Vulkan-News 10.07.21: Fagradalsfjall, Merapi

Die Aktivität am Fagradalsfjall verstärkte sich wieder. Der Karymsky und der Suwanose-jima eruptierten Aschewolken, Der Merapi ist seismisch sehr aktiv.

Fagradalsfjall lebt auf

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Heute Nacht stieg die Tremor-Amplitude am Fagradalsfjall deutlich und auf den LiveCams ist eine Wideraufnahme der eruptiven Tätigkeit zu erkennen: aus dem Krater steigen kleine Lavafontänen auf. MIROVA registriert eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 601 MW. Sehr wahrscheinlich fließen auch Lavaströme an der Oberfläche. Die Seismizität auf der Reykjanes-Halbinsel ist erhöht und IMO zeigt für die letzten 2 Tage 74 Beben an. Allerdings manifestierten sich die meisten Erschütterungen abseits des Magmatischen Gangs. Einen Beben-Cluster erkennt man bei Litla Kaffistofan. Ein Weiterer manifestierte sich bei Reykjanestá. Am Rande sei bemerkt, dass es auch ein Schwarmbeben am Bardarbunga unter dem Gletscher Vatnajökull gab.

Karymsky weiter aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf der russischen Halbinsel Kamtschatka ist der Karymsky weiter aktiv und eruptiert Vulkanasche. Das VAAC detektierte heute 2 Aschewolken, die bis auf 3400 m Höhe aufsteigen und in Richtung Norden drifteten.

Merapi: Seismizität sehr hoch

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi auf Java hat die Seismizität den höchsten Wert seit Monaten angenommen. Heute wurden nicht nur 338 Abgänge von Schuttlawinen registriert, sondern auch 225 Hybriderdbeben und 50 vulkanotektonische Erschütterungen. Die Vermutung liegt nahe, dass die beiden Dome starke wachsen und vergleichsweise viel Magma aufsteigt. Mit größeren Pyroklastischen Strömen muss gerechnet werden.

Suwanose-jima in Eruption

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Im Süden des japanischen Archipels eruptiert der Suwanose-jima Aschewolken. Sie erreichen Höhen von bis zu 3600 m. Der Wind verdriftet die Aschewolken in Richtung Nordosten. Die Seismizität ist sehr hoch und in den letzten Tagen wurden bis zu 410 vulkanotektonische Beben, innerhalb von 24 Stunden detektiert. Hinzu kamen bis zu 24 Tremorphasen. Betrachtet man die zahlreichen Beben, würde es mich nicht wundern, wenn sich die vulkanische Aktivität noch steigern würde.

Vulkan-Nachrichten 08.07.21: Fagradalsfjall, Merapi, Taal

Im Krater des Fagradalsfjall köchelte Lava, am Merapi gingen Pyroklastische Ströme ab. Lewotolok und Karymsky eruptierten Aschewolken und der Taal war phreatomagmatisch aktiv.

Fagradalsfjall: Wetter weiter schlecht

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Auf Island ist das Wetter weiter schlecht und die Wolken gestatten nur gelegentliche Livecam-Blicke auf den Vulkan. Nach einer relativ ruhigen Phase meldeten gestern Abend Beobachter, dass Lavaspattering aus dem Krater gesichtet wurde. Der Tremor stieg auch wieder etwas an. In den Tälern um den Vulkan gab es keine sichtbaren Lavaströme. Die Seismizität entlang des Magmatischen Gangs war erhöht: Insgesamt registrierte IMO 26 Beben innerhalb von 48 Stunden. Die meisten davon manifestierten sich bei Krisuvik am Nordende des Gangs. Einige Erschütterungen wurden auch am Fagradalsfjall registriert. Es ist auf jeden Fall weiter Bewegung im System und es könnte sich auch an anderer Stelle eine Spalte öffnen.

Karymsky eruptiert Vulkanasche

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Im fernen Kamtschatka eruptierte der Karymsky wieder Vulkanasche. Das VAAC brachte gestern 2 VONA-Warnungen heraus, nach denen die Aschewolken bis zu 3600 m hoch aufstiegen.

Lewotolok eruptiert

Staat Indonesien | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Der Lewotolok liegt auf der indonesischen Insel Lembata und steigerte seine eruptive Aktivität in den vergangenen Tagen wieder. Gestern wurden 27 strombolianische Eruptionen festgestellt. Sie schleuderten glühende Tephra bis auf die Vulkanflanken. Die Vulkanologen registrierten 21 Tremorphasen.

Merpai: Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Pyroklastische Ströme

Am indonesischen Vulkan Merapi gingen weitere Pyroklastische Ströme ab. In der ersten Tageshälfte wurden 6 Abgänge registriert. Die Ströme erzeugten seismische Signale, die bis zu 121 Sekunden dauerten und Maximalamplituden von 60 mm hatten. Zudem wurden über 100 Schuttlawinen beobachtet. Die restliche Seismizität ist ebenfalls hoch. Vorgestern wurden mehr als 200 hybride- und vulkanotektonische Beben registriert. Gestern waren es mehr als 160. Die beiden Lavadome wachsen und es ist mit einem Anhalten der Tätigkeit zu rechnen.

Taal eruptiert phreatomagmatisch

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Der philippinische Taal-Vulkan eruptierte seit gestern 6 Mal phreatomagmatisch und ließ Asche-Dampf-Wolken bis auf einer Höhe von gut 2 km ü.N.N aufsteigen. PHILVOLCS berichtet von 700 m Aufstiegshöhe über dem Krater. Es wurden 60 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Der Schwefeldioxid-Ausstoß war mit 11,397 Tonnen am Tag sehr hoch.

Vulkannachrichten 06.07.21: Fagradalsfjall, Fuego, Taal

In den Vulkan-News lest ihr heute wieder über den Fagradalsfjall auf Island und dem Taal-Vulkan auf den Philippinen. Die Aktivität am Fuego steigerte sich, während es am Stromboli ruhiger wurde.

Fagradalsfjall macht weiter

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Die effusive Tätigkeit am Fagradalsfjall geht auf moderatem Niveau weiter. Gestern konnte man auf den neuen Livecams ein beständiges Brodeln der Lava im Krater beobachten. MIROVA detektierte Nachmittags eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 520 MW. Der Tremor hatte sich gegenüber dem Vortagestief wieder etwas berappelt, allerdings ohne große Peaks im Frequenzband von 2-4 Hz aufzuweisen. Dementsprechend gab es keinen starken Lava-Ausstoß mit Fontänen. Nachts war es größtenteils bewölkt und man sah wenig. Heute Morgen präsentiert sich der Krater ruhig und der Tremor fiel wieder ab.

Fuego: Eruptionshäufigkeit steigerte sich

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch

Am guatemaltekischen Fuego steigerte sich die Häufigkeit der Explosionen wieder auf das übliche Niveau. INSIVUMEH berichtete von 10-12 Explosionen pro Stunde. Zuvor wurden 3-6 Explosionen gezählt. Vulkanasche erreichte eine Höhe von bis zu 4800 m. Sie driftete bis zu 15 km weit und regnete in den Ortschaften Morelia, El Porvenir, Sangre de Cristo, Yepocapa ab. Glühende Tephra stieg bis auf 400 m über den Krater auf. Es kam zu Schuttlawinen, die durch mehrere Schluchten flossen. Die Vulkanologen warnten vor Laharen.

Taal dampft und rappelt

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch

Die Dampfentwicklung und die Schwefeldioxid-Emissionen am philippinischen Taal-Vulkan blieben auch gestern erhöht, erreichten aber nicht mehr die Spitzenwerte der letzten Tage. PHILVOLCS registriert einen Schwefeldoxid-Ausstoß von 5,299 Tonnen am Tag. Zudem wurden 39 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. In unserer FB-Gruppe „Volcanoes and Volcanism“ wurde eine schöne Vergleichsgrafik veröffentlicht. Sie zeigt, wie sich der Schwefeldioxid-Ausstoß steigerte. Man sieht auch, dass er in den letzten Tagen um ein Vielfaches höher war, als während der eruptiven Phase im Januar 2020.

Stromboli: Rückgang der Aktivität

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79, 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Am sizilianischen Inselvulkan Stromboli sieht es nach Entspannung aus. Alle Parameter sind rückläufig, so auch die Anzahlt der VLP-Erdbeben und der Tremor. Die strombolianischen Eruptionen kommen recht häufig, weisen aber nur einen Explosionsdruck von maximal 0,4 bar auf.

Anmerkung: In den nächsten Tagen mache ich ein wenig Urlaub. Es wird weiterhin Updates zu den Vulkanen geben, allerdings nicht ganz so häufig wie gewohnt.

Vulkan-Nachrichten 05.07.2021: Fagradalsfjall, Rincon de la Vieja, Taal

Fagradaslfjall: Aktivität fluktuiert

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Am isländischen Fagradalsfjall fluktuieren Tremor und eruptive Aktivität stark: ruhige Phasen wechseln sich mit Lavaschüben ab, wobei die Pausen in den letzten Tagen länger geworden sind. Dennoch wachsen die Lavafelder, wie man anhand der Multiband-Aufnahme eines Landsat-Satelliten sehen kann. Oberflächlich fließt die Lava überwiegend in südliche Richtung und mündet im Natthagi-Tal. Unterirdisch macht sich die Lava aber auch in Richtung Nordosten auf und fließt in das Meradalir-Tal. MIROVA registrierte heute Nacht eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von fast 2000 MW.

Rincon de la Vieja: Phreatische Eruption

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.83, -85.32|Eruption: Phreatisch

Die Vulkanologen von OVISCORI-UNA berichten von einer phreatischen Eruption, die sich gestern Nachmittag um 16:31 Uhr Ortszeit ereignete. Auf Videoaufnahmen erkennt man eine Dampfwolke vom Vulkan aufsteigen, die eine Höhe von gut 1000 m über den Krater erreichte. Asche war nur sehr wenig enthalten. Die Eruptionswolke driftete in westlicher Richtung. Die Seismizität des Vulkans ist erhöht und es kann zu weiteren Eruptionen kommen.

Taal: Hoher Schwefeldioxid-Ausstoß

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch

Gestern wurde die hohe Schwefeldioxid-Emission vom Vortag noch getoppt: PHILVOLCS registrierte am Sonntag 22.628 Tonnen Schwefeldioxid über den Taal-Vulkan. Das ist ein beachtlicher Wert, wie er sonst nur von großen Eruptionen her bekannt ist. Zum Vergleich: Während der Bardarbunga-Eruption von 2014 wurden am Tag bis zu 64.800 Tonnen SO2 ausgestoßen, was der höchste jemals gemessene Wert einer Eruption darstellte. Bedenkt man, dass der Taal bereits jetzt 1/3 dieses Ausstoßes zustande bringt, obwohl das Magma noch in der Erde steckt, müssen sich ungeheure Mengen Schmelze unter der Caldera angesammelt haben. Hoffen wir für die Menschen der Region, dass sie nicht eruptiert wird.

Aserbaidschan: Methangas-Explosion eines Schlammvulkans?

Die Meldung einer starken Explosion im Kaspischen Meer vor der Küste von Aserbaidschan, fällt ein wenig aus der Rolle der hier üblichen Berichterstattung, dennoch ist das Ereignis einer Erwähnung wert. Die Explosion ereignete sich in der Nähe eines Gasfeldes, dass von der Firma SOCAR ausgebeutet wird. Es befindet sich 75 km vor der Küste. Videoaufnahmen zeigen einen Feuerball, der vom Meer aus aufsteigt. Angeblich soll das explodierte Methangas von einem Schlammvulkan ausgestoßen worden sein. Es gehen allerdings Gerüchte um, dass es sich um ein nicht-natürliches Ereignis gehandelt haben könnte und dass es einen Unfall im Zusammenhang mit der Gasförderung gegeben haben könnte.

Update: Ein Schlammvulkan als Ursache der Explosion wurde bestätigt. Er befindet sich auf der kleinen Insel Dashli, die gut 30 km vor der Küste zwischen der Siedlung Alat und der Stadt Neftchala liegt. Ein Sprecher von SOCAR erklärte, dass es sich um eine natürliche Verbrennung an einem Schlammvulkan gehandelt habe. Ein Foto der Insel gibt es auch.

Vulkan-Nachrichten 04.07.21: Fagradalsfjall, Fuego, Merapi

In den Vulkannachrichten stehen die Vulkane Fagradalsfjall und Merapi im Fokus der Berichterstattung. Es gibt aber auch Neuigkeiten von weiteren Vulkanen.

Fagradalsfjall: Tremor gefallen

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall ist der Tremor erneut gefallen. Gestern Vormittag sprudelte noch vergleichsweise viele Lava aus dem Krater und kreierte Lavaströme an der Oberfläche. Mittags nahm die Aktivität stark ab, um am Abend wieder aufzuleben. Während der Nacht brodelte Lava im Krater und stieg mehrere 10er Meter hoch auf. Es gab nur kleine Lavaströme an der Oberflächen. Heute Morgen ist die Sicht schlecht und die Situation unklar. Doch auch wenn der Tremor fluktuiert, scheint es nicht unbedingt das Ende der Eruption zu bedeuten.

Fuego: Wenigere, aber stärkere Explosionen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch

In Guatemala ist der Fuego weiter aktiv, doch die Anzahl der stündlichen Eruptionen hat sich halbiert. INSIVUMEH registrierte nur noch zwischen 3 und 6 Explosionen. Vulkanasche stieg bis zu 4800 m auf und es sieht so aus, als würde mehr Tephra als zuvor ausgestoßen werden. Auf unserer Livecam erkennt man rotglühende Schuttlawinen, die recht weit die Hänge runterfließen.

Lewotolok: Seismizität hoch

Datum: 18.04.2021 | Lokation: -8.272, 123.505| Eruption: Strombolianisch

Der indonesischen Vulkan Lewotolok glänzte in den letzten Tagen mit hoher Seismizität. Es wurden täglich mehr als 6 Tremor-Ereignisse aufgezeichnet. Zudem gab es strombolianische Tätigkeit. Gestern wurden 2 Eruptionen registriert.

Merapi: Weitere Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Pyroklastische Ströme

Am Merapi auf Java kam es zu zwei weiteren Pyroklastischen Strömen. Sie erzeugten Amplituden zwischen 27 und 60 mm und dauerten bis zu 121 Sekunden. Den Daten nach zu folgen waren es kleinere Vertreter ihrer Art. Auf neueren Sentinel-Satellitenfotos erkennt man das Domwachstum. Waren es Anfang des Jahres noch 4 kleine Dome, so sind sie inzwischen zu 2 größeren Domen zusammengewachsen. Auf dem Schiebebild sieht man, dass der Dom am südwestlichen Kraterrand deutlich zugelegt hat. MIROVA registriert immer wieder moderate Thermalstrahlung.

[twenty20 img1=“818035″ img2=“818036″ offset=“0.5″ before=“Der Merapi am 8. April…“ after=“… und am 2. Juli, © Sentinel“]

Nevado del Ruiz: Ascheeruption

Staat: Kolumbien | Koordinaten: 34.89, -75.32 | Eruption: Strombolianisch

Am kolumbianischen Feuerberg Nevado del Ruiz kam es zu weiteren Ascheeruptionen. Das VAAC detektiert Asche in einer Höhe von 6700 m. Die Aschewolke driftete in Richtung Südwesten.

Taal: Noch mehr Schwefeldioxid

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch

Auf den Philippinen stieß der Taal-Vulkan noch mehr Schwefeldioxid aus. So wurde gestern ein neuer Tagesrekord für dieses Jahr aufgestellt: PHILVOLCS maß 14.699 Tonnen. Zudem wurden 31 vulkanisch bedingte Erdbeben registriert. Es sieht so aus, als hätte sich einiges an Magma im Untergrund angesammelt. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es früher, oder später zu neuen Eruptionen kommen wird.

Telica: Ascheeruptionen

Staat: Nicaragua | Lokation: 12.60, -86.85 | Eruption: Strombolianisch

In Nicaragua ist der Telica wieder unruhig geworden und emittiert seit dem 2. Juli sporadisch Vulkanasche. Sie steigt bis auf einer Höhe von 1500 m auf und wird Richtung Südwesten verfrachtet.

Vulkan-News 03.07.21: Fagradalsfjall, Krakatau

Die Aktivität am Fagradalsfjall fluktuiert stark. Am Anak Krakatau gab es eine Ascheeruption. Die Parameter am Taal sind erhöht.

Fagradalsfjall: Aktivität gestiegen

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern Mittag ging ein ernüchterndes Foto durch die Vulkangemeinschaft: es zeigte den leergelaufenen Krater des Fagradalsfjall, in dem man zum ersten mal seit seiner Entstehung keine Lava mehr brodeln sah. Doch bereits am späten Nachmittag kamen erste Meldungen herein, nach denen sich neue Lava im Krater zu sammeln begann. Gegen 19 Uhr fing dann eine Phase erhöhter Aktivität an, die bis heute Vormittag anhält: Lava brodelt über den Kraterrand und speist einen Lavastrom der an der Oberfläche fließt. Nachts erreiche er das Natthagi-Tal. Die Lavadecke hier nimmt an Mächtigkeit zu, aber ein aktives Fortschreiten der Lavafront ist seit gut 2 Wochen nicht mehr zu erkennen gewesen. In einigen Berichten heißt es allerdings, dass Vulkanologen glauben, dass die Lava binnen weniger Tage/Wochen den Ozean erreichen könnte.

Kratatau: Aschewolke detektiert

Staat: Indonesien| Koordinaten: -6.10, 105.42 | Eruption: Strombolianisch

Gestern ereignete sich eine Eruption am Anak Krakatau. Sie ließ Vulkanasche bis auf einer Höhe von 1500 m aufsteigen. Die Aktivität könnte mit einer erhöhten Seismizität im Süden Sumatras zusammenhängen. Am Eingang zum Sunda Strait manifestierte sich Vorgestern ein Schwarmbeben. Ende Juni wurden auch zahlreiche Niedrigfrequenz-Erdbeben am Krakatau registriert.

Taal: Erdbeben nördlich von Volcano Island

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch

Die Seismizität unter dem philippinischen Taal-Vulkan ist erhöht. PHILVOLCS berichtete von 48 vulkanisch bedingten Erdbeben, die den Vulkan in den letzten 24 Stunden erschütterten. Die meisten Beben konzentrieren sich nordöstlich von Volcano Island. Darunter befanden sich 2 vulkanisch-tektonische Erdbeben, 40 niederfrequente vulkanische Erdbeben und 6 Tremor-Ereignisse. Sie dauerten bis zu 4 Minuten. Seit dem 8 April wird schwacher Hintergrundtremor registriert. Vom Taal-Hauptkrater wurden hohe Mengen an vulkanischen Schwefeldioxid emittiert. Die Messungen wiesen 10254 Tonnen am Tag nach. Eine Dampfwolke stieg bis zu 3000 m hoch auf. Es werden Bodenverformungen festgestellt. Sie zeigen an, dass sich magmatische Fluide im Untergrund bewegen. Es kann jederzeit zu Eruptionen kommen.

Vulkannachrichten 29.06.21: Fagradalsfjall, Fuego, Merapi

Am Fagradalsfall sackte der Resttremor ab. An den Vulkanen Fuego und Rincon de la Vieja wurden Lahare beobachtet und am Merapi ging ein weiterer Pyroklastischer Strom ab.

Fagradalsfjall: Tremor stürzt weiter ab

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Am isländischen Vulkan Fagradalsfjall sieht es nicht gut aus: gestern fiel der ohnehin schwache Tremor weiter ab, was das Ende der Eruption bedeuten könnte. Das Wetter ist weiterhin schlecht und visuelle Observierungen sind nur bedingt möglich. Auf den LiveCams sah man in den letzten Stunden nur wenig Rotglut am Vulkan. Allerdings ist der Tremor bei dieser effusiven Eruption nur bedingt aussagefähig und er könnte auch wieder zulegen, so dass es noch zu früh ist, das Ende der Eruption zu postulieren.

Fuego: Lahare

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Vulcanianisch

Am Fuego in Guatemala gingen mehrere Lahare ab. Sie wurden durch starke Regenfälle ausgelöst (die auch unsere Webcam lahmlegten) und flossen durch 2 Schluchten im Südosten des Vulkans. Bei den Schluchten handelt es sich um Las Lajas und El Jute. Die meiste Zeit des Jahres fließen hier Bäche. Die Schlammströme transportierten Blöcke mit Durchmessern zwischen 1-2 m. Auch Äste und Baumstämme wurden verfrachtet. Die Lahare wurden per Seismometer registriert.

Die explosive Aktivität des Vulkans ist moderat: pro Stunde werden zwischen 10-14 Eruptionen gezählt. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 4800 m auf. Glühende Tephra erreicht Höhen von 400 m über dem Krater. Es werden Schuttlawinen ausgelöst.

Merapi: Pyroklastischer Strom

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Pyroklastische Ströme

Am Merapi auf Java wurde heute ein weiterer Pyroklastische Strom gesichtet. Er war größer, als jene der letzten Tage und konnte sogar fotografiert werden. Er erzeugte ein seismisches Signal mit einer Maximalamplitude von 60 mm und dauerte 152 Sekunden. Seine Gleitstrecke schätze ich auf knapp 2 km. Die Seismizität ist in den letzten Tagen rückläufig. Trotzdem können noch weitere Pyroklastische Ströme folgen.

Rincon de la Vieja: Nachlese zur Eruption

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.83, -85.32|Eruption: Phreatisch

Gestern berichtete ich von der Eruption am Vulkan Rincon de la Vieja in Costa Rica. Heute liefere ich noch en Video von einem Lahar nach. Es flossen mehrere Schlammströme durch Bäche im Bereich des Vulkans. Die Lahare wurden nicht etwa durch Regenfälle ausgelöst, sondern durch das Wasser des Kratersees, dass durch die Explosion aus dem Krater schwappte. Die Eruption erfolgte nicht ganz ohne Vorzeichen, denn die Seismizität war bereits in den letzten Tagen leicht erhöht. Der Alarmstatus wurde am 7. Juni auf 3 (von 5) erhöht.

Vulkan-News 28.06.21: Fagradalsfjall

In den Vulkannachrichten geht es heute um die anhaltende Aktivität am Fagradalsfjall. Auch der Merapi meldete sich zu Wort.

Fagradalsfjall: Lavaströme unterwegs

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Über das Wochenende blieb das Wetter schlecht am Fagradalsfjall. Auch heute ist auf den LiveCams nicht viel außer Nebel zu sehen. Nachts konnte man allerdings einen Lavastrom ausmachen, der aus dem Krater quoll und an der Oberfläche in Richtung Süden floss. Ein Sentinel-Satellitenbild von gestern bestätigt die Aktivität. Man erkennt einen oberflächlichen Lavastrom im Geldingadalur-Tal. Seine Glutspur lässt sich ansatzweise bis auf den Steilhang in Richtung Natthagi-Tal verfolgen. Sichtbare Veränderungen hat es im Tal Richtung Küstenstrasse aber nicht gegeben. Die Lavafront stagniert seit Tagen. Grund hierfür dürfte die großflächige thermische Anomalie im Tal Meradalir sein. Im Tal nordöstlich des Vulkans steht recht viel heiße Schmelze unter einer dünnen Erstarrungskruste. Hier würde sich das Betreten des Lavafeldes als gefährlich erweisen, denn die Lava könnte jederzeit die Kruste durchbrechen. Durchbrochen werden könnte auch der Damm im Westen, der das Tal Natthagakriki schützt, denn ein Teil der oberflächlich fließenden Lava strömt in seiner Richtung.

Die Seismizität entlang des Magmatischen Gangs war gering. Dafür gab es an 2 anderen Stellen auf der Reykjanes-Halbinsel Schwarmbeben. Sie manifestierten sich an der Südwestspitze bei Reykjanestá und in der entgegengesetzten Richtung bei Hveragerði. Die Vermutung liegt nahe, dass es auch an anderer Stelle der Reykjanes-Halbinsel zur Intrusion Magmatischer Gänge kommt.

Merapi: Weitere Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Pyroklastische Ströme

Gestern gab es am Merapi 2 weitere Pyroklastische Ströme. Sie verursachten seismische Signale von 70 und 79 Sekunden, mit Maximal-Amplituden von 40-55 mm. Den Daten zufolge waren sie recht klein und flossen nicht weiter als 1 km. Zudem wurden 58 Abgänge von Schuttlawinen gezählt. Die restliche Seismizität war vergleichsweise gering und belief sich auf 19 vulkanisch bedingte Erdbeben. Dafür machte Sentinel ein Foto, auf dem 2 thermische Anomalien im Krater zu sehen sind. Ihre längliche Form deutet darauf hin, dass hier ständig glühendes Material abging.

Vulkan-News 26.06.21: Ätna, Fagradalsfjall, Merapi

Am Ätna ereignete sich ein weiterer Paroxysmus. Am Fagradalsfjall setzte wieder Tremor ein. Der Merapi erzeugte ungewöhnlich viele Schuttlawinen.

Ätna Paroxysmus No 46

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Paroxysmus

Gestern Abend (wie sollte es auch anders sein?) gab es einen weiteren Paroxysmus am Ätna. Es war der 46 in Folge. Nachdem sich zunächst die strombolianische Tätigkeit am Neuen Südostkrater steigerte, setzte gegen 18:40 Uhr UCT die paroxysmale Hauptphase ein. Das INGV berichtete, dass die Tremor-Amplitude sehr hohe Werte erreichte und dass sich die Quelle des Tremors auf ca. 2800 m Höhenniveau unter dem NSEC befand. Es wurde wieder eine Lavafontäne nebst Aschewolke gefördert. Letztere erreichte eine Höhe von mehr als 7000 m. Es waren mindestens 2 Lavaströme unterwegs: einer in südlicher Richtung und ein weiterer in Richtung Osten. Er entsprang dem neuen Schlot auf 3050 m Höhe und erreichte das Valle del Bove. MIROVA detektierte eine sehr hohe Thermalstrahlung mit 3051 MW Leistung. Heute Morgen sah man auf der Thermalcam eine thermische Anomalie am unteren Schlot im Südwesten der Scharte des NSEC. Der Ätna bleibt heiß!

Fagradalsfjall: Wetter schlecht

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Auf Island ist das Wetter schlecht und entsprechend wenig geben die Livecams her. Durch den Nebel konnte man letzte Nacht etwas Rotglut erahnen, die von einem Lavastrom stammte, der aus dem Krater überlief. Im Natthagi-Tal gab es keine größeren Veränderungen. Dafür wird wieder moderater Tremor registriert. Die Seismizität entlang des Magmatischen Gangs ist gering. Offshore, im Bereich des Reykjanes-Ridge manifestierte sich gestern ein Schwarmbeben. 2 Erschütterungen hatten Magnituden knapp über 3.

Merapi: Hohe Anzahl an Schuttlawinen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Pyroklastische Ströme

Der Merapi ist weiterhin mit dem Bau seines Lavadoms beschäftigt und hält damit die Menschen in seinem Wirkungskreis in Atem. Heute Nacht ging ein kleiner pyroklastischer Strom ab. Interessanter ist die hohe Anzahl von Schuttlawinenabgängen, die gestern registriert wurden: die Seismometer vom VSI zeichneten gut 350 entsprechende Signale auf. Das war der höchste Wert der letzten Monate. Es ist damit zu rechnen, dass bald größere Pyroklastische Ströme entstehen werden.