Vulkan-News 21.08.21: Fagradalsfjall, Shiveluch

Am Fagradalsfjall steigt die Aktivität. Auf Kamtschatka sind Karymsky und Shiveluch aktiv. Auf den Philippinen dampft der Taal.

Fagradalsfjall: Neuer Puls kommt

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

In den letzten Stunden kam es zu Kollaps-Ereignissen am Krater und die Morphologie änderte sich. Nachdem der Vulkan in den letzten 24 Stunden ruhig geblieben war, steigt heute Vormittag die Aktivität langsam wieder an und ein neuer Lavaschub erreicht den Krater. Der Tremor langsam an und auf der LiveCam erkennt man erstes Lavaspattering. Der Nachmittag dürfte interessant werden. Bis dahin kann ich euch das Video unten empfehlen. Es zeigt den Geldingadalir-Krater im Monat August.

Karymsky eruptiert Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 54.048159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

Auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka ist der Karymsky munter. Das VAAC registrierte gestern 3 Aschewolken, die bis zu 3000 m hoch aufstiegen. Die Asche wurde in südlicher Richtung verfrachtet.

Shiveluch sehr aktiv

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65; 161.36 | Eruption: Dom

Auf Kamtschatka ist nicht nur der Karymsky sehr aktiv, sondern auch der Shiveluch. Das VAAC brachte seit gestern 5 VONA-Warnungen heraus. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 4900 m auf. Die Asche driftete überwiegend in südöstlicher Richtung. Wahrscheinlich sind die Aschewolken mit Abgängen Pyroklastischer Ströme assoziiert, die vom wachsenden Lavadom abgingen. In einer Newsmeldung ist allerdings ein Foto zu sehen, auf dem eine Aschewolke aus einem Krater am Fuß des Doms aufsteigt. Unklar, ob es sich um ein neues Foto handelt, oder um ein Archivbild.

Taal: Zunahme der Seismizität

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Am Taal hat der Ausstoß an Schwefeldioxid wieder abgenommen. PHILVOLCS meldet eine Emission von 4,756 Tonnen am Tag. Eine Dampfwolke stieg bis zu 3000 m hoch auf. Die Seismizität stieg deutlich an: insgesamt wurden gestern 135 seismische Signale registriert. 112 der Signale wurden von Tremor verursacht. Die Phasen dauerten bis zu 110 Sekunden. 23 Erdbeben hatten niedrige Frequenzen und standen im Zusammenhang mit Fluidbewegungen.

Vulkan-News 20.08.21: Fagradalsfjall, Merapi

Am Fagradalsfjall kam es zu einem weiteren Lavapuls. Am Merapi gingen Pyroklastische Ströme ab und der Popocatepetl eruptierte Vulkanasche. Zwei der Liparischen Inseln wurden leicht erschüttert.

Fagradalsfjall: Lavaströme ändern Richtung

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern Nachmittag begann der Tremor am Fagradalsfjall zu steigen und kurz darauf setzte wieder sichtbare Aktivität ein. Auf der LiveCam sieht man, dass sich die Morphologie des Kraters in den vergangenen Tagen weiter verändert hat. Der Ablaufkanal im Norden ist teilweise blockiert und ein größerer Teil der Lava fließt nun Richtung Osten. Die Lavafontänen sind heute etwas höher als sonst. Aktuell beginnt der Tremor zu fallen und in den nächsten Stunden wird es eine Pause geben.

Langila eruptiert Aschewolke

Staat: Papua Neuguinea | Koordinaten: -5.53, 148.42 | Eruption: Strombolianisch

In Papua Neuguinea eruptierte der Langila eine Aschewolke, die Richtung Nordwesten driftete. Das VAAC registrierte Asche in einer Höhe von 2400 m.

Merapi: 2 Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi gingen heute 2 weitere Pyroklastische Ströme ab. Medienberichten zufolge schafften sie eine Gleitstrecke von bis zu 2000 m. Sie erzeugten seismische Signale mit einer Maximal-Amplitude von 64 mm und einer Dauer von 158 Sekunden. Außerdem gingen in den ersten 6 Stunden des Tages 95 Schuttlawinen ab. Die seismische Aktivität ist stark rückläufig und ich gehe davon aus, dass sich das Domwachstum drosselt.

Popocatepetl steigerte Aktivität

Staat: Mexiko | Lokation: 54.048; 159.441 | Eruption:  Vulcanianisch

In den letzten Tagen zeigte sich der mexikanische Vulkan Popocatepetl wieder von seiner aktiven Seite und eruptierte mehrere Aschewolken. Dabei durchlebte der Vulkan einen Peak der Aktivität am 16. und 17. August. Aschewolken stiegen bis zu 6000 m hoch auf. Aktuell meldet CENAPRED 104 Ausdünstungen von Dampfwolken, manchmal von Asche begleitet. Darüber hinaus wurden 342 Minuten Tremor aufgezeichnet. Außerdem wurden um 09:08 und 09:11 Uhr zwei vulkantektonische Erdbeben mit geringen Magnituden aufgezeichnet.

Stromboli: Weiteres Erdbeben

Staat: Italien | Koordinaten: 38.79; 15.21 | Eruption: Strombolianisch

Vor der Küste von Stromboli manifestierte sich ein weiteres Erdbeben. Es hatte die Magnitude 3,2. Das Hypozentrum lag 22 km tief. Sein Epizentrum wurde vom EMSC ca. 18 km nord-nord-östlich des Vulkans verortet. Bereits gestern bebte es im Tyrrhenischen Meer mit einer Magnitude von 4,4 in 200 km Tiefe. Obwohl die Beben nicht im direkten Zusammenhang mit dem Vulkan stehen, signalisieren sie, dass der Untergrund in Vulkannähe in Bewegung ist. Eine Intensivierung der Seismizität um den Vulkan herum, geht nicht selten einer gesteigerten vulkanischen Aktivität des Vulkans voran.

Vulcano: Schwaches Erdbeben

Staat: Italien | Lokation: 14.87 ; 38.50 | Eruption: Fumarolisch

Unter einer weitern Vulkaninsel des Liparischen Archipel bebte es: Südöstlich der Fossa von Vulcano manifestierte sich ein schwacher Erdstoß der Magnitude 1,5. Das Beben wurde vom INGV in einer Tiefe von 7,2 km lokalisiert. Vulcano brach zuletzt im Jahr 1889 aus. Damit zählt er neben Stromboli und Ätna zu den aktivsten Vulkanen Europas, zumindest, wenn man Island außer Betracht lässt.

Vulkan-News 18.08.21: Fagradalsfjall, Ol Doinyo Lengai

Der Ätna auf Sizilien lässt auf einen weiteren Paroxysmus warten. Am fagradalsfjall rätseln Forscher, wie die Lavaschübe zustande kommen. Der Ol Doinyo Lengai erzeugte Lavaströme.

Ol Doinyo Lengai mit Lavaströmen

Staat: Tansania | Koordinaten: -2.76 ; 39.91 | Eruption: Effusiv

Im tansanischen Riftvalley ist der Ol Doinyo Lengai recht munter und produziert Lavaströme, die einen Großteil des Kraterbodens bedecken. Auf einem Sentinel-Foto der letzten Woche erkennt man 2 Ströme, die durch die Hotspots markiert werden. Sie gingen von einem Hornito westlich der Kratermitte aus. Auf einem 2 Tage alten Bild ist zu sehen, dass fast der ganze Boden schwarz ist, was auf frische Lava hindeutet.

Ätna: Paroxysmus lässt auf sich warten

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Strombolianisch

Am Ätna lässt ein weiterer Paroxysmus auf sich warten. Statistisch gesehen wäre ein weiterer Vulkanausbruch gestern fällig gewesen, doch auch heute gibt es keine Anzeichen eines unmittelbar bevorstehenden Ausbruchs. Der Tremor bewegt sich im grünen Bereich, ohne größere Fluktuationen. Die Infraschallsensoren registrierten in den letzten Tagen weiterhin recht viele Explosionssignale aus dem Nordostkrater, der Voragine und aus Richtung des Südostkraters. Diese Aktivität war gestern vergleichsweise gering. Auf einem Sentinel-Bild erkennt man Hotsposts im Zentralkrater und dem Nordostkrater. Am Südostkrater ist recht wenig zu sehen, obwohl es auch hier warme Schlote gibt. Die Ruhe vor dem Sturm, oder eine längere Pause? Man weiß es nicht und es bleibt spannend.

Fagradalsfjall macht Pause

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Update 13:00 Uhr: Im Laufe des Vormittags setzte die Aktivität wieder ein. Noch ist sie relativ schwach, aber der Tremor steigt noch und der Lavaausstoß sollte sich verstärken. Auf der LiveCam sieht man, dass der neue Hornito (Bildmitte) schon wieder Geschichte ist und teilweise kollabierte.

Originalmeldung: Aktuell erleben wir am Fagradalsfjall eine relativ lange Pause, die bereits fast 20 Stunden dauert. Der Tremor ist gering und auf den Livecams sieht man nur einen dampfenden Krater. In isländischen Medien wird darüber berichtet, dass der neue Hornito wohl ein eigenständiger Schlot auf einer neuen Spalte am Kraterrand ist und kein sekundärer Effekt. Zudem spricht der Vulkanologe Þorvaldur Þórðarson darüber, dass die Lavapulse dadurch hervorgerufen werden, dass große Gasblasen durch das Magma im Fördersystem aufsteigen und an der Oberfläche das Magma aus dem Schlot drücken. Da die Lavaschübe in recht regelmäßigen Abständen kommen, sollen die Gasblasen praktisch wie die Perlen einer Kette aneinandergereiht aufsteigen, nur mit immer dem gleichen Abstand dazwischen. Nun rätselt man darüber, wie dieser regelmäßige Gasausstoß zustande kommt. Ich selbst stelle mir vor, dass keine Gasblasen aufsteigen, sondern Magmablasen mit geringerer Dichte, als die umgebene Schmelze. Die Blasen werden heißer sein, als das umgebende Material und auch etwas mehr Gas enthalten. Aufgrund der geringeren Dichte steigen die Magmenblasen recht schnell durch das Fördersystem auf. Sie sammeln sich an der Oberseite des Magmenkörpers -der sich in 15-17 km Tiefe  befinden soll- und steigen auf, sobald sie eine kritische Größe geringerer Dichte erreicht haben. Ähnliche Prozesse lassen sich im Wachs einer Lavalampe beobachten.

Vulkan-News 17.08.21: Fagradalsfjall, Merapi

Die interessanteste Meldung kommt heute vom Fagradalsfjall, wo sich ein neuer Hornito am Kraterrand bildete. Es gab Erdbeben unter der Katla und Pyroklastische Ströme und Aschewolken von den Vulkanen Merapi und Shiveluch.

Fagradalsfjall: Neuer Hornito am Kraterrand

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern lichteten sich zwischenzeitlich die Wolken, als der Vulkan einen Lava-Puls bekam und man sah auf den LiveCams, dass sich ein neuer Hornito auf der östlichen Kraterwand gebildet hatte. Er sprudelte simultan mit dem Hauptkrater Lava und speiste einen Strom, der in südöstlicher Richtung floss. Die Lava aus dem Hauptkrater marschierte weiter in Richtung Meradalir. Am Wochenende gab es den einen, oder anderen kleineren Kollaps am Krater und einige Beobachter wollen weitere Schwachpunkte ausgemacht haben.

Auf Reykjanes manifestierte sich ein neuer Erdbebenschwarm. IMO detektierte innerhalb von 48 Stunden 69 Erdbeben. Allerdings lagen die Epizentren abseits des bekannten Magmatischen Gangs, ganz im Osten der Halbinsel, an einem anderen Risssystem. Die Beben wurden 2.8 km nördlich von Hellisheiðarvirkjun lokalisiert. Die stärkste Erschütterung hatte eine Magnitude von 3,1 in nur 3,2 km Tiefe.

Katla: Weitere Erdbeben

Staat: Island | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Subglazial fumarolisch

In den letzten Tagen gab es zahlreiche Erdbeben unter dem Gletschervulkan Katla. Darunter befand sich auch ein Erdstoß mit einer Magnitude größer als 3. Aktuell werden noch 10 Beben angezeigt. Die meisten Erschütterungen lagen außerhalb der Caldera und streuten bis zum Eyjafjallajökull. Nicht alle Beben lagen unter den Gletschern, so kann man ausschließen, dass sie durch Eisbruch verursacht wurden.

Merapi mit Pyroklastischen Strömen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Vom Merapi auf Java wurden heute 5 Pyroklastische Ströme gemeldet. Es handelte sich um kleinere Ströme, von denen der Größte ca. 1300 m weit glitt. Vulkanasche stieg bis auf einer Höhe von 3700 m auf und driftete in westlicher Richtung. Die Seismizität ist im Vergleich zu den letzten 3 Wochen gering, aber immer noch erhöht. So wurden gestern ca. 30 vulkanisch bedingte Erschütterungen registriert, die auf Magmenaufstieg hindeuten.

Shiveluch mit Aschewolken

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65, 161.36 | Eruption: Dom

Auf Kamtschatka ist der Shiveluch sehr aktiv. Das VAAC meldete seit gestern 6 Aschewolken, die bis auf einer Höhe von 5200 m aufstiegen und in unterschiedliche Richtungen geweht wurden. Sehr wahrscheinlich sind die Aschewolken mit Abgängen Pyroklastischer Ströme assoziiert.

Vulkan-News 12.08.21: Ätna, Copahue, Fagradalsfjall

Am Ätna kam es gestern zu zahlreichen Explosionen. In Chile ist der Copahue aktiv geworden und am Fagradalsfall fließt weiterhin Lava.

Ätna: zahlreiche Explosionen

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Strombolianisch

In den letzten 2 Tagen wurden am Ätna sehr viele strombolianische Eruptionen registriert. Einige wiesen teilweise einen sehr hohen akustischen Druck auf. Das LGS berichtete gestern von fast 14.000 Signalen, die von den Infraschallsensoren aufgezeichnet wurden. Als Hauptquellen werden Südost- und Nordostkrater genannt. Die Aktivität hielt bis gestern Mittag an und brach dann plötzlich ab. In unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ wurde darüber spekuliert, ob die Signale nicht im Zusammenhang mit den Waldbränden stehen könnten. Generell ist es natürlich möglich, dass Störgeräusche empfangen werden, allerdings gehe ich davon aus, dass der Richtungsindikator die Quellen genau lokalisierte und dass die Forscher des LGS gemerkt hätten, wenn es sich um Störungen gehandelt hätte.

Copahue emittiert Vulkanasche

Staat: Chile | Koordinaten: -37.85, -71.17 | Eruption: Asche-Dampf-Wolke

Der chilenische Vulkan Copahue ist am Dienstag aktiv geworden und emittiert eine Asche-Dampf-Wolke. Zudem ist nachts Rotglut am Krater zu erkennen. SERNAGEOMIN registriert schwachen Tremor und schreibt auf Twitter, das der Vulkan in den Wintermonaten (auf der Südhalbkugel ist gerade Winter) oft ein vergleichbares Verhalten zeigte. Als Grund hierfür wird angegeben, dass eine Verkleinerung des Kratersees einen Schlot freisetzt, der sonst im Verborgenen unter Wasser tätig ist.

Fagradalsfjall: Kraterkegel wächst

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Am Fagradalsfjall geht die Aktivität in gewohnter Manier weiter, allerdings sehen die kleinen Lavafontänen etwas höher aus. Das könnte daran liegen, dass der Kegel weiter wächst und sich der Durchmesser der Krateröffnung verringert. Dadurch hat die wallende Lava im Krater weniger Platz und tritt die Flucht nach oben an. Der Hauptteil der Lava fließt weiterhin in Richtung Meradalir-Tal. Ein Teil bildet verzweigte Lavaströme in südöstlicher Richtung.

Erdbeben am Reykjanes-Ridge

Während die Seismizität am Fagradalsfjall gering ist, gab es weiter südwestlich am Reykjanes Ridge weitere Erdbeben. Die drei Stärksten hatten Magnituden zwischen 3,8 und 3,2 mit Erdbebenherden, die gut 10 km tief lagen. Die Epizentren wurden 25.7 km west-süd-westlich von Eldeyjarboði lokalisiert. In der letzten Woche gab es Berichte, dass man in der Gegend Anzeichen einer submarinen Eruption gesichtet hatte. Ein Küstenwachschiff wurde losgeschickt, aber man konnte keine submarine Eruption entdecken.
Update: Ein Erdbeben wurde auf M 4,5 hochgestuft.

Vulkan-News 11.08.21: Ätna, Shiveluch

Der Ätna hat einen neuen Gipfelpunkt. Der Fagradalsfjall eruptiert Lavaströme. Der Dom am Shiveluch ist sehr aktiv.

Ätna: Südostkrater neuer Gipfel

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Strombolianisch

Was ich gestern Morgen bereits am Rande bemerkt hatte, wurde dann im Laufe des Tages offiziell bestätigt: der Nordrand des Südostkraters stellt den neuen Gipfelpunkt des Ätnas dar und hat eine Höhe von 3357 m. Damit wird der alte Gipfel am Nordostkrater um 31 Meter übertroffen. Die letzte Messung stammte aus 2018. Zu diesem Zeitpunkt lag die Gipfelhöhe bei 3326 m. Sie lag deutlich unter dem Wert von 3354 m, der vielfach in der Literatur als Gipfelhöhe angegeben wurde. Diese Höhe erreichte der Nordostkrater vor 40 Jahren. Seitdem ist er durch zahlreiche Kollaps-ereignisse geschrumpft. Der Neue Südostkrater feierte seine Geburt erst im Jahr 2006, als sich ein Pitkrater an der Basis der Ostflanke des Südostkraters öffnete. Der Neue Südostkrater dürfte schon seit mehreren Monaten den höchsten Punkt des Vulkans stellen. Seit Dezember letzten Jahres wuchs er deutlich an, da die Serie aus fast 60 Paroxysmen viel Material förderten.

Fagradalsfjall eruptiert Lavaströme

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Die Eruption auf Island geht unvermindert weiter. Inzwischen verschwindet sie immer mehr aus den lokalen Medien, weil man sich an die Eruption gewöhnt. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Lava hauptsächlich in das Meradalir-Tal läuft und nicht Richtung Küstenstrasse und so ist erst einmal nicht mit einem Ocean Entry zu rechnen. Allerdings kann sich die Morphologie des Kraters schnell ändern und damit dann auch der Weg, den sich die Lava sucht. Der aktuelle Lavapuls hält seit gestern Abend an und fördert mehrere Lavaströme. Auf der Livecam im Meradalir sah man gut, wie die Lavaströme über den Steilhang ins Tal flossen.

Shiveluch mit hoher Thermalstrahlung

Staat: Russland | Koordinaten: 56.65, 161.36 | Eruption: Dom

Der Shiveluch auf Kamtschatka steigerte seine Aktivität weiter. Vom wachsenden Dom ging heute Nacht eine hohe Thermalstrahlung mit 310 MW Leistung aus. Auf der LiveCam war ein Hotspot zu erkennen gewesen. Vulkanasche wurde in einer Höhe von 5800 m registriert. Man kann davon ausgehen, dass die Aschewolken mit Abgängen Pyroklastischer Ströme im Zusammenhang stehen.

Vulkan-News 10.08.21: Ätna, Merapi

In den Schlagzeilen stehen einmal mehr die Vulkane Ätna, Fagradalsfjall und Merapi, die sich in der letzten Zeit als zuverlässige Dauerbrenner präsentieren.

Ätna: Explosion am Nordost-Krater

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Strombolianisch

Heute Morgen ereignete sich am Nordostkrater eine unerwartete Explosion. Die Aschewolke stieg geschätzte 2000 m über Kraterhöhe auf und driftete in Richtung Osten. Der Tremor fluktuiert im unteren gelben Bereich und stieg im Vorfeld der Eruption nicht merklich an. Auf Sentinel-Satellitenfotos der letzten Tage erkannte man eine thermische Anomalie im NE-Krater. Darüber hinaus sah man auch Hotspots in der Bocca Nuova und im Südostkrater. Dieser löste den Nordostkrater als höchsten Punkt des Ätnas ab.

Fagradalsfjall: Aktivität fluktuiert weiter

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Auf Island geht die Aktivität am Fagradalsfjall weiter. Sie hat wieder zu einem kurzweiligerem Rhythmus gefunden, bei dem sich Ruhe- und Aktivitätsphasen in ca. 12 stündigen Intervallen abwechseln. Am Krater selbst kam es in den letzten Tagen zu mehreren Kollaps-Ereignissen, wie es für solche Kegel typisch ist. Die Morphologie der Kraterwände änderte sich und neben dem bekannten Abflusskanal in Richtung Meradalir-Tal, entstand ein kleinerer Ablauf in südlicher Richtung. Während die Seismizität entlang der isländischen Hauptstörungszonen erhöht ist, gab es am Nordwestende des Magmatischen Gangs nur 2 schwache Erdbeben.

Merapi mit Pyroklastischen Strömen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Am Merapi gab es 2 weitere Pyroklastische Ströme, von denen einer größer war, als die meisten Ströme der letzten Tage. Die Gleitstrecke betrug ca. 2500 m und eine Aschewolke stieg bis zu 3000 m hoch auf. Das seismische Signal hatte eine Maximalamplitude von 45 mm und dauerte 213 Sekunden. Die Anzahl hybrider- und vulkanotektonischer Erdbeben ist deutlich zurückgegangen und lag gestern bei ca. 115. Es sieht so aus, als wäre der Aufstieg der neuen Magmablase fast beendet.

Vulkan-News 08.08.21: Ätna, Fagradalsfjall

Am Ätna stieg der Tremor und es könnte bald zu einem neuen Paroxysmus kommen. Der Chirinkotan eruptierte eine Aschewolke. Fagradalsfjall und Merapi sind weiterhin aktiv.

Ätna: Tremor-Peak

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Strombolianisch

Seit dem letzten Paroxysmus sind nun 8 Tage vergangen und statistisch gesehen ist der nächste Vulkanausbruch fällig. Tatsächlich gab es gestern Abend einen Tremor-Peak, der kurz bis in den roten Bereich eindrang. Die Infraschall-Sensoren detektierten zahlreiche (2124) Signale, die auf starke Entgasungen und strombolianische Explosionen hindeuten. Einige der Signale hatten einen sehr hohen akustischen Druck von 14 Pa. Es könnte als gut sein, dass wir in den nächsten Stunden/Tagen einen neuen Paroxysmus sehen werden.

Chirinkotan: Aschewolke detektiert

Staat: Russland | Koordinaten: 48.98153.48 |Eruption: Vulcanianisch

Der Kurilenvulkan Chirinkotan ist heute zum erste Mal in diesem Jahr in den News vertreten: das VAAC meldete eine Aschewolke von dort, die bis auf einer Höhe von 3000 m aufstieg und in Richtung Südwesten driftete. Der Inselvulkan liegt im Norden der Kurilen und in relativer Nähe zum Ebeko, der ebenfalls weiterhin aktiv ist. Der letzte größere Ausbruch des Chirinkotan ereignete sich 2017. Die Eruption hatte einen VEI 3.

Fagradalsfjall mit neuem Puls

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Gestern Vormittag endete die sichtbare Aktivität und der Vulkan ruhte sich bis zum Abend aus. Dann begann bereits ein neuer Aktivitäts-Puls der heute Vormittag noch andauert. Es werden kleine Lavafontänen gefördert und ein ordentlicher Schwall Lava schießt durch den Abflusskanal. MIROVA detektierte heute Nacht eine sehr hohe thermische Strahlung mit 3754 MW Leistung. Der Tremor ist erhöht.

Submariner Vulkanausbruch vor Island?

Eine weitere Meldung aus Island betrifft Spekulationen eines submarinen Vulkanausbruchs vor der Küste bei Krísuvíkurbergi. Augenzeugen sahen wohl etwas auf dem Meer schwimmen, was sie für Dampfwolken, oder Lavaflöße (Originalübersetzung „Polsterung“) hielten. Obwohl es in dem Gebiet aktuell keine Seismik gibt, wurde ein Küstenwachschiff losgeschickt, um die Gegend zu untersuchen. Sie konnten keine Auffälligkeiten erkennen. Vergangene Woche manifestierte sich in der Region südwestlich von Island zahlreiche Erdbeben. Entsprechend nervös ist man dort.

Merapi: 8 Pyroklastische Ströme

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Die Aktivität am Merapi ist weiterhin hoch. Das VSI berichtete heute von 8 Pyroklastischen Strömen. Sie erzeugten seismische Signale mit einer Maximalamplitude von 64 mm und 222 Sekunden Dauer. Den Daten nach waren einige der Pyroklastischen Ströme größer, als die der Vortage. Die Seismizität ist weiterhin sehr hoch, allerdings mit leicht rückläufiger Tendenz.

Vulkan-News 07.08.21: Fagradalsfjall, Merapi

Der Fagradalsfjall ist weiterhin sehr aktiv. Der Fuego ist explosiv tätig. Am Merapi gingen 3 Pyroklastische Ströme ab. Vor diesen wird am Santiaguito gewarnt.

Fagradalsfjall: Aktivität hält an

Der aktuelle Lava-Puls am Fagradalsfjall hält weiter an. Er begann vorgestern Abend und fördert seitdem ununterbrochen Lava. MIROVA detektierte heute Nacht eine thermische Strahlung mit fast 2500 MW Leistung. Der Tremor stieg nach der letzten Pause zunächst langsam an und bildete nun das übliche Plateau aus, das eine stabile Eruptionsphase signalisiert. Es hat den Anschein, als würden sich die Intervalle verlängern. Zuvor wechselten sich Aktivitätsphasen und Pausen in einem 12-16 stündigen Rhythmus ab. Die letzte Pause war ca. 72 Stunden lang. Ich bin gespannt, ob die Aktivität ähnlich lange durchhält.

Fuego generiert glühende Schuttlawinen

Der Fuego in Guatemala setzt seine Tätigkeit fort und stößt Vulkanasche aus, die bis auf einer Höhe von 4800 m aufsteigt. Glühende Tephra erreicht eine Höhe von 400 m über dem Krater. Die Tephra erzeugt Schuttlawinen, die durch verschiedene Schluchten fließen. In der Stunde werden 8-12 Explosionen registriert.

Merapi mit Pyroklastischen Strömen

Am Merapi auf Java registrierte das VAAC weitere Aschewolken. Sie stiegen bis zu 4300 m hoch auf. Die Asche stammte von 3 Pyroklastischen Strömen, die gestern am Vulkan abgingen. Sie erzeugten seismische Signale mit Maximalamplituden von 50 mm und bis zu 177 Sekunden Dauer. Zudem erreichte die Seismizität Höchstwerte in Bezug der Aktivität der letzten 3 Monate: es wurden fast 800 Signale aufgefangen. Gut 500 Erschütterungen war hybride- bzw. vulkanotektonische Erdbeben. Sie zeugen von massivem Magmenaufstieg.

Santiaguito: Warnung vor Pyroklastischen Ströme

Am guatemaltekischen Domvulkan Santiaguito warnten die INSIVUMEH-Vulkanologen davor, dass Pyroklastische Ströme abgehen könnten. Der Dom wächst beständig und es gehen Schuttlawinen ab, die seinen Fuß erreichen. Zudem gibt es schwache-moderate explosive Eruptionen.