Vom Ätna zurück

Mit einer Nacht Verspätung bin ich heute Morgen vom Ätna zurückgekehrt. Grund für die Verspätung war ein Unwetter über dem Nordosten Siziliens, welches zum Ausfall zahlreicher Flüge sorgte. Darunter war natürlich auch mein Flug. Das Unwetter brachte nicht nur ein heftiges Gewitter am Ätna mit sich, sondern auch einen Hagelsturm am Stromboli. Der Vulkan zeigte sich in den letzten Tagen von seiner aktiven Seite. Das LGS berichtet von einer hohen Anzahl explosiver Eruptionen, die so stark sind, dass besonders viele Steinschläge ausgelöst werden. Die ausgestoßenen Lavabrocken rollen über die Sciara del Fuoco bis ins Meer.

Am Ätna wurde die LGS-Vorwarnstufe von „orange“ auf „gelb“ zurückgestuft, dennoch werden immer noch Explosionen registriert. Aufgrund des weiterhin schlechten Wetters sind visuelle Beobachtungen der Aktivität derzeit nicht möglich.

Grimsvötn mit Tremor

Gestern Abend sorgte erhöhter Tremor am isländischen Gletschervulkan Grimsvötn für Aufregung. In den Sozialen Medien wurde über eine Eruption spekuliert. Doch dafür war die Seismik zu gering. Island-Kenner und Vulkanblogger Jon Friman sorgte dann für Aufklärung: Der Tremor-Puls stammte von der Skaftárkötlum cauldron, wo sich ein kleinerer Gletscherlauf manifestierte. Die Depression im Eis liegt unweit des Grimsvötn und wird durch ein subglaziales Hydrothermalfeld erzeugt. Die Heißen Quellen Schmelzen das Eis und bilden eine Kaverne, die mit Schmelzwasser gefüllt ist. Dieses Wasser fließt nun ab, was nicht nur für Hochwasser in umliegenden Flüssen sorgt, sondern auch für Erschütterungen im Untergrund.

Mauna Loa: Seismik erhöht

Das HVO brachte jüngst sein neues wöchentliches Update zum Mauna Loa heraus. Demnach wird weiterhin leichte Inflation registriert. Es sammelt sich Magma unter dem Vulkan an. Zudem verdoppelte sich fast die Anzahl der flachen Erdbeben mit geringen Magnituden: in der letzten Woche wurden 90 Erdstöße registriert, davor waren es 49.

Pacaya eruptiert stärker

Der Pacaya in Guatemala steigerte seine Aktivität. Insivumeh berichtet von strombolianischen Eruptionen die glühende Tephra gut 100 m hoch auswerfen. Ort des Geschehens ist der Intrakrater-Schlackenkegel im MC Kenney Krater. Die Auswurfshöhe vervierfachte sich. Ähnliche Aktivität erlebe ich gerade am Ätna.

Sakurajima mit starken Eruptionen

Der japanisch Vulkan ist seit einigen Tagen wieder aktiver geworden. Mehrfach eruptierte er Vulkanasche, die mehr als 3000 m hoch aufstieg. Einige Explosionen waren so stark, dass sie sichtbare Druckwellen erzeugten.

Grimsvötn: Druck steigt

Der isländische Vulkan Grimsvötn bereitet sich langsam aber sicher auf eine neue Eruption vor. Laut Medienberichten nähern sich seine Messwerte jenen Bereichen an, wie sie vor den letzten beiden Eruptionen registriert wurden. Der Vulkan liegt unter dem Gletscher Vatnajökull. Die Ausbrüche können Gletscherläufe verursachen.

Gletscherlauf auf Island

IMO warnt vor einem kleinen Gletscherlauf in der Skaftá. Über diesen Fluss wird das Schmelzwasser entwässert, dass der subglaziale Vulkan Grimsvötn unter dem Vatnajökull generiert. Vulkanologen sind der Meinung, dass eine Eruption dieses Vulkans bald auch wieder fällig ist. In den letzte Tagen hatte es leicht erhöhte Seismik und eine kurze Periode mit Tremor gegeben. Dass sind Indizien für einen kleinen Ausbruch unter dem Eis.

Zudem wart PHILVOLCS vor einem bevorstehenden Ausbruch des Mayon auf den Philippinen. Es wurde eine Zunahme der Seismik registriert, sowie Inflation und erhöhte SO2 flux. Es sind mehrere Brunnen ausgetrocknet, was ebenfalls ein Vorzeichen einer bevorstehenden Eruption sein kann. Die Warnstufe wurde auf 1 erhöht.

Grimsvötn: Schwarmbeben

Schwarmbeben am Grimsvötn. © IMONachdem gestern bereits ein Gletscherlauf gemeldet wurde, der vom Grimsvötn ausging, kommt heute ein kleines Schwarmbeben dazu. Das Hypozentrum liegt in geringer Tiefe kleiner als 1 km. Vermutlich werden die Erschütterungen durch brechendes Eis verursacht, dass in die entleerte Lagune unter dem Gletscher stürzt. Der Tremor ist nur leicht erhöht, daher vermute ich keinen subglazialen Vulkanausbruch. Was nicht ist kann aber noch werden.

In der Nähe der Hekla ereigneten sich in den letzten 24 Stunden 3 leichte Beben.

Grimsvötn: Gletscherlauf

Heute wurde auf Island ein Gletscherlauf (Jökulhlaup) registriert. Dieser geht vom subglazialen Vulkan Grimsvötn aus, der unter Europas größtem Gletscher liegt: dem Vatnajökull. Ob der Gletscherlauf mit einem Vulkanausbruch unter dem Eis assoziiert ist, wurde bisher nicht berichtet. Normalerweise sammelt sich Schmelzwasser in eine Lagune unter dem Eis an. Wenn der Druck in der Eiskaverne zu hoch ist, läuft das Wasser ab. Das Schmelzwasser kann auch durch andere hydrothermale Ereignisse entstanden sein und muss nicht zwingend mit einem Vulkanausbruch zusammen hängen. Für letzteren gibt es derzeit keine Anzeichen. Bis her fließt das Wasser nur über die Sanderflächen, ob es die Straße bei Skeiðarársand überfluten wird ist noch unklar.

Apropos Island: an der Hekla gab es heute keine weiteren Erdbeben.

Vulkane weltweit: Kilauea, Taal und Grimsvötn

Kilauea: nach langer Abstinenz erreichte ein kleiner Lavastrom die Küste und mündet nun in den Ozean. Auf der LiveCam des HVO ist eine schwache Dampfwolke zu sehen.

Taal: der Caldera-Vulkan auf den Philippinen zeigt deutlich erhöhte Seimik. In den letzten Tagen kam es zu mehreren Schwarmbeben, mit einem Maximum von 60 Beben innerhalb von 24 Stunden. Zudem stieg die Wassertemperatur des Kratersees leicht an. Der Alarmstatus bleibt auf „1“.

Grimsvötn: nach einem kleinen Gletscherlauf  in den vergangenen Tagen steigt heute der Tremor leicht an. Ob dieses durch vulkanische Aktivität, oder Eisbewegungen hervorgerufen wird ist momentan unklar.

Vulkane weltweit: Katla, Grimsvötn & Co

Katla: unter dem subglazialen Vulkan auf Island gab es wieder Schwarmbeben. Ein Vulkanausbruch ist an diesem Vulkan überfällig.

Grimsvötn: das Vulkansystem unter dem größten Gletscher Europas, dem Vatnajökull, war am Wochenende Schauplatz eines kleinen Gletscherlaufes. Schmelzwasser sammelte sich in einem See unter dem Eis und floss in einer Flut aus. Das Schmelzwasser könnte durch hydrothermale Aktivität des Vulkans entstanden sein.

Popcatépetl: der Vulkan nahe der mexikanischen Hauptstadt verursachte eine kleinere Ascheeruption. Vulkanasche soll bis 3 km hoch aufgestiegen sein.

Nabro: am Vulkan in Eritrea wurde per Satellit eine thermische Anomalie entdeckt. Der Nabro sorgte im letzten Jahr für Schlagzeilen, als er groß ausgebrochen war.

Vulkanausbrüche weltweit

Kilauea: am Vulkan auf Hawaii erreichte ein Lavastrom zum ersten Mal seit Monaten wieder die Küstenebene. Mit etwas Glück wird es bald wieder einen spektakulären „ocean entry“ geben.

Grimsvötn: Jón Frimann berichtet vom harmonischen Tremor am Grimsvötn. Dieser ist ein Indikator für einen möglicher Weise bevorstehenden Ausbruch des subglazialen Vulkans auf Island. Allerdings fand hier der letzte Vulkanausbruch erst vor 7 Monaten statt. Ein so kurzes Pausenintervall wäre sehr ungewöhnlich für den Grimsvötn.

El Hierro: der Tremor ist z.Z. relativ stark und weist einige Spitzen auf, die auf Explosionen hindeuten. An der Wasseroberfläche ist davon allerdings nichts zu sehen. Am Wochenende stiegen vereinzelt dampfende Lavabrocken auf. Die Erdbebentätigkeit war sehr gering.

Grimsvötn: Chronik einer Eruption

Der Ausbruch des subglazialen Vulkans Grimsvötn ist nun offiziell vorbei. Seit 2 Tagen bewegt sich der Tremor wieder auf normalem Niveau. An dieser Stelle eine Zusammenfassung der Ereignisse.

Im November 2010 wurde eine erhöhte Erdbebentätigkeit unter dem Vatnajökull festgestellt, der Schmelzwasserfluss in der Gigja nahm zu. Ein leichter Gletscherlauf fand statt und man spekulierte über einen Vulkanausbruch unter dem Eis. Wenn ein solcher stattfand, erreichte er die Gletscheroberfläche nicht. Nach wenigen Tagen entspannte sich die Situation.

In den folgenden Monaten gab es immer wieder vulkanische Beben unter dem Grimsvötn, statistisch gesehen war ein Vulkanausbruch überfällig.

19. Mai: der Wasserspielgel des Flusses Gigja stieg um 30 cm an, was auf einen erhöhten Wärmefluss unter dem Gletscher hindeutete.

21. Mai: eine seismische Krise zeigte, dass gegen 17.30 Uhr (UCT) die subglaziale Eruption begann. Bereits um 21 Uhr durchbrach eine Eruptionswolke die Eisdecke des Vatnajökull und erreichte eine Höhe von 20 km. Vulkanische Gewitter mit Tausenden Blitzen pro Stunde begleiteten die Eruption.

22. Mai: Nachts erreichte die Eruptionssäule eine Höhe von 15 km und gegen morgen waren es nur noch 10 km. Stärkere Explosionen trieben sie gelegentlich bis auf 15 km Höhe. Die Aschewolke driftete zunächst in nördlicher und östlicher Richtung, als nachts der Wind drehte und die Asche in südlicher Richtung wehte. Morgens erreichte die Aschewolke das 220 km entfernte Keflavik mit dem Internationalen Flughafen. Dieser wurde gegen 8.30 Uhr gesperrt.

Aufgrund des starken Ascheregens wurde auch die Ringstraße ab Vik gesperrt. In den Ortschaften Kirkjubæjarklaustur und Öræfajökull, wurde der Tag zur Nacht. Die Sichtweiten betrugen weniger als 4 m. Bauern versuchten ihre Schafe von den Weiden zu bekommen.

23. Mai: in der Nacht nahm die Eruptionsstärke weiter ab. Die Aschewolke erreichte eine Höhe zwischen 5 und 9 km. Der Ascheniederschlag war sehr stark. Die Aschewolke driftete Richtung Skandinavien und Schottland. Erste Schafe verändeten in der Vulkanasche. Chemische Untersuchungen zeigten, dass keine giftigen Stoffe wie Fluride enthalten waren. Vermutlich erstickten die Schafe an der Asche, oder durch den Stress. Abends wurde der Flughafen von Keflavik wieder geöffnet.

24. Mai: schlechtes Wetter verhinderte direkte Beobachtung des Vulkans. Auf dem Wetterradar war die Aschewolke nur zeitweise auszumachen. Die höhe der Eruptionswolke sollte weniger als 5 km betragen. Der Flugverkehr wurde über Schottland und Skandinavien engeschränkt.

25. Mai: in der Nacht verstärkte sich die Eruption. Kurzfristig erreichte die Eruptionswolke wieder eine Höhe von 12 km. Blitze wurden beobachtet. Danach brach die Eruptionswolke schnell in sich zusammen. Nachmittags wurde nur noch wenig Asche gefördert. Eine Dampfwolke stieg bis zu 300 m hoch auf. Der Tremor ließ stark nach. Ausläufer der Aschewolke erreichten nordeutschland und einige Flughäfen wurden gesperrt. Nachmittags wurde das Flugverbot wieder aufgehoben. Ein Beobachtungsteam besuchte den Krater und sah nur noch Dampf aufsteigen. Die Ascheablagerungen waren 130 cm mächtig.

26.Mai: Der Tremor ließ stark nach und es stieg nur noch ein wenig Dampf auf. Mit einem Gletscherlauf (Schmelzwasserflut) wurde nicht gerechnet. Vulkanische Erdbeben wurden seit 2 Tagen nicht mehr registriert. Die Eruption war beendet.