Vulkan-Update 08.04.21: Fagradalsfjall, Merapi, Sinabung

In den letzten 24 Stunden nahm die Aktivität am isländischen Vulkan ab. Dafür eruptierten die indonesischen Vulkane Merapi und Sinabung. Neues gibt es auch von Pacaya und Salurajima zu berichten.

Fagradalsfjall: Abnahme der Aktivität

Datum: 08.04.2021 | Lokation: 63.9026°, -22.273° | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Heute Morgen ließ die Aktivität am isländischen Fagradalsfjall-Vulkan deutlich nach. Aktuell ist auf der LiveCam keine Aktivität mehr auszumachen. Der Screenshot oben zeigt noch alle 3 Spalten aktiv, allerdings bei rückläufiger Tätigkeit. Wenig später versiegte der sichtbare Lava-Nachschub. Auch die Daten der Fernerkundung sprechen für einen Rückgang der Aktivität. Es stellt sich die Frage, ob sich evtl. an anderer Stelle eine neue Eruptionsspalte auftun wird, oder ob sich der Vulkanausbruch seinem (vorläufigen) Ende zuneigt.

Update: Seit Mittags kann man wieder Lavaspattering aus der 2. Spalte sehen. Die Aktivität geht als noch weiter.

Pacaya: Aktivität hoch

Datum: 08.04.2021 | Lokation: 14.383°, -90.599° | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Die Aktivität am guatemaltekischen Vulkan Pacaya ist weiterhin hoch. Einem neuen Bericht von INSIVUMEH zufolge, ist der Lavastrom auf eine Länge von 3700 m angewachsen und ist in seinem Frontbereich verästelt. Er bewegt sich über bewaldetes Gebiet und löst Brände aus. Explosionen fördern Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3500 m. Die Aschewolken driften bis zu 10 km weit und können in Ortschaften für Ascheniederschlag sorgen.
<b

Merapi: Abgang von 2 Pyroklastischen Strömen

Datum: 08.04.2021 | Lokation: -7.541°110.445° | Eruption:  Dom | Link

Am Merapi auf Java gingen 2 Pyroklastische Ströme ab. Sie waren bis zu 114 Sekunden lang unterwegs und legten in dieser Zeit eine Strecke von ca. 1 km zurück. Außerdem wurden 22 Schuttlawinen gezählt. Zu vulkanisch-bedingten Erdbeben kam es heute bisher nicht. Insgesamt ist die Seismizität am Merapi gering.

Sakurajima in Eruption

Datum: 05.04.2021 | Lokation: 31.58°130.66° | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Auf der japanischen Insel Kyushu ist der Sakurajima weiterhin recht munter. Das VAAC detektierte in den letzten 24 Stunden 5 Aschewolken, die vom Sakurajima ausgingen. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 2700 m auf und drifteten in südlicher Richtung.

Sinabung: Aschewolken

Datum: 08.04.2021 | Lokation: 3.17°98.39° | Eruption:  Dom| Link

Am indonesischen Vulkan Sinabung gab es in den ersten 6 Tagesstunden 2 Eruptionen. Sie erzeugten seismische Signale mit Amplituden zwischen 22-32 mm und 165-185 Sekunden Dauer. Ferner gingen 26 Steinschläge/Schuttlawinen ab und es wurden 6 hybride Erdbeben detektiert. Man kann davon ausgehen, dass der Lavadom weiterhin langsam wächst.

Vulkan-Update 07.04.21: Neue Spalte am Fagradalsfjall

Die Vulkan-Nachrichten vom 7. April drehen sich wieder um den Vulkan Fagradalsfjall, an dem sich eine weitere Eruptionsspalte öffnete. Am Ätna auf Sizilien ist der Tremor leicht steigend.

Fagradalsfjall: Dritte Eruptionsspalte öffnete sich

Datum: 07.04.2021 | Lokation: 63.9026°, -22.273° | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Gegen Mitternacht öffnete sich am isländischen Fagradalsfjall eine dritte Eruptionsspalte. Sie liegt zwischen den beiden bekannten Spalten. Ein Lavastrom fließt Richtung Geldingadalir-Tal, in dem sich der erste Hornito befindet. Dementsprechend muss sich die neue Spalte auf der Talschulter befinden und in Richtung Tal zeigen. Tatsächlich erkennt man auf der Livecam, dass ein Lavastrom knapp an der Kamera vorbeifließt. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis sie von der Lava gefressen wird.

Da der Zugang zur Eruptionsstelle am Sonntagabend gesperrt wurde, blieb eine neue Bilderflut bisher aus. Dennoch gibt es einige Aufnahmen, die ich Euch hier nicht vorenthalten möchte. Die Öffnung der neuen Spalte in einem Bereich, in dem sich noch vor wenigen Tagen Schaulustige tummelten, zeigt, dass die Sperrung des Areals gerechtfertigt gewesen war. Es deutet sich an, dass die Prognosen der Vulkanologen stimmen könnten, dass der Ausbruch längere Zeit so weitergehen könnte. So ein Verhalten wäre typisch für eine Spaltenvulkan-Eruption auf Island, insbesondere auf der Reykjanes-Halbinsel.

Die Seismizität entlang des Dykes war gestern erhöht und es manifestierten sich vor allem schwache Erdbeben in geringen Tiefen. Seit gestern Mittag zeigte sich ein rückläufiger Trend und es ereigneten sich wenigere Erschütterungen. Die Tabellen von IMO zeigen für die vergangenen 48 Stunden 190 Beben im Bereich der Reykjanes-Halbinsel an. Obwohl die Seismizität rückläufig ist, ist das immer noch ein hoher Wert. auch an anderen Vulkanen gibt es seismische Aktivität, die mit einem Vulkanausbruch einhergeht.

Ätna: Tremor etwas gestiegen

Datum: 07.04.2021 | Lokation: 37.751°, 14.996° | Eruption:  Strombolianisch | Link

In den letzten Tagen zeigte sich der sizilianische Vulkan Ätna ehr von seiner ruhigen Seite und der Tremor bewegte sich im grünen Bereich seitwärts. Heute Nacht kletterte die Tremor-Amplitude dann wieder in den gelben Bereich und weist nun wieder eine Größenordnung auf, von der sie in den letzten Wochen Richtung Paroxysmus kletterte. Die anderen Parameter sind bislang allerdings unauffällig, so dass man nicht mit Sicherheit sagen kann, ob- und wann der nächste Ausbruch kommen wird. Der Letzte ereignete sich am 1. April und statistisch gesehen wäre es wieder mal soweit.

Pacaya macht weiter

Datum: 07.04.2021 | Lokation: 14.383°, -90.599° | Eruption:  Vulcanianisch | Link

In Guatemala deuten die Fernerkundungsdaten darauf in, dass sich der Pacaya etwas beruhigt zu haben scheint. Die letzte VONA-Warnung vor Aschewolken liegt nun bereits 3 Tage zurück. Auch die Thermalstrahlung ist niedriger geworden. Dem widerspricht allerdings der Bericht von INSIVUMEH, nach dem Vulkanasche weiter bis auf 3500 m aufsteigt. Glühende Tephra erreichte eine Höhe von 300 m über dem Krater. Der Lavastrom auf der Westflanke ist weiterhin aktiv und soll weiter vorgedrungen sein. Genauere Angaben über seine Länge stehen im letzten Bericht der Vulkanologen aus.

Vulkan-Nachrichten 06.04.21: Fagradalsfjall

In den Vulkan-News vom 6. April geht es um die Eruption am isländischen Vulkan Fagradalsfjall, an dem sich gestern eine neue Eruptionsspalte öffnete. Es gibt auch Nachrichten vom karibischen Vulkan Soufrière. Dort wurde ein Schwarmbeben registriert.

Fagradalsfjall: Seismizität erhöht

Datum: 06.04.2021 | Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Die Eruption am isländischen Vulkan Fagradalsfjall setzt sich an 2 Lokalitäten fort: zum einen ist noch der Hornito im Geldingadalir-Tal aktiv.  Zum anderen ist die Spalte im Nachbartal Meradalir tätig. Gestern Abend führten Vulkanologen Messungen durch. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass die Förderrate an der neuen Spalte bis auf 7 Kubikmeter in der Sekunde angestiegen war. Am Hornito traten ca. 3 Kubikmeter Lava pro Sekunde aus. Insgesamt wurden also 10 Kubikmeter Lava pro Sekunde gefördert und die Gesamteruption verstärkte sich. Bislang wurden um 5 Kubikmeter Lava pro Sekunde eruptiert. Dennoch ist die Eruption weiterhin als klein einzustufen.

Die Luftqualität im Ort Vogar verbesserte sich merklich. Dort litten die Anwohner in den letzten Tagen unter einer hohen Konzentration an Schwefelgasen. Nachts stieg die Seismizität entlang des Magmatischen Gangs deutlich an. Es wurden 224 Erdbeben innerhalb von 48 Stunden festgestellt. IMO meldet auch einen Erdrutsch in einem Bereich zwischen den beiden Eruptionsstellen, die ca. 500 m auseinander liegen. Der Boden hatte sich um mehr als 1 m gesenkt. Aufgrund der unklaren Situation wurde der Zugang zum neuen Vulkan erst einmal gesperrt. Die neue Spalte hatte sich gestern in unmittelbarer Nähe zum Wanderweg geöffnet und in nur 200 m Entfernung zu einem Zeltcamp des Zivilschutzes.

Neue Aufnahmen gibt es natürlich auch. Die hier gezeigten stammen vom italienischen Volcano-Chaser Marco di Marco, den ich vom Ätna kenne. Darüber hinaus findet ihr zahlreiche Medien in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism„.

Soufrière: Neues Schwarmbeben

Datum: 06.04.2021 | Lokation: 13.34, -61.18 | Eruption: Lavadom | Link

Unter dem Gipfel des karibischen Vulkans Soufriere (St Vincente) manifestierte sich ein Schwarmbeben. Die stärkste Erschütterung brachte es auf M 3,9. Das Beben war auf der ganzen Insel zu spüren gewesen. 9 weitere Beben hatten Magnituden über 3. Der Schwarm wird als wesentlich intensiver beschrieben, als der letzte, der sich zwischen dem 23. und 25. März ereignete. Außerdem setzt sich das Domwachstum fort.

Der Dom gleicht einer großen Lavazunge und ist zwischen Kraterrand und altem Dom eingequetscht. Von der Charakteristik her handelt es sich um einen Pancake-Dom.

Fagradalsfjall: Neue Eruptionsspalte

Datum: 05.04.2021 | Lokation: 63.9026, -22.273 | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Livecam-Blick der neuen Eruptionsspalte. © RUV

Heute Mittag offenbarte sich der Grund dafür, warum die Eruption im Geldingadalir-Tal schwächelte: das Magma suchte sich einen neuen Aufstiegsweg. Etwa einen halben Kilometer nordöstlich der bisherigen Eruptionsstelle hat sich jetzt eine neue Spalte geöffnet. Dies ist deutlich auf der Webcam von Ríkisútvarp (erster Stream auf der Seite) zu sehen, die jetzt dem Riss zugewandt ist. Die Eruption wurde von einem Flugzeug aus gesichtet. Vorläufige Messungen zeigen, dass der Riss etwa einen halben Kilometer lang ist. Er liegt erwartungsgemäß, ebenfalls über dem unterirdischen Magmatischen Gang.

Die Aktivität an der Spalte steigerte sich im Laufe des Nachmittags. Es wird bereits an einem neuen Hornito gebaut. Zudem ist auf Luftaufnahmen ein zweiter Riss zu sehen. Er ist kürzer als die bekannte Fraktur und liegt leicht seitlich versetzt. Die Lava ist recht dünnflüssig und fließt über einen steilen Hang in einem Kerbtal, so dass der Lavastrom schnell an Länge gewinnt. Ganz ungefährlich ist die Situation nicht, denn die Eruptionsspalte öffnete sich nahe des Wanderweges zum Hornito. In unmittelbarer Nähe befand sich auch ein Zeltlager des Zivilschutzes. Vulkanologen hatten immer wieder betont, dass sich entlang des Magmatischen Gangs neue Spalten öffnen könnten. Aktuell werden neue Messungen durchgeführt, bei denen die Förderrate und die Gaskonzentration gemessen werden. Der Zugang zur Eruptionsstelle wurde gesperrt. Wie so oft, werden noch einige Wanderer vermisst.

Die Wanderer wurden von den Rettungskräften des Zivilschutzes gefunden und zu ihren Fahrzeugen geleitet. Unterdessen geht die Eruption weiter. Auf den Spalten bilden sich erste Hornitos und der Lavastrom hat deutlich zugelegt.

Ein Video gibt es auch schon. Es zeigt, wie die Lava in das Tal fließt.

Vulkan-Nachrichten 05.04.21: Karymsky, Popocatepetl, Sakurajima

Im Vulkan-Update vom 05.04.21, geht es um ein deutliches Nachlasen der Eruption auf Island, einer starken Explosion am Karymsky, und um Aktivitätszunahme an den Vulkanen Popocatepetl und Sakurajima.

Fagradalsfjall: Eruption schwächelt

Datum: 05.04.2021 | Lokation: 63.9026, -22.273 | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Wer heute Morgen einen Blick auf die Livestreams wirft, wird wahrscheinlich ein wenig enttäuscht sein: der Hornito köchelt nur noch müde vor sich her. Es kommt zu schwachem Lavaspattering und die Lavaströme sind fast zum erliegen gekommen. Entgegen dem sichtbaren Aktivitätsrückgang detektiert MIROVA nachts noch eine sehr hohe Thermalstrahlung mit mehr als 1000 MW Leistung. In den Sozialen Medien gehen Meldungen herum, in denen es heißt, dass die Forscher mittlerweile davon ausgehen, dass die Eruption lange anhalten wird. Die nächsten Stunden werden zeigen, ob der scheinbare Aktivitätsrückgang dauerhaft ist, oder ob es sich nur um eine Fluktuation handelt. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass es nach einigen Wochen/Monaten zu einem weiteren Ausbruch kommen wird, sollte weiterhin Magma aus dem Erdmantel aufsteigen. (Quelle: LiveCam)

Karymsky mit Aschewolken

Datum: 04.04.2021 | Lokation: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch | Link

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka eruptierte der Karymsky Aschewolken. Zunächst detektierte das VAAC die Asche in einer Höhe von 8500 m. Während sie vom Wind in nordöstliche Richtung verdriftet wurde, kletterte sie bis auf einer Höhe von 9100 m. In diesem Jahr gab es bislang 12 VONA-Warnungen zum Karymsky. (Quelle: VAAC Tokio)

Popocatepetl eruptiert Aschewolken

Datum: 04.04.2021 | Lokation: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch| Link

In Mexiko ist der Popocatepetl aktiv und eruptierte gestern Aschewolken. Laut VAAC stieg die Größte bis auf einer Höhe von 7300 m auf und driftete in östlicher Richtung. Vulkanische Blöcke gingen noch in 1 km Entfernung vom Krater nieder. Anschließend gab es eine Phase mit starken Gasemissionen. CENAPRED berichtet von16 Asche-Dampf-Exhalationen und 358 Minuten Tremor. Der Tremor deutet an, dass sich recht viel magmatisches Fluid im Untergrund bewegt. (Quelle: VAAC Washington , CENAPRED)

Sakurajima: Aschewolke mit Blitzen

Datum: 05.04.2021 | Lokation: 31.581130.659 | Eruption:  Vulcanianisch| Link

Im Süden Japans eruptiert der Sakurajima seit gestern wieder Aschewolken. Das VAAC brachte 9 VONA-Warnungen heraus. Die recht kraftvollen Eruptionen lassen die Vulkanasche bis auf 4300 m Höhe aufsteigen. Dabei werden vulkanische Blitze generiert. Gleichzeitig kommt es zu einem deutlichen Anstieg der Seismizität. Gestern wurden gut 70 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Mit weiteren Eruptionen ist zu rechnen. (Quelle: VAAC Tokio , JMA)

Vulkan-News 04.04.21: Sinabung, Merapi, Pacaya

In den Vulkan-Nachrichten vom Ostersonntag geht es um 2 Eruptionen des Vulkans Sinabung auf Sumatra, Pyroklastischen Strömen am Merapi, der Aktivität des Vulkans Pacaya, und um der Eruption auf Island.

Sinabung eruptiert 2 Mal

Auf der indonesischen Insel Sumatra ist der Sinabung weiter aktiv. Das VAAC detektierte Vulkanasche, konnte ihre Aufstiegshöhe aber nicht bestimmten. Dafür empfingen die Vulkanologen vom VSI seismische Signale, die bei der Interpretation der Aktivität geholfen haben. Die Signale hatten Amplituden zwischen 7-73 mm, und dauerten 111-331 Sekunden. Außerdem wurden in den ersten 6 Stunden des Tages 11 Abgänge von Schuttlawinen registriert. Die restliche Seismizität ist gering-moderat. So wurden im erwähnten Beobachtungszeitraum 7 vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt. Nichtsdestotrotz scheint der Lavadom langsam zu wachsen und auf langzeitbelichteten Fotos ist Rotglut zu erkennen. Jeder Zeit könnten pyroklastische Ströme entstehen.

Merapi: Pyroklastische Ströme

Genau das, hat sich am Vulkan Merapi auf Java zugetragen. Dort wurde heute Vormittag ein Pyroklastischer Strom gesichtet. Auch gestern gingen mehrere Glutwolken ab. Sie hatten Gleitstrecken von ca. 1200 m. Zudem gingen und gehen zahlreiche Schuttlawinen ab. Daten zum Domwachstum gibt es nicht, aber es sieht so aus, als würde er weiter wachsen, obwohl die Seismizität relativ niedrig ist.

Pacaya: Aktivität fluktuiert

In den letzten Stunden kam es am Pacaya in Guatemala zu einer leichten Entspannung der Situation. Die Lavafront wich um ca. 200 m zurück, so dass der Lavastrom noch eine Länge von 2800 m hat. Allerdings erreicht die Lava noch bewaldetes Gebiet und löst Brände aus. Explosionen lassen Vulkanasche in Pulsen bis zu 3500 m aufsteigen. Der Wind verfrachtet die Aschewolken in westlicher Richtung. Es kommt zu Ascheniederschlägen in Ortschaften.

Fagradalsfjall: Eruption stabil

Auf Island geht der Vulkanausbruch munter weiter. Es kommt nur zu relativ kleinen Fluktuationen in der Intensität der Eruption. Der Hornito verändert sich permanent, wächst und kollabiert und die Mächtigkeit des Lavafeldes nimmt zu.

Heute Nacht kam es zu einem Erdbeben der Magnitude 3,0. Die Erschütterung konnte in Reykjavik wahrgenommen werden. Heute Morgen ist die Seismizität gering.

Vulkan-Nachrichten 02.04.21: Ätna, Fagradalsfjall, Pacaya

Die Vulkan-Nachrichten am Karfreitag stehen im Zeichen der Vulkane Ätna, Fagradalsfjall und Pacaya. Besonders der Vulkan in Guatemala hat das Potenzial eine echte Bedrohung für die Bevölkerung darzustellen.

Pacaya: Lavastrom legte zu

Am guatemaltekischen Vulkan Pacaya ist die Lage weiter angespannt: es kommt zu Episoden explosiver Eruptionen, bei denen Vulkanasche bis auf einer Höhe von 3000 m aufsteigt und vom Wind ca. 20 km weit verfrachtet wird. In mehreren Ortschaften kommt es zu Ascheniederschlag. Glühende Tephra steigt bis zu 225 m hoch auf. Besorgniserregender ist der Lavastrom, der auf der Westseite des Vulkans unterwegs ist. Er entspringt einem Riss der relativ weit unten auf der Außenflanke des McKenney-Kegels liegt. Die Lava hat bereits eine Entfernung von 3000 m zurückgelegt und einige Farmgebäude zerstört. Die Lavafront an der betroffenen Farm Campo Alegre kam gestern zum Stillstand, dafür reaktivierte sich die Front bei La Breña. Tatsächlich ist es nicht ausgeschlossen, dass die Lava das Dorf El Patrocinio erreicht, den der Lavastrom ist nur noch ca. 300 m vom Dorf entfernt gewesen.

Fagradalsfjall: Eruption stabil

Auf Island geht die Eruption am Fagradalsfjall-Vulkan weiter. Die Aktivität ist im Wesentlichen stabil, es kommt allerdings immer wieder zu leichten Fluktuationen. Die beiden Schlote stoßen kleine Lavafontänen aus und speisen Lavaströme. Die Seismizität hat weiter leicht abgenommen. In den letzten 48 Stunden wurden 127 schwache Erdbeben auf Reykjanes registriert. Dafür gab es ein neues Schwarmbeben im Norden der Insel.

Ätna: Aktivität noch nicht ganz beendet

Die paroxysmale Episode von gestern dauerte ungewöhnlich lange an und ist bis jetzt noch nicht ganz beendet, denn immer noch scheint etwas Lava unterwegs zu sein. Doch man kann davon ausgehen, dass der Lavastrom in den nächsten Stunden ganz zum erliegen kommen wird. MIROVA registrierte heute Nacht eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 757 MW. Heute Morgen kommt es zu schwachen Explosionen aus dem Neuen Südostkrater. Es werden Infraschall-Signale aufgefangen, von denen einige auch aus dem Zentralkrater zu stammen scheinen. Die Tremor-Amplitude hat indes normale Werte erreicht.

Vulkan-News 31.03.21: Fagradalsfjall, Ätna

Die Vulkannachrichten vom 31. März drehen sich um den isländischen Vulkan Fagradalsfjall, der heute viel Lava ausstößt, dem Lavastrom am Pacaya und der Aktivität am sizilianischen Ätna. Der Taal besticht wieder durch hohe Seismizität und der Suwanose-jima dreht auf.

Fagradalsfjall: Lava-Ausstoß hoch

Auf den LiveStreams des isländischen Vulkans Fagradalsfjall sieht man heute, dass scheinbar mehr Lava ausgestoßen wird, als es bisher der Fall war. Die Lavafontänen aus den beiden Förderschloten im Hornito haben zugelegt und werfen glühende Tephra gut 10 Meter hoch aus. Es fließt oberflächlich mehr Lava als in den Vortagen. Das bestätigt auch eine deutlich höhere Thermalstrahlung: MIROVA zeigt eine Leistung von 1136 MW an. Die Seismizität ist allerdings wieder rückläufig. In den letzten 48 Stunden detektierte IMO 146 Erdbeben im Gebiet der Reykjanes-Halbinsel.

Pacaya: The Show goes on

Am Vulkan Pacaya in Guatemala ist weiterhin relativ viel Lava unterwegs. Sie entspringt der Westflanke und fließt auf einer Länge von 2400 m und erreicht Farmland. MIROVA zeigt eine sehr hohe Thermalstrahlung mit 1417 MW Leistung an. INSIVUMEH weist darauf hin, dass Lavaströme auch auf den anderen Flanken entstehen könnten. Der Tremor ist hoch und in Pulsen erfolgen explosive Eruptionsphasen. Sie stoßen Vulkanasche bis auf 3000 m Höhe aus.

Taal: Seismizität wieder hoch

Der philippinische Taal-Vulkan sorgt wieder für Schlagzeilen, weil die Seismizität nach einem Rückgang in den letzten Tagen, gestern wieder deutlich anstieg. PHILVOLCS meldete 212 vulkanische Erdbeben, einschließlich 168 Episoden vulkanischen Tremors mit einer Dauer von 1 bis 20 Minuten. 44 niederfrequente vulkanische Erdbeben erschütterten den Vulkan. Der Schwefeldioxid-Ausstoß stieg auf 1299 Tonnen am Tag.

Suwanose-jima: Erhöhung der Alarmstufe

Am Inselvulkan Suwanose-jima steigerte sich die Aktivität soweit, dass das JMA die Alarmstufe auf „3“ (von 5) erhöhte. Gestern ereignete sich eine Eruptionsserie, bei der glühende Lavabomben bis auf die Außenflanke des Vulkans geschleudert wurden. Das VAAC meldete Vulkanasche in einer Höhe von 1800 m. Es kam zu einem sprunghaften Anstieg der Seismizität. Die Livedaten zeigen 148 vulkanotektonische Erschütterungen an. Es kam zu 19 Tremorphasen.

Ätna: Warten auf den Paroxysmus

Am Ätna war es in den vergangenen Tagen relativ ruhig. Zwar gab es eine Reihe kleinere Eruptionen aus dem Zentralkrater und dem Neuen Südostkrater, ein weiterer Paroxysmus blieb bisher aber aus. Aktuell steigt die Tremor-Amplitude etwas, doch das schaut ehr nach normaler Aktivität in den Gipfelkratern aus, denn nach einem beginnenden Paroxysmus. Dafür spricht auch die moderate Thermalstrahlung, die von den Satelliten detektiert wird. So bleibt es weiter ungewiss, ob- und wann es zu einem weiteren Paroxysmus kommen wird.

Vulkan-Update 29.03.21: Fagradalsfjall, Pacaya und Sinabung

In den News zu den Vulkanen geht es heute einmal mehr um die Eruption auf Island, den Geschehnissen am Pacaya in Guatemala und einer Eruption des Vulkans Sinabung. Der Kadovar in PNG emittiert Vulkanasche.

Fagradalsfjall: Eruption hält an

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall geht die Eruption unvermindert weiter. Die Lavaströme akkumulieren sich im Tal und schaffen eine immer dicker werdende Schicht. Sie reicht langsam bis an den unteren Schlot des Hornitos heran und wenn die Lava in selbigen zurück läuft, dürfte es interessant werden zu beobachten, was passiert. Entweder der Schlot verstopft, oder er baut sich wieder einen Turm auf. Die Seismizität ist entlang des Dykes weiter zurück gegangen. Zwar zeigt IMO für die letzten 48 Stunden noch 158 Erdbeben auf Reykjanes an, die meisten davon manifestierten sich allerdings in 2 Schwärmen abseits des Fagradalsfjall. Ein Schwarm wurde an der Westspitze der Halbinsel lokalisiert, ein weiterer bei Þrengsli weiter östlich. Die Frage, wie lange die Eruption anhalten wird, bleibt weiterhin offen.

Kadovar emittiert Asche

Der Vulkan Kadovar liegt in Papua Neuguinea und emittiert seit gestern Vulkanasche. Sie steigt bis auf einer Höhe von 1500 m auf und driftet in westlicher Richtung. Der Vulkan stand vor 2 Jahren häufig in den News, als ein Lavadom an der Küste wuchs.

Pacaya: Lavastrom ist unterwegs

Die Eruptionen am Pacaya halten ebenfalls weiterhin an. Es gibt Pulse, bei denen Vulkanasche bis zu 3000 m hoch aufsteigt. Glühende Tephra wird mehrere Hundert Meter über Kraterhöhe ausgestoßen. Der Lavastrom im Westen des Vulkans hat eine Länge von 2450 m und fließt durch bewaldetes Gebiet und landwirtschaftlich genutztes Grasland. Dabei entstehen immer wieder kleinere Brände.

Sinabung mit Eruption

Der Vulkan auf Sumatra in Indonesien eruptierte heute Morgen. Eine Aschewolke erreichte eine Höhe von 3700 m. Es wurde ein seismisches Signal erzeugt, dass 182 Sekunden anhielt und eine Amplitude von 14 mm hatte. Es wurden einige vulkanisch bedingte Erschütterungen registriert, allerdings war die Seismizität gestern auf dem niedrigsten Stand der letzten 3 Monate.