii

Vor der Küste der Insel kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 4,5. Das Epizentrum befand sich 30 km südlich von Mountain View und damit vor dem Kilauea. Die Herdtiefe wird mit 9 km angegeben. Es manifestierten sich auch weitere Erdstöße mit Magnituden größer als 2 im Bereich der Gipfelcaldera.

Kilauea: Eruption am 21.12.2020

Update 10:00 Uhr: Obwohl noch offizielle Berichte der Vulkanologen ausstehen, kann man davon ausgehen, dass tatsächlich ein neuer Vulkanausbruch am Kilauea auf Hawaii begonnen hat und das am Tag der Großen Konjunktion. Sämtliche Livecams mit Blick auf die Gipfelcaldera zeigen rot illuminierte Dampfwolken, die aus dem HalemaʻumaʻuKrater aufsteigen. Zudem ist die Seismik deutlich erhöht. Allerdings kam es bisher nicht zu einer massiven seismischen Krise, die man eigentlich vor einem Ausbruch erwarten würde. Es wird wohl das Magma austreten, dass Anfang des Monats intrudierte und für eine Inflation von 12-14 µrad (5 cm Bodenanhebung) sorgte.

MIROVA registriert eine thermische Strahlung mit einer Leistung von 958 MW. Auf dem Seismogramm sind zahlreiche Erschütterungen zu erkennen. Darunter 2 größere Peaks, die von Explosionen stammen könnten. Was mit dem Kratersee passiert ist, ist bisher unklar. Vielleicht ist er einfach abgelaufen, oder verdampft. Auf jeden Fall ist er verschwunden.

Auf der Thermalcam erkennt man, dass gerade jetzt ein neuer Schlot im Kraterhang aufgegangen ist und Lava eruptiert wird. Die Situation ist sehr dynamisch! Es könnte ein neuer Lavasee entstehen.

Die Bildergalerie zeigt eine zeitliche Abfolge des Geschehens, so wie es die ThermalCam sah. Darunter seht ihr die aktuellen Daten zu Seismik und Inflation.

Die Livedaten und eine Cam habe ich für euch unter dem Link zusammengefasst.

Originalmeldung: Am Kilauea auf Hawaii hat heute Abend (Ortszeit Hawaii) eine Eruption begonnen! Auf diversen Livecams sieht man helle Leuchterscheinungen, die aus dem HalemaʻumaʻuKrater kommen. Hier eingebunden ist ein Livebild der ThermalCam. Ich sammle weitere Informationen und bleibe mit neuen Informationen am Ball. Ein Update folgt bald!

Livecam-Bild der Thermalcam. Zum aktualisieren Seite neu laden. © HVO

Weiterführender Link: English version.

Mauna Loa: Neues Erdbeben M 4,1

Update 18:00 Uhr: Heute Nachmittag hat es weitere leichte-moderate Erdbeben am Mauna Loa gegeben. Das stärkste Beben hatte laut EMSC eine Magnitude von 3,5. Die Beben bilden einen Cluster ca. 3 km südlich des Bebens von gestern. Auch am Kilauea gab es weitere Erdbeben.

Originalmeldung: Der Mauna Loa auf Hawaii wurde gestern Abend von einem Erdbeben der Magnitude 4,1 erschüttert. Das Epizentrum lag auf der Nordwestflanke, 29 km östlich von Captain Cook. Die Tiefe des Hypozentrums wurde mit 4,7 km angegeben. Es war der stärkste Erdstoß, der sich seit mehreren Monaten unter dem größten Vulkan der Welt manifestierte.

Kilauea: Schwarmbeben mit Inflation

Aber nicht nur unter dem Mauna Loa ist die Seismik hoch, sondern auch unter dem Nachbarvulkan Kilauea. Dort gab es in den letzten Tagen einen Erdbebenschwarm der mit einer kurzen, aber starken Phase von Inflation einherging. Das HVO schrieb dazu, dass sich am 2. Dezember innerhalb von 24 Stunden mehr als 220 Erdbeben ereignet hätten. Diese Erdbeben ereigneten sich in Haufen unter der Caldera und der Upper East Rift Zone, in Tiefen zwischen 1-4 km. Die Inflation betrug 12-14 µrad. Seitdem beruhigte sich die seismische Aktivität wieder. Allerdings werden immer noch Erdbeben registriert.
Auf den Live-Diagrammen ist zu erkennen, dass sich insgesamt mehr als 250 Erdbeben im Bereich des Kilaueas ereignet hatten. Auch die Inflation ist sehr schön zu erkennen.

Island: 2 Schwarmbeben

Auf Island ist es zuletzt seismisch etwas ruhiger geworden, dennoch wurden dort in den letzten 48 Stunden 119 Erschütterungen detektiert. Auf der Reykjanes-Halbinsel kam es zu einem Schwarmbeben in der Nähe von Grindavik. Dort manifestierten sich 53 Erschütterungen. Auch unter dem subglazialen Vulkan Katla bebte es verehrt: hier wurden 9 leichte Beben detektiert. Im Grimsvötn-Bardarbunga-System, bis hin zur Askja bebete es 22 Mal.

Tektonisch bedingte Erdbeben

Natürlich gab es heute auch eine Reihe normaler tektonisch bedingter Erdbeben, die nicht mit dem Vulkanismus assoziiert gewesen waren. Das stärkste Beben ereignete sich bei Tonga und hatte eine Magnitude von 5,5. Der Erdbebenherd wurde in 10 km Tiefe lokalisiert. Ein vergleichbares Beben mit der Magnitude 5,4 wurde im Westen der Türkei registriert. Dort lag da Hypozentrum 98 km tief.