Viele Erdbeben unter dem Mauna Loa
Staat: USA | Lokation: 19.47, -155.59| Eruption: Seismik
Das HVO brachte ein Update zur seismischen Aktivität unter dem mächtigsten Vulkan der Erde heraus. Demnach stieg die Erdbebentätigkeit seit Mitte September deutlich an. Täglich gibt es zwischen 40 und 50 Erschütterungen. Am 23. und 29. September gab es Peak mit über 100 schwachen Erdbeben am Tag. Man kann also von einem Schwarmbeben sprechen.
Die Seismizität steigerte sich kontinuierlich: Bis zum Juni wurden täglich 5-10 Erdbeben detektiert. In den Monaten Juli und August waren es dann zwischen 10 und 20 Erschütterungen pro Tag. Die Erdbebenherde liegen in geringen Tiefen und konzentrieren sich zum einen unter der Gipfelcaldera, zum anderen 5 km westlich des Gipfels.
Seit langem gibt es schwache Inflation, welche sich parallel zur Zunahme der Erdbebentätigkeit ebenfalls steigerte. Man geht davon aus, dass sich Magma in einem flach gelegenen Magmenkörper akkumuliert. Die Vulkanologen vom HVO sind darüber so beunruhigt, dass sie von nun an die Frequenz der Updates von wöchentlich auf täglich erhöhten. Der Alarmstatus steht weiter auf „gelb“.
Droht ein neuer Vulkanausbruch am Mauna Loa?
Das HVO erinnert die Anwohner des Vulkans daran, dass besonders über die Westflanke des Vulkans Lavaströme fließen können, die in der Lage sind innerhalb von Stunden bewohntes Gebiet zu erreichen. In der Vergangenheit strömte die Lava dann aus Frakturen, die sich relativ weit unten auf der Südflanke öffneten. Als Beispiel gilt die Eruption aus dem Jahr 1950. Damals brauchten Lavaströme nur knapp 3 Stunden, bis zur ersten Ansiedlung. Wissenschaftler und der Zivilschutz rufen die Menschen auf Hawaii dazu auf, sich auf eine Eruption vorzubereiten. Ob- und wann es tatsächlich zu einem Vulkanausbruch kommen wird, lässt sich bis jetzt nicht prognostizieren. Seit der letzten Eruption im Jahr 1984 gab es mehrere vergleichbare Phasen seismischer Unruhe, ohne dass es zu einem Ausbruch gekommen wäre. Dennoch, die Zeichen stehen nicht schlecht, dass sich innerhalb von Wochen/Monaten eine Eruption ereignen könnte. Doch bevor es soweit ist, würde man eine noch deutlichere Zunahme von Inflation und Seismik erwarten.
Dass alles auch viel schneller gehen könnte, davon zeugt die Tatsachen, dass der Zutritt zur Caldera bereits gesperrt wurde. Tatsächlich muss sich ein Vulkanausbruch nicht durch eine seismische Krise ankündigen, denn es gab im 20. Jahrhundert auch Eruptionen, die ohne besondere Anzeichen begannen.