- Starke Regenfälle lösten Lahare aus
- Es wurde vor Überflutungen gewarnt
- Ein Drohnenvideo zeigt eine besondere Explosion
Lahare am Fuego
Heute gibt es Interessantes zum guatemaltekischen Vulkan Fuego zu berichten: starke Regenfälle lösten gestern einen Lahar aus. Die Schlammlawine entstand, als sich das Regenwasser mit den vulkanischen Ablagerungen auf der Vulkanflanke vermischte. Das Material wurde durch die Eruptionen der letzten Tage frisch abgelagert, stammte z.T. aber auch von den letzten Pyroklastischen Strömen. INSIVUMEH brachte gestern Nachmittag, um 14: 55 Uhr Ortszeit einen Sonderbericht heraus, in dem es vor dem Lahar warnte. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Schlammstrom noch als moderat beschrieben. Die Forscher wiesen aber darauf hin, dass der Regen anhielt und sich die Situation verschlimmern können. Der Lahar suchte sich seinen Weg durch die Schlucht von Cenzia, die in den Fluss Achíguate mündet. Es wurde gewarnt, dass der Lahar die natürlichen Begrenzungen der Flussläufe verlassen könnte und dann Überflutungen verursachen würde. Es bestand auch die Gefahr, dass sich weitere Lahare in anderen Abläufen bilden könnten, wozu es im weiteren Tagesverlauf auch kam. Eine besondere Warnung galt für die Brücke zwischen Las Palmas und San Antonio los Cimientos: dort könnte sich der Schlamm stauen und über die Brücke springen. Videos zeigen die Gewalt des Schlammstroms.
Lahare kommen am Fuego während der Regenzeit vergleichsweise oft vor. Zu Zerstörungen kommt es aber relativ selten. Dennoch verfügen Lahare über ein großes Zerstörungspotenzial. Sie können metergroße Lavabrocken und Baumstämme transportieren. Besonders an Brückenpfeilern können sich aus den Materialien natürliche Staudämme bilden, sodass der Lahar dann über die Brücke springt.
Explosion aus platzender Lavablase
Gestern wurde nicht nur das Video vom Lahar veröffentlicht, sondern noch ein Weiteres, dass mit einer Drohne aufgenommen wurde und eine beeindruckende explosive Eruption am Fuego zeigt. Man sieht eine platzende Lavablase, die große Tephrabrocken weit verteilt. Vergleichbare Eruptionen erlebt man derzeit am Neuen Südostkrater des Ätnas.
Die alltägliche Aktivität des Vulkans kann man als moderat einstufen. Innerhalb einer Stunde werden zwischen 6 und 9 Explosionen gezählt. Vulkanasche steigt bis zu 4800 m hoch auf und verteilt sich auf eine Entfernung von 30 km in nordwestlicher Richtung. Die Explosionen werden von Schockwellen und Rumpelgeräuschen begleitet und lösen Schuttlawinen aus. Teilweise erreichen sie den Vegetationsrand.