Ätna: Update 31.10.20

Der Ätna ist weiterhin strombolianisch aktiv. Die Tätigkeit manifestiert sich im sogenannten Sattelvent, einem Krater auf einem Sattel zwischen dem Alten- und dem Neuen Südostkrater. Die Eruptionen werfen glühende Tephra einige Zehner Meter hoch aus. Die Schlacken landen überwiegend wieder im Krater, wobei es gelegentlich auch zu größeren Strombolianern kommt, die glühende Bomben bis auf die Flanke des Kegels auswerfen. Die kleineren Explosionen erfolgen in relativ kurzen Abständen.

Die seismische Aktivität der letzten beiden Tage war ehr bescheiden. Das INGV zeigt nur 5 Erschütterungen an. Der Tremor bewegt sich im gelben Bereich seitwärts, wobei er in den letzten Stunden 2 Mal den roten Bereich ankratzte. MIROVA registriert eine moderate Wärmestrahlung. Auf Sentiel-Satellitenbildern erkennt man 2 thermische Anomalien. Neben einer im Sattelvent sieht man einen Hotspot im Nordostkrater.

Sinabung mit weiteren pyroklastischen Strömen.

Gestern wurden am Sinabung auf Sumatra 2 pyroklastische Ströme registriert. Sie legten Entfernungen von 2500 m und 2000 m zurück. 77 seismische Signale deuteten auf den Abgang von Schuttlawinen hin. 16 Beben mit niedriger Frequenz sind Magmenbewegungen im Untergrund zuzuordnen gewesen. Es sieht so aus, als würde der Dom kontinuierlich wachsen. Je länger diese Phase anhält, desto größer die Gefahr, dass sich bald wieder eine Situation wie 2014 einstellt. Damals gingen zahlreiche pyroklastische Ströme am Tag ab, die Entfernungen von 6 km und mehr zurücklegten.

Fuego weiter aktiv

In Guatemala eruptiert der Fuego wieder regelmäßiger, bzw. das Wetter ist besser, so dass Meldungen über die Aktivität rein kommen. Explosionen fördern Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4500 m. Allerdings hat die Häufigkeit der Eruptionen stark nachgelassen: INSIVUMEH registrierte gestern nur 2-5 Ereignisse pro Stunde. Berichte über glühende Tephra stehen aus.

Popoctepetl eruptiert Vulkanasche

Der mexikanische Popocatepetl war nun schon mehrere Wochen nicht mehr in den News vertreten, doch heute detektierte das VAAC eine Aschewolke. Sie erreichte eine Höhe von 5500 m über dem Meeresspiegel. Gestern registrierte CENAPRED zwar viele Gasexhalationen, meldet aber keinen Tremor.

Pacaya eruptiert Aschewolken

Der Pacaya in Guatemala ist weiterhin sehr aktiv. Das VAAC brachte nun 2 VONA-Meldungen heraus, nach denen Vulkanasche in einer Höhe von 3700 m über dem Meeresspiegel detektiert wurde. So etwas geschieht am Pacaya ehr selten. Die Aktivität der letzten Monate war von strombolianischen Eruptionen geprägt, bei denen überwiegend glühende Tephra gefördert wurde. Nun gab es Ascheniederschlag in den Dörfern Los Pocitos und Los Llanos.

INSIVUMEH veröffentlichte gestern einen Sonderbericht zum Geschehen am Pacaya. In diesem wurde weiterhin von zwei Lavaströmen berichtet. Sie haben Längen von 350 und 800 Metern und fließen in nordöstlicher- und südwestlicher Richtung. Die Vulkanologen registrieren Tremor, der stabil ist und sich in der letzten Zeit nicht signifikant geändert hat. aus dem Bericht geht auch hervor, dass die Explosionen den neuen Intrakraterkegel verändert haben. Wie genau, wird nicht beschrieben. Wahrscheinlich habe die Explosionen ihn teilweise zerstört. Auf der anderen Seite, könnte mehr ausgestoßenes Material für einen Wachstumsschub gesorgt haben.

Fuego mit Laharen

Eine weitere Meldung aus Guatemala betrifft den Fuego. Dort gingen mehrere schwache bis moderate Lahare ab. Die Schlammströme bildeten sich im Zuge starker Regenfälle und flossen durch die Rinnen von Las Lajas und El Jute. Sie münden in die Bäche Guacalate und Achiguate. Die Lahare erzeugten seismische Signale. Sie entstehen durch größere Blöcke und Baumstämme, die über den Boden rumpeln. Lahare können mehrere Meter große Felsbrocken im Gepäck haben und weisen daher ein deutlich stärkeres Zerstörungspotenzial als ein einfaches Hochwasser auf. Sollte es weiter regnen, ist auch mit weiteren Laharen zu rechnen.

Sinabung: Neuer pyroklastischer Strom

Am indonesischen Vulkan Sinabung ging heute Vormittag ein weitere pyroklastischer Strom ab. Nach einer Meldung von MAGMA/VSI erzeugte er ein seismisches Signal, dass 166 Sekunden anhielt und eine Maximalamplitude von 120 mm hatte. Wie weit der Strom floss wurde nicht kommuniziert. Aufgrund der Länge des Signals vermute ich dass er zwischen 1000 und 1500 m weit gekommen ist. Es wurden weitere vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Der Dom bekommt Nachschub und mit einem Anhalten der Eruption ist zu rechnen.

Pacaya: Update 15.10.20

Der guatemaltekische Vulkan Pacaya ist weiterhin effusiv und explosiv aktiv. Aus dem McKenney-Krater werden strombolianische Eruptionen generiert. Eine Dampfwolke steigt bis zu 700 m hoch auf. INSIVUMEH berichtet von einem aktiven Lavastrom, der in nördliche Richtung fließt und eine Länge von 200 m hat. Auf einem Satellitenbild vom 11.Oktober erkennt man noch den Lavastrom auf der Südflanke. Er erreichte fast die Basis des Kegels. Ein schönes Foto, das in unserer FB-Gruppe geteilt wurde, zeigt die Lavafront mit den Vulkanen Agua und Fuego im Hintergrund.

Fuego eruptiert

Auch der Fuego ist weiterhin aktiv und geht seinem üblichen Tagesgeschäft nach. Pro Stunde erzeugt er zwischen 8 und 11 explosive Eruptionen, bei denen glühende Tephra bis zu 300 m hoch ausgeworfen wird. Es entstehen Schuttlawinen, die relativ weit über die Vulkanflanken fließen. Vulkanasche steigt bis zu 4800 m über Normalnull auf. Gaseruptionen erzeugen laute Geräusche, die bis in die Ortschaften am Fuß des Feuerbergs zu hören sind.

Stromboli: Aktivität auf niedrigem Niveau

Die Aktivität am Stromboli auf den Liparischen Inseln (Italien) hat einen neuen Tiefstand erreicht. Es werden ungewöhnlich wenige Erdbeben mit sehr langen Amplituden registriert. Der Stundendurchschnitt ist von über 12 Beben pro Stunde auf 8,4 gefallen. Die verbleibenden Beben haben sehr geringe Amplituden. Die VLP-Ereignisse stehen normalerweise mit der Bewegung magmatischer Fluide im Untergrund in Verbindungen. Folglich sind die Bewegungen gering. Das gleiche gilt für die Anzahl strombolianischer Explosionen. Im nordöstlichen Kratersektor registrierten die Sensoren des LGS nur 7 thermische Durchgänge am Tag. Der Gasausstoß ist ebenfalls niedrig. Solch eine Flaute erlebten wir zuletzt nach den größeren Flankeneruptionen. Sie hielten mehrere Monate/Jahre an, bevor sich die Aktivität dann relativ schnell steigerte. Die Vulkanologen vom INGV Catania schätzten die Lage in ihrem Bulletin der vergangenen Woche noch etwas anders ein und sahen die Aktivität auf mittlerem-niedrigem Niveau. Sie registrierten 6-11 strombolianische Eruptionen pro Stunde.

Vulkanisches Minimum

Generell erleben wir in diesen Monaten ein vulkanisches Minimum. Ob es nur Zufall ist, dass die meisten Vulkane gleichzeitig recht ruhig geworden sind, oder ob es einen gemeinsamen Mechanismus dahinter gibt, ist wissenschaftlich nicht geklärt. Die meisten Vulkanologen betrachten die These von weltweiten Eruptionszyklen sehr skeptisch. Allerdings habe ich in den 20 Jahren, die ich hier nun über Vulkanausbrüche berichte, mehrere Hoch- und Tiefphasen erlebt. Sollte sich dahinter tatsächlich ein gemeinsamer Mechanismus befinden, dann bleibt dieser im Verborgenen. Selbst wenn wir uns nun meiner Meinung nach in einer mehrmonatigen Tiefphase befinden, heißt es nicht, dass es keine größeren Eruptionen geben kann. Diese sind trotzdem jederzeit möglich. Als heißer Kandidat für die nächste größere Eruption wird der isländische Gletschervulkan Grimsvötn gehandelt.

Shiveluch: Neue Fotos vom Lavadom

Gestern wurden neue Fotos vom Lavadom mit dem Namen Delfin veröffentlicht. Sie zeigen das Gebilde von der Seite und enthüllen, dass der Dom weder eiförmig ist, noch etwas mit einem Delfin gemeinsam hat. Es ist ein Spine, wie man ihn etwa auch vom Mount St. Helens her kennt. Dort wuchs so ein Gebilde zuletzt im Jahr 2006. Die weitere Entwicklung am Shiveluch bleibt spannend. Momentan emittiert der Shiveluch auf Kamtschatka nur eine geringe Wärmestrahlung.

Pacaya: Update am 05.10.20

Der Pacaya in Guatemala ist in guter Form und eruptiert effusiv und explosiv. Laut INSIVUMEH fördern strombolianische Eruptionen glühende Tephra bis zu 195 m hoch. Normalerweise werden kaum mehr als 100 m Auswurfshöhe erreicht. Es werden rumpelnde Eruptionsgeräusche gehört. Zudem sind 2 Lavaströme auf den Vulkanflanken unterwegs. Einer fließt Richtung Norden und ist gut 150 m lang. Ein weiterer Strom ist auf der Südflanke unterwegs und hat eine Länge von 200 m erreicht. MIROVA registrierte heute eine hohe thermische Strahlung mit einer Leistung von 119 MW.

Fuego ist heiß

Der Fuego liegt in Sichtweite des Pacayas und ist explosiv Tätig. Nichtsdestotrotz emittierte er heute eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 151 MW. Wahrscheinlich erfolgte die Messung direkt zum Zeitpunkt einer strombolianischen Eruption, die viel glühende Tephra förderte. Die Vulkanologen berichten von Explosionen, bei denen glühendes Material bis zu 200 m hoch aufsteigt. Vulkanasche schafft es bis 4800 m über dem Meeresspiegel. Pro Stunde wurden zwischen 8 und 13 Eruptionen gezählt.

Langila mit kleiner Aschewolke

Auf Papau Neuguinea eruptierte der Langila eine kleinere Wolke Vulkanasche. Sie stieg bis auf einer Höhe von 1500 m  hoch auf. Das geht aus einer VONA-Meldung hervor.

Ätna mit weiteren Ascheeruptionen

Gestern erzeugte der Ätna mindestens 2 Ascheeruptionen. Starker Wind drückte die Aschewolken nieder und verfrachtete sie ins Valle del Bove. Augenzeuge berichteten, dass die Eruptionen ca. 20 Minuten anhielten und unterschiedlich stark waren. Der Tremor fluktuiert heute wieder munter, bewegt sich überwiegend im gelben Bereich. Die Erdbebentätigkeit war gering. Das INGV zeigt für den 02. und 03. 10 nur 5 Beben an.

Vulkane Guatemalas am 23.09.20

Heute stehen die 3 aktiven Vulkane Guatemalas im Fokus meiner Berichterstattung: Fuego, Pacaya und Santiaguito. Alle 3 Vulkane sind dieses Jahr permanent aktiv. Natürlich gibt es einige Fluktuationen in der Intensität der Vulkanausbrüche. In den letzten Tagen steigerten sich alle 3 Vulkane.

Fuego mit vulcanianischen Explosionen

Die Vulkanologen von INSIVUMEH beschreiben die explosive Tätigkeit am Fuego als moderat bis stark. Es werden pro Stunde zwischen 12 und 16 vulcanianische Eruptionen generiert. Sie lassen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4900 m über dem Meeresspiegel steigen. Die Aschewolken driften in westlicher Richtung und legen Entfernungen von bis zu 15 km zurück. Glühende Tephra wird mehrere Hundert Meter über Kraterhöhe ausgespien. Es entstehen glühende Schuttlawinen die durch die verschiedenen Abflussrinnen abgehen. Auf einem 2 Tage alten Satellitenfoto ist noch ein Lavastrom zu erkennen, der Richtung Süden fließt. Im aktuellen Bulletin ist davon allerdings keine Rede mehr.

Pacaya eruptiert Lavastrom

Anders sieht es da am Pacaya aus. Er eruptiert nach wie vor einen Lavastrom. Allerdings fließt er nun nicht mehr nach Norden, sondern in südlicher Richtung. Damit liegt er außerhalb der Reichweite der Touristen, sofern es welche gibt. MIROVA detektiert eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 148 MW. Darüber hinaus ist der McKenney-Krater strombolianisch aktiv. Glühende Schlacken werden bis zu 75 m hochgeschleudert.

Santiaguito mit Domwachstum

Im Westen Guatemalas liegt der Domvulkan Santiaguito. Der Dom macht das, was er machen soll: wachsen! Es werden Schuttlawinen generiert und es besteht die Gefahr, dass pyroklastische Ströme abgehen. Außerdem ist der Vulkan explosiv tätig und steigerte sich in dieser Disziplin. Wurden die Ausbrüche bis vor wenigen Wochen als schwach beschrieben, sind sie nun so stark, dass man in umliegenden Gemeinden Explosionsgeräusche hört. Damit wäre der Santiaguito ein guter Kandidat für eine Vulkanreise. Das Besondere: Man kann den Lavadom sehr gut vom Gipfel des Vulkans Santa Maria aus beobachten. Dort sitzt man gut 1000 m oberhalb des Doms, der sich am Fuß des Santa Marias erhebt.

Fuego mit Doppelschlag

Der Fuego in Guatemela wird es nicht müde Lava zu speien. Gestern wurde ein seltener Doppelschlag aufgezeichnet, als 2 strombolianische Eruptionen direkt hintereinander erfolgten. Glühende Tephra wurde einige Hundert Meter hoch ausgestoßen. Die Brocken landeten auf der Vulkanflanke und gingen als Schuttlawinen ab.

INSIVUMEH berichtet von 8-11 explosiven Eruptionen pro Stunde. Die Tephra steigt bis zu 300 m über Kraterhöhe auf. Vulkanasche schafft es bis auf 4700 m über dem Meeresspiegel. Der Vulkan ist weiter effusiv tätig und eruptiert einen Lavastrom. Er fließt durch die Erosionsrinne von Ceniza und ist gut 100 m lang. Die Warnung vor Laharen bleibt bestehen, da es immer wieder zu starken Niederschlägen kommt. Aus dem gleichen Grund ist unsere LiveCam wieder ausgefallen. Trotz Wasser-geschützter Technik findet es immer wieder einen Weg die Cam lahm zu legen. Ulli ist bemüht, die Kamera möglichst schnell wieder online zu bringen.

Pacaya eruptiert Lavastrom

Vom Fuego aus kann man den Pacaya sehen, zumindest an klaren Tagen. Dieser Vulkan ist ebenfalls explosiv und effusiv aktiv. Der McKenney-Krater generiert strombolianische Eruptionen, die Tephra bis zu 75 m hoch fördern. weiterhin sind 2 Lavaströme aktiv. Sie fließen über die Nordost- und Südflanke des Pacayas. Der Strom auf der Südflanke ist der Längere und legt eine Distanz von 400 m zurück.

Stromboli: Kurzzeitiger Tremor-Peak

Gestern Abend stieg die Tremoramplitude am Stromboli plötzlich an und erreichte die Grenze, ab der man den Tremor als erhöht bezeichnet. LiveCam-Beobachter berichteten in unserer FB-Gruppe von einem plötzlichen Anstieg der Exposivität: aus dem nordöstlichsten Schlot folgten die Eruptionen in kurzen Abständen. Die Hochphase währte aber nur kurz und mit dem Abfall der Tremoramplitude ließen auch die strombolianischen Eruptionen schnell nach. Heute Vormittag ist die Aktivität wieder auf niedrigem Niveau.

Fuego steigert Aktivität im September

Der Fuego in Guatemala hat seine effusive- und explosive Aktivität weiter gesteigert. INSIVUMEH berichtet von einer Aktivitätssteigerung die am 5. September einsetzte. Es kommt allerdings zu deutlichen Variationen in der Intensität der Tätigkeit. So fließt in der Rinne von Cenzia ein Lavastrom, dessen Länge zwischen 100 und 650 m fluktuiert. Auf einem aktuellen Sentinel-Satelittenfoto im Infrarotbereich, lässt sich der Lavastrom gut sehen. Von der Lavafront gehen heiße Lawinen ab. Zusätzlich kommt es zu explosiven Eruptionen. Das VAAC Darwin brachte heute 2 Vona-Warnungen heraus, nach denen Vulkanasche in einer Höhe von 4600 m detektiert wurde. Glühende Tephra wird mehrere Hundert Meter hoch ausgeworfen und löst Schuttlawinen auf der Flanke aus. Auf den Seismogrammen erkennt man zahlreiche Erschütterungen. Teilweise erzeugen die Explosionen seismische Signale mit großen Spitzenamplituden. Leider ist ausgerechnet während dieser Phase erhöhter Aktivität unsere LiveCam ausgefallen. Unser Mann vor Ort ist bemüht, sie schnell wieder online zu bekommen.

Pacaya eruptiert Lavaströme

In Guatemala liegt auch der Pacaya. Er ist weiterhin aktiv und generiert 2 Lavaströme. Der Länger fließt in nordöstlicher Richtung und hat die Basis des McKenney-Kegels erreicht. Der kürzere Lavastrom fließt in südlicher Richtung und ist wesentlich kürzer. Die offizielle Längenangabe lautet 150 m. Zudem gibt es strombolianische Eruptionen mit Auswurfshöhen von bis zu 100 m.

Santiaguito mit Laharen

In den vergangenen Tagen brachte INSIVUMEH mehrere Warnungen vor Laharen am Domvulkan Santiaguito heraus. Die Seismografen registrierten 2 Abgänge am 6. und 9. September. Die Lahare waren in den Bachläufen von Nimá, Cabello de Ángel und dem Rio Samalá unterwegs gewesen. Die Schlammströme entstehen, wenn starke Regenfälle vulkanische Ablagerungen auf einem Vulkanhang mobilisieren. Darüber hinaus ist der Santiaguito weiterhin effusiv und explosiv aktiv. Der Lavadom wächst und emittiert eine schwache Wärmestrahlung. Auf Satelittenbildern ist eine thermische Anomalie zu erkennen. Die Vulkanologen berichten von schwachen Asche-Eruptionen, die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3500 m aufsteigen lassen.

Fuego euptiert 2 Lavaströme

Der guatemaltekische Vulkan Fuego steigerte erneut seine Aktivität und eruptiert explosiv und effusiv. INSIVUMEH registriert pro Stunde zwischen 11 und 15 Explosionen. Teilweise haben die Explosionen einen hohen akustischen Druck und erzeugen auf dem Seismogramm deutliche Spitzen. Ohrenzeugen berichten von lauten Explosionsgeräuschen, die noch in den Ortschaften am Fuß des Vulkans zu hören sind. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 4700 m auf und driftet bis zu 15 km weit in östlicher Richtung. Glühende Tephra wird ausgestoßen und geht auf den Flanken nieder. Dort erzeugt sie heiße Schuttlawinen. Sie stehen in Konkurrenz zu 2 kurzen Lavaströmen: der Längere fließt durch die Schlucht La Trinidad und hat etwa 250 Meter zurückgelegt. Der kürzere Lavastrom bringt es auf 100 m und ist in der Cenzia-Schlucht unterwegs.

Der Fuego ist ein 3.763 m hoher Stratovulkan, der überwiegend aus Basalt und Andesit besteht. Er ist daueraktiv und ein beliebtes Zeil von Touristen, die auf den gegenüberliegenden Vulkan Acatenango steigen können, um die Eruptionen zu beobachten.

Pacaya mit Lavaströmen

Der Pacaya liegt in Sichtweite des Vulkans Fuego und ist ebenfalls daueraktiv. Er erzeugt bis zu 100 m hohe strombolianische Eruptionen, aus einem neu gewachsenen Kegel im McKenney-Krater. Zudem ist ein Lavastrom auf der Nordostflanke unterwegs. Er hat eine Länge von 1200 m erreicht und ist sogar von der Hauptstadt Guatemala City aus zu sehen.

Wie am Fuego auch, war der Vulkantourismus am Pacaya vor der Pandemie gut ausgebaut. Stellt sich die Frage, wie es aussehen wird, wenn wir wieder Reisen können? Vor einigen Jahren war die Situation labil und man musste mit Raubüberfällen rechnen, wenn man in der Gegend unterwegs war. Ich befürchte, dass es nach Corona aufgrund steigender Armut wieder unsicherer sein wird. Das wird nicht nur ein Problem in Guatemala sein. Zudem leidet die touristische Infrastruktur. Wenn schon bei uns viele Hoteliers und Gastronomen vor dem Aus stehen, wird es in Schwellenländern kaum besser sein. Keine rosigen Zeiten für Vulkanreisen. Ich werde Euch auf dem Laufenden halten, wie sich die Situation entwickelt.

Fuego: Erhöhte Aktivität am 05.09.20

Auf unserer Fuego-Livecam sieht man derzeit sehr schön, dass der guatemaltekische Vulkans sehr aktiv ist. Strombolianische Eruptionen folgen schnell hintereinander und schleudern glühende Tehpra mehrere Hundert Meter hoch. Es fällt viel Material auf die Westflanke des Feuerbergs und geht in Form von glühenden Schuttlawinen ab. Es könnte auch ein kleiner Lavastrom unterwegs sein. In Richtung Süden entstehen ebenfalls kleine glühende Lawinen. Das VAAC meldete Vulkanasche in einer Höhe von 4700 m. MIROVA verzeichnet eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 20 MW. Der akustische Explosionsdruck ist hoch und verursacht auf dem Seismogramm teilweise starke Spitzen.

Ätna: Strombolianische Aktivität

Der Ätna auf Sizilien hat in den vergangenen Tagen zwar keine Aschewolken eruptiert, ist aber dennoch strombolianisch tätig. Aufnahmen von Dr. Boris Behncke dokumentieren die milde Aktivität aus dem Sattelvent des Neuen Südostkraterkegels. Darüber hinaus ereigneten sich am 03. September zahlreiche leichte Erdbeben unter verschiedenen Lokalitäten des Vulkans. Die meisten Beben gab es allerdings unter den Gipfelkratern und dem Valle del Bove. Die stärkste Erschütterung hatte eine Magnitude von 1,7 in 4,3 km Tiefe. Derzeit werden 15 Beben angezeigt. Satellitenfotos enthüllen 2 thermische Anomalien. Eine im erwähnten Sattelvent, eine Zweite im Nordostkrater.

Popocatepetl eruptiert

Der mexikanische Vulkan Popocatepetl eruptierte Vulkanasche. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 6100 m. Die Asche driftete in westlicher Richtung. Die Vulkanologen von CENAPRED berichteten gestern von 383 Asche-Dampf-Exhalationen und 13 Minuten Tremor. Der geringe Tremor zeigt an, dass vergleichsweise wenig Magma unter dem Vulkan in Bewegung ist. In den vergangen Tagen war der Vulkan verhältnismäßig still.

Sinabung eruptiert Asche

Nach einigen Tagen der Ruhe, ist der Sinabung auf der indonesischen Insel Sumatra wieder ativ geworden. Das VAAC Darwin meldet Vulkanasche in einer Höhe von 3400 m über dem Meeresspiegel. Die Aktivität ging einher mit einem leichten Anstieg der Seismik. So wurde ein Erdbeben mit niedriger Frequenz und eine Tremorphase detektiert. Über potenzielles Domwachstum wurde nichts berichtet. Es sieht momentan nicht danach aus, als würde die Aktivität signifikant steigen, allerdings sind immer plötzliche Explosionen möglich.