Vulkan-Nachrichten 06.05.21: Fagradalsfjall, Reventador, Sinabung

In den Vulkannachrichten vom 06. Mai geht es um die anhaltende Aktivität am Fagradalsfjall und um Ascheeruptionen an den Vulkanen Reventador und Sinabung. Darüber hinaus gab es ein Erdbeben am Ätna.

Fagradalsfjall pulsiert weiter

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall hält die pulsierende Aktivität an. Es wechseln sich längere Ruheperioden mit kurzen Phasen von Lavafontänen-Tätigkeit ab. Die Höhe der Lavafontänen ist von ihren Spitzenwerten vom Wochenende weit entfernt: die Lava steigt noch ca. 60 m hoch auf. Dafür verzeichnete MIROVA gestern Abend einen neuen Spitzenwert in Bezug auf die Thermalstrahlung, denn bei einer Messung um 22.15 Uhr wurde eine Leistung von 4740 MW registriert. Aktuell liegt der Wert bei 875 MW.

Die Seismizität entlang des Magmatischen Gangs ist vergleichsweise niedrig. Die meisten Beben manifestieren sich an seinem Nordende, abseits der Eruptionsstelle. Dennoch zeigt IMO 123 Beben für den Bereich der Reykjanes-Halbinsel an. Die meisten Erschütterungen manifestierten sich allerdings im Hengil-Spaltensystem.

Reventador mit Ascheeruptionen

Staat: Ecuador | Koordinaten: -0.08, -77.66 | Eruption:  Vulcanianisch| Link

In Ecuador ist der Reventador weiter aktiv und eruptiert Aschewolken. Das VAAC registrierte die Asche heute in einer Höhe von bis zu 4600 m. Sie driftete in nordwestlicher Richtung.

Das IGEPN veröffentlichte gestern ein Bild vom 4. Mai, dass zeigt, dass es bei einer Eruption zu einem kleinen Aschestrom kam, der vermutlich von glühender Tephra verursacht wurde, die auf der Außenseite des Kraterrands einschlug.

Sinabung eruptiert Vulkanasche

Staat: Indonesien | Koordinaten: 3.17, 98.39 | Eruption:  Dom| Link

Vom Sinabung auf Sumatra gehen auch wieder Aschewolken aus. Laut VAAC steigen sie ebenfalls bis auf einer Höhe von 4600 m auf. Laut VSI dauerte der Vulkanausbruch 319 Sekunden und erzeugte ein seismisches Signal mit einer Amplitude von 66 mm. Außerdem wurden innerhalb von 6 Stunden 20 vulkanisch bedingte Erdbeben festgestellt.

Ätna: Erdbeben M 3,2

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Strombolianisch | Link

Unter der Südwestflanke des Vulkans Ätna gab es gestern einen Erdstoß der Magnitude 3,3. Die Werte stammen vom EMSC. Das INGV gibt eine Magnitude von 2,9 an. Das Epizentrum lag bei Paterno, wo sich auch die bekannte Salinelle befindet. Die Tiefe des Erdbebenherdes wird mit 7 km angegeben. In der Nacht zuvor wurden strombolianische Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater gemeldet. Die Tremor-Amplitude ist so niedrig wie seit langem nicht mehr und bewegt sich im grünen Bereich.

Vulkan-News 04.05.21: Ätna, Fagradalsfjall, Pacaya

In den Vulkannachrichte geht es heute um strombolianische Eruptionen am Ätna, der Aktivität am Fagradalsfjall und dem Lavastrom am Pacaya. Außerdem eruptierte der Langila in PNG.

Fagradalsfjall: Aktivität rückläufig

Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Die vergangenen 24 Stunden wurden weiterhin von Pulsen mit Lavafontänen geprägt, allerdings nahm die Stärke der Pulse ab und die Pausenintervalle wurden länger. Die Leistung der Thermalstrahlung halbierte sich fast und beträgt aktuell 1195 MW. Es wird also ungefähr soviel Lava gefördert, wie vor der Phase mit der pulsierenden Tätigkeit. Der Chemismus der Lava änderte sich abermals und weist nun höhere Kalium-Werte auf und soll mehr Wasser enthalten. Die Seismizität entlang des Dykes hat weiter abgenommen. Die Interpretation von Seiten der Wissenschaftler könnte kaum unterschiedlicher sein: einige postulieren eine neue Magmakammer unter dem Vulkan, in der Entgasungen die Lavapulse erzeugen, andere sehen das Ende der Eruption nahen. Von einigen Eruptionen ist bekannt, dass entsprechende Lavapulse das nahende Ende der Eruption andeuteten. Ich halte es für durchaus möglich, dass der Dyke leergelaufen ist und sich erst neues Magma sammeln muss, dass in großen Blasen aufsteigt und aus dem Schlot schießt.

Am Vortag war die Aktivität so stark, dass die Lavafontänen mehrere Hundert Meter hoch aufstiegen. Ihre Spitzen waren sogar von umliegenden Ortschaften aus sichtbar. Das Bild stammt vom ortsansässigen Volcano Chaser Marco di Marco.

Ätna: Strombolianische Eruptionen

Lokation: 37.73, 15.00 | Eruption: Strombolianisch | Link

Nachdem es am Ätna ein paar Tage lang keine Eruptionen mehr gab, setzten heute Nacht wieder stromboliansiche Ausbrüche ein. Sie kamen aus dem Neuen Südostkrater. Darüber berichtete Dr. Boris Behncke vom INGV. MIROVA registrierte eine moderate Thermalstrahlung mit einer Leistung von 22 MW. Auf einem Sentinel-Satellitenbild vom 2. Mai erkennt man winzige thermische Anomalien in 2 Schloten des Zentralkraters und in einem Vent des Neuen Südostkraters. Die Seismizität bleibt niedrig, sieht man einmal von dem Schwarmbeben ab, dass sich letzte Woche unter der Ostflanke manifestierte. Wie immer ist es schwierig Prognosen über das weitere Verhalten des Vulkans abzugeben. Der Magmenaufstieg aus der Tiefe scheint relativ gering zu sein. Unklar ist, was sich noch an eruptionsfähigem Magma in den oberen Stockwerken des Reservoirs befindet. So kann man neue Paroxysmen nicht gänzlich ausschließen, zumal strombolianische Eruptionen erste Anzeichen dafür sein könnten. Trotzdem vermute ich, dass die paroxysmale Eruptionsphase erst einmal vorbei ist.

Langila: Kleinere Aschewolke

Lokation: -5.53, 148.42 | Eruption: Strombolianisch | Link

In Papua Neuguinea eruptierte der Langila eine kleine Aschewolke. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 1500 m detektiert. Sie driftete in nordöstlicher Richtung. Langila zählt zu den aktivsten Vulkanen des Landes und liegt am Rand der Bismarck-See, in der es in den letzten Monaten mehrere moderate-starke Erdbeben gegeben hat. Nicht ausgeschlossen, dass da mehr kommen wird.

Pacaya: Lavastrom bleibt aktiv.

Lokation: 14.38, -90.59 | Eruption: Lavastrom | Link

Am Pacaya in Guatemala fließt weiterhin Lava aus der Spalte auf der Nordwestflanke des McKenney-Kraterkegels. Der Lavastrom hat eine Länge von 2075 m erreicht und bewegt sich Richtung Farmland bei La Brena. Eine unmittelbare Gefahr für Ortschaften besteht noch nicht.

Vulkan-Nachrichten 03.05.21: Fagradalsfjall, Fournaise, Sakurajima

Heute gibt es Neuigkeiten vom Fagradalsfjall, der recht starke Lavafontänen erzeugt, vom Fournaise, dessen Lavaströme unterirdisch fließen und von den Japanern Sakura-jima und Suwanose-jima.

Fagradalsfjall: Episoden mit Lavafontänen

Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Der isländische Vulkan Fagradalsfjall machte in der Art weiter, mit der er in der Nacht zum 2 Mai begonnen hatte, und erzeugt Episoden mit relativ starker Lavafontänen-Tätigkeit. Die Pausen zwischen den Episoden mit den Lavafontänen haben sich verlängert. Es kommt zu kontinuierlichem Ausstoß von Lavaströmen. Das Lavafeld vor der LiveCam hat deutlich an Größe zugelegt. MIROVA detektiert eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 2148 MW.

Piton de la Fournaise: Tremor gesunken

Lokation: -21.23, 55.72 | Eruption:  Hawaiianisch| Link

Der Fournaise auf La Réunion ist immer noch aktiv. Allerdings bewegen sich die Lavaströme größtenteils durch Tubes, so dass an der Erdoberfläche wenig zu sehen ist. Gestern berichtete das OVPF, dass es zu einem Feuer an der Lavafront im Grandes Pentes gekommen sei, wo Vegetation in Brand gesetzt wurde. Heute detektiert MIROVA eine hohe Thermalstrahlung mit mehr als 600 MW Leistung. Die Vermutung liegt nahe, dass die Wärmestrahlung von dem Feuer ausgeht, doch es ist auch möglich, dass es einen offen fließenden Lavastrom gibt.

Die Episode mit ungewöhnlich hohem Tremor ist beendet. Das Zittern des Erdbodens reduzierte sich und befindet sich nun auf einem Niveau, wie es für eine Eruption in dieser Phase typisch ist. Es wurden einige vulkanotektonische Beben registriert und es findet leichte Inflation statt. Aus der Tiefe steigt mehr Magma auf, als derzeit an Lava eruptiert wird.

Sakurajima mit Rotglut

Lokation: 31.581, 130.659 | Eruption: Vulcanianisch | Link

Der japanische Vulkan Sakurajima befindet sich in einer Phase erhöhter Aktivität. Seit dem 01. Mai meldete das VAAC 10 Aschewolken, die bis auf Höhen um 2700 m aufgestiegen sind. Nachts war rot illuminierter Dampf über dem Krater zu sehen und MIROVA registrierte eine schwache thermische Anomalie. Glühendes Magma steht also hoch im Fördersystem, was in den letzten Jahren nur selten zu beobachten gewesen war. Die Seismizität ist unauffällig.

Suwanose-jima eruptiert Aschewolken

Lokation: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch | Link

Der Suwanose-jima ist der zweite Vulkan im Süden des japanischen Archipels, der seit einigen Wochen recht munter ist. Das VAAC detektierte hier 17 Eruptionen in 3 Tagen. Wahrscheinlich gibt es einen Mix aus strombolinaischen Eruptionen und vulcanianischen Ausbrüchen. Die Aschewolken steigen bis zu 2700 m auf und werden vom Wind in Richtung Südosten geblasen.

Vulkan-Nachrichten 02.05.21: Fagradalsfjall, Merapi, Pacaya

In den News zu den Vulkanen geht es heute um das veränderte Eruptionsgeschehen am isländischen Vulkan Fagradalsfjall, dem Lavastrom am Pacaya und Pyroklastischen Strömen am Merapi.

Fagradalsfjall: Eruptionsverhalten änderte sich

Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Im Laufe des gestrigen Tages veränderte sich das Eruptionsverhalten: anstatt einer kontinuierlichen Lavafontäne zu eruptieren, generierte der Krater auf Spalte 5 strombolianische Eruptionen.  Dafür steigerte sich die Auswurfshöhe der glühenden Tephra und das Wachstum des Kegels beschleunigte sich. Zeitweise kam es auch zu starken Pulsen, bei denen eine Lavafontäne entstand. Zudem werden weiterhin Lavaströme gefördert und das Lavafeld wächst.

Die Seismizität auf der Reykjanes-Halbinsel fluktuiert. In den letzten 48 Stunden registrierte IMO 96 Erschütterungen, von denen sich allerdings viele Beben im Bereich des Hengil-Spaltensystems manifestierten. Die Erdbebentätigkeit entlang des Magmatischen Gangs nahm ab.

Merapi generiert Pyroklastische Ströme

Lokation: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom | Link

Am indonesischen Vulkan Merapi wurden gestern 4 Pyroklastische Ströme erzeugt. Sie verursachten seismische Signale, die zwischen 80 und 134 Sekunden dauerten und Amplituden bis zu 61 mm aufwiesen. Darüber hinaus wurden 104 Abgänge von Schuttlawinen festgestellt. Gegenüber den letzten Wochen hat die Seismizität ein wenig zugenommen. Der Dom wächst weiter.

Pacaya: Lavastrom wird länger

Lokation: 14.38, -90.59 | Eruption: Lavastrom | Link

Am guatemaltekischen Pacaya wird weiterhin vergleichsweise viel Lava eruptiert. INSIVUMEH berichtet, dass der Lavastrom aus der neuen Eruptionsspalte eine Länge von 1700 m erreicht hat und an 2 Fronten aktiv ist. Noch gefährden sie keinen Ortschaften, doch das könnte sich schon in wenigen Tagen ändern. Außerdem kommt es wieder zu explosiven Pulsen aus dem McKenney-Krater. Das VAAC detektiert Vulkanasche in 3000 m Höhe.

Sinabung eruptiert Asche

Lokation: 3.17, 98.39 | Eruption: Dom| Link

Auf Sumatra ist der Sinabung weiterhin munter und erzeugte gestern 2 Ascheeruptionen. Sie dauerten jeweils 3 Minuten und förderten Vulkanasche bis auf einer Höhe von gut 3000 m. Die Seismometer des VSI registrierten 128 Abgänge von Schuttlawinen, 17 Hybriderdbeben, 4 Beben mit niedrigen Frequenzen und 1 vulkanotektonisches Erdbeben.

Der Dom wächst weiter und nimmt inzwischen wieder gefährliche Dimensionen an. So erkennt man auf dem Bild von letzter Woche, dass eine Zunge des Doms bis auf die Vulkanflanke hinaus ragt. Kollaps-Ereignisse sind sehr wahrscheinlich. Die Gefahr, dass größere Pyroklastische Ströme abgehen wächst täglich.

Vulkan-Nachrichten 30.04.21: Ätna, Fagradalsfjall, Pacaya

Heute geht es in den Vulkannachrichten um ein Schwarmbeben am Ätna, einer neuen Eruptionsspalte am Pacaya und um die Aktivität am Fagradalsfjall. Dort steigerte sich die Höhe der Lavafontäne.

Fagradalsfjall: Lavafontäne höher

Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Seit gestern steigerte sich die Tätigkeit am isländischen Vulkan Fagradalsfjall. Die Aufstiegshöhe der Lavafontäne hat deutlich zugenommen und der Kraterkegel wächst. Das gleiche gilt auch für den Lavastrom. Die Seismizität entlang des Dykes ist moderat. Dafür gab es gestern am Vulkansystem Hengil ein Beben der Magnitude 3,8. Es war mit einem Schwarmbeben assoziiert. Bereits in den letzten Tagen gab es dort eine erhöhte Seismizität.

Pacaya: Neuer Lavastrom

Lokation: 14.38, -90.59 | Eruption:  Vulcanianisch | Link

PacayaFür gut 10 Tage sah es am Pacaya in Gautemala nach Entspannung aus, doch seit gestern fließt ein neuer Lavastrom. Er kommt wieder aus einer Spalte auf der Südwestflanke des Vulkans und die Fördermenge schaut derzeit so aus, als ob sie wieder das Potenzial hätte, einen langen Lavastrom zu erzeugen. INSIVUMEH meldete darüber hinaus strombolianische Tätigkeit aus dem McKenney-Krater. Glühende Tephra steigt bis zu 225 m über Kraterhöhe auf. Größere Ascheeruptionen gab es nicht.

Ätna: Schwarmbeben bei Milo

Lokation: 37.73, 15.00 | Eruption: Strombolianisch | Link

Unter der Ätna-Ostflanke gab es heute Nacht ein Schwarmbeben. Das INGV registrierte mehr als 50 schwache Erschütterungen im Bereich von Milo. Die Gemeinde befindet sich unterhalb des Valle del Bove. Die stärkste Magnitude lag bei 2,1. Die Tiefen der Erdbebenherde streuen grob zwischen 22 und 8 km. Es schaut so aus, als wären die Beben mit Magmenaufstieg assoziiert, obwohl es in der Region auch bekannte Störungszonen gibt. Eine Theorie ist, dass aufsteigendes Magma die Spannungen im Untergrund verändert und so Beben an tektonischen Störungszonen auslöst. Wie auch immer, es ist ein Lebenszeichen des Vulkans, dass vermuten lässt, dass die Phase geringe Aktivität nur ein Intermezzo sein wird.

Vulkan-News 29.04.21: Fagradalsfjall, Merapi, Sinabung

In den Vulkannachrichten vom Donnerstag, geht es um ein Update zum Fagradalsfjall und um mehrere explosive Eruptionen am Sinabung auf Sumatra. Der Merapi erzeugte glühende Schuttlawinen.

Fagradalsfjall: Kollaps am Krater

Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

 

Die Eruption auf Island geht weiter und die Aktivität konzentriert sich auf den Kraterkegel, der sich auf Spalte 5 bildete. Die Webcam von mbl nahm gestern ein Kollaps-Ereignis auf, bei dem die Spitze einer Kraterwand einbrach. Die Menschen im Vordergrund bieten einen schönen Größenvergleich, anhand dessen man die Dimension des Kraterkegels besser einschätzen kann. Demnach ist er ungefähr 12 m hoch und 30 m breit. Die Lavafontänen steigen bis zu 20 m hoch auf.

Die Seismizität entlang des Dykes ist leicht rückläufig. Dafür manifestierte sich ein neues Schwarmbeben weiter östlich, am Rand der Risssysteme der Reykjanes Halbinsel.

Sinabung erzeugt explosive Eruptionen

Lokation: 3.17, 98.39 | Eruption:  Dom| Link

Am Sinabung auf Sumatra (Indonesien) wurden in den letzten 24 Stunden 6 explosive Eruptionen generiert. Seismische Daten zeigten, dass die Eruptionen bis zu 228 Sekunden dauerten und Maximalamplituden von 120 mm hatten. Lokale Medien berichten zudem, dass Pyroklastische Ströme abgingen. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 4000 m. Sie driftete in westlicher Richtung. Das VSI meldete neben den explosiven Eruptionen, die Abgänge von 138 Schuttlawinen. Die Ereignisse kamen nicht überraschend, denn bereits Vorgestern wurden Fotos vom Dom veröffentlicht: er ragte weit über den Krater hinaus. Ich gehe davon aus, dass es in den nächsten Tagen zu weiteren Ereignissen kommen wird.

Merapi mit Schuttlawinen

Lokation: -7.541, 110.445 | Eruption:  Dom | Link

Am Merapi auf Java gingen in den letzten Tagen zahlreiche glühende Schuttlawinen ab. Alleine gestern wurden 126 Abgänge festgestellt. Die zugehörigen seismischen Signale hielten bis zu 141 Sekunden an und hatten Amplituden zwischen 3-44 mm. Nächtliche Aufnahmen dokumentieren, dass die Schuttlawinen glühende Lava enthielten. Zudem wurden 22 Hybriderdbeben detektiert. Ihre Zahl nahm in den vergangenen Tagen etwas zu. Man kann davon ausgehen, dass Magma aufsteigt und der Dom weiter wächst.

Fagradalsfjall: LiveCam, Seismik, Tremor, Deformation, Karten und Daten

Auf dieser Seite findet ihr Livecams und Livedaten zu Seismik, Tremor und Bodendeformation am isländischen Vulkan Fagradalsfjall auf der Reykjanes Halbinsel. Bei den Livecams handelt es sich um Youtube-Livestreams, die nicht immer verfügbar sind. Ich versuche sie so aktuell wie möglich zu halten. Für gewöhnlich arbeiten die Streams nur, wenn es eine Eruption am Fagradalsfjall gibt, oder wenn sich eine anbahnt. Hier ein Link zu einem Webcamanbieter, der aktuell einen Blick Richtung Vulkan zeigt.

LiveCam Fagradalsfjall

Live-Tremor am Fagradalsfjall

Tremor am Fagradalsfjall. © IMO
Tremor am Fagradalsfjall. © IMO

Seismik am Fagradalsfjall

Live-Seismogramm Fagradalsfjall. © IMO
Live-Seismogramm Fagradalsfjall. © IMO

Bodendeformation am Fagradalsfjall

Bodendeformation am Fagradalsfjall. Untere Grafik zeigt die Bodenhebung. © IMO
Bodendeformation am Fagradalsfjall. Untere Grafik zeigt die Bodenhebung. © IMO

Daten und Karten zur Eruption 2021

Die Eruption wurde in der vergangenen Woche für beendet erklärt. Inzwischen gibt es aber neue Schwarmbeben inkl. Magmaintrusion, so dass es bald wieder losgehen könnte.

Inzwischen hat sich die Fagradalsfjall-Eruption zu einem Dauerbrenner etabliert und ein Ende des Vulkanausbruchs ist nicht in Sicht. Allerdings erwies sich die Eruption bisher als sehr dynamisch und das Geschehen ändert sich permanent: alles ist im Fluss. Auf dieser Seite fasse ich die Karten, Grafiken und Daten zusammen, so dass man sich einen schnelle Überblick verschaffen kann.

Die Lage des Vulkans


Der Fagradalsfjall liegt im Südwesten der isländischen Reykjanes-Halbinsel und in Sichtweite der Blauen Lagune.

Die Spalten am Fagradalsfjall

Die Spalten auf Island. © Benjamin Henning

Im Südwesten der vulkanischen Erhebung öffneten sich bis jetzt (Stand 28.April) fünf kurze Spalten, die über dem magmatischen Gang liegen. Wie es für Spalten typisch ist, schlossen sie sich zum größten Teil schnell wieder und es bildeten sich Schlote, auf denen Hornitos wuchsen. Aktuell konzentriert sich die Aktivität auf einem Schlot im System 5.

Daten zur geförderten Lava am Fagradalsfjall

Am 26. April betrug der Lava-Ausstoß 6,3 Kubikmeter Lava pro Sekunde. Das Lavafeld bedeckte eine Fläche von 1,13 Quadratkilometern. Insgesamt wurden bis zu diesem Zeitpunkt fast 19 Millionen Kubikmeter Lava gefördert. Damit erreichte der Lava-Ausstoß fast die Menge, die im Jahr 2011 bei der Fimmvörduhals-Eruption am Eyjafjallajökull gefördert wurde.

Chemische Analysen ergaben, dass ein primitives Magma gefördert wird, dass aus dem Erdmantel aufsteigt, ohne zuvor in einem Magmenkörper zu differenzieren. Daher gehen mehrere Wissenschaftler davon aus, dass die Eruption über Monate, wenn nicht sogar Jahre andauern könnte. Es wird auch darüber spekuliert, dass eine lang anhaltende Aktivitätsphase auf Reykjanes begonnen hat, in deren Verlauf auch andere Risssysteme auf der Halbinsel aktiv werden könnten. In diesem Fall würde es in den nächsten Jahrzehnten zu mehreren Eruptionen an unterschiedlichen Lokalitäten kommen. Dafür spricht nicht nur der Chemismus der Lava, sondern auch der Umstand, dass die Seismizität entlang mehrere Spaltensysteme auf Reykjanes in den letzten Jahren hoch war.

Magmatischer Gang auf Reykjanes

Der Dyke auf Reykjanes. © IMO

Seit Februar 2021 kam es zu einer seismischen Krise, die durch die Intrusion von Magma ausgelöst wurde. Es manifestierten sich Tausende Erdbeben und der Boden entlang des Magmatischen Gangs hob sich an.

Risssysteme auf Reykjanes

Risssysteme auf Reykjanes. © mbl

In den letzten Jahren manifestierten sich mehrere seismische Krisen auf Reykjanes. Teilweise gingen sie mit Bodendeformation einher. Besorgniserregend waren die Vorgänge, die sich 2020 nahe des Vulkans Thorbjörn bei Grindavik ereigneten. Schon damals hielt man eine Eruption am Spaltensystem von Eldvörp-Svartsengi für möglich.

Vulkan-News 28.04.21: Ätna, Fagradalsfjall, Stromboli

In den Nachrichten zu den Vulkanen geht es heute um strombolianische Eruptionen am Ätna, einer Phase mit kontinuierlicher Aktivität am Stromboli und um den wachsenden Krater am Fagradalsfjall. Darüber hinaus zeigte sich der Suwanose-jima und von seiner aktiven Seite.

Fagradalsfjall: Kraterkegel wächst

Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall geht die Aktivität weiter. Sie beschränkt sich zunehmend auf den Hornito auf Spalt 5, dessen Haupt-Schlot deutlich an Größe zugelegt hat. Er fördert eine permanente Lavafontäne und speist einen Lavastrom. Der Hornito hat das Potenzial sich zu einem Schlackenkegel zu entwickeln. Die Seismizität entlang des Risssystems ist weiter moderat, mit leicht rückläufiger Tendenz. IMO registrierte in den letzten 48 Stunde 95 Beben auf der Reykjanes-Halbinsel. Darüber hinaus gab es auch einen kleinen Schwarm unter der Katla.

Ätna: Strombolianische Aktivität

Lokation: 37.73, 15.00 | Eruption: Strombolianisch | Link

In der Nacht steigerte sich die strombolianische Aktivität am Ätna. Austragungsort ist der Neue Südostkrater. Die Infraschall-Sensoren des LGS registrierten zahlreiche Explosionen. Das Geschehen spiegelt sich ebenfalls in einer thermischen Anomalie wieder, die auf einem neuen Sentinel-Satellitenbild im Infrarotbereich zu sehen ist. Im Zentralkrater ist ein kleinere Anomalie auszumachen. Der Tremor bewegt sich nun an der Basis des gelben Bereichs und weist einige Spitzen auf.

Stromboli: Phase mit Lavaspattering

Lokation: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch | Link

Heute Nacht konnte man via Livecam beobachten, dass es am Stromboli eine Phase mit starken Entgasungen, Lavaspattering und häufigeren strombolianischen Eruptionen gab. Die Aktivität konzentrierte sich auf den nordöstlichen Kratersektor, aus dem früher öfters Lavaströme austraten. Es ist sehr gut möglich, dass die beschrieben Aktivität eine entsprechende Phase mit dem Ausstoß von kurzen Lavaströmen ankündigt. In der letzten Woche signalisierten hohe Kohlendioxid-Emissionen, dass vermehrt Lava aus größeren Tiefen aufsteigen könnte. Die Aktivität wurde allerdings im täglichen Update des LGS nicht kommentiert.

Suwanose-jima mit Eruptionsserie

Lokation: 29.64, 129.72 | Eruption: Strombolianisch | Link

Im Süden des japanischen Archipels ist der Inselvulkan Suwanose-jima munter. Das VAAC meldete seit gestern 9 Aschewolken. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 2400 m auf und drifteten in nordwestlicher Richtung. Dieses Jahr gab es bereits 264 Warnungen vor Aschewolken. Wie man den Live-Daten entnehmen kann, stieg der Tremor in den letzten Tagen deutlich an.

Vulkan-Nachrichten 27.04.21: Ätna, Fagradalsfjall

In den Vulkannachrichten vom Dienstag, steht der Ätna an erster Stelle der Berichterstattung, denn dort nahm der Neue Südostkrater seine Aktivität wieder auf. Außerdem gibt es einen Statusbericht zum Fagradalsfjall.

Ätna: Explosionen am Neuen Südostkrater

Lokation: 37.73, 15.00 | Eruption: Strombolianisch | Link

Gestern habe ich den Ätna noch für ruhend erklärt, da dreht er doch prompt wieder etwas auf und erzeugt strombolianische Eruptionen aus dem Neuen Südostkrater. Die Aktivität begann bereits in der Nacht zuvor, als es 2 spontane Explosionen gegeben hatte, die einen Teil des Kegels mit glühender Tephra eindeckten. Solche einzelnen Explosionen erlebte ich bereits 2 Mal am Vulkan, einige Tage bevor es neue Paroxysmen gab. Allerdings ist die Seismizität weiter gering und aus der Tiefe scheint es keinen großen Magmen-Zustrom zu geben, wenigstens keinen, den die Sensoren des INGV detektieren könnten. Dr. Boris Behncke schrieb, dass sich der Berg sehr ruhig verhalte, wenn man von der jüngsten Aktivität absieht. Nach der starken Inflation seit Herbst letzten Jahres und der folgenden Deflation während der Paroxysmen, gab es in diesem Monat wohl nur bescheidene Bodendeformationen. Nichtsdestotrotz kann sich noch eruptionsfähiges Magma im Reservoire des Ätnas befinden. Also, Totgesagte leben länger!

Fagradalsfjall: Lavafontäne intensiviert

Lokation: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Im Laufe der Nacht änderte sich das eruptive Verhalten entlang der Spalten am Fagradalsfjall. Die LiveCam-Aufnahmen zeigen, dass die meisten Schlote ihre Aktivität zurückgefahren haben. Nun konzentriert sich der Löwenanteil des Lava-Ausstoßes auf Spalte 5. Dort nahm die Höhe des Lava-Sprudels zu, so dass man getrost von einer kleinen Lavafontäne sprechen kann. Sie speits einen Lavastrom, der Richtung Meradalir-Tal fließt. Gestern Abend registrierte MIROVA eine Wärmestrahlung mit einer Leistung von 1417 Watt. IMO berichtete, dass die durchschnittliche Förderrate von anfänglich 5,6 Kubikmeter pro Sekunde auf ca. 7 Kubikmeter anstieg. Dieser Wert stammte aus der letzten Woche.

Die Seismizität entlang des Magmatischen Gangs ist moderat. Beim Keilir -am Nordost-Ende des Magmatischen Gangs- gab es ein kleines Schwarmbeben. Die stärkste Erschütterung brachte es auf M 3,2.

Viele isländische Wissenschaftler sind sich inzwischen einig, dass die aktuelle Eruption nur der Auftakt zu einer langanhaltenden Eruptions-Phase in den Risssystemen der Reykjanes-Halbinsel darstellt. Es könnte in den nächsten Jahren also spannend bleiben.