Heute Nacht gab es einen Erdstoß der Magnitude 3,3 in der Nähe des Grimsvötn Vulkans. Das Epizentrum befand sich 11,1 km östlich von Hamarinn. Der Erdbebenherd lag mit 3,8 km relativ flach. Hamarinn ist ein subglazialer Vulkan, der im Westen des isländischen Gletschers Vatnajökull liegt und gehört zu einem Spaltensystem, dass Grimsvötn und Bardarbunga verbindet. Es gab 3 weitere schwache Erdbeben entlang des Vulkansystems.
Seit einigen Wochen ist eine Zunahme der Seismik am Grimsvötn zu beobachten. Vulkanexperten gehen davon aus, dass sich der Vulkan auf einer Eruption vorbereitet. Ob- und wann es zu einem Vulkanausbruch kommen wird lässt sich bis jetzt allerdings nicht vorhersagen.
Generell ist es nach wie vor schwierig bis unmöglich längerfristige Prognosen zum Verhalten eines Vulkans abzugeben. Dazu sind die Prozesse im Erdinneren zu komplex und dynamisch. Die Vulkanologen erkennen zwar ob Magma aufsteigt, doch selbst wenn das der Fall ist, muss es nicht zwangsläufig kurzfristig zum Ausbruch kommen. Neben Grimsvötn sind 2 weitere Vulkane auf Island statistisch gesehen mit einem Vulkanausbruch überfällig: Katla und Hekla. Die beiden Vulkane liegen im Süden der Insel. Vulkanologen warten seit fast 10 Jahren auf Eruptionen dieser beiden Vulkane. Immer wieder gab es Anzeichen, dass es bald soweit sei, doch die Vulkane wollten einfach nicht ausbrechen. Doch irgendwann wird es soweit sein!
In anderen Gebieten Islands bebte es ebenfalls. So ereignete sich an der Tjörnes-Fracture-Zone ein Erdbeben der Magnitude 3,4 in 10 km Tiefe. Auch auf der Reykjanes-Halbinsel bebte es. Doch dort ist die seismische Aktivität in letzter Zeit rückläufig. Die multiplen Magmenintrusionen schafften es bisher nicht, sich bis zur Erdoberfläche durch zu brennen. Zur Zeit sieht es nicht mehr danach aus als käme es hier zu einer Eruption.