Kilauea: Lava erreicht Kapoho

Der Kilauea kommt nicht zur Ruhe und die Leilani-Eruption richtet weiterhin große Zerstörungen an. Gestern wurde eine wichtige Straßenverbindung gekappt, heute marschiert die Lava durch Kapoho und Vacationland. Die Lavamassen stehen kurz davor den Ozean zu erreichen und dort einen großen ocean entry zu generieren.

Bei der zerstörten Straßenverbindung gestern, handelt es sich um die Kreuzung der Highways 132 und 137. Da beide Routen nun zerstört wurden, sind Kapoho und Vacationland von der Außenwelt abgeschnitten. Zumindest der Landweg ist blockiert und wenn es nun zum neuen ocean entry kommt, sind die Siedlungen auch nicht mehr vom Ozean aus erreichbar. Alle Anwohner der Region wurden angewiesen ihre Häuser zu verlassen. Selbst wenn die Gebäude nicht alle von der Lava zerstört werden sollten, sind die Restlichen abgeschnitten, evtl. Bewohner zwischen den Lavaströmen gefangen. Bereits vor 2 Wochen kam es zu ocean entrys westlich von Kapoho. Diese konnte ich während meines Aufenthaltes dort dokumentieren.

Gestern nahm die Seismik vorübergehend ab, heute ist sie wieder hoch. Die meisten Erdbeben konzentrieren sich im Bereich der Gipfelcaldera. Der Halemaumau-Krater ist weiter von Kollaps-Ereignissen betroffen. Der ehemalige Pitkrater nimmt mehr und mehr Platz ein und bildet eine tiefe Depression. Bisher ist es noch unklar, ob nun schon die Lava des abgeflossenen Lavasees das untere Ostrift erreicht hat und dort eruptiert. Chemische Analysen werden dies feststellen können, sobald die Lava dort auftaucht. Dies bedeutet, dass der Vulkanausbruch noch stärker werden könnte. Bisher gibt es keine Anzeichen dafür das er bald endet. Vor Ort muss man sich auf eine lange andauernde Eruption einstellen. Jetzt schon ist es der größte Ausbruch sein 1980. Aktuelle Bilder und Videos gibt es in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism„.

Merapi: explosive Eruption

Heute eruptierte der indonesische Vulkan Merapi erneut explosiv und erzeugte eine Aschewolke. Laut dem VAAC Darwin erreichte Vulkanasche eine Höhe von 38.000 Fuß, was mehr als 12 km entspricht. Der Hauptanteil der Asche dürfte allerdings maximal 6 km hoch aufgestiegen sein. Auf dem Hang des Vulkans begann die Vegetation zu brennen. Diese Feuer wurden sehr wahrscheinlich durch glühende Lavabomben ausgelöst. Pyroklastische Ströme wurden nicht generiert. Meiner Meinung nach könnte es sich um eine phreatomagmatische Eruption gehandelt haben, bei der Grundwasser in Kontakt mit Magma kam. Dies wird indirekt vom PVMGB/VSI bestätigt. In einem Bericht der Vulkanologen heißt es, dass sich ein vulkanotektonisches Erdbeben in 3 km Tiefe ereignete, welches im Zusammenhang mit aufsteigendem Magma stand, welches sich in dieser Tiefe befinden soll. Insgesamt zeigt sich die Seismik am Merapi leicht erhöht, die Oberflächentemperaturen im Krater stiegen auf 141 Grad Celsius an. Merapi scheint am Anfang einer neuen Eruptionsphase zu stehen.

Kilauea: Evakuierungen in Kapoho

Die Aktivität am Kilauea ist weiterhin hoch. Spalte 8 entwickelte sich in den letzten Tagen zur aktivsten Förderquelle der Spalteneruption: 2 Lavafontänen, die bis zu 80 m hoch werden können, speisen einen Lavastrom, der zunächst in NNE Richtung floss und nun Richtung Nordosten zur Küste hin abknickt. Zunächst wurden weitere Straßen in der Siedlung Leilana zerstört, jetzt ist auch die Siedlung Kapoho an der Küste bedroht, dort wurden erste Evakuierungen angeordnet. In kürze könnte es einen neuen ocean entry geben.

Die Seismik zog wieder deutlich an. Die Erdbeben konzentrieren sich im Gipfelbereich des Kilaueas. Dort ereignete sich vor 2 Tagen ein weiteres Erdbeben der Magnitude 5,3. Der Halema‘uma‘u-Krater vergrößert sich zusehends und es drohen große Kollaps-Ereignisse und explosive Ascheeruptionen.

Kilauea: neues Magma erreicht Puna

Die Spalteneruption am Kilauea auf Hawaii hat sich verstärkt. Grund hierfür ist die Ankunft des neuen Magmas, welches aus dem oberen Ostrift stammt und vor 17 Tagen begann dort abzulaufen. Bis vor 2 Tagen wurde ausschließlich Lava gefördert, die die gleiche chemische Zusammensetzung hatte wie die Lava der Eruption von 1955. Bei den Lavaströme wurde zähflüssige Aa-Lava gefördert. Die neue Lava ist heißer und dünnflüssiger und generiert Pahoehoe Lavaströme. Diese Lavaströme fließen schneller und haben das Potenzial den Ozean zu erreichen, wenn in den nächsten Tagen genug Nachschub kommen sollte. Es liegt die Vermutung nahe, dass nun das frische Magma aus dem oberen Ostrift den Puna-Distrikt erreicht hat. Jetzt wird sich zeigen, welches zerstörerisches Potenzial in der Eruption steckt.

Aktuell wird die Lava überwiegend aus den Spalten 18 und 20 eruptiert. Der Lavastrom aus Spalte 18 ist über 1 km lang. Spalte 15 produzierte einen Lavastrom, der die Pohoiki Straße abschnitt. Aus Spalte 17 eruptierte gestern relativ viel Lava, welche aber nur auf dem bereits bestehenden Lavafeld floss. Die verschiedenen kurzen Spalten sind alle Teil eines zusammenhängenden Systems, welches sich über dem Dyke bildete. Die Gas-Konzentration ist hoch und der Zugang zum Eruptionsgebiet gesperrt. Die Bewohner in Windrichtung werden aufgefordert das Leilani-Estates zu verlassen. Bisher sieht man noch von Zwangsevakuierungen ab.

Unter dem Gipfelbereich zog die Seismik in den letzten Stunden an. Allerdings war kein Erdbeben größer als M 3,5. Die Deflation unter dem Gipfel hält an und es drohen weitere Kollaps-Ereignisse und explosive Eruptionen aus dem Halema’uma’u-Krater. Der Pitkrater, in dem früher der Lavasee stand, hat sich deutlich vergrößert. Hält die Deflation an, dann könnte der Boden des gesamten Halema’uma’u-Kraters kollabieren.

In unserer FB-Gruppe: „volcanoes and volcanism“ sind viele Mitglieder damit beschäftigt, Euch auf dem Laufenden zu halten und teilen zahlreiche aktuelle Berichte und Fotos.

Kilauea: Alarmstufe „rot“ für den Flugverkehr

Update 22:00 Uhr: Vor wenigen Stunden ereignete sich ein Erdbeben Mw 4,2 unter dem Halema‘uma‘u-Krater. Man kann davon ausgehen, dass das Erdbeben weitere Steinschläge auslöste. Es kam allerdings zu keiner größeren Ascheeruption, wie es gestern der Fall war. Derzeit dampft es aus dem Krater. Die Erdbeben deuten allerdings darauf hin, dass sich unter dem Krater Veränderungen anbahnen.

Im unteren Ostrift geht die Eruption auf geringem Niveau weiter. Der bisher größte Lavastrom aus Spalte 17 bewegte sich heute weniger als 100 m voran. Dennoch könnten sich jeder Zeit neue Spalten öffnen. Die Lava ist bisher ungewöhnlich zähflüssig und kommt nur langsam voran. Aa-Lavaströme sind eher die Ausnahme am Kilauea, meistens werden dünnflüssige Pahoehoe-Lavaströme gefördert.

Originalmeldung: Am Kilauea auf Hawaii wurde die höchste Alarmstufe für den Flugverkehr ausgerufen. Grund hierfür ist eine Zunahme des Asche-Ausstoßes aus dem Pit im Halema‘uma‘u-Krater. Gestern stand fast den ganzen Tag eine Aschewolke über dem Gipfel des Vulkans. Die stärke der Eruption variierte. In Hochphasen stieg die Vulkanasche bis in eine Höhe von fast 4 km ü.NN auf. Die Vulkanologen rechnen mit einer Zunahme der explosiven Aktivität, sobald das Magma im Schlot des ehemaligen Lavasees mit Grundwasser in Kontakt kommt. Dann drohen starke Explosionen, wie sie sich bei der Eruption von 1924 zugetragen haben. Damals wurden tonnenschwere Lavabrocken mehrere Kilometer weit ausgeworfen. Solche Eruptionen nennt man phreatomagmatische Eruptionen. Sie weisen ein großes zerstörerisches Potenzial auf.

Das USGS listete folgende Bedrohungen auf:

  • Ascheniederschlag wurde in der Gemeinde von Pahala gemeldet, an Orten entlang des Highway 11 von Pahala nzum Vulkan und in der Ka’u-Wüste im Hawaii Volcanoes National Park.
  • Wenn phreatomagmatische Explosionen auftreten sollten, könnten ballistische Projektile können erzeugt werden,. Auswirkungen werden sich auf ein Gebiet um Halema‘uma‘u beschränken.
  • In Pahala wurde über vulkanische Luftverschmutzung durch vulkanisches Gas berichtet.

GPS-Messungen ergaben, dass der Dyke (magmatische Gang) im unteren Ostrift weiter Richtung Nordwesten migrierte. Im unteren Puna-Distrikt öffnete sich die 20. Spalte. Aus ihr trat Dampf aus. Spalte 18 zeigte Lava-Spattering und aus Spalte 17 quoll Lava. Der zähe Lavastrom legte in der Nacht zum Dienstag noch 380 m zurück und verlangsamte sich. Es können sich jeder Zeit weitere Spalten auftun. eine Verstärkung der Eruption ist naheliegend.

Kilauea: Eruption entwickelt sich weiter

Nach einem Wochenende mit der Vulkanologischen Gesellschaft e.V., berichte ich nun weiter über die aktuellen Ereignisse auf Hawaii und anderen globalen hot spots. Während es am Freitag am Kilauea recht ruhig war, öffneten sich am Samstag und Sonntag 2 weitere Spalten, aus denen Lava eruptierte. Die Spalten befanden sich weiter nordwestlich von Leilana Estates, wo sich die ersten Eruptionen ereigneten. Besonders aktiv erwies sich Spalte 17, welche am Sonntag ausbrach. Zunächst wurde nur von Lava-Spattering berichtet, welches sich zu Lavafontänen steigerte. In einigen Berichte heißt es, dass die Lavafontänen mehrere Hundert Meter hoch gewesen sein sollen, was ich auf Bildern bisher so nicht sehen konnte. Allerdings waren vereinzelte Explosionen große Lavafetzen relativ weit aus, wobei sich das „relativ“ auf Distanzen von vielleicht 50 m beschränkt. Das HVO warnt davor, dass sich die Eruption noch weiter entwickelt und das sich jeder Zeit neue Spalten öffnen können, oder alte Spalten reaktiviert werden können. Die Gaskonzentration ist deutlich erhöht, ebenso die Seismik.

Am Gipfel des Vulkans wird immer noch Deflation registriert. Der Lavasee des Halema‘uma‘u-Kraters fällt weiterhin ab. Der Spiegel des Lavasees liegt außerhalb der Sichtweite der Kameras. Es kommt zu Kollaps-Ereignissen, die Steinschläge erzeugen, welche wiederum kleinere Ascheeruptionen auslösen. Der Pu‘u ‘Ō‘ō -Krater ist weiter kollabiert, seine Tiefe wird nun mit 350 m angegeben. Der Krater kollabierte, weil das Magma ins Ostrift intrudierte. Dadurch floss (und fließt) das Magma unter dem Krater wieder in die Magmakammer zurück. Die Anhebung des Gipfelbereichs und des oberen Ostrifts, welche in den letzten Jahren durch Magma-Akkumulation statt fand, ist in nur wenigen Tagen aufgezehrt worden. Die Krater-Landschaft des Vulkans hat sich dramatisch geändert.

Kirishima: neue Explosion

Heute ereignete sich am Kirishima in Japan eine explosive Ascheeruption. Diese manifestierte sich aus dem Krater Shimmoe, in dem erst vor wenigen Wochen ein Lavadom wuchs. Das VAAC Tokyo registrierte Vulkanasche in mehr als 6 km Höhe.

Schwarmbeben im Vogtland

Im Deutsch-Tschechischen Grenzgebeit des Vogtland bebt die Erde. Die Erdbeben manifestieren sich beim Ort Schönbach im Eger-Becken, welches auch als Cheb-Becken bekannt ist. Das stärkste Beben brachte es heute auf eine Magnitude von 3,7. Das Hypozentrum lag in nur 5 km Tiefe. Diese Schwarmbeben finden immer wieder statt und stehen sehr wahrscheinlich mit Magmenintrusion im Zusammenhang. Das agma soll in die untere Erdkruste eindringen und somit für eine erhöhte hydrothermale Aktivität und Seismik sorgen. Durch die Intrusion und Wechselwirkung mit dem Hydrothermalsystem könnten flach liegende Störungszonen aktiviert werden, wie es wohl derzeit der Fall ist.

Yellowstone: weitere Eruption des Steamboat-Geysers

Im Yellowstone Nationalpark (USA) eruptierte erneut der weltgrößte Geysir: der Steamboat Geyaser sprang gestern zum 5. Mal in diesem Jahr. Bisher sprang der Geysir nur sporadisch alle paar Jahre. Es sieht so aus, als würde man nun sein bis zu 90 m hohen Wasserfontänen öfters bewundern können. Vielleicht ergibt sich ja sogar ein regelmäßiger Zyklus. Der Geysir liegt im Norris Geyser Basin, in dem vor wenigen Jahren die Wassertemperaturen stiegen.

Kilauea: 2 weitere Spalten eruptierten

Update 21:00 Uhr: Aschewolke aus dem Halema‘uma‘u

Am frühen Abend (Morgen auf Hawaii) eruptierte aus dem Pitkrater im Halema‘uma‘u eine Aschewolke. Unklar ist, ob die Asche durch einen partiellen Kollaps des Kraters ausgelöst wurde, oder ob sich tatsächlich eine explosive Eruption ereignete. Die Vulkanologen des HVO warnen auf jeden Fall vor einer explosiven Eruptionsphase. Die Eruptionen könnten sich verstärken, sobald Grundwasser ins System einströmt. Diese Gefahr wird größer, je tiefer der Lavasee fällt. Dieser ist nun außer Sicht der LiveCams. Das Grundwasser soll bei -400 m stehen. Sollte es zu phreatomagmatischen Eruptionen kommen, können tonnenschwere Lavabrocken bis zu 1 km weit ausgeworfen werden. Weniger schwere Lavabomben können einige Kilometer weit fliegen, bevor sie auf den Boden schlagen. Aus diesem Grund ist mit Evakuierungen im Gipfelbereich des Kilaueas zu rechnen. Der Nationalpark ist gesperrt.

Originalmeldung: Die Eruption am Kilauea ist eine „stop and go eruption“: so öffneten sich auch gestern 2 neue Spalten im Puna-Distrikt. Die Spalten bildeten sich zwischen bereits existierenden Brüchen im Gebiet der Leilani Siedlung. Wie zuvor wurden kleine Lavafontänen generiert, die kurzlebige Lavaströme speisten. Die Behörden veranlassten die Evakuierung von Lanipuna Garden.

Schaut man sich die Karte des USGS an, dann erkennt man, dass alle Eruptionsspalten auf einer Linie liegen. Unter dieser Linie liegt der magmatische Gang (Dyke) welcher durch das Ostrift intrudiert. Wenn der Druck im Dyke zu groß wird, könnten sich die kleinen Spalten zu einer Großen verbinden.

Nachdem die aktuelle Eruptionsphasen zunächst mit jenen von 1960 und 1955 verglichen wurden, drängt sich nun mehr und mehr ein Vergleich mit der Eruption von 1924 auf. Auch damals existierte ein Lavasee in der Gipfelcaldera, welcher plötzlich abfloss. Magma intrudierte im Puna-Distrikt und es bildeten sich mehrere Spalten. Nachdem die Lava aus dem Halema‘uma‘u-Krater abgeflossen war, begann dieser zu kollabieren. Grundwasser drang ein und es kam zu gewaltigen phreatomagmatischen Explosionen ein, welche bis zu 14 Tonnen schwere Lavabomben (sehr wahrscheinlich Material aus der Kraterwand) aus dem Krater schleuderten. Die explosiven Eruptionen hielten mehrere Tage an.

Weitere Spalten am Kilauea

Am Kilauea auf Hawaii wurden weitere Spalten aktiv: zuerst begann Spalte 11 zu eruptieren. Sie förderte für ca. 3 Stunden Lava. Dann öffnete sich eine 12. Spalte. Aus ihr trat Dampf, aber keine Lava aus. Dass sich bereits 28 Spalten geöffnet hätten, wie es zunächst hieß, ist nun keine Rede mehr von. Dafür wird über eine Vergrößerung von Rissen im Highway 130 berichtet. Diese hätten sich von 7 cm auf 8 cm verbreitert. Der Highway wurde gesperrt und die Behörden arbeiten an einer Umgehungsroute. Im Puna-Distrikt kämpft man auch darum die Stromversorgung aufrecht zu erhalten.

Letzte Nacht gab es eine Krisensitzung der Vulkanologen und Behörden. Ein Vulkanologe äußerte sich, dass die Eruption noch nicht vorbei sei, selbst wenn es momentan etwas ruhiger geworden ist.

Die Lava in der Gipfelcaldera läuft weiterhin unterirdisch ab. Auf der LiveCam ist der Lavasee nur noch als Sichel sichtbar. Eine Tiefenangabe fehlt, aber ich Schätze, dass er nun auf -300 m steht. Damit sind fast 0,01 Kubikkilometer Lava abgelaufen, was schon ein ordentliches Volumen darstellt. Bisher wurde nur ein Bruchteil dieser Menge eruptiert.

Fuego mit starken Strombolianern

Der Fuego in Guatemala ist weiterhin aktiv. Es wird von starken strombolianischen Eruptionen berichtet, die glühende Tephra bis zu 300 m über den Krater auswerfen. Ein Anwohner schreibt dazu, dass in 6 km Entfernung zum Gipfel, durch den Explosionsdruck die Fensterscheiben klirren. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 4800 m ü.NN auf. Der erwartete Paroxysmus ist bisher ausgeblieben, es scheint so, als würde sich der Druck nun über stärkere Explosionen abbauen.

Klyuchevskoy eruptiert Aschewolke

Auf Kamtschatka ist der Klyuchevskoy wieder aktiver geworden. Das VAAC Tokyo registrierte in den letzten 24 Stunden 4 Aschewolken. Sie erreichen Höhen von 6 km ü.NN. Klyuchevskoy ist einer der aktivsten Vulkane auf der sibirischen Halbinsel und der z.Z. Aktivste dort. Der Nachbarvulkan Shiveluch, der im vergangenen Jahr sehr aktiv war, ist momentan deutlich ruhiger geworden.

Hawaii: Chronik der Kilauea Eruption 2018

Im Mai 2018 überschlugen sich die Ereignisse am Kilauea auf Hawaii. Seit Mitte März wurde Inflation registriert und die Lavaseen in den beiden Kratern standen besonders hoch. Der Lavasee in der Gipfelcaldera begann in der 2. Aprilhälfte über den Boden des Halemaʻumaʻu-Kraters zu laufen. Am Puʻu ʻŌʻō-Krater öffneten sich Risse im Boden und man hielt eine Eruption für wahrscheinlich. Der Lavasee im Westpit lief ebenfalls über und baute einen neuen Rand auf.

Am 1. Mai kam es zu einem ersten Kollaps des Kraterbodens am Puʻu ʻŌʻō. Es begann eine seismische Krise entlang des Ostrifts. Sehr wahrscheinlich kollabierte nicht nur der Boden des Kraters, sondern auch eine unterirdische Barriere, welche das Magma bisher davon abhielt, durch das Ostrift abzulaufen. Nun trat genau dieses Ereignis ein: das Magma intrudierte ins Ostrift und bildete einen magmatischen Gang. Mit einer Geschwindigkeit von 1 km pro Stunde migrierte dieser Gang Richtung Pahoa. In der Küstenebene stagnierte das Magma unterirdisch und sammelte sich unter der Siedlung Leilani an. Am 3. Mai ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 5,1. Es begannen sich erste Risse in den Straßen zu bilden.

Der Puʻu ʻŌʻō-Krater kollabierte weiter und es bildete sich eine 1 km lange Spalte. Kurz darauf begann in der Leilani-Siedlung eine Eruption. Insgesamt öffneten sich 28 Spalten, von denen zunächst 11 abwechselnd eruptierten.

Am 5. Mai ereignete sich ein Erdbeben der Magnitude 6,9. Der Spiegel des Lavasees im Halemaʻumaʻu-Krater begann dramatisch zu fallen. Die Seismik verlagerte sich in Richtung Südwestrift. Wahrscheinlich lief die Lava des Lavasees unterirdisch in diese Richtung ab, was ein Glück für die Bewohner von Leilani war.

Am Abend des 6.Mai ereignete sich die bisher größte Eruption aus Spalte 10 stiegen Lavafontänen auf und es wurde ein 1,1 km langer Lavastrom gefördert. Mehr als 20 Häuser wurden zerstört.

Quelle der Bilder: © USGS/HVO