Vulkan-Update 25.02.21: Eine Menge Nachrichten!

Während aller Blicke gen Ätna gerichtet sind, tut sich in anderen Ecken der Welt auch Interessantes: Die indonesischen Vulkane Merapi, Raung, Semeru und Sinabung eruptierten, In Guatemala sind Fuego und Pacaya sehr aktiv und an 2 weiteren Vulkanen wurden vulkanotektonische Erdbeben registriert. Die Nachlese zum gestrigen Ätna-Paroxysmus kommt in einem extra Artikel.

Fuego steigert Aktivität

In Guatemala hat der Fuego seine Frequenz erhöht, in der die explosiven Eruptionen erfolgen. INSIVUMEH meldete gestern zwischen 9-16 Eruptionen pro Stunde. Das sind fast doppelt so viele wie in der letzten Woche. Glühende Tephra stieg bis zu 200 m über den Krater auf, Vulkanasche schaffte es bis auf 4900 m über dem Meeresspiegel. Die Asche driftete in westlicher Richtung. MIROVA registrierte eine moderate Thermalstrahlung mit 65 MW Leistung.

Pacaya ist heiß

Der Pacaya liegt in Sichtweite des Fuegos und emittiert heute eine sehr hohe Thermalstrahlung. Sie bringt es auf 1102 MW Leistung. Sie wird von einem gut 1100 m langen Lavastrom emittiert. Er fließt auf der Südflanke des Vulkans. Der McKenney-Krater ist strombolianisch aktiv und wirft glühende Tephra bis zu 175 m hoch aus.

Merapi mit pyroklastischem Strom

Vom indonesischen Vulkan Merapi gingen einige kleinere pyroklastische Ströme ab. Sie flossen gut 1000 m weit und entwickelten sich aus Schuttlawinen. Diese hinterließen Nachts Glutspuren. Die Seismik ist gering.

Raung stößt Aschewolken aus

Auf der indonesischen Insel Java war der Raung weiter aktiv und eruptierte Vulkanasche. Sie erreichte eine Höhe von 4300 m über dem Meeresspiegel und driftete in südöstlicher Richtung. Auch hier ist die Seismizität gering.

Semeru mit Aschewolke

Vom Raung aus betrachtet, liegt der Semeru weiter östlich. Von diesem Vulkan ging eine Aschewolke aus, die bis auf einer Höhe von 4000 m aufstieg. Das VSI meldete für gestern gut 80 seismische Eruptionssignale. Vulkanisch bedingte Erdbeben wurden nur wenige registriert.

Sinabung eruptiert pyroklastischen Strom

Am Sinabung auf Sumatra (Indonesien) ging ein pyroklastischer Strom ab. Er brachte es auf eine Gleitstrecke von 2000 m. Diese Entfernung legte der Strom in 197 Sekunden zurück. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 4000 m detektiert. Außerdem kam es zu Abgängen mehrere kleineren pyroklastischen Strömen. In den letzten beiden Tagen wurden mehr als 500 Erdbeben mit niedrigen Frequenzen detektiert. Es scheint weiter Magma aufzusteigen. Eine sehr bedrohliche Lage!
Kommen wir zu den beiden Vulkanen, bei denen eine erhöhte Seismizität festgestellt wurde:

Hudson: Alarmstatus „gelb“ verhängt

Im Süden von Chile liegt der Vulkan Hudson. Forscher von SERNAGEOMIN detektierten hier eine deutliche Zunahme vulkanisch bedingter Erdbeben. In diesem Monat wurden 232 vulkanotektonische Erschütterungen registriert, sowie 49 langperiodische Signale aufgefangen. Man rechnet bisher zwar nicht mit einem großen Ausbruch, setzte den Alarmstatus aber auf „gelb“.

Laguna del Maule: Seismizität gestiegen

In Chile verbirgt sich auch der Calderavulkan Laguna del Maule. Er gleicht in vielen Aspekten den italienischen Campi Flegrei. Seit Juni 2020 wird eine Zunahme der Seismizität registriert, die im Februar den bisher stärksten Wert annahm. Damit einhergehend stieg auch der Ausstoß an Kohlendioxid. Bereits im vergangenen Jahr wurde von starker Bodendeformation berichtet. Der Alarmstatus „gelb“ bleibt bestehen.

Vulkan-News am 15.02.21: Fuego und Pacaya

Das Vulkan-Update am Rosenmontag steht im Zeichen der guatemaltekischen Vulkane Pacaya und Fuego. Aber auch die philippinischen Vulkane Kanloan und Taal sind seismisch unruhig. Der Ätna auf Sizilien gibt heute Morgen gas.

Ätna: Erhöhte Aktivität

Heute Morgen befindet sich der Tremor auf einem höheren Niveau, als es in den letzten Tagen der Fall war und erzeugt Peaks im roten Bereich. Auch die Erdbeben-Aktivität war in den letzten Stunden höher, als in den vergangenen Tagen. Die Erdbeben manifestierten sich überwiegend unter dem Krater. Auf den LiveCams sieht man schwachen Ascheausstoß. Auf dem Wärmebild erkennt man, dass der Neue Südostkrater permanent glühende Tephra ausstößt. Am Wochenende gab es strombolianische Eruptionen aus allen Hauptkratern. Es bleibt spannend am Vulkan.

Fuego: Pyroklastische Ströme

Der guatemaltekische Vulkan Fuego bleibt uns auch heute in den News erhalten. Nachdem er bereits in den letzten 2 Tagen in den Schlagzeilen stand, weil er einen Lavastrom generierte, gilt es heute sogar von einer Serie Pyroklastischer Ströme zu berichten. Mindestens ein Strom glitt so weit, dass er die Wolkendecke unterschritt und dürfte für die Anwohner ziemlich überraschend gekommen sein. INSIVUMEH berichtet von einer Gleitstrecke von 1500 m. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 4600 m auf. Er floss durch die Ceniza-Schlucht, in der sich auch der Lavastrom bewegt. Die Vermutung liegt nahe, dass ein größeres Lavapaket von der Front des zähen Lavastroms abbrach und so den Pyroklastischen Strom erzeugte. Die anderen Ströme waren kleiner und brachten es auf ca. 500 m Gleitstrecke.

Die Situation erinnert an jener von 2018, als mehrere Pyroklastische Ströme, im Zuge einer paroxysmalen Eruption generiert wurden. Damals schossen die Ströme ebenfalls unter einer Wolkendecke hervor und stoppten nicht vor den Ortschaften, wie es nun der Fall gewesen ist, sondern flossen mitten durch sie hindurch. Zahlreiche Menschen starben, oder wurden verletzt. Noch mehr Leute verloren ihr Dach über dem Kopf.

In Guatemala sind zur Zeit 3 Vulkane aktiv: Fuego, Santiaguito und Pacaya. Letzterer steht heute ebenfalls in den News, da er eine hohe Thermalstrahlung emittiert. Die Vulkane in Guatemala verdanken ihre Existenz der Subduktion: die ozeanische Cocosplatte kollidiert mit der nordamerikanischen Kontinentalplatte und gleitet dabei unter sie. Dabei reicht sie bis in den oberen Erdmantel hinab, wo sie sich stark erhitzt und schmilzt. Ein Teil der Schmelze steigt hinter der Subduktionszone als Magma auf und wir eruptiert.

Pacaya: Hohe Thermalstrahlung

Der Pacaya in Guatemala ist weiterhin aktiv. MIROVA registriert eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 1498 MW. INSIVUMEH brachte gestern ein Sonderbulletin heraus, nach dem die Aktivität des Vulkans anstieg. Explosionen förderten Vulkanasche bis auf fast 3000 m Höhe. Glühende Tephra wurde bis zu 250 m hoch ausgeworfen. Der Lavastrom hatte eine Länge von 1000 m. Es wurde intensiver Tremor registriert.

Kanloan: Seismizität steigt weiter

Am philippinischen Vulkan Kanlaon hat die Seismizität weiter zugenommen. PHILVOLCS registrierte gestern 26 vulkanotektonische Erdstöße. Eine Dampfwolke stieg bis zu 500 m über den Krater auf. Seit einiger Zeit wird schwache Inflation registriert. Es sieht so aus, als würde Magma aufsteigen.

Taal mit Tremor

Verweilen wir noch einige Worte lang auf den Philippinen: Unter dem Taal-Vulkan auf Luzon manifestierten sich 6 Tremorphasen. Sie dauerten zwischen 3 und 7 Minuten. Tremor wird direkt von Fluidbewegungen im Untergrund verursacht. Es könnte sich also Magma bewegen.

Vulkan-News 14.02.21: Fuego und Pacaya

Das Vulkan-Update vom Sonntag, steht im Zeichen der Vulkane Guatemalas. Wie gestern bereits vermutet, gibt es am Fuego einen Lavastrom. Auch der Pacaya bleibt aktiv. Am Sinabung gab es Lawinen-Abgänge und der Kanlaon ist seismisch aktiv geworden.

Fuego: Neuer Lavastrom

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Effusiv und ejektiv

FuegoAm Fuego in Guatemala gibt es seit gestern einen Lavastrom, über den ich bereits im Update vom Samstag spekulierte. Nun wurde er von den INSIVUMEH-Vulkanologen bestätigt und auch Ulrich -bei dem unsere Livecam steht- berichtete mir davon. Allerdings ist der Lavastrom auf der Cam nicht zu sehen, da er im Südwesten durch die Ceniza-Schlucht fließt. Bei der Schlucht handelt es sich um eine der prominentesten Ablaufrinnen am Fuego, durch die auch immer wieder Schuttlawinen abgehen, oder Pyroklastische Ströme gleiten. Der Lavastrom hat eine Länge von gut 1000 m und emittiert eine hohe Wärmestrahlung mit 1437 MW Leistung. Glühende Lava bricht von der Lavafront ab, generiert Schuttlawinen und rollt über die Flanke bis zur Vegetationsgrenze. Dort gibt es vereinzelte Buschfeuer, die für eine Verstärkung der Thermalstrahlung sorgen können.

Der Lavastrom wird von einer kleinen Lavafontäne aus dem Hauptkrater gespeist. Ein Teil der Lava fließt aber auch direkt als Schmelze aus dem Schlot. Glühende Schlacken steigen bis zu 200 m über Kraterhöhe auf. Asche wurde in 4600 m über Normalnull lokalisiert. Die Erfahrung zeigt, dass sich die Aktivität am Fuego schnell steigern kann, besonders in Zeiten mit einem aktiven Lavastrom. Dann können paroxysmale Eruptionen entstehen, so, wie wir sie auch vom Ätna kennen. Die Paroxysmen am Fuego dauern in der Regel länger, als jene am Ätna. Dafür sind sie weniger explosiv. ein weiterer Unterschied zu den Ätna-Paroxysmen besteht darin, dass häufiger Pyroklastische Ströme entstehen und diese bewohnte Gebiete erreichen können. Zuletzt geschah das im Jahr 2018. daher ist der Fuego einer der gefährlichsten Feuerberge in Guatemala. in dem Lateinamerikanischen Land ist derzeit ein weiterer Vulkan aktiv.

Pacaya eruptiert Aschewolken

In Sichtweite des Fuegos liegt der Pacaya. Auch dieser Vulkan ist effusiv und explosiv aktiv. Der Lavastrom auf der Südflanke ist ca. 1300 m lang. Die Wärmestrahlung hat eine Leistung von 879 MW. Der McKenney-Krater eruptiert glühende Tehpra und Asche. Letztere steigt bis zu 4300 m hoch auf. Die glühende Tephra schafft es bis auf 100 m über dem Krater.

Kanlaon: Seismik erhöht

Am philippinischen Vulkan Kanlaon wurde ein Anstieg der Seismizität beobachtet. In den letzten 3 Tagen registrierte PHILVOLCS 30 vulkanotektonische Erdbeben. Eine Dampffahne stieg bis zu 500 m über Kraterhöhe. Der Schwefeldioxidausstoß betrug zuletzt 1130 Tonnen am Tag. Die Indizien sprechen für Magmenaufstieg. Allerdings konnten wir in den letzten Jahren mehrere Phasen des Erwachens am Kanlaon beobachten, aber es folgten nur vergleichsweise schwache Eruptionen.

Taal: Seismik höher

Ein weiterer Vulkan der Philippinen rückt wieder in den Fokus der Vulkanbeobachter: Am Taal wurden gestern 12 vulkanotektonische Beben registriert. Eine deutliche Steigerungen gegenüber den letzten Tagen.

Sinabung: Abgang glühender Schuttlawinen

Am Sinabung wurden letzte Nacht Abgänge glühender Schuttlawinen gesichtet. Sie legten Strecken von bis zu 2000 m zurück. Die Seismizität war hoch: insgesamt wurden 290 seismische Signale detektiert. Viele davon standen im Zusammenhang mit Magmenaufstieg. Der Dom wächst und mit größeren pyroklastischen Strömen muss gerechnet werden.

Vulkan-Update 26.01.21: Pacaya, Sakurajima und Ätna

Das Vulkan-Update thematisiert heute die guatemaltekischen Vulkane Pacaya und Fuego. Außerdem lest ihr von den Vulkanen Sakurajima und Ätna. Hier beschäftigt mich immer noch der jüngste Erdbebenschwarm.

Pacaya fördert Lavastrom

Paacaya

In Guatemala fördert der Pacaya weiterhin einen Lavastrom. Er ist auf der Südwestflanke unterwegs und hat eine Länge von 1700 m erreicht. MIROVA registriert eine hohe Wärmestrahlung mit 362 MW Leistung. Es ist einer der längsten Ströme am Pacaya, seitdem der Vulkan 2016 in die aktuelle Eruptionsphase eintrat. In dieser Zeit wuchs ein neuer Kegel im McKenney-Krater heran, der jetzt strombolianisch tätig ist. Laut INSIVUMEH werden kleine Aschewolken ausgestoßen, die vom Wind bis zu 4 km weit verfrachtet werden. Die Eruptionen erfolgen weitestgehend geräuschlos. Von glühender Tephra wird nichts berichtet.

Fuego fördert glühende Tephra

Anders sieht es am Nachbarvulkan Fuego aus. Dort fördern explosive Eruptionen glühende Tephra, die bis zu 200 m über Kraterhöhe ausgestoßen wird. Es werden Schuttlawinen erzeugt, die durch Schluchten bis zur Vegetationsgrenze fließen. Vulkanasche steigt bis auf 4500 m über dem Meeresspiegel auf. Die Explosionen lassen Scheiben in den umliegenden Orten vibrieren. Pro Stunde registriert INSIVUMEH zwischen 6-10 Eruptionen.

Sakurajima mit Eruptionsserie

Der Südjapanische Vulkan Sakurajima generierte heute Morgen eine Eruptionsserie. Das VAAC registrierte 3 Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 1500 m aufstiegen. Sie drifteten in nordwestlicher Richtung. In diesem Jahr gab es bereits 40 VONA-Warnungen zum Vulkan.

Ätna: Tremor hoch

Am Ätna auf Sizilien sind Seismik und Tremor weiterhin erhöht. Die kontinuierlichen Bodenvibrationen haben Amplituden, die sich im unteren roten Bereich bewegen. Sie signalisieren, dass sich im Fördersystem des Vulkans magmatische Fluide bewegen. Als sich gestern Abend kurz die Wolken lichteten, konnte Boris Behncke das Foto unten machen. Zu sehen sind strombolianische Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater und aus dem Zentralkrater.

Die Erdbebentätigkeit konzentriert sich nun nicht mehr nur auf die Nordostflanke des Vulkans, obwohl es dort immer noch einzelne Erdbeben gibt. Die genauere Auswertung des Schwarmbebens vom 24. Januar zeigt, dass es gut 90 Erdstöße mit Magnituden größer als 1 gegeben hat.

Update 20.12.20: Suwanosejima, Klyuchevskoy und Fuego

Heute gibt es Nachrichten zu den Vulkanen Suwanose-jima, Klyuchevskoy, Fuego und Nyamuragira.

Suwanose-jima steigert sich

In Japan ist der Suwanose-jima deutlich aktiver als in den letzten Tagen. Der Inselvulkan im Süden Japans eruptierte mehrere Aschewolken. Sie lösten seit gestern sieben VONA-Warnungen aus. Es wurde Vulkanasche in einer Höhe von 2100 m registriert. Die Wolken drifteten in südöstlicher Richtung. Suwanose-jima eruptierte in diesem Jahr bereits 371 Mal so stark, dass der Flugverkehr vor seinen Aschewolken gewarnt werden musste. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Klyuchevskoy in Eruption

Die Aktivität am Klyuchevskoy hält weiter an, genauso der Trend zu explosiven Eruptionen. Das VAAC Tokio meldete seit gestern ebenfalls sieben Aschewolken zum Vulkan auf Kamtschatka. Hier erreichte die Asche eine Höhe von 7315 m über dem Meeresspiegel. Der Wind verfrachtete die Wolken in nordwestlicher Richtung. Aber nicht nur die explosive Aktivität steigerte sich, sondern auch die effusive. MIROVA registriert wieder eine hohe thermische Anomalie mit einer Leistung von 1176 MW. Auf der Livecam erkennt man einen Lavastrom. Er fließt auf der Südwestflanke des Vulkans.

Fuego eruptiert häufig

Auf unserer LiveCam am Fuego kann man heute häufige Explosionen beobachten. Glühende Tephra steigt mehrere Hundert Meter hoch auf und deckt den oberen Flankenbereich mit glühenden Lavabomen ein. Gestern berichtete INSIVUMEH von 6-10 Eruptionen pro Stunde. Glühendes Material wurde bis zu 300 m hoch ausgeworfen. Die Schockwellen der Explosionen ließen Fensterscheiben in Dörfern am Fuß des Vulkans vibrieren. Auf dem Infrasound-Seismogramm sind die Explosionen als deutliche Peaks zu sehen. Man erkennt auch ein langanhaltendes Signal, dass einen Lavastrom ankündigen könnte. MIROVA registriert eine hohe Thermalstrahlung mit 116 MW Leistung.

Nyamuragira: Aktivität bestätigt

Letzte Woche postete ich ein Foto der beiden Virungavulkane Nyiragongo und Nyamuragira im Kongo. Über beiden Vulkanen war ein rot illuminierter Nachthimmel zu sehen. Während die Lavasee-Aktivität am Nyiragongo altbekannt ist, war die Situation am Nyragongo unklar. Die genaue Art der Aktivität konnte bis heute nicht ermittelt werden, dafür erhielt ich von einem Vulkanologen vor Ort die Bestätigung, dass der Vulkan eruptiert und dass das Foto aktuell ist. Da der Vulkan von Rebellen kontrolliert wird, ist es den Vulkanologen unmöglich den Krater zu inspizieren.

Fuego: Update 13.12.2020

In Guatemala steigerte der Fuego wieder seine Aktivität. Das VAAC brachte seit gestern 4 Vona-Warnungen heraus, nach denen die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4800 m über dem Meeresspiegel aufstieg. Die Aschewolken drifteten zuletzt in westlicher Richtung. INSIVUMEH zählte zwischen 9 und 15 explosive Eruptionen pro Stunde. Damit verdoppelte sich die Rate gegenüber dem letzten Update fast. Die Explosionen erzeugen Schockwellen, die in den Orten am Fuß des Feuerbergs Dächer und Fenster zum vibrieren bringen. Natürlich ist die Akustik dementsprechend und die Menschen hören ein tiefes Grollen, das von den Explosionen erzeugt wird. Die Bevölkerung in den Orten Morelia, Panimaché, Palo Verde und El Porvenir wurde gewarnt, dass es zu Ascheniederschlag kommen könnte. Es werden Schuttlawinen erzeugt, die in Richtung der Seca-, Taniluyá- und Ceniza-Schluchten abgehen. Glühende Blöcke erreichen die Vegetationsgrenze. Das Bild stammt aus dem Archiv.

Pacaya: Lavastrom wird länger

Am Pacaya (Guatemala) ist der Lavastrom auf der Westflanke wieder größer geworden und ist nun 700 m lang. Der 2. Lavastrom im Nordwesten ist inaktiv. Der McKenney-Krater eruptiert strombolianisch. Starker Wind wirbelt Asche von der Flanke auf und erzeugt so sekundäre Aschewolken.

Semeru mit Ascheeruption

Das VAAC registrierte eine Aschewolke, die vom indonesischen Vulkan Semeru ausging. Die Asche erreichte eine Höhe von 4300 m. Auf Satellitenbildern ist zu erkennen, dass der Lavastrom auf der Südflanke des Vulkans noch aktiv ist. Abbrüche, oder Kollaps-Ereignisse könnten pyroklastische Ströme zur Folge haben. So ging auch gestern einer ab. Die Seismografen registrierten harmonischen Tremor.

Sinabung weiter aktiv

Auch vom Sinabung auf Sumatra ging eine Aschewolke aus. Sie stieg bis auf einer Höhe von 3000 m auf. Die Vulkanologen detektierten innerhalb von 6 Stunden 26 Schuttlawinen und 7 Erdbeben mit niedrigen Frequenzen. Magma bewegt sich im Untergrund und man muss mit weiterer Aktivität rechnen.

Guatemala: 4 Vulkane Blick

Gestern präsentierte sich der Himmel über Guatemala ungewöhnlich wolkenfrei und die Satelliten konnten die klare Luft nutzen um 4 Vulkane auf ein Bild zu bannen. Auf dem Foto sieht man von rechts nach links: Pacaya mit einem ausgeprägten thermischen Signal, den Agua in der Bildmitte und den Doppelvulkan Acatenango-Fuego im linken Bildteil.

Der Fuego zieht die Blicke auf sich, weil auch er eine kleine thermische Anomalie am Gipfel hat. Sie wird von der anhaltenden explosiven Aktivität verursacht, die glühende Tephra um den Krater ablagert und für heiße Schuttlawinen sorgt. Strombolianische Eruptionen lassen Schlacken bis zu 200 m über Kraterhöhe aufsteigen. Die Asche schafft es bis auf einer Höhe von 4700 m über Meereshöhe. INSIVUMEH berichtet von nur 6-8 Eruptionen pro Stunde. Ein deutlicher Rückgang gegenüber dem letzten Update.

Der Pacaya scheint indes aktiver als üblich zu sein: Strombolianische Eruptionen werfen das Material bis zu 150 m über den Krater aus. Eine Gaswolke erreicht 700 m Höhe. Aktuell melden die Vulkanologen 2 Lavaströme. Der seit einigen Wochen aktive Strom auf der Westflanke ist 550 m lang und hat Gesellschaft bekommen. Im Nordwesten ist ein weiterer Strom aktiv geworden, der etwa 250 m lang ist. Seine Front ist als kleiner Hotspot sichtbar. Er scheint auch aus einer Fraktur in der Vulkanflanke zu kommen und geht nicht vom Krater aus. Die Seismometer registrieren Tremor, der durch die vulkanische Aktivität verursacht wird.

Nicht im Bild zu sehen ist der dritte aktive Vulkan des Landes: der Santiaguito. Sein Dom wächst langsam und INSIVUMEH schließt nicht aus, dass pyroklastische Ströme entstehen könnten. Schuttlawinen, die die Basis des Doms erreichen, sind auf der Südwestflanke des Komplexes unterwegs. Von ihnen steigt Asche auf, die sich im Umland verteilt. Außerdem kommt es zu schwachen explosiven Eruptionen. Sie lassen Asche-Dampf-Wolken bis auf einer Höhe von 3400 m über dem Meeresspiegel aufsteigen.

Fuego: Update 09.12.2020

Der guatemaltekische Vulkan Fuego steigerte in den letzten Tagen seine Aktivität in Bezug auf die Häufigkeit explosiver Eruptionen. Im aktuellen Update von INSIVUMEH heißt es, dass die Vulkanologen zwischen 8 und 15 Explosionen pro Stunde registrierten. In den vergangenen Wochen wurden maximal 12 Eruptionen beobachtet. Außerdem sind einige Explosionen stärker als in den vergangenen Tagen. Teilweise wird soviel Tephra ausgestoßen, dass Schuttlawinen entstehen. Glühende Tephra erreicht den Vegetationsrand und kann Brände auslösen. Das VAAC meldete Vulkanasche in einer Höhe von 4600 m.

Pacaya: stärkere Gipfelaktivität

Am Pacaya in Guatemala steigerte sich die explosive Aktivität. Glühende Tephra wird mehrere Hundert Meter hoch ausgeworfen. Vulkanasche wird auch gefördert. Sie steigt bis ca. 700 m über den Gipfel auf. Der Lavastrom fließt weiterhin und ist ca. 500 m lang.

Popocatepetl: Tremor hoch

Die Seismik am Popocatepetl ist derzeit ungewöhnlich hoch: CENAPRED registrierte 744 Minuten Tremor. Dazu gesellte sich 1 vulkanotektonisches Erdbeben der Magnitude 1,4. Es gibt also viel Bewegung von Magma im Untergrund und man muss mit Eruptionen rechnen.

Rinjani: Zunahme der Seismik

Am indonesischen Vulkan Rinjani werden seit einigen Monaten vermehrt vulkanotektonische Erdbeben registriert. Dazu gesellen sich sporadisch Erschütterungen mit niedrigen Frequenzen. Sie deuten an, dass sich Magma im Untergrund bewegt. Der letzte Ausbruch ereignete sich 2016. Es wird also Zeit, dass der Rinjani mal wieder im Eruptionsgeschehen mitmischt. Allerdings deuten die Erdbeben noch nicht auf einen unmittelbar bevorstehenden Ausbruch hin.

Sakurajima eruptiert vulcanianisch

Heute gab es gleich zwei vulcanianische Eruption am japanischen Vulkan Sakurajima. Die Aschewolken stiegen bis auf einer Höhe von 2700 m auf und drifteten in östlicher Richtung. Mindestens eine der Eruptionen war so stark, dass Tephra auf der Außenflanke des Kegels landete.

Stromboli: größerer Ausbruch am 6. Dezember

Bereits am 6. Dezember ereignete sich auf Stromboli eine stärkere explosive Eruption. Sie entsprang dem südwestlichen Kratersektor und löste eine glühende Schuttlawine auf der Sciara del Fuoco aus. Ansonsten war der Vulkan in den vergangenen Tagen ungewöhnlich still. Die meisten Parameter stehen auf „niedrig“. Wenn es zu Explosionen kommt, dann erzeugen sie nur einen schwachen Explosionsdruck. Einzig die Anzahl der VLP-Erdbeben und die Tremoramplitude bewegen sich im mittleren Bereich.

Merapi: Update 23.11.20

Die Seismik am Merapi befindet sich weiterhin auf sehr hohem Niveau. Gestern ereigneten sich gut 510 Erschütterungen, die im Zusammenhang mit dem Domwachstum stehen. Das war der dritt höchste Wert in dieser Wachstumsphase. Den ersten Platz belegte der 20. November mit ca. 560 seismischen Signalen. In den ersten 6 Stunden des heutigen Tages wurden 83 hybride Erdbeben und 5 vulkanotektonische Erschütterungen registriert. Hinzu kamen 23 Signale, die von starken Entgasungen verursacht wurden, sowie 10 Beben, die auf den Abgang von Steinschlägen/Schuttlawinen zurückzuführen waren. Der Dom wächst fleißig weiter.

Sinabung mit Schuttlawinen

Die Seismik am Sinabung (Sumatra) bewegt sich im unteren moderaten Bereich. Innerhalb von 6 Stunden gingen 12 Schuttlawinen ab. 6 Beben mit niedriger Frequenz und 1 hybrides Erdbeben zeugen von Magmenbewegungen im Untergrund. Zudem wurden 5 Tornillos registriert.

Nevado del Ruiz mit Ascheeruption

Das VAAC meldete eine Aschewolke, die vom kolumbianischen Vulkan Nevado del Ruiz ausging. Die Asche erreichte eine Höhe von 5800 m über dem Meeresspiegel und driftete in westlicher Richtung.

Fuego eruptiert wieder öfters

Auf unserer LiveCam lassen sich heute frequente Eruptionen des guatemaltekischen Vulkans Fuego beobachten. Glühende Tephra wird bis zu 300 m hoch ausgeworfen. Das Material geht auf den Flanken nieder und erzeugt glühende Schuttlawinen. INSIVUMEH berichtet von 10-12 Explosionen pro Stunde. Wie man auf dem Infrasound-Seismogramm des LGS erkennt, erzeugen einige Explosionen einen recht hohen Explosionsdruck. Diese Explosionen kann man in umliegenden Ortschaften hören. Starker Wind remobilisiert zudem bereits abgelagerte Asche.

Katla: Erdbeben M 3,1

Unter dem isländischen Gletschervulkan Katla gab es gestern ein Erdbeben der Magnitude 3,1. Das Epizentrum lag im Osten der Caldera. Das Hypozentrum wurde in einer Tiefe von nur 0,1 km lokalisiert. Es folgten 4 weitere schwache Erschütterungen, ein Erdbebenschwarm blieb aber aus. Die Katla gilt statistisch betrachtet als überfällig, dennoch lässt sie einfach weiter auf sich warten.