Vulkan-News 24.06.21: Ätna, Fagradalsfjall, Suwanose-jima

Während des jüngsten Ätna-Paroxysmus öffneten sich 2 Schlote im Südosten des Neuen Südostkraterkegels. Am Fagradalsfjall geht der Vulkanausbruch weiter. Der Alarmstatus am Suwanose-jima wurde erhöht.

Ätna: Neue Schlotöffnung während Paroxysmus

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Gestern Abend ereignete sich ein weiterer Paroxysmus: nach nicht einmal 24 Stunden Pause. Die Eruption unterschied sich von den Vorgängern, da sich an der Basis der Ostflanke des Neuen Südostkraterkegels (NSEC) 2 neue Förderschlote öffneten. Die Schlote bildeten sich relativ früh zu Beginn der Hauptphase, die gegen 18 Uhr UCT begann. Die Lava sprudelte in kleinen Fontänen aus den Schloten und speiste einen Lavastrom, der ins Valle del Bove floss. Aus den westlich orientierten Schloten im Krater des Neuen Südostkraterkegels gab es dann wieder die bekannte Lavafontäne zu sehen. Vulkanasche erreichte eine Höhe von 9000 m. Ein Lavastrom floss in Richtung Süden.
Auf einem Sentinel-Foto sind die beiden Ströme gut zu erkennen. Man sieht auch, dass es thermische Anomalien im Nordost-Krater und in der Bocca Nuova gibt. Heute Morgen ist der NSEC ruhig, dafür registrieren die Sensoren starken Infraschall aus Richtung der Bocca Nuova. Es wird immer spannender am Ätna!

Fagradalsfjall: Lavastrom stagniert

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Seit gestern stagniert der Lavastrom im Natthagi-Tal. Allerdings ist er in den letzten Tagen schon recht weit in Richtung Talausgang vorgedrungen. Ein Arm der Lavafront befindet sich auf einem abschüssigen Hang und folgt dem Wanderweg Richtung Parkplatz. Sollte ein neuer Lavaschub kommen, dann könnte der Lavastrom gut an Fahrt aufnehmen und in recht kurzer Zeit die Küstenstrasse erreichen. Der Pegel des kleinen Lavasees im Krater steht hoch und es kommt zum permanenten überlaufen der Lava.

Suwanose-jima: Alarmstatus erhöht

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Am südjapanischen Inselvulkan Suwanose-jima hat sich die Aktivität gesteigert. Gestern kam es zu einer stärkeren Explosion, bei der glühende Tephra in einem Radius von 1 km um den Krater Ontake verteilt wurde. Die Seismizität ist seit Tagen erhöht. Lokale Medien berichten, dass das JMA  den Alarmstatus auf 3 (von 5) erhöhte und Beobachter auf die Insel schickte. Die 84 Inselbewohner sind alarmiert und offenbar denkt man über Evakuierungsmaßnahmen nach. Bei einem großen Ausbruch im Jahr 1813 wurden praktisch alle Gebäude auf der Insel zerstört.

Vulkan-Nachrichten 23.06.21: Ätna, Fagradalsfjall, Manam

Auf Sizilien produzierte der Ätna schon wieder einen Paroxysmus. Am Fagradalsfjall floss ein oberflächlicher Lavastrom und in PNG eruptierte der Manam.

Ätna: ein weiterer Paroxysmus

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Heute Nacht gab es bereits wieder einen neuen Paroxysmus am Ätna. Momentan eruptiert er alle 24-36 Stunden. Der Tremor stieg gegen 01.00 Uhr UCT stark an und fiel um 04.00 Uhr genauso schnell ab. Zuvor ereignete sich eine kurze Phase mit strombolianischer Aktivität. Wieder gab es eine Lavafontäne aus dem Neuen Südostkrater. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 6100 m detektiert. Ein Lavastrom floss in südlicher Richtung. Aktuell ist der Tremor vergleichsweise hoch, die Infraschallsensoren detektieren aber keine Explosionen.

Fagradalsfjall: Lavastrom an der Oberfläche

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Heute Nacht lief wieder Lava aus dem Krater und bildete einen oberflächlichen Lavastrom. MIROVA detektierte eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 1627 MW. Die meiste Zeit über bewegt sich die Lava durch Tubes. Wohin genau sie fließt ist nicht immer klar. In den letzten Tagen schritt die Lavafront im Natthagi-Tal nur wenig voran und es könnte sein, dass die Lava in Richtung Südosten fließt und dort das Tal Meradalir auffüllt. Darüber hinaus akkumuliert sich auch immer mehr Lava im Umfeld des Kraters und lässt das Lavafeld immer mächtiger werden.

In der lokalen Presse wird wieder darüber berichtet, dass Vulkanologen der Meinung sind, die Eruption könne jahrelang anhalten und dass eine neue Aktivitätsphase auf der Reykjanes-Halbinsel eingeläutet wurde. Wie auch immer: Seismizität und Tremor sind dort gering. Anders sieht es unter dem Gletscher Vatnajökull aus. Dort gab es neue Erdbeben unter dem Bardarbunga. Ich bin gespannt, ob wir bald 2 Eruptionen zur gleichen Zeit auf Island erleben werden?!

Manam: Ascheeruption

Staat: PNG | Koordinaten: -4.08; 145.04 | Eruption: Ascheeruption

Vor der Küste von Papua Neuguinea hat der Vulkan Manam eine Aschewolke eruptiert. Laut VAAC stiegt die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 2400 m auf. Der Inselvulkan liegt in der Bismarck-See, wo es in den letzten Monaten mehrere Erdbeben gab. Vor 2 Jahren stand Manam wegen zahlreicher Paroxysmen oft in den Schlagzeilen.

Vulkan-News 21.06.21: Ätna, Fagradalsfjall, Merapi

In den Vulkannachrichten geht es einmal mehr um einen weiteren Ätna-Paroxysmus, neuen Dammarbeiten am Fagradalsfjall und Pyroklastischen Strömen am Merapi.

Ätna: Paroxysmus No 40

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Ätna hat es letzte Nacht schon wieder getan und produzierte seinen 40. Paroxysmus. In den letzten Jahrzehnten hat es schon einige Serie mit Paroxysmen gegeben, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass schon einmal so viele Ausbrüche so schnell hintereinander kamen, wie in der aktuellen Serie. Die Hauptphase begann gegen 21:45 Uhr UCT und endete gut 2 Stunden später. Die Tremor-Amplitude erreichte nicht die Spitzenwerte der letzten Eruptionen. Dementsprechend niedriger war die Aschewolke. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 6100 m. Sie driftete in ost-süd-östlicher Richtung, so dass es in Zafferana zu Ascheregen gekommen sein dürfte. Ein Lavastrom floss in südlicher Richtung.

Fagradalsfjall: offener Lavastrom

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Letzte Nacht kam es wieder zu einem Lavaüberlauf aus dem Krater. An der Oberfläche floss ein sichtbarer Lavastrom. Dunkel bliebt es hingegen im Tal Natthagi: dort war keine Lava an der Oberfläche zu sehen. Einstweilen baut man an einem neuen Damm, der das größere Tal Natthagakriki vor Lava schützen soll. Aber ob das dauerhaft gelingt dürfte fraglich sein. Zweck des Unterfangens ist es, die Lava weiterhin in Richtung Natthagi zu kanalisieren, weil in der anderen Richtung der Weg frei nach Grindavik und dem Geothermalkraftwerk Svartsengi wäre.

Merapi: Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Pyroklastische Ströme

Heute Morgen gingen vom Dom des indonesischen Vulkans Merapi 2 Pyroklastische Ströme ab. Lauf VSI erzeugten sie seismische Signale mit Amplituden zwischen 28-35 mm und dauerten 99-114 Sekunden. Damit zählten sie zu den kleineren Vertretern ihrer Art und dürften kaum weiter als 1000 m geglitten sein. Darüber hinaus wurden zahlreiche Abgänge von Schuttlawinen detektiert. Die Seismizität ist überdurchschnittlich und es wurden gestern fast 50 Hybriderdbeben aufgezeichnet. Der Dom wächst und es ist mit weiteren Abgängen Pyroklastischer Ströme zu rechnen.

Erdbeben-Nachrichten 20.06.21: Fagradalsfjall, Kermadec

Heute gab es mindestens 2 interessante Erdbeben, über die ich in den News berichte: die stärkste Erschütterung manifestierte sich nördlich von Neuseeland. Außerdem gab es ein Erdbeben M 4,0 auf Island.

Kermadec: Erdbeben Mw 6,3

Datum: 20.06.2021 | Zeit: 17:05:48 UTC | Lokation: 30.40 S ; 177.81 W | Tiefe: 10 km | Mw 6.3

Bei den neuseeländischen Kermadec-Inseln bebte es mit einer Magnitude von 6,3. Es war die stärkste Erschütterung der letzten Tage. Das Hypozentrum befand sich 10 km tief. Das Epizentrum lag 931 km nordöstlich von Paihia. Es gab ein Nachbeben M 5,5. In den vergangenen Tagen manifestierten sich auch einige Vorbeben.

Fagradalsfjall: Erdbeben M 4,0

Datum: 20.06.2021 | Zeit: 17:59:19 UTC | Lokation: 63.920; -22.220 | Tiefe: 1,1 km | Mb 4,0

Am isländischen Vulkan Fagradlasfjall wurde heute Abend ein Erdbeben der Magnitude 4,0 registriert. Das Hypozentrum lag in nur 1100 m Tiefe. Das Epizentrum wurde 3.3 km nordöstlich vom Fagradalsfjall lokalisiert. Das Erdbeben wurde automatisch detektiert und muss noch überprüft werden. Von daher könnten sich die Daten noch ändern. Es war die stärkste Erschütterung in der Region seit mehreren Wochen. Die Seismizität entlang der Reykjanes-Halbinsel ist heute etwas gestiegen: IMO registrierte innerhalb von 48 Stunden 37 Erschütterungen. Es gibt mehrere Cluster bei Grindavik, Krýsuvík und Reykjanestá. Außerdem gab es weitere Erdbeben unter den Gletschern Vatnajökull und Myrdalsjöull. Dort lässt Katla grüßen.

Mexiko: Erdbeben im Vulkangebiet

Datum: 20.06.2021 | Zeit: 04:59:01 UTC | Lokation: 19.27 N ; 102.11 W | Tiefe: 16 km | Mb 3,8

Im mexikanischen Bundesstaat Michoacan gab es weitere Erdstöße. Der Stärkste brachte es heute auf M 3,8 in 16 km Tiefe. Das Hypozentrum wurde 14 km nordwestlich von Lombardía lokalisiert. Das Beben gehört zu dem Schwarm, der seit Mai das Vulkanfeld von Michoacán-Guanajuato erschüttert. In der Region liegt auch der berühmte Schlackenkegel Paricutin. In der lokalen Presse ist zu lesen, dass die Vulkanologen die Gegend genau beobachten und die Erschütterung mit Magmenaufstieg in Verbindung bringen.

Vulkan-Nachrichten 19.06.21: Fagradalsfjall, Nevados de Chillan

Am Fagradalsfjall fließt ein sichtbarer Lavastrom, In PNG eruptierte der Kadovar und am Nevados de Chillan fließt Lava. Der Pacaya steigerte sich etwas.

Fagradalsfjall: Permanenter Lavaausstoß

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Am Fagradalsfjall auf Island geht die Aktivität bei geringem Tremor weiter. Seit gestern Abend läuft ein sichtbarer Lavastrom aus einer Öffnung unterhalb des Kraterrandes. Insofern hat sich die Aktivität geändert, als dass die Lava nicht mehr über den Kraterrand sprudelt. Das spricht für eine Druckabnahme. Die Schmelze ist extrem dünnflüssig und gasarm. Die hohe Viskosität deutet darauf hin, dass sie sehr heiß ist und schnell aus größerer Tiefe aufsteigt. Die Gasarmut könnte den geringen Tremor bedingen. Die Lavafront im Natthagi-Tal ist weiter vorangeschritten, allerdings verlangsamte sich ihre Expansion in den letzten Tagen. Dafür ist praktisch der Talboden auf seiner gesamten Breite mit Lava bedeckt. Luftbilder dokumentieren die Situation und veranschaulichen, dass die Distanz bis zum Parkplatz an der Küstenstraße nicht mehr groß ist und bei anhaltendem Lava-Ausstoß überwindbar sein sollte.

Vulkan Kadovar eruptiert Aschewolke

Staat: PNG | Koordinaten: -3.63, 144.63 | Eruption: Explosiv

In Papua Neuguinea hat der Kadovar eine Aschewolke ausgestoßen. Das VAAC detektierte sie in einer Höhe von 1500 m. Sie driftete in Richtung Westen. Der Inselvulkan liegt in der Bismarck-See, in der es vor einigen Wochen eine erhöhte Seismizität gab.

Nevados de Chillan mit Lavaströmen

Staat: Chile | Koordinaten: -36.85, -71.377| Eruption: Dom

In Chile eruptiert der Nevados de Chilan weiterhin Aschewolken. Sie erreichen eine Höhe von 3700 m und werden vom Wind in südöstlicher Richtung verfrachtet. Bei den Explosionen wird rotglühende Tephra ausgestoßen, die sich im Kraterbereich ablagert. MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung mit einer Leistung von 89 MW. Auf Sentinel-Satellitenaufnahmen erkennt man eine ausgeprägte thermische Anomalie am Dom. Von ihr gehen auch 2 schmale Lavatröme aus. die Vulkanologen Von SERNAGEOMIN berichteten in ihrem letzten Bulletin vom Mai über ein Zunahme der Aktivität. Sie registrierten vulkanisch-bedingte Erdbeben und Inflation. Die explosive Aktivität zerstörte Teile des Doms.

Pacaya: Schwache Explosionen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.38, -90.59 | Eruption: Explosiv

Nachdem es um den guatemaltekischen Vulkan Pacaya in den letzten Tagen ruhig bestellt war, registrierten die Vulkanologen von INSIVUMEH wieder schwache Explosionssignale vom McKenney-Krater. Sie wurden von Tremor begleitet.

Vulkannachrichten 18.06.21: Ätna, Stromboli

Am Ätna gab es einen weiteren Paroxysmus und auch der Stromboli war munter: er erzeugte einen Lavastrom. Aktuelle Meldungen gibt es auch von den Vulkanen Fagradalsfjall und Karymsky.

Ätna: und noch ein Paroxysmus

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Am Ätna auf Sizilien gab es heute Nacht einen weiteren Paroxysmus. Wie sein Vorgänger startete er relativ schnell durch, erreichte eine hohe Tremor-Amplitude und dauerte nicht sonderlich lange. Das VAAC registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 6100 m. Natürlich floss auch wieder ein Lavastrom in Richtung Süden. Der Vulkan zeigte sich gestern praktisch den ganzen Tag über unruhig und erzeugte strombolianische Eruptionen. Es kam auch immer wieder zum Ausstoß von Aschewolken. Heute Vormittag zeigen die Infraschall-Sensoren an, dass die strombolianische Aktivität weiter anhält.

Fagradalsfjall: viel Dampf um Lava

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Die Dampfentwicklung am Fagradalsfjall ist weiterhin hoch. Dabei steigt er nicht nur vom Krater auf, sondern auch vom Rand des Lavafeldes im Natthagi-Tal. Dort mischt sich unter dem Dampf Rauch von verkohlenden organischen Substanzen auf- und im Boden. Mittlerweile ist praktisch der ganze Boden des oberen Tal-Bereichs mit Lava bedeckt und auch die Front schreitet weiter voran. Tremor und Seismizität bleiben gering, bzw. sind praktisch nicht vorhanden. Dafür ist die Seismizität im Bereich des subglazialen Vulkansystems Bardarbunga-Grimsvötn umso höher.

Karymsky eruptiert Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist der Karymsky weiterhin aktiv und stößt Aschewolken aus. Laut VAAC erreichen sie eine Höhe von bis zu 3700 m. Der Wind verfrachtet die Asche in Richtung Osten.

Stromboli: Lavastrom

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Gestern Abend kam es zu dem erwarteten Überlauf eines Lavastroms aus dem nordöstlichsten Schlot. Der Strom floss über die Sciara del Fuoco. Die Aktivität begann um 19.50 Uhr UCT und dauerte gut 4 Stunden. Die Lavafront schritt schnell voran und schaffte mehr als die Hälfte des Weges bis zum Meer. Von der Lavafront gingen glühende Schuttlawinen ab, die es teilweise bis zur Küste schafften. Gleichzeitig kam es zu stärkeren strombolianischen Eruptionen. Der Lavastrom hatte sich einige Tage zuvor durch eine Phase intensiven Lavaspatterings und einer Steigerung der explosiven Tätigkeit angekündigt. Parameter wie Tremor und Inflation waren laut INGV unauffällig.

Vulkannachrichten 17.06.21: Ätna, Fagradalsfall, Fuego

In den Vulkannews geht es heute um starke Strombolianer am Ätna, dem Fortschreiten der Lavafront am Fagradalsfjall und einer Aktivitätssteigerung am Fuego.

Ätna: starke strombolianische Eruptionen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Nach dem uns der Ätna gestern mit einem schnellen Paroxysmus überrascht hatte -es war der 37. der Serie- sah es eine Zeitlang so aus, also ob er ein weiteres Mal durchstarten wolle und erzeugte 2 Tremor-Peaks, während derer er starke strombolianische Eruptionen generierte. Der Fotograf Roberto Viliganisi dokumentierte die Eruptionen ist sehr ästhetischen Fotos. Er wählte einen Standpunkt auf 1800 Höhenmeter.

Aktuell bewegt sich der Tremor zwischen grün und gelb und es bleibt unklar, wann der nächste Ausbruch folgen wird. Die Infraschallsensoren registrieren schwache Explosionssignale aus Richtung Südostkrater und der Bocca Nuova.

Fagradalsfjall: Lavafront schreitet voran

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Die sichtbare Aktivität am Kegel des Fagradalsfjall beschränkt sich derzeit auf ein Minimum. Überwiegend ist eine starke Dampfentwicklung zu sehen. Gelegentlich erspäht man etwas Rotglut. Größere Lavaüberläufe gab es in den letzten Stunden nicht. Dafür schritt die Lavafront im Natthagi-Tal weiter voran. Sie überfloss nun beide Wanderwege und der Zugang zum Kegel ist gesperrt. Zeitweise durfte auch niemand mehr bis zur Lavafront vordringen. Die Distanz der Lava zur Küstenstraße verringerte sich deutlich und beträgt noch knapp 1000 m. Auf einem aktuellen Sentinel-Foto erkennt man, dass Lava auch in das Tal Meradalir im Nordosten floss.

Fuego: Eruptionen steigerten sich

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch

Am Fuego in Guatemala verdoppelte sich die Anzahl der stündlichen Eruptionen fast: die Vulkanlogen zählen zwischen 10 und 14 Explosionen pro Stunde. Glühende Tephra wird bis zu 250 m hoch ausgeworfen und löst auf den Hängen Schuttlawinen aus. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 4800 m detektiert. Auf unserer Livecam lassen sich die Eruptionen beobachten. Der benachbarte Vulkan Pacaya hat sich in den ersten Monaten des Jahres ausgepowert und ist vergleichsweise ruhig. Was wir schon lange nicht mehr erlebt haben, sind Paroxysmen am Fuego. Vielleicht legt der Vulkan in den nächsten Monaten ja wieder zu.

Vulkan-News 16.06.21: Fagradalsfjall, Nevado del Ruiz

Am Fagradalsfjall schreitet die Lava weiter Richtung Küste fort. Der Nevado del Ruiz stößt Asche aus und Stromboli steigerte seine Explosivität. Der Taal dampft mächtig.

Fagradalsfjall: Lava läuft über

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Nach einer ruhigen Nacht, sprudelt heute Morgen wieder Lava aus dem Krater. Sie bildet den bekannten kurzen Lavastrom, der dann in mehreren Mündungslöchern von Tubes verschwindet. Bei der Aktivität handelt es sich nicht um einen kurzweiligen Puls, sondern um eine länger anhaltende Phase. Die Lavafront im Nátthaga-Tal ist weiter vorangeschritten, verlangsamte ihre Expansion gegenüber dem Vortag etwas. Dennoch verringert sich die Distanz zum Meer täglich und die Chancen stehen nicht schlecht, dass die Lava die Küste erreichen wird. Vorausgesetzt natürlich, dass die Lava weiter fließt. Der Tremor ist gering und scheinbar erzeugt das aufsteigende Magma kaum Bodenvibrationen. Spekulativ ist, dass dieses Phänomen am geringen Gasgehalt der sehr dünnflüssigen Schmelze liegt. Es könnte auch nur noch der Magmatische Gang leerlaufen und die Eruption bald stoppen. Zuverlässige Prognosen lassen sich freilich nicht treffen.

Nevado del Ruiz in Eruption

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Strombolianisch

In Kolumbien ist der Nevado del Ruiz aktiv. Das VAAC meldete seit gestern 5 Aschewolken. Sie erreichten eine Höhe von 5800 m und drifteten in westlicher Richtung. Im Bulletin der Vorwoche hieß es, dass die Seismizität gestiegen sei. Es wurden vulkanotektonische Beben registriert, die sich in geringer Tiefe unter den Vulkanflanken und dem Kraterbereich ereigneten. Der Alarmstatus steht auf gelb.

Stromboli steigert Aktivität

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Der Stromboli zeigt sich dieser Tage wieder von seiner besonders aktiven Seite und steigerte seine explosive Tätigkeit. Das LGS berichtete gestern von 147 thermalen Schwankungen, sprich strombolianischen Eruptionen. Sie erzeugten einen überdurchschnittlichen akustischen Druck von bis zu 1,7 bar. Auch Tremor und Seismizität waren erhöht. Gestern Abend konnte man auf der Livecam eine Phase mit Lavaspattering aus dem nordöstlichen Kratersektor beobachten. Es ist nicht auszuschließen, dass wir bald wieder einen Lavastrom sehen werden. Man muss auch mit neuen Pyroklastischen Strömen rechnen, besonders, da sich am Rand des nordöstlichen Kraterbereichs viel lockeres Material angesammelt hat.

Taal: Seismizität fluktuiert

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch

Am philippinischen Taal ist es nicht wirklich ruhiger geworden. Zwar gibt es Tage, an denen es nur sehr wenige vulkanisch bedingte Erdbeben gibt, doch dann steigt die Seismizität wieder sprunghaft an. So ein Tag war vorgestern, als 228 Beben detektiert wurden. Der Ausstoß an Schwefeldioxid ist sehr hoch und lag gestern bei 4800 Tonnen am Tag. Im Kratersee werden starke Turbulenzen beobachtet, die von Fluiden verursacht werden, die aus Fumarolen am Kraterboden austreten. Eine Dampfwolke steigt bis zu 1000 m hoch auf. Es wird weiterhin schwache Inflation registriert.

Vulkannachrichten 15.06.21: Ätna, Fagradalsfjall

Gestern Nacht gab es am Ätna einen weiteren, überraschenden Paroxysmus. Ebenso überraschend ist der schnelle Lava-Vorstoß am Fagradalsfjall. Die Lavafront im Tal Nátthagi verlagerte sich deutlich.

Ätna überrascht mit Paroxysmus

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Gestern Nacht überraschte Ätna mit einem weiteren Paroxysmus. Die strombolianische Aktivität begann erst ca. 1 Stunde vor Einsetzten der paroxysmalen Hauptphase zu steigen. Die Vorwarnzeit war also recht kurz. Der Tremor stieg sehr schnell aus dem grünen Bereich auf. Wenige Stunden zuvor versuchte der Vulkan bereits durchzustarten, schaffte es aber nicht. An der relativ schmalen Kurve erkennt man, dass der Ausbruch kurzweilig war. Er erreichte seinen Höhepunkt gegen Mitternacht. Wie es für diese Eruptionen typisch ist, wurde eine Lavafontäne gefördert und auch Lavaströme waren unterwegs. MIROVA registrierte eine hohe Thermalstrahlung mit 2300 MW Leistung. Das ist weit unterhalb der Spitzenwerte anderer Paroxysmen. Die Messung fand allerdings kurz vor dem Höhepunkt der Eruption statt. Das VAAC detektierte Vulkanasche in 6100 m Höhe.

Wir wüssten natürlich gerne, wie es am Ätna weiter geht. Prognosen lassen sich leider nicht stellen. Nachdem sich das Pausenintervall zunächst auf eine Woche ausdehnte, sieht es nun so aus, als ob es sich wieder verkürzen würde.

Fagradalsfjall: Lavafront rückt vor

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Während die sichtbare Aktivität am Kegel des Vulkans ehr gering ist, sieht es an der Lavafront im Tal Nátthagi ganz anders aus: über Nacht schritt die Lavafront gut voran. Ein mehrarmiger Lavastrom floss durch das Kerbtal aus Richtung Geldingadalir heran und dass, obwohl Tremor und Seismizität gering sind. Die neusten Analysen der Universität Reykjavik zeigten, dass der Lava-Ausstoß in der vergangenen Wochen noch bei 11,9 Kubikmeter pro Sekunde lag. Heute sieht es nach einer Steigerung der Förderrate aus.

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