Island: Inflation bestätigt

Das IMO bestätigte die vermutete Inflation im Erdbebengebiet beim Vulkan Fagradalsfjall auf der Reykjanes-Halbinsel. Die Bodenanhebung beträgt seit dem Beginn des Schwarmbebens am 18 Juli 3 cm. Die Magmeninflation wurde mittels INSAR-Satellitenbildern detektiert. Die Deformation fand überwiegend während der Hauptphase der Bebentätigkeit zwischen dem 18. und 20. Juli statt. Das Magma drang in einer Nordost-Südwest streichenden Störungszone ein, die bereits im Jahr 2017 entdeckt wurde, als es dort ebenfalls Schwarmbeben gab. Das Deformationsgeschehen wird als Teil eines grösseren vulkanisch-tektonischen Reaktivierungsereignisses auf der Reykjanes-Halbinsel betrachtet. Dabei kommt es nicht nur zu Bodenanhebungen, sondern auch zu Absenkungen. Solche Subsidenz wurde nun im Bereich des Geothermalraftwerks von Svartsengi entdeckt. Sie setzte 2 Tage vor dem Schwarmbeben bei Fagradalsfjall ein und wurde wohl durch das unterirdische abfließen magmatischer Fluide hervorgerufen.

In den nächsten Tagen werden neue INSAR-Daten erwartet. Die Geowissenschaftler rechnen mit einem Anhalten der Ereignisse und warnen vor stärkeren Erdbeben, Erdrutschen und Gasansammlungen in Senken. Mittelfristig kann auch ein Vulkanausbruch nicht ausgeschlossen werden.

Kilauea: 1 Jahr Kratersee

Gestern jährte sich der Tag, an dem das HVO zum ersten Mal über die Wasseransammlung im Halema‘uma‘u-Krater des Kilaueas berichtet hatte. Seitdem wuchs der See beständig. Mittlerweile misst er 270 x 131 m und ist ca 40 m tief. das Volumen wird auf 480.000 Kubikmeter geschätzt.

Auch sonst hat sich einiges getan, unter dem aktivsten Vulkan von Hawaii. Im Juni stieg die Erdbebentätigkeit um 45% im Vergleich zum Vormonat. An verschiedenen Stellen entlang des Ostrifts wurden Bodendeformationen infolge von Inflation registriert. Obwohl sich die Magmenreservoiren unter dem Vulkan langsam füllen, lässt sich nicht bestimmen, wann es wieder zu eruptiver Tätigkeit kommen wird.

Ol Doinyo Lengai: Neuer Hornito

In den sozialen Medien wurde ein neues Bild vom Krater des einzigartigen Vulkans in Tansania geteilt. Auf dem Bild sieht man einen neuen Hornito im Zentrum des Kraters. Auf dem Boden erkennt man mehrere breite Lavaströme. Diese müssen Mitte Juni ausgeflossen sein, denn die Sentinel-Satelliten detektierten zu dieser Zeit thermische Anomalien. Auch Mitte Juli kam es zur Eruption. Langsam, aber sicher verfüllt sich der Krater wieder. In einigen Jahren könnte die kälteste Lava der Welt wieder zugänglich sein.

Island: Starker Erdbebenschwarm auf Reykjanes

Die isländische Halbinsel Reykjanes wird erneut von einem starken Schwarmbeben heimgesucht. Das stärkste Einzelbeben hatte die Magnitude 5,0. Es manifestierte sich 1,6 km nordwestlich von Fagradalsfjall, mit einem Hypozentrum in 10 km Tiefe. Fagradalsfjall ist mit einer Höhe von 385 m die höchste Erhebung auf Reykjanes und liegt östlich von Grindavik. Im Endeffekt verlagerte sich das Epizentrum der seismischen Aktivität ein wenig in östlicher Richtung, wenn man von dem nördlich von Grindavik gelegenen Bebenspot ausgeht, an dem sich die meisten der bisherigen Erdstöße ereigneten.

IMO registrierte in den letzten 48 Stunden insgesamt 936 Erdstöße im Bereich von Reykjanes. 16 Beben hatten Magnituden größer 3. Einige davon waren sogar stärker als M 4,0. Ich gehe davon aus, dass die Beben im Zusammenhang mit weiterer Magmenintrusion stehen. Ein Bericht von IMO steht diesbezüglich allerdings noch aus. Die isländische Meteorologie-Behörde berichtet aber darüber, dass die stärkeren Erdstöße im Südwesten Islands zu spüren gewesen waren.

Auch im Norden von Island gab es weitere Erdbeben an der Tjörnes-fracture-zone. Hier wurden in den letzten 48 Stunden 195 Beben festgestellt. Das Stärkste hatte die Magnitude 4,4 und lag in 10 km Tiefe.

Owen-fracture-zone: Erdbeben Mw 4,7

Die Arabische See und der Golf von Aden wurden von 2 Erdstößen mit Magnituden größer 4 erschüttert. Das stärkste Beben brachte es heute Morgen auf M 4,6 in 30 km Tiefe. Bereits gestern gab es einen Erdstoß M 4,7 in 10 km Tiefe. An der Owen-fracture-zone kommt es relativ oft zu Erdbeben.

Bei der Bruchzone handelt es sich um eine Transformstörung. Sie stellt die tektonische Grenze zwischen der Arabischen Platte und dem Indischen Subkontinent dar. Darüber hinaus verbindet die Störungszone den Carlsberg-ridge mit dem Aden-sheba-ridge, der aus dem Roten Meer kommt.

Island: Erdbebenschwarm Reykjanes

Auf der isländischen Halbinsel Reykjanes manifestiert sich ein massiver Erdbebenschwarm. In den letzten 48 Stunden wurden 565 Erschütterungen registriert. Insgesamt gab es 9 Beben mit Magnituden über 3. Das Stärkste brachte es auf M 3,7 mit einem Hypozentrum in 5 km Tiefe. Das Epizentrum lag 3,2 km südöstlich des Vulkans Fagradalsfjall. Der Vulkan ist ein relativ flacher Tafelberg-Vulkan, der sich während des Erdzeitalters Pleistozän bildete. Damals war Island vom Eis bedeckt.

Fagradalsfjall liegt nur wenige Kilometer östlich von Grindalvik. Die berühmte Blaue Lagune befindet sich ebenfalls in der Gemeinde Grindavik und liegt knapp 20 km westlich des Vulkans. Das Thermalbad ist Teil eines Geothermie-Kraftwerks. Entsprechend hoch ist der geothermische Gradient der Gegend und man kann davon ausgehen, dass sich ein Magmenkörper im Untergrund befindet. Dennoch scheinen die Erdbeben tektonischer Natur zu sein. Jon Friman schreibt in seinem Blog, dass seine Seismographen die Erdbeben aufzeichnen. Eine Analyse der Daten hätte ergeben, dass es sich um Erschütterungen im Rahmen eines Rifting-Prozesses handelt.

In der Gegend kommt es häufig zu starken Schwarmbeben. So auch im Jahr 2017, als sich 12 Beben mit Magnituden größer 3 ereigneten.

Italien: Erdbeben bei Neapel

Heute morgen gab es bei Neapel 2 Erdbeben mit Magnituden 3,7 und 3,4. Die Erdbebenherde lagen in 17 und 12 km Tiefe. Obwohl die Beben noch als schwach eingestuft werden können, lagen sie in dem Magnituden-Bereich, den Menschen bereits wahrnehmen können. Interessant sind die Beben auch, weil sie sich ca. 50 km nordöstlich des Vulkans Vesuv ereigneten. Obwohl es keinen direkten Zusammenhang zwischen den Erdbeben und dem Vulkan gibt, könnten stärkere Beben in der Region den Vulkan beeinflussen.

Mayotte: Erdbeben M 3,1

Auch in der Vulkanregion von Mayotte bei Madagaskar rumpelt es weiter. Im Südosten der Insel gab es einen Erdstoß der Magnitude 3,1. Der Erdbebenherd lag in 35 km Tiefe. Die Beben sind hier mit Magmenbewegungen im Untergrund assoziiert. Im letzten Jahr entstand vor der Insel ein gewaltiger submariner Vulkan, der immer noch aktiv zu sein scheint.

Island: Schwarmbeben

Update 27.07.17: Das Schwarmbeben hält weiter an, verliert heute Morgen allerdings etwas an Intensität. Insgesamt wurden in den letzten 48 Stunden 357 Erdbeben registriert, 12 davon mit Magnituden größer als 3. Die Bebenherde haben sich weiter in Richtung des Vulkans Fagradalsfjall verlagert. Eine Magmenintrusion als Grund für das Schwarmbeben scheint somit immer wahrscheinlicher zu werden. Zudem ist die Katla ebenfalls ins wanken gekommen. Dort wurden 55 Erdbeben gemessen. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 4,5.

Originalmeldung: Seit heute Morgen gibt es einen Erdbebenschwarm auf der Reykjanes-Halbinsel zwischen Reykjavik und Keflavik. Es wurden inzwischen mehr als 200 Einzelbeben registriert, 7 von ihnen mit Magnituden größer als 3. Das stärkste Erdbeben brachte es auf M 4,0. Das Hypozentrum lag in 5 km Tiefe. Schwarmbeben sind in der Gegend Islands, um den See Kleifarvatn nicht ungewöhnlich. Sie sind meistens tektonischen Ursprungs, da hier eine Riftzone verläuft. Diese steht im Zusammenhang mit den plattentektonischen Prozessen entlang der Grenze von Europa und Nordamerika. Die aktuellen Beben können aber auch von einer Magmaintrusion verursacht werden. Die Beben liegen an der Nordflanke des Vulkans Fagradalsfjall.