Vulkan-Nachrichten 22.07.21: Sirung, Merapi

In Indonesien stehen heute 3 Vulkane in den News: Sirung, Lewotolok und Merapi. In Guatemala ist der Fuego weiter aktiv.

Sirung: Aschewolke detektiert

Staat: Indonesien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Aschewolken

In den letzten Jahren war der indonesische Vulkan Sirung unauffällig, doch das scheint sich zu ändern, denn der Sirung trat gestern mit der Eruption einer Aschewolke in das Licht der Öffentlichkeit. Das VAAC Darwin detektierte Vulkanasche in einer Höhe von gut 3000 m. Sie driftete in Richtung Nordost. Das VSI berichtet von seismischer Aktivität: es wurden 5 Signale aufgefangen, die durch starke Entgasungen verursacht wurden. Außerdem gab es 20 Tremorphasen, die bis zu 1560 Sekunden anhielten. Bereits im Frühjahr wurden einige Entgasungen detektiert. Vulkanotektonische Erdbeben blieben bisher aus.

Der Sirung ist ein Komplexvulkan auf der Insel Pantar. Sie liegt im Osten Indonesiens, genauer, in der Provinz Nusa Tenggara Timor. Am Hauptgipfel befindet sich eine 2 km durchmessende Caldera mit einem Kratersee. Das GVP führt in diesem Jahrtausend 2 Eruptionen auf. Sie ereigneten sich 2012 (VEI 2) und 2015 (VEI 1). Es gibt Fumarolen und Thermalquellen. In der Nähe befindet sich der ebenfalls aktive Lewotolok. Osttimor wurde in den letzten Tagen von mehreren Erdbeben erschüttert.

Fuego in Eruption

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch

Auf unserer LiveCam konnte man gestern zahlreiche Aschewolken erkennen, die vom starken Wind auf die Vulkanflanke herabgedrückt wurden. Zeitweise sah es dadurch so aus, als würden Pyroklastische Ströme generiert werden, was aber nicht der Fall war. Aktuell sieht man permanent eine rot illuminierte Wolke über dem Krater, was relativ untypisch ist. INSIVUMEH berichtet von 5-10 stündlichen Explosionen, die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4700 m förderten. Das VAAC detektierte die Aschewolken auf fast 4900 m Höhe. Glühende Tephra erreichte Höhen von bis zu 300 m.

Lewotolok mit Aschewolke

Staat: Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Der Lewotolok eruptierte ebenfalls Aschewolken. Sie stiegen bis auf 1800 m Höhe auf und drifteten in nordöstlicher Richtung. Das VSI registrierte zudem 5 Entgasungen und 7 Tremorphasen.

Merapi mit glühenden Schuttlawinen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Die Aktivität am Merapi geht quasi unverändert weiter. Das VSI registrierte heute Nacht 40 Abgänge glühender Schuttlawinen. Darüber hinaus wurden 27 Hybriderdbeben und 10 vulkanotektonische Erschütterungen aufgezeichnet. Im Untergrund bewegen sich magmatische Fluide und die Dome wachsen. Es kann jederzeit zu Pyroklastischen Strömen kommen.

Vulkannachrichten 06.07.21: Fagradalsfjall, Fuego, Taal

In den Vulkan-News lest ihr heute wieder über den Fagradalsfjall auf Island und dem Taal-Vulkan auf den Philippinen. Die Aktivität am Fuego steigerte sich, während es am Stromboli ruhiger wurde.

Fagradalsfjall macht weiter

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Die effusive Tätigkeit am Fagradalsfjall geht auf moderatem Niveau weiter. Gestern konnte man auf den neuen Livecams ein beständiges Brodeln der Lava im Krater beobachten. MIROVA detektierte Nachmittags eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 520 MW. Der Tremor hatte sich gegenüber dem Vortagestief wieder etwas berappelt, allerdings ohne große Peaks im Frequenzband von 2-4 Hz aufzuweisen. Dementsprechend gab es keinen starken Lava-Ausstoß mit Fontänen. Nachts war es größtenteils bewölkt und man sah wenig. Heute Morgen präsentiert sich der Krater ruhig und der Tremor fiel wieder ab.

Fuego: Eruptionshäufigkeit steigerte sich

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch

Am guatemaltekischen Fuego steigerte sich die Häufigkeit der Explosionen wieder auf das übliche Niveau. INSIVUMEH berichtete von 10-12 Explosionen pro Stunde. Zuvor wurden 3-6 Explosionen gezählt. Vulkanasche erreichte eine Höhe von bis zu 4800 m. Sie driftete bis zu 15 km weit und regnete in den Ortschaften Morelia, El Porvenir, Sangre de Cristo, Yepocapa ab. Glühende Tephra stieg bis auf 400 m über den Krater auf. Es kam zu Schuttlawinen, die durch mehrere Schluchten flossen. Die Vulkanologen warnten vor Laharen.

Taal dampft und rappelt

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch

Die Dampfentwicklung und die Schwefeldioxid-Emissionen am philippinischen Taal-Vulkan blieben auch gestern erhöht, erreichten aber nicht mehr die Spitzenwerte der letzten Tage. PHILVOLCS registriert einen Schwefeldoxid-Ausstoß von 5,299 Tonnen am Tag. Zudem wurden 39 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. In unserer FB-Gruppe „Volcanoes and Volcanism“ wurde eine schöne Vergleichsgrafik veröffentlicht. Sie zeigt, wie sich der Schwefeldioxid-Ausstoß steigerte. Man sieht auch, dass er in den letzten Tagen um ein Vielfaches höher war, als während der eruptiven Phase im Januar 2020.

Stromboli: Rückgang der Aktivität

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Am sizilianischen Inselvulkan Stromboli sieht es nach Entspannung aus. Alle Parameter sind rückläufig, so auch die Anzahlt der VLP-Erdbeben und der Tremor. Die strombolianischen Eruptionen kommen recht häufig, weisen aber nur einen Explosionsdruck von maximal 0,4 bar auf.

Anmerkung: In den nächsten Tagen mache ich ein wenig Urlaub. Es wird weiterhin Updates zu den Vulkanen geben, allerdings nicht ganz so häufig wie gewohnt.

Vulkan-Nachrichten 04.07.21: Fagradalsfjall, Fuego, Merapi

In den Vulkannachrichten stehen die Vulkane Fagradalsfjall und Merapi im Fokus der Berichterstattung. Es gibt aber auch Neuigkeiten von weiteren Vulkanen.

Fagradalsfjall: Tremor gefallen

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall ist der Tremor erneut gefallen. Gestern Vormittag sprudelte noch vergleichsweise viele Lava aus dem Krater und kreierte Lavaströme an der Oberfläche. Mittags nahm die Aktivität stark ab, um am Abend wieder aufzuleben. Während der Nacht brodelte Lava im Krater und stieg mehrere 10er Meter hoch auf. Es gab nur kleine Lavaströme an der Oberflächen. Heute Morgen ist die Sicht schlecht und die Situation unklar. Doch auch wenn der Tremor fluktuiert, scheint es nicht unbedingt das Ende der Eruption zu bedeuten.

Fuego: Wenigere, aber stärkere Explosionen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch

In Guatemala ist der Fuego weiter aktiv, doch die Anzahl der stündlichen Eruptionen hat sich halbiert. INSIVUMEH registrierte nur noch zwischen 3 und 6 Explosionen. Vulkanasche stieg bis zu 4800 m auf und es sieht so aus, als würde mehr Tephra als zuvor ausgestoßen werden. Auf unserer Livecam erkennt man rotglühende Schuttlawinen, die recht weit die Hänge runterfließen.

Lewotolok: Seismizität hoch

Datum: 18.04.2021 | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Der indonesischen Vulkan Lewotolok glänzte in den letzten Tagen mit hoher Seismizität. Es wurden täglich mehr als 6 Tremor-Ereignisse aufgezeichnet. Zudem gab es strombolianische Tätigkeit. Gestern wurden 2 Eruptionen registriert.

Merapi: Weitere Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Pyroklastische Ströme

Am Merapi auf Java kam es zu zwei weiteren Pyroklastischen Strömen. Sie erzeugten Amplituden zwischen 27 und 60 mm und dauerten bis zu 121 Sekunden. Den Daten nach zu folgen waren es kleinere Vertreter ihrer Art. Auf neueren Sentinel-Satellitenfotos erkennt man das Domwachstum. Waren es Anfang des Jahres noch 4 kleine Dome, so sind sie inzwischen zu 2 größeren Domen zusammengewachsen. Auf dem Schiebebild sieht man, dass der Dom am südwestlichen Kraterrand deutlich zugelegt hat. MIROVA registriert immer wieder moderate Thermalstrahlung.

[twenty20 img1=“818035″ img2=“818036″ offset=“0.5″ before=“Der Merapi am 8. April…“ after=“… und am 2. Juli, © Sentinel“]

Nevado del Ruiz: Ascheeruption

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Strombolianisch

Am kolumbianischen Feuerberg Nevado del Ruiz kam es zu weiteren Ascheeruptionen. Das VAAC detektiert Asche in einer Höhe von 6700 m. Die Aschewolke driftete in Richtung Südwesten.

Taal: Noch mehr Schwefeldioxid

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch

Auf den Philippinen stieß der Taal-Vulkan noch mehr Schwefeldioxid aus. So wurde gestern ein neuer Tagesrekord für dieses Jahr aufgestellt: PHILVOLCS maß 14.699 Tonnen. Zudem wurden 31 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Es sieht so aus, als hätte sich einiges an Magma im Untergrund angesammelt. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es früher, oder später zu neuen Eruptionen kommen wird.

Telica: Ascheeruptionen

Staat: Nicaragua | Lokation: 12.60, -86.85 | Eruption: Strombolianisch

In Nicaragua ist der Telica wieder unruhig geworden und emittiert seit dem 2. Juli sporadisch Vulkanasche. Sie steigt bis auf einer Höhe von 1500 m auf und wird Richtung Südwesten verfrachtet.

Vulkannachrichten 29.06.21: Fagradalsfjall, Fuego, Merapi

Am Fagradalsfall sackte der Resttremor ab. An den Vulkanen Fuego und Rincon de la Vieja wurden Lahare beobachtet und am Merapi ging ein weiterer Pyroklastischer Strom ab.

Fagradalsfjall: Tremor stürzt weiter ab

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall sieht es nicht gut aus: gestern fiel der ohnehin schwache Tremor weiter ab, was das Ende der Eruption bedeuten könnte. Das Wetter ist weiterhin schlecht und visuelle Observierungen sind nur bedingt möglich. Auf den LiveCams sah man in den letzten Stunden nur wenig Rotglut am Vulkan. Allerdings ist der Tremor bei dieser effusiven Eruption nur bedingt aussagefähig und er könnte auch wieder zulegen, so dass es noch zu früh ist, das Ende der Eruption zu postulieren.

Fuego: Lahare

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch

Am Fuego in Guatemala gingen mehrere Lahare ab. Sie wurden durch starke Regenfälle ausgelöst (die auch unsere Webcam lahmlegten) und flossen durch 2 Schluchten im Südosten des Vulkans. Bei den Schluchten handelt es sich um Las Lajas und El Jute. Die meiste Zeit des Jahres fließen hier Bäche. Die Schlammströme transportierten Blöcke mit Durchmessern zwischen 1-2 m. Auch Äste und Baumstämme wurden verfrachtet. Die Lahare wurden per Seismometer registriert.

Die explosive Aktivität des Vulkans ist moderat: pro Stunde werden zwischen 10-14 Eruptionen gezählt. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 4800 m auf. Glühende Tephra erreicht Höhen von 400 m über dem Krater. Es werden Schuttlawinen ausgelöst.

Merapi: Pyroklastischer Strom

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Pyroklastische Ströme

Am Merapi auf Java wurde heute ein weiterer Pyroklastische Strom gesichtet. Er war größer, als jene der letzten Tage und konnte sogar fotografiert werden. Er erzeugte ein seismisches Signal mit einer Maximalamplitude von 60 mm und dauerte 152 Sekunden. Seine Gleitstrecke schätze ich auf knapp 2 km. Die Seismizität ist in den letzten Tagen rückläufig. Trotzdem können noch weitere Pyroklastische Ströme folgen.

Rincon de la Vieja: Nachlese zur Eruption

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.83, -85.32|Eruption: Phreatisch

Gestern berichtete ich von der Eruption am Vulkan Rincon de la Vieja in Costa Rica. Heute liefere ich noch en Video von einem Lahar nach. Es flossen mehrere Schlammströme durch Bäche im Bereich des Vulkans. Die Lahare wurden nicht etwa durch Regenfälle ausgelöst, sondern durch das Wasser des Kratersees, dass durch die Explosion aus dem Krater schwappte. Die Eruption erfolgte nicht ganz ohne Vorzeichen, denn die Seismizität war bereits in den letzten Tagen leicht erhöht. Der Alarmstatus wurde am 7. Juni auf 3 (von 5) erhöht.

Vulkannachrichten 17.06.21: Ätna, Fagradalsfall, Fuego

In den Vulkannews geht es heute um starke Strombolianer am Ätna, dem Fortschreiten der Lavafront am Fagradalsfjall und einer Aktivitätssteigerung am Fuego.

Ätna: starke strombolianische Eruptionen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Nach dem uns der Ätna gestern mit einem schnellen Paroxysmus überrascht hatte -es war der 37. der Serie- sah es eine Zeitlang so aus, also ob er ein weiteres Mal durchstarten wolle und erzeugte 2 Tremor-Peaks, während derer er starke strombolianische Eruptionen generierte. Der Fotograf Roberto Viliganisi dokumentierte die Eruptionen ist sehr ästhetischen Fotos. Er wählte einen Standpunkt auf 1800 Höhenmeter.

Aktuell bewegt sich der Tremor zwischen grün und gelb und es bleibt unklar, wann der nächste Ausbruch folgen wird. Die Infraschallsensoren registrieren schwache Explosionssignale aus Richtung Südostkrater und der Bocca Nuova.

Fagradalsfjall: Lavafront schreitet voran

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Die sichtbare Aktivität am Kegel des Fagradalsfjall beschränkt sich derzeit auf ein Minimum. Überwiegend ist eine starke Dampfentwicklung zu sehen. Gelegentlich erspäht man etwas Rotglut. Größere Lavaüberläufe gab es in den letzten Stunden nicht. Dafür schritt die Lavafront im Natthagi-Tal weiter voran. Sie überfloss nun beide Wanderwege und der Zugang zum Kegel ist gesperrt. Zeitweise durfte auch niemand mehr bis zur Lavafront vordringen. Die Distanz der Lava zur Küstenstraße verringerte sich deutlich und beträgt noch knapp 1000 m. Auf einem aktuellen Sentinel-Foto erkennt man, dass Lava auch in das Tal Meradalir im Nordosten floss.

Fuego: Eruptionen steigerten sich

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch

Am Fuego in Guatemala verdoppelte sich die Anzahl der stündlichen Eruptionen fast: die Vulkanlogen zählen zwischen 10 und 14 Explosionen pro Stunde. Glühende Tephra wird bis zu 250 m hoch ausgeworfen und löst auf den Hängen Schuttlawinen aus. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 4800 m detektiert. Auf unserer Livecam lassen sich die Eruptionen beobachten. Der benachbarte Vulkan Pacaya hat sich in den ersten Monaten des Jahres ausgepowert und ist vergleichsweise ruhig. Was wir schon lange nicht mehr erlebt haben, sind Paroxysmen am Fuego. Vielleicht legt der Vulkan in den nächsten Monaten ja wieder zu.

Vulkan-Nachrichten 02.06.21: Ätna, Fagradalsfjall, Fuego

Während der Ätna weiter auf sich Warten lässt, ist der Fagradalsfjall wieder zu guter Form aufgelaufen. Das Gleiche gilt für den Fuego, der seine Eruptions-Frequenz steigerte. Am Suwanose-jima kam es ebenfalls zu einer interessanten Eruption

Ätna: Tremor steigt

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus | Link Ätna

Heute Morgen steigt der Tremor bis an die Grenze des gelben Bereichs. Noch ist es zu früh, um sagen zu können, dass ein neuer Paroxysmus am Start ist, doch die Indikatoren sind positiv. Dazu zählt, dass das LGS eine deutliche Zunahme strombolianischer Eruptionen detektierte. Leider hängt der Vulkan zeitweise in den Wolken, so dass die Livecams derzeit nur bedingt etwas hergeben, doch das kann sich ja schnell ändern.

Fagradalsfjall: Tremor hoch

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link Fagradalsfjall

Nach dem Zusammenklappen der Tremor-Amplitude am Wochenende, hat sie sich wieder gut erholt und Werte eingenommen, wie sie für die letzten Wochen typisch waren. Der Lava-Ausstoß wird mit 10,8 Kubikmeter pro Sekunde beziffert. Damit liegt er etwas unter den Spitzenwerten, ist für die kleine Eruption aber respektabel. Insgesamt wurden bis jetzt 52 Millionen Kubikmeter Lava gefördert. Sie bedecken eine Fläche von 2,5 Quadratkilometern. Die Werte stammen von der Universität Island.

Fuego steigert Takt

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch | Link Fuego

Der Fuego in Guatemala ist deutlich aktiver geworden. Laut INSIVUMEH  steigerte er sich auf 11-14 Eruptionen pro Stunde. Glühende Tephra wird bis zu 300 m über den Krater ausgespien. Vulkanasche erreicht eine Höhe von bis zu 4700 m. Sie wird vom Wind 15 km weit in südlicher Richtung verteilt. Starke Explosionen verursachen Schockwellen, die Fenster und Türen in umliegenden Dörfern vibrieren lassen. Ständige Blocklawinen wurden in Richtung der Schluchten Ceniza, Taniluya, Trinidad und Santa Teresa beobachtet. Das Material erreicht zum Teil den Vegetationsrand.

Sinabung: Aktivität niedrig

Staat: Indonesien | Koordinaten: 3.17, 98.39 | Eruption: Dom| Link Sinabung

Der Sinabung auf Sumatra glänzt gerade durch seine Unauffälligkeit. Die Daten vom VSI deuten darauf hin, dass der Lavadom sein Wachstum eingestellt hat. In den letzten Tagen gingen keine Schuttlawinen mehr ab. Es werden aber noch vulkanisch bedingte Erdbeben aufgezeichnet.

Suwanose-jima mit Ascheeruption

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch | Link Suwanose-jima

Heute manifestierte sich am japanischen Inselvulkan Suwanose-jima eine etwas größere Eruption. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 4000 m. Die Aschewolke driftete in nördlicher Richtung. Es gab zahlreiche kleinere Eruptionen. Der Tremor ist hoch.

Vulkan-News 23.04.21: Fagradalsfjall, Fuego, Merapi

In den Nachrichten zu den Vulkanen geht es heute um den isländischen Feuerberg Fagradalsfjall, dem guatemaltekischen Fuego und dem indonesischen Vulkan Merapi. Auch vom Taal gibt es Neues zu berichten.

Fagradalsfjall: Show goes on

Datum: 23.04.2021 | Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall geht die Show weiter. Nach wie vor sind 4  Abschnitte der Eruptionsspalte aktiv. Auf ihnen haben sich Hornitos gebildet, die zeitweise kleine Lavafontänen fördern, oder durch Lavaspattering die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Von den Hornitos gehen Lavaströme aus. Interessant ist es, zu beobachten, wie kleine Änderungen in der Schlot-Morphologie die Lavaströme umlenken. Das verdeutlicht einmal mehr, wie dynamisch ein Vulkanausbruch ist und dass kleinste Änderungen in einem dynamischen System unvorhersehbare Änderungen mit sich bringen können. Diese Erkenntnis lässt sich auch auf andere dynamische Systeme in der Natur übertragen.

Die Seismizität auf der Reykjanes-Halbinsel ist heute moderat. IMO zeigt für die letzten 48 Stunden 75 Erschütterungen an. Interessant ist auch ein leichter Anstieg der Erdbebentätigkeit im Bereich des Bardarbunga-Vulkans, der unter dem größten Gletscher Europas liegt: dem Vatnajökull.

Fuego erzeugt Aschewolken

Datum: 23.04.2021 | Lokation: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch | Link

In Guatemala ist der Fuego weiter explosiv aktiv. Das VAAC meldete heute eine Aschewolke, die eine Höhe von 5200 m erreichte. Damit lag sie knapp 1500 m über den sonst üblichen Eruptionshöhen. INSIVUMEH registriert stündlich zwischen 6-11 Explosionen. Neben Vulkanasche wird glühende Tephra bis zu 400 m hoch ausgestoßen. Es entstehen Blocklawinen, die bis an den Vegetationsrand vordringen.

Merapi erzeugt pyroklastischen Strom

Datum: 23.04.2021 | Lokation: -7.541, 110.445 | Eruption:  Dom | Link

MerapiAm indonesischen Vulkan Merapi löste sich heute ein kleiner pyroklastischer Strom vom Dom. Das zugehörige seismische Signal dauerte 145 Sekunden und hatte eine Amplitude von 55 mm. Der Dauer des seismischen Signals nach zu Urteilen, lag die Gleitstrecke um 1200 m. Außerdem registrierten die Geräte vom VSI 47 Abgänge von Schuttlawinen, 6 Hybrid-Erdbeben und einen vulkanotektonischen Erdstoß. Das alles geschah innerhalb von 6 Stunden. Der Dom wächst langsam weiter.

Taal: Hoher Schwefeldioxid-Ausstoß

Datum: 23.04.2021 | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch | Link

Obwohl die Seismizität am philippinischen Taal-Vulkan in den letzten Tagen stark abgenommen hat, kann man das von dem Schwefeldioxid-Ausstoß nicht behaupten. In dem jüngsten Bericht von PHILVOLCS heißt es, dass der Vulkan an einem Tag 2243 Tonnen des vulkanischen Gases ausstieß. Die Vermutung liegt nahe, dass das Magma relativ hoch im Fördersystems steht.

Vulkan-Update 22.03.21: Ätna, Fagradalsfjall, Fuego

Heute ist Montag und bei den Vulkanen geht es heiß her, denn viele Vulkane emittierten Aschewolken, speien Lava, oder heizen auf. Nur einer lässt mit einer Eruption warten und das ist der Ätna. Die Lage am Fagradalsfjall ist noch unklar.

Ätna lässt auf sich warten

Gerade der Ätna, der in den letzten Wochen durch seine Pünktlichkeit in Sachen Paroxysmen bestach, hat uns gestern im Stich gelassen und keine Eruption geliefert. Stattdessen hüllt er sich in Wolken und verbirgt auch evtl. Anzeichen eines bevorstehenden Paroxysmus vor uns. Zu allem Überfluss arbeiten auch nicht alle Seismografen zuverlässig, was auf recht viel Neuschnee hindeutet. Wie dem auch sei, das seismische Netzwerk registrierte (wie berichtet) ein Schwarmbeben mit Epizentren nahe Milo auf der Ostflanke. Es ist nicht auszuschließen, dass die Beben signifikante Änderungen im Untergrund widerspiegelten, die das Ende der Paroxysmen bedingten. Es ist ja bekannt, dass tektonische Prozesse im komplexen Störungssystem der Ostflanke Eruptionen beeinflussen können. Aber das ist bis jetzt nur Spekulatius meinerseits, denn es kann einfach sein, dass der Vulkan sein Ausbruchsintervall verlängerte und es zu weiteren Paroxysmen kommen wird.

Fagradalsfjall: Seismik rückläufig

Update: Mittlerweile lichtete sich der Nebel und auf dem Livestream (s.u.) erkennt man, dass die Aktivität weiter geht, allerdings mit leicht rückläufiger Intensität.

Originalmeldung: Bis gestern Abend ging die effusive Eruption am isländischen Vulkan Fagradalsfjall weiter. Heute Morgen sieht man auf der Livecam nur nebligen Whiteout. Da die Eruption offenbar in Abwesenheit von Tremor stattfindet, kann man keine Ferndiagnose wagen, aber ich vermute, dass der Ausbruch auch heute noch weiter geht und mindestens einige Tage lang anhalten wird.

Am Wochenende tummelten sich die Besucher am Ort des Geschehens. Entsprechend hoch ist die Bilderflut in den Sozialen Medien. Viele laufen in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ zusammen. Ein paar Videos werde ich auch nach und nach hier teilen. Die Intensität des Schwarmbebens hat weiter abgenommen.

Fuego: frequente Ascheeruptionen

Der guatemaltekische Vulkan Fuego steigerte in den letzten Tagen seine eruptive Tätigkeit. INSIVUMEH meldet zwischen 8 und 11 Explosionen pro Stunde. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 4800 m auf. Glühende Tephra wird bis zu 400 m über Kraterhöhe ausgestoßen. Auf unserer Livecam konnte ich beobachten, wie mehrere Aschewolken in schneller Folge hintereinander aufstiegen.

Vulkan-Update 06.03.21: Ätna und Pacaya

Heute ist Samstag, der 06.03.21 und wir warten wieder auf einen neuen Paroxysmus am Ätna. Während man dort noch auf den Ausbruch wartet, konnte sich der Pacaya in Guatemala nicht mehr länger zurückhalten.

Ätna: Warten auf Godot

Am sizilianischen Vulkan Ätna fiebert man langsam, aber sicher einem neuen Paroxysmus entgegen. Das INGV meldete in seinem heutigen Update leicht steigende seismische Aktivität und gelegentliche strombolianische Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater. Der Tremor bewegt sich allerdings weiterhin seitwärts, aber wir wissen ja, wie schnell sich das ändern kann. Ein Wehrmutstropfen bleibt allerdings und dass ist die massive Bewölkung am Vulkan. Die Wetterprognosen sind nicht gut und es könnte sein, dass wir von Paroxysmus No 10 nicht viel mitbekommen könnten. Sofern er denn bald kommt.

Pacaya: Eruption in Progress

Anders als der Ätna, hat Pacaya sich nicht lange bitten lassen und entzückt seit Stunden mit einer schicken Lavafontäne. INSIVUMEH berichtet von glühender Tephra, die bis zu 700 m über Kraterhöhe aufsteigt. Eine Aschewolke erreicht eine Höhe von bis zu 4500 m ü.N.N. auf und driftet Richtung Südwesten und Westen. In den Gemeinden, die in Windrichtung liegen, regnet es Asche und Lapilli und es wird sogar vor dem Niedergang von Blöcken gewarnt. Ebenso gibt es eine Warnung, dass Lavaströme gebildet werden könnten, bzw. dass existierende Lavaströme zulegen. Es bleibt also spannend am Vulkan. Bemerkenswert ist, dass es eine neue Livecam von CONRED gibt, die aktuell einen Livestream (s.u.) überträgt.

Vulkan Fuego steigert Explosions-Häufigkeit

Der größere Nachbarvulkan des Pacayas, will seinem kleineren Pendant nicht nachstehen und steigerte zumindest die Häufigkeit seiner explosiven Eruptionen. INSIVUMEH berichtet von 7-15 Eruptionen pro Stunde. Vulkanasche erreicht eine Höhe von 4500 m. Das VAAC detektiert Aschewolken sogar in 4900 m Höhe. Sie driften in Richtung Südwest.