Nachrichten über Vulkanausbrüche, Erdbeben und Naturkatastrophen
Erta Alé
Beim Erta Alé handelt es sich um einen 614 m hohen Schildvulkan, der sich in der äthiopischen Wüste Danakil befindet. In seinem Pitkrater brodelt ein Lavasee, der zur Zeit gedeckelt ist.
In den vergangenen Tagen war Anak Krakatau recht ruhig. Das bezieht sich nicht nur auf die sichtbare Aktivität, sondern auch auf die Seismizität, die fast nicht vorhanden war. Gestern zog sie aber wieder an und es wurden mehr als 60 vulkanisch-bedingte Erdbeben registriert. Ein Livecam Bild zeigt, dass es zu einer kleineren Eruption gekommen ist, bei der rotglühende Tephra ausgestoßen wurde. Eine größere Aschewolke wurde nicht gemeldet. Sollte die Seismik weiter erhöht bleiben, ist in den nächsten Tagen mit einer Zunahme der eruptiven Tätigkeit zur rechnen.
Sentinel-Bilder des Erta Alé zeigen 2 thermische Anomalien. Die Kleinere befindet sich im Südkrater, der für seinen Lavasee bekannt ist. Dieser scheint aktuell entweder ziemlich klein zu sein, oder ist zum größten Teil gedeckelt. Im Nordkrater gibt es eine größere Anomalie, die auf einen aktiven Hornito hindeutet.
Seit gut zwei Wochen scheint der Vulkan in Tansania verstärkt aktiv zu sein, denn er zeigt auf Satellitenfotos ständig ein thermisches Signal, das vom zentralen Hornitokomplex ausgeht. Auf einem Sentinel-Bild vom 11. August sieht man in der Echtfarbendarstellung, dass fast der halbe Kraterboden von frischer Lava bedeckt ist. Das letzte Foto von gestern zeigt eine ausgeprägte thermische Anomalie, die sogar durch dünne Wolken hindurch sichtbar wird. Der Vulkan scheint also aktiver zu sein, als es sonst der Fall ist.
Während der Schwefeldioxid-Ausstoß am Taal Vulkan in den letzten Tagen als verhältnismäßig moderat bezeichnet werden kann -es werden zwischen 4000 und 5000 Tonnen am Tag registriert- zog die Seismizität an. Heute wurden 28 Tremorphasen gemeldet, die eine Dauer zwischen 4 und 12 Minuten hatten. Magmatische Fluide erschüttern den Untergrund. Es wird Inflation detektiert. Dampf steigt bis zu 2800 m hoch auf.
Im Südkrater des Vulkans Erta Alé brodelt ein Lavasee
Er ist zum großen Teil gedeckelt
Es werden wieder Reisen angeboten
Die Virunga-Vulkane sind ebenfalls aktiv
Neue Fotos zeigen, dass im Krater des äthiopischen Vulkans Erta Alé weiterhin ein Lavasee brodelt. Die Bilder stammen vom ortsansässigen Reiseanbieter Samuel Tadesse, der in der Hauptstadt Addis sein Büro hat. Auf den Bildern erkennt man, dass nur ein kleiner Teil des Lavasees durch eine Öffnung im Lavadeckel sichtbar ist. Ich schätze die Öffnung auf ca. 10 m Durchmesser. Die Aktivität ist auch auf Sentinel-Satellitenaufnahmen zu sehen. Dort erkennt man neben der Hauptöffnung, noch eine kleinere thermische Anomalie im Norden des früheren Pitkraters. Dort gibt es entweder ein kleines Lock im Deckel, oder einen heißen Schlot. Der erste Fall würde bedeuten, dass der Lavasee weitaus größer ist, als es die Bilder vermuten lassen würden. Doch ich glaube, dass der Lavasee nur den Teil des Kraters einnimmt, der durch die Depression auf dem Foto oben angedeutet wird.
Auf dem Sentinel-Bild erkennt man eine dritte Anomalie, die sich im Süden des Nordkraters befindet. Dort könnte ein Hornito aktiv sein, der überwiegend heißen Dampf ausstößt. Die emittierte Wärmestrahlung ist ehr bescheiden. MIRVOA zeigte am 31. März eine Leistung von 11 MW an. Vor 2 Tagen waren es nur 4 MW, allerdings war es zu diesem Zeitpunkt leicht bewölkt.
Lohnt sich eine Reise zum Lavasee des Vulkans Erta Alé?
In Anbetracht meiner mehrmonatigen Vulkan-Abstinenz, wäre ich schon neugierig den neuen Lavasee im Erta Alé-Krater aus nächster Nähe zu betrachten. Allerdings ist es nicht sicher, dass man einen aktiven Lavasee vorfindet, da sich die Situation vor Ort schnell ändern kann. Er kommt mir zwar recht stabil vor, doch es besteht die Gefahr der Verkrustung. Hinzu kommt, dass die politische Situation der Region nicht die Beste ist und es dort bis vor wenigen Wochen Meldungen über bürgerkriegsähnliche Zustande gab. Mir stellt sich die Frage, ob es nun tatsächlich ruhig geworden ist, oder ob etwaige mediale Berichterstattung nicht nur durch den Krieg in der Ukraine verdrängt wurde? Tatsächlich gibt es einige Reiseveranstalter, die Reisen zum Erta Alé wieder ins Programm aufgenommen haben, allerdings zu recht hohen Preisen. Ich für mein Teil werde mich wohl noch etwas in Geduld üben und die Situation in einigen Monaten neu bewerten.
Situation der Lavaseen im Kongo
Ähnlich ist die Situation an den beiden Virunga-Vulkanen Nyiragongo und Nyamuragira. Es gibt Berichte von offener Lava im Nyiragongo Krater, auch wenn sich noch kein stabiler Lavasee etabliert zu haben scheint. Auf einem Satellitenbild erkennt man Lava im Nyamuragira-Krater. Die emittierte Wärmestrahlung ist stärker, als am Erta Alé. Es gibt also die Chance Lava brodeln zu sehen. Aber, wieder mit der Einschränkung, dass Reisen dorthin weder preiswert, noch sicher sind.
Nachdem der Kilauea gestern pausierte, fließt heute wieder die Lava
Im Erta-Alé Südkrater brodelt ein kleiner Lavapond
Der Nevado del Ruiz stößt Asche aus
Kilauea mit neuem Lavanachschub
Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch
Heute Früh begann am Kilauea erneut Lava auszutreten, die den Lavasee speist. Dabei kam es zu bemerkenswerten Lavaspattering. Die Aktivität setzte kurz vor dem erreichen des Scheitelpunktes eines neuen Inflations-Events ein. Obwohl es so aussieht, als würde die Lava nun inmitten des Lavasees entspringen, schreibt das HVO, dass die Lava weiterhin aus dem Fördersystem in der westlichen Wand des Halema’uma’u-Kraters kommt. Sehr wahrscheinlich füllte sich der Krater nun soweit mit Lava, dass der Schlot der westlichen Kraterwand nun im Lavasee liegt. Seit Eruptionsbeginn akkumulierte sich die Lava auf einer Höhe von 97 m. MIROVA meldet eine hohe Wärmestrahlung mit fas 550 MW Leistung. Die Seismizität ist leicht erhöht. Der Schwefeldioxid-Ausstoß liegt bei 2500 Tonnen am Tag. Generell wird ein leicht inflationärer Trend beobachtet. Er deutet an, dass mehr Magma ins Reservoire einströmt, als eruptiert wird. Das Video zeigt den Beginn der aktuellen Eruptionsphase.
Der Kilauea ist ein 1222 m hoher Schildvulkan im Süden von Big Island Hawaii. Früher hielt man ihn für einen Nebenvulkan des weltgrößten Feuerbergs Mauna Loa, in dessen Nachbarschaft der Kilauea liegt. Dann gab es einen Paradigmenwechsel und man hält ihn seitdem für einen eigenständigen Vulkan mit einem separaten Fördersystem. Doch dieses Bild schwankt inzwischen wieder etwas, denn heute weiß man, das sich beide Vulkane einen Magmenquelle teilen. Bei dieser Quelle handelt es sich um den Mantelplume, der sich inzwischen unter der Südflanke des Kilaueas befindet. Das Magma steigt entlang des unteren Südwestrifts auf und löst bei Pahala Schwarmbeben aus.
Die lang anhaltende Eruption der östlichen Riftzone zwischen 1983 und 2018 führte zu Lavaströmen, die eine Fläche von mehr als 100 km2 bedeckten, Hunderte von Häusern zerstörten und eine neue Küstenlinie schufen.
Ein neues Sentinel-Satellitenfoto enthüllt, dass der Lavasee im Erta Alé Südkrater weiter aktiv ist. Betrachtet man das Realfarbenfoto bei großer Vergrößerung, kann man 2 kleine Öffnungen in der Lavakruste erahnen. Die thermale Signatur erscheint auf dem aktuellen Foto ausgeprägter zu sein, als es noch in der vergangenen Woche der Fall war. MIROVA registriert nur eine geringe Thermalstrahlung. Die Leistung ist kleiner als 10 MW.
In Kolumbien emittiert der Nevado del Ruiz weiterhin Vulkanische. Sie steigt bis auf einer Höhe von 7000 m auf und lagert sich in den Gemeinden um den Vulkan ab. Bevölkerung und Krisenmanager werden langsam unruhig, da sie einen größeren Ausbruch des Vulkans befürchten.
Erst vor 3 Tagen wurden Überreste kleiner Dome am Boden des Popocatepetl-Kraters gesichtet, da kommt heute die Nachricht rein, dass der Tremor deutlich gestiegen sei. CENAPRED berichtet von 495 Minuten Tremor mit geringer Amplitude und drei vulkanotektonischen Erdbeben. Sie ereigneten sich gestern um 13:23, 13:24 und 13:25 Uhr und hatten Magnituden von 1,8, 1,5 und 2,0. Bereits am Vortag wurden mehr als 400 Minuten Tremor registriert. Es sieht also so aus, als würde mehr Magma im Fördersystem aufsteigen. Möglicherweise beginnt die Extrusion eines neuen Lavadoms. In diesem Fall wird man bald wieder nächtliche Rotglut beobachten. Normalerweise vergehen die Dome im Popo-Krater explosiv. Explosive Eruptionen wurden gestern nicht detektiert, dafür aber 23 Asche-Dampf-Exhalationen.
Ein aktuelles-Sentinel-Satellitenfoto enthüllt eine schwache Anomalie im Südkrater des äthiopischen Vulkans Erta Alé. Offenbar hat sich dort ein stabiler Lavasee etabliert, der zum größten Teil unter einer dicken Erstarrungskruste brodelt. Eine relativ kleine Öffnung in diesem Deckel emittiert die Wärmestrahlung, die auf dem Satellitenbild sichtbar gemacht wurde. Die Öffnung misst ca. 15 m.
Leider gibt es auch aus dieser faszinierende Region der Erde nur Negatives zu berichten: der Bürgerkrieg in der benachbarten Tigray-Region hält weiter an: innerhalb von einem Jahr wurden Zehntausende Menschen getötet und Millionen vertrieben. Die DW berichtet von Massakern und von Vergewaltigungen. Die Menschen sind von einer humanitären Krise bedroht. Reisen zum Vulkan scheinen mir nicht sinnvoll zu sein.
Nyiragongo und Nyamuragira mit thermischen Anomalien
Die beiden Virunga-Vulkane in der DRK zeigen schwache thermische Hotspots auf den Satellitenfotos. Magma steht im Fördersystem und es könnten sich kleine Lavaponds gebildet haben. Das Goma-Observatorium detektierte am Nyiragongo eine Schwefeldioxid-Wolke.
Auch hier ist die politische Situation desolat. Reisen zu den Vulkanen und den Berggorillas sind -wenn überhaupt- nur mit großen Sicherheitsvorkehrungen möglich. Die Welt verwandelt sich immer mehr in ein Irrenhaus. An den zahlreichen schwellenden Konflikten ist die Armut Mitschuld, die durch die Corona-Pandemie in vielen Ländern weiter verstärkt wurde.
Der Vulkan auf der Galapagos-Insel Isabela ist weiter effusiv tätig. Auch hier sind es Satellitenaufnahmen, die im Infrarotspektrum heiße Schmelze enthüllen. Seit meinem letzten Update zum Wolf, sind weitere Teile des Lavastroms oberflächlich erstarrt, fließen aber noch durch Tubes. Die Lavafront befindet sich gut 3,5 km von der Küste entfernt. Die Bildung eines Seaentrys ist bei der aktuellen Förderrate unwahrscheinlich.
Der 1.710 m hohe Schildvulkan Wolf ist der höchste Berg der Galápagos-Inseln. Er liegt auf der Insel Isabela.
Benannt wurde der Vulkan nach Theodor Wolf, einem deutschen Geologen, der im 19. Jahrhundert die Galápagos-Inseln studierte.
Die Galapagos-Inseln sind ähnlich wie die Inseln Hawaiis entstanden und bildeten sich über einem Mantelplume. Dieser Plume bleibt ortsstabil, während sich die etwa 10 Millionen Jahre alte Nazca-Platte über ihm hinwegwandert. Die Entstehung des Wolf Vulkans begann vor etwa 500.000 Jahren.
Wolf befindet sich am nördlichen Ende der Insel Isabela und ist einer von sechs zusammenwachsenden Vulkanen, aus denen diese Insel besteht.
Am Gipfel des Vulkans gibt es eine Caldera. Sie ist 6 mal 7 km groß und 700 m tief. Sie hat mehrere stufenförmige Terrassen. Für einen Schildvulkan hat Wolf sehr steile Hänge, die stellenweise bis zu 35 Grad steil sind. Der erste historische Ausbruch dieses Vulkans auf den Galapagos-Inseln wurde 1797 verzeichnet. Seither wurden dreizehn weitere Ausbrüche registriert.
Die Lavaströme von Wolf sind ungewöhnlich für eine mittelozeanische Insel und unterscheiden sich auch von den beiden benachbarten Vulkanen Ecuador und Darwin sowie von anderen Vulkanen, die sich näher am Zentrum des Plumes befinden. Die Laven von Wolf ähneln denen, die am Galapagos Spreading Center, einem über 200 km entfernten mittelozeanischen Rücken, ausgebrochen sind, was auf eine Wechselwirkung zwischen dem Plume, der sich auf Fernandina konzentriert, und dem oberen Erdmantel zurückzuführen sein könnte.
5 Tage nach dem letzten Paroxysmus, werden dessen Folgen immer deutlicher. Kaum ein anderer Ausbruch der letzten Monate, hat so starke morphologische Änderungen am Kraterkegel bewirkt. Auf dem neuen Foto von Etnawalk ist die deutlich vergrößerte Scharte gut zu sehen. Ähnliches ereignete sich zur Geburtsstunde des Neuen Südostkraterkegels im Jahr 2006. Damals war es der ursprüngliche Südostkrater, der während eines Paroxysmus praktisch gespalten wurde. Jetzt bleibt es spannend abzuwarten, ob folgende Eruptionen den tiefen Einschnitt wieder auffüllen, oder vergrößern werden.
Eins wird beim Betrachten des Fotos auch klar: wer auf den zentralen kraterkomplex steigen möchte, hat einen steinigen Weg vor sich und muss die frischen Lavaströme und Hangrutschmassen queren.
Ein neues Sentinel-Satellitenfoto enthüllt, dass der Lavasee im Südkrater des Schildvulkans Erta Alé weiterhin aktiv bleibt. Gestern wurde ein moderates Wärmesignal mit 10 MW Leistung registriert. Sehr wahrscheinlich ist ein Großteil des Lavasees weiterhin gedeckelt und somit gut isoliert.
Momentan sind mir nur 2 größere Lavaseen bekannt, die tatsächlich erreichbar sind: Kilauea auf Hawaii und Erta Alé. Ein recht kleiner Lavasee brodelt zudem im Masaya. Ambrym und Nyiragongo scheinen nur sporadisch aktiv zu sein. Über den Lavasee am Erebus in der Antarktis liegen mir keine neuen Informationen vor, aber wer einen Lavasee aus nächster Nähe sehen will, ist dort sowieso falsch. Allerdings, bevor ihr die Koffer packt: der Lavasee am Kilauea liegt im Sperrgebiet und Reisen in die das Afar-Dreieck sind momentan unsicher, da es in der Nähe einen bewaffneten Konflikt gibt.
Die Liparisch Insel Vulcano wurde in den vergangenen Tagen von weiteren schwachen Erdbeben erschüttert. In der Übersichtskarte der vergangenen 10 Tage sind 4 Erdbeben eingetragen. Sie waren von geringen Magnituden und bewegten sich im Bereich der Mikroseismizität. Ein Beben manifestierte sich unter dem Krater der Fossa. Die Beben zeigen, dass sich Magmatische Fluide unter dem Vulkan bewegen. Allerdings ist man dort weit entfernt von einer seismischen Krise, die einen unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch ankündigen würde.
Reykjanes: Erdbeben M 3,0
Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Seismik
Unter der isländischen Reykjanes-Halbinsel manifestierte sich ein Erdbeben der Magnitude 3,0. Es lag 2,4 km nördlich von Grindavik und damit nur wenige Kilometer vom Fagradalsfjall entfernt. Das Hypozentrum lag knapp 5 km tief. Am Keilir bebte es zuvor mit M 2,5.
Inzwischen fragt man sich auf Island, wie sicher es in der Hauptstadt Reykjavik ist und ob es nicht auch in der Nähe der Stadt (oder sogar in der Stadt) zu einem Vulkanausbruch kommen könnte. Doch davon später mehr.
Auf der Kurileninsel Paramushir ist der Vulkan Chikurachki ausgebrochen
Santiaguito mit Pyroklastischen Strömen
Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.76, -91.55 | Eruption: Dom
Am Domvulkan Santiaguito gingen in den letzten 2 Tagen mindestens 10 Pyroklastische Ströme ab. Das geht aus einem Bericht von INSIVUMEH hervor, der gestern Abend veröffentlicht wurde. Die Pyroklastischen Ströme entstanden durch Kollapsereignissen an einem der beiden Lavaströme die über die Südwestflanke fließen. Außerdem gab es permanent starke Entgasungen am Dom. Sie transportierten Vulkanasche bis auf einer Höhe von 600 m über dem Gipfel der Staukuppel. Die Asche verteilte sich großflächig und in den umliegenden Ortschaften ging Vulkanasche nieder. Die Asche bedeckt nicht nur die Ortschaften, sondern auch die Felder der Farmen. Landwirte befürchten Ernteausfälle, so wie es bei einem vergleichbaren Ausbruch vor 10 Jahren der Fall war.
Auf den Bauernhöfen rund um den Vulkan werden Mais, Bananen, Kochbananen, Kardamom und Kaffee geerntet. Am meisten Sorgen bereitet die Bohnenernte, da diese Pflanze jetzt in Blüte steht.
Der neue Lavasee im Südkrater des äthiopischen Vulkans Erta Alé scheint stabil zu sein. Es gibt neue Fotos und Berichte lokaler Tourguides, die den Lavasee Ende des Monats aktiv vorfanden: der sichtbare Teil des Lavasees misst ca. 30 m. Ein großer Teil des Lavasees brodelt unter einer dicken Erstarrungskruste, so dass sich sein tatsächlicher Durchmesser nur schwer schätzen lässt. In Berichten heißt es, dass er einen Durchmesser von 200 m habe. Er könnte somit einen Großteil des Pitkraters einnehmen. MIROVA detektiert sporadisch eine moderate Wärmestrahlung. Auf Sentinel-Bildern ist ein entsprechender Hotspot erkennbar. Er ist intensiver als noch vor 2 Monaten. Vulkanspotter hätten somit eine gute Möglichkeit einen Lavasee aus nächster Nähe zu begutachten, wenn da nicht die bürgerkriegsähnlichen Zustände in der Nachbarschaft der Danakil wären. Aber wer weiß, vielleicht stabilisiert sich die Situation in den nächsten Monaten, so dass Reisen in die Region wieder sicherer werden.
Auf der Kurileninsel Paramushir ist der Vulkan Chikurachki ausgebrochen. Das VAAC brachte 5 VONA-Warnungen heraus und detektierte Vulkanasche in 6400 m Höhe. Die Asche zog in südlicher Richtung. Die Insel Paramushir wurde hier im Blog öfters erwähnt, da dort der Ebeko liegt, der in den letzten Jahren praktisch daueraktiv war und erst seit einigen Monaten aus den News verschwunden ist. Während der Ebeko im Norden der Insel liegt, befindet sich der Chikurachki im Inselsüden. Dort ist es der nördlichste Vulkan einer Vulkankette. Der 1816 m hohe Stratovulkan tauchte zuletzt im Jahr 2016 in den Meldungen des GVPs auf. Damals gab es eine starke Ascheeruption. Ob nun eine neue Eruptionsphase eingeläutet wird ist unklar.
Dass am Erta Alé öfters thermische Anomalien detektiert wurden und es zu Lava-Ansammlungen in beiden Kratern kam, ist keine Neuigkeit, aber nun gibt es einen Bericht von äthiopischen Reiseführern, die den Vulkan besuchten: sie entdeckten einen echten Lavasee im Südkrater, der eine eigenständige Lava-Zirkulation aufweist. Gegenüber früheren Besuchen, wo sie von einem zirkulierenden Lavastrom berichteten, oder von einem sekundären Lavapool, ist der Lavasee größer geworden. Es besteht also Hoffnung, dass sich wieder ein permanenter Lavasee etablieren könnte. Trotzdem dürfte es noch eine Weile dauern, bis westliche Touristen die Danakil wieder sicher bereisen können. Zum einen grassiert noch die Pandemie, zum Anderen gibt es bürgerkriegsähnliche Unruhen in der benachbarten Provinz Tigray. Dort liegt die Stadt Mekele, die als Drehscheibe zur Danakil und dem Erta Alé gilt.
Die Tiefe des Lavasees wurde von den Beobachtern auf 35 m geschätzt. Auf dem Video sieht man, dass nur ein Teil des Lavasees zu sehen ist, da er von einer Erstarrungskruste gedeckelt ist. Derzeit ziehen Wolken über die trockenste Wüste der Welt und MIROVA kann keine Thermalaufnahmen liefern.
Bis zum Jahr 2018 brodelte im Pitkrater des Vulkans ein beständiger Lavasee. Im Jahr 2018 kam es zu einem größeren Ausbruch, bei dem der Lavasee durch eine unterirdische Fraktur ablief. Die Eruption war besonders heftig und führte zur Evakuierung von Touristen, die sich zum Zeitpunkt des Ausbruchs auf dem Vulkan befanden.
Der Lavasee im Äthiopischen Vulkan Erta Ale ist schon seit Jahrzehnten aktiv. Es wird angenommen, dass er seit den 1960er Jahren in ständiger Aktivität ist, obwohl es keine genauen Aufzeichnungen darüber gibt, wann der Lavasee erstmals entstanden ist. Er könnte auch deutlich länger aktiv sein.
Der Inselvulkan Barren Island liegt im Indischen Ozean, genauer, im Osten der Andamanen. Nun scheint sich der Vulkan zu regen, denn das VAAC detektierte eine Aschewolke, die bis zu 1200 m hoch aufstieg und in Richtung Westen driftete. Barren Island ist der einzige aktive Vulkane, der politisch zu Indien gehört. Zugleich steht die unbewohnte Insel unter Naturschutz und darf nur mit Sondergenehmigung betreten werden. Daher ist auch recht wenig über diesen Vulkan bekannt und Bilder sind Mangelware.
Kilauea: Lavasee wieder aktiv
Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch
Das eruptive On-Off-Spiel am Kilauea geht weiter. Heute begann erneuter Lavaausstoß und die Schmelze sammelt sich im Halema’uma’u-Krater an. Anders als beim Erta Alè, konnte sich am Kilauea bisher kein echter Lavasee mit eigenständiger Zirkulation etablieren. Der sekundäre Lavasee wird von einem Schlot außerhalb der Lavaansammlung gespeist und stellt im Grunde genommen ein Lavastrom dar, der durch immer neue Ströme geschmolzen gehalten bleibt.
Sakurajima mit Eruptionsserie
Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Asche-Emissionen
In Südjapan kam es zu einer Eruptionsserie des Vulkans Sakurajima. Vor 2 Tagen registrierte das VAAC 6 Eruptionen, bei denen die Vulkanasche bis auf einer Höhe von 2700 m aufstieg und in Richtung Süden gedriftet wurde.
In den letzten Tagen stieg die Seismizität unter dem Ätna wieder an. Die meisten Beben manifestierten sich unter der Ätna-Südflanke. Die Tätigkeit konzentrierte sich in einem Areal bei Paterno. Die Mehrzahl der Hypozentren lag zwischen 6 – 10 km Tiefe. Die Magnituden waren gering und lagen überwiegend im Bereich der Mikroseismizität. Es wird sich um tektonisch bedingte Beben gehandelt haben, infolge des stärkeren Erdstoßes von vor 3 Tagen. Dieser hatte eine Magnitude von 2,6. Aber auch unter dem Valle del Bove ist eine Zunahme der Seismizität zu beobachten. Dabei war die Erdbebentätigkeit in den Monaten der Paroxysmen gering. Nun, da der Vulkan ehr selten eruptiert, könnte sich wieder mehr Druck infolge von Inflation im Fördersystem aufstauen, der sich auch auf die Störungszonen auswirkt und Erdbeben triggert. Dass sind normale Prozesse unter einem aktiven Vulkan, die oft zyklisch ablaufen.
Ein neues Sentinel-Satellitenbild zeigt, dass am äthiopischen Vulkan Erta Alé nur noch der Südkrater aktiv ist. Dafür intensivierte sich hier die Aktivität, so dass man schon einen Lava-Pool erwarten kann.
Kilauea: Lavasee-Tätigkeit fluktuiert
Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch
Am Kilauea auf Hawaii gab es gestern eine intensive Phase in der Lavasee-Aktivität. Seit Samstag stieg der Lava-Pegel um 4 Meter. Seit Eruptionsbeginn am 29. September wurde der Krater um 69 m aufgefüllt. Heute sieht es so aus, als würde die Eruption wieder schwächeln. Seit einigen Wochen fluktuiert die Tätigkeit stark und es gibt Phasen ohne Lava-Ausstoß. Inflation und Deflation wechseln sich zyklisch ab, so wie wir es vom Kilauea gewohnt sind. Langfristig bleibt eine minimale Bodenhebung übrig, so dass mehr Magma aufsteigt, als eruptiert wird.
In Ecuador ist der Sangay wieder stärker aktiv geworden und emittiert eine hohe Wärmestrahlung mit einer Leistung von 739 MW. Sehr wahrscheinlich fließt wieder ein zäher Lavastrom über die Südflanke des Vulkans. Es besteht die Gefahr, dass Pyroklastische Ströme entstehen.
Der Tremor am Cumbre Vieja fluktuiert auf niedrigem Niveau und hatte nachts einen neuen Tiefststand erreicht. Entsprechend gering ist die explosive Aktivität. Zur Zeit stößt der Kegel nur noch Dampf aus. Anders sieht es mit der Förderung von Lavaströmen aus: hier präsentiert sich der Vulkan von seiner aktiven Seite und baut weiter an seinem Lavafeld: es bedeckt eine Fläche von 10,6 Quadratkilometer und begrub bislang 2651 Häuser unter sich. 365606400 Kubikmeter Lava wurden gefördert. Das entspricht in etwa 0,366 Kubikkilometer Lava. MIROVA registriert eine sehr hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 1236 MW.
Die Seismizität war gestern vergleichsweise gering, zog nachts dann wieder an. Die Bodenhebung legte parallel zur steigenden Seismizität ebenfalls wieder zu und beträgt an der Messstation LP03 7,5 cm.
Update: Der Tremor stieg heute Morgen wieder deutlich an und dementsprechend sind auch wieder Aschewolken zu sehen.
Auf einem 3 Tage alten Sentinel-Satellitenfoto erkennt man 3 thermische Anomalien, die sich im Nord- und Südkrater befinden. Während es sich bei der Anomalie im Nordkrater um einen Lavastrom handeln wird, der den Kraterboden bedeckt, ist die Situation im Südkrater nicht ganz klar. Dort könnte ein Lavastrom zirkulieren, bzw. es könnte sich ein kleiner Lavasee gebildet haben.
Auf der indonesischen Insel Lembata ist es der Lewotolok, der weiterhin aktiv ist und Aschewolken eruptiert. In den ersten 6 Tagesstunden detektierte das VSI 8 Eruptionen. Sie erzeugten seismische Signale mit einer Maximal-Amplitude von 35.5 mm. Sie dauerten bis zu 136 Sekunden. Vulkanasche stieg dabei bis zu 2000 m über Kraterhöhe auf.
Nevados de Chillan eruptiert Aschewolken
Staat: Chile | Koordinaten: -36.85, -71.377| Eruption: Dom
In Chile ist der Nevados de Chillan wieder aktiver geworden und eruptiert frequent. Das VAAC brachte seit gestern 5 VONA-Meldungen heraus. Demnach steigt Vulkanasche bis auf einer Höhe von 4300 m auf und driftet in Richtung Osten. MIROVA detektiert eine moderate Wärmestrahlung. Sie könnte von einem aktiven Lavadom herrühren. Das Besondere an diesem Vulkan ist, dass es dort ein Skigebiet gibt, ähnlich wie wir es vom Ätna her kennen.