Vulkan-News 03.06.2021: Ätna, Fagradalsfjall, Nevados de Chillan

Die Vulkan-Nachrichten vom 03. Juni drehen sich um die Vulkane Ätna und Fagradalsfjall. Die Feuerberge Nevados de Chillan und Semeru eruptierten Aschewolken.

Ätna: Tremor-Amplitude hoch

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Update 15.30 Uhr: Der Tremor begann wild zu fluktuieren, ganz so, als hätte es ein beginnender Paroxysmus nicht geschafft durchzustarten. Die Wahrscheinlichkeit für einen neuen Auflauf in den nächsten Stunden ist groß.

Originalmeldung: Am Ätna ist die Tremor-Amplitude nach dem Paroxysmus von gestern nicht mehr bis in den grünen Bereich gefallen, sondern bewegt sich im gelben Bereich seitwärts. In den letzten Wochen verhielt es sich dann so, dass der nächste Paroxysmus nicht lange auf sich warten ließ. Vergleichbar moderaten Tremor hatten wir auch während der mehrmonatigen Periode mit Gipfelaktivität im letzten Jahr. Tatsächlich scheint es strombolianische Eruptionen zu geben, denn das LGS registriert Infraschall. MIROVA zeigt eine moderate Thermalstrahlung im niedrigen zweistelligen MW Bereich an. Es bleibt also spannend, am mächtigsten Vulkan Europas.

Fagradalsfjall: Tremor hoch

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch


Am Fagradalsfjall ist die Tremor-Amplitude weiter gestiegen und jetzt wieder ungefähr auf dem Niveau, wie zur Zeit der Lavafontänen. Das Gleiche gilt auch für die Förderrate: sie stieg auf 12,4 Kubikmeter pro Sekunde. Allerdings ist die sichtbare Aktivität geringer und überwiegend rein effusiver Natur, wenngleich es zum periodischen Aufwallen des Lavasees im Kegel kommt. Heute Nacht ließ sich auf der Livecam sehr schön beobachten, wie ein Lavastrom aus einer Tube hervorbrach und sich an der Oberfläche schnell ausbreitete. Das verdeutlicht, dass sich ein Teil der Eruption im Verborgenen abspielt.

Nevados de Chillan eruptiert Vulkanasche

Staat: Chile | Koordinaten: -36.85, -71.377| Eruption: Dom

In Chile ist der Nevados de Chillan weiter aktiv und eruptiert Aschewolken. Das VAAC bringt täglich mehrere VONA-Warnungen heraus. Die Aschewolken steigen bis auf einer Höhe von 4300 m auf und driften in Richtung Nordosten.

Semeru mit Ascheemissionen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption:  Dom

Der Semeru auf Java tut es dem Chillan gleich und stößt Asche aus, die bis auf 4300 m Höhe aufsteigt und in südwestlicher Richtung treibt. Das VSI registrierte gestern 33 seismische Eruptionssignale. Die vulkanisch bedingte Seismizität ist ansonsten gering.

Vulkan-Nachrichten 02.06.21: Ätna, Fagradalsfjall, Fuego

Während der Ätna weiter auf sich Warten lässt, ist der Fagradalsfjall wieder zu guter Form aufgelaufen. Das Gleiche gilt für den Fuego, der seine Eruptions-Frequenz steigerte. Am Suwanose-jima kam es ebenfalls zu einer interessanten Eruption

Ätna: Tremor steigt

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus | Link Ätna

Heute Morgen steigt der Tremor bis an die Grenze des gelben Bereichs. Noch ist es zu früh, um sagen zu können, dass ein neuer Paroxysmus am Start ist, doch die Indikatoren sind positiv. Dazu zählt, dass das LGS eine deutliche Zunahme strombolianischer Eruptionen detektierte. Leider hängt der Vulkan zeitweise in den Wolken, so dass die Livecams derzeit nur bedingt etwas hergeben, doch das kann sich ja schnell ändern.

Fagradalsfjall: Tremor hoch

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link Fagradalsfjall

Nach dem Zusammenklappen der Tremor-Amplitude am Wochenende, hat sie sich wieder gut erholt und Werte eingenommen, wie sie für die letzten Wochen typisch waren. Der Lava-Ausstoß wird mit 10,8 Kubikmeter pro Sekunde beziffert. Damit liegt er etwas unter den Spitzenwerten, ist für die kleine Eruption aber respektabel. Insgesamt wurden bis jetzt 52 Millionen Kubikmeter Lava gefördert. Sie bedecken eine Fläche von 2,5 Quadratkilometern. Die Werte stammen von der Universität Island.

Fuego steigert Takt

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch | Link Fuego

Der Fuego in Guatemala ist deutlich aktiver geworden. Laut INSIVUMEH  steigerte er sich auf 11-14 Eruptionen pro Stunde. Glühende Tephra wird bis zu 300 m über den Krater ausgespien. Vulkanasche erreicht eine Höhe von bis zu 4700 m. Sie wird vom Wind 15 km weit in südlicher Richtung verteilt. Starke Explosionen verursachen Schockwellen, die Fenster und Türen in umliegenden Dörfern vibrieren lassen. Ständige Blocklawinen wurden in Richtung der Schluchten Ceniza, Taniluya, Trinidad und Santa Teresa beobachtet. Das Material erreicht zum Teil den Vegetationsrand.

Sinabung: Aktivität niedrig

Staat: Indonesien | Koordinaten: 3.17, 98.39 | Eruption: Dom| Link Sinabung

Der Sinabung auf Sumatra glänzt gerade durch seine Unauffälligkeit. Die Daten vom VSI deuten darauf hin, dass der Lavadom sein Wachstum eingestellt hat. In den letzten Tagen gingen keine Schuttlawinen mehr ab. Es werden aber noch vulkanisch bedingte Erdbeben aufgezeichnet.

Suwanose-jima mit Ascheeruption

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch | Link Suwanose-jima

Heute manifestierte sich am japanischen Inselvulkan Suwanose-jima eine etwas größere Eruption. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 4000 m. Die Aschewolke driftete in nördlicher Richtung. Es gab zahlreiche kleinere Eruptionen. Der Tremor ist hoch.

Vulkan-Nachrichten 31.05.21: Fagradalsfjall, Semisopochnoi, Suwanose-jima

Die Eruption am Fagradalsfjall hat sich wieder verstärkt. Die Vulkane Nevados de Chillan,  Semisopochnoi und Suwanose-jima eruptierten Aschewolken.

Fagradalsfjall: Tremor fluktuiert

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Seit gestern Abend ist der Tremor am isländischen Fagradalsfjall wieder etwas gestiegen. Parallel zur Aktivität macht er eine kurvenreiche Achterbahnfahrt. Dementsprechend gibt es wieder Phasen erhöhter Aktivität, allerdings ohne größere Lavafontänen zu erzeugen. Momentan kann man von einer rein effusiven Tätigkeit sprechen, bei der die Lava in Schwällen aus dem Fördersystem gedrückt wird. Dabei verschwindet sie entweder sofort in Tubes, oder bildet oberflächliche Lavaströme. Ein recht breiter Strom fließt seit gestern Abend auf den westlichen Damm zu, der bisher nur kurz von Lava überströmt wurde. Zudem drohte der Zugang zum Aussichthügel von der Lava abgeschnitten zu werden, weshalb dieser gesperrt wurde. MIROVA registrierte zu diesem Zeitpunkt eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von mehr als 4000 MW. Sie reduzierte sich dann schnell auf dreistellige Werte.

Nevados de Chillan eruptiert weiter

Staat: Chile | Koordinaten: -36.85, -71.377| Eruption: Dom | Link

In Chile ist es der Nevdados de Chillan der weiterhin aktiv ist. Das VAAC meldet regelmäßig kleinere Aschewolken. Sie erreichen Höhen von 4300 m. Es wird eine moderate Thermalstrahlung registriert. Die Vermutung liegt nahe, dass ein Lavadom wächst.

Semisopochnoi: Ascheeruptionen

Staat: USA | Koordinaten: 51.951389, 179.600833 | Eruption: Strombolianisch | Link

Auf den Aleuten (USA) ist der Semisopochnoi aktiv geworden. Das AVO meldet schwache Explosionen, bei denen kleine Aschewolken gefördert werden. Die Asche steigt bis auf einer Höhe von 1500 m auf. Ein Schlot emittiert Wärme und erzeugt so eine thermische Anomalie. Es wird Tremor registriert. Der Alarmstatus steht auf „orange“.

Suwanose-jima: Explosionsserie hält an

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch | Link

Zum japanischen Ryukyu-Archipel gehört ein Inselvulkan, der seit Monaten in den News auftaucht: Suwanose-jima. Das VAAC registrierte seit gestern 11 Aschewolken. Sie erreichten Höhen von bis zu 2700 m. Die Asche wurde vom Wind in Richtung Süden verfrachtet. Seit 10 Tagen ist die Seismizität hoch. Es werden vulkanotektonische Erdbeben und Tremor registriert.

Vulkan-Nachrichten 30.05.21: Ätna, Fagradalsfjall

Der Ätna auf Sizilien erzeugte einen weiteren Paroxysmus. Der Fagradalsfjall beruhigt sich langsam. De Lage am Nyiragongo ist ungewisse, mit leichter Tendenz zur Entspannung der Situation.

Ätna: Paroxysmus No 32

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus | Link

In den frühen Morgenstunden ereignete sich ein neuer Paroxysmus. Die ganze Episode war recht kurzweilig, aber heftig. Der Tremor begann gegen 4.00 Uhr (UCT) zu steigen und lief gut 2 Stunden später wieder aus. Die Tremor-Amplitude erreichte vergleichsweise hohe Werte. Das VAAC detektierte Vulkanasche in 6100 m Höhe. Natürlich wurden auch wieder Lavafontäne nebst Lavastrom gefördert. Letzterer floss in südlicher Richtung. In das Valle del Bove war auch diesmal keine Lava unterwegs. Die Hauptaktivität spielte sich im westlichen Kraterbereich des Neuen Südostkraters ab. Das Pausenintervall hatte sich deutlich verlängert und betrug gut eineinhalb Tage. Wie immer lassen sich keine wissenschaftlich gestützten Prognosen erstellen, wann mit dem nächsten Paroxysmus zu rechnen ist. Rechnet man den aktuellen Trend hoch, dann dürfte der nächste Paroxysmus ab Montagabend zu erwarten sein.

Fagradalsfjall: Aktivität Rückläufig

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Das schlechte Wetter auf Island vereitelt derzeit eine vernünftige Beobachtung der Eruption, doch kurze Blicke durch Nebellücken legen die Vermutung nahe, dass die Aktivität rückläufig ist.  Kollaps-Ereignisse am aktiven Kegel verschütteten den Krater teilweise und die Lavafontänen wurden deutlich niedriger. Es scheinen aber immer noch Lavaströme unterwegs zu sein. Die Seismizität ist sehr niedrig, bis nicht vorhanden. IMO registrierte in den letzten 48 Stunden nur 6 Beben auf der Reykjanes-Halbinsel. Direkt am Fagradalsfjall tat sich nichts. Der harmonische Tremor hat deutlich abgenommen. Die seismischen Parameter sprechen dafür, dass die Eruption langsam ihrem Ende entgegenstrebt. Natürlich kann sich die Aktivität wieder verstärken, oder es kann später zu einer weiteren Eruptionsphase kommen, ggf. auch an einem anderen Ort auf Reykjanes.

Nyiragongo: Ascheemissionen

Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Flankeneruption | Link

Der Nyiragongo im Kongo stößt weiterhin Vulkanasche aus. Das VAAC detektiert sie in einer Höhe von 6100 m. Vernünftige Bilder vom Krater gibt es nach wie vor nicht. Die Vermutung liegt nahe, dass die Asche zumindest teilweise aufgrund von Kollaps-Ereignissen im Krater aufgewirbelt wird, vielleicht in Verbindung mit -tief im Schlot stattfindenden- Explosionen. Die Seismizität südlich des Vulkans hat etwas abgenommen, dennoch gibt es sie noch. Rwanda Seismic Monitor detektierte gestern ein weiteres Erdbeben M 4,4, das allerdings nicht beim EMSC gelistet wurde. Darüber hinaus gab es einige schwächere Erdbeben.

Vulkan-Nachrichten 25.05.21: Ätna, Fagradaslfjall, Krakatau

In den Vulkannachrichten geht es heute um einen neuen Paroxysmus am Ätna, dem Lavastrom Am Fagradalsfjall, einer Ascheeruption am Krakatau und der Aktivität des Vulkans Stromboli.

Ätna: Paroxymus No 25

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus | Link

Gestern Abend setzte der Ätna auf Sizilien seine spektakuläre Show fort und erzeugte den 25. Paroxysmus in Serie. Die Aktivität setzte gegen 19 Uhr (UCT) ein. Zuerst gab es die typischen strombolianischen Eruptionen, die sich schnell zu einer Lavafontäne steigerten. Der Vulkanausbruch erreichte seinen Höhepunkt um 21.30 Uhr und nahm dann schnell ab. Die Lavafontäne stieg bis auf einer Höhe von mehr als 1000 m auf, wie aus Augenzeugenberichten hervorgeht. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 7600 m. MIROVA registrierte eine hohe Thermalstrahlung mit 2500 MW Leistung. Das war deutlich weniger, als sonst gemessen wurde. Ein Lavastrom floss in Richtung Süden.

Fagradalsfjall: Neuer Lavaschub

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Gestern Nachmittag intensivierte sich der Lavastrom wieder und es flossen multiple Lavaströme über den Steilhang im Tal Nátthaga. Die Lava floss durch unterirdische Tunnel und trat erst am Hang aus. Heute Vormittag ist es wieder deutlich ruhiger geworden. Unsere Vereinsmitglieder Jochen und Sandra sind vor Ort und berichten von dort. Sie meinen, dass es bei dem aktuellen Lava-Ausstoß noch einige Zeit dauern wird, bis die Lava die Straße erreicht.

Krakatau: Aschewolke detektiert

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Strombolianisch | Link

Viele Monate war es um Anak Krakatau recht still gewesen, heute meldet sich der Vulkan im Sunda Strait mit einer Aschewolke zurück. Laut VAAC erreichte sie eine Höhe von 1800 m. Auf Satellitenfotos erkennt man eine große Dampfwolke. Erst vor 2 Tagen gab es zahlreiche Erdbeben im Sunda Strait, ca. 60 km vom Vulkan entfernt. Es ist gut möglich, dass sie die Eruption triggerten.

Stromboli: Lavastrom bleibt aktiv

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch | Link

Auf Stromboli ist weiterhin ein Lavastrom auf der Sciara del Fuoco unterwegs. Er erreicht etwa die Mitte der Feuerrutsche. Die strombolianische Aktivität wird vom LGS als moderat eingestuft. Die Explosionen erreichten gestern einen akustischen Druck von 1,35 bar, was allerdings über dem Durchschnitt liegt. Die Anzahl der VLP-Erdbeben blieb hoch.

Vulkan-Nachrichten 24.05.21: Ebeko, Fagradalsfjall

In den Vulkan-News zum Montag geht es um den Kurilenvulkan Ebeko, aber auch um die üblichen Verdächtigen Fagradalsfjall, Stromboli und Suwanose-jima.

Fagradalsfjall: Lavastrom stagniert

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Der Lavastrom, der den Damm überflossen hat und nun Richtung Parkplatz fließt, stagniert seit gestern Nacht. Im Tal Nátthaga legte er eine Streck von gut 500 m zurück. Das Terrain ist relativ eben und selbst wenn ein neuer Lavaschub kommen sollte, dann wird es einige Zeit dauern, bis er die Küstenstraße erreicht. Die Seismizität ist weiterhin gering und die Höhe der Lavafontänen ist weiter zurückgegangen. Es schaut so aus, als würde die Eruption an Schwung verlieren.

Ebeko eruptiert Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Vulcanianisch | Link

Auf der Kurileninsel Paramushir ist der Ebeko wieder aktiver geworden. Das VAAC meldete seit dem 20. Mai sechs Aschewolken. Sie stiegen bis auf einer Höhe von 5200 m auf und drifteten in Richtung Südosten. Eine volcanodiscovery-Expedition vor 2 Jahren bescheinigte dem Vulkan eine deutlich höhere Aktivität, als man anhand der Fernerkundungsdaten erwarten würde. Obwohl der Vulkan sehr entlegen liegt gibt es eine Livecam.

Stromboli: Lavastrom bleibt aktiv

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch | Link

Am Stromboli ist der Lavastrom weiter aktiv, allerdings ohne das Meer zu erreichen. Von der Lavafront geht ein beständiger Schuttstrom ab und größere Lavabrocken poltern bis ins Meer. Das LGS berichtet von moderaten strombolianischen Eruptionen. Sie erzeugen einen akustischen Druck von bis zu 1 bar. Es wird vergleichsweise viel Kohlendioxid emittiert. Die Anzahl der VLP-Erdbeben ist hoch. Zudem gab es 2 weitere tiefe Erdbeben im Tyrrhenischen Meer. Die Indikatoren deuten darauf hin, dass es am Stromboli unruhig bleibt, selbst wenn der Lavastrom zum erliegen kommen sollte.

Suwanos-jima sehr aktiv

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch | Link

Mangelnden Schwung kann man am japanischen Inselvulkan Suwanose-jima nicht beklagen: in den vergangenen beiden Tagen eruptierte der Vulkan mindestens 11 Aschewolken. Sie stiegen bis zu 4200 m hoch auf und wurden vom Wind in südöstlicher Richtung verfrachtet. Zeitgleich zog die Seismizität deutlich an. JMA registrierte bis zu 100 vulkanotektonische Beben am Tag. Es wurde zudem Tremor registriert.

Vulkan-Nachrichten 23.05.21: Fagradalsfjall, Nyiragongo

Spannende Zeiten für Vulkanologen und all Jenen, die sich für Vulkane interessieren, denn dieses Jahr ist in der Welt der Vulkane so viel los, wie seit Jahren nicht mehr! Die Topmeldung der letzten 24 Stunden stammt aus dem Kongo, wo es zu einem größeren Vulkanausbruch am Nyiragongo kam. Aber auch am Fagradalsfjall bleibet es spannend.

Nyiragongo: Lava stoppte

Staat: DRK | Koordinaten:-1.52, 29.25 | Eruption: Flankeneruption | Link

Glück im Unglück hatten die Bewohner von Goma, die von der ganz großen Katastrophe scheinbar verschont wurden. In der Nacht stoppt der Lavastrom sein schnelles voranschreiten und kam am Stadtrand von Goma zum erliegen. Die Bewohner mehrere anderer Ortschaften kamen allerdings nicht so glimpflich davon, denn zahlreiche Häuser brannten nieder. Der Flughafen der Stadt entging auch nur knapp der Katastrophe: die Lava passierte ihn mit wenigen Hundert Metern Abstand. Der Flughafen wird von den Soldaten der UN kontrolliert und ist auch ein wichtiger Drehpunkt in Punkto Frachttransport: über den Flughafen werden viele seltene Rohstoffe transportiert, die wir für unsere Smartphones benötigen.

Es gibt Medienberichte, nach denen der Lavasee, der im Krater brodelt, nicht durch eine Spalte in der Vulkanflanke ausgelaufen ist. Einige Videos zeigen 3 Schlote in der Vulkanflanke, aus denen Lava effusiv eruptiert wird. Allerdings werden in den Sozialen Medien so viele Videos und Fotos anderer Vulkanausbrüche dem Nyiragongo zugeordnet, dass ich mit einer Beurteilung der Situation vorsichtig bin. Die extrem schnelle Entwicklung der Eruption spricht für ein Auslaufen des Lavasees. Vielleicht war der Riss nur relativ klein und verstopfte wieder, bevor sich sich der Krater komplett entleeren konnte. Die nächsten Stunden werden wahrscheinlich enthüllen, was tatsächlich geschah.

Fagradalsfjall: Lava schreitet schnell voran

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Durch die Ereignisse im Kongo, geriet der Fagradalsfjall ein wenig aus dem Fokus, doch auch dort bleibt es spannend. Nachdem ich bereits gestern darüber berichtete, dass der Schutzdamm von Lava überflutet wurde, fließt sie nun ins Nachbartal Nátthaga. Die Lava passierte einen Steilhang und nahm dort ordentlich an fahrt auf. In unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ wurden zahlreiche Medien des Ereignisses geteilt, die ich aus Gründen des Urheberrechts nicht alle widergeben kann. Auf dem hier präsentierten Video erkenn man den Lavastrom sehr schön und es wird auch klar, dass die Distanz bis zum Parkplatz, der an der Küstenstraße liegt, nicht groß ist. Es ist auch ziemlich offensichtlich, dass der Parkplatz an der Mündung des Tals nicht besonders klug angelegt ist. Er ist zwar durch einen Hügel ein wenig geschützt, könnte aber auch Opfer der Lava werden. Sollte die Lava bis dahin vordringen, ist es auch nicht mehr weit bis zum Ozean.

Auf den Livestreams sieht man immer wieder starke Dampfentwicklung. Sie stammt zum Teil vom Rand des Lavastroms, wenn organische Substanzen im Boden verkohlen und Wasser verdampft. Die Lavapulse aus dem Hauptschlot haben weiter an Intensität verloren. Dafür gibt es ein Bereich mit starker Dampfentwicklung vor dem Kegel. Dort könnte entweder die Mündung einer Tube liegen, oder es ist ein neuer Riss entstanden.

Vulkan-Nachrichten 22.05.21: Ätna, Fagradalsfjall, Sangay

In den Vulkannachrichten vom Samstag wird der Vulkan Ätna thematisiert. Er wird etwas unruhig und könnte sich auf einen neuen Paroxysmus vorbereiten. Einen Solchen erzeugte der Sangay. Am Fagradalsfjall wurde der Damm überflutet.

Ätna: Tremor fluktuiert

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 | Staat: Italien |Eruption: Strombolianisch | Link

Heute fluktuiert der Tremor am Ätna stärker als wir es in den vergangenen Tagen beobachten konnte, sieht man einmal von den Paroxysmen ab. Es gab mehrere Peaks, die bis in den gelben Bereich vordrangen. Der Neue Südostkrater stößt heute Vormittag eine dünne Eruptionswolke aus, die darauf hindeutet, dass es tief im Schlot schwache Explosionen gibt. Sie müssen allerdings nicht schwach bleiben und könnten erste Signale eines bevorstehenden Paroxysmus sein. Zudem registriert MIROVA eine moderate Thermalstrahlung.

Ein Sentinel-Bild vom 19. Mai erfasste den Lavastrom vom 22. Paroxysmus. Wie ich anhand der Thermalstrahlung vermutet hatte, erreichte er eine Länge von etwas mehr als 1 km. Man erkennt auch, dass die Lava aus dem westlichsten Schlot kam. Er liegt nahe am ursprünglichen Südostkrater. Sollte sich das Eruptionszentrum dahin verlagern?

Fagradalsfjall: Lava überflutet Damm

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Heute Vormittag sind die Lavafontänen am Fagradalsfjall verhältnismäßig klein, aber dennoch reichte der Lava-Ausstoß der letzten 2 Tage aus, um das Lavafeld deutlich wachsen zu lassen. Der eilig errichtete, und erst vorgestern erhöhte Schutzwall am Ausgang des Tals Nafnlausadalur, wurde bereits heute Nacht überflossen. Die Lava strömt nun in das Tal Nátthaga. Der Vulkanologe Pall Einarsson hatte das fast 300.000 € teure Projekt als sinnlos kritisiert und meinte, dass sich Lava nicht aufhalten lasse. Tatsächlich ist es bisher nur sehr selten gelungen Lavaströme umzulenken. Stoppen lassen sie sich nicht.

Nevado del Ruiz spuckt Asche

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 4.89, -75.32| Eruption: Strombolianisch| Link

In Kolumbien produzierte der Nevado del Ruiz eine Aschewolke. Laut VAAC erreichte sie eine Höhe von 5800 m über Normalnull. Da der Vulkan selbst ca. 5300 m hoch ist, war die Aschewolke noch vergleichsweise klein. Dennoch ist man vor Ort alarmiert, weil der Vulkan ein hohes Gefährdungspotenzial aufweist.

Sangay verstärkt Aktivität

Staat: Ecuador | Koordinaten: -2.00, -78.34 | Eruption: Vulcanianisch| Link

In Ecuador verstärkte der Sangay seine Aktivität und erzeugte eine Paroxysmale Eruption. Laut Aussage der Seismologen intensivierte sich der Tremor und es bildete sich eine temporäre Lavafontäne. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 9200 m auf. Ascheniederschlag wurde aus den Städten Achupallas, Alausi, Tixan und Sibambe gemeldet.

Vulkan-Nachrichten 20.05.21: Ebeko, Fagradalsfjall, Paccaya

In den Vulkannachrichten geht es um Ascheeruptionen an den Vulkanen Ebeko und Pacaya und um Bauaktivitäten am Fagradalsfjall. Über die Tätigkeit des Vulkans Stromboli gibt es unten einen eigenen Bericht.

Fagradalsfjall: Dammbau und Parkgebühren

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch| Link

Die Eruption am isländischen Fagradalsfjall geht weiter. Es kommt zu Pulsen von Lavafontäne und zur Förderung von Lavaströmen. Sie haben die beiden Täler mittlerweile gut aufgefüllt und man befürchtet, dass die Lava demnächst weiter Richtung Küste fließen könnte. Daher beschloss man, die Dammanlage, die bereits in der letzten Woche errichtet wurde, von 4 auf 8 m zu erhöhen. Das Bauvorhaben ist durchaus umstritten und kostet gut 135.000 €. Viel Geld für die Erhöhung eines Erdwalls, von dem man nicht weiß, ob er die Lavaströme tatsächlich dauerhaft eindämmen kann. Der isländische Vulkanologe Páll Einarsson bezweifelt den Sinn des Unterfangens. Er sagt, dass die Lava im Endeffekt dahin fließen wird, wohin sie will. Zudem sei der potenzielle Schaden begrenzt und der Damm könnte teurer sein, als eine temporäre Unterbrechung der Küstenstraße.

In einem zweiten Bauvorhaben schufen die Isländer einen großen Parkplatz an besagter Küstenstraße. Dort sollen die Fahrzeuge der Vulkanwanderer abgestellt werden. Der Parkplatz befindet sich auf Privatbesitz und es werden gut 7 € Parkgebühren (Tagespreis) erhoben.

Es gibt auch neue Daten zur Eruption, die das Geschehen bis zur letzten Woche widerspiegeln: demnach reduzierte sich die Förderrate von 12,6 auf 10,8 Kubikmeter pro Sekunde. Es wurden insgesamt 38,3 Millionen Kubikmeter Lava gefördert. Sie bedeckt eine Fläche von etwas mehr als 2 Quadratkilometer. Meinen subjektiven Wahrnehmungen zufolge reduzierte sich der Lava-Ausstoß in den letzten Tagen weiter.

Ebeko mit Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 50.68, 156.01 | Eruption: Vulcanianisch | Link

Der Kurilenvulkan Ebeko eruptierte in den letzten beiden Tagen 3 Aschewolken, die vom VAAC detektiert wurden. Sie stiegen bis zu 3000 m hoch auf und drifteten in Richtung Nordosten.

Pacaya: Lavastrom stoppte scheinbar

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.38, -90.59 | Eruption: Lavastrom | Link

Vom Pacaya werden strombolianische Eruptionen gemeldet, die vom McKenney-Krater ausgehen. Im aktuellen Bericht von INSIVUMEH wird allerdings nichts mehr von einem Lavastrom berichtet. Ich schließe daraus, dass die Eruptionsspalte auf der Nordflanke ihre Tätigkeit eingestellt hat.