Kilauea: Warnung vor Peles Haar

Der Gipfelausbruch des Kīlauea setzt sich fort – Warnung vor Peles Haar

Am Kīlauea auf Hawaii geht der Vulkanausbruch im Halemaʻumaʻu-Krater weiter, doch die Intensität hat sich seit gestern etwas abgeschwächt: Obgleich noch beide Lavafontänen im Südwesten des Kraters aktiv sind, hat sich die Höhe der Lavafontänen reduziert, und es wird weniger Lava als zuvor ausgestoßen. Um die Schlote haben sich Kegel von 30 bis 35 Metern Höhe gebildet, wobei die Lavafontänen gestern gelegentlich noch Höhen von bis zu 45 Metern erreichten.

Die Schmelze bedeckt einen großen Teil des Kraterbodens, wobei gestern auch Lava an Stellen austrat, die bei den vorherigen Ausbruchsperioden bereits überflossen wurden. Vermutlich hatten sich hier Lavatunnel gebildet.



Peles Haar in bewohntem Gebiet entdeckt

Wie für Eruptionen auf Hawaii typisch, bildet sich infolge der Lavafontänentätigkeit Peles Haar. Dabei handelt es sich um dünne Lavafäden, die von Schmelztröpfchen ausgehen, die sich während ihres Fluges zu langen Fäden ziehen. Diese können in feine Härchen zerbrechen und bei Kontakt mit Lebewesen gesundheitsschädlich wirken. Vor allem reizen sie die Augen oder bilden Splitter, die sich in die Finger reißen können. Gelangen sie in die Lunge, können sie nicht nur starken Husten verursachen, sondern auch ernstere Reaktionen hervorrufen, insbesondere wenn man mehrere der feinen Fasern einatmet. Das HVO berichtet, dass es gestern zu starken Winden kam, die das Haar der Pele erfassten und bis in einige öffentlich zugängliche Bereiche des Nationalparks sowie in angrenzende Gemeinden wehten. Daher wurde vor dem Haar der Vulkangöttin gewarnt. Als Schutzmaßnahmen sollte man lange Kleidung tragen und gegebenenfalls Staubschutzmasken und Schutzbrillen verwenden.

Die Vulkangöttin Pele

Pele ist in der hawaiianischen Mythologie die Göttin der Vulkane, des Feuers und der Schöpfung. Sie gilt als eine der mächtigsten Gottheiten Hawaiis und wird besonders mit dem Vulkan Kīlauea auf Big Island in Verbindung gebracht, der als ihr Zuhause gilt. Laut Legenden kam Pele aus der mythischen Heimat Kahiki nach Hawaii und schuf die Inseln durch ihre vulkanische Kraft. Sie wird als leidenschaftlich, temperamentvoll und schöpferisch beschrieben – Eigenschaften, die sich in den kraftvollen Vulkanausbrüchen widerspiegeln.


Der Wind wehte nicht nur das Haar der Vulkangöttin in bewohnte Bereiche, sondern auch vulkanische Gase. Daher sollten Personen, die sensibel auf Vog (vulkanischen Smog) reagieren, in geschlossenen Gebäuden bleiben oder das betroffene Gebiet verlassen, bis sich die Bedingungen verbessern.

Da sich der Vulkanausbruch auf die Gipfelcaldera beschränkt, bleibt der Vulkanalarmstatus auf „Gelb“. Bewohner und Besucher werden aufgefordert, sich über die aktuellen Bedingungen zu informieren und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.

Kilauea: Wiederaufnahme des Vulkanausbruchs

Pause beendet – Vulkanausbruch am Kilauea geht in seiner 4. Phase

Am Kilauea auf Hawaii werden wieder 2 Lavafontänen gefördert, die einen breiten Lavastrom speisen, der sich im Halema’uma’u-Krater der Gipfelcaldera bewegt. Die Lava überflutete gut ein Drittel der Bodenfläche und hat die Tendenz, sich weiter auszubreiten. Es ist die 4. Eruptionsphase des Vulkanausbruchs, der am 23. Dezember begann und seitdem 3 Mal pausierte. Die letzte Pause dauerte 12 Tage und damit länger als angenommen, denn bereits in der letzten Woche war die Bodenhebung und damit der Druck im Speichersystem wieder so hoch, dass die Vulkanologen jederzeit mit einem neuen Ausbruch rechneten.




Die neue Eruptionsphase am Kilauea begann gestern Abend um 19:15 Uhr MEZ. Während wir hier den Abend genossen, war es auf Hawaii gerade 9:15 Uhr morgens. Dieser Zeitpunkt wird vom HVO als Startmarker des Ausbruchs genannt und es begann ein kleiner Lavastrom aus dem nördlichen der beiden zuletzt aktiv gewesenen Schlote zu fließen. Doch bereits um 5:40 Uhr HST hatte dort schwaches Lavaspattering eingesetzt. Erst um 9:55 Uhr HST verstärkte sich die Aktivität, und Lavafontänen begannen aus dem Schlot aufzusteigen. Sie steigerten sich, bis sie eine Höhe von gut 60 m erreichten. Auf diesem Niveau hält sich die Aktivität bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt um 8:00 Uhr MEZ.

Seit dem 14. Januar registrierten die Neigungsmessungen in Uēkahuna eine Verringerung der Inflation unter Halemaʻumaʻu. Wahrscheinlich begann bereits zu diesem Zeitpunkt Lava seitlich abzufließen und in Richtung der Schlote zu migrieren. Vulkanotektonische Erdbeben begannen erst mit dem Einsetzen der Eruption, sind aber schwächer geblieben als in den Initialphasen der vorangegangenen Episoden.

Sollten die Fontänen weiterhin aktiv bleiben, könnte ihre Höhe zunehmen, wenn mehr gasreiche Lava ausbricht. Es ist jedoch nicht möglich, die maximale Höhe oder die Dauer der Fontänen vorherzusagen. Frühere Episoden erreichten Höhen von über 70 Metern und dauerten bis zu 24 Stunden.

Warnstufe und Gefahren am Kilauea auf Hawaii

Die Vulkanwarnstufe sowie der Flugfarbcode für den Kilauea bleiben auf „Gelb“ bzw. „Orange“. Alle aktuellen und jüngsten Aktivitäten beschränken sich auf den Hawaii Volcanoes National Park und spielen sich innerhalb der Kaluapele-Caldera am Gipfel des Vulkans ab. Die Vulkanologen warnen vor Gasemissionen, die sich über die Grenzen des Nationalparks hinaus ausbreiten könnten. Es wurden keine Veränderungen in der East Rift Zone oder der Southwest Rift Zone festgestellt.

Überblick über den Ausbruch

Dies ist die vierte Episode eines Ausbruchs, der am 23. Dezember 2024 im Halemaʻumaʻu-Krater auf dem Gipfel des Kīlauea begann. Jede Episode dauerte zwischen 14 Stunden und 8 Tagen, wobei Pausen in der eruptiven Aktivität zwischen weniger als 24 Stunden und bis zu 12 Tagen lagen. Während der ersten Ausbruchsperiode bildete sich eine Eruptionsspalte am Kraterboden, welcher komplett mit Lava geflutet wurde. Bei der letzten Eruptionsphase steigen Lavafontänen bis zu 70 m hoch auf.

Kilauea: Inflation am 11.01.25

Eruption am Kilauea pausiert weiter – Inflation detektiert

Die Eruption im Halema‘uma‘u-Krater des Vulkans Kilauea auf Hawaii pausiert seit dem 3. Januar, doch es gibt Anzeichen dafür, dass die eruptive Episode noch nicht vorbei ist und von neuem starten könnte. Zum einen kann man auf der Livecam sehen, wie der zuletzt aktive Förderschlot am Südwestrand des Kraters noch glüht und entgast. Zum anderen wird eine deutliche Bodenhebung infolge von Inflation festgestellt, die nun seit mehreren Tagen anhält. Magma steigt aus einem tieferen Speicherreservoir in ein flach gelegenes auf und bereitet sich auf seine Eruption vor. Bei steigendem Druck im Speichersystem ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Schmelze ihren finalen Aufstieg antritt.

Laut einem Update vom HVO fanden die Forscher heraus, dass bei offenem Fördersystem eine Bodenanhebung von 6 Mikrorad ausreichend ist, damit es zu einem Ausbruch kommt. Dieser Wert galt zumindest bei den vorherigen Episoden als ausreichend und ist nun bereits überschritten. Daher rechnet man damit, dass in den nächsten Stunden oder Tagen eine neue eruptive Episode beginnen könnte. Im Laufe des Wochenendes wird sogar eine Bodenhebung von bis zu 12 Mikrorad erwartet, was dann einer doppelten Druckbeaufschlagung im Fördersystem gleichkommt, im Vergleich zu den vorherigen Episoden. Da durch die starke Lavafontänentätigkeit der letzten Episode viel Druck abgelassen wurde, könnte es sein, dass nun ein höherer Druckaufbau nötig ist, als zuvor.

Was bisher am Kilauea geschah

Die eruptive Episode begann am 23. Dezember 2024. Während der initialen Eruptionsphase breitete sich ein Riss im Halema‘uma‘u-Krater aus, der in dem Bereich seinen Ursprung nahm, in dem zuletzt die Lavafontänen aufstiegen. Diese Episode dauerte 14 Stunden und 20 Minuten. Der Vulkan pausierte einige Stunden, bis am 24. Dezember eine neue Episode begann, die gut 15 Stunden anhielt. Die dritte und bislang letzte Episode begann am 25. Dezember und dauerte gut achteinhalb Tage. Sie endete am 3. Januar. Seitdem wird wieder Inflation beobachtet, die sich aktuell dem Wert von 12 Mikrorad Bodenhebung nähert, gemessen an der klinometrischen Messstation auf dem Uēkahuna-Steilhang.

Episodische Eruptionen

Diese Art der episodischen On-off-Eruptionen wurde am Kilauea schon seit vielen Jahrzehnten nicht mehr beobachtet. Doch es gab sie, etwa während der Puʻuʻōʻō-Ausbrüche ab 1983 (44 Episoden), der Maunaulu-Ausbrüche 1969 (12 Episoden) und des Kīlauea Iki-Ausbruchs 1959, als 17 Episoden auftraten. Es sieht so aus, als hätte sich seit der Leilani-Eruption 2018, während der sich das flacher gelegene Speichersystem des Kilauea komplett entleerte, ein neuer übergeordneter Zyklus eingestellt, in dessen Verlauf untergeordnete Zyklen widerkehren.

Kilauea: Eruption geht weiter und lässt Forscher rätseln

Vulkanausbruch am Kilauea hält an – Forscher stehen vor einem Rätsel

Die Eruption im Halema’uma’u-Krater, die am 23. Dezember begann und zweimal pausierte, geht weiter. Mittlerweile sprudelt die Lava nur noch aus einer aktiven Fontäne. Um den Schlot bildet sich ein Hornito bzw. Kegel, der zum Krater hin offen ist. Ein großer Teil des Kraterbodens ist mit Schmelze überflutet. So entstehen immer mächtigere Ablagerungen, die den Kraterboden langsam anwachsen lassen. Der aktuelle Ausbruch hob ihn um gut 10 Meter an. Doch bis die große Fläche aufgefüllt sein wird, werden noch einige Ausbruchsphasen ins Land gehen müssen.

Täglich gibt es bis zu 30 Erdbeben, die sich allerdings nicht im Gipfelbereich konzentrieren, sondern über die Vulkanflanken und die Gegend von Pahala verteilen.

Die Tiltmeter registrierten seit dem 29. Dezember eine deutliche Subsidenz infolge von Deflation: Die Eruption fördert also mehr Lava, als an Magma aus der Tiefe aufsteigt. Somit entleert sich das flach liegende Speicherreservoire unter dem Gipfel und die verliert leicht an Höhe.

Die Forscher vom USGS stehen indes vor einem wissenschaftlichen Rätsel: Obwohl der Druck im Magmenkörper zu Beginn der Eruption hoch war, kam es zu den zwei erwähnten Pausen. Während dieser konnte man beobachten, dass es sogar zu einem Rückfluss der Lava aus dem sekundären Lavasee in den Förderschlot kam. Die Forscher nennen dieses Phänomen „Drainback“. Kurz zuvor war der Druck im System so hoch, dass Lavafontänen aufstiegen. Nach ihrem unerwarteten Stopp muss der Magmaspiegel im Fördersystem weit abgefallen sein, damit die Lava zurückfließen konnte. Wieso es zu so einem unerwarteten Druckabfall kam und danach die Eruption wieder mit Lavafontänen startete, ist Gegenstand von Spekulationen. Einen möglichen Erklärungsversuch lieferten heute die HVO-Forscher. Sie meinten, dass die Ursache für den Drainback und das anschließende Wiederaufleben der Eruption möglicherweise im Zusammenspiel von Lava-Dichte und Gasgehalt lag. Frische, gasreiche Lava trieb die Eruption an, während die zurückfließende Lava dichter war und den Eruptionskanal durch die Bildung eines Pfropfs verschloss – ähnlich wie ein Korken in einer Sektflasche. Dies verhindert, dass neuer Gasdruck sofort entweicht, und ermöglicht es dem Speichersystem, sich erneut mit Druck aufzuladen.

Nach jeder Drainback-Phase wurde der Druck wieder so hoch, dass eine neue Eruptionsphase begann. Solche Zyklen verdeutlichen die komplexen dynamischen Prozesse in einem Vulkansystem und werden vom Hawaiian Volcano Observatory weiterhin genau überwacht, um die Mechanismen besser zu verstehen.

Kilauea: Feuerwerk hält Silvester an

Lavafontänen am Kilauea weiter aktiv – Das wohl schönste Feuerwerk zum Jahreswechsel

Den letzten Artikel des Jahres widme ich dem Kilauea auf Hawaii, der im ausgehenden Jahr für mache Meldung gut war und uns mit seiner Aktivität unterhielt, ohne dass jemand zu Schaden kam. In diesem Sinne verabschiedet der hawaiianische Vulkan das alte Jahr und begrüßt das Neue mit seinem spektakulären Feuerwerk, dass aus der Sicht eines Vulkanomanen wohl das schönste Feuerwerk der Welt sein dürfte.




Die beiden Lavafontänen, die aus den Schloten am südwestlichen Rand des Kraterbodens aufsteigen, speisen seit nunmehr 3 Tagen einen sekundären Lavasee, der sich über die Hälfte des Kraterbodens ausgebreitet hat. Von der Lavafläche wird eine Thermalstrahlung mit einer Leistung von 4554 MW emittiert. Letzte Nacht lag der Wert bei über 5000 MW.

Einen HVO-Statusbericht gibt es heute nicht, dafür wurde aber ein Interferogramm veröffentlicht, das die Bodenverformungen zeigt, die im Zeitraum 17. bis 29. Dezember detektiert wurden. Ein Farbdurchgang entspricht einer Höhenänderung des Bodens um 2,8 Zentimeter. Auf dem Bild erkennt man zwei konzentrische Zonen mit Bodendeformationen. Dort, wo sie sich berühren, weitete sich der Boden, als intrudierendes Magma den Dyke schuf, aus dem nun die Lava läuft.

Die öffentlich abrufbaren Messdaten sind heute etwas eindeutiger als es in den letzten Tagen der Fall war und es ist ersichtlich, dass mit dem Beginn der dritten Eruptionsphase eine Deflation einsetzte, in deren Folge der Boden abzusinken begann.

Die Erdbebentätigkeit im Bereich des Gipfels ist gering. Erdbeben in größerer Tiefe gibt es dafür weiterhin in der Nähe von Pahala. Auf dem Seismogramm ist zu erkennen, dass sich der Tremor in den letzten Stunden etwas erhöhte. Ein baldiges Ende der Eruption lässt sich aus den Daten nicht ablesen, aber trotzdem könnte der Ausbruch bereits in den nächsten Stunden aufhören oder erneut pausieren. Vulkanausbrüche sind dynamische Prozesse und nur schwer zu prognostizieren.

Kilauea: Erdbeben Mb 4,2 bei Pahala

Mittelstarkes Erdbeben erschütterte Küstenebene am Kilauea auf Hawaii

Ein Erdbeben der Magnitude Mb 4,2 erschütterte die Küstenregion nahe dem Kīlauea-Vulkan auf Hawaii. Das Epizentrum wurde knapp 2 Kilometer südwestlich von Pāhala lokalisiert, der Erdbebenherd lag in 31 Kilometern Tiefe. In Pāhala war das Beben deutlich zu spüren. Etwa 15 Minuten später folgte ein Nachbeben der Magnitude Mb 3,5.

Wie das Hawaiian Volcano Observatory (HVO) mitteilte, steht das Erdbeben im Zusammenhang mit der seit 2019 anhaltenden Erdbebensequenz, die als Folge des Schmelzaufstiegs in einem tief gelegenen Magmenkörper interpretiert wird. Dieser Magmenkörper soll flacher liegende Reservoirs speisen, die sowohl den Kīlauea als auch den Mauna Loa mit Magma versorgen.

Lavafontänen-Aktivität geht weiter

Neben der anhaltenden Erdbebensequenz bleibt auch die Eruption im Halemaʻumaʻu-Krater des Kīlauea aktiv. Zur Morgendämmerung war die Lavafontäne aus dem Schlot am südwestlichen Kraterrand kleiner als am Vortag zur gleichen Zeit. Trotz der geringeren Höhe hat sich die Lava weiter über den Kraterboden ausgebreitet. Während gestern etwa 20 % des Kraterbodens mit Lava bedeckt waren, wird die bedeckte Fläche heute auf um gut 50% größer als gestern sein. Dementsprechend zeigt MIROVA eine höhere Thermalstrahlung als gestern an, sie hatte heute Nacht eine Leistung von mehr als 4000 MW.

Im morgendlichen HVO-Update wurde gemeldet, dass die Lavafontäne im Verlauf des gestrigen Tages weiter zugenommen hatte. Die Erdbebenaktivität blieb dabei im Gipfelbereich gering, der Schwefeldioxid-Ausstoß war und ist weiterhin erhöht, liegt jedoch deutlich unter dem Niveau der initialen Eruptionsphase.

Im Bereich der oberen Riftzonen gab es eine geringe Seismizität, in Verbindung mit schwachen Bodendeformationen. Es ist unwahrscheinlich, dass es hier zu einer Eruption kommt, während der Ausbruch in der Caldera weitergeht.

Unsichere Prognosen

Die derzeit öffentlich zugänglichen GPS-Messungen liefern keine eindeutigen Hinweise, weshalb Prognosen über den weiteren Verlauf der Eruption schwierig sind. Vulkanologen weisen darauf hin, dass dies der sechste Ausbruch innerhalb der Caldera seit 2020 ist. Die bisherigen Eruptionen dauerten unterschiedlich lang, wobei es gelegentlich zu Fluktuationen kam, die auch nach der Initialphase eine Intensivierung der Aktivität zur Folge hatten.

Eine Gefahr für die Bevölkerung besteht derzeit nicht, jedoch kann es im Umfeld der Caldera zu Luftverschmutzungen durch vulkanische Gase kommen, die eine Gesundheitsgefährdung darstellen könnten.

Kilauea: Lavafontäne wieder aktiv

Vulkanausbruch am Kilauea geht weiter – Lavafontäne ist wieder aktiv

In meinem letzten Update zum Kilauea schrieb ich gestern, dass sich die eruptive Tätigkeit nach der zweiten Pause langsam wieder steigerte. Diese Steigerung hielt an, bis gestern gegen 17:15 HST wieder eine Lavafontäne gefördert wurde, die bis zu 30 m hoch aufstieg. Diese Tätigkeit geht bis jetzt 06:30 HST am 29. Dezember (16:30 UTC) weiter. Die Lava breitet sich über einen Teil des Kraterbodens aus. Die Vulkanologen vom HVO schätzten gestern Abend, dass 20% des Halemaʻumaʻu-Kraterbodens mit Schmelze bedeckt sind. Dieser Wert ist auch heute relativ konstant geblieben. Dementsprechend detektiert MIROVA eine hohe Thermalstrahlung mit 2132 MW Leistung.

Die dritte Aktivitätsphase des Ausbruchs, der einen Tag vor Weihnachten begann, die längste. Die meiste Lava wurde aber während der starken Initialphase der Eruption gefördert.

Die geophysikalischen Messwerte zeigen, dass es nur wenige Erdbeben gibt und der Tremor vergleichsweise gering ist. Aktuell zeigen die Klinometer im südlichen Gipfelbereich des Vulkans eine deflationäre Phase an. Sie begann gestern gegen 15:00 Uhr, also zwei Stunden bevor die Lavafontäne wieder aktiv wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde Inflation registriert. Es stieg also mehr Magma aus der Tiefe auf, als aus dem Förderschlot am Südwestrand des Halemaʻumaʻu-Kraters gefördert wurde. Inzwischen hat sich der Effekt umgedreht.

Die Vulkanologen vom HVO sind der Meinung, dass die Höhe der Lavafontäne weiter zunehmen könnte. Die genaue Höhe der Fontänen oder deren Dauer bleibt aber unvorhersehbar. Historisch betrachtet wurden Lavafontänen mit einer Höhe von über 70 Metern beobachtet, die bis zu 24 Stunden andauerten.

Der Kīlauea, einer der aktivsten Vulkane der Erde, befindet sich auf Big Island Hawaii, der größten Insel der vulkanischen Inselkette Hawaii, die sich über einem Hotspot bildete. Der Halemaʻumaʻu-Krater, der sich im Gipfelbereich befindet, ist ein zentraler Ort vulkanischer Aktivität. Frühere Eruptionen des Kīlauea haben bedeutende geologische und kulturelle Auswirkungen auf die Region gehabt und prägen die Landschaft Hawaiis maßgeblich.

Kilauea: On-Off-Eruption geht weiter

On-Off-Eruption am Kilauea geht am 28. Dezember auf niedrigem Niveau weiter

Der Vulkanausbruch am Kilauea auf Hawaii, der am 23. Dezember begann und zu einer On-Off-Eruption mutierte, geht heute Morgen (später Abend des 27. Dezember auf Hawaii) weiter und scheint sich im Moment wieder etwas zu steigern: Via Livecam erkennt man ein kleines Lavafeld im Südwesten des Halemaʻumaʻu-Kraters. Aus dem Schlot, der aus der Perspektive der Livecam vom Kraterrand verdeckt ist, sieht man Lava ins Bildfeld spritzen. In der beschleunigten Rückschau erkennt man, dass sich das Lavafeld in den letzten Stunden etwas vergrößerte, aber insgesamt klein bleibt und in seiner Größe fluktuiert. MIROVA registriert eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 432 MW. Am Vortag lag der Wert bei mehr als 2600 MW.

Aktuell befindet sich die Eruption in ihrer dritten Phase. Es gab also 2 mehrstündige Unterbrechungen. Ein selten zu beobachtendes Phänomen war, dass man beim Einsetzen der Pausen beobachten konnte, wie die Lava des sekundären Lavasees in den Förderschlot zurückfloss.

Die dritte Phase setzte am 26. Dezember gegen 08:00 Uhr HST ein. Diesmal blieben aber starke Lavafontänen aus und es wurde nur eine milde effusive Aktivität beobachtet. Die Vulkanologen vom HVO beschrieben kleine Lavaströme, die aus dem Schlotbereich am Kraterrand austraten. Insofern hat sich die Aktivität seitdem wieder gesteigert, da es jetzt wieder Lavaspattering bzw. kleine Fontänen gibt.

Die Eruption beschränkt sich weiterhin auf Halemaʻumaʻu und den herabgefallenen Block innerhalb der Caldera. Entlang der östlichen und südwestlichen Riftzonen des Kīlaueas wurden keine ungewöhnlichen Aktivitäten festgestellt.

Die instrumentale Beobachtung des Vulkans zeigt, dass es nur eine sehr geringe Seismizität gibt. Obwohl der Vulkanausbruch anhält, hat wieder eine leichte Inflation eingesetzt, die zu einer Bodenhebung führt. Es steigt also mehr Lava aus der Tiefe auf, als am Förderschlot austritt. Es könnte kurzfristig zu einer Verstärkung der Eruption kommen.

In den beiden Riftzonen wird nur wenig Aktivität registriert. In der oberen Ostriftzone wird eine leichte Bodendeformation gemessen, die mit der Eruption zusammenhängt. Die südwestliche Riftzone bleibt ruhig.

Der aktuelle Ausbruch auf dem Kīlauea-Gipfel ist bereits der sechste innerhalb der Caldera seit 2020. Prognosen über den weiteren Verlauf des Ausbruchs lassen sich nicht anstellen. Die vorherigen Ausbrüche dauerten zwischen einer Woche und einem Jahr.

Kilauea: Weihnachtseruption setzt sich fort

Vulkanausbruch am Kilauea starteten nach Pause am Heiligabend erneut – Lavafontänen speisen Lavasee

Die Eruption am Kilauea auf Hawaii setzte nach einer mehrstündigen Pause gestern wieder ein und überflutete den Boden des Halemaʻumaʻu-Kraters erneut mit Lava.

Die sogenannte Weihnachtseruption begann in der Nacht zum 23. Dezember und war zunächst ca. 13 Stunden lang aktiv, bevor eine mehrstündige Pause begann. Doch die Eruption setzte gestern Morgen gegen 08:00 Uhr HST (bei uns war es bereits 18:00 Uhr) wieder ein. Zunächst quoll die Lava vergleichsweise ruhig aus Schloten am südwestlichen Kraterrand, die auch während der ersten Aktivitätsphase am stärksten eruptierten. Im Verlauf des Vormittags steigerte sich die Aktivität bis hin zum erneuten Erscheinen von Lavafontänen, die gegen 11:00 Uhr HST einsetzten und deren Höhe ich auf gut 40 – 50 m schätze.

Wie zuvor beschränkt sich die eruptive Aktivität auf den Halemaʻumaʻu-Krater und den herabgefallenen Block innerhalb der Caldera. Die Vulkanologen vom HVO betonen, dass in den kommenden Tagen Schwankungen in der Intensität möglich sind. In der östlichen und südwestlichen Riftzone des Kīlauea wurde keine ungewöhnliche Aktivität festgestellt.

Bis gestern Mittag hatten sich Lavaströme über den gesamten Kraterboden ausgebreitet und auch das abgesunkene Blockgebiet im Osten erreicht. Insgesamt wurden etwa 2,6 Quadratkilometer mit Lava bedeckt, was rund einem Viertel des Calderabodens entspricht. Während des Höhepunkts des Ausbruchs wurden glühende Bomben, Bimsstein und Peles Haare in Windrichtung abgelagert.

Instrumentale Messungen des HVO am Kilauea

Die Seismizität am Gipfel war in den letzten 24 Stunden gering. Das seismische Netzwerk registrierte lediglich 8 schwache Erdbeben. Während der ersten Eruptionsphase wurde starker Tremor registriert, der jedoch gegen 15:00 Uhr deutlich nachließ. Die neue Eruptionsphase ruft nur einen schwachen bis mittelstarken Tremor hervor.

Offenbar funktionieren die Neigungsmesser doch, denn sie registrierten nach dem Ausbruchsstart eine schnelle bis mäßige Deflation des Gipfels, gefolgt von einer langsamen Aufblähung ab 15:00 Uhr. Die Daten werden auf einer neue Grafik übertragen.

Schwefeldioxid-Emissionen wurden während der frühen Ausbruchsphase auf über 100.000 Tonnen pro Tag geschätzt, sanken jedoch bis Mittag vor der Pause auf etwa die Hälfte. Heute Morgen gegen 10:00 Uhr zeichnete ein Infraschall-Array ein Signal auf, das einer niedrigen Fontäne entspricht.

MIROVA zeigt eine sehr hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 6500 MW an. Zeitweise wurden extrem hohe Werte gemessen, die fast doppelt zu hoch waren.