Nachrichten über Vulkanausbrüche, Erdbeben und Naturkatastrophen
Fuego
Der Volcán de Fuego ist ein daueraktiver Stratovulkan in Guatemala. Er ist wahrscheinlich der aktivste Vulkan Mittelamerikas und kann gefährliche Paroxysmen erzeugen, bei denen pyroklastische Ströme entstehen.
In Guatemala hat sich der Fuego immer noch nicht ganz beruhigt und ist überdurchschnittlich aktiv, auch wenn der eigentliche Paroxysmus vorbei ist. Auf der LiveCam kann man frequente strombolianische Eruptionen beobachten, die stärker als üblich sind. Glühende Tephra landet auf der Vulkanflanke und löst dort Schuttlawinen aus. MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung mit 87 MW Leistung. Das VAAC registriert Aschewolken in 4800 m Höhe. Sie driften in multiple Richtungen und lösen Ascheregen in Ortschaften am Fuß des Vulkans aus. Jetzt bleibt es für uns Vulkanspotter spannend abzuwarten, ob der Fuego in einer neuen Phase regelmäßiger Paroxysmen eintritt oder ob es sich um ein einzelnes Ereignis handelte. Das Foto des Dichtestroms entstand während der paroxysmalen Hauptphase.
Der Inselvulkan vor der Küste Papua Neuguineas ist wieder aktiv geworden und emittiert kleine Aschewolken. Lauf VAAC steigen sie bis zu 1500 m hoch auf und driften in Richtung Süden. Sporadisch wird eine schwache Wärmeanomalie am Kadovar gemessen. Sie wird von Fumarolen bzw. einem Förderschlot ausgehen. Neues Domwachstum ist eher unwahrscheinlich.
Suwanose-Jima mit Asche-Emissionen
Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Aktivität: Strombolianisch
In den letzten Tagen steigerte der Suwanose-jima seine Aktivität und emittierte wieder öfters Aschewolken. Das VAAC detektierte sie in einer Höhe von 2400 m. Die Asche driftete zuletzt in nordwestlicher Richtung. Die Seismizität ist gering.
Gestern steigerte sich die Aktivität am guatemaltekischen Vulkan Fuego bis eine paroxysmale Eruption einsetzte. Es wurde der typische Verlauf eines Paroxysmus beschrieben. Zunächst begann sich die strombolianische Tätigkeit aus dem Gipfelkrater zu steigern, dann floss ein Lavastrom Er erreichte gestern Abend eine Länge von 600 m und floss durch die Ceniza-Schlucht. Von der Lavafront gingen glühende Schuttlawinen ab. Die strombolianischen Explosionen steigerten sich zu einer kleinen Lavafontäne. Aschewolken stiegen bis auf einer Höhe von 10.600 m auf und drifteten in Richtung Südosten. Der Lavastrom wuchs bis auf 800 m Länge. Es entstanden Pyroklastische Ströme, die durch die Schluchten Las Lajas und El Jute abgingen. MIROVA detektierte eine hohe Thermalstrahlung mit 416 MW Leistung.
CONRED postete heute ein Bild, auf dem man vor lauter Asche praktisch nichts sieht und warnte erneut davor, dass Pyroklastische Ströme generiert werden könnten. Es wurde ausdrücklich gewarnt, sich am Fuß des Vulkans aufzuhalten. Die Warnung galt insbesondere für die Schluchten, durch die Pyroklastische Ströme gleiten könnten.
In den Ortschaften Panimaché 1 in San Pedro Yepocapa und Chimaltenango kam es zu starken Ascheniederschlägen.
Ein Lob für unseren Vulkanverein Vulkanologische Gesellschaft e.V. gab es dann auch von Gustavo Chinga von INSIVUMEH für unsere Webcam. Das nächtliche Infrarotbild hat den Vulkanologen sehr bei der Beurteilung der Lage geholfen.
Aktuell hüllt sich der Vulkan in Wolken, doch auf unserer Livecam sieht man Asche über den Wolken aufsteigen. Es sieht also so aus, als wäre der Paroxysmus noch nicht vorbei.
Im Juli 2018 ereignete sich ein besonders starker Paroxysmus, in dessen Folge Pyroklastische Ströme bewohntes Gebiet erreichten. Mehr als 300 Menschen starben. voraus ging eine Serie normaler Paroxysmen. Seitdem kam es zu keinen neuen Serien mehr, sondern nur noch zu vereinzelten Paroxysmen. Vielleicht ändert sich das wieder.
Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Aktivität: Dom
Auf Kamtschatka ist der Shiveluch fleißig und eruptiert Vulkanasche. Sie steigt laut VAAC bis auf eine Höhe von 4000 m auf und driftet in Richtung Osten. KVERT attestiert dem Vulkan eine erhöhte Tätigkeit und weist darauf hin, dass der Dom weiter wächst. MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung. Nachts ist Rotglut zu sehen und es gehen glühende Schuttlawinen ab. Die Tätigkeit könnte sich weiter steigern, sodass pyroklastische Ströme entstehen. Das Foto stammt vom 19. November und wurde von Yu. Demyanchuk (KVERT) aufgenommen.
Der Ausstoß glühender Tephra hat sich am guatemaltekischen Vulkan Fuego gesteigert. In der Stunde werden zwischen 6 und 10 Explosionen beobachtet, bei denen glühende Tephra bis zu 400 m über den Krater ausgestoßen wird. Vulkanasche erreicht eine Höhe von 4800 m. MIROVA detektierte gestern eine hohe Wärmestrahlung mit 105 MW Leistung.
Suwanose-jima eruptiert Asche bis zu 2400 m hoch
Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Aktivität: Strombolianisch
Der südjapanische Inselvulkan Suwanose-jima ist wieder aktiver geworden und stieß eine Reihe von Aschewolken aus, die bis auf einer Höhe von 2400 m über dem Meeresspiegel aufstiegen. Der Wind verfrachtet die Wolken in östlicher Richtung.
In Chile ist der Villarrica weiter aktiv und emittiert eine moderate Wärmestrahlung, die von MIROVA detektiert wird. Sie hat eine Leistung von 12 MW. Die Seismizität ist erhöht. Am 19. November wurden 26 vulkanotektonische Erdbeben festgestellt. Außerdem gibt es viele langperiodische Erdbeben und Tremorphasen, die auf Magmabewegungen im Untergrund hindeuten. Es könnten strombolianische Eruptionen stattfinden, die aber keine Tephra über den Kraterrand hinauswerfen.
Bereits gestern erwähnte ich kurz die gesteigerte Aktivität am Fuego. Ein Bulletin von INSIVUMEH stand zu dieser Zeit noch aus. Die Vulkanologen reichten es heute via Twitter nach und bestätigten im Prinzip meine Beobachtungen, die ich via unserer LiveCam und Fernerkundungsdaten machte: es gibt 5-15 explosive Eruptionen in der Stunde. Sie werden als schwach bis mäßig stark beschrieben. Vulkanasche schafft es bis auf 4800 m über Normalnull. Die Aschewolken werden in südwestlicher Richtung geweht und verursachen in den Ortschaften am Fuß des Vulkans Ascheniederschlag. Die Anwohner sollen sich mit Staubmasken vor der Asche schützen und Fenster und Türen geschlossen halten. Glühende Tephra wird bis zu 300 m über Kraterhöhe ausgestoßen. Sie landet auf den Vulkanflanken, wo sie in glühenden Schuttlawinen durch die Abflussrinnen rollt. Das meiste Material geht durch die Schluchten Ceniza, Santa Teresa, Las Lajas und Taniluya ab und erreicht teilweise die Vegetationszone. Es gibt zeitweise Lavaspattering und nachts sieht man beständiges Leuchten der Rotglut am Krater. MIROVA detektiert eine hohe Thermalstrahlung mit 118 MW Leistung. Die Aktivität wird von starken Entgasungen begleitet, die laute Geräusche wie von einer Dampflock erzeugen. Sie dauern zwischen 3 und 12 Minuten. Die stärkeren Explosionen erzeugen Druckwellen, die Türen und Fenster in den Ortschaften zum Vibrieren bringen. Die frischen Ascheablagerungen stellen bei starken Regenfällen eine Gefahr dar, denn dann könnten Lahare generiert werden.
Am Vulkan herrscht ein wenig Alarmstimmung, fürchtet man doch eine weitere Aktivitätssteigerung bis hin zum Paroxysmus. Dann könnten Pyroklastische Ströme entstehen, die die Menschen in den Orten gefährden. Die Katastrophenschutzbehörde CONRED empfiehlt den Menschen am Fuego sich auf mögliche Evakuierungen vorzubereiten und die wichtigsten Dokumente und Utensilien in einer Fluchttasche parat zu halten. Sie sollen den Durchsagen in den Medien folgen und sich über den Aktivitätsstatus des Vulkans informieren. Die Vorsichtsmaßnahmen sind nicht unbegründet, denn im Jahr 2018 starben ca. 300 Personen in Pyroklastischen Strömen, die Orte am Fuß des Vulkans erreichten. Damals funktionierte das Frühwarnsystem nicht sonderlich gut. Allerdings gab es zu dieser Zeit eine Serie von Paroxysmen und man hatte sich an die Aktivität quasi gewöhnt, bevor es dann doch zur Katastrophe kam.
Im Erdbeben-Update von heute Morgen berichtete ich über das Erdbeben Mw 5,7, das sich gestern Abend (Ortszeit) auf der guatemaltekischen Küstenebene ereignete. Es lag nur 20 km vom Vulkan Fuego entfernt und ich merkte an, dass der Vulkan möglicherweise auf den Erdstoß reagieren wird. Unser FB-Gruppenexperte und Vereinsmitglied Manfred Meyer recherchierte einen Artikel lokaler Medien, in dem es hieß, das der Vulkan 2 Minuten nach dem Erdbeben eine explosive Eruption generierte, die wohl ein wenig stärker als die üblichen Ausbrüche war. Livecam-Aufnahmen zeigen, dass glühende Tephra mehrere Hundert Meter über den Krater ausgeworfen wurden und auf der Vulkanflanke niedergingen. Das VAAC Washington meldete eine Aschewolke in 5200 m Höhe. Sie driftete in Richtung Süden und stieg gut 400 m höher auf, als es gewöhnlich der Fall ist.
In den täglichen Updates von INSIVUMEH ist diese Eruption noch nicht beschrieben. Aber schon vorher wurden einige stärkere Explosionen beobachtet. Demnach wurde glühende Tephra bis zu 400 m über Kraterhöhe ausgeworfen. Die Tephra löste auf den Vulkanflanken Schuttlawinen aus, die bis zum Vegetationsrand rollten. Besonders viele Lawinen gingen in der Ceniza-Schlucht ab. In den Orten Alotenango und San Miguel Dueñas wurde Ascheniederschlag registriert. MIROVA registrierte gestern eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 23 MW.
Alles in allem lässt sich nicht sagen, ob die stärkere Explosion tatsächlich eine Antwort auf den Erdstoß war, oder ob sie sich im Rahmen der sowieso leicht erhöhten Explosivität ereignete. Generell haben Forschungen aber ergeben, dass starke Erdbeben Eruptionen beeinflussen können. Diese Wirkungen sind nur schwer zu belegen und treten nicht immer auf.
Der Fuego ist daueraktiv und der aktivste Vulkan Guatemalas. Unser Vulkan-Verein betreibt dort eine LiveCam. In der entgegengesetzten Blickrichtung sieht man an klaren Tagen die Küstenebene, unter der sich der Erdstoß manifestierte. Generell eine traumhafte Aussicht, die allerdings auch ihren Preis hat: das Haus, auf dessen Dach die Anlage installiert ist, entging im Jahr 2018 nur knapp der Zerstörung durch den großen Pyroklastischen Strom, der ca. 300 Menschen das Leben kostete.
Der Popocatepetl ist in Mexiko wieder besonders aktiv und eruptiert mehrmals täglich Aschewolken. Das VAAC Washington bringt VONA-Warnungen heraus, nach denen die Asche bis auf einer Höhe von 6100 m steigt und gen Südwesten driftet. CENAPRED berichtet von 94 Asche-Dampf-Exhalationen und 17 Minuten Tremor. Während die Anzahl der Emissionen zugenommen hat, bleibt der Tremor relativ gering. MIROVA zeigt eine thermische Anomalie mit 24 MW Leistung an. Es ist möglich, dass im Krater wieder ein Lavadom wächst. Die Alarmstufe steht auf „gelb“.
In Guatemala bleibt der Fuego explosiv aktiv. Gestern wurde Vulkanasche in 5200 m Höhe detektiert. Die Anzahl der stündlichen Explosionen erhöhte sich leicht: es wurden zwischen 6 und 10 Ausbrüche registriert. Glühende Tephra stieg bis zu 200 m über Kraterhöhe auf. MIROVA registriert heute eine moderate Wärmestrahlung mit 23 MW Leistung.
Anak Krakatau mit milden strombolianischen Eruptionen
Im indonesischen Sunda-Strait ist der Inselvulkan Anak-Krakatau weiterhin tätig. Zwar liegen keine VONA-Warnungen vor, dennoch ist der Vulkan schwach strombolianisch aktiv. Das geht aus einem Bericht hervor, den Vulkanführer Andi erstattete. Er war im Rahmen eine VolcanoDiscovery-Expedition vor Ort. Vorgestern wurde eine schwache Thermalstrahlung detektiert. Die Seismizität ist gering und es sieht nicht so aus, als würden sich die Eruptionen kurzfristig verstärken. Daher ist das Risiko die Insel zu betreten vertretbar gewesen.
Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Aktivität: Dom
Der guatemaltekische Domvulkan Santiaguito bleibt aktiv und ist überwiegend extrusiv tätig, doch gestern meldete die Katastrophenschutzbehörde CONRED, das man eine Änderung in der Aktivität des Vulkans beobachtet: es traten vermehrt Explosionen aus dem Dom auf. Diese förderten gasreiche Aschewolken, die bis zu 500 m über Domhöhe aufstiegen. Die Explosionen wurden von lauten Detonationsgeräuschen begleitet, die bis in den Ortschaften am Fuß des Vulkans zu hören waren. Die Experten befürchten nun, dass die Explosionen den Dom destabilisieren könnten und sehen eine erhöhte Gefahr für die Generierung Pyroklastischer Ströme. Der Dom speist auch 2 Lavaströme, die durch die Abflusskanäle El Tambor und San Isidro fließen. Der längste Strom ist 4 km lang und seine Front befindet sich in bewaldetem Gebiet. Von den Lavafronten gehen Blocklawinen ab, die Aschewolken erzeugen, die mehrere Hundert Meter hoch aufsteigen. Vulkanologen befürchten, dass die Explosionen die Lavaströme ebenfalls destabilisieren könnten.
Bei starken Regenfällen wird die abgelagerte Vulkanasche problematisch, denn dann können die gefürchteten Lahare entstehen. Zuletzt geschah das am Santiaguito am 3. und 7. November. Die Schlammströme gingen durch mehrere Schluchten ab, die in Bäche und Flüsse münden. Besonders betroffen war der Fluss Cabello de Ángel im Süden des Vulkans. Dort liegen auch Plantagen. Die Menschen wurden davor gewarnt, dass die Lahare nicht nur Schlamm transportieren, sondern auch große Felsbrocken, die mehrere Tonnen schwer sein können. Außerdem haben sie oft Baumstämme im Gepäck, die wie Rammböcke wirken können.
Santiaguito ist einer von 3 aktiven Vulkanen in Guatemala. Er liegt bei Quetzaltenango im Westen des Landes, relativ nahe der Grenze zu Mexiko. Mehr in der Mitte Guatemalas und in der Nähe der Hauptstadt liegen die beiden Vulkane Pacaya und Fuego. Während der Pacaya momentan nur fumarolisch aktiv ist, setzt der Fuego seine explosive Tätigkeit fort. Die Vulkanologen von INSUVIMEH registrierten 5-8 Explosionen pro Stunde. Glühende Tephra stieg gestern bis zu 350 m über Kraterhöhe auf. Das VAAC registrierte Vulkanasche in 5200 m Höhe, was gut 400 m höher als sonst ist. Die Aschewolke driftete in Richtung Osten. Die Tephra der Eruptionen landet auf der Vulkanflanke und löst dort Schuttlawinen aus, die bis zum Vegetationsrand fließen können. Gelegentlich werden Brände ausgelöst. Phasenweise erzeugte der Vulkan laute Geräusche wie von einer Dampflok. Diese Phasen dauerten bis zu 4 Minuten.
Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Ascheeruption
Der Kurilenvulkan Ebeko ist wieder munterer geworden und eruptierte gestern Vulkanasche. Laut VAAC erreichte sie eine Höhe von 3000 m und wurde Richtung Südwesten verfrachtet. Russische Medien sprechen von einer 4 km hohen Aschewolke, die bis zu 5 km weit driftete und Ascheregen auslöste. Dieser ging auch über den Ort Severo-Kurilsk nieder und hinterließ einen dünnen Ascheschleier im Ort, der besonders Autofahrer ärgerte, da er die Fahrzeuge verschmutzt. Die lokale Presse nimmt das Thema nicht ohne eine Spur Ironie auf, denn auf der Insel Paramushir wird der „Tag des Autofahrers“ begannen. Fehlt nur der Ratschlag, dass man Vulkanasche nicht vom Wagen wischen, oder fegen sollte, da sie wie Schmirgelpapier wirkt und den Lack zerkratzt. Besser ist es, seinen Wagen mit viel Wasser abzuspülen, ohne zu wischen. Der VONA-Alarmstatus steht auf „Orange“.
Insel und Vulkan liegen direkt vor der Südspitze Kamtschatkas und finden ihre Ursache in der Subduktion der Pazifischen Platte unter die des Asiatischen Kontinents. Die abtauchende Ozeanplatte gerät dabei bis in den Erdmantel und wird teilweise geschmolzen. Die so entstandene Schmelze steigt als Magma hinter der Subduktionszone auf und wird an den Vulkanen eruptiert. Das Magma ist relativ hochviskos, weshalb die Vulkane entlang von Subduktionszonen zu explosiven Eruptionen und Dombildung neigen. Die Vulkane Kamtschatkas und der Kurilen sind somit artverwandt. Tatsächlich befinden sich z.Z. 3 Kurilenvulkane in Eruption, die allesamt dicht beieinander liegen. Im Bereich von Zentralkamtschatka sind ebenfalls 3 Vulkane aktiv und sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Ruhig sind die Vulkane im Süden Kamtschatkas. Dort liegen z.B. Mutnovsky und Gorely, die schon mehrere Jahre ruhig sind. Man könnte von einer vulkanischen Eruptionslücke sprechen, in Analogie zur seismischen Lücke bei den Erdbeben. Vielleicht schließt sie sich ja bald. Sie zeigt auch, dass die Schmelze entlang der Subduktionszone nicht gleichmäßig verteilt aufzusteigen scheint.
In Guatemala ist der Fuego weiter aktiv und erzeugte einige Explosionen, die ungewöhnlich stark waren. Die Ereignisse wurden mit einer Webcam gefilmt. Laut VAAC Washington stieg die Vulkanasche bis zu 5200 m hoch auf. Im Update von INSIVUMEH spiegelt sich diese Aktivität nicht wieder. Dort wird von 5-8 Eruptionen pro Stunde gesprochen, bei denen glühende Tephra bis zu 200 m hoch ausgestoßen wird. Vulkanasche erreichte demnach eine Höhe von 4800 m über Normalnull. MIROVA detektierte eine moderate Wärmestrahlung mit 26 MW Leistung.
In Ecuador eruptiert der Reventador Vulkanasche. Ähnlich wie am Fuego, steigt auch hier die Asche höher als sonst auf. Das VAAC detektierte sie in 5800 m Höhe. MIROVA zeigt eine thermische Strahlung mit 29 MW Leistung an. Dementsprechend wurde eine größere Menge glühender Tephra ausgestoßen. Gelegentlich fließen auch Lavaströme über die Vulkanflanke, doch dafür ist die Wärmestrahlung zu gering.
Suwanose-jima mit Explosionsserie
Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch
Der japanische Suwanose-jima zeigt sich nach seinem Peak in der Seismizität sehr aktiv und löste seit gestern 6 VONA-Warnungen aus. Vulkanasche stieg bis zu 2400 m auf und driftete südwärts. Gestern gab es 25 vulkanotektonische Erdbeben und einige Tremorphasen.
Der Ätna ist seit der letzten Lavastrom-Eruption im Mai/Juni recht ruhig, doch nicht ganz tot. Bei klarstem Wetter detektierte MIROVA ein schwaches thermisches Signal das vom Ätna ausgeht. Auf einem Sentinel-Foto von gestern erkennt man dazu zwei schwache Hotspots, die von den beiden Schloten in der Bocca Nuova ausgehen. Auf dem Bild sieht man auch sehr schön, wie sehr sich der Südostkraterkegel verändert hat. Als er zuletzt Lavaströme förderte, erodierten sie ein tiefes Tal auf der Südflanke des Kegels. Der daraus hervorgehende Lavakanal reicht bis zum Krater von 2002 hinab.
Der Tremor bewegt sich im hohen mittleren Bereich, kurz unterhalb der Grenze zum hohen Bereich. Die Erdbebentätigkeit ist gegenüber der Vorwoche zurück gegangen, doch es gibt vereinzelte schwache Erdstöße. Im letzten Monatsbulletin des INGVs wurde dem Vulkan ein inflationärer Trend attestiert.
In Guatemala bleibt der Fuego aktiv. Pro Stunde werden zwischen 5 und 8 Explosionen generiert. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 4800 m auf. Rotglühende Tephra wird bis zu 400 m über Kraterhöhe ausgespien. Ein Sentinel-Foto enthüllt eine ausgeprägte thermische Anomalie im Gipfelbereich. Sie wird wahrscheinlich von der akkumulierten Tephra verursacht. Es gibt Schuttlawinen, die bis zum Rand der Vegetationszone rollen. Nicht ausgeschlossen, dass bald ein Lavastrom zu fließen beginnt.
Nevados de Chillan mit Ascheeruptionen
Staat: Chile | Koordinaten: -36.85, -71.377| Eruption: Dom
In Chile ist der Nevados de Chillan weiter aktiv und eruptiert Aschewolken. Das VAAC brachte mehrere VONA-Warnungen heraus, nach denen die Vulkanasche bis zu 4800 m aufsteigt und nach Südosten driftet. MIROVA zeichnete eine schwache Thermalstrahlung auf.
Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch
Vom japanischen Inselvulkan Suwanose-jima ging heute eine Reihe von VONA-Warnungen heraus. Der Vulkan ist sehr aktiv und fördert eine Reihe kleinerer Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 1500 m aufsteigen. Gestern wurde eine hohe Anzahl vulkanotektonischer Erdbeben registriert. Auch der Tremor ist erhöht.