Santorin: Weitere Erdbeben am 30.01.25

Schwarmbebentätigkeit nordwestlich von Santorin hält an – Mehr als 30 Beben seit gestern

Die Region der griechischen Vulkaninsel Santorin kommt seismisch betrachtet nicht zur Ruhe und es ereignen sich immer noch Erdbeben. In den letzten 24 Stunden wurden mehr als 30 Erschütterungen mit Magnituden im Zweierbereich detektiert. Innerhalb einer Woche wurden mehr als 70 Erschütterungen registriert. Das stärkste Beben brachte es heute auf Mb 2,9 und hatte ein Hypozentrum in 13300 m Tiefe. Das Epizentrum lag ca. 15 Kilometer vor der Küste der Insel und 7 Kilometer vom Krater des submarinen Vulkans Kolumbos entfernt. Ich bringe den Erdbebenschwarm mit diesem Unterwasservulkan in Verbindung, da sie sich größtenteils an der unteren Nordostflanke des Vulkans abspielen. Doch ob sie tatsächlich vulkanotektonischen Ursprungs sind und von Bewegungen magmatischer Fluide ausgelöst werden, vermag ich nicht zu sagen. Denkbar sind auch rein tektonische Erschütterungen oder Beben, die zwar tektonischer Natur sind, aber durch ein verändertes Spannungsregime infolge einer Bodenhebung ausgelöst werden. Meldungen über Bodendeformationen stehen aus, wobei es in dem Bereich des Meeres wahrscheinlich keine unterseeischen Messstationen gibt.

Generell sind Flanken von Unterwasservulkanen relativ steil und neigen zum Abrutschen, mit der Folge, dass Tsunamis entstehen können. So ein Tsunami hätte verheerende Auswirkungen auf die Inselwelt der Ägäis und umliegende Küsten des Mittelmeeres. Sollte es zu einem submarinen Vulkanausbruch am Kolumbos kommen, steigt diese Gefahr noch einmal.




Auch auf Santorin selbst gab es eine weitere Erschütterung. Sie hatte die Magnitude 2,1 und lag direkt unter dem Ort Thira. Der Erdbebenherd befand sich in 7 Kilometern Tiefe. Vereinzelte Erdbeben sind auf einer Vulkaninsel normal, aber auch hier gibt es seit einigen Wochen eine leichte Steigerung der Seismizität.

Santorin ist eine beliebte Urlaubsinsel am Rand einer großen Caldera, die in der Bronzezeit durch eine verheerende Eruption die Geschichte beeinflusste und möglicherweise den Untergang der Minoer verursachte.

Santorin: Schwarmbeben nördlich der Insel

Blick von Thira auf Santorin in Richtung Nea Kameni. © Marc Szeglat

Schwarmbeben nördlich von Santorin erschüttert submarinen Vulkan Kolumbos

Die Region der griechischen Vulkaninsel Santorin wurde seit letzter Woche von mehreren Erdbeben getroffen. Das stärkste ereignete sich am 25. Januar und hatte eine Magnitude von 3,6. Der Erdbebenherd lag in 11 Kilometern Tiefe und das Epizentrum manifestierte sich an der Küste von Thirasia. Hierbei handelt es sich um die westliche Insel des Archipels, wo sich der westliche Calderarand über den Meeresspiegel erhebt. Aber auch auf Nea Kameni und Santorin selbst bebte es. Heute kam es dann zu einem kleinen Erdbebenschwarm nördlich von Santorin, der auch das Areal des submarinen Vulkans Kolumbos streifte. Der Schwarm setzt sich aus 19 Erschütterungen mit Magnituden im Zweierbereich zusammen. Die Hypozentren liegen in Tiefen zwischen 5 und 21 Kilometern. Ob sie tektonischen Ursprungs sind oder durch die Bewegung magmatischer Fluide ausgelöst wurden, ist noch unklar.

In den letzten Wochen konnte man eine leichte Zunahme der Seismizität bei Santorin beobachten. So wie es aussieht, ergibt sich hieraus ein Trend. Obgleich es immer wieder zu Erdbeben kommt, treten Schwärme nicht ganz so häufig auf. Zuletzt ereignete sich auf Santorin im Jahr 2012 eine signifikante Aktivitätssteigerung, während der es zu zahlreichen Schwärmen kam, die mit einer partiellen Hebung des Calderabodens einherging. Damals rechnete man schon fast mit einem Vulkanausbruch, der dann aber doch ausblieb.




Die Santorin-Caldera gehört zusammen mit den Campi Flegrei und dem Vesuv zu den gefährlichsten Vulkanen Europas. Sie zeigte sich für die wohl verheerendste Eruption im Europa der Bronzezeit und Antike verantwortlich. Als Minoische Eruption, die sich ca. vor 3600 Jahren ereignete, ging sie in die Geschichtsbücher ein. Der durch diese Eruption ausgelöste Tsunami könnte den Untergang der Minoischen Kultur eingeläutet haben und wirkte sich auch auf die Ägypter aus. Bei dem Ausbruch entstand eine Caldera, in der folgende normale Eruptionen den Inselvulkan Nea Kameni bildeten. Dieser war zuletzt im Jahr 1950 aktiv. Eine stärkere Eruptionsperiode ereignete sich zwischen 1939 und 1941. Der Vulkan ist also alles andere als erloschen und könnte mittelfristig betrachtet wieder ausbrechen. Für den Tourismus wäre bereits ein normalgroßer Ausbruch katastrophal, sieht man mal von Vulkantouristen ab, die gezielt Eruptionen beobachten wollen.

Beim Kolumbos handelt es sich übrigens um einen hydrothermal aktiven submarinen Vulkan, der ca. 7 Kilometer nordöstlich von Santorin liegt. Sein Calderarand reicht bis in eine Wassertiefe von 18 m auf. Der Calderaboden befindet sich allerdings in mehr als 500 m Tiefe.

Kreta: Erdbeben Mb 4,5 am 29.12.24

Mittelstarkes Erdbeben erschüttert griechische Ferieninsel Kreta – Wahrnehmungsmeldungen aus 80 Kilometern Entfernung

Datum 29.12.24 | Zeit: 08:02:09 UTC | Koordinaten: 35.092 ; 26.394 | Tiefe: 26 km | Mb 4,5

Vor der Ostküste der griechischen Ferieninsel Kreta ereignete sich heute Morgen um 08:02:09 UTC ein mittelstarkes Erdbeben der Magnitude 4,5. Das Epizentrum wurde 17 km östlich von Palekastro verortet. In dem Ort leben nur gut 1.000 Einwohner. Das Hypozentrum befand sich in gut 26 Kilometern Tiefe und damit bereits in der oberen Asthenosphäre. Dennoch konnte der Erdstoß noch in gut 80 Kilometern Entfernung vom Hypozentrum gespürt werden. Dem EMSC liegen einige Wahrnehmungsmeldungen vor. Bebenzeugen sprechen von wackelnden Möbeln.

Tektonisch betrachtet stehen Erdbeben bei Kreta mit der Subduktion entlang des Hellenischen Grabens in Verbindung, entlang dem die Afrikanische Platte unter der Ägäischen Platte abtaucht. Bei der Ägäischen Platte handelt es sich um eine Kleinplatte, die dem Europäischen Kontinent vorgelagert ist. Tatsächlich liegen im Osten von Kreta einige sinistrale (linksschiebende) Blattverschiebungen. Das aktuelle Erdbeben manifestierte sich an einer dieser Störungen. Laut einer Studie von Uwe Ring u. a. aus dem Jahr 2022 sind diese Störungen zusammen mit der westlich von Kreta gelegenen Kefalonia-Verwerfung für die starke Krümmung der Hellenischen Subduktionszone südlich von Kreta verantwortlich.

Betrachtet man die Shakemap genauer, erkennt man, dass es nicht nur ein Nachbeben der Magnitude 3,2 im Osten von Kreta gab, sondern auch eine Erschütterung der Magnitude 2,5 in der Santorin-Caldera. Dieses Beben manifestierte sich in nur 4 Kilometern Tiefe am Nordwestrand der Vulkaninsel Nea Kameni, die sich in der Caldera erhebt. Ein weiteres Beben lag nordöstlich von Santorin, in der Nähe des submarinen Vulkans Kolumbos. Im Bereich von Nea Kameni ereigneten sich in den letzten zwei Wochen zwei weitere Erschütterungen mit Magnituden im Zweierbereich. Die Beben deuten darauf hin, dass der Vulkan längst nicht erloschen ist und mittelfristig betrachtet wieder zu neuem Leben erwachen könnte. Der letzte Ausbruch von Nea Kameni ereignete sich 1950. Es gab explosive aber auch effusive Aktivität. Es handelte sich allerdings nicht um einen Katastrophalen Vulkanausbruch mit überregionalen Wirkungen. Erste Schwarmbeben manifestierten sich bereits 1949, so dass man sagen kann, dass sich der Ausbruch innerhalb von einem Jahr zusammenbraute. Weitere Anzeichen eine bevorstehenden Ausbruchs waren Bodenhebung, erhöhte Gasemissionen und eine verstärkte Geothermie im Küstenbereich der Insel.

Griechenland: Mittelstarkes Erdbeben auf Chalkidiki

Erdbeben Mw 4,7 erschüttert griechische Halbinsel Chalkidiki – Beben weithin spürbar

Datum 13.12.24 | Zeit: 08:34:12 UTC | Koordinaten: 40.293 ; 24.134 | Tiefe: 10 km | Mw 4,7

Die Drei-Finger-Halbinsel Chalkidiki ist eine beliebte Ferienregion. Sie liegt südöstlich von Thessaloniki im Nordosten Griechenlands. Heute erlitt die Urlaubslaune dort allerdings einen Dämpfer, denn der nördliche Arm der Halbinsel wurde von einem mittelstarken Erdbeben der Momentmagnitude 4,7 heimgesucht. Das Hypozentrum lag in 10 Kilometern Tiefe, während das Epizentrum 20 km ost-nordöstlich von Néa Róda lokalisiert wurde. Das größere Thessaloníki liegt 100 Kilometer entfernt. Es gab mehrere schwächere Erdbeben und natürlich auch unterschiedliche Angaben zur Erdbebenstärke. Nach Angaben lokaler Erdbebendienste brachte es das Beben auf ML 5,1.

Ob 4,7 oder 5,1, das Erdbeben war jedenfalls stark genug, dass es in einem Umkreis von fast 400 Kilometern deutlich gespürt werden konnte. Ein Bebenzeuge in ca. 40 Kilometern Entfernung beschrieb das Beben so: „Es kam grollend heran. Die Schränke vibrierten. Das ganze Haus bebte“.

Es gab nicht nur Nachbeben, sondern auch zwei Vorbeben der Magnituden 3,1 und 3,8. Sie konnten ebenfalls von Bewohnern der Halbinsel gespürt werden und schürten erste Sorgen vor stärkeren Erschütterungen.

Die tektonische Situation der Chalkidiki-Region ist komplex, denn hier verlaufen mehrere Störungszonen, die einerseits vom Serbo-Macedonian-Massiv aus Richtung Nordwesten kommen und im Thessaloniki–Rentina Fault System münden, andererseits aus östlicher Richtung kommend vor der Küste verlaufen und die Verlängerung der Nordanatolischen Verwerfung darstellen. Durch die vielfältigen Erdkrustenbewegungen entstanden auf und um Chalkidiki zahlreiche kurze Störungen. Das aktuelle Erdbeben stand mit einer dieser lokalen Störungen in Verbindung, die westlich des Berges Athos verläuft.

Die Region hat eine Geschichte verheerender Erdbeben. Im September 1932 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,1 den Nordosten von Chalkidiki und zerstörte die Stadt Ierissos. Die Katastrophe forderte 83 Todesopfer, verletzte über 300 Menschen und zerstörte allein in Ierissos 650 Häuser. Mehr als 2000 Häuser in den umliegenden Dörfern wurden entweder zerstört oder unbewohnbar gemacht. Aufgrund dieser Historie reagieren die Anwohner der Region empfindlich und besorgt auf spürbare Erdbeben.

Griechenland: Erdbeben Mb 5,3 südlich von Thessaloníki

Griechische Halbinsel Chalkidiki von starken Erdbeben erschüttert – zahlreiche Wahrnehmungsmeldungen

Datum 03.11.24 | Zeit: 17:03:53 UTC | Koordinaten: 40.150 ; 23.257 | Tiefe: 11 km | Mb 5,3

Heute Abend schreckte ein mittelstarkes bis starkes Erdbeben der Magnitude 5,3 die Menschen auf der griechischen Halbinsel Chalkidiki auf. Das Beben manifestierte sich um 17:03 Uhr UTC (19:03 Uhr Ortszeit) in einer Tiefe von etwa 11 Kilometern. Das Epizentrum lag rund 61 Kilometer südöstlich von Thessaloniki, der zweitgrößten Stadt Griechenlands mit einer Bevölkerung von etwa 354.000 Menschen, und etwa 11 Kilometer südlich von Néa Moudhaniá, einer kleineren Küstenstadt mit etwa 9.300 Einwohnern.

Die Daten sind noch frisch und könnte korrigiert werden. Beim GFZ wird die Magnitude mit M 5,0 angegeben und die Tiefe mit 10 Kilometern.

Das Beben war in einem Umkreis von mehreren hundert Kilometern zu spüren und könnte möglicherweise kleinere Schäden verursacht haben. Berichte über Verletzte oder größere Schäden liegen bisher nicht vor. Wahrnehmungsmeldungen gibt es sogar aus der Landeshauptstadt Athen, die etwa 250 Kilometer südlich des Epizentrums liegt.

Seismologen beobachten die Region weiterhin, da Nachbeben in den kommenden Stunden und Tagen nicht ausgeschlossen werden können. Die ersten Nachbeben wurden bereits detektiert. In Griechenland treffen mehreren tektonischen Platten aneinander, was die Region anfällig für Erdbeben macht.

Tektonisch betrachtet liegt Chalkidiki im Randbereich der auslaufenden Massive von Serbo-Mazedonien und Rhodope. Hier verlaufen einige signifikante Störungszonen parallel zu den Massiven in Richtung Nordwest-Südost. Das Erdbeben wird sich an einer dieser Störungen ereignet haben, die vor der Küste von Chalkidiki verläuft. Übergeordnet gehören diese Störungen zum Circum Rhodope Belt Thrust System.

Weiter nördlich bei Thessaloníki kann es auch zu durchaus stärkeren Erdbeben kommen. Das Erdbeben von Thessaloníki im Jahr 1978 war eine der schwersten Naturkatastrophen, die Griechenland in der jüngeren Geschichte erlebt hat. Es ereignete sich am 20. Juni 1978 mit einer Magnitude von 6,5 auf der Richterskala und verursachte in der Region Nordgriechenland, insbesondere in Thessaloníki, weitreichende Zerstörungen. Das Epizentrum lag nahe der Stadt, und das Beben war mit einer geringen Tiefe von nur etwa 15 Kilometern besonders intensiv. Damals kamen 49 Menschen ums Leben.

Griechenland: Mittelstarkes Erdbeben bei Zakynthos

Erdbeben Mb 4,7 erschüttert Ionisches Meer vor Griechenland – zahlreiche Wahrnehmungsmeldungen

Datum 28.09.24 | Zeit: 12:18:14 UTC | 37.368 ; 21.328 | Tiefe: 14 km | Mb 4,7

Vor der Westküste der griechischen Halbinsel Peleponnes ereignete sich gestern Mittag um 12:18 UTC ein mittelstarkes Erdbeben der Magnitude 4,7. Das Hypozentrum lag in einer Tiefe von 14 Kilometern. Das Epizentrum wurde 36 km südlich von Pýrgos verortet. Die bekannte Insel Zakynthos liegt etwa 60 Kilometer nördlich des Epizentrums. Von dort stammen die meisten Wahrnehmungsmeldungen, die beim EMSC eingingen. Wegen der häufigen Erdbeben dort ist man entsprechend sensibilisiert und achtet auf Erschütterungen. Dort war der Erdstoß allerdings nur vergleichsweise schwach zu spüren gewesen: Türen fielen zu und Lampen schwankten. Anders lesen sich die Meldungen aus Pýrgos, wo vor allem höhere Gebäude deutlich schwankten. Nachts gab es ein Nachbeben der Magnitude 2,2.

Erdbeben im Mittelmeerraum stehen übergeordnet mit der Plattenkollision von Afrika mit Eurasien in Verbindung. Im aktuellen Fall manifestierte sich das Beben am Hellenischen Graben, der von Rhodos im östlichen Mittelmeer ausgehend einen Bogen beschreibt, der südlich von Kreta lang führt und sich auf Höhe der Halbinsel Peleponnes den Ionischen Inseln nähert. Südlich der Insel trifft der hellenische Graben auf eine andere Störungszone und bildet ein Kreuzungssystem mit dieser. Hierbei handelt es sich um das Mittelmeer-Ridge.

Erdbeben vor Sizilien

Auf der anderen Seite des Ionischen Meeres liegt Sizilien, wo es vor der Südwestküste ebenfalls bebte. Der Erdstoß hier brachte es auf eine Magnitude von 3,1 und wurde nordwestlich von Trapani verortet. Damit befand sich das Epizentrum bereits im Grenzbereich zum Tyrrhenischen Meer. In der Region gab es bereits in der letzten Woche ein Erdbeben der Magnitude 4,1. Das aktuelle Erdbeben ereignete sich aber aller Wahrscheinlichkeit an einer anderen Störungszone und kann daher nicht als Nachbeben interpretiert werden. Darüber hinaus gab es auch noch zwei weitere Erschütterungen im Tyrrhenischen Meer, die sich im Bereich der Liparischen Insel abspielten und Magnituden im Zweierbereich hatten.

Erwähnenswert sind noch zwei Mikrobeben, die sich in den letzten Tagen westlich von Lipari und nördlich von Vulcano zutrugen.

Griechenland: Erdbeben Mb 4,6 in der Ägäis

Vor der griechischen Küste im Bereich der Ägäis gab es ein Erdbeben Mb 4,6

Datum 22.09.24 | Zeit: 09:50:26 UTC |40.329 ; 24.116 | Tiefe: 10 km | Mb 4,6

Vor der Küste Griechenlands bebte es mit einer Magnitude von 4,6. Vorläufigen Angaben vom GFZ zufolge lag das Hypozentrum in einer Tiefe von weniger als 10 Kilometern. Das Epizentrum wurde 17 km östlich von Néa Róda in der Region Zentralmakedonien festgestellt. Somit lag es offshore in der Ägäis. Die Verortung des EMSC sieht hingegen ein wenig anders aus: Demnach manifestierte sich das Beben auf der Athos-Halbinsel, auf der Néa Róda liegt und die ihrerseits mit der größeren Chalkidiki-Halbinsel verbunden ist.

Der Erdstoß ereignete sich um 09:50:26 UTC (Lokalzeit + 2 Stunden) und wurde in einem Umkreis von 200 Kilometern von zahlreichen Bewohnern der Gegend deutlich wahrgenommen. Augenzeugen berichten von einem starken Erdstoß, der ein tief grummelndes Geräusch verursachte. Berichte über eventuelle Schäden liegen noch nicht vor, es ist jedoch möglich, dass es zu leichten Schäden wie Gebäuderissen gekommen ist.

Es gab mehrere schwächere Vor- und Nachbeben, die einen kleinen Bebencluster bilden. Mit weiteren Erschütterungen ist zu rechnen.

Das tektonische Umfeld auf Chalkidiki ist komplex und wird von den Überschiebungen des Circum-Rhodope-Gürtels geprägt, in dem zahlreiche Störungszonen verlaufen. Die geologischen Strukturen von Chalkidiki sind das Ergebnis der alpidischen Orogenese, die durch die Kollision von Mikroplatten und die Gebirgsbildung im Mittelmeerraum entstanden ist. Übergeordnet spielt die Kollision von Afrika mit Europa eine große Rolle im Ägäisraum, wobei die Ägäische Platte gegen Europa drückt. Das aktuelle Erdbeben ereignete sich wahrscheinlich an der regionalen Pirgos-Verwerfung, die infolge der anhaltenden plattentektonischen Prozesse unter Spannung geriet.

Griechenland: Erdbeben Mb 5,1 vor Kreta

Ein vergleichsweise starkes Erdbeben erschütterte griechische Urlaubsinsel Kreta

Datum 28.08.2024 | Zeit: 16:29:54 UTC | 34.847 ; 24.215 | Tiefe: 30 km | Mb 5,1

Die griechische Urlaubsinsel Kreta wurde gestern Abend von einem moderaten bis starken Erdbeben der Magnitude 5,2 erschüttert. Das Hypozentrum wurde vom EMSC in 30 Kilometern Tiefe ausgemacht. Das Epizentrum befand sich offshore, ca. 56 km südwestlich von Tympáki. Die Inselhauptstadt Heraklion lag ungefähr 100 Kilometer entfernt. Deutlich näher lag die kleine Insel Gavdos, die vor Kreta liegt. Das Beben ereignete sich kurz vor deren Ostküste und sorgte in den Orten hier für die stärksten Erschütterungen.

Der Erdstoß war in einem großen Umkreis von mehr als 350 Kilometern zu spüren gewesen und es liegen zahlreiche Wahrnehmungsmeldungen vor. Meldungen über größere Schäden gibt es aber nicht.

Der Erdstoß kam nicht alleine, denn es folgten 5 Nachbeben mit Magnituden im Zweier- und Dreierbereich. Tatsächlich kommen Erdbeben vor der kretischen Südküste recht häufig vor. Weiter östlich der beschriebenen Bebenzone sieht man auf der Shakemap des EMSCs den Cluster eines Schwarmbebens, das Anfang August begann und bis heute anhält. Seit Jahresbeginn wurden im Bereich von Kreta gut 1000 Erdbeben festgestellt. Die meisten dieser Erschütterungen hatten geringe Magnituden.

Die Erdbeben südlich von Kreta und in der gesamten Ägäis, entstehen hauptsächlich durch die komplexe tektonische Aktivität in der Region, die durch die Interaktion der Afrikanischen und der Eurasischen Platte geprägt ist. Hierbei schiebt sich die Afrikanische Platte unter die Eurasische Platte. Dieser Prozess wird als Subduktion bezeichnet. Diese Subduktion erzeugt enormen Druck und Spannungen in der Erdkruste, was regelmäßig zu Erdbeben führt.

Neben der Subduktionszone des Hellenischen Bogens tragen auch verschiedene kleinere Verwerfungen und Störungen in der Region zu Erdbeben bei. Diese resultieren aus der Interaktion und dem Druck zwischen den Platten sowie den damit verbundenen Krustenbewegungen. Zudem führen vertikale Ausgleichsbewegungen der Erdkruste zu zusätzlichen Spannungen und gelegentlichen Erdbeben. Diese tektonischen Prozesse sind verantwortlich für die häufigen und teilweise starken Erdbeben in der Region südlich von Kreta.

Starkes Erdbeben Mw 6,1 vor El Salvador

Der Erdstoß vor Kreta war aber nicht das stärkste Erdbeben der letzten 24 Stunden: einen weitaus stärkeren Erdstoß der Magnitude 6,1 manifestierte sich vor dem mittelamerikanischen Staat El Salvador. Dieses Beben hatte ein Hypozentrum in 40 Kilometern Tiefe und könnte sich auf die Vulkane der Region auswirken.

Griechenland: Waldbrände bei Athen breiten sich aus

In Griechenland breiten sich Waldbrände in schnellem Tempo aus – Ort Marathon wurde evakuiert

Im Umland der griechischen Hauptstadt Athen brennen die Wälder lichterloh, und mehrere Orte mussten evakuiert werden, darunter das historische Marathon und die Stadt Varnavas, die 35 Kilometer von Athen entfernt liegt. Die Einwohner wurden nach Nea Makri gebracht, wo es jedoch ebenfalls bereits an einigen Stellen brennt.

Aufgrund der extremen Rauchentwicklung wurden zahlreiche Menschen mit Atemwegsproblemen in Krankenhäuser eingeliefert. Auf Bildern sieht man mächtige Rauchwalzen, die sich dutzende Kilometer weit ausbreiten und Feuerfronten, die kurz vor Städten stehen.

Bereits gestern Abend näherten sich die Flammen weiter der griechischen Metropole an, als sie den Vorort Dionysos erreichten, der 24 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt liegt. Ein weiteres Feuer brach in Megara in Westattika aus.

Laut dem Bürgerschutzministerium sind mittlerweile fast 700 Feuerwehrleute mit rund 200 Löschfahrzeugen, Hunderten von Freiwilligen und Dutzenden Flugzeugen im Einsatz gegen die Flammen, die sich dennoch weiter ausbreiten.

Obwohl die Brandbekämpfung auf Hochtouren läuft, sind die Erfolge bescheiden, da starke Winde die Feuer immer wieder anfachen und für eine schnelle Ausbreitung der Flammen sorgen. Offiziellen Angaben zufolge mussten bereits insgesamt elf Orte evakuiert werden, darunter auch solche mit Kliniken. Bis zu 25 Meter hohe Flammen zerstörten zahlreiche Häuser und Autos.

Die extremen Bedingungen, darunter starke Winde mit Geschwindigkeiten von bis zu 70 km/h und eine fast 30 Kilometer lange Feuerfront, erschweren die Löscharbeiten erheblich.

Griechenland erlebte nach dem wärmsten Winter nun den heißesten Juni und Juli seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen im Jahr 1960, gepaart mit einer langanhaltenden Dürre, was die Anfälligkeit für Waldbrände erhöht.

Die Wälder vor Athen bestehen überwiegend aus Pinien und Zypressen. Zudem gibt es Eichen, Platanen und Olivenbäume, die vor allem auf landwirtschaftlich genutzten Flächen vorkommen. Zwischen den Bäumen und auf baumlosen Flächen breitet sich die typische mediterrane Macchia aus. In Dürreperioden reicht oft schon ein Funke oder eine unachtsam weggeworfene Zigarettenkippe, um ein verheerendes Feuer auszulösen. Häufig sind Waldbrände jedoch auch auf absichtliche Brandstiftung durch Grundstücksspekulanten zurückzuführen.