Staat: Island | Koordinaten: 63.901, -22.272 | Aktivität: Intrusion
Fagradalsfjall mit starkem Erdbeben und Intrusion
Gestern Abend manifestierte sich am Fagradalsfjall das stärkste Erdbeben der aktuellen Sequenz. Es ereignete sich um 22:22:57 Uhr und hatte eine Magnitude von 5,2. es war in einem weiten Umkreis im Süden Islands zu spüren gewesen. Das Epizentrum befand sich nicht direkt am Fagradalsfjall, sondern 1.6 km südöstlich von Keilir. Das Beben stand im Zusammenhang mit der Dykeintrusion. Der Dyke spannt sich zwischen Fagradalsfjall und Keilir auf und liegt etwas nordöstlich des magmatischen Gans von 2022. Der neue Dyke hat eine Länge von 3 km. IMO schreibt hierzu, dass sich die Deformation verlangsamt habe. Der Magmanachschub scheint sich also zu verlangsamen, was sich auch in einer Abnahme der Erdbebenanzahl widerspiegelt. Die Vulkanologen schreiben aber auch, dass seit einsetzten der Intrusion 5 Tage vergangen sind und das beim Ausbruch im letzten Jahr der Eruption am 5. Tag der Intrusion begann.
In die ähnliche Richtung geht eine Meldung, dass seit gestern vermehrt heißes Wasser aus einer Tiefenbohrung der Gegend fließt. Normalerweise ist das Wasser 9 Grad kalt, aktuell soll es sich auf 40 Grad erhitzt haben. Eine ähnliche Zunahme von Temperatur und Fördermenge verzeichnete man kurz vor den letzten beiden Eruptionen am Fagradalsfjall.
Gestern wurde auch ein neues Interferogramm diskutiert, dass auf Daten zwischen den 7. und 8. Juni zurückgriff. Die INSAR-Messungen enthüllten eine anhaltende Inflation und dass die Magma nur noch 500 m von der Erdoberfläche entfernt sein soll. Man stellte erhebliche Bodendeformationen entlang von Verwerfungen fest und sah Hinweise einer Grabenbildung.
Gestern manifestierten sich auch Erbeben mit Magnituden im 4er-Bereich, die in einer Region zwischen Keilir und Kleifarvatn lagen. Hier geht man davon aus, dass die Beben indirekt mit der Magmenintrusion in Verbindung stehen und durch ein verändertes Spannungsfeld ausgelöst wurden.
Das Fazit der Vulkanologen von IMO ist, dass eine baldige Eruption sehr wahrscheinlich ist, sich der genaue Zeitpunkt aber nicht festlegen lässt.