Aleuten: Starkbebenschwarm bei Andreanof-Inseln

Andreanof-Archipel der Aleuten von Starkbebenschwarm getroffen – Stärkstes Einzelbeben Mw 6,3

Datum 08.12.24 | Zeit: 19:57:08 UTC | Koordinaten: 50.952 ; -177.338 | Tiefe: 18 km | Mw 6,3

Das Andreanof-Archipel gehört zum vulkanischen Inselbogen der Aleuten, der sich zwischen Alaska und Kamtschatka aufspannt. Südlich des Inselbogens verläuft der Aleutengraben, und die dort stattfindende Subduktion ist Quelle für Erdbeben und Vulkanausbrüche. So auch diesmal, als gestern Abend ein Schwarm starker Erdbeben begann, dessen erstes um 19:57:08 UTC registriert wurde. Es handelte sich um ein Erdbeben der Magnitude 6,3 mit einem Hypozentrum in 18 Kilometern Tiefe. Das Epizentrum wurde 801 km südwestlich von Unalaska (USA) und 1654 km östlich von Petropavlovsk-Kamchatsky (Russland) lokalisiert. Ein weiteres gleichstarkes Erdbeben ereignete sich in der vergangenen Nacht um 00:15:31 UTC, gefolgt von einem Beben der Magnitude 6,0. Doch das war nicht alles: Das GFZ registrierte insgesamt elf Beben mit Magnituden größer als 5,0.

Ein Blick auf die Topografie des Meeresbodens der Region zeigt, dass sich die Erdbeben im Delta eines submarinen Grabens manifestierten, entlang dem der Sockel der Aleuten stark abfällt. Dies ist eine Region, die für submarine Erdrutsche prädestiniert ist.

Die Beben ereigneten sich südlich einer Region, in der mehrere als aktiv eingestufte Vulkane liegen. Einer der bekanntesten Feuerberge in der Nähe ist der Great Sitkin, der derzeit in Eruption steht und effusiv tätig ist. Das Alaska Volcano Observatory (AVO) hat für den Vulkan die Warnstufe „Orange“ ausgegeben. Der Great Sitkin liegt nur etwa 150 Kilometer von den Epizentren entfernt, sodass die Beben potenziell das Verhalten des Vulkans beeinflussen könnten. Die seismische Messstation am Great Sitkin registrierte die Beben jedenfalls sehr deutlich.

Neben dem Great Sitkin gibt es weitere potenziell aktive Vulkane in der Nähe des Erdbebengebiets. Dazu gehören die Vulkane Mount Adagdak und Mount Moffett auf Adak Island sowie die Inselvulkane Kanaga und Tanaga. Insbesondere der Tanaga-Vulkan fiel im letzten Jahr durch Schwarmbeben auf, was zu Spekulationen über eine bevorstehende Eruption führte.

Erdbeben im Andreanof-Archipel, wie auch in den restlichen Aleuten, entstehen durch die Subduktion der Pazifischen Platte unter die Nordamerikanische Platte entlang der Aleuten-Subduktionszone. Diese Zone ist eine der aktivsten tektonischen Grenzen der Welt und Teil des sogenannten Pazifischen Feuerrings. Im Jahr 1957 ereignete sich vor der Küste des Andreanof-Archipels ein Megathrust-Erdbeben mit einer Magnitude von 8,6. Dieses Erdbeben löste einen Tsunami aus, der sogar auf Hawaii messbar war.

Great Sitkin fördert Lavastrom im Oktober

Vulkan Great Sitkin eruptiert Lavastrom – Krater fast gefüllt

Wie das AVO berichtet, ist der Vulkan Great Sitkin weiterhin effusiv aktiv und setzt langsam Lava frei, wodurch ein dicker Lavastrom entsteht, der den Großteil des Gipfelkraters bedeckt. Kleinere Erdbeben, die mit dem Lavafluss zusammenhängen, treten weiterhin auf. Auf Satelliten- und Webcam-Aufnahmen, die aufgrund von Bewölkung teilweise eingeschränkt sind, wurden keine ungewöhnlichen Aktivitäten festgestellt. Der Warnstatus steht auf „Orange“

Im Mai 2021 ereignete sich ein einzelnes explosives Ereignis, gefolgt von einem kontinuierlichen Lavaausbruch, der im Juli desselben Jahres begann. Seitdem gab es keine weiteren explosiven Ereignisse. Die Überwachung von Great Sitkin erfolgt durch lokale seismische und Infraschallsensoren, Webcams sowie regionale Infraschall- und Blitznetzwerke und Satellitendaten.

Vulkan-News 28.07.21: Great Sitkin, Sinabung

Heute ist scheinbar „S“-Tag und es stehen Vulkane wie Sinabung, Semeru und Stromboli im Fokus der Berichterstattung. Am Rande sei erwähnt, dass es am isländischen Bardarbunga 2 Beben mit Magnituden größer 3 gab.

Sinabung: Asche in 7000 m Höhe

Staat: Indonesien | Koordinaten: 3.17, 98.39 | Eruption: Dom

Der Sinabung erzeugte heute Morgen eine größere Eruption, bei der Asche bis auf einer Höhe von 7000 m aufstieg. Die Aschewolke driftete in westlicher Richtung.  Bei der Eruption kam es auch zu einem Pyroklastischem Strom. Weitere Details sind bisher nicht bekannt. Zuvor wurden 13 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Darunter befand sich ein Tornillo. Diese werden am Sinabung vor Eruptionen häufiger registriert. Bei einem Tornillo handelt es sich um ein spezielles seismisches Signal, dass auf dem Seismogram wie eine Schraube aussieht. Tornillos fielen den Vulkanologen erstmals vor der Eruption des Galeras im Jahr 1993 auf und gelten seitdem als Warnsignal vor explosiven Eruptionen.

Great Sitkin: Domwachstum

Staat: USA | Koordinaten: 52.05-176.116 | Eruption: Vulcanianisch

Das AVO informierte heute über Domwachstum am Vulkan Great Sitkin. Der Dom hat einen Durchmesser von 150 m erreicht und wächst seit dem 22. Juli. Explosive Eruptionen gab es bisher nicht, könnten allerdings jederzeit einsetzten.

Der Vulkan zählt zu den aktivsten Feuerbergen der Aleuten und eruptierte zuletzt im Mai.

Semeru eruptiert Asche

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom

Auf Java eruptiert der Semeru weiterhin Vulkanasche. Das VAAC detektierte sie in einer Höhe von 43000 m. Das VSI registrierte gestern 43 Eruptionen. Die Seismik ist gering, bzw. nicht vorhanden.

Stromboli: Lavaspattering

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Der Stromboli liefert seinen Besuchern derzeit das relativ harmlose Schauspiel schwacher-moderater strombolianischer Eruptionen, doch die Situation könnte sich bald ändern. Livecam-Aufnahmen zeigten gestern Abend eine kurze Periode mit Lavaspattering aus dem nördlichsten Schlot. Sie manifestierte sich im Anschluß einer Eruption. Sollten sich diese Ereignisse häufen, könnten sie einer Phase erhöhter Aktivität vorangehen. Bisher sind die Parameter allerdings unauffällig und der Aktivitätsindex steht beim LGS auf „low“. Einzig die Anzahl thermischer Durchgänge ist mit 190 Ereignissen hoch gewesen.

Suwanose-jima: Seismizität hoch

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Nach ein paar recht stillen Tagen zog die Aktivität am Suwanose-jima gestern wieder an. Das VAAC brachte 8 VONA-Warnungen vor Vulkanasche heraus. Sie stieg bis auf einer Höhe von 3700 m auf. Die Seismizität ist hoch: vorgestern wurden 187 vulkanotektonische Beben registriert.

Great Sitkin: Phreatische Eruption

In Alaska heizt der Vulkan Great Sitkin auf: Am 2. Juli gab es eine phreatische Explosion. Diese wurde von Erdbeben begleitet. Das AVO erhöhte daraufhin die Alarmstufe auf „gelb“. Die bisher letzte Eruption ereignete sich 1974. Damals bildete sich im Krater ein Lavadom. Bei früheren Eruptionen wurden pyroklastische Ströme generiert. Da der Vulkan mit Eis und Schnee bedeckt ist, gibt es auch ein hohes Lahar-Gefährdungspotenzial.

Der Inselvulkan liegt nimmt den größten Teil der Insel Great Sitkin ein und gehört zum vulkanischen Inselbogen der Aleuten. Er besteht zum größten Teil aus basaltischen Andesit. Der aktive Teil des Vulkans wird von einem älteren Gipfel überragt. Am Gipfel des jüngeren Teils des Komplexvulkans befindet sich ein 3 Kilometer durchmessender Krater. In ihm bildete sich der Lavadom. Die nächstgelegenen Gemeinde liegt gut 40 km entfernt. Damit liegt sie außerhalb des primären Gefährdungsbereichs.

Yellowstone: Steamboat Geyser sprang erneut

Gestern kam es zu einem weiteren Sprung des Steamboat Geysers im Norris Geyser Basin des Yellowstone Nationalparks. Es war der 20. Sprung in diesem Jahr und der 52. Sprung seit Beginn der aktuellen Aktivitätsphase. Die Sprungintervalle liegen mittlerweile zwischen 5 und 7 Tagen.

Manam eruptiert Aschewolke

Auf Papua Neuguinea ist der Inselvulkan Manam wieder aktiv. Das VAAC Darwin registriert Vulkanasche in einer Höhe von 4300 m über dem Meeresspiegel. Eine thermische Strahlugn wird derzeit nicht registriert. Es liegt die Vermutung nahe, dass bald eine paroxysmale Eruption folgen könnte.

Campi Flegrei: Mikroseismik

Heute wurden bereits 5 leichte Erschütterungen unter dem italienischen Calderavulkan Campi Flegrei registriert. Die Beben hatten Magnituden kleiner als 1 und lagen in geringen Tiefen um 1 km. Der Zugang zu Campingplatz und Caldera ist seit Oktober 2017 gesperrt. Offizieller Grund sind Wartungsarbeiten. Nach einem Unfall mit Todesfolge will man wohl sicherere Wege und Zäune anlegen. Es ist aber auch ein offenes Geheimnis, dass man sich über die Zunahme der Aktivität im Untergrund sorgt.