Fuego: Erste Eruption seit einem Monat

Ascheexhalation am Fuego. © Afar-TV

Erste stärkere Eruption am Fuego seit Beginn der Pause vor einem Monat – Vulkanasche in 4600 m Höhe detektiert

Der Fuego in Guatemala ist bei Vulkanspottern wegen seiner normalerweise mehrmals in der Stunde stattfindenden strombolianischen Eruptionen wohlbekannt, doch vor einem Monat stellte er unerwartet seine Aktivität ein. Bis heute dann wenigstens eine explosive Eruption erfolgte, die Vulkanasche bis auf 4600 m Höhe förderte und in Richtung Südwesten verdriftete. Die eigentliche Eruption konnte ich auf den Webcamaufzeichnungen nicht finden. Wahrscheinlich manifestierte sie sich zu einem Zeitpunkt, in dem der Gipfel von Wolken verdeckt war. Dafür waren aber lang anhaltende Ascheemissionen in wolkenfreien Perioden zu sehen gewesen. Interessanterweise machten die Vulkantouristen auf dem Vulkan trotz der vorherigen Eruptionspause Party, denn vom benachbarten Acatenangogipfel ließ man nachts Feuerwerksraketen aufsteigen und es waren viele Taschenlampen im Camp, aber auch auf dem Grat zwischen den beiden Vulkanen unterwegs. Aus meinen Augen erstaunlich, aber die Guides scheinen nicht unbedingt jedem von der Aktivitätspause erzählt zu haben. Vielleicht wussten die aber auch einfach nur, wo der Anschalter des Vulkans ist.

INSIVUMEH berichtete bereits im Update von gestern über Ascheexhalationen und schwache Explosionen, von daher kam die Wiederaufnahme der Aktivität nicht völlig überraschend. Stärkere Eruptionen, so wie wir sie in der Zeit vor der Pause kannten, gab es aber noch nicht.

Interessant ist der Umstand, dass viele der in den letzten Jahren aktiven Vulkane Mittel- und Südamerikas seit einigen Tagen bzw. Wochen schwächeln und weniger häufig ausbrechen als zuvor. Zu diesen Vulkanen zählen insbesondere Popocatepetl und Sangay. Aber auch der Nevado del Ruiz taucht weniger in den VONA-Meldungen des VAAC Washington auf. Ob das reiner Zufall ist oder ob es doch übergeordnete Effekte gibt, die wir nicht kennen und die die vulkanische Aktivität regional beeinflussen, lasse ich mal offen im Raum stehen. Wissenschaftliche Beweise für solche Zusammenhänge gibt es nicht. Mir ist aber schon öfters aufgefallen, dass einige besondere Ereignisse an verschiedenen Vulkanen zeitnah eintraten, etwa dass zwischen 2017 und 2021 fast alle Lavaseen des „roten Vulkanismus“ der Erde verschwunden sind, die teilweise über Jahrzehnte aktiv waren. Zu dieser Zeit begannen mehrere „graue“ Vulkane aktiv zu werden.

Fuego stellte Eruptionen ein

Fuego beendete Eruptionen – Nur noch Entgasungen

Eine schlechte Nachricht für all jene, die hofften, einen strombolianisch tätigen Vulkan aus nächster Nähe beobachten zu können und dafür nach Guatemala reisen wollten: Der Fuego hat seine explosive Tätigkeit eingestellt und schweigt seit mehr als 2 Wochen. Zuvor hatte der Fuego eine fulminante Feuershow geboten, denn zum Jahresanfang war er ungewöhnlich aktiv und erzeugte Explosionsserien, die stärker als üblich waren und kurz vor der Schwelle zu paroxysmaler Tätigkeit standen. Offenbar waren diese Episoden das letzte Aufbäumen des Vulkans, bei dem eine gasreiche Restschmelze des Magmenkörpers gefördert wurde. Natürlich stellt man sich vor Ort die Frage, ob es das war oder ob bald wieder mit einer Aufnahme der Tätigkeit zu rechnen ist. Sollte das Fördersystem nur blockiert sein und staut sich der Druck im Fördersystem an, um sich letztendlich den Weg frei zu sprengen, was in einer starken Explosion gipfeln würde, oder bereitet sich der Vulkan auf eine große Eruption vor? Fragen, auf die die Wissenschaftler von INSIVUMEH bislang keine Antworten liefern konnten.

In den täglichen Updates werden in erster Linie Zustandsbeschreibungen des Vulkans geliefert, ohne auf Messdaten wie Bodenhebung, Tremor und Gasausstoß einzugehen. Dort heißt es, dass der Fuego noch entgast und Dampfwolken bis zu 150 m über Kraterhöhe aufsteigen. Ansonsten ist der Vulkan ruhig und es gibt weder rotglühende Tephra noch Aschewolken zu sehen. Schlecht für die Region Antigua, für die der Vulkantourismus eine wichtige Einnahmequelle darstellt, denn der Fuego ist einer der wenigen Vulkane der Welt, an dem es noch gestattet ist, sich den Lavagaben zu nähern. Offiziell darf man die Eruptionen vom benachbarten Vulkan Acatenango aus beobachten, inoffiziell geduldet ist aber auch die Kraterannäherung an den Fuego über einen Sattel, der die beiden Vulkane verbindet. Dass das nicht ungefährlich ist, versteht sich von selbst.

Die letzte längere Eruptionspause gab es am Fuego nach der verheerenden Eruption im Jahr 2018, als bei einem starken Paroxysmus pyroklastische Ströme entstanden, die umliegende Gemeinden erreichten und Menschen töteten. Erst im Folgejahr der Eruption nahm der Fuego seine Aktivität wieder auf und steigerte sich langsam.

In Guatemala gibt es aber noch den Santiaguito, der weiterhin aktiv ist. Explosionen erzeugen Aschewolken, die bis zu 900 m über Kraterhöhe aufsteigen. Der Dom erhält Magma-Nachschub und es gehen glühende Schuttlawinen ab, die sich zu pyroklastischen Strömen steigern könnten.

Fuego: Weitere stärkere Explosionen

Fuego weiterhin erhöht aktiv – Explosionen am Fuß des Vulkans hörbar

Der Fuego in Guatemala ist weiterhin in einer Phase leicht erhöhter Aktivität begriffen, zumindest was die Stärke einzelner Explosionen angeht: Es kommt immer wieder zu Phasen, bei denen die Explosionen vergleichsweise schnell hintereinander folgen und die Auswurfshöhe glühender Tephra bis zu 300 m über dem Krater betragen dürfte. Diese Explosionen sind teilweise in den Siedlungen am Fuß des Vulkans zu hören. So berichtete mir Ulrich – der Host unserer immer noch defekten Livecam –, dass vorgestern zum ersten Mal seit langem wieder Explosionen zu hören gewesen waren. Videoaufnahmen zeigen die Eruptionen, die den oberen Hangbereich des Vulkans mit glühender Tephra eindeckten. Schuttlawinen flossen durch die Schluchten fast bis zum Vegetationsrand.

Das VAAC Washington warnt vor Aschewolken, die bis auf eine Höhe von 4800 m aufsteigen und in Richtung Westen. Die Aschwolken driften bis zu 40 Kilometer weit und regnen auf ihrem Weg bis zum Departement Chimaltenango ab. INSIVUMEH berichtet, dass es pro Stunde zwischen 5 und 9 Explosionen gibt. Bei den normal starken Ausbrüchen erreicht die glühende Tephra eine Höhe von 150 m.

Die Explosionen gehen mit leichtem bis mäßigem Grollen, schwachen Stoßwellen und Geräuschen einher, die an Flugzeugturbinen erinnern. Zusätzlich führen sie zu Lawinen aus Gesteinsblöcken, die an verschiedenen Flanken des Vulkans herabstürzen. In den Städten westlich und nordwestlich des Vulkans, darunter Panimaché I, Santa Sofía, Morelia, Sangre de Cristo und Yepocapa, ist auch weiterhin mit feinem Aschefall zu rechnen.

Eigentlich wollte ich mich morgen auf den Weg nach Guatemala machen, doch da mein Reisepartner erkrankt ist, mussten wir die Tour kurzfristig absagen. Aber aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben und ich versuche, einen Plan B für die nächste Zeit zu entwickeln. Leider dauert es nun auch noch länger, bis die Livecam wieder funktionieren wird.

Auch der Santiaguito ist weiter wie gewohnt aktiv. Hier soll die Livecam morgen wieder online gehen.

Fuego mit 4 stärkeren Explosionen

Fuego mit stärkerer Eruptionsserie – Aktivität auf hohem Niveau

Zum dritten Mal in diesem Jahr erzeugte der Fuego eine Eruptionsserie, die stärker als die alltäglichen Ausbrüche war. Sie manifestierte sich gestern Nacht zwischen 04:06 und 04:24 Uhr Lokalzeit. Anders als bei den beiden vorangegangenen Phasen, die ich als Mini-Paroxysmen bezeichnet hatte, kam es hier zu deutlich voneinander abgegrenzten einzelnen Explosionen. Sie schleuderte glühende Tephra mehrere Hundert Meter hoch und ließ sie auf die Vulkanflanken niederprasseln. Glühende Tephra landete auch auf dem Grat zwischen Fuego und Acatenango, auf dem sich oft auch Touristen hinauswagen. Diesmal wäre man dort in Lebensgefahr geraten. Zudem bildeten sich glühende Schuttlawinen, die weiter hinabreichten als üblich.

Der Mitschnitt der Livecamaufnahmen von Afar TV dokumentierte die Eruptionsserie. Am Ende des eingebundenen Videoclips erkennt man sogar eine Sternschnuppe am Vulkan verglühen. Ihr seht sie bei der Zeitmarke 04:23:30.

Auch heute Nacht könnte es zu stärkeren Feuergarben gekommen sein, denn die Sentinel-Satelliten detektierten eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 176 MW. Das VAAC registriert Vulkanasche in 4600 m Höhe. Sie driftet in Richtung Norden und verursacht in einer Entfernung von bis zu 30 Kilometern vom Vulkan leichten Ascheniederschlag.

Das INSIVUMEH-Update schweigt sich zu der Explosionsserie aus und wiederholt gebetsmühlenartig die gleichen Informationen, mit dem Unterschied, dass sich nach Beobachtung der Vulkanologen die Anzahl der stündlichen Eruptionen auf 4 bis 7 reduzierte. Vielleicht ist es der Reduzierung der Eruptionsfrequenz geschuldet, dass es zwischendurch Serien stärkerer Eruptionen gibt. Die Eruptionen erzeugen auch Schockwellen, die bis in den Orten am Fuß des Vulkans hinein zu hören und zu spüren sind, denn sie können Fensterscheiben zum Klirren bringen.

Neben dem Fuego ist in Guatemala auch der Santiaguito weiterhin aktiv. Bei einem starken Unwetter letzte Woche wurde die Livecam dort außer Betrieb gesetzt und erlitt somit das gleiche Schicksal wie unsere Vereins-Fuegocam, die hoffentlich bald ersetzt werden kann. Laut dem INSIVUMEH-Update ist die Aktivität am Santiaguito unverändert und wird von 1–2 Ascheeruptionen pro Stunde dominiert. Außerdem gehen glühende Schuttlawinen ab.

Fuego: Mini-Paroxysmus am 03.01.25

Mini-Paroxysmus am Fuego in Guatemala. © Afar Tv-Livecam

Kleiner Paroxysmus in der Nacht verursachte vulkanisches Gewitter am Fuego

Der Fuego in Guatemala durchlebte gestern Abend eine kleine paroxysmale Phase, die sehr schön via Livecam zu Beobachten war. Sie begann um 00:18 Uhr (Lokalzeit) mit einer strombolianischen Explosion und dauerte gut 5 Minuten. In diesen 5 Minuten folgten strombolianische Eruptionen so schnell aufeinander, dass man fast von einer Lavafontäne sprechen kann. Glühende Tephra, durchmischt mit größeren Blöcken und Asche regneten überwiegend auf die Südflanke nieder und bildeten dort einen Dichtestrom und Schuttlawinen. In dem Dichtestrom kam es zu einem vulkanischen Gewitter mit mehreren Blitzen.

Meiner Meinung nach muss die Aschewolke deutlich höher als sonst aufgestiegen sein, dennoch wurde zu dieser Zeit keine VONA-Warnung herausgebracht. Erst 4 Stunden später erfolgte eine Meldung, nach der sich Vulkanasche in 4300 m Höhe befinden würde.

Eine länger anhaltende Eruptionsphase wurde bereits in der Silvesternacht dokumentiert, doch diese war nicht so intensiv wie das Ereignis in der letzten Nacht und förderte nur Vulkanasche.

Aktuell führt der Fuego seine normale Tätigkeit fort: Laut INSIVUMEH werden stündlich zwischen 6 und 10 Eruptionen beobachtet. Sie fördern Vulkanasche bis auf eine Höhe von 4600 Metern über dem Meeresspiegel. Der Wind transportiert die Asche nach Westen und Nordwesten, wobei er auch Feinsedimente in den Schluchten aufwirbelt und einen Aschenschleier entlang der Südwestflanke des Vulkans bildet. Ein schwacher Ascheregen wurde u.a. in den Ortschaften San Pedro Yepocapa, Sangre de Cristo, Finca Palo Verde, El Porvenir, Santa Sofía, Yucales, Morelia, Panimaché registriert.

In den frühen Morgenstunden war der Krater von Wolken bedeckt, in denen orangefarbene Lichter, verursacht durch die explosive und entgasende Aktivität, zu sehen waren. Einige Explosionen lösten Blocklawinen aus, die vom Krater in Richtung der Schluchten Ceniza, Trinidad, Las Lajas und Honda abgingen. Dabei wurden die Explosionen von schwachem bis mäßigem Grollen begleitet, während Stoßwellen Fenster und Blechdächer in der Nähe des Vulkans zum Vibrieren brachten. Zusätzlich wurden Geräusche erzeugt, die den Turbinen eines Flugzeugs ähneln.

Santiaguito: Reaktivierung des Lavastroms

Lavastromaktivität am Santiaguito – Glühende Schuttlawinen bis zur Dombasis

Die Aktivität am Santiaguito hat sich in der letzten Nacht etwas intensiviert: Pro Stunden ereignen sich 1 bis 2 explosive Eruptionen, die von den INSIVUMEH-Vulkanologen als schwach bis mäßig stark beschrieben werden. Sie förderten Vulkanasche, die bis zu 700 m über Domhöhe aufsteigen. Das Interessante an der Aktivität ist, dass sich in der Nacht offenbar der Lavastrom reaktivierte, der im Jahr 2022 zu fließen begann bis zum Frühsommer 2024 immer wieder aktiv war und über die Südwestflanke des Doms floss.

Auf der Afar Tv-Webcam war dieser Reaktivierungsprozess sichtbar: Gegen 00:15 Uhr Lokalzeit erkennt man, dass sich im unteren Drittel der Domflanke ein Hotspot bildete, der sehr schnell größer wurde und Ausgangspunkt einer intensiv glühenden Schuttlawinen war, die bis zur Basis des Doms rutschte. Bei genauerer Betrachtung stellt man fest, dass vom Dom aus eine Lavazunge in Richtung Südwesten abging. Ich vermute, dass ein Lavastrom in einen unterirdisch verlaufenden Kanal entlang des erstarrten Stromes vom Frühjahr floss und im Bereich des Hotspots aus der Tube austrat.

Die Vulkanologen von INSIVUMEH schildern in einem Update ähnliche Beobachtungen und schreiben, dass sich durch die Ansammlung des Materials vom Lavastrom von 2022 ein Vorgebirge an der West- und Südwestflanke gebildet, das die Kanäle Zanjón Seco und San Isidro ausfüllt. Bereits gestern Morgen wurden kleinere Einstürze dieses Vorgebirges beobachtet, die kurze Lawinen aus Blöcken und Asche verursachten. Für mich sieht es in der Tat nach einer Reaktivierung des Stroms aus.

Aktivitätssteigerung am Fuego

Mitte Januar werde ich voraussichtlich am Santiaguito verweilen und kann mir dann selbst ein Bild der Lage machen. Auf der To-Do-Liste steht nicht nur eine Besteigung des Santa Maria um auf den Santiaguito-Dom hinabblicken zu können, sondern auch ein Besuch des zweiten aktiven Vulkans Guatemala: Der Fuego steigerte in den letzten 24 Stunden ebenfalls seine Aktivität leicht und erzeugte pro Stunde bis zu 12 Eruptionen. Bis gestern waren es noch max. 10 Ausbrüche in 60 Minuten. Vulkanasche stieg bis auf 5000 m Höhe und somit ca. 200 m höher als üblich.

Santiaguito: Eruption löste glühende Lawine aus

Explosion löste glühende Schuttlawine am Santiaguito aus, die im Infrarotbereich besonders hell erschien. © Afar TV-Livecam

Explosive Eruption verursachte am Santiaguito glühende Schuttlawine – Permanente Entgasungen

Der guatemaltekische Domvulkan Santiaguito bleibt aktiv und eruptierte heute Nacht explosiv. Dabei entstand nicht nur eine Aschewolke, die mehrere Hundert Meter hoch aufstieg, sondern auch eine glühende Schuttlawine, die man via Livecam über den Südhang abgehen sehen konnte. Einzelne Tephrabrocken rollten sogar bis zur Basis des Doms.

Die Vulkanologen von INSIVUMEH berichten in ihren täglichen Updates über die anhaltende Aktivität des Santiaguito. Demnach entstehen mehrmals täglich Explosionen, die Vulkanasche bis auf 900 m Höhe aufsteigen lassen. In Ortschaften in Vulkannähe kann es zu Ascheniederschlag kommen. Außerdem steigen permanent Gas und Dampf auf. Die Dampfwolken erreichen Höhen von bis zu 500 m über dem Krater. Die Explosionen könnten dazu führen, dass sich angesammeltes Material löst und großflächige pyroklastische Ströme in Richtung Südwesten, Süden und Südosten entstehen.

Die Katastrophenschutzbehörde CONRED stuft die Tätigkeit des Vulkans als gefährlich ein und brachte eine Reihe von Empfehlungen für Bewohner und Besucher gefährdeter Areale am Santiaguito heraus. Diese lauten:

  • Kontaktieren Sie lokale Behörden und beteiligen Sie sich an den Notfallplänen vor Ort.
  • Informieren Sie sich über die ausgewiesenen Evakuierungswege in Ihrer Gemeinde.
  • Nutzen Sie offizielle Berichte von CONRED und INSIVUMEH, um sich über die vulkanische Aktivität auf dem Laufenden zu halten.
  • Decken Sie bei Aschefall Wassertanks ab und tragen Sie eine Maske, um Atemwegserkrankungen zu vermeiden.

Situation und Empfehlungen am Fuego

Doch nicht nur für den Santiaguito gibt es Verhaltensempfehlungen der Behörde, sondern auch für den ebenfalls aktiven Fuego. Dieser Vulkan stößt stündlich zwischen 6 und 8 Aschewolken aus, die bis auf 4700 m Höhe aufsteigen. Die Eruptionen fördern auch glühende Tephra. Da Reisesaison ist und zahlreiche Touristen den benachbarten Vulkan Acatenango besteigen, um von dort aus die Eruptionen zu beobachten, gab CONRED auch hier Verhaltensempfehlungen aus. Insbesondere sollen Besucher des Vulkans ihre Touren genau planen und Kontakt zu ihren Angehörigen halten, damit diese im Notfall eine Rettungsaktion veranlassen können. Hier die Empfehlungen im Einzelnen:

  • Sorgfältige Planung der Tour am Besten zusammen mit einem Reiseveranstalter und den Behörden
  • Aktuelle Informationen zur Wettervorhersage und Vulkanstatus abrufen
  • Auf gute Ausrüstung mit warme Kleidung achten
  • Kommunikation mit Angehörigen während der Tour aufrecht halten
  • Sich umweltverträglich verhalten

Diese Empfehlungen gelten natürlich nicht nur für die Vulkane Guatemalas, sondern sollten als Leitfaden für jede Vulkanbesteigung angesehen werden. Natürlich besteht ein Problem darin, dass es aufgrund mangelnder Netzabdeckung nicht immer möglich ist, die Kommunikation aufrechtzuerhalten. Daher sollte im Vorfeld abgesprochen sein, wann man sich spätestens wieder meldet.

Fuego: Häufigkeit der Explosionen nahm zu

Zunahme der Explosionshäufigkeit am Fuego – Starke Winde remobilisieren Vulkanasche

Der Fuego in Guatemala steigerte in den vergangenen Tagen die Häufigkeit seiner explosiven Eruptionen um gut 30 % auf 10 bis 12 Ereignisse pro Stunde. Diese erzeugen Gas- und Aschesäulen, die bis zu 4400 Meter über dem Meeresspiegel aufsteigen. Zudem wird rotglühende Tephra einige Hundert Meter hoch ausgeschleudert. Sie landet auf den Außenflanken des steilen Vulkans und kann dort Schuttlawinen auslösen, die bis zur Vegetationsgrenze absteigen.




Die Aschewolken ziehen in westlicher Richtung und könnten feine Aschepartikel in den Gebieten San Pedro Yepocapa, Sangre de Cristo, Palo Verde, El Porvenir sowie Panimaché verursachen. In den letzten 24 Stunden verstärkten starke Winde den Ascheniederschlag deutlich, da sie bereits abgelagerte Vulkanasche vom Hang und insbesondere aus den Schluchten remobilisieren. Besonders an der Südflanke des Vulkans entsteht so eine Dunstschicht, die von den INSIVUMEH-Vulkanologen sogar als Aschevorhang bezeichnet wird.

Laut tagesaktuellem Bulletin gehen die Explosionen mit leichtem bis mäßigem Grollen einher. In der Nacht wurde glühendes Material aus den Explosionen beobachtet, das schwache Lawinen in Richtung der Schluchten Santa Teresa, Ceniza und Las Lajas auslöste.

Das Exekutivsekretariat von CONRED empfiehlt der Bevölkerung, sich auf offiziellen Kanälen informiert zu halten. Zudem wird geraten, Wassertanks abzudecken und beim Aschefall eine Maske zu tragen, um Atemwegserkrankungen zu vermeiden.

Im Falle starker Niederschläge drohen Lahare, indem das Wasser abgelagerte Vulkanasche in Schlamm verwandelt. Eine besondere Gefahrenlage gibt es dann entlang der Schluchten und Flussbetten am Vulkan.

Es gilt die Alarmstufe „Gelb“ und eine Besteigung des Fuegos ist verboten. Ein Besteigungserbot gilt auch für Regionen im Übergangsbereich Fuego-Acatenango. Davon unbetroffen sind die Aussichtsterrassen und der Gipfel des Acatenango, der zusammen mit dem Fuego einen Doppelvulkan bildet. (Das Bild stammt aus meinem Archiv)

Guatemala: Fuego und Santiaguito bleiben aktiv

Zwei Vulkane in Guatemala eruptieren, ein Dritter dampft

Im lateinamerikanischen Guatemala bleiben die beiden Vulkane Fuego und Santiaguito aktiv: Beide fördern mehrmals in der Stunde Aschewolken, die mehrere hundert Meter über Kraterhöhe aufsteigen und in benachbarten Gemeinden für Ascheregen sorgen. Aktuell treibt der Wind die Aschewolken in Richtung Westen auf die Pazifikküste zu. Der Fuego erzeugt die größeren Aschewolken.

INSIVUMEH berichtet, dass der Fuego derzeit Explosionen mit geringer bis mäßiger Intensität verzeichnet. Diese treten in einer Frequenz von 2 bis 9 pro Stunde auf. Die Explosionen schleudern Gas- und Aschesäulen in Höhen von 4.500 bis 4.880 Metern über dem Meeresspiegel. Aufgrund der aktuellen Windverhältnisse wird in den Gebieten Panimaché I und II, Morelia, Palo Verde, Santa Emilia, Sangre de Cristo und Ojo de Agua ein leichter Ascheregen erwartet. Zudem gibt es starke Entgasungen, die mehrere Minuten andauern und von lokomotivartigen Geräuschen begleitet werden. Rund um den Krater ereignen sich zudem Lawinen, die die Vegetation in den Schluchten Seca, Las Lajas, Taniluyá und Ceniza beeinträchtigen.

Die stündliche Eruptionsfrequenz am Santiaguito liegt zwischen 5 und 12, wobei schwache bis mäßig starke Explosionen generiert werden. Gas- und Aschewolken steigen bis zu einer Höhe von 3200 Metern über dem Meeresspiegel auf. Die Explosionen werden von Blocklawinen und anhaltender Glutbildung im Lavadom begleitet. Außerdem bildete sich im oberen Bereich der Südwestflanke ein zäher Lavastrom, von dem ebenfalls Schuttlawinen abgehen können. Dabei entstehen pyroklastische Ströme mit kurzer Reichweite, die sich entlang aller Flanken des Vulkans bewegen. Zudem treten schwache bis starke Lawinen auf, deren Geräusche noch in mehreren Kilometern Entfernung hörbar sein können.

Aufgrund der aktuellen Windrichtung könnte feine Asche auf die umliegenden Farmen Santo Domingo, Montebello, Tranquilidad, Rosario und San Marcos niedergehen. Am Nachmittag und Abend könnten Regenfälle Lahare auslösen, die durch die Kanäle fließen, die von der Caliente-Kuppel abgehen.

Die Aktivitäten der beiden Vulkane halten seit Jahren an und wurden nur von einigen mehrmonatigen Pausen unterbrochen. Anders sieht es am Pacaya aus, der seit seiner letzten größeren Eruption im Jahr 2021 nur noch Gas ausstößt und ansonsten ruhig ist.